Ponyschule Trippelwick - Ein Einhorn spricht nicht mit jedem - Ellie Mattes - E-Book

Ponyschule Trippelwick - Ein Einhorn spricht nicht mit jedem E-Book

Ellie Mattes

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Beschreibung

Ein Einhorn im Internat für Ponyflüsterer

Annelie ist im siebten Ponyhimmel: Am Gefährtentag hat sich ausgerechnet der bildschöne Henry für sie entschieden. Seitdem sind sie und ihr Pony wie Pech und Schwefel. Leider läuft es zwischen ihrer Freundin Tille und dem Shetlandpony Fliederfloh weniger rund. Tille träumt schon immer von einem Einhorn – und Fliederfloh macht nichts ohne Zauberzucker. Schon bald schlägt Tierarzt Ennimell Alarm und verordnet eine Diät. Am nächsten Tag fehlt im Haferladen ausgerechnet der Zauberzucker. Ist Fliederfloh etwa ein Dieb? Annie und ihre Freundinnen wollen seine Unschuld beweisen und folgen den Fährten. Doch was sie finden, ist ganz und gar unglaublich …

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Seitenzahl: 117

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HarperCollins®

Copyright © 2020 DRAGONFLY in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

Alle Rechte vorbehalten Dieses Werk wurde durch die Literaturagentur Beate Riess vermittelt Cover und Innenillustrationen von Larisa Lauber

ISBN E-Book 9783748850137

www.dragonfly-verlag.de Facebook: facebook.de/dragonflyverlag Instagram: @dragonflyverlag

Gedicht

Es gibt einen Ort,

nicht hier und nicht dort,

er liegt zwischen Bäumen,

versteckt wie in Träumen,

der schönste Platz der Erde,

für Menschen und Pferde,

und die restliche Schar,

wie Ponys, Esel und Zebras, oh ja!

Sie gehen dort alle durch dünn und dick,

komm auch du mit nach Trippelwick!

Hier spricht Henry

KRMKS!

Ein seltsames Knuspern wabert in der Dunkelheit durch die Stille. Annie kichert und rückt das lose Brett ihres Nachtkästchens beiseite. In der Wand dahinter kommt ein Loch zum Vorschein. Darin steckt ein Trichter. Jetzt wird das Knuspern noch lauter. KRMKS! SCHLMM! MHM! BRRR!

„Feiert ihr heimlich eine Party?“, fragt Annie in das Sprachrohr.

Das Knuspern verstummt. Nun ist ein Schnauben zu hören, bevor ihr eine sehr vertraute Stimme entgegenweht: „Hallo Annie, bist du das? Hier spricht Henry! Sag bloß, du bist noch wach?“

„Du ja auch“, sagt sie und kuschelt sich zurück in ihr Bett. So kann sie gemütlich in den Federn liegen, während sie durch das Ponytelefon mit Henry quatscht.

Ja, Ponyehrenwort! Am anderen Ende ist tatsächlich ein Pony dran. Sogar ein ganz besonderes! Es ist Annies Gefährtenpony Henry. Sein Fell ist schwarz, und er hat eine silberne Mähne. Auf seiner Stirn ist ein weißer Stern, und er hat die liebsten Augen der Welt. Henry ist ein Schokolade-Palomino. Und Annie ist eine Ponyflüsterin. Sie hat die Gabe, mit Ponys und Pferden zu sprechen – und mit allen anderen Tieren, die vier Hufe haben.

„Kannst du wieder mal nicht schlafen?“, fragt Henry.

„Sieht so aus“, seufzt sie und blinzelt zu ihren Freundinnen, die mit ihr im türkisen Turmzimmer der Villa Trippelwick wohnen und längst pennen.

Frida hat sich wie ein Koala in ihre Decke eingedreht.

Tille liegt quer im Bett, ihr rechter Fuß baumelt heraus.

Und Dana schnarcht wie immer vor sich hin, auch wenn sie das niemals zugeben würde.

Im Internat der Ponyschule Trippelwick ist Ruhe eingekehrt. Alle Schüler schlafen, und eigentlich sollte auch Annie das tun. Wäre sie bloß nicht so eine Nachteule! Wie gut, dass es ihrem Henry genauso geht! Und dass sie das Ponytelefon haben! So können sie immer miteinander quatschen, wenn ihnen danach ist.

Die anderen Ponytelefone im Internat wurden längst abgeschafft. Nur dieses eine existiert noch, und Annie ist heilfroh, dass es sich ausgerechnet hinter ihrem Bett befindet. Denn seit sie erfahren hat, dass sie eine besondere Gabe besitzt und deshalb auf die hochgeheime Ponyschule Trippelwick gehen darf, ist Henry ihr allerbester Freund geworden. Mehr noch: Er ist ihr Gefährte. Mit ihm verbringt sie die gesamte Schulzeit. Und mit ihm lernt sie alles, was man als Ponyflüsterin wissen muss – und das ist eine ganze Menge!

„Fliederfloh hatte mal wieder Kohldampf. Er hat sich ein paar Pupslis von Professor Zen geholt“, erzählt Henry.

Im Hintergrund hört Annie wieder das Knuspern, und jetzt begreift sie auch, von wem das kommt. Tilles Gefährtenpony Fliederfloh schmatzt fröhlich vor sich hin.

Und auch andere Ponys sind offenbar hellwach.

„Annie, du solltest nicht immer am Telefon hängen“, sagt Mirrora streng. Sie ist Danas Gefährtenpony und sehr ehrgeizig. Dadurch wirkt sie manchmal etwas zickig. Aber sonst ist sie ganz lieb, wie alle Ponys und Pferde in Trippelwick. „Morgen steht eine Doppelstunde Reiten auf dem Stundenplan. Madam Balleria will uns eine neue Lektion beibringen. Das wird bestimmt anstrengend. Ich hoffe, Dana schläft längst?“

„Das hört man doch“, quiekt Fliederfloh von hinten. „Sie sägt ja wie ein Rüsseltier!“

„Zumindest ist sie danach ausgeschlafen“, grummelt Mirrora eingeschnappt.

„Annie!“, wiehert Sturmtanz, Fridas Gefährtenpony, hektisch dazwischen. „Wie gut, dass du noch wach bist! Kannst du Frida ausrichten, dass sie morgen das neue Halfter in den Stall mitbringen soll?! Das alte drückt mich an den Ohren, das macht mich ganz nervös.“

„Klar, ich sag’s ihr!“, verspricht Annie und gähnt.

„Seht ihr“, schnaubt Henry zufrieden. „Jetzt ist meine Annie auch müde. So ein bisschen quatschen am Abend ist gar nicht so übel.“

„Finde ich auch“, flüstert Annie.

Wie schön es ist, dass Henry sie so gut versteht! Sie schließt die Augen und kuschelt sich noch tiefer in ihre Bettdecke. Noch immer ist sie überrascht, dass ausgerechnet das schönste und liebste Pony aller Zeiten sie als Gefährtin haben wollte. Als Annie nämlich nach Trippelwick kam, konnte sie noch gar nicht reiten. Zum Glück hat sie das in der Zwischenzeit gelernt. Mit Henry fällt es ihr sogar richtig leicht. Sie beide sind eben füreinander bestimmt.

Durch das Ponytelefon dringen die herrlichsten Geräusche ganz nah an ihr Ohr. Schnauben und Wiehern. Das Rascheln von Stroh. Knuspern und Kauen. Es ist beinahe so, als würde Annie selbst im Ponystall schlafen. Ganz nah bei Henry, während sein warmer Atem in ihrem Nacken kitzelt …

„DU-U?“ Fliederflohs Stimme kräht laut durch das Sprachrohr. „Schläfst du schon?“

„Jetzt nicht mehr“, stöhnt Annie schlaftrunken und streift sich ihre Ringellocken aus dem Gesicht. „Was ist denn noch?“

„Mir ist grade was Wichtiges eingefallen“, nuschelt das Shetlandpony. „Der Zauberzucker ist alle! Kannst du Tille sagen, dass sie morgen welchen zum Unterricht mitnimmt?“

„Ist gut. Sonst noch was?“

„Ja, etwas noch Wichtigeres!“, schnaubt Henry.

„Oh, was denn?“, fragt sie verdutzt.

„Ich wollte dir nur noch sagen …“ Henry schnaubt verlegen. „Na ja, eben … zfg!“

Annie blinzelt. „Wie? Was meinst du?“

Henry senkt seine Stimme. „Das ist Ponycode und bedeutet: Ich hab dich zum Fressen gern!“

Ein warmes Brausepulverprickeln breitet sich in Annies Körper aus.

„Wenn das so ist“, seufzt sie glücklich, „dann … ida!“

Und ihr Henry versteht die Antwort sofort.

Die beste Schule der Welt

„Heute lernen wir, wie man Volten reitet“, schmettert Madam Balleria über den Reitplatz und bittet die Schüler, sich mit ihren Gefährtenponys auf der Mittellinie aufzustellen.

Weil das Wetter endlich mal wieder schön ist, haben Annie und die anderen Erstklässler draußen Unterricht. Auf dem großen Platz zwischen der Villa und den Ställen spielen die älteren Schüler oft Pofu, während die jüngeren neidvoll zugucken. Man muss nämlich verzwickt geschickt im Sattel sein, um in eine der beiden Ponyfußball-Mannschaften gewählt zu werden. Kaum ein Erstklässler hat das bisher geschafft.

Annie hat sich auch schon oft gewünscht, mit Henry über das riesige Dressurviereck zu donnern. Nicht, weil sie Pofu so toll findet. Sie mag lieber Posei – die andere Sportart an der Schule. Ponyseilspringen macht richtig Spaß, und es sieht außerdem viel spektakulärer aus, als dem riesigen Pofuball hinterherzueiern! Trotzdem hätte sie nichts gegen eine kleine Galopprunde auf dem Platz einzuwenden.

„Von mir aus könnten wir gleich losfetzen“, flüstert sie Henry ins Ohr. Na ja, solange Trippelwicks strengste Reitlehrerin Madam Balleria es auch erlaubt. Hoffnungsvoll blickt sie zu ihren Freundinnen. „Haben Volten zufällig was mit Galoppieren zu tun?“, raunt sie.

„Klingt für mich eher nach Wolken“, trällert Tille und schüttelt ihre Elfenhaare, die so hell sind, als würden sie schimmern. Dabei guckt sie verträumt in den Himmel. „Was meinst du, Fliederfloh? Würdest du nicht auch gern auf Wolken reiten?“

Das Shetlandpony neben Annie brummt. Dabei schüttelt es den Kopf, sodass der Einhornzopf zwischen seinen Plüschohren hin und her baumelt. Als hätte er einen Scheibenwischer auf der Stirn.

Annie muss sich das Lachen verkneifen, so behämmert sieht das aus. Aber wenn es nach Tille geht, braucht eben jedes Pony ein Horn. Annies Freundin liebt Einhörner über alles. Sehr zum Leidwesen von Fliederfloh. Der muss den ganzen Zirkus mitmachen, und außerdem ist Tille durch ihre Träumereien leider oft abgelenkt. Auch jetzt kriegt sie gar nicht mit, wie blöd Fliederfloh es findet, als Einhorn durch die Gegend zu wuseln, obwohl er doch ein Shetlandpony ist.

„Wir sollten mal mit ihr reden“, flüstert Annie Frida zu. „Fliederfloh tut mir langsam leid.“

Ihre beste Freundin nickt. „Mir auch“, gibt sie zu.

Fliederfloh zieht eine Schnute. „Wenn du mir eine Schubkarre voll Zauberzucker aus dem Haferladen besorgst, kann ich mir das mit den Wolken ja vielleicht mal überlegen.“

„Dann würde ich aber nicht so viel Zauberzucker mampfen“, wiehert Henry lachend und stupst seinen Ponyfreund in den Kugelbauch. „Muss man als Einhorn nicht federleicht sein, um fliegen zu können?“

„Ich weiß nicht, was du meinst“, nuschelt Fliederfloh beleidigt und legt die Ohren an.

Das ist zu viel für die temperamentvolle Sturmtanz.

„Was ist denn mit euch?“, fragt Fridas Stute. Ihre Hufe beginnen zu tänzeln, als wären sie in einen Sturm geraten. „Lauert hier draußen etwa Gefahr? Sollen wir nicht besser in die Reithalle gehen?“

„Ach was“, beruhigt Frida ihr Gefährtenpony. Annies beste Freundin ist nicht nur total nett, sondern eine richtig coole Socke. Frida bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Auch jetzt lacht sie und schüttelt ihre braunen Zöpfe unter dem Reithelm, während Sturmtanz’ Hufe durch den Sand stieben. „Ich pass schon auf dich auf, keine Sorge.“

„Wenn du das sagst“, schnaubt Sturmtanz und beruhigt sich wieder.

„Und was sind jetzt Volten?“, fragt Annie noch mal und guckt zu Dana rüber. Die weiß meistens Bescheid. Auch jetzt.

„Eine Volte ist eine Hufschlagfigur und wird kreisrund geritten“, erklärt sie und klingt dabei wie immer etwas oberwichtig.

Deshalb konnte Annie Dana anfangs auch gar nicht ausstehen. Obendrein wollte Dana Henry zum Gefährtenpony haben und war richtig Brokkoli, nachdem er sich für Annie entschied – also megadoof! Aber inzwischen hat Dana eingesehen, dass Mirrora genau das richtige Gefährtenpony für sie ist. Die beiden sind ein gutes Team und Annie und Dana sogar Freundinnen.

„Was? Wir sollen bloß im Kreis reiten?“, murmelt Annie enttäuscht.

„Eine korrekte Volte ist viel mehr als im Kreis reiten“, tadelt Mirrora, und zu Annies Überraschung nickt auch Henry.

„Beim Voltenreiten kann man viel lernen“, erklärt er.

„Wenn sie korrekt geritten werden“, fügt Dana hinzu und hebt die Hand, als Madam Balleria nach jemand Freiwilligem sucht, der das Ganze vorführt.

Kurz darauf schweben Dana und Mirrora auch schon über den Platz. Natürlich sieht es bei ihnen wie immer total einfach aus.

„Vortrefflich!“, lobt Madam Balleria und schwingt zufrieden ihre Reitgerte in der Luft. Dann teilt sie die Schüler in Gruppen auf. „Achtet auf euren Sitz. Und denkt dran: Eure Schultern bewegen sich im Einklang mit den Schultern eures Ponys.“

Die ersten Schüler reiten los. Auch Annie trabt mit Henry an. Anfangs weiß sie nicht so recht, was sie machen soll. Eine Volte zu reiten ist dann doch schwieriger als gedacht. Sie soll ja rund sein und nicht eierförmig oder sogar eckig. Bald aber hat sie den Dreh raus, und die beiden dürfen die Volte auch im Galopp reiten.

Die Sonne lacht vom Himmel herunter. Die vier Kegeltürme der Villa blitzen am schlumpfblauen Himmel. Henry schnaubt zufrieden unter ihr. Oh, wie ponytastisch! Trippelwick ist einfach die beste Schule der Welt, denkt Annie und galoppiert gleich noch eine Runde.

Auch bei Frida und Sturmtanz klappt es prima.

Nur bei Tille und Fliederfloh hakt es wieder mal.

Während Tille auf Fliederfloh vor sich hin trällert: „Wir reiten Volten auf Wolken und lernen das Fliegen …“, kürzt Fliederfloh frech den Weg ab.

„Du sollst einen kleinen Kreis reiten und nicht ein riesiges Osterei“, tadelt die Reitlehrerin und stellt Hütchen auf, damit Tille sich daran orientieren kann.

Doch auch das funktioniert nicht. Fliederfloh trabt lieber an den Hütchen vorbei.

„Es liegt daran, dass ich keinen Zauberzucker mehr habe“, klagt Tille, als sie an Annie vorbeizockeln. „Ohne den macht Fliederfloh einfach nicht mit!“

Das fällt auch Madam Balleria auf.

„Was ist denn los?“, schimpft sie. „Heute klappt ja gar nichts bei euch beiden!“

„Ich weiß auch nicht“, murmelt Tille und beißt sich auf die Unterlippe.

Annie weiß, warum Tille schwindelt. Sie und Fliederfloh haben vor Kurzem eine geheime Abmachung getroffen. Solange Tille Fliederfloh mit Zauberzucker-Ponyleckerlis versorgt, spielt er für sie im Unterricht das Einhorn. Madam Balleria wäre aber sicher sauer, wenn sie von dieser Abmachung Wind bekäme. Wahre Ponyfreundschaft hat nun mal nichts mit Bestechung zu tun!

Madam Balleria runzelt die Stirn. „Fliederfloh, du scheinst in letzter Zeit nicht ganz in Form zu sein. Geht es dir denn gut?“

Das Shetlandpony grummelt. Auch er macht keine Anstalten, mit der Wahrheit herauszurücken.

„Besser ist, wir gehen der Sache nach“, beschließt die Reitlehrerin. „Tille, du reitest mit ihm nach der Schule ins Dorf zu Doktor Ennimell. Der Tierarzt soll ihn gründlich durchchecken.“

„Was?“, quiekt Fliederfloh da, und sein Einhornzopf schlägt eine Pirouette.

„Das ist nur zu deinem Besten“, erklärt Madam Balleria und klemmt sich die Reitgerte unter den Arm.

Die Stunde ist vorbei, und Fliederfloh ist ziemlich blass um die Nüstern. Auch Tille guckt verdrossen unter ihrer Reitkappe hervor.

„Heiliges Einhorn! Was, wenn er wirklich krank ist?“

Annie schenkt ihr ein tröstendes Lächeln. „Es wird schon nichts sein. Und wenn du willst, kommen wir nachher einfach mit!“

„Das würdet ihr tun?“, seufzt Tille erleichtert.

Annie nickt. „Na klar! In Trippelwick gehen wir doch durch dünn und dick, schon vergessen?!“, sagt sie. „Außerdem hätte ich nichts gegen einen Abstecher ins Möhrencafé!“

Da kann Tille wieder lachen.

Snackosaurus

„Wen haben wir denn da?“, ruft Doktor Fernando Ennimell, als Annie, Frida, Tille und Dana nach der Schule mit ihren Ponys bei ihm eintreffen. Der Tierarzt gießt gerade die Rosen vor seiner Praxis. Er trägt seinen Arztkittel und auf dem Kopf einen großen Strohhut. Damit sieht er wie eine Tierarztvogelscheuche aus. „Reitet ihr bei diesem Prachtwetter zum Möhrencafé auf einen Gefährteneisbecher?“, fragt die Tierarztvogelscheuche.

„Nicht ganz“, antwortet Annie.

„Ja, wir müssen leider zu Ihnen“, erklärt Tille. „Madam Balleria meint, dass Fliederfloh eine Untersuchung braucht.“

„Ich brauche einen Gefährteneisbecher, sonst gar nix“, wiehert der kleine Miniklops und macht kehrt.

„Halt!“, stöhnt Tille. Sie muss sich mächtig ins Zeug legen, um ihn zum Stehen zu bringen. „Zuerst der Arzttermin. Dann gehen wir Eis essen. Und in den Haferladen. Aber nur, wenn du jetzt mitmachst, hörst du?“

„Oje, das mit dem Mitmachen könnte schwierig werden“, raunt Henry Annie zu. „Fliederfloh findet Spritzen so was von Brokkoli. Deshalb kann er Doktor Ennimell auch nicht ausstehen, obwohl der für einen Tierarzt schwer in Ordnung ist.“