Porta Dämonica - Gabriele Kiesl - E-Book

Porta Dämonica E-Book

Gabriele Kiesl

5,0

Beschreibung

Eigentlich möchte Caleb Conerly nur eine schöne Zeit im historischen Regensburg bei seiner Internetliebe Ella verbringen. Doch kaum hat er die Altstadt betreten, scheint nichts mehr wie es war. Rings um den Dom geschehen äußerst merkwürdige Dinge. Eine Welt voller dunkler Offenbarungen. Was scheinbar harmlos begann, wird zur tödlichen Gefahr. Mit Ellas Tod beginnt eine grausame Mordserie. Die Welt um Caleb hält den Atem an. Düstere, unheimliche Schauplätze, schräge Gestalten und finstere Rituale erwarten Caleb. Die heimliche Hauptstadt des Mittelalters wird von dämonischen Mächten heimgesucht. Geheimnisvolle Fremde führen Caleb an Orte, deren makabere Geschehnisse seinen Aufenthalt zum Albtraum werden lassen. Ein eiskalter Hauch weht durch die engen verwinkelten Gassen. Ein Todeshauch. Allmählich kann Caleb das Rätsel lösen. Wird ihm seine Entdeckung zum Verhängnis? Willkommen in Regensburg! Willkommen in der Welt der Porta Dämonica… 'Dieses Taschenbuch ist der ideale Begleiter für einen mysteriösen Trip durch Regensburg.'

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Seitenzahl: 154

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Vollständige eBook Ausgabe 2014
©2014 SPIELBERG VERLAG, Regensburg
Lektorat: Ricarda Oertel
Coverfotos: ©Eric Grun
Covermodels: Ria Rötzer u. Stefan Naihaus
Umschlaggestaltung: Oliver Gilch
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung, Speicherung oder Übertragung
Gabriele Kiesl, 1967 in Oberbayern geboren, liebt unheimliche Orte, die ihr Raum für Inspiration bieten. Die Begegnung mit einer ›La-Catrina-Figur‹ brachte sie auf die Idee der Porta Dämonica. Doch erst die engen, verwunschenen Gassen der Stadt Regensburg erweckten Ella und Caleb zum Leben.

Inhaltsverzeichnis

Totentanz im Kellergewölbe

Zurück im Nichts

Spuren des Todes

Blutarena

Theaterluft

Ignis fatuus

Mord im Literaturbrettl

Der Stillstand

Die Botschaft

Salvator mundis

Die Pforte öffnet sich

Epilog

Totentanz im Kellergewölbe

Die Nebelwand, die sich langsam von der Donau hinauf in die engen Gassen der Domstadt bewegte, schuf in mir ein beklemmendes Gefühl. Es war still. Zu still für mein Empfinden. Regensburg schien plötzlich wie ausgestorben, keine Menschenseele war weit und breit zu sehen, geschweige denn zu hören. Ich lehnte mich an eines der Schaufenster des Hutmachers und versuchte den Dom zu erkennen. Stattdessen sah ich gerade mal meine Hand vor Augen. Ich streckte meine Hände schützend vor mir aus und hoffte, mit kurzen Schritten die Hausmauer gegenüber zu erreichen.
Vielleicht kann ich mich entlang der Mauern bis zur Dombuchhandlung vortasten?, dachte ich. Von dort aus wäre es, selbst bei diesem dichten Nebel, ein leichtes gewesen zum nahegelegenen Neupfarrplatz zu gelangen. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, an diesem unheimlichen Treffen teilzunehmen? Ich schüttelte immer noch benommen den Kopf.
»Das ist mehr als cool!«, hatte Ella am Tag zuvor zu mir gesagt. »Ein Fest zu Ehren der Toten! So etwas hat es noch nie in Regensburg gegeben.« Ellas Begeisterung konnte man ihr im Gesicht ablesen. Sie war eine von der Sorte Frau, die es einem Mann unmöglich macht, ihr einen Wunsch abzuschlagen. Eine Frau, die nicht mit ihren Reizen geizte. Sie hatte eine sehr schlanke, fast filigrane Figur. Ihr Teint war vornehm blass, während ihre ausdrucksstarken Augen meerblau funkelten. Ungewöhnlich für einen Menschen mit derart schwarzen Haaren. Fast blauschwarz. Und das, obwohl Ella nie in ihrem Leben ein Färbemittel benutzte. Sie benötigte weder Schminke noch irgendwelche anderen Mittel, um sich zu verschönern. Ella war einfach eine Naturschönheit.
Eine Schönheit, die ein gehöriges Temperament besitzt!, dachte ich und musste lächeln. So manches Mal hatte sie mich schon in den Wahnsinn getrieben. Ihre Sprunghaftigkeit und ihr maßloser Abenteuerdrang waren es letztendlich auch, die uns in jener Nacht in ein altes Kellergewölbe südlich der Stadt zum Galgenberg geführt hatten. Zuerst dachte ich an eine gewöhnliche Gothic Party, als ich den Eingang des Kneitinger Kellers betrat. Ausschließlich schwarz gekleidete Menschen, überwiegend jüngeren Alters, kamen mir entgegen. Zum Glück hatte mich Ella vorgewarnt: »Schwarze Kleidung ist Pflicht, hast du gehört? Das ist das Mindeste!«
Ohne lange zu überlegen, beschloss ich der Menschenmenge nach zu trotten. Quer durchs Lokal, vorbei an unzähligen Gästen im Restaurant, gelangte ich in einen Flur, von dem eine Treppe hinab in die Tiefen des Gebäudes führte. Laute, mit Bass durchtränkte Musik dröhnte mir entgegen und ich zögerte bei jedem meiner Schritte. Nur der Gedanke, dass Ella dort auf mich wartete, machte es mir möglich, Stufe für Stufe zu nehmen.
Ein blutroter Samtvorhang verhüllte muffig die schwere Holztüre, die sich dahinter verbarg. Nur mit Kraft beider Hände konnte ich sie nach innen öffnen. Beim Anblick des Kellerraumes entfuhr mir ein entsetztes: »So stell ich mir die Hölle vor!«
Der Raum war dürftig mit Grablichtern beleuchtet. Nebelartige Schwaden durchzogen das alte Gemäuer und es roch ekelerregend süßlich. Menschen standen dicht aneinander gedrängt und starrten mit finsteren Mienen in meine Richtung. Oder sollte ich lieber Grimassen sagen? Waren es überhaupt Menschen? Oder doch eher die Brut der Unterwelt? Alle waren wie ich schwarz gekleidet, jedoch zusätzlich mit todesverherrlichenden Accessoires bestückt. Sicherheitsnadeln und klaffende Gesichtswunden mit teils eitrigen Ekzemen zierten ihre Haut. Entweder hatten die Leute hier verdammt gute Maskenbildner oder es handelte sich um Untote. Besser, ich verpiss mich hier schnell! Mein Gehirn schien wieder zu funktionieren. Ich drehte mich auf dem Absatz um und machte kehrt. Doch hinter mir stand bereits einer dieser gruseligen Zombies und deutete mit seinem langen knochigen Zeigefinger auf mich. Zähnefletschend wie ein Vampir starrte er mich an. Er schien in dieser illustren Runde so etwas wie der Anführer zu sein. Jedenfalls nickte er den unheimlichen Wesen um sich herum nur kurz zu. Ich schluckte. Gerade als diese zielsicher auf mich zusteuerten, nahm ich zum Glück Ella wahr. Nichtsahnend lehnte sie an der Bar. Unverkennbar an ihrem langem schwarzem Haar und der Art, wie sie mit einer Strähne spielte. Erleichtert ging ich schnellen Schrittes zu ihr hinüber und tippte ihr auf die Schulter. Als sie sich ruckartig zu mir umdrehte, blieb mir fast das Herz stehen. Ihr Gesicht sah aus, als wäre sie bereits verstorben. Sie war stark geschminkt, kreideweiß mit dunklen Augenhöhlen. Auf die Stirn war ein Spinnennetz gezeichnet. Oder war es gar nicht aufgezeichnet? Mein Gott, war es am Ende sogar ein Tattoo? Ich war irritiert. Sie hatte ihre Augen geschlossen, und mir kam es vor, als starrte ich in die hohlen Krater eines Totenschädels.
Langsam, ganz langsam hob sie ihre schwarzen Augenlider. Instinktiv hoffte ich, nach all den abschreckenden Eindrücken in ihre wunderschönen Augen blicken zu dürfen. Doch weit gefehlt. Mir schauten zwei blutunterlaufene Augen entgegen. Die Iris war tiefschwarz abgegrenzt und innen feuerrot. Ihre Pupillen stachen stark geweitet hervor. Mir lief es eiskalt über den Rücken. Was war das? Wer war sie? Handelte es sich um irgendwelche Faschings-Kontaktlinsen oder stand vor mir nicht Ella, sondern eine Dämonin der Nacht?
Sie ähnelte eher einer Leiche als meiner Ella. Der enorme Schreck war mir wohl anzusehen, denn Ella begann schallend zu lachen. »Hey, jetzt mach dich mal locker!«
In diesem Moment verzogen sich die gruseligen Gesellen hinter mir, als hätte sie es ihnen befohlen.

Danke an ...

... Ria Rötzer für stundenlange Schminkeskapaden und die perfekte Darstellung meiner Ella.
... Stefan Naihaus, alias Caleb Conerly, für eine wahre »One-man-Show« und die Verwirklichung des Titelsongs »Porta Dämonica«.
... Erik Grun für seine Freundschaft und dafür, dass er die Welt von Ella und Caleb sichtbar gemacht hat.
... meinen Verleger Richard A. Windmeißer, dafür, dass er sich gemeinsam mit mir in ein neues Abenteuer begibt.
... Ricarda Oertel, meiner wunderbaren und ambitionierten Lektorin, für ihre hervorragende Arbeit.
... Sabrina Kolbinger für gruselige Cafébesuche und die damit verbundene Inspiration.
... Agnes Dros, für ihre unheimliche Friedhofs- Kindheitserinnerung und noch ein bisschen mehr.
... Anika, Danny, Doris, Heike, Juana, Sissy, Dieter, Volker, Jan, meine lieben gruseligen Gesellen. Danke, dass ihr mit mir im »Keller« wart.
... Eve Siemens und Siegfried Bruckbauer für die unzähligen Making-off-Aufnahmen, samt geheimnisvoller Schatten.
... Ingrid Conerly, my sista, 4 ur friendship and inspiration.
... Herrn und Frau Gebhard, ohne deren Zustimmung die Dreharbeiten in ihrem ›besonderen‹ Kneitinger Keller nie stattgefunden hätten.
... Hermann, meinem besten Freund und Ehemann, für seine Liebe und geduldige Begleitung.
... meinen Eltern Gerda und Karl-Heinz Bischoff, die mich stets lehrten an mich zu glauben.