Post-Vac – die vertuschte Katastrophe - Jörg-Heiner Möller - E-Book

Post-Vac – die vertuschte Katastrophe E-Book

Jörg-Heiner Möller

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Beschreibung

Diejenigen, die leiden, haben nie den Wunsch zu schweigen. Diejenigen, die nicht leiden, ziehen dagegen einen Nutzen aus dem Leiden. Es ist ein Zug auf dem Schachbrett der Macht, eine versteckte Bedrohung, eine Aufforderung zu schweigen … Manche fieberten ihm voller Ungeduld entgegen, getrieben von Angst und Bange: Endlich war er da, der Impfstoff gegen den Todbringer Corona! Andere wiederum zeigten sich skeptisch gegenüber dieser vermeintlichen Wunderwaffe: Was, wenn die Impfung mehr Schaden als Nutzen bringt? Die Zeiten des Zitterns und Zauderns sind vorbei – an ihre Stelle tritt nun ein Siechen und Leiden, was aber keiner sehen will – oder darf? Jörg-Heiner Möller, selbst anfänglich kein Impfgegner,  geht der vertuschten Impfkatastrophe auf den Grund, wobei sich tiefe Abgründe der Welt-Macht-Politik vor ihm auftun …

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Seitenzahl: 388

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2024 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-7116-0176-6

ISBN e-book: 978-3-7116-0177-3

Lektorat: Alexandra Eryiğit-Klos

Umschlagabbildung:Charnsitr | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Jörg-Heiner Möller

www.novumverlag.com

Zitat

Diejenigen, die leiden, haben nie den Wunsch zu schweigen.

Diejenigen, die nicht leiden, ziehen dagegen einen Nutzen aus dem Leiden.

Es ist ein Zug auf dem Schachbrett der Macht,

eine versteckte Bedrohung, eine Aufforderung zu schweigen …

Aus: Alexis Jenni: „Die französische Kunst des Krieges“

Widmung

Für Sonja

Wegen Sonja

Definition

Der Begriff Post-Vac bezeichnet eine Erkrankung, die nach der mRNA-Impfung gegen Corona auftritt und der Erkrankung Post-Covid ähnelt, bei der dieselben oder sehr ähnliche Symptome nach der Coronainfektion begannen.

Meist wird in diesem Buch der Begriff „Post-Vac“ für diese neuartige Erkrankung verwendet (auch Post-Vac-Syndrom, Post-Vaccine-Syndrom oder Post-Vax genannt).

Synonym wird jedoch hier auch die genauere Bezeichnung „postakutes Covid-19-Impfsyndrom“ benutzt. Beide Begriffe bezeichnen dieselbe Erkrankung.

Vorwort

Heute habe ich die klinische Beobachtungsstudie aus meiner Klinik zur Veröffentlichung an das Deutsche Ärzteblatt gesandt. 228 Patienten, Beobachtungszeitraum April 2022 bis Mai 2023.

158 Patienten, die unmittelbar nach der Impfung eine unerklärliche, chronische und ihre Existenz zerstörende Erkrankung entwickelten, 58 Patienten, bei der dieselben Krankheitserscheinungen nach der Coronainfektion aufgetreten waren, und 12 Patienten, bei denen nicht genau zugeordnet werden konnte, z. B., weil die Coronainfektion unmittelbar nach der Impfung geschehen war.

Ich habe die Symptome beschrieben, die Krankheitszeichen, überwiegend schwere Müdigkeit und kognitive Störungen und anderes mehr, und ich habe bei den 228 Patienten Autoantikörper gegen körpereigene Strukturen bestimmt, sogenannte agonistische Rezeptor-Autoantikörper, sie waren zu 94 % positiv, ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich um eine neu entstandene Autoimmunerkrankung handeln muss.

Ich habe ausführliche Anamnesen erhoben (so nennt der Mediziner das Fragen nach dem, was vorher war, wörtlich: Vor-Gedächtnis, Vor-Wissen), ich habe den Krankheitsverlauf über Monate und Jahre verfolgt, dabei war ich zunehmend entsetzt über diese so schlecht fassbare Erkrankung.

Ich habe Tabellen und Grafiken nach den Regeln wissenschaftlicher Arbeit erstellt, der festgelegten Folge von Tanzschritten gleichend, das Ganze mit wissenschaftlichen Zitaten zum Thema gleichsam gewürzt – auch das gehört zu den festgelegten Ritualen dieses akademischen Tanzkurses.

Diese Arbeit (englisch untertreibend das „Paper“), obwohl per Internet versendet, also eher die Mail als das „Paper“, wird zur Veröffentlichung abgelehnt werden. Dies ist vorhersehbar.

Meine klinische Beobachtungsstudie wird zur Beurteilung der Qualität 2 Gutachtern vorgelegt, so ist es seit je die Regel in der Redaktion beim Deutschen Ärzteblatt. Diese 2 Gutachter, als Professoren mit dem entsprechenden Gewicht akademischer Würde versehen, werden sich dann gegen die Veröffentlichung aussprechen, auch das ist vorhersehbar.

Sie werden meine Statistik anzweifeln, sie werden sich auf die gänzlich anderen Zahlen des renommierten Paul-Ehrlich-Instituts über Impfnebenwirkungen beziehen, sie werden fehlende Standardisierung meiner Anamnese vorwerfen, sie werden meine klinischen Beobachtungen dadurch entwerten, dass Veröffentlichungen namhafter Universitäten gegen meine aus den klinischen Beobachtungen gezogenen Schlussfolgerungen in Position gebracht werden, sie werden meine nun seit über 2 Jahren gesammelten und systematisch analysierten Beobachtungen als Verirrungen eines einzelnen, fachfremden Arztes aus der Provinz darstellen. Man wird das vielleicht etwas freundlicher und vornehmer formulieren, aber man wird damit meine klinische Beobachtungsstudie entwerten.

Es ist vorhersehbar.

Sie werden Namen, die Rang und Gewicht in der wissenschaftlichen Welt haben, Schwergewichte gegen mich als wissenschaftliches Leichtgewicht in Stellung bringen.

Der Ausgang des Kampfes ist klar: Ich bin auf diese Weise k. o., „knock-out“, noch bevor ich den Ring betreten und kämpfen kann. Auch das ist vorhersehbar, und das Ganze aus einem einzigen Grund:

Wenn meine Beobachtungen an nunmehr aktuell über 300 Patienten stimmen, dann wurde durch die Impfkampagne gegen das Coronavirus unendlich mehr Schaden angerichtet, als wenn man die überwiegende Zahl von Patienten nicht geimpft hätte!

Und für die Beurteilung durch die beiden Gutachter wird bei der abschließenden und gleichsam abschießenden Stellungnahme gegen meine klinische Beobachtungsstudie der Satz von Christian Morgenstern gelten: „Also schließt man messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.“

Wer an die Spitze akademischer Weihen gespült wurde, genauer, wer den langen Weg, die Ochsentour, auf sich nahm, der schaffte das nur, indem er sich politisch korrekt verhielt. Das fängt doch schon in der Schule an: Wer wird denn Mediziner in Deutschland? Doch kein Schüler aus einer der hinteren Reihen, doch kein wach denkender Rebell! Nein, Anpassung und regelkonformes Verhalten führen zum Einserabitur und zum begehrten Medizinstudienplatz. Die Spreu wird hier früh vom Weizen getrennt, wie man sagt, und es ist nicht immer der Weizen, der nach oben gelangt auf den Stufenleitern der akademischen Positionen.

Die beiden Professoren, die als Gutachter meine klinische Beobachtungsstudie ablehnen werden, werden zudem vom Ärzteblatt anonymisiert, ich werde ihre Namen nie kennen dürfen, kann mich mit ihren ablehnenden Argumenten gar nicht auseinandersetzen. Was für ein akademischer Abfall, was für eine intellektuelle Dekadenz im Vergleich zu den akademischen Disputationen des Mittelalters beispielsweise, heute als finster verschrien, bei der man in lebhafter Disputation von Angesicht zu Angesicht zuerst die Argumente des Gegenübers wiederholen musste, um zu zeigen, dass man sie überhaupt verstanden hatte!

Ich werde keinerlei Möglichkeit einer solchen Diskussion haben und damit schon „knock-out“ gehen, bevor ich überhaupt die Spur einer Chance hatte, den Ring zu betreten gegen diese politisch korrekten „Schwergewichte“, die niemals zugeben werden wollen, dass wir mit der Impfung gegen Corona massiv Schaden anrichteten, den Nutzen weit überwiegend!

Nein, ein anderes Medium muss her, um dem fast systematisch anmutenden Verschleiern der Impfschäden in Deutschland entgegenzutreten und die betroffenen Impfopfer zu ihrem Recht kommen zu lassen. Aus dieser Überlegung entstand dieses Buch.

Zu Beginn muss die Frage gestellt werden, um was für eine Art der Literatur, vornehm: um was für ein „Genre“ es sich bei diesem Buch wohl handeln mag.

Es ist einerseits ein Sachbuch, denn ich werde meine vom Deutschen Ärzteblatt zur Veröffentlichung abgelehnte klinische Beobachtungsstudie, in der Medizin völlig unüblich, hier veröffentlichen. Ich werde darüber hinaus zum Verstehen der Erkrankung einige klinische Fallbeispiele schildern, natürlich anonymisiert. Hier, im Gegensatz zu den oben genannten Gutachtern, zu Recht anonymisiert, stehe ich doch als behandelnder Arzt unter Schweigepflicht.

Ich werde die Pathomechanismen, so beschreibt der Mediziner das zerstörerische Räderwerk der Erkrankung, beschreiben, aus dem sich die Ansätze für Therapieversuche ergeben, die angewendet werden können.

Nach einhelligem Standpunkt von Fachgesellschaften, Leitlinien und universitären Verlautbarungen zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Buches gibt es keine Therapie für Post-Covid oder für das Post-Vac-Syndrom, man könne nur symptomorientiert die jeweiligen Krankheitserscheinungen zu lindern versuchen. Damit hat man im Ansatz schon aufgegeben, diese Erkrankung zu therapieren.

An dieser Stelle widerspreche ich energisch: Doch, es gibt eine Therapie! Man muss nur das Denken zulassen, dass durch die Impfung und das fortgesetzt vorhandene Spike-Protein (bzw. Untereinheiten davon) eine neuartige Erkrankung entstanden ist, die in vielem einer Autoimmunerkrankung ähnelt. Dieses Spike-Protein bekommt man bei den Kranken nie wieder aus dem Körper und seinen Strukturen heraus. Die Krankheit ist damit nicht heilbar, nie! Aber man kann sie behandeln, wenn man sie wie eine Autoimmunerkrankung behandelt! Und man muss sie rasch behandeln, ehe viele Symptome nicht mehr reversibel sind. Unter anderem mit immunsuppressiver Therapie, auch durch Formen der Blutwäsche konnten wir einige Erfolge beobachten. Besonders die lähmende Müdigkeit, die Fatigue, wurde sehr viel besser, sowohl bei Post-Covid-Patienten als auch bei Post-Vac-Patienten. Nach meiner Meinung handelt es sich bei beiden Patientengruppen ohnehin im Wesentlichen um identische Erkrankungen. Einige Auffälligkeiten meiner in diesem Buch dokumentierten klinischen Beobachtungsstudie sprechen verstörenderweise jedoch dafür, dass Post-Vac, das postakute Covid-19-Impfsyndrom, die tendenziell gravierendere Erkrankung ist. Durch eine klinisch gut verträgliche immunsuppressive Therapie könnte erträgliches Leben und eine gewisse Normalität wieder möglich sein, Verzweiflung des Kranken muss nicht sein, die bestürzenderweise im Zusammenhang mit der Erkrankung vermehrt auftretenden Suizide müssen nicht sein! Es gibt Hoffnung. Heilung jedoch gibt es nicht. So weit der Charakter als medizinisches Sachbuch.

Gleichzeitig jedoch auch eine politikgeschichtliche Analyse: Wer in politischer Verantwortung war wann für welche Entscheidung bei der flächendeckenden Impfkampagne zuständig? Wer war verantwortlich?

Welchen Experten (das Wort Experte ist seit der Coronapandemie und der Impfschadendiskussion fast ein Schimpfwort für mich geworden!), also welche Experten waren für welche Entwicklung direkt verantwortlich?

Wie funktionierte das Räderwerk unseres politischen, insbesondere gesundheitspolitischen Systems? Oder zutreffender: Wie versagte dieses System? Wer steuerte? Wer waren die großen Player und wer war nur als kleines Rädchen in diesem gigantischen Räderwerk unterwegs? Wer schmierte, wer bremste, wer nahm wie Einfluss und warum? Und vor allem: Wer profitierte?

Wie ist die Rolle z. B. der zuständigen Gesundheitsminister, der ständigen Impfkommission, des Paul-Ehrlich-Instituts und des Robert-Koch-Instituts zu bewerten? Um nur einige Institutionen zu nennen. Und wie ist der Einfluss des Ethikrates und ihrer Vorsitzenden zu werten, medienwirksam zur besten Sendezeit in Szene gesetzt, welche die Impfung als ethische Notwendigkeit darstellte?

Warum hört man nun aber aktuell bei der Problematik des Umganges mit Impfopfern keine Stellungnahmen mehr vom Ethikrat? Ist dieses Gremium von „Experten“ sozusagen nur wie ein Kaninchen aus dem Hut des Zaubers hervorgezogen worden für die Impfkampagne, um jetzt wieder hinter den Kulissen zu verschwinden? Ist es nicht vielmehr als geradezu unethisches Verhalten zu brandmarken, wenn diese angeblichen Fachleute in Sachfragen der Ethik nun angesichts des Leides unzähliger Impfopfer bei gleichzeitigem maximalem Profit von Impfstoffpharmakonzernen schweigen?

Und welche Rolle spielten die Medien? Welche Rolle spielen bei dem Ganzen Krankenkassen, Versorgungsämter und Juristen? Viele Fragen, zu viele Fragen …

Bei allen diesen Fragen bin ich als Arzt ein direkt Betroffener, habe Covid-Erkrankte sterben sehen, habe weinende Angehörige zu trösten versucht, habe teilweise dramatische akute Impfschäden erleben müssen und im zunehmenden Maße und mit zunehmendem Entsetzen chronische Impfschäden erkennen müssen. Habe die chronischen Impfschäden mit ihrer Zerstörung von Persönlichkeit und Existenz bei gleichzeitigem Wegschauen der Gesellschaft als das Schlimmste erkannt in dieser Pandemie und versuche in diesem Buch, alle diese sehr belastenden Eindrücke auch für mich selbst literarisch zu verarbeiten.

Um was für eine Art der Literatur, um was für ein „Genre“ handelt es sich bei diesem Buch nun also?

Einerseits liegt mit der Veröffentlichung meines medizinischen Artikels in diesem Buch, nachdem es vom Deutschen Ärzteblatt zur Veröffentlichung abgelehnt wurde, eine wissenschaftliche Arbeit vor. Andrerseits in der auch für Laien verständlichen Erklärung und Beschreibung der Erkrankung ein medizinisches Sachbuch. Dann haben manche Teile, wie z. B. die Beschreibung einer schweren Lungenembolie, als akuter Impfschaden den Charakter einer Kurzgeschichte. Und gleichsam „gewürzt“ wird das Ganze durch eine politikgeschichtliche Analyse.

Also, wie wollen wir dieses „Baby“ nennen?

Für ein Sachbuch ist es zu literarisch. Für eine wissenschaftliche Arbeit insgesamt zu unwissenschaftlich formuliert. Für eine Kurzgeschichte viel zu lang und wiederum zu wissenschaftlich und ein Roman ist es schon gar nicht. Was ist es dann?

Ich wähle eine völlig unliterarische Kategorie: Es ist ein Schrei!

Ein Schrei der Verzweiflung und der Not von Hunderttausenden von betroffenen Impfopfern in Deutschland und deren Freunden und Angehörigen, ein Schrei der Wut und der Anklage gegen diejenigen, die dieses hunderttausendfache Elend der schweren Erkrankung mit dem postakuten Covid-19-Impfsyndrom verursachten und nun fortwährend bis heute das Ausmaß der Katastrophe zu verharmlosen versuchen. Eine staunende Fassungslosigkeit über die an Vorsatz grenzende Weigerung von deutschen Behörden, Impfschäden anzuerkennen. Fassungslosigkeit auch über die Untätigkeit in der medizinischen Wissenschaft, in der das Thema „Impfschaden durch die Covid-19-Impfung“ bis heute nicht systematisch untersucht wurde. Ein Schrei des Zornes über die Krankenkassen, die mit lediglich bürokratischen Argumenten die Unterstützung der Impfopfer verweigern. Ein Schrei der Verachtung über die ärztlichen Kollegen, die das postakute Covid-19-Impfsyndrom mit dem Brustton der Überzeugung als ausschließlich „psychosomatische“ Erkrankung darstellen.

Verachtung auch gegenüber denjenigen ärztlichen Kollegen, die wider ihre eigene Erkenntnis gebetsmühlenartig und medienwirksam äußerten, Impfschäden wären nur verschwindend gering, die nicht warnten, um ihre eigene akademische Position nicht zu gefährden.

Diese ärztlichen Kollegen tragen Verantwortung, die Menschen haben ihnen vertraut, die Zahl der Impfopfer wäre deutlich geringer, wenn die Ärzte sich ethisch verhalten und die Betroffenen frühzeitig gewarnt hätten! Stattdessen grenzten sie mutige Forscher aus und gingen in Position gegen diejenigen, die das Ausmaß der Impfschäden frühzeitig erkannten und sich an die Öffentlichkeit wandten, schwere Nachteile ohne Ausnahme für sich in Kauf nehmend. Diesen frühen und wachen Warnern gebührt meine Anerkennung für ihre Zivilcourage, im Unterschied zu manch anderen Beteiligten hätte ihnen und nur ihnen das sog. Bundesverdienstkreuz zugestanden.

Vor allem ein Schrei des grenzenlosen, abgrundtiefen Hasses gegen Pharmakonzerne, die Milliarden an der Impfung verdienten, aber Forschung über die Folgeschäden mit keinem Cent finanzierten, die sich feige und gleichzeitig dreist aus der Verantwortung zu stehlen versuchen, was ihnen nicht gelingen wird.

Diese Impfung und die Art ihrer Umsetzung haben mehr, weit mehr Schaden angerichtet, weit mehr Existenzen vor allem junger Menschen zerstört, mehr Familien zerstört, mehr Beziehungen zerstört, mehr finanzielle Existenzen vernichtet, als dass es die Zahl der durch die Impfung geretteten Leben auch nur annähernd rechtfertigen würde. Und diese Wahrheit wird weiterhin vertuscht und unterdrückt.

Ja, dieses Buch ist ein Schrei und soll ein Schrei sein.

Und es ist den unendlich vielen gewidmet, deren Leben zerstört wurde, durch eine angeblich nebenwirkungsfreie Impfung.

Burglengenfeld, Dezember 2023

Einleitung

Ich selbst habe die Impfung gut vertragen,

habe sie kaum erwarten können, gefährdet

durch meine Arbeit als Krankenhausarzt.

Sie hatte seit ihrer milde verlaufenden Coronainfektion lange zuvor

einen dauerhaften Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn.

Es erschien in dieser Zeit ein medizinischer Artikel,

man sollte gerade dann impfen

mit dem neuen mRNA-Impfstoff,

es seien wohl noch Coronaviren vorhanden.

Nach der Impfung würde

der Geschmackssinn wiederkehren.

Ich habe ihr deshalb zur Impfung geraten.

Mit diesem Ratschlag habe ich ihre wunderbare Energie,

ihr Leben, ihr Glück zerstört, irreversibel.

Sie wurde unmittelbar nach der Impfung schwer krank

und wird nie wieder gesund werden.

Und: Ihr Geruchssinn ist nicht wiedergekommen,

entgegen allen Vorhersagen der Experten.

Aus dieser Nummer komme ich

nach diesem meinem ärztlichen Ratschlag

nicht mehr heraus, nie wieder, nie.

Und ich fing an zu fragen, zu hinterfragen.

Ihr Antrag auf Anerkennung

des offensichtlich vorliegenden Impfschadens

wurde vom Versorgungsamt

abgelehnt mit törichten Argumenten.

In einem Schreiben, in dem jeder Satz

die Absicht erkennen ließ,

den Impfschaden

ablehnen zu wollen.

Seither hinterfrage ich die Dinge noch mehr.

2. Widmung

With compliments!

Denjenigen gewidmet, die trotz teilweise erheblicher persönlicher Nachteile

öffentlich von den weit häufigeren Nebenwirkungen

der SARS-CoV-2-Impfung berichtet haben

I: Die Pandemie und was geschah

Die Welle aus Wuhan

Eigentlich bin ich nur Kardiologe in einem kleinen charmanten Krankenhaus in der Oberpfalz.

Eigentlich. Mit Viruspneumonien, dem medizinischen Fachgebiet der Infektiologie, mit Lungenversagen und mit den Feinheiten der Immunologie, also des hochkomplexen Räderwerkes der körpereigenen Abwehr gegen Bakterien, Viren und Pilze, wird man als Kardiologe eher selten konfrontiert. Auch Autoimmunerkrankungen, also Erkrankungen, bei denen körpereigene Strukturen zerstört und eigentlich sinnvolle Abwehrmechanismen zur Katastrophe führen können, gehören nur sehr selten zu meinem Fachgebiet. Impfschäden bislang ebenfalls nicht. Bis jetzt. Eigentlich.

Und um es gleich zu sagen: Ich war kein Impfgegner. Mein kleines Krankenhaus in der Oberpfalz war als erstes in Bayern Anfang März 2020 von der Wucht der Wuhan-Variante des SARS-CoV-2-Virus betroffen. Karnevalsheimkehrer, ausgelassenes, fröhliches Feiern suchend und stattdessen den Tod findend, hatten sie zu uns gebracht. Noch lange bevor, einem Tsunami gleich, die Welle aus Norditalien über die Alpen anrollte und auch die anderen Intensivstationen des Landes über die Grenzen der Belastbarkeit fordern und überfordern sollte. Es wiederholte sich zuallererst auf unserer Intensivstation, was wir bislang nur von den Fernsehbildern aus Wuhan und aus Norditalien kannten: angespannte Stimmung in steriler Hightechumgebung, die Mediziner wie Astronauten verpackt, unkenntlich hinter ihren Masken, Visiere wie beim mittelalterlichen Ritter, der Gegner jedoch unsichtbar, durch das Visier des Kämpfers eindringend, unbesiegbar mit eigenen Turnierregeln, die wir nicht kannten, in denen wir nicht ausgebildet waren. Ein unfairer Kampf, wir waren nicht darauf vorbereitet. Patienten, umgeben von einer Vielzahl von medizinischem Gerät, am Monitor EKG-Kurven grün, Blutdruck-Kurven rot, Atemfrequenz gelb und Sauerstoffsättigung blau, Letztere beständig sinkend und das Ende ankündigend, dann auch den Blutdruck mit in die Tiefe ziehend.

Es beginnt der Sterbevorgang. Ein Menschenleben, etwas Einzigartiges, mit Höhen und Tiefen, Sehnsüchten, Träumen, Glück und Unglück, dieses Leben verlischt jetzt, erkennbar an den sich abwärts bewegenden farbigen Linien des Monitors, während das Beatmungsgerät, in den letzten Stunden dieses Menschenlebens mit immer höheren Beatmungsdrucken fast verzweifelt versucht, eine für die Versorgung lebenswichtiger Organe noch ausreichende Sauerstoffsättigung herzustellen, rhythmisch schnaufend und zuverlässig inzwischen 100%igen Sauerstoff von sich gebend, nun nur noch sinnlose maschinelle Tätigkeit ausübt und gleich ausgestellt werden wird. Der Arzt schaut auf die Uhr und notiert den Todeszeitpunkt.

Nie habe ich Hightechmedizin so versagen sehen, Raumschiff Enterprise sozusagen, nur ohne Happy End, wie ansonsten in den amerikanischen Serien üblich. Beatmung, Rückenlage, Bauchlage, Rückenlage, Bauchlage, zunehmendes Lungenversagen, freier Fall, nicht aufzuhalten.

Am Ende der Exitus, lateinisch Ausgang, wie die Mediziner es nennen, um das Grauen des Todes sozusagen vornehm in einem akademisch distanziert klingenden Wort zu verpacken, gleichsam, als wolle man den Schrecken an die eigene ärztliche Seele nicht heranlassen.

So brach es am 9.3.2020 über uns herein, schlagartig, zwar irgendwie erwartet nach den Fernsehbildern aus Wuhan (Leichensäcke auf den Fluren der Krankenhäuser, angstvoll aufgerissene Augen eines maschinell beatmeten, infizierten Arztes, der sterben wird, Bilder die in Europa nie erlaubt gewesen wären) oder Bergamo (Armeelaster transportieren die ab, die bereits durch den Ausgang, den Exitus, zu schreiten gezwungen waren). Überhaupt Bergamo: Was für ein – aus der Sicht des Covid-19-Virus gesehen – fantastischer strategischer Sieg des Virus, ausgerechnet zu einer Zeit vor Ort zu sein, in der ein Fußballländerspiel in Bergamo ausgetragen wurde! Und König Fußball weicht doch nicht vor einer Seuchenlage zurück! Und so wurde die Infektion systematisch wie mit einem Brandbeschleuniger versehen durch Europa transportiert …

Wir alle hatten diese Bilder gesehen, aus Wuhan, aus Bergamo, und der eine oder andere hatte es noch zu verdrängen versucht: Ist doch nur wie eine Grippe, da sterben auch immer ein paar … Natürlich immer die anderen!

Vor allem junge Ärzte leben in der Gewissheit, dass sie es ja sind, die auf der richtigen Seite von Gesundheit gegen Krankheit, Tod gegen Leben stehen, ein durch die täglichen Erlebnisse des Berufes verstärkter Mechanismus des unbewussten Verdrängens. Lange im Leben eines Arztes funktioniert diese Selbststabilisierung, diese Lebenslüge, dieses Ignorieren der Realität. Bis auch dieses Ignorieren der Realität zusammenbrechen wird wie ein Kartenhaus in einer Windbö mit Orkanstärke, niemals danach wird man die Spielkarten dieses vernichteten Kartenhauses noch einmal finden können.

Der Fisch stinkt vom Kopf, sagt man im Norden, bildlich für die Verantwortlichkeit des führenden Organs. Das ist eine wahre Beobachtung auf den Fischmärkten, zuallererst verwesen die offen liegenden Kiemen am Kopf des toten Fisches, nicht der durch Schuppen geschützte Körper. Wer war, um bei diesem Bild zu bleiben, in dieser sich anbahnenden Katastrophe unser Kopf? Wie hatte denn damals unser Kopf, der verantwortliche Leiter unseres Gesundheitsministeriums, reagiert? Der Gesundheitsminister Jens Spahn hatte zunächst und viel zu lange abgewiegelt, mit vorausschauender Weitsicht eher nicht begabt, nein, von Pandemie könne man noch nicht sprechen. Nun war es trotz ministerlicher Aussage und realitätsverweigerndem Wunschdenken doch zur Pandemie gekommen, die Welle aus Wuhan erreichte ein damals noch auf dem Höhepunkt des Wohlstandes im Umgang mit Krisen völlig ungeübtes Land.

Man sehe sich im Rückblick die aufgezeichneten Videobilder der täglichen Pressekonferenzen des Robert-Koch-Instituts an. Der Direktor des Robert-Koch-Instituts, unser oberster Tierarzt sozusagen, cool, sachlich in seinen Analysen. Dann ist der Tsunami da, die Sterbezahlen auf den Intensivstationen steigen sprunghaft, es droht der Kollaps der deutschen Intensivmedizin. Und man schaue auf die Veränderungen im Gesichtsausdruck des RKI-Direktors, blankes Entsetzen ist nicht zu übersehen, zur besten Sendezeit!

Jetzt war es vorbei mit der sicheren Distanz der Betrachtung der Fernsehbilder von seuchengeschüttelten Drittländern im abendlichen Wohlstandsfeierabendfernsehprogramm, mit der Hauskatze auf dem Schoß und der Tüte Chips vor sich. Von nun an waren wir alle selbst live dabei.

Mit Krankenhauspersonal, das sich infizierte, mit täglichen Krisensitzungen, mit weinenden Angehörigen von Erkrankten oder Sterbenden, selbst als Krankenhausmitarbeiter, in einer solchen Umgebung arbeitend, schwer gefährdet.

Wir hatten so etwas in solch geballter Fülle noch nie erlebt. Wir waren verzweifelt und hatten selbst Angst, keiner gab es zu, vor sich selbst nicht und vor anderen schon gar nicht, wir hatten alle Angst, doch keiner drückte sich und blieb zu Hause.

Eine Kollegin schlug mir vor, mich 3 Monate arbeitsunfähig krankzuschreiben, ich sei doch weit über 60 Jahre und ich hätte doch grad erst selbst eine komplizierte Operation nur äußerst knapp überlebt, meine Abwehr könne nach diesem langwierigen Krankheitsverlauf doch noch gar nicht wieder gut sein! Selbstverständlich hatte ich Angst, ja, ich hatte große Angst, ich gebe es zu. Aber es kam für mich nicht infrage, ich hätte es wie Feigheit vor dem unsichtbaren, heimtückischen Feind gewertet, habe daher nie auch nur eine Sekunde an diese Art von Flucht gedacht.

In kleiner Leitungsgruppe besprachen wir jeden Morgen die sich bei beatmeten Patienten stetig verschlechternde Situation, besprachen die Möglichkeiten, die wir hatten. Um es kurz zu sagen: In der Anfangsphase, bevor wir noch im April 2020 hoch dosiert Cortison einsetzten, hatten wir keinerlei therapeutische Möglichkeiten. Wir diskutierten die Berichte anderer Mediziner in den Zeitschriften, überall Hilflosigkeit, 90 % Tote auf New Yorker Intensivstationen, eine katastrophale Statistik, die katastrophalste in dieser Zeit des Schreckens, und das, wo uns doch die amerikanische Medizin immer als Vorbild empfohlen wurde!

Wir hatten keinerlei Abwehrwaffen gegen diesen Feind. Selbst FFP2-Masken gab es im Wirtschaftswunderland nicht! Der Gesundheitsminister Spahn hatte sie bei ohnehin nur geringen Vorräten an China weggegeben, die drohende Pandemie viel zu lange ignoriert, hatte nicht vorausschauend für Produktionsmöglichkeiten von FFP2-Masken gesorgt. Und so kam es, dass wir, die wir Astronauten ins All schicken konnten, die wir die angeblich modernsten Kampfpanzer bauen und verkaufen, an der Produktion von einfachen Atemschutzmasken scheiterten.

Leopard 2 statt FFP2.

Als Italien wegen des katastrophalen Wütens der Seuche in Bergamo in Deutschland um Hilfe und um Übersendung von Masken bat, hatten wir selbst tatsächlich keine Bestände an Schutzmasken mehr und wurden in der italienischen Boulevardpresse deshalb einmal mehr als „Nazis“ beschimpft. Und nun hatte der Tsunami uns erreicht und wir standen ebenfalls ohne Masken da, ein Versagen mit Ansage. Die Schneider in Burglengenfeld halfen aus und nähten im Akkord unentgeltlich Masken für unser Krankenhaus, nie werde ich das vergessen! Autolackierer aus Burglengenfeld gaben ihre letzten FFP2-Masken für uns her. „Behüt dich Gott!“, abgekürzt „Fürti!“, der bayerische Abschiedsgruß des Kfz-Meisters, als er mir seine letzte Packung FFP-Masken aus der Farblackiererei seines Betriebes in die Hand drückte, damit das Krankenhauspersonal geschützt sei! Als Norddeutscher diesen Gruß vielleicht wörtlicher nehmend als meine bayerischen Nachbarn, dieses „Behüt dich Gott“ hat mich tief berührt, vor allem, weil es von einem Menschen kam, der selbst Angst vor dem Tod an Corona hatte und nun selbst keine Schutzmaske mehr besaß.

Es gilt, wie immer, in der Not hält man zusammen. Dabei wurden unsere Desinfektionsmittel schon in der ersten Woche der Pandemie von den Krankenhausfluren gestohlen, das gab es auf der anderen Seite eben auch.

Und dann die Bürokratie der Gesundheitsämter: Als schon lange klar war, dass alles aus dem Ruder lief, dass die Welle der Infektionen nicht mehr zu stoppen war, versuchte man noch, verzweifelt und in für die Behörde ungewohnten Überstunden Kontaktpersonen, Kontaktwege zu verfolgen, den Flächenbrand einzudämmen, zu kontrollieren. Vergebens. Die Corona-Warn-App: ein teurer Reinfall.

Aber eine deutsche Behörde, gebunden durch ihr eigenes Selbstverständnis, kann nicht zugeben, dass sie die Kontrolle verloren hat, also gibt es als Gegenreaktion eine umso heftigere Steigerung der behördlichen Aktivität: immer mehr teils unsinnige und nicht praktikable Anordnungen, je weniger Kontrolle, umso mehr Anordnungen. Hier kann von einem Mathematiker eine reziproke Korrelation erkannt werden.

Dadurch Behinderungen der Mediziner an der Front, die diese Anordnung zu befolgen unter Strafandrohung gezwungen waren.

Die Hygienefachkraft unseres Krankenhauses: in den ersten Tagen der über uns hereinbrechenden Seuche ein Totalausfall, gebunden in endlosen Listen und Telefonaten mit dem Gesundheitsamt, statt vor Ort das Krankenhaus sicherer zu machen. Das taten dann wir Ärzte: Wir definierten Transportwege, nur ein Fahrstuhl für Coronapatienten, getrennte Transportwege, Absperrungen, Abstand, nur wenige auf Visite, viel am Telefon besprechen, nicht von Angesicht zu Angesicht, Gruppenbildung vermeiden.

Türen der Krankenhausflure geöffnet lassen, damit nicht unnötig auf Klinken gefasst wurde, endlose Diskussion mit dem Haustechniker wegen der entgegengesetzten Bestimmungen des Brandschutzes, der hatte nicht begreifen wollen oder dürfen, dass weniger ein natürlich möglicherweise auftretender Brand als vielmehr gleichsam die konkrete Gefahr eines tödlichen Virus wie ein Feuersturm durch unser Krankenhaus tobte.

Keine Weisung von der Geschäftsführung, natürlich nicht, ja, es könnte doch vielleicht auch gerade jetzt brennen im Krankenhaus und dann hatte man ja die Verantwortung für die Toten eines fiktiven Brandes. Für die juristisch und kriminaltechnisch nicht nachverfolgbare Infektion durch eine mit Viren verunreinigte Türklinke konnte die Geschäftsführung des Krankenhauses dagegen nicht verantwortlich gemacht werden, für einen Brand sehr wohl …

Eigenhändig blockierte ich täglich mehrfach die Türschließung, damit bei Krankentransporten nicht unnötig auf vielleicht virusbedeckte Klinken gefasst werden musste, und genauso häufig wurde die Blockade von der „Brandschutzfraktion“ wieder entfernt, ein absurdes Spiel, das jedoch, und das spricht für unser kleines Krankenhaus, ganz entspannt in gegenseitiger Achtung, mit Humor, sogar trotz Gefahrenlage, jeden Tag freundlich gespielt wurde. Tür auf, Tür zu, Tür auf, Tür zu: eine absurde Posse!

Und dann das längst schon wieder vergessene Versagen der seit über 20 Jahren etablierten Krankenhaus-Hierarchien: Wenn eine Stationsschwester vom Chefarzt angewiesen wurde, sie solle zum persönlichen Schutz doch bitte eine Maske tragen in dieser völlig unübersichtlichen Pandemielage, tat sie es nicht, weil sie von der Pflegedienstleitung die gegenteilige Anordnung erhalten hatte, sie sei ja keine Kontaktperson, dem bürokratischen Unsinn des zuständigen Gesundheitsamtes Folge leistend. Es rächte sich in diesem Fall, dass Chefärzte nicht mehr als Vorgesetzte gesehen werden, die Pflegedienstleitung allein wird disziplinarrechtlich bindend als Vorgesetzte in ihren Anordnungen gesehen, Ärzte hingegen lediglich als Fachvorgesetzte.

Die Krankenschwester erkrankte übrigens und verlor bis heute dauerhaft ihren Geruchs- und Geschmackssinn.

Der Bundesärztepräsident Montgomery, inzwischen uneinholbar zum Weltärztepräsidenten mutiert, machte das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit im Höhepunkt der Pandemie lächerlich („Ich trage die Maske nur meiner Frau zum Gefallen, wenn wir gemeinsam auf den Wochenmarkt gehen …“). Nur wenige Monate später konnte man staunend ganz gegenteilig nun seinen Vorwurf an Fluggesellschaften vernehmen, nicht FFP-Masken während der Flüge auszuteilen! Das Fähnchen hatte sich im Wind gedreht … Sein Nachfolger als Bundesärztepräsident, Reinhardt, bestritt ebenfalls noch während des Höhepunktes der Pandemie grundsätzlich die Wirksamkeit von Schutzmasken. Es gäbe für das Tragen von Schutzmasken keine wissenschaftliche Evidenz …

Er hätte zurücktreten müssen nach dieser Fehlleistung, sofort, aber Verantwortung zu übernehmen durch einen Rücktritt, das gehört schon lange nicht mehr zur politischen Kultur Deutschlands. Stattdessen wurde er nach der Pandemie wiedergewählt, denkbar knapp, aber dennoch. Langzeitgedächtnis zeichnet unser politisches Denken eben nicht aus.

Überall Chaos, hilflose Bemühungen und gleichzeitig wurde gestorben, jeden Tag die Statistik, wie im Krieg der „body-count“, die Zahlen stetig ansteigend. All unsere Maßnahmen vergeblich. Es war, als ob man bei Sturmflut, Orkan und drohendem Deichbruch gerade mal eine Reihe Sandsäcke auf die Deichkrone legen würde, vielleicht sogar mit Lücken dazwischen, weil irgendein „Experte“ verlautbart hatte, man müsse vorrangig den Windwiderstand an der Deichkrone reduzieren, absurd, nutzlos, sinnlos, vergeblich.

Aber man hatte wenigstens das Gefühl, etwas getan zu haben, sich zu wehren gegen den Feind, den heimtückischen, den unsichtbaren, und das allein tat schon ein wenig gut.

Für das öffentliche Klatschen für unsere Krankenschwestern aus der Höhe sicherer Balkone oder im Bundestag und die Reden der Politiker hatten wir nur beißenden Spott übrig und es fiel uns einmal mehr auf, dass wir als Ärzte eigentlich wenig Wertschätzung erhielten, ein gesamtgesellschaftliches Problem, schon lange sich abzeichnend, ich bin in 4. Generation Arzt und froh, dass meine beiden Söhne nicht Mediziner geworden sind.

Isolation, Grenzen zu, ja, sofort! Aber als Bayern die Grenze zu Tschechien, dem damaligen Hotspot der Pandemie, schließen will, gibt es Kritik von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula v. der Leyen aus Brüssel.

Wir gingen unter.

Das war die Situation im März 2020 in unserem kleinen Krankenhaus. In den ersten 2 Wochen hatten wir schon 5 an Lungenversagen verstorbene Corona-Tote, alles ältere Patienten, bis auf eine Ausnahme Männer. Unser Anästhesie-Chef war so mutig, mit dem Bronchoskop, einem Schlauch zur Lungenspiegelung, sich selbst dabei der Infektionsgefahr aussetzend, die Lungen der beatmeten Kranken zu untersuchen. Das war damals vom Robert-Koch-Institut noch untersagt. Die Überraschung: Wir fanden relativ wenig Virusmaterial! Durch diese Beobachtung begannen wir zu ahnen, dass nicht das Virus selbst die Lungen zerstört, sondern eine überschießende Abwehrreaktion, eine Hyperinflammation. Und die konnte man ja vielleicht bremsen?

Wir behandelten deshalb hoch dosiert seit April 2020 mit Cortison, konnten ungläubig staunend und dankbar Gesundung erleben und verfeinerten die Therapie, indem wir mit dem sog. C-reaktiven Protein einen Labormarker fanden, der das drohende Lungenversagen etwa eine Woche zuvor anzeigte. Und bei rechtzeitiger Cortison-Stoßtherapie konnte die Intubation und maschinelle Beatmung bei allen (!) Patienten, bei denen wir die Vorlaufzeit dieser Beobachtung hatten und die nicht bereits in kritischem Zustand zu spät kamen, die Beatmung verhindern, keiner dieser Gruppe verstarb. Ich versuchte, diese Erkenntnis zu veröffentlichen, schrieb an unzählige Universitäten, umsonst. Der Gesundheitsminister Spahn wurde über diese in der Anfangsphase der Pandemie extrem wichtige Beobachtung informiert, Herr Lauterbach, Herr Drosten, mehrere Infektiologen deutscher Universitäten. Um eine kontrollierte Studie bat, bettelte ich, mit größerer Fallzahl. Keine Antwort, nicht eine. Eine Veröffentlichung beim Deutschen Ärzteblatt wurde abgelehnt, im Vergleich mit der inzwischen 2 Monate später in England im Juni 2020 veröffentlichten Recovery-Studie wäre unsere Cortison-Dosis zu hoch. Ja, sie war im Vergleich etwa achtmal höher (dafür nur dreitägig), aber in der englischen Recovery-Studie starben 22 % der Patienten in der Cortison-Gruppe, so viel wie in Deutschland bei allen stationär behandelten Coronapatienten ohne Cortison! Bei uns waren es „nur“ 6 bis 7 % der stationären Covid-19-Patienten! Und unsere wissenschaftliche Elite feierte die Recovery-Studie mit 22 % Toten als Erfolg! Ich schrieb an das bayerische Gesundheitsministerium; man empfahl, das Ganze mit den Fachgesellschaften zu diskutieren; ich schrieb an die Gesundheitsämter, die ja die Statistik der einzelnen Krankenhäuser kannten – es schien niemanden zu interessieren.

Cortison war dazu billig und kostete nichts, kein Konzern hätte daran verdient. Die Pharmakonzerne arbeiteten gerade mit Hochdruck an der Impfstoffherstellung, und bis die Impfung begann, bewarb man bis dahin teure Antikörper, z. B. gegen Interleukin 6 zur Behandlung des tödlichen Lungenversagens. Wir sahen keinen überzeugenden klinischen Erfolg mit diesen Interleukin-Antagonisten. Die rechtzeitig angewandte kurzzeitige Cortison-Hochdosis-Therapie war deutlich überlegen.

Aber wen interessierte ein kleines 120-Betten-Krankenhaus in der Oberpfalz mit einer effizienten Therapie gegen Covid-Lungenversagen, an der man jedoch nichts verdienen konnte? Niemanden. Man belächelte uns. Wir hätten die Lösung gehabt.

Überhaupt, die Experten: Wo in aller Welt, aus welchen Ecken zerrte man auf einmal so viele Virologen vor die Kamera? In der Medizin und Intensivmedizin eigentlich eine Randgruppe. Als ob diejenigen, die nicht klinisch arbeiten, kein intensivmedizinisches Wissen aufweisen könnten, als ob die jetzt in Besitz der allein seligmachenden Wahrheit wären? Was machte den Berliner Obervirologen so zum Medienstar? Warum wurden nicht als Beispiel mehr Intensivmediziner, Immunologen, Molekularbiologen gehört? Nein, Virologe gleich Experte, umworben zu Interviews von den Medien, ich staunte damals, wie viel Virologen an deutschen Universitäten existierten und nun, aus ihrem Nischendasein erwacht, blinzelnd in die Fernsehkameras schauten …

Dann die Ausgangssperre, die Maskenpflicht. Staunend nahmen wir wahr, dass ein Oberverwaltungsgericht eine Demonstration in Leipzig erlaubte! 16.000 Menschen sollten es dann werden! Sprüche skandierend, eng an eng, teils ohne Mund-Nase Masken!

Bei 16.000 Demonstrationsteilnehmern durch die Leipziger Innenstadt in der Hochphase der Coronapandemie bedeutet dies eine geschätzte Infektionszahl von sicherlich 500 Menschen. Bedeutet sicherlich eine 2-stellige Zahl von stationär behandlungspflichtigen dort Infizierten, sicherlich Todesfälle. Und dies durch juristischen Beschluss! Wer ermittelte gegen die verantwortlichen Richter? Es fällt dabei das Schweigen der Regierung auf. Juristen scheinen unantastbar zu sein. Corona leider auch, die Welle lief weiter …

Die täglichen Todeszahlen stiegen und wir konnten den Beginn der Schutzimpfung kaum erwarten! Ich war als über 60-Jähriger gefährdet und ich war froh, als ich Ende 2020 endlich die Impfung erhielt, BioNTech.

Mein Team im Herzkatheterlabor war da skeptischer, zögerte, wollte erst einmal abwarten. Ich beruhigte sie mit den Worten, dass Nebenwirkungen ja sehr selten seien und dass im Falle einer der seltenen Nebenwirkungen der Staat für das Impfopfer sorgen würde.

Selten in meinem Leben habe ich mich so geirrt wie mit diesen beiden Aussagen!

Die Impfung

Dann war er endlich da, der ersehnte mRNA-Impfstoff, endlich. Die Impfkampagne lief zögerlich an, endlich.

Als Krankenhausarzt, sozusagen Frontsoldat, erhielt ich Ende 2020 als einer der Ersten die Impfung. Endlich. Die Aufklärung über den Impfstoff habe ich noch nicht einmal gelesen, ich vertraute den Zulassungsbehörden und den Aussagen der Behörden über die Sicherheit des Impfstoffes. Damals noch. Auch die neue Technologie schien gut vertragen zu werden, glaubte man den Zulassungsbehörden. Zwar ist es immer problematisch, genetische Veränderungen in einen Organismus zu bringen, aber wir standen der Gentechnik nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber, konnten doch so auch Krankheiten geheilt werden, die, genetisch weitergegeben mit dem Gesetz der unerbittlichen Dominanz, ansonsten unheilbar waren. Es war uns doch verkündet worden, warum sollten wir also daran zweifeln, dass die geimpfte mRNA, die das Spike-Protein produzierte und so eine Abwehrreaktion auslösen konnte, ohne dass das todbringende Virus vorhanden war, dass diese mRNA kurzlebig sei? Das glaubten wir und wollten es auch glauben!

Ich selbst habe die 1. Impfung gut vertragen und hatte überhaupt keine Nebenwirkung außer einem an der Impfstelle für 2 Tage schmerzenden Arm, das wurde nicht als Nebenwirkung wahrgenommen. Bei der 2. Impfung war das schon anders, hier war ich 2 Wochen „außer Gefecht“, ein schweres Krankheitsgefühl, Brustschmerzen. Luftnot. Wohl Herzmuskelentzündung, Myokarditis. Nach 2 Wochen war der Spuk glücklicherweise jedoch vorbei, ich meldete den schweren Verlauf nach der 2. Impfung nicht an das Paul-Ehrlich-Institut.

Denn dass die 2. Impfung schwerer vertragen werden würde, das war von meinem immunologischen Verständnis der zu erwartenden heftigeren Reaktion bei einem bereits sensibilisierten Immunsystem auch keine Überraschung. Die Myokarditis wurde von mir nicht als relevante Impfnebenwirkung wahrgenommen, nein, ich ließ mir deshalb nach 6 Monaten die Boosterimpfung geben, hier kam es nur für einen Tag zu einem allerdings sehr heftigen Krankheitsgefühl. Da war ich sozusagen für einen Tag Impfgegner …

Schriftlich aufgeklärt wurde übrigens u. a. mit folgendem Satz: „Die im Impfstoff enthaltene mRNA wird im Körper nach wenigen Tagen abgebaut. Dann wird auch kein Viruseiweiß (Spike-Protein) mehr hergestellt.“ Diese Behauptung sollte sich leider als falsch herausstellen, davon später …

Erst im August 2022 wurde still und heimlich diese Aussage entfernt, nachdem Jahre nach den ersten Impfungen Spike-Protein in Abwehrzellen, im Blut und im Gewebe von an Post-Vac-Erkrankten nachgewiesen werden konnte …

Bundesweit zeigte die Impfkampagne die erhoffte Wirkung: Mit der zunehmenden Impfquote sank die Zahl des Lungenversagens, die Lage auf den Intensivstationen fing an, sich zu entspannen, auch die Cortison-Hochdosis-Therapie in unserem Krankenhaus war kaum noch notwendig und wurde mir in dieser Entspannungsphase dann auch untersagt.

Ein letztes Aufflammen tödlicher Verläufe erfolgte Ende 2020 mit der Delta-Variante des Virus, aber lediglich bei Ungeimpften, was unsere Einschätzung der Sinnhaftigkeit des Impfprogramms verstärkte.

Zwar wunderten wir uns über das Chaos bei der Impfkampagne, über die Bürokratie, die Ineffizienz und die Kosten der Impfzentren, über die Widersprüchlichkeit von Impfempfehlungen von der STIKO, der Ständigen Impfkommission, die zur besten Sendezeit unter der Bevölkerung verbreitet wurden, aber das gehörte wohl dazu.

Alles in allem schienen wir ganz gut durch die Pandemie gekommen zu sein.

Waren wir wirklich gut durchgekommen?

Fulminante Lungenembolie

4 Tage nach der Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus. Er ist 70 Jahre alt und damit gehört er zur Risikogruppe. Er hat die Impfung kaum erwarten können und hat sie gut vertragen, noch nicht einmal Schmerzen an der Einstichstelle am rechten Oberarm, er ist Linkshänder. Das war vor 4 Tagen gewesen. Am Frühstückstisch brach er zusammen. Stammelte noch: „Mir ist gar nicht gut“, verdrehte die Augen und kippte seitlich unter den Tisch, riss das Tischtuch mit sich im Fallen, heißer Kaffee auf Hals und Kopf, er spürte es nicht mehr. Ob sie schrie, wusste sie später nicht, wusste nur, dass hier ihre Liebe im Sterben lag, nach 40 Jahren Ehe, die als „ausnehmend glücklich“ zu beschreiben nicht übertrieben ist. Es ist häufig so, dass Frauen in Notfallsituationen kälter und stärker sind, das eigentlich starke Geschlecht. Woher die Geistesgegenwart kam, zunächst die Notrufnummer 112 anzurufen, die genaue Adresse durchzugeben und die Haustür weit zu öffnen und dann erst mit der Wiederbelebung ihres Mannes anzufangen, wusste sie auch später in der Rückschau dieser dramatischen Ereignisse nicht, diese Reihenfolge ihrer Entscheidungen aber wird ihn retten.

Sie war ein Leichtgewicht, drückte mit der Kraft der Verzweiflung auf den Brustkorb ihres Liebsten, schlug ihm in das von kaltem Schweiß bedeckte Gesicht, schrie: „Bleib hier, bleib hier!“, weinte verzweifelt, aber drückte, so fest sie nur eben konnte, und stärker, beatmete, Mund zu Mund, Mund zu Nase, irgendwie, und drückte, drückte, es war der Kampf ihres Lebens, Trutz dem Tod. Trutz! Trutz! Dabei wohl Schreien, Weinen. Beten. Sie wütete. Die Sekunden wurden zur Ewigkeit, sie spürte die Arme nicht mehr, konnte nicht mehr, nach gefühlt einer Stunde (tatsächlich waren es nur 5 Minuten) standen Notarzt und Rettungssanitäter neben ihr und übernahmen professionell die Reanimation des Sterbenden. Dass der Mann starb, sahen die Mediziner sofort, übernahmen die Herzdruckmassage, Intubation, venöser Zugang, EKG, nein, kein Kammerflimmern, tachykarder Rhythmus, drucklos, grau-aschfahl, sterbend eben. Unter fortlaufender Herzdruckmassage und unter Gabe des Stresshormons Adrenalin, maximal alles herausholend aus dem versagenden Herz, so als ob man einen sterbenden Gaul noch mit der Peitsche schlägt, so wird ihr Liebster in den Rettungswagen gehievt, zum Glück nur 80 kg, meine nahe gelegene Klinik ist bereits informiert, dort in den Schockraum, das Anästhesie-Team wartet bereits, es läuft die gut eingespielte Routine der Notfallversorgung.

Ergibt es überhaupt Sinn, weiterzumachen, fragt der Anästhesist, mehr sich selbst als irgendwen anders im Schockraum, die Pupillen des Patienten sind weit, ein mögliches Zeichen für einen nicht mehr heilbaren Hirnschaden. Ergibt es Sinn? Oh, diese viel gestellte Frage! Wie oft sehen wir erst im Verlauf, dass ein nicht mehr heilbarer Hirnschaden eingetreten ist. Irreversibel, ein Wort, wenn es fällt, fällt es wie ein Fallbeil, zerschlägt den letzten Funken Hoffnung, die ersehnte Brücke zurück in das Leben. Ist das Gehirn des Patienten hier schon irreversibel geschädigt?

Ich erinnere mich mit Grauen und tiefer, entsetzter Trauer an die beiden 6- und 8-jährigen Buben, die am Bett ihres Vaters stehen, etwa 10 Jahre ist das nun her, es kommt mir vor wie gestern. Der Vater, der hirntot nach Kammerflimmern bei Herzinfarkt bei uns eingeliefert wurde. Wir konnten das verschlossene Gefäß zwar eröffnen und mit kleinen Gitterröhrchen, den Stents, offen halten, aber wir wussten zum Zeitpunkt unserer Therapie des Herzinfarktes noch nicht, dass wir viel zu spät waren, dass das Gehirn des 38-jährigen Vaters bereits irreversibel, da haben wir das Fallbeil wieder, irreversibel geschädigt war. 2 bis 3 Minuten nur Kreislaufstillstand und die Hirnzellen sterben. Und da stehen die beiden Buben am Bett des Vaters, der nie wieder aufwachen wird, schauen zu mir hoch und sagen treuherzig, so wie es nur kleine Jungs können: „Gell, Papa wacht bestimmt bald wieder auf! Unser Papi ist stark!“ Diese Blicke, dieses Vertrauen und dagegen die unbarmherzige, brutale, perverse Realität: Das Hirn ist aufgequollen, die Hirnzellen sind tot, ihr Papa kann nie mehr aufwachen. Das Bild der beiden kleinen Jungs wird mich mein Leben lang begleiten und belasten.

Und jetzt: Wird das hier auch so sein bei unserem Patienten? Hat die Laienreanimation der verzweifelten Ehefrau ausgereicht, das Hirn zu durchbluten? Der Druck auf den Brustkorb ist dabei fast noch wichtiger als die Beatmung. Hat ihre wenige Kraft in viel zu dünnen Armen ausgereicht, kann das überhaupt ausreichen, um das Herz eines gestandenen Oberpfälzers zu ersetzen, eine rettende Pulswelle durch die Gefäße des Hirns erzeugen? Sie sitzt draußen im Besucherraum, weint, ein Blick im Vorbeieilen zum Schockraum hatte genügt für die Beurteilung: Nein, viel Kraft kann sie nicht gehabt haben bei der Reanimation, ihrem Wiederbelebungsversuch.

Zurück zur Reanimation, es wird inzwischen von uns schweres Geschütz aufgefahren, eine Eskalation wie im Krieg gegen einen unbarmherzigen Feind, Gevatter Tod, blanker Hans, Schnitter Tod oder wie man in der Oberpfalz sagt: Boandlkramer, gegen ihn geht es.

Der Lukas kommt zum Einsatz, mit dieser mechanischen Brustkorbpresse wird der Druck ausgeübt, der zur Durchblutung des Gehirns ausreichen wird. Haut den Lukas, heißt es auf dem Jahrmarkt, jetzt ist es umgekehrt, der Lukas haut den sterbenden Menschen, drückt mit einem großen Polster im Sekundentakt unermüdlich auf den Brustkorb, denn die Arme der Helfer ermüden rasch. Unermüdlich dagegen arbeitet unser mechanischer Kollege Lukas.

Geräusche wie in einer Fabrik, schnaufender Rhythmus, unwillkürlich kommt mir bei diesem Rhythmus Charlie Chaplins „Modern Times“ in den Sinn, der Mensch, eingequetscht in dem Uhrwerk der Maschinen. Oder der Liedtext der Rockband Jethro Tull aus den 70ern:

Locomotive breath (Jethro Tull)

In the shuffling madness

Of the locomotive breath

Runs the all-time loser

Headlong to his death …

Shuffling madness, verrücktes Schnaufen, nichts beschreibt die aktuelle Grenzsituation besser! Headlong to his death, oh ja, da scheint es hinzugehen, jetzt, hier!

Der Brustkorb des Mannes wird durch die Brustkorbpresse regelmäßig eingedrückt, dadurch die Pulswelle erzeugt, die ausreicht, das Gehirn zu durchbluten, gleichzeitig 100%iger Sauerstoff durch die Beatmungsmaschine in die Lungen gepresst. Die Beatmungsmaschine erzeugt ein weiteres mechanisches Geräusch. Wäre es im Gleichtakt mit dem Rhythmus des Lukas, könnte man einen makabren, langsamen Blues spielen, „Last-Minute Blues“ würde als Titel passen, gleich spielen die Musiker ihre Soli, spielen ihre 12 Takte, zunächst die Harp, wie oft beim Blues, die Töne klagend gedehnt, dann die Gitarre mit ihrem Solo, zum Schluss das Piano, freie Improvisation, jedes Mal anders, doch mit strukturierten Regeln, 12 Takte, jeder kennt seine Rolle, am Ende noch das Thema und das abschließende Finale. So auch hier. Aber es sind keine Musiker, es sind die Mediziner, die ihre Aufgaben routiniert links und rechts und am Kopfende am Patienten erfüllen. Doch auch hier geht es auf das Schlussthema, das Finale, das Ende zu.

Last-Minute Blues …

Aber Lukas und Beatmungsgerät schnaufen nicht im Takt, was in der ganzen gespenstischen Szenerie im Schockraum einen chaotischen Klangteppich, nein, physikalisch genauer: Geräuschteppich legt, unterbrochen von Anordnungen, Nachfragen, Rufen und der dem Notfall angemessenen hektischen Tätigkeit.

Bei wie vielen Patienten, die man vielleicht doch noch hätte retten können, hat man zu früh aufgegeben? Bei wie vielen wäre es besser gewesen, hätte man gar nicht angefangen? Niemand, der nicht in solchen dramatischen Sekunden als Mediziner verantwortlich handeln muss, kann nachvollziehen, was da geschieht.

Die beiden jungen Schwesternschülerinnen etwa, die etwas ängstlich in der Ecke des Raumes stehen und mit großen Augen zuschauen. „Geht mal runter in den Schockraum und schaut euch eine Reanimation an!“, hatte der Pflegedienstleiter sie angewiesen. Die beiden sehen alles und verstehen: nichts …

Noch weniger verstehen Juristen diese Grenzsituation zwischen Leben und Tod, die Ängste und Nöte von uns Helfenden. Vom sicheren Schreibtischplatz aus, verschanzt hinter Aktenbergen, sind sie es aber, die uns beurteilen werden, wenn jemand uns anzeigt, und das geschieht schnell, viel zu schnell. Sie, die nie erlebt haben, was ein Arzt fühlt, wenn er z. B. bei der Notfall-Intubation das Einbringen eines Plastikröhrchens in die Luftröhre, die Intubation, bei einem schwer übergewichtigen Patienten mit Kreislaufstillstand nicht schafft, weil er bei den Fettmassen des dicken, kurzen Halses den Eingang zur Luftröhre nicht sehen kann und der Hals zu dick, der Mann zu schwer ist, als dass man ihn nur mit dem Beatmungsbeutel am Leben halten könnte.

Und nach 3 Minuten Kreislaufstillstand und Sauerstoffmangel im Gehirn fangen die Hirnzellen an, zu sterben, der Hirntod droht. Eine nicht zu beschreibende Anspannung und Belastung für den Arzt! Er muss das Plastikröhrchen, den Tubus da jetzt reinkriegen, unbedingt! Und zwar schnell! Er schafft es aber nicht bei steigender eigener Verzweiflung und Panik, er muss es doch aber jetzt, sofort! Das Hirn stirbt doch nach 3 Minuten ohne die rettende Sauerstoffzufuhr durch den Tubus!

Er zieht mit aller seiner Kraft am Griff des Kehlkopfspiegels, kann die Stimmritze, die rettende Navigationsmarke bei kurzem dickem Hals jedoch trotz aller Bemühungen nicht sehen. „Komm, komm, mach!“ Fluchend, dann schweigend die Zähne zusammengebissen, der Sterbende kaltschweißig, der Arzt inzwischen ebenfalls komplett nass geschwitzt, wird zunehmend verzweifelt und droht zu scheitern, kann das ein Jurist verstehen? Eine solche Grenzsituation steht nicht auf dem Lehrplan der juristischen Fakultät …

Oder wenn ein Chirurg eine Blutung bei einer jungen Frau nach mehreren Messerstichen als Schlussakt eines Eifersuchtsdramas nicht stillen kann, er operiert in zunehmender Verzweiflung und auch am Ende der eigenen Kraft, es zeigen sich immer mehr Stichkanäle, er wähnt, eine Blutungsquelle beherrscht zuhaben, da eröffnen sich 3 weitere, die Blutkonserven reichen nicht, er scheitert, Tod der jungen Frau auf dem OP-Tisch.

Wie fühlt der sich, der Operateur, wenn er den Eltern des Opfers die unbarmherzige Wahrheit verkünden muss? Wie fühlt er sich, wenn er nach diesem Tag nach Hause fährt? Welche Vorwürfe macht er sich selbst? Wie verarbeitet er das Grauen? Doppelter Whiskey, immer regelmäßiger? Was sagt er zu Hause, wie erleben ihn seine Kinder?

Aber zurück vom OP-Tisch zu dem anderen Tisch, dem Schreibtisch: Sicher also verschanzt hinter Aktenbergen, meint der Jurist meist am genauesten zu wissen, was richtig, was geboten ist, was gerade geschieht und was vielleicht besser hätte getan oder nicht getan werden sollen. Die Grenzsituation zwischen Leben und Tod, die Belastung, die auf dem Reanimationsteam z. B. jetzt im Augenblick hier lastet, interessiert ihn nicht, das lässt er nicht an sich heran.

Im Unterschied zum Mediziner: Man kennt seinen „Friedhof“, die „Behandlungsfehler“, die einem passiert sind im Laufe des Berufslebens, jeder Kliniker kennt sie, sie verfolgen einen das gesamte Leben lang. Und man wird nur gut als Arzt, wenn man dieses Versagen, oft auch durch Unwissenheit geschehen, an sich heranlässt, darüber nachdenkt, reflektiert, wie es so schön heißt, als ginge es um das Zurückwerfen, das Reflektieren von Sonnenstrahlen. Nein, hier geht es um Tod, Trauer, Scham, ein drückendes schlechtes Gewissen und Angst. Ja, Angst. Die Verantwortung ist zu groß, man ist ihr nicht gewachsen. Vielleicht flüchten deshalb so viele Mediziner in einen bürokratischen Job ohne Verantwortung, z. B. zum medizinischen Dienst der Kassen, von wo sie allerdings uns als Klinikärzten das Leben schwer machen. Sie haben aber bei ihrem Schreibtischjob keine Berührung zum Patienten, keine Verantwortung, bei guter Bezahlung.

Zum Thema „Reanimation“: Allen Ernstes hat mir ein Richter bei einem Gespräch, Zufallsbekanntschaft während einer Zugfahrt von Berlin nach Hannover, gesagt, dass man in einer solchen Situation der Reanimation, der Wiederbelebung, erst klären müsse, ob eine einstweilige Verfügung des Patienten vorläge, vielleicht wolle der Patient gar nicht reanimiert und intensivmedizinisch behandelt werden? Wir hätten erst die Taschen des Patienten nach Vorliegen einer einstweiligen Verfügung durchmustern sollen! Wirklichkeitsferner geht nicht …

Endgültig zurück vom Schreibtisch dieses Richters in die makabre Wirklichkeit der Reanimation unseres Patienten im Schockraum meines Krankenhauses:

Hier sind die Pupillen bei unserem Patienten, unaufhörlich vom Lukas bearbeitet, schon maximal weit, reagieren nicht auf Licht. Ein Hinweis auf den auch hier befürchteten Hirnschaden? Rien ne va plus? Geht nichts mehr? Sollen wir die Wiederbelebung einstellen?

Genau das fragt nun der Anästhesist: „Hat es noch Sinn? Lass uns aufhören!“

Nein, noch nicht, nicht so schnell aufgeben gegenüber dem Boandlkramer, dem Knochenmann! Weite Pupillen gibt es doch auch nach Gabe des Stresshormons Adrenalin, und das hat er fortlaufend vom Anästhesisten erhalten, vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung?

Wir wollen jedoch erst mal wissen, woran unser Patient gerade stirbt, was die eigentliche Ursache ist, die wie ein Schneeball die Lawine die Notsituation ausgelöst hatte. Lukas kurz ausgeschaltet, mit dem Echoschallkopf das Herz untersucht, sehen wir es sofort: Wir sehen eine riesige rechte Herzkammer, darin sind Blutgerinnsel erkennbar, hier liegt eine massive Lungenembolie vor!