Praxiswissen Joomla! 3.x komplett - Tim Schürmann - E-Book

Praxiswissen Joomla! 3.x komplett E-Book

Tim Schürmann

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Beschreibung

Sie möchten Schritt für Schritt und ohne langwieriges Ausprobieren eine eigene Website mit Joomla! aufsetzen? Dann ist dieser praxisorientierte Leitfaden für Joomla! ab Version 3.6 genau das Richtige für Sie. Tim Schürmann führt Sie anhand eines Beispielprojekts in den Aufbau und die Pflege eines Webauftritts ein und behandelt dabei das komplette Joomla!-Themenspektrum von den Grundlagen bis hin zum Profiwissen. Das Kompendium deckt umfassend sämtliche in Joomla! enthaltenen Funktionen ab und eignet sich daher sowohl als Einstieg als auch als Nachschlagewerk. Joomla! installieren und kennenlernen Leicht verständlich und mit vielen anschaulichen Abbildungen erklärt Tim Schürmann, wie Ihnen Joomla! beim Einrichten Ihrer Website helfen kann. Er führt Sie sicher durch die Installation und macht Sie mit dem Content-Management-System vertraut. Schritt für Schritt zur eigenen Website Am Beispiel einer Website mit Filmkritiken sehen Sie, wie man mit Joomla! Webauftritte erstellt, Inhalte wie Texte und Bilder verwaltet oder Menüs erstellt. Behandelt werden zudem Komponenten, Module, Plug-ins, Mehrsprachigkeit und die Verwaltung von Benutzern. Templates und Responsive Design Templates geben Ihrer Webpräsenz ein unverwechselbares Look-and-feel. Erfahren Sie, wie Sie fertige Templates aktivieren, eigene Templates entwickeln und diese responsive anlegen, so dass sich Ihre Site auch auf Mobilgeräten optimal nutzen lässt. Erweiterungen nutzen und entwickeln Joomla! allein kann schon viel. Weitere Funktionen rüsten Sie mit vorgefertigten oder selbst programmierten Erweiterungen nach. Auf diese Weise bauen Sie Ihre Website individuell aus. Wartung und Sicherheit Kapitel zur Suchmaschinenoptimierung, Datensicherung, Aktualisierung und Migration weihen Sie in die Geheimnisse der echten Web-Gurus ein.

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4. AUFLAGE

Praxiswissen Joomla! 3.x komplett

Tim Schürmann

Tim Schürmann

Lektorat: Alexandra Follenius

Korrektorat: Sibylle FeldmannHerstellung: Susanne BröckelmannUmschlaggestaltung: Michael Oréal, www.oreal.de Satz: III-Satz, www.drei-satz.deDruck und Bindung: Druckerei C.H. Beck, www.becksche.de

Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBNPrint: 978-3-96009-007-6PDF: 978-3-96010-075-1ePub: 978-3-96010-076-8mobi: 978-3-96010-077-5

Dieses Buch erscheint in Kooperation mit O’Reilly Media, Inc. unter dem Imprint »O’REILLY«. O’REILLY ist ein Markenzeichen und eine eingetragene Marke von O’Reilly Media, Inc. und wird mit Einwilligung des Eigentümers verwendet.

4., aktualisierte Auflage 2017Copyright © 2017 dpunkt.verlag GmbHWieblinger Weg 1769123 Heidelberg

Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.

Die Informationen in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Autoren und Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für eventuell verbliebene Fehler und deren Folgen.

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Inhalt

Vorwort

Teil I: Einführung und Installation

1    Einführung

Eine Homepage wächst und wächst

Die Lösung: Content-Management-Systeme

Einsatzbereiche und Vorteile von Joomla!

Wie funktioniert Joomla!?

Versionschaos und eine kleine Geschichtsstunde

Es geht los: Die Filmtoaster-Seiten

2    Installation

Voraussetzungen

Schnellinstallation

Installation von Joomla!

Man spricht Deutsch

Schreibrechte

3    Erste Schritte im Backend

Rundgang durch das Frontend

Anmeldung am Backend

Hauptmenü und Statusleiste

Das Kontrollzentrum

Responsive Design

Mit Listen und Tabellen arbeiten

Der Papierkorb

Inhalte veröffentlichen und verstecken

Gesperrte Inhalte freigeben

Hilfen nutzen

Teil II: Einen Internetauftritt erstellen

4    Den Internetauftritt strukturieren

Arbeitsweisen: Beiträge und Kategorien

Inhalte gliedern

5    Kategorien anlegen und verwalten

Eine neue Kategorie erstellen

Die Verschachtelung nachträglich ändern

Kategorien kopieren

6    Beiträge anlegen und verwalten

Einen neuen Beitrag erstellen

Schlagwörter vergeben

Beiträge gliedern

Bilder in Beiträge einbauen

Verweise und Links einfügen

Erstellungs- und Veröffentlichungsdatum

Die Darstellung des Beitrags anpassen

Beiträge umsortieren

Beiträge kopieren

7    Inhalte mit Menüpunkten verbinden

Vorbereitungen

Liste mit Kategorien (Alle Kategorien auflisten)

Liste mit Beiträgen (Kategorieliste)

Blog aus Beiträgen (Kategorieblog)

Einzelner Beitrag

Haupteinträge kennzeichnen

Indirekt erreichbare Inhalte

Sichtbarkeit versteckter Inhalte

Vorgaben ändern

8    Nützliche Werkzeuge

Das Archiv nutzen

Schlagwörter verwalten

Versionsverwaltung

Medien verwalten

Teil III: Den Internetauftritt erweitern

9    Komponenten – Nützliche Zusatzfunktionen

Bannerwerbung

Kontakte und Kontaktformulare

Newsfeeds

Suchfunktion und Suchstatistiken

Suchindex (Smart Search)

10    Module – Die kleinen Brüder der Komponenten

Module, Komponenten und Templates: Ein komplexes Zusammenspiel

Rundgang durch die Modulverwaltung

Module umplatzieren

Reihenfolge der Module ändern

Ein neues Modul erstellen

Eigenschaften eines Moduls verändern

Menüzuweisung – auf welchen Unterseiten erscheint das Modul?

Modul für Werbebanner

Module für Beiträge

Module zur Benutzerverwaltung

Modul für eigene Texte

Module für Newsfeeds

Module für Menüs und zur Navigation

Module für Schlagwörter

Modul zur Sprachauswahl

Module zur Suche

Module für spezielle Situationen

Module im Frontend bearbeiten

Hilfe, mein Modul ist verschwunden!

Module in Beiträge einbinden

Administrator-Module

11    Menüs

Menüs verwalten

Ein neues Menü erstellen

Menüeinträge verwalten

Einen Menüeintrag anlegen

Menüeinträge gliedern

RSS-Feeds aktivieren (Integrationseinstellungen)

Modulzuordnung kontrollieren und korrigieren

Optik eines Menüpunkts ändern

Seitentitel verändern

Spezielle Menüpunkte

Startseite festlegen

Hilfe, mein Menüeintrag ist verschwunden!

12    Benutzerverwaltung und -kommunikation

Seiten für Benutzer im Frontend

Ein exklusives Menü für Benutzer

Benutzergruppen

Den Benutzer verwalten

Zugriffsebenen – Was bekommt ein Benutzer zu sehen?

Berechtigungen – Welche Aktionen darf ein Benutzer ausführen?

An- und Abmeldung

Registrierung

Benutzerprofil

Beiträge einreichen und freischalten

Benutzerhinweise

Das interne Nachrichtensystem

13    Joomla! konfigurieren

Systemeinstellungen

Ausgelieferte Website

Globale Metadaten

Fehlersuche (Debug)

Zwischenspeicher (Cache)

Sitzungsmanagement

Cookies

Einstellungen zum Webserver

Einstellungen zur Datenbank

Zeitzone des Servers

FTP-Einstellungen korrigieren

E-Mail-Versand einrichten (Mailing)

Proxy-Einstellungen

Einstellungen im Frontend ändern

Systeminformationen

Menüs und Kategorien wiederherstellen

14    Plug-ins

Grundlagen

Plug-in-Einstellungen ändern

Authentication-Plug-ins

Captcha-Plug-ins

Content-Plug-ins

Editor-Plug-ins

Editors-xtd-Plug-ins

Extension-Plug-ins

Finder-Plug-ins

Installer-Plug-ins

Quickicon-Plug-ins

Search-Plug-ins

System-Plug-ins

Plug-ins zur Zwei-Faktor-Authentifizierung (twofactorauth)

User-Plug-ins

Teil IV: Templates

15    Templates verwalten

Templates nachrüsten

Stile einsetzen

Templates deinstallieren

16    Ein eigenes Template entwickeln

Das Template-Verzeichnis

Die Entwurfsskizze

Ein HTML-Grundgerüst basteln

Kopf für Joomla! vorbereiten

Komponenten einbinden

Modulpositionen kennzeichnen

Systemmeldungen einbinden

Name der Website einbauen

Link zur Startseite

Statische Bilder einbauen

Die fertige Datei index.php

Eigene Fehlerseite gestalten

Die Datei templateDetails.xml

Template-Paket erstellen und Testlauf in Joomla!

Template Overrides

Module Chrome

17    Responsive Design

CSS-Crashkurs

Ein Stylesheet einbinden

Mobile First – Layout für kleine Bildschirme

Layout für den Desktop

Druckvorschau

Vorschaubilder

Neues Template-Paket erstellen

Gezielt einzelne Elemente formatieren

Templates mit Parametern steuern

Texte im Template übersetzen

Bedingte Darstellung

Bootstrap einsetzen

Ein vorhandenes Template verändern

Teil V: Erweiterungen

18    Mehrsprachigkeit

Sprachpakete beschaffen und installieren

Sprachpakete entfernen

Die Sprache wechseln

Einen mehrsprachigen Internetauftritt erstellen

Einzelne Übersetzungen austauschen (Language String Overrides)

Eigene Sprachpakete erstellen

19    Funktionsumfang erweitern

Das Joomla! Extensions Directory (JED)

Erweiterungen installieren

Erweiterungen verwalten und deinstallieren

Wartungsfunktionen

Gefahren und Probleme beim Einsatz von Erweiterungen

Weblinks

Kalender (JEvents)

Bildergalerie (Phoca Gallery)

Kommentare (JComments)

20    Eigene Erweiterungen erstellen

Komponenten

Module

Plug-ins

Teil VI: Tipps und Tricks

21    Suchmaschinenoptimierung

Funktionsweise einer Suchmaschine

Seiteninhalte optimieren

Metadaten: Fluch und Segen

Der Name der Website

Suchmaschinenfreundliche URLs (Search Engine Friendly Links)

Umleitungen

Noch mehr Funktionen mit Erweiterungen

22    Datensicherung und Wiederherstellung (Backups)

Backups mit Akeeba Backup

Backups mit Bordmitteln

Joomla! auf einen anderen Server verpflanzen

Super-User-Passwort wiederherstellen

Datenbankfehler

23    Aktualisierung und Migration

Joomla! aktuell halten

Sprachpakete und Erweiterungen aktualisieren

Aktualisierungsquellen

Migration von Joomla! 2.5

Migration von einer älteren Joomla!-Version

A TinyMCE-Editor

Index

Vorwort

Hinter dem etwas lustig klingenden Begriff Joomla! verbirgt sich ein beliebtes Content-Management-System, das die Publikation und Verwaltung von Webseiten vereinfacht. Joomla! eignet sich gleichermaßen für die private Homepage wie auch für einen professionellen Internetauftritt. Dank der GNU GPL-Lizenz ist Joomla! kostenlos und liegt vollständig im sogenannten Quellcode vor, sodass man – entsprechende Motivation vorausgesetzt – das System vollständig nach seinen Wünschen verändern kann.

Über dieses Buch

Dieses Buch befasst sich mit der Installation, Konfiguration und Bedienung des kostenlosen Content-Management-Systems Joomla!. Als kapitelübergreifendes Beispiel dient dabei der Aufbau eines kleinen Kinoportals, das zunächst nur Filmkritiken verwaltet, im weiteren Verlauf aber noch um zusätzliche Funktionen verfeinert wird. Sie erfahren, wie Sie Ihren Seiten eine individuelle Optik verpassen und Joomla! einfach um zusätzliche Funktionalitäten erweitern können.

Das Buch wurde so geschrieben, dass Sie es sowohl als Einstieg als auch als Referenz verwenden können (es ist also nicht notwendig, dem durchgehenden Beispiel von Anfang bis zum Ende zu folgen).

Kenntnisse im Umgang mit anderen Content-Management-Systemen (CMS), wie etwa WordPress, sind im Folgenden nicht nötig. Das Buch richtet sich somit insbesondere auch an Einsteiger, die zum ersten Mal einen Internetauftritt mit einem CMS erstellen möchten. Es erleichtert jedoch das Verständnis, wenn Sie bereits eine Internetseite mit einem entsprechenden Baukasten erstellt haben – etwa mit einem Onlinedienst wie Jimdo oder einem herkömmlichen Editor wie NetObject Fusion, Realmac RapidWeaver oder Adobe Dreamweaver.

Anmerkungen zur vierten Auflage

Seit der letzten Auflage von Praxiswissen Joomla! waren die Joomla!-Entwickler fleißig und haben ihr Content-Management-System zwar langsam, aber durchaus kontinuierlich weiterentwickelt. Zusammen mit der (wieder einmal) veränderten Veröffentlichungsstrategie wurde eine Überarbeitung von Praxiswissen Joomla! fällig.

Diese vierte, grundlegend überarbeitete Auflage erklärt umfassend sämtliche in Joomla! enthaltenen Funktionen. Dabei erhielt vor allem das Erstellen von Inhalten und Beiträgen mehr Raum. Alle Bilder und Erläuterungen in diesem Buch basieren dabei auf der zum Druckzeitpunkt aktuellen Joomla!-Version 3.6.0 mit den passenden deutschen Sprachpaketen (in der Version 3.6.0v1).

Warnung

Da alle Joomla!-Versionen mit einer vorangestellten 3 zueinander kompatibel bleiben, gelten die Angaben in diesem Buch auch weitgehend für alle direkt nachfolgenden Joomla!-Versionen. Mit dem Erscheinen der Joomla!-Version 3.7 ist dieses Buch folglich nicht schlagartig veraltet. (Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt »Versionschaos und eine kleine Geschichtsstunde« auf Seite 6.)

Gegenüber der vorherigen Auflage wurden einige Kapitel ergänzt, darunter Kapitel 8, Nützliche Werkzeuge, das unter anderem auf die Schlagwörter- und Versionsverwaltung eingeht.

Die äußerst beliebten Kapitel über die Design-Vorlagen, die sogenannten Templates, erhielten eine Generalüberholung und wurden noch einmal deutlich erweitert. Die dazu teilweise fast neu geschriebenen Kapitel berücksichtigen jetzt auch moderne Internettechniken wie das Responsive Design und die Darstellung auf Smartphones.

Aufbau des Buchs

Das nächste Kapitel, Einführung, stellt Joomla! vor, geht auf seine Geschichte ein und beleuchtet die Aufgaben eines Content-Management-Systems. Anschließend nennt Kapitel 2, Installation, die Voraussetzungen, die für einen Betrieb von Joomla! notwendig sind, und zeigt, wie man es Schritt für Schritt installiert. In Kapitel 3, Erste Schritte im Backend, erfahren Sie, wie man die Kommandozentrale von Joomla! betritt und bedient.

Im zweiten Teil des Buchs entsteht ein neuer Internetauftritt, wobei als Beispiel eine Website mit Filmkritiken dient. Zunächst befasst sich Kapitel 4, Den Internetauftritt strukturieren, mit den Konzepten und Arbeitsweisen von Joomla! und zeigt, wie man eine neue Website gliedert beziehungsweise aufbaut. Alle eingetippten Texte fasst Joomla! thematisch in sogenannten Kategorien zusammen. Wie Sie diese anlegen und verwalten, beschreibt Kapitel 5, Kategorien anlegen und verwalten. Anschließend geht es in Kapitel 6, Beiträge anlegen und verwalten, an die Eingabe der Inhalte in Form von Texten und Bildern. Wie man diese über Menüpunkte erreichbar macht, verrät Kapitel 7, Inhalte mit Menüpunkten verbinden. Kapitel 8, Nützliche Werkzeuge, stellt schließlich noch hilfreiche Funktionen vor, die im Arbeitsalltag nützlich sind. Dazu zählen unter anderem die eingebaute Versions-und die Medienverwaltung.

Der dritte Teil stellt die in Joomla! mitgelieferten Zusatzfunktionen vor. Dazu zählen zunächst in Kapitel 9, Komponenten – Nützliche Zusatzfunktionen, die sogenannten Komponenten. Diese realisieren beispielsweise Kontaktformulare oder verwalten Werbebanner. Unterstützung erhalten die Komponenten durch ihre kleinen Brüder, die sogenannten Module. Sie sind Thema in Kapitel 10, Module – Die kleinen Brüder der Komponenten. Das Anlegen von Menüs behandelt Kapitel 11, Menüs, die Verwaltung von Benutzern Kapitel 12, Benutzerverwaltung und -kommunikation. Dort erfahren Sie auch, wie Sie den Zugriff auf die Inhalte beschränken. Anschließend wirft Kapitel 13, Joomla! konfigurieren, einen Blick auf die Grundeinstellungen des Content-Management-Systems, bevor Kapitel 14, Plug-ins, mit den Plug-ins noch kurz auf die kleinen, nützlichen Helfer im Hintergrund eingeht.

Der vierte Buchteil widmet sich ganz den Templates, die das Design der späteren Website vorgeben. Wie man weitere fertige Template beschafft und aktiviert, verrät Kapitel 15, Templates verwalten. Anschließend erfahren Sie in Kapitel 16, Ein eigenes Template entwickeln, wie man ein eigenes Template programmiert. Dessen Optik verbessert anschließend noch Kapitel 17, Responsive Design.

Im fünften Teil erfahren Sie, wie man Joomla! um zusätzliche Funktionen und Möglichkeiten erweitert. Zunächst zeigt Kapitel 18, Mehrsprachigkeit, wie man mithilfe von Sprachpaketen seiner Website und Joomla! eine fremde Sprache beibringt. Kapitel 19, Funktionsumfang erweitern, stellt die verschiedenen Erweiterungsarten näher vor und präsentiert anschließend eine Auswahl der im Internet vorhandenen Erweiterungspakete. Dazu gehören beispielsweise eine Bildergalerie oder ein Kalender. Wie man Schritt für Schritt eigene Erweiterungen programmiert, erfahren Sie in Kapitel 20, Eigene Erweiterungen erstellen.

Zum Abschluss enthüllt der sechste Buchteil noch ein paar Nützliche Tipps und Tricks. Dies beginnt mit der Suchmaschinenoptimierung in Kapitel 21, Suchmaschinenoptimierung, geht über das Erstellen eines Backups in Kapitel 22, Datensicherung und Wiederherstellung (Backups) bis hin zur Aktualisierung sowie der Migration von älteren Joomla!-Versionen in Kapitel 23, Aktualisierung und Migration. Anhang A gibt einen Überblick über die Funktionen des TinyMCE-Editors.

Beispieldateien zum Download

Die in diesem Buch verwendeten Skripte und Templates finden Sie online unter http://downloads.oreilly.de/9783960090076 zum Download.

Typografische Konventionen

In diesem Buch werden die folgenden typografischen Konventionen verwendet:

Kursivschrift

für Datei- und Verzeichnisnamen, E-Mail-Adressen und URLs, aber auch bei der Definition neuer Fachbegriffe und für Hervorhebungen

Nichtproportionalschrift

für Codebeispiele und Variablen, Funktionen, Befehlsoptionen, Parameter, Klassennamen und HTML-Tags

Nichtproportionalschrift fett

für Benutzereingaben und in den Codebeispielen zur Hervorhebung einzelner Zeilen oder Abschnitte

Tipp

Die Glühbirne kennzeichnet einen Tipp oder einen generellen Hinweis mit nützlichen Zusatzinformationen zum Thema.

Warnung

Die Hand kennzeichnet eine Warnung oder ein Thema, bei dem man Vorsicht walten lassen sollte.

Kino

Die kleine Filmklappe zeigt an, wo es um das Kinoportal geht, die sich als Beispiel durch das ganze Buch zieht.

Bei Verzeichnisangaben trennt immer ein Schrägstrich / mehrere einzelne (Unter-) Verzeichnisse voneinander. In der Angabe joomla/images wäre images ein Unterordner von joomla. Diese für Windows-Nutzer etwas ungewohnte Notation wurde absichtlich gewählt: Zum einen verwendet sie Joomla! selbst in seiner Benutzeroberfläche, und zum anderen ist sie auf den meisten (Internet-)Servern üblich. Unter Windows würde man die Verzeichnisangabe aus dem obigen Beispiel als joomla\images notieren.

Ressourcen und Support

Die folgende Liste enthält wichtige Internetseiten oder Anlaufstellen rund um das Thema Joomla!:

• http://www.joomla.org – Die Homepage von Joomla!

• http://www.joomla.de – Die größte deutschsprachige Seite zum Thema Joomla!

• http://extensions.joomla.org – Verzeichnis mit kostenlosen Joomla!-Erweiterungen

• http://jgerman.org – Internetauftritt des deutschen Übersetzerteams

• http://www.joomlaos.de – Verzeichnis mit zahlreichen Templates

Der Autor, die Danksagung und der ganze Rest

Murphys Gesetz besagt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird. Aus diesem Grund enthält das vorliegende Werk neben einem vermutlich recht hohen Zelluloseanteil und viel schwarzer Farbe auch ein paar gezielt eingestreute Fehler. Sie stammen vom Autor selbst und sind trotz der extrem strengen Blicke des Lektorats bis in die Druckerei durchgeflutscht. Dafür müsste man ihnen eigentlich Respekt zollen.

Falls Sie als Leser zufällig auf einen der angesprochenen Fehler treffen, lassen Sie ihn nicht in Freiheit sein Unwesen treiben, sondern melden Sie ihn an die E-Mail-Adresse [email protected]. Dies ist gleichzeitig der direkte Draht zum Autor, der sich selbstverständlich auch im Fall von Kommentaren oder anderen Anmerkungen auf Post freut. Seinen eigenen Internetauftritt betreibt der Diplom-Informatiker unter http://www.tim-schuermann.de. Bitte beachten Sie, dass auf beiden Wegen leider kein kostenloser Support angeboten werden kann.

Der Dank des Autors geht an die Lektorinnen Alexandra Follenius und Christine Haite, die zahlreiche Vorschläge und Korrekturen beigesteuert haben, sowie an die Fachgutachter Patrick Jungbluth und Jan Erik Zassenhaus, die hartnäckig und unnachgiebig auf Fehlersuche gingen. Weiterer Dank gebührt Ariane Hesse, meiner Familie und natürlich allen Lesern, ohne die diese Buchstabensuppe auf weiß gefärbten Holzabfällen niemals den Weg in die Händlerregale gefunden hätte.

Damit jetzt nicht noch mehr langweiliges Danksagungsdingsbums wertvollen Buchplatz wegnimmt, schließe ich hiermit das aktuelle Kapitel und fahre direkt mit dem eigentlichen Thema fort.

TEIL I

Einführung und Installation

KAPITEL 1

Einführung

In diesem Kapitel:

• Eine Homepage wächst und wächst ...

• Die Lösung: Content-Management-Systeme

• Einsatzbereiche und Vorteile von Joomla!

• Wie funktioniert Joomla!?

• Versionschaos und eine kleine Geschichtsstunde

• Es geht los: Die Filmtoaster-Seiten

Die ersten Schritte zur eigenen Homepage führen meist über Onlinedienste wie Jimdo und Wix oder die »Homepage-Baukästen« von Strato und 1&1. Erfahrenere Seitenbetreiber greifen zu Anwendungen wie Fusion, Adobe Dreamweaver oder Realmac RapidWeaver. In ihnen entwirft man eine Internetseite wie in einem Layout- oder Grafikprogramm. Augenscheinlich führen alle diese Baukästen schnell und unkompliziert zum Ziel. Ein Cineast könnte mit ihnen noch am Abend des Kinobesuchs eine Kritik schreiben und veröffentlichen. Die Probleme beginnen jedoch, wenn die Homepage größer wird.

Eine Homepage wächst und wächst ...

Je mehr Kritiken auf der Homepage landen, desto unübersichtlicher wird sie. In einer ellenlangen unsortierten Liste mit über 100 Filmkritiken findet ein Besucher erst nach mehreren Minuten einen ganz bestimmten Film – wenn er nicht schon vorher entmutigt aufgibt. Es gilt folglich, ständig diszipliniert Ordnung zu halten.

Zudem ist es vielleicht doch keine so gute Idee, immer direkt nach der Vorstellung loszutippen. Einige alte Kritiken sind deshalb nicht nur zu scharf formuliert, sondern auch mit Tippfehlern übersät. Die Texte verlangen somit immer mal wieder nach Korrekturen und Ergänzungen. Flüchtigkeitsfehler sorgen zudem oft für defekte Links, und im schlimmsten Fall sind komplette Filmkritiken nicht mehr für die Besucher erreichbar.

Erfahrungsgemäß trudeln zu gut geschriebenen Texten positive wie negative Kommentare per E-Mail ein. Vielleicht bieten einige Leser sogar ihre Hilfe an und schicken eigene Kritiken. Die in Word- und LibreOffice-Dateien angelieferten Texte müssen allerdings erst noch irgendwie in den Webbaukasten hineinkommen sowie Korrektur gelesen und optisch an die anderen Filmkritiken angepasst werden.

Gefällt irgendwann das Design der Homepage nicht mehr, steht schließlich noch eine kleine Überarbeitungsorgie ins Haus, bei der jeder einzelnen Filmkritik ein neues Layout übergestülpt werden muss. Gleichzeitig wandert der Blick neidisch auf die Funktionen anderer Internetseiten. Dort fördert eine schicke Kommentarfunktion den Gedankenaustausch, eine Suchfunktion erleichtert Besuchern das Aufstöbern einer bestimmten Filmkritik, und ein Kalender mit allen anstehenden Filmpremieren wäre doch auch ganz nett.

Je weiter also eine Homepage wächst ...

• desto unübersichtlicher wird sie,

• desto mehr Zusatzfunktionen kommen infrage und

• desto häufiger muss man ständig die gleichen stupiden Aufgaben lösen. Diese erfordern einen hohen Arbeitsaufwand, sind teilweise nur umständlich durchzuführen und somit unterm Strich auch noch zeitraubend.

Die Lösung: Content-Management-Systeme

Damit es gar nicht erst zu Chaos auf der Homepage kommt, sollten Sie sich gleich mit Spezialprogrammen anfreunden, die Ihnen bei der Verwaltung und der Gestaltung der Inhalte behilflich sind und Ihnen viele Standardaufgaben abnehmen. Eine solche Software bezeichnet man als Content-Management-System, abgekürzt CMS. Wer es ganz genau nimmt, unterteilt die Menge der Content-Management-Systeme noch einmal nach ihrem primären Einsatzzweck. Das in diesem Buch vorgestellte Joomla! gehört dabei zur Gruppe der Web-Content-Management-Systeme, die vorwiegend Internetseiten verwalten. In der Praxis verwendet man jedoch meist nur den Oberbegriff Content-Management-System (Sie müssen sich also den anderen Zungenbrecher nicht merken).

Ein Content-Management-System verwaltet selbstverständlich nicht nur Filmkritiken, sondern auch sämtliche anderen Medien, die auf einer Webseite angeboten werden können, wie etwa Bilder und Videos. Es sorgt automatisch für ihre korrekte Publikation, verknüpft sie sorgfältig miteinander und verpasst allen Seiten ein einheitliches Aussehen. Mithilfe des eingebauten Benutzermanagements schränkt man den Zugriff auf spezielle Bereiche oder Unterseiten für bestimmte Nutzergruppen ein und erlaubt externen Autoren, ihre Texte direkt in das System einzugeben. Aber auch dynamische Zusatzfunktionen, wie eine Kommentarfunktion oder einen Kalender, schaltet man mit nur wenigen Mausklicks aktiv.

Damit könnte sich beispielsweise der Cineast seinen Traum von einer kleinen Kinoseite realisieren: Filmkritiken und aktuelle Nachrichten aus Hollywood würden tagesaktuell von vielen Helfern eingegeben und automatisch vom System übersichtlich verwaltet. Mithilfe einer Kommentarfunktion ließe sich zudem ausführlich über den neuesten James Bond diskutieren. Es gibt folglich viele gute Gründe, zu einem Content-Management-System zu greifen – und natürlich nicht nur für einen Cineasten.

Einsatzbereiche und Vorteile von Joomla!

Joomla! ist ein besonders einfach zu bedienendes Content-Management-System, mit dem sich auch umfangreiche Internetpräsenzen spielend pflegen und gestalten lassen.

Seine Vorteile liegen in einer einfachen Bedienung und seiner Erweiterbarkeit. Von Haus aus bringt es bereits viele Funktionen wie Werbebanner, Kontaktformulare, eine Suchfunktion sowie Benutzerstatistiken mit. Weitere Funktionen rüstet man bei Bedarf über eine der zahlreichen Erweiterungen nach. Joomla! eignet sich somit ideal zur Realisierung von kleinen und mittelgroßen Internetauftritten. Es verfügt über eine große, unterstützende Gemeinschaft, die Joomla! kontinuierlich vorantreibt und weiterentwickelt. Und das Beste: Sie dürfen Joomla! kostenlos verwenden – selbst für kommerzielle Zwecke.

Bei so vielen Vorteilen sollte man jedoch nicht vergessen, dass die Wahl des richtigen Content-Management-Systems auch ein wenig von den eigenen Vorlieben abhängt. Die vielen Glaubenskriege zwischen den jeweiligen Anhängern bezeugen dies. Nicht verschwiegen werden darf zudem, dass Joomla! bei sehr umfangreichen Internetauftritten passen muss, für die man die volle Kontrolle über jedes einzelne Element benötigt. Für solche Aufgaben zieht man besser TYPO3 oder ein vergleichbares System aus dieser Leistungsklasse heran. Darüber hinaus werkelt Joomla! etwas langsamer als die Konkurrenten WordPress und Drupal. Dies merkt man vor allen Dingen an einer leichten Verzögerung bei der Auslieferung einer Internetseite. Dennoch bietet Joomla! einen hervorragenden Kompromiss zwischen Mächtigkeit, Schlankheit und einer einfachen Bedienung.

Die Weiterentwicklung von Joomla! koordiniert und fördert das eigens dafür gegründete gemeinnüzige Unternehmen Open Source Matters, kurz OSM (http://www.opensourcematters.org).

Wie funktioniert Joomla!?

Joomla! ist kein herkömmliches Programm, das Sie auf dem heimischen PC starten und nutzen können. Stattdessen läuft es direkt auf einem im Internet angemieteten Computer, dem sogenannten Server. Ein solches Content-Management-System bezeichnet man daher auch als serverseitiges CMS. Dies bedeutet gleichzeitig, dass Konfiguration, Wartung und das Eingeben von neuen Texten aus einem Internetbrowser heraus passieren. Hierzu stellt Joomla! mehrere versteckte Unterseiten bereit, über die Sie als Verwalter später das System einrichten und über die Autoren ihre Beiträge abgeben. Normale Besucher erlangen selbstverständlich keinen Zutritt zu diesen Bereichen.

Ein Autor, der einen neuen Beitrag hinzufügen möchte, meldet sich bei Joomla! an und gibt in einem speziellen Formular seinen Text ein. Sobald er fertig ist, speichert das Content-Management-System diesen Text in einer im Hintergrund werkelnden Datenbank. Diese bewahrt sämtliche Seiteninhalte für einen schnellen Zugriff auf. Damit ist die Arbeit des Autors bereits beendet. Sobald er Joomla! die Freigabe erteilt, erscheint sein Text umgehend auf der Homepage. Um die Formatierung des Texts kümmert sich Joomla! – allerdings erst dann, wenn es ihn an einen Besucher ausliefert: Fordert der Browser eines Besuchers den Beitrag an ➊, kramt Joomla! alle Inhalte, die zu der Seite gehören, aus der Datenbank hervor ➋ und setzt sie mithilfe eines Bauplans zusammen ➌ (siehe Abbildung 1-1). Die fertige Seite reicht Joomla! dann wieder an den Browser zurück ➍.

Tipp

Bildlich kann man sich diesen Vorgang wie die Konstruktion eines Hauses aus Lego vorstellen. Die genoppten Steine repräsentieren die Inhalte, die Joomla! nach dem beiliegenden Montageplan so zusammenstöpselt, dass sie ein hübsches Häuschen ergeben. Je nachdem, wie der Bauplan aussieht, erhält man eine andere Hausfassade.

Joomla! liefert also nicht einfach fix und fertige statische Seiten aus, sondern erzeugt sie erst dynamisch in dem Moment, in dem sie angefordert werden. Das kostet zwar jedes Mal etwas Rechenzeit auf dem Server, hat aber den unschlagbaren Vorteil, dass jede Änderung sofort auf der Homepage sichtbar ist. Darüber hinaus werden erst auf diese Weise aktive Inhalte, wie die Such- oder die Kommentarfunktion, möglich.

Abbildung 1-1: Von der Anfrage bis zur Auslieferung der Seite.

Mithilfe der Baupläne trennt Joomla! zudem strikt die Inhalte von der Optik. Das hat wiederum den Vorteil, dass der Betreiber der Homepage das Aussehen aller Texte jederzeit mit nur zwei Mausklicks ändern kann – er muss lediglich einen anderen Seitenbauplan wählen.

Im Fall der Kinoseite bestimmt der Betreiber in Joomla! zunächst das Layout und legt fest, wer seiner vielen Helfer überhaupt Filmkritiken schreiben darf – um den Rest braucht er sich ab sofort keine Gedanken mehr zu machen. Die externen Autoren senden ihre Kritiken nicht mehr per E-Mail zu, sondern melden sich mit ihrem Benutzerkonto direkt bei Joomla! an und hinterlassen dort ihre Texte. Der Betreiber spart somit Zeit und kann sich ganz seinen eigenen Texten und vielen weiteren Kinobesuchen widmen.

Versionschaos und eine kleine Geschichtsstunde

In der Vergangenheit haben die Joomla!-Entwickler ihre Anwender immer wieder mit teilweise etwas merkwürdigen Versionsnummern verwirrt und auch gleich noch mehrfach ihre Veröffentlichungsstrategie gewechselt. Durchschauen lässt sich das Versionsnummernchaos nur mit einem kleinen Blick in die Vergangenheit.

Tipp

Glücklicherweise gibt es nur noch jeweils eine einzige aktuelle Joomla!-Version. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buchs war das die Version 3.6.0. Sobald die Entwickler eine neue Version veröffentlichen, gilt die vorherige umgehend als veraltet. Die Aktualisierung wird zudem mit wenigen Mausklicks direkt in Joomla! vorgenommen. Wenn Ihnen also nach der Lektüre dieses Abschnitts der Kopf schwirrt, können Sie ihn einfach wieder vergessen. Solange Sie Joomla! von der offiziellen Joomla!-Homepage http://www.joomla.org herunterladen, verwenden Sie automatisch die aktuellste Version.

Die Geschichte von Joomla! reicht bis ins Jahr 2000 zurück. Zu diesem Zeitpunkt begann die australische Firma Miro mit der Entwicklung eines Content-Management-Systems. Um den Verkauf anzukurbeln, gab man auch eine kostenlose Ausgabe heraus. Diese zunächst Mambo Open Source (MOS), später nur noch kurz Mambo genannte Variante stellte Miro unter die GNU General Public License (kurz GNU GPL, http://www.gnu.de/documents/index.de.html). Hierüber freute sich die beständig wachsende Fangemeinde, stellte diese spezielle Lizenz doch sicher, dass Mambo auch in Zukunft frei erhältlich sein würde. Gleichzeitig lockten ihre Konditionen zahlreiche Helfer an, die die Weiterentwicklung des Systems in ihrer Freizeit tatkräftig unterstützten.

Abbildung 1-2: Ein Content-Management-System im Wandel der Zeit – hier die Steuerzentrale der ersten Joomla!-Version 1.0 aus dem Jahr 2005 ...

Eben jene Entwicklergemeinschaft schlug im April 2005 vor, ihre Aktivitäten in einer Stiftung zu bündeln. Die daraufhin gegründete Mambo Foundation blieb jedoch faktisch in den Händen von Miro. Das hiervon enttäuschte Entwicklerteam entschied sich nach kurzer Bedenkzeit, mit einem neuen Content-Management-System zukünftig eigene Wege zu gehen. Als Startkapital nahm man den Programmcode der letzten Mambo-Version mit – dank der GNU GPL ein erlaubtes Vorgehen. Bereits wenige Tage später präsentierte das abtrünnige Entwicklerteam unter dem Namen Joomla! sein eigenes Projekt der Öffentlichkeit. Der Begriff stammt aus der afrikanischen Sprache Swahili und ist die (englische) Lautschrift des Worts Jumla. Übersetzt bedeutet es etwa so viel wie »alle zusammen« oder »in der Gesamtheit«.

Die erste Version von Joomla! war im Wesentlichen noch mit Mambo identisch, als Lizenz wählte man wieder die freie GNU GPL. Um das System für die Zukunft fit zu machen, unterzogen die Entwickler Joomla! einer kleinen Kernsanierung. Die Änderungen fielen schließlich so umfangreich aus, dass man nicht nur den Veröffentlichungstermin gleich mehrfach verschieben musste, sondern auch die Versionsnummer von 1.0 auf 1.5 springen ließ. Das Ergebnis erschien schließlich nach dreijähriger Arbeit im Februar 2008 (siehe Abbildung 1-3).

Abbildung 1-3: ... und hier die Steuerzentrale der Version 1.5 aus dem Jahr 2008.

Joomla! kam so gut an, dass es sich schnell zu einem der bedeutendsten Content-Management-Systeme auf dem Markt mauserte und sogar zahlreiche Preise abräumte. Beflügelt vom Erfolg, setzten sich die Joomla!-Entwickler umgehend an die nächste Version, die vor allem eine verbesserte Benutzerverwaltung erhalten sollte. Als sich auch diese Arbeiten in die Länge zogen, entschlossen sich die Entwickler zu einem radikalen Schnitt.

Ab 2011 froren sie den aktuellen Entwicklungsstand alle sechs Monate ein und veröffentlichten ihn als neue Joomla!-Version. So kam es, dass im Januar 2011 Version1.6 erschien und bereits im Juli desselben Jahres Version 1.7. Mit jeder neuen Version galt die vorherige umgehend als veraltet und erhielt keine Fehlerkorrekturen mehr.

Gleichzeitig entschieden sich die Joomla!-Entwickler dazu, immer eine ausgewählte Joomla!-Version mindestens 18 Monate lang mit Aktualisierungen zu versorgen. Diese sogenannte LangzeitUnterstützung, englisch Long Term Support, erhielt zunächst Joomla! 1.5, das zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Jahre im Einsatz war. Bei ihm stopften die Entwickler noch bis zum Jahr 2012 Sicherheitslücken. Dieses Vorgehen erfreute vor allem Unternehmen, die gern eine stabile Version über einen längeren Zeitraum einsetzen.

Als nächste Version mit Long Term Support war zunächst Version 1.8 auserkoren. Anwender sollten jedoch auf einen Blick erkennen können, welche Joomla!-Version eine LangzeitUnterstützung erhielt. Die Version 1.5 besaß diesen Long Term Support. Folglich wäre es konsequent, grundsätzlich allen Versionen mit LangzeitUnterstützung eine 5 an der zweiten Stelle zu verpassen. Damit müsste die nächste Version allerdings nicht 1.8, sondern 2.5 heißen – alle Zahlen zwischen 1.7 und 2.5 würden damit übersprungen. Da das einen recht radikalen Schritt bedeutete, ließen die Entwickler die Nutzer im Internet darüber abstimmen. Eine knappe Mehrheit votierte schließlich für die Bezeichnung Joomla! 2.5, die im Januar 2012 erschien (siehe Abbildung 1-4).

Abbildung 1-4: Die Steuerzentrale von Joomla! 2.5 aus dem Jahr 2012 unterscheidet sich kaum von ihrer Vorgängerin aus Joomla! 1.5.

Im Herbst 2012 veröffentlichten die Joomla!-Entwickler die nächste Version mit der Nummer 3.0. Diese brachte teilweise neue Funktionen und Technologien mit. Die größte sichtbare Änderung war die generalüberholte Benutzeroberfläche, die man jetzt auch bequem auf Smartphones und Tablet-PCs nutzen konnte (siehe Abbildung 1-5). Version 3.0 richteten die Entwickler explizit an neugierige und experimentierfreudige Anwender. Wer eine stabile Joomla!-Version für den produktiven Alltagseinsatz benötigte, sollte nach dem Willen der Joomla!-Entwickler weiterhin Version 2.5 mit Langzeitunterstützung verwenden.

Auf Version 3.0 folgten im Halbjahresrhythmus die Versionen 3.1, 3.2 und 3.3. Diese brachten jeweils immer nur kleinere Neuerungen mit. So führte beispielsweise Version 3.1 die Schlagwörter ein. Die einzelnen Versionen waren zudem immer zum jeweiligen Vorgänger kompatibel, Erweiterungen und Designvorlagen (die sogenannten Templates) ließen sich bis auf wenige Ausnahmen unverändert weiterverwenden. Alles sah danach aus, als arbeiteten die Entwickler auf Version 3.5 hin, die dann wieder einen Long Term Support erhalten würde.

Abbildung 1-5: Die Steuerzentrale von Joomla! 3.0 aus dem Jahr 2012 unterscheidet sich deutlicher von ihren Vorgängern.

Mit dem Erscheinen der Version 3.3 im April 2014 warfen die Joomla!-Entwickler allerdings ihre Veröffentlichungsstrategie wieder einmal komplett über den Haufen. Sie erklärten Version 3.3 kurzerhand zu einer stabilen Version, die für den Alltagseinsatz geeignet sei. Eine Version mit LangzeitUnterstützung würde es ab sofort nicht mehr geben. Fehlerkorrekturen erhält seitdem immer nur noch die jeweils aktuellste Joomla!-Version. Um den Nutzern von Version 2.5 etwas Zeit zum Umstieg zu gewähren, versorgten die Entwickler Joomla! 2.5 noch bis zum Dezember 2014 mit Fehlerkorrekturen.

Warnung

Das bedeutet insbesondere, dass Sicherheitslücken in Joomla! 2.5 nicht mehr geschlossen wurden und werden. Dennoch treibt diese Version immer noch einige Internetauftritte an. Sollten Sie irgendwo über diese Version stolpern, machen Sie folglich entweder einen großen Bogen um sie oder ersetzen sie möglichst schnell durch die aktuelle Joomla!-Version. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Einbrecher die komplette Joomla!-Installation übernehmen und damit Schindluder treiben.

Im Februar 2015 erschien Version 3.4, die wiederum Version 3.3 vollständig ersetzte. Auch Joomla! 3.4 brachte wieder nur kleine Neuerungen mit, die vor allem die Sicherheit des Content-Management-Systems erhöhen sollten. Zudem begannen die Joomla!-Entwickler damit, einige Funktionen in Erweiterungspakete auszulagern. Auf diese Weise möchten sie nach und nach das Content-Management-System etwas verschlanken.

Nach der Veröffentlichung von Version 3.4 begannen die Entwickler mit der Arbeit an Version 3.5. Diese wurde im Laufe des Jahres 2015 mehrfach angekündigt und genauso häufig wieder verschoben. Erst über ein Jahr nach Version 3.4 erschien Ende März 2016 Version 3.5.

Jetzt legten die Entwickler plötzlich einen Zahn zu: Bereits im April sollte Version3.6 erscheinen. Die Arbeiten zogen sich jedoch abermals hin. Erst nach mehreren ausgiebigen Testphasen veröffentlichten die Entwickler im Juli 2016 die Version3.6, auf der auch dieses Buch basiert.

Abbildung 1-6: Die Steuerzentrale von Joomla! 3.6, die Sie in den folgenden Kapiteln nach und nach kennenlernen werden. Lassen Sie sich dabei nicht von der Funktionsvielfalt abschrecken.

Da die Versionsnummern ziemlich verwirrend sind, fasst Tabelle 1-1 noch einmal alle bislang veröffentlichten Joomla!-Ausgaben übersichtlich zusammen.

Tabelle 1-1: Bislang veröffentlichte Joomla!-Versionen

Version

Erscheinungsdatum

Anmerkung

1.0

September 2005

Erste Joomla!-Version.

1.5

Januar 2008

Große Umbauten unter der Haube, nicht mehr kompatibel zu Version 1.0. Diese Version erhielt Fehlerkorrekturen bis zum Dezember 2012.

1.6

Januar 2011

Einführung einer erweiterten Benutzerverwaltung.

1.7

Juli 2011

Enthält gegenüber Version 1.6 vor allem Fehlerkorrekturen.

2.5

Januar 2012

Es gibt nur kleinere Änderungen gegenüber Version 1.7. Unter anderem kann Joomla! die Texte jetzt nicht mehr nur in MySQL-Datenbanken speichern. Version 2.5 erhielt zudem Fehlerkorrekturen bis zum Dezember 2014.

3.0

September 2012

Neue Benutzeroberfläche, die sich der Bildschirmgröße anpasst.

3.1

April 2013

Einführung der Schlagwörter (Tags).

3.2

November 2013

Kleinere Verbesserungen, unter anderem in der Versionsverwaltung.

3.3

April 2014

Kleine Verbesserungen bei der Sicherheit.

3.4

Februar 2014

Kleine Verbesserungen bei der Sicherheit, Editieren von Modulen im Frontend, Entfernen der Weblink-Funktion.

3.5

März 2016

Unterstützung von PHP 7, Verbesserungen beim Texteditor.

3.6

Juli 2016

Vor allem kleinere Verbesserungen an der Benutzeroberfläche und bei der Aktualisierungsfunktion.

Formal erhält jede Joomla!-Version derzeit eine dreistellige Nummer, wie etwa 3.6.0. Die erste Ziffer gibt die Hauptversion an. Kommen ein paar kleinere Funktionen hinzu, erhöht sich die Ziffer an der zweiten Stelle. Die letzte Nummer erhöht sich bei jeder Sicherheitsaktualisierung. Ist diese dritte Ziffer eine 0, schreibt man sie normalerweise nicht aus.

Auf der Joomla!-Homepage finden Sie immer die aktuellste Version, die auch für den produktiven Alltagseinsatz geeignet ist. Wenn Sie Joomla! verwenden möchten, greifen Sie einfach immer zu genau der unter http://www.joomla.org plakativ angebotenen Version.

Aktualisieren Sie dann Ihre Installation bei jeder neu erscheinenden Joomla!-Version. Das geschieht bequem über die Benutzeroberfläche von Joomla!. Die genauen Schritte erklärt später noch Kapitel 23, Aktualisierung und Migration, Seite 941.

Warnung

Wenn Sie Joomla! auf eine Aktualisierung aufmerksam macht, spielen Sie sie umgehend ein. Nur so ist gewährleistet, dass das Content-Management-System auf dem neuesten Stand ist und keine Fehler aufweist. Letztere könnten sonst böswillige Angreifer ausnutzen, um Ihr System zu übernehmen.

Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buchs begannen bereits die Planungen für die Versionen 3.7. Diese wird ebenfalls nur kleinere Änderungen mitbringen und zur Version 3.6 kompatibel bleiben. Die meisten Ausführungen in diesem Buch gelten folglich auch für diese Nachfolgeversionen.

Die Entwickler planen zudem eine komplett runderneuerte Version 4.0. Ihre Entwicklung wird jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, vermutlich sogar mehrere Jahre. Wenn Sie Joomla! nutzen möchten, steigen Sie also jetzt ein und installieren die derzeit aktuelle Version. Dabei hilft Ihnen das direkt nachfolgende Kapitel. Bevor es jedoch losgeht, sollten Sie sich noch kurz ein paar Gedanken zu Ihrem Internetauftritt machen.

Es geht los: Die Filmtoaster-Seiten

Mit Joomla! kann sich auch der schon angesprochene Cineast seinen Traum vom Internetauftritt verwirklichen: Mit dem Content-Management-System verwaltet und publiziert er unter anderem Filmkritiken und Veranstaltungstipps. Da genau diese Art von Internetauftritt recht übersichtlich ist und dennoch alle Funktionen von Joomla! in Anspruch nimmt, soll er in den folgenden Kapiteln als übergreifendes Beispiel entstehen.

Tipp

Die folgenden Kapitel enthalten dazu teilweise Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Diese müssen Sie jedoch nicht mitmachen, um Joomla! kennenzulernen und die Bedienung zu verstehen.

Wenn Sie selbst einen neuen Internetauftritt mit Joomla! erstellen, überlegen Sie sich zunächst, welche Inhalte Sie anbieten möchten. Wollen Sie Ihren Verein vorstellen oder regelmäßig neue Strickanleitungen veröffentlichen? Fragen Sie sich auch, welche Besuchergruppen Sie zu Ihrem Internetauftritt locken möchten. Richten sich Ihre Seiten etwa nur an bestehende Vereinsmitglieder, oder wollen Sie auch Nichtmitglieder informieren? Wenn Sie bereits eine Vorstellung von Ihrem Internetauftritt haben, sind diese Fragen sehr wahrscheinlich rasch beantwortet.

Als Nächstes müssen Sie Ihrem Internetauftritt einen Namen geben. Joomla! fragt ihn gleich bei seiner Installation ab und schreibt ihn zudem in fetten Lettern über jede Seite (wie in Abbildung 1-7). Bei einem Unternehmen oder einem Verein können und sollten Sie einfach seinen Namen verwenden – also beispielsweise Fußball-klub Holsten oder Spielwaren Rumbeck. Andernfalls sollte der Name möglichst kurz und knackig sein und zudem Aufschluss darüber geben, was Sie auf der Seite anbieten beziehungsweise um was es auf Ihren Seiten geht.

Abbildung 1-7: Den Namen des Internetauftritts (hier »Filmtoaster«) zeigt Joomla! standardmäßig auf jeder Seite an.

Der Internetauftritt mit den Filmkritiken soll den klangvollen Namen »Filmtoaster« erhalten. Er symbolisiert perfekt, dass auf den Seiten Filme äußerst kritisch betrachtet und somit geradezu getoastet werden.

Wenn Sie einen Namen gefunden haben, sollten Sie im Internet prüfen, ob er bereits als Markenname vergeben ist. So dürfen Sie beispielsweise Ihre Internetseite nicht einfach mit Mercedes-Benz überschreiben.

Tipp

Nehmen Sie sich für den Namen Zeit. Ihn merken sich Ihre Besucher später und verwenden ihn, wenn sie auf Ihren Internetauftritt verweisen. Er ist somit wichtig und sollte von Ihnen nicht übereilt gewählt werden. Den Namen »Filmtoaster« zu finden, hat uns übrigens mehrere Tage gekostet.

Wenn der Name feststeht, müssen Sie Joomla! in Betrieb nehmen. Wie das funktioniert, zeigt Ihnen das folgende Kapitel.

Website oder Webseite?

Im Internet werden die Begriffe Homepage, Website und Webseite gern durcheinandergeworfen.

• Eine einzelne Seite, etwa mit einer Filmkritik, bezeichnet man neudeutsch als Webseite.

• Wenn ein Besucher Ihren Internetauftritt ansteuert, sieht er als Erstes die Startseite (auch Homepage oder im Englischen Frontpage genannt). Diese Webseite gibt in der Regel einen Überblick über das Angebot oder präsentiert besonders wichtige Informationen.

• Für den kompletten Internetauftritt hat sich die Bezeichnung Website eingebürgert (der englische Begriff Site meint hier Platz oder Ort).

Alle diese Begriffe verwendet auch Joomla! in ihrer oben genannten Bedeutung.

KAPITEL 2

Installation

In diesem Kapitel:

• Voraussetzungen

• Schnellinstallation

• Installation von Joomla!

• Man spricht Deutsch

• Schreibrechte

Bevor Sie die aktuelle Joomla!-Version auf Ihrem gemieteten Server im Internet installieren, empfiehlt es sich, zunächst ein paar Trockenübungen auf dem heimischen Computer durchzuführen. Mit einer Joomla!-Installation auf dem eigenen PC können Sie das neue System nicht nur etwas besser kennenlernen, sondern auch gefahrlos verschiedene Einstellungen testen. Darüber hinaus lassen sich ohne Risiko neue unbekannte Erweiterungen ausprobieren: Sollten diese einen Programmfehler aufweisen oder sogar Amok laufen, zerstören sie nicht das Joomla!-System auf Ihrem Server im Internet. Obendrein können Sie mit den Werkzeugen auf Ihrem PC im Fall des Falles schnell auf die Bestandteile Ihres Internetauftritts zugreifen. Beispielsweise lässt sich ein falsch eingebundenes Bild flugs mit Explorer, Dateimanager oder Finder an seine korrekte Stelle verschieben. Diese Möglichkeit beschleunigt insbesondere die Entwicklung von eigenen Designvorlagen und Erweiterungen. Abschließend müssen Sie nicht ständig Daten zwischen Ihrem eigenen Rechenknecht und dem Webserver austauschen.

Tipp

Generell sollten Sie jeden neuen Internetauftritt zunächst auf dem heimischen Rechner erstellen und ausprobieren. Erst wenn hier keine Probleme mehr auftreten, richten Sie das System auf Ihrem Webserver ein. Damit vermeiden Sie unlieb-same Überraschungen im laufenden Betrieb und Ärgernisse für die Besucher.

Unter dem Strich gibt es viele gute Gründe für eine Testinstallation. Daher beschreiben die folgenden Abschnitte zunächst, wie Sie Joomla! zu Hause auf dem eigenen PC installieren, ihm Deutsch beibringen und es in Betrieb nehmen. Anschließend zeigt Ihnen dann ein eigener Abschnitt, wie Sie Joomla! auf Ihrem angemieteten Server einrichten.

Abbildung 2-1: Die Joomla!-Homepage unter http://www.joomla.org.

Voraussetzungen

Im Gegensatz zu anderen Programmen ist Joomla! keine eigenständige Anwendung. Sie können sie daher nicht einfach aus dem Internet laden und starten. Das hat einerseits den Nachteil, dass man zusätzliche Hilfsprogramme benötigt, andererseits läuft Joomla! hierdurch auf beliebigen Betriebssystemen. Welche Hilfsprogramme Joomla! fordert, klären die folgenden Abschnitte.

Tipp

Im Internet können Sie Server mieten, bei denen alle notwendigen Komponenten bereits betriebsbereit eingerichtet sind. Die Installation auf dem eigenen PC vereinfachen zudem spezielle Komplettpakete. Sie sollten sich folglich nicht von der Liste der benötigten Programme abschrecken lassen.

Webserver

Sobald ein Browser eine Internetseite anfordert, wird diese Anfrage von einer speziellen Software, dem sogenannten Webserver, entgegengenommen und an Joomla! weitergereicht. Welchen Webserver Sie verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Am häufigsten trifft man in der Praxis auf den freien und quelloffenen Apache der gleichnamigen Stiftung. Sie bekommen ihn kostenlos unter http://httpd.apache.org. Für Joomla! muss er mindestens die Versionsnummer 2.0 tragen. Problemlos verwenden lassen sich aber auch der Konkurrent Nginx ab Version 1.0 (https://www.nginx.com) oder der IIS von Microsoft ab Version 7 (http://www.iis.net). Wichtig ist nur, dass der präferierte Webserver in der Lage ist, PHP-Programme auszuführen.

PHP

PHP ist ein rekursives Akronym und steht für PHP Hypertext Preprocessor. In dieser einfach zu erlernenden, aber doch sehr mächtigen Programmiersprache wurde Joomla! geschrieben.

Anders als herkömmliche Programme benötigen PHP-Anwendungen zu ihrer Ausführung eine zusätzliche Hilfsanwendung, den sogenannten Interpreter. Er liest nacheinander jede Anweisung des PHP-Programms ein und führt sie direkt aus. Die Entwickler von PHP stellen unter http://www.php.net ein Paket bereit, das aus besagter Gehhilfe und einigen nützlichen Zusätzen besteht. Für Apache gibt es eine Erweiterung, mit deren Hilfe der Webserver PHP-Anwendungen direkt starten kann. Joomla! verlangt dabei mindestens nach PHP in der Version 5.3.10.

Warnung

Insbesondere auf einem Server im Internet sollte eine möglichst aktuelle PHP-Version zum Einsatz kommen. Verwenden sollten Sie mindestens PHP 5.6, das von den PHP-Entwicklern noch bis Ende 2018 mit Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen versorgt wird. Meiden Sie möglichst die schon länger veralteten und offiziell nicht mehr unterstützten Versionen 5.3 und 5.4.

Das Content-Management-System unterstützt auch das generalüberholte PHP 7. Zum Zeitpunkt der Bucherstellung galt das aber noch nicht für einige Erweiterungspakete, die weiterhin PHP 5 fordern (die Versionsnummer 6 haben die PHPEntwickler übersprungen). Mehr zu diesem Thema folgt noch in Kapitel 19, Funktionsumfang erweitern, Seite 831.

Neben dem Download-Angebot bietet die PHP-Homepage übrigens auch ausführliche Informationen zu neu entdeckten und behobenen Sicherheitslecks in PHP.

Datenbank

Joomla! merkt sich alle von Ihnen und anderen Autoren eingegebenen Texte in einer Datenbank. Joomla! 3.5 arbeitet offiziell zusammen mit:

• MySQL ab Version 5.1

• PostgreSQL ab Version 8.3.18

• Microsoft SQL Server ab Version 10.50.1600.1

Die Joomla!-Entwickler empfehlen den Einsatz von MySQL. Diese Datenbank ist vollkommen kostenlos und im Internet unter http://www.mysql.com erhältlich. Darüber hinaus ist sie bei vielen im Internet angemieteten Servern automatisch enthalten. Entwickelt wird sie derzeit vom Datenbankspezialisten Oracle (http://www.oracle.com). Wenn Sie MySQL einsetzen, müssen Sie noch eine kleine Voraussetzung beachten: Um die eigentliche Speicherung der Daten kümmert sich in MySQL eine eigene Komponente, die sogenannte Storage Engine. Joomla! benötigt zwingend die Storage Engine namens InnoDB. Diese sollte jedoch in allen MySQL-Installationen verfügbar sein. Joomla! weist zudem auf ein Fehlen bereits bei seiner Installation hin.

Anstelle von MySQL können Sie auch einen vollständig kompatiblen Klon verwenden. So setzen beispielsweise immer mehr Anbieter von Mietservern auf die Alternative MariaDB (https://mariadb.org). Diese Datenbank verhält sich wie MySQL und arbeitet daher ebenfalls problemlos mit Joomla! zusammen.

Server im Internet

Wenn Sie Joomla! nicht nur auf Ihrem eigenen PC verwenden möchten, benötigen Sie noch einen Server, also einen ständig laufenden Computer im Internet (manchmal verwirrenderweise wie das Programm als Webserver bezeichnet). Diesen mieten Sie normalerweise bei einem sogenannten Webhoster an.

Da die Anbieter und ihre Angebote recht schnell wechseln, lässt sich an dieser Stelle leider keine Empfehlung für ein konkretes Produkt geben. Es gibt aber ein paar Punkte, die Sie beachten sollten: Wenn Sie zum ersten Mal einen Internetauftritt erstellen, sollten Sie einen Webhoster wählen, der die von Joomla! benötigte Software bereitstellt und sie zudem für Sie auf dem aktuellen Stand hält. Fragen Sie im Zweifel beim Webhoster nach, welche seiner Angebote für Joomla! geeignet sind. Achten Sie zudem darauf, dass der Webhoster für seine Kunden einen umfangreichen Support anbietet, Sie also Fragen per E-Mail und Telefon stellen können. In jedem Fall sollten Sie nur Leistungen buchen, die Sie auch tatsächlich benötigen. Der kleine Internetauftritt eines Vereins mit 20 Mitgliedern benötigt für seine monatlichen Turnierergebnisse sicherlich weder 200 GByte Speicherplatz noch 30 Datenbanken. Sollte der Verein wider Erwarten wachsen, können Sie immer noch auf ein leistungsfähigeres Angebot umsteigen. Achten Sie aber auch auf die Limitierungen der Angebote, die sich teilweise in Fußnoten verstecken. Gilt der angezeigte Preis etwa nur für einen bestimmten Zeitraum? Welche Datenmengen dürfen pro Monat ohne Zusatzkosten zu Ihren Besuchern fließen?

Tipp

Einige Webhoster richten sogar Joomla! automatisch für Sie ein. Solche Angebote eignen sich vor allem für private Internetauftritte und Joomla!-Einsteiger. Sie können dann direkt mit der Gestaltung Ihres Internetauftritts beginnen und müssen sich nicht mit der Technik herumschlagen.

Alle zusammen

Damit wären auch schon alle Bestandteile beisammen. Abbildung 2-2 illustriert nochmals das Zusammenspiel der vorgestellten Komponenten: Der Webserver nimmt die Abfrage des Browsers entgegen und startet dann mithilfe von PHP das Content-Management-System Joomla!. Dieses holt seinerseits bei der Datenbank die Seiteninhalte ab und stöpselt sie mithilfe eines Bauplans zusammen. Sobald die Seite fertig ist, übergibt Joomla! sie wieder an den Webserver, der sie wiederum an den Browser ausliefert.

Abbildung 2-2: Der Ablauf einer Seitenanfrage.

Tipp

Übrigens schreibt niemand vor, dass alle genannten Komponenten auf ein und demselben Computer laufen müssen. Umgekehrt darf auch der Browser auf demselben Computer installiert sein wie Joomla!.

Zusammengefasst, benötigt Joomla! folgende zusätzliche Softwareprogramme:

• einen Webserver, wie zum Beispiel Apache ab Version 2.0 (http://www.apache.org)

• PHP ab Version 5.3.10 (http://www.php.net)

• eine Datenbank, etwa MySQL ab Version 5.1 (http://www.mysql.com).

Schnellinstallation

Wenn Sie Joomla! auf Ihrem eigenen Computer ausprobieren möchten, müssten Sie nun alle genannten Hilfsprogramme einzeln aus dem Internet fischen, installieren und einrichten. Netterweise gibt es Komplettpakete, die alle erwähnten Komponenten enthalten – mit Ausnahme von Joomla! selbst. Besonders beliebt ist XAMPP (http://www.xampp.org), das für Windows, OS X beziehungsweise macOS und Linux bereitsteht.

Da die Installationen von XAMPP und Joomla! dennoch beim ersten Mal etwas kompliziert wirken und daher häufiger Probleme bereiten, finden Sie in diesem Abschnitt zunächst eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung. Mit ihr gelangen Sie ohne große Umschweife und Erklärungen zu einer fertigen Joomla!-Testinstallation.

Während dieses Buch in der Druckerei entsteht und im Laden auf Käufer wartet, arbeiten die XAMPP- und Joomla!-Entwickler natürlich weiter an ihrer Software. Wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, könnten bereits neue Versionen mit einer (leicht) veränderten Installationsprozedur herausgekommen sein. Wenn man eine neue Software kennenlernen möchte, gibt es jedoch nichts Ärgerlicheres, als dass die im Buch vorgestellten Schritte in der Praxis nicht funktionieren. Aus diesem Grund beschreiben die folgenden Schritte die Installation von XAMPP 5.6.23 und Joomla! 3.6.0. Mit diesem Gespann auf Ihrer Festplatte können Sie sicher sein, dass alle im Buch angegebenen Schritte und Anleitungen exakt wie beschrieben funktionieren. Haben Sie die Installation mit diesen Versionen einmal gemeistert, sollten Sie auch die Nachfolgeversionen problemlos installieren und bedienen können.

Warnung

Behalten Sie aber immer im Hinterkopf, dass die hier verwendeten Versionen unter Umständen (leicht) veraltet sind. Wenn Sie also Joomla! auf Ihrem Server installieren möchten, greifen Sie unbedingt immer zur brandaktuellen Version von der offiziellen Homepage http://www.joomla.org.

Während die direkt folgenden Schritte Joomla! mit wenigen Mausklicks einrichten, befassen sich die nachfolgenden Abschnitte in diesem Kapitel noch einmal detaillierter mit den einzelnen Installationsschritten. Diese weiteren Abschnitte richten sich an alle, die eine ausführlichere Anleitung bevorzugen, bei denen Probleme auftreten oder die Joomla! auf einem (bereits angemieteten) Internetserver installieren möchten. Letztgenannte können daher auch direkt zum Abschnitt »Installation von Joomla!« ab Seite 41 springen.

Erster Teil: Eine Arbeitsumgebung für Joomla! schaffen

Installieren Sie als Erstes das XAMPP-Paket und somit in einem Rutsch den Webserver Apache, die Datenbank MySQL und PHP. Damit schaffen Sie die Voraussetzung für den Betrieb von Joomla!.

Tipp

Der vorherige Absatz ist nicht ganz korrekt: Tatsächlich liegt XAMPP die Datenbank MariaDB bei. Sie ersetzt in der Praxis immer häufiger ihren Konkurrenten MySQL. Beide Datenbanken sind zueinander kompatibel und lassen sich in den meisten Fällen problemlos austauschen. Dazu gibt sich MariaDB teilweise sogar als MySQL aus. XAMPP spricht durchgehend nur von MySQL und verschleiert so, dass unter der Haube eigentlich MariaDB werkelt.

Sollte Sie dieser Tipp jedoch verwirrt haben, gehen Sie einfach weiter davon aus, dass XAMPP die Datenbank MySQL beiliegt.

Windows 7, 8 und 10

Unter Windows installieren Sie XAMPP wie folgt:

1. Laden Sie sich unter https://sourceforge.net/projects/xampp/files/XAMPP%20Windows/5.6.23/ die Anwendung mit dem kryptischen Namen xampp-win32-5.6.23-0-VC11-installer.exe herunter und starten Sie sie. Sollte die genannte Internetadresse nicht funktionieren, wechseln Sie zur Seite http://www.xampp.org, laden sich dort unter Download die aktuelle XAMPP-Version für Windows herunter und starten das dabei erhaltene Programm (die nachfolgenden Schritte könnten dann jedoch leicht abweichen).

In jedem Fall erlauben Sie die Ausführung mit Ja (siehe Abbildung 2-3). Stören Sie sich nicht am jetzt erscheinenden Schriftzug BitNami. Diese Firma unterstützt die Weiterentwicklung des XAMPP-Projekts und präsentiert sich deshalb immer mal wieder an mehr oder weniger prominenter Stelle.

Abbildung 2-3: Windows verlangt vor der Ausführung eine Bestätigung. Hier sehen Sie das entsprechende Fenster unter Windows 10.

2. Den erscheinenden Warnhinweis zur Benutzerkontensteuerung (User Access Control, UAC) nicken Sie mit OK ab. Die Meldung weist lediglich darauf hin, dass Sie XAMPP nicht in das Verzeichnis C:\Program Files (x86) beziehungsweise in einem deutschsprachigen Windows unter C:\Programme installieren sollten.

3. Jetzt meldet sich ein Installationsassistent, in dem Sie auf Next klicken. Damit landen Sie bei der Programmauswahl aus Abbildung 2-4. Behalten Sie hier alle Vorgaben bei und klicken Sie auf Next. Damit installiert der Assistent gleich alle im XAMPP-Paket enthaltenen und für Joomla! benötigten Anwendungen.

Abbildung 2-4: Mit diesen Einstellungen landen gleich Webserver, Datenbank und PHP auf der Festplatte.

Das vorgeschlagene Installationsverzeichnis aus Abbildung 2-5 übernehmen Sie ebenfalls mit Next.

Abbildung 2-5: Das vom Assistenten vorgegebene Installationsverzeichnis C:\xampp übernehmen Sie einfach.

Entfernen Sie den Haken neben Learn more about BitNami for XAMPP, womit Sie die Werbung für die Produkte von BitNami unterdrücken. Gehen Sie per Next zum nächsten Schritt und starten Sie die Installation mit einem weiteren Klick auf Next. Während der recht langwierigen Arbeit des Assistenten können sich im Hintergrund immer wieder kurzzeitig Fenster öffnen.

4. Gegen Ende der Installationsorgie meldet sich sehr wahrscheinlich die in Windows eingebaute Firewall, wie in Abbildung 2-6 dargestellt. Entscheiden Sie sich für Abbrechen. Damit lässt sich der Webserver Apache nur noch auf Ihrem eigenen Computer nutzen. Insbesondere kann so niemand von außen auf Ihre Joomla!-Installation zugreifen und während Ihrer Tests irgendwelchen Schabernack treiben. Das ist besonders wichtig, da die XAMPP-Anwendungen zugunsten der Nutzerfreundlichkeit (bewusst) einige Sicherheitslöcher aufweisen (dazu gleich noch mehr).

5. Sobald der Assistent seine Arbeit erledigt hat, beenden Sie ihn über Finish. Damit startet gleichzeitig das XAMPP Control Panel, über das Sie die in XAMPP enthaltenen Anwendungen komfortabel starten und stoppen können. Bei seinem ersten Start möchte das XAMPP Control Panel zunächst die zu sprechende Sprache wissen. Bestätigen Sie einfach die bereits ausgewählte deutsche Fahne mit Speichern.

6. Es können jetzt ein paar Sekunden vergehen, bis das Fenster aus Abbildung 2-7 erscheint. Eventuell versteckt es sich im Hintergrund – holen Sie es dann mit einem Klick auf sein Symbol auf der Taskleiste nach vorne.

Abbildung 2-6: Sobald Apache und MySQL zum ersten Mal starten, meldet sich die in Windows eingebaute Firewall – hier das Fenster aus Windows 10.

Abbildung 2-7: Über das XAMPP Control Panel starten Sie den Webserver Apache und die Datenbank.

Sofern im XAMPP Control Panel der Schriftzug Apache nicht grün hinterlegt ist, klicken Sie auf Starten rechts neben Apache. Sollte sich jetzt die in Windows eingebaute Firewall melden, entscheiden Sie sich für Abbrechen.

In jedem Fall klicken Sie im XAMPP Control Panel auf Starten rechts neben MySQL. Wenn sich die Windows-Firewall erneut meldet, wählen Sie wieder Abbrechen. Damit können Sie auch die Datenbank nur noch auf Ihrem eigenen Computer nutzen.

7. Im XAMPP Control Panel sollten jetzt wie in Abbildung 2-8 die Punkte Apache und MySQL jeweils grün aufleuchten, und in den Spalten PID(s) und Port(s) müssten Zahlen stehen. Dies ist das Zeichen dafür, dass der Webserver und die Datenbank im Hintergrund laufen und auf weitere Anweisungen warten.

Lassen Sie das Fenster des XAMPP Control Panel weiterhin geöffnet. Sie können es vorübergehend an den Bildschirmrand verschieben oder verkleinern. Wenn Sie das Fenster einfach schließen, laufen der Webserver und die Datenbank im Hintergrund noch weiter.

Später erreichen Sie das XAMPP Control Panel in Windows 7 im Startmenü unter Alle Programme → XAMPP → XAMPP Control Panel. Windows 8-Nutzer starten es über die entsprechende Kachel XAMPP Control Panel auf dem Startbildschirm. In Windows 10 versteckt es sich im Startmenü hinter Alle Apps → XAMPP → XAMPP Control Panel.

Abbildung 2-8: Wenn das XAMPP Control Panel so aussieht, laufen Apache und MySQL.

Tipp

Häufig gestellte Fragen im Zusammenhang mit Windows beantworten die Macher von XAMPP unter https://www.apachefriends.org/faq_windows.html. Dort sollten Sie zuerst nachschlagen, wenn XAMPP bei Ihnen nicht so laufen möchte, wie es in den folgenden Abschnitten beschrieben wird. Weitere Hilfe erhalten Sie im offiziellen XAMPP-Forum unter https://community.apachefriends.org/f/.

OS X und macOS ab Version 10.6 (Snow Leopard)

Besitzer eines Apple-Rechners mit OS X beziehungsweise macOS nehmen folgenden Weg:

1. Laden Sie sich unter https://sourceforge.net/projects/xampp/files/XAMPP%20Mac%20OS%20X/5.6.23/ die Datei xampp-osx-5.6.23-0-installer.dmg herunter. Sollte die genannte Internetadresse nicht funktionieren, wechseln Sie zur Seite http://www.xampp.org und laden sich dort unter Download die aktuelle XAMPP-Version für OS X herunter (die nachfolgenden Schritte könnten dann jedoch leicht abweichen).

2. Öffnen Sie die Datei xampp-osx-5.6.23-0-installer.dmg mit einem Doppelklick. OS X beziehungsweise macOS zeigt daraufhin ein Finder-Fenster mit einem großen XAMPP-Symbol an. Führen Sie auf diesem Symbol einen Doppelklick aus. Damit startet ein Installationsprogramm, das XAMPP auf Ihrem Computer einrichtet. Sofern die Sicherheitsabfrage aus Abbildung 2-9 erscheint, erlauben Sie die Ausführung mit Öffnen.

Abbildung 2-9: Mac OS X verlangt vor der Ausführung des Installationsprogramms eine Bestätigung.

3. Sie müssen jetzt Ihr Passwort eingeben und mit OK bestätigen. Damit erlauben Sie dem Installationsprogramm von XAMPP, die notwendigen Komponenten einzuspielen. Anschließend erscheint der Schriftzug BitNami. Diese Firma unterstützt die Weiterentwicklung des XAMPP-Projekts und präsentiert sich deshalb immer mal wieder an mehr oder weniger prominenter Stelle.

4. Jetzt endlich meldet sich der Installationsassistent, in dem Sie auf Next klicken. Sie landen so bei der Auswahl aus Abbildung Abbildung 2-10. Belassen Sie die Vorgaben und klicken Sie auf Next. Damit installiert der Assistent gleich alle im XAMPP-Paket enthaltenen und für Joomla! benötigten Anwendungen. Bestätigen Sie das Installationsverzeichnis mit Next und entfernen Sie den Haken neben Learn more about BitNami for XAMPP, womit Sie die Werbung für die Produkte von BitNami unterdrücken. Gehen Sie per Next einen Schritt weiter und starten Sie mit einem weiteren Klick auf Next die Installation.

5. Sobald der Assistent seine Arbeit erledigt hat, beenden Sie ihn mit Finish. Damit startet der XAMPP Application Manager aus Abbildung Abbildung 2-11, über den Sie die in XAMPP enthaltenen Anwendungen komfortabel starten und stoppen können. Gleichzeitig öffnet sich noch ein Browserfenster mit der in XAMPP enthaltenen Beispiel-Website. Wenn sich der XAMPP Application Manager hinter diesem Fenster versteckt, holen Sie ihn in den Vordergrund – etwa mit einem Klick auf sein Symbol im Dock.

Abbildung 2-10: Die Installation von XAMPP übernimmt dieser kleine Assistent.

Abbildung 2-11: Der Installationsassistent startet automatisch den XAMPP Application Manager und öffnet die mitgelieferte Beispielseite.

6. Wechseln Sie zum Punkt Manage Servers (wie ihn auch Abbildung 2-12 zeigt). Um die Datenbank zu aktivieren, selektieren Sie in der Liste den Punkt MySQL Database und klicken auf Start. Der Start der Datenbank kann ein paar Sekunden dauern. Sobald sie einsatzbereit ist, erscheint vor MySQL Database ein grüner Punkt und in der Spalte Status der Hinweis Running.

Der Apache Web Server sollte bereits laufen. Fehlt vor seinem Eintrag der grüne Punkt, selektieren Sie ihn und klicken dann auf Start.

Abbildung 2-12: Wenn der XAMPP Application Manager so aussieht, laufen Apache und MySQL.

7. Im XAMPP Application Manager sollten jetzt wie in Abbildung 2-12 die Punkte Apache Web Server und MySQL Database jeweils eine grüne Kugel besitzen und in der Spalte Status zudem mit einem Running gekennzeichnet sein. Lassen Sie den XAMPP Application Manager weiterhin geöffnet, Sie können sein Fenster aber vorübergehend an den Bildschirmrand verschieben oder verkleinern.

Den XAMPP Application Manager finden Sie übrigens später unter den Programmen im Ordner XAMPP. Dort genügt ein Doppelklick auf manager-ox, um den XAMPP Application Manager zu starten.

Linux

Linux-Anwender verfahren wie folgt:

1. Stellen Sie zunächst über Ihren Paketmanager fest, ob bereits ein Webserver (wie Apache) und die Datenbank MySQL oder ihre Kollegin MariaDB installiert sind. Ist das der Fall, müssen Sie beide Programme von Hand einrichten. Entsprechende Informationen entnehmen Sie der Dokumentation Ihrer Distribution.

2. Laufen weder MySQL noch ein Webserver, müssen Sie herausfinden, ob Sie ein 32-Bit- oder ein 64-Bit-System nutzen. Normalerweise haben Sie sich bei der Installation für eine der beiden Varianten entschieden. Wenn Sie unsicher sind, öffnen Sie das Programm Terminal, geben den Befehl

uname -m

ein und bestätigen ihn mit der [Enter]-Taste. Erscheint als Ausgabe x86_64, nutzen Sie ein 64-Bit-System, andernfalls ein 32-Bit-System.

3. Laden Sie sich unter https://sourceforge.net/projects/xampp/files/XAMPP%20Linux/5.6.23/ bei einem 64-Bit-System die Datei

xampp-linux-x64-5.6.23-0-installer.run

beziehungsweise bei einem 32-Bit-System die Datei

xampp-linux-5.6.23-0-installer.run

in Ihr Heimatverzeichnis herunter.

Sollte die genannte Internetadresse nicht funktionieren, wechseln Sie zur Seite http://www.xampp.org und laden sich dort unter Download die aktuelle XAMPP-Version für Linux herunter (die nachfolgenden Schritte könnten dann jedoch leicht abweichen).

4. Öffnen Sie ein Terminal und geben Sie folgenden Befehl ein:

chmod +x xampp-linux-x64-5.6.23-0-installer.run

Wenn Sie ein 32-Bit-System nutzen, ersetzen Sie xampp-linux-x64-5.6.23-0-installer.run durch xampp-linux-5.6.23-0-installer.run.

Wie auch alle folgenden Befehle bestätigen Sie ihn mit der [Enter]-Taste. Damit haben Sie die heruntergeladene Datei in ein ausführbares Programm verwandelt.

5. Damit dieses seine Arbeit verrichten kann, müssen Sie es als Benutzer root aufrufen, der je nach Distribution auch Systemverwalter oder Administrator genannt wird. Dazu tippen Sie einfach das folgende Kommando ein:

sudo ./xampp-linux-x64-5.6.23-0-installer.run

Wenn Sie ein 32-Bit-System nutzen, ersetzen Sie xampp-linux-x64-5.6.23-0-installer.run wieder durch xampp-linux-5.6.23-0-installer.run.

Nachdem Sie den Befehl mit der [Enter]-Taste abgeschickt haben, müssen Sie blind das Passwort des Benutzers root eintippen. In der Regel haben Sie es bei der Installation von Linux vergeben. Probieren Sie im Zweifelsfall Ihr eigenes aus. Es startet jetzt ein kleiner Installationsassistent, der Sie im Folgenden durch die Einrichtung von XAMPP leitet.

Der Weg über das vorangestellte sudo funktioniert allerdings nicht auf allen Distributionen. Die Folge ist in dem Fall eine Fehlermeldung. Zudem kann es passieren, dass der Installationsassistent nicht die schicke grafische Benutzeroberfläche zeigt, sondern im Textmodus aus Abbildung 2-13 startet. Beenden Sie dann den Assistenten mit der Tastenkombination [Strg]+[C].

Sollte sudo bei Ihnen nicht funktionieren, melden Sie sich zunächst mit folgendem Befehl direkt als Benutzer root an:

su root

Nachdem Sie das Passwort des Systemverwalters beziehungsweise des Benutzers root eingegeben haben (probieren Sie es im Zweifel wieder mit Ihrem eigenen), rufen Sie noch einmal den Installationsassistenten ohne das vorangestellte sudo auf:

./xampp-linux-x64-5.6.23-0-installer.run

Bei einem 32-Bit-System ersetzen Sie xampp-linux-x64-5.6.23-0-installer.run durch xampp-linux-5.6.23-0-installer.run.

Auch bei allen folgenden Befehlen müssen Sie dann immer das vorangestellte sudo weglassen.

Nach dem su root sind Sie als allmächtiger Benutzer root unterwegs. Damit haben Sie gleichzeitig alle Freiheiten und dürfen insbesondere auch das System zerstören. Sie sollten sich daher nach der Installation und dem Start der in XAMPP enthaltenen Anwendungen mit exit wieder abmelden.

Abbildung 2-13: Der Installationsassistent startet hier im Textmodus, in dem man alle seine Fragen über Tastatureingaben beantworten muss (hier unter openSUSE).

6. Wenn der Installationsassistent korrekt startet, sehen Sie als Erstes den Schriftzug BitNami. Diese Firma unterstützt die Weiterentwicklung des XAMPP-Projekts und präsentiert sich deshalb immer mal wieder an mehr oder weniger prominenter Stelle. Anschließend sollte das Fenster aus Abbildung 2-14 erscheinen.

Erhalten Sie stattdessen die Fehlermeldung There has been an error. This installer requires root previleges., konnte sudo nicht alle notwendigen Rechte erteilen. Klicken Sie in diesem Fall auf OK und melden Sie sich dann, wie im vorherigen Schritt beschrieben, als Benutzer root an (per su root).

7. Im Fenster aus Abbildung 2-14 klicken Sie auf Next. Übernehmen Sie die Programmauswahl ebenfalls mit Next. Damit installiert der Assistent gleich alle für Joomla! benötigten Komponenten. Bestätigen Sie das Installationsverzeichnis mit Next. Entfernen Sie mit einem Mausklick das Kreuzchen neben Learnmore about BitNami for XAMPP, womit Sie die Werbung für die Produkte von BitNami unterdrücken. Gehen Sie per Next einen Schritt weiter und lassen Sie schließlich die Installation ebenfalls mit Next beginnen.

Abbildung 2-14: Dieser Assistent installiert mit wenigen Mausklicks alle im XAMPP-Paket enthaltenen Komponenten.

Der Assistent entpackt nun das gesamte XAMPP-Paket in das Verzeichnis /opt/lampp. Auf dieses Installationsverzeichnis bleiben Linux-Nutzer festgenagelt; in jedem anderen Ordner verweigern die XAMPP-Programme standhaft ihren Dienst.

8. Nachdem der Assistent seine Arbeit beendet hat, entfernen Sie das Kreuzchen neben Launch XAMPP und klicken auf Finish.

9. Starten Sie alle in XAMPP mitgelieferten Anwendungen über folgenden Befehl:

sudo /opt/lampp/lampp start

Lassen Sie das Terminal-Fenster für den gleich folgenden zweiten Teil noch geöffnet.

Tipp

Alle Unterverzeichnisse von /opt/lampp gehören dem Benutzer root (alias Systemverwalter beziehungsweise Administrator). Folglich darf nur er dort Veränderungen durchführen. Treten im Betrieb Probleme auf, liegt das meist an fehlenden oder falsch gesetzten Zugriffsrechten. Beheben lassen sie sich beispielsweise mit dem Kommandozeilenwerkzeug chmod (http://de.wikipedia.org/wiki/Chmod).

Zweiter Teil: Joomla! herunterladen und entpacken

Als Nächstes gilt es, das Joomla!-Archiv herunterzuladen und in das richtige Verzeichnis zu entpacken.

Windows

Windows-Anwender können dazu den eingebauten Assistenten verwenden:

1. Laden Sie sich unter https://github.com/joomla/joomla-cms/releases/tag/3.6.0 die Datei Joomla_3.6.0-Stable-Full_Package.zip herunter.

2. Klicken Sie jetzt mit der rechten Maustaste auf die Datei Joomla_3.6.0-Stable-Full_Package.zip. (Wenn Windows bei Ihnen die Endung .zip nicht anzeigt, parken Sie den Mauszeiger kurzzeitig auf den einzelnen Dateien. Die richtige besitzt den Typ ZIP-komprimierter Ordner.)

3. Wählen Sie aus dem erscheinenden Kontextmenü den Punkt Alle extrahieren. Es erscheint jetzt der kleine Assistent aus Abbildung 2-15.

Abbildung 2-15: Unter Windows entpackt ein Assistent das Joomla!-Archiv. Hier sehen Sie die Variante aus Windows 10.

4. Tippen Sie in sein Eingabefeld c:\xampp\htdocs\joomla ein. Achten Sie dabei auf die korrekte Schreibweise des Verzeichnisnamens (wie in Abbildung 2-15 gezeigt)!

Entfernen Sie zudem den Haken vor Dateien nach Extrahierung anzeigen und klicken Sie auf Extrahieren. Es dauert jetzt einen Moment, bis Joomla! auf der Festplatte entpackt worden ist.

OS X und macOS

Auf einem Apple-Computer unter OS X beziehungsweise macOS verfahren Sie wie folgt:

1. Laden Sie sich unter https://github.com/joomla/joomla-cms/releases/tag/3.6.0 die Datei Joomla_3.6.0-Stable-Full_Package.zip herunter.

2. Aktuelle Versionen von Safari entpacken das heruntergeladene Archiv automatisch. Wenn das bei Ihnen nicht geschieht beziehungsweise Sie einen anderen Browser verwenden, doppelklicken Sie einfach auf die Datei Joomla_3.6.0-Stable-Full_Package.zip.

3. Benennen Sie den erstellten Ordner (entweder Joomla_3 oder Joomla_3.6.0-Stable-Full_Package) in joomla um. Dazu klicken Sie mit der Maus einmal auf seinen Namen, tippen joomla ein und drücken die [Enter]-Taste beziehungsweise die Zeilenschaltung.

4. Kopieren Sie den Ordner joomla in den Ordner /Programme/XAMPP/xamppfiles/htdocs.

5. Selektieren Sie dort den Ordner joomla, indem Sie sein Symbol anklicken. Wählen Sie dann Ablage → Informationen. Es öffnet sich jetzt ein Fenster, in dem Sie ganz nach unten fahren. Dort gibt es den Punkt Freigabe & Zugriffsrechte (siehe Abbildung 2-16). Klappen Sie diesen Punkt mit einem Klick auf das davorstehende Dreieck auf. Damit Sie gleich über den Browser auf Joomla! zugreifen können, muss in der Tabelle neben everyone wie in Abbildung 2-16 der Punkt Lesen & Schreiben eingestellt sein. Wenn das bei Ihnen nicht der Fall ist, klicken Sie auf das Feld rechts neben everyone und wählen Lesen & Schreiben. Klicken Sie jetzt auf das Schlosssymbol rechts unten in der Ecke und geben Sie Ihr Passwort ein. Klicken Sie anschließend auf das Symbol mit dem Zahnrad und wählen Sie