Prinzessin in Pink - Meg Cabot - E-Book

Prinzessin in Pink E-Book

Meg Cabot

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Beschreibung

Neuer Auftritt, Prinzessin!

Trouble zwischen Prinzessin Mia und ihrem Herzensprinzen: Partymuffel Michael boykottiert den Abschlussball! Damit kann Mia den Ball der Bälle knicken. Zeit für Mia, sich einen grandiosen »Wie ich Michael doch noch rumkriege«-Plan einfallen zu lassen …

• In zauberhafter neuer Ausstattung
• Jetzt auch Band 5 im Taschenbuch
• Teenie-Trouble mit Glamour-Touch: ideal für lesehungrige Alltagsprinzessinnen
• Plötzlich Prinzessin – erfolgreich verfilmt von Garry Marshall (»Pretty Woman«)

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Seitenzahl: 285

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Inhaltsverzeichnis
 
DIE AUTORIN
Lob
Danksagung
DAS ATOM
 
Mittwoch, 30. April, Bio
 
Mittwoch, 30. April, Gesundheitslehre
 
Mittwoch, 30. April, Talent & Begabung
 
Mittwoch, 30. April, Franz
Il me faut des lunettes de soleil. Didier demande à essayer la jupe.
Jeudi, j’ai fait de l’aerobic.
 
Mittwoch, 30. April, in der Limousine auf dem Heimweg vom Plaza Hotel
 
Donnerstag, 1. Mai, 00.01 Uhr morgens
 
Donnerstag, 1. Mai, MEIN GEBURTSTAG, Mathe
 
Donnerstag, 1. Mai, MEIN GEBURTSTAG, T&B
 
Donnerstag, 1. Mai, immer noch MEIN GEBURTSTAG, Französisch
 
Donnerstag, 1. Mai, immer noch MEIN GEBURTSTAG, auf dem Damenklo vom »Les ...
DAD:
MOM und MR G:
GRANDMÈRE:
LARS:
MICHAEL:
 
Freitag, 2. Mai, Mitternacht, zu Hause
 
Freitag, 2. Mai, 1 Uhr nachts, zu Hause
 
Freitag, 2. Mai, 1.05 Uhr, zu Hause
 
Freitag, 2. Mai, 1.10 Uhr, zu Hause
 
Freitag, 2. Mai, Mathe
 
Freitag, 2. Mai, Franz
 
Freitag, 2. Mai, Bio
 
Freitag, 2. Mai, T&B
 
Freitag, 2. Mai, in der Limo auf dem Heimweg vom Plaza Hotel
 
Freitag, 2. Mai, bei mir im Zimmer
 
Samstag, 3. Mai, TAG DER GROSSEN PARTY
 
Samstag, 3. Mai, 19. 30 Uhr (eine halbe Stunde vor meiner Party)
 
Sonntag, 4. Mai, 2 Uhr früh
 
Sonntag, 4. Mai, 9 Uhr, zu Hause
 
Sonntag, 4. Mai, mittags, zu Hause
 
Sonntag, 4. Mai, 19 Uhr, zu Hause
 
Sonntag, 4. Mai, 21 Uhr, zu Hause
 
Montag, 5. Mai, erste Stunde
 
Montag, 5. Mai, Bio
 
Montag, 5. Mai, T & B
 
Montag, 5. Mai, Krankenzimmer
 
Montag, 5. Mai, Franz
 
Montag, 5. Mai, in der Limo unterwegs zum Plaza zum Prinzessunterricht
 
Montag, 5. Mai, in der Lobby vom Plaza
 
Montag, 5. Mai, auf dem Nachhauseweg
 
Montag, 5. Mai, 21 Uhr, zu Hause
 
Montag, 5. Mai, 23 Uhr
 
Dienstag, 6. Mai, 3 Uhr morgens
 
Dienstag, 6. Mai, T & B
 
Dienstag, 6. Mai, St. Vincent Hospital
 
Dienstag, 6. Mai, zu Hause
 
Dienstag, 6. Mai, zu Hause
 
Mittwoch, 7. Mai, frühmorgens, 3.30 Uhr
 
Mittwoch, 7. Mai, Mathe
 
Mittwoch, 7. Mai, T& B
 
Mittwoch, 7. Mai, im Plaza
 
Mittwoch, 7. Mai, 22 Uhr, zu Hause
 
Donnerstag, 8. Mai, erste Stunde
 
Donnerstag, 8. Mai, Mathe
 
Donnerstag, 8. Mai, Bio
 
Donnerstag, 8. Mai, Treppenaufgang/dritter Stock
 
Donnerstag, 8. Mai, 15 Uhr, zu Hause
 
Donnerstag, 8. Mai, immer noch zu Hause, etwas später
 
Freitag, 9. Mai, 1 Uhr nachts, auf dem Futonsofa
Clarisse Renaldo von Genovia: Ein wahrhaft fürstliches Schnarchkonzert!
 
Freitag, 9. Mai, Schule
 
Freitag, 9. Mai, Mathe
 
Freitag, 9. Mai, 19 Uhr, zu Hause
 
Freitag, 9. Mai, 19.02 Uhr
 
Freitag, 9. Mai, 19.04 Uhr
 
Freitag, 9. Mai, 19.10 Uhr
 
Freitag, 9. Mai, 19.30 Uhr
 
Freitag, 9. Mai, 20 Uhr
 
Samstag, 10. Mai, 7 Uhr früh
 
Samstag, 10. Mai, 14 Uhr, bei Tina
 
Samstag, 10. Mai, 20 Uhr, in der Limo unterwegs zum Abschlussball
 
Samstag, 10. Mai, 21 Uhr, auf der Aussichtsterrasse des Empire State Buildings
 
Sonntag, 11. Mai, 1 Uhr früh im St. Vincent Hospital auf der Neugeborenenstation
 
Sonntag, 11. Mai, 3 Uhr morgens, zu Hause
 
Copyright
DIE AUTORIN
Meggin Cabot, geboren in Indiana, lebt mit ihrem Mann und ihrer einäugigen Katze Henrietta in New York. Sie arbeitete zunächst als Illustratorin, bevor sie sich ganz dem Schreiben zuwandte.
Auf einen Schlag berühmt wurde Meg Cabot mit den Romanen um Prinzessin Mia. Garry Marshalls Verfilmung des ersten Bands, »Plötzlich Prinzessin«, wurde weltweit zum gro ßen Kinoerfolg.
Von Meg Cabot ist bei cbt erschienen:
Plötzlich Prinzessin (30058, Bd. 1)
Power, Prinzessin! (30243, Bd. 2)
Prinzessin sucht Prinz (30184, Bd. 3)
Dein Auftritt, Prinzessin (30218, Bd. 4)
Geheimsache Jessica – Vom Blitz getroffen (30201)
Geheimsache Jessica – Supergirl in Not (30202)
Nicola und der Baron (30158)
Victoria und der Graf (30162)
 
Von Meg Cabot ist außerdem bei cbj erschienen:
Bühne frei, Prinzessin! (12758, Bd. 6)
Party, Prinzessin! (13184, Bd. 7)
Plötzlich Prinzessin -
Das ultimative Benimmbuch (13185)
Plötzlich Prinzessin -
Das ultimative Handbuch (13186)
Samantha, total verliebt (12744)
Bleib cool, Samantha! (13053)
Jenny, heftig in Nöten (12861)
 
Weitere Informationen zu Meg Cabot und ihren Büchern: www.megcabot.de
»Ich hab mal ne Prinzessin gesehen und alle ihre Sachen warnrosa – das Kleid, der Mantel, sogar die Blumen.«
aus »Prinzessin Sara« (FRANCES HODGSON BURNETT, übersetzt von Sabine Hindelang)
Danksagung
Ich danke Beth Ader, Jennifer Brown, Victoria Ingham, Michelle Jaffe, Laura Langlie, Abigail McAden, Colleen O’Connell und ganz besonders Benjamin Egnatz
DAS ATOM
Offizielle Schülerzeitung der Albert-Einstein-Schule
* Einstein Lions, ihr seid unser ganzer Stolz *
Woche vom 5. Mai
 
 
»Amerika sucht den Nachwuchsforscher«:
Schulsieger stehen fest
von Rafael Menendez
 
Insgesamt einundzwanzig naturwissenschaftlich begabte Schüler der Albert-Einstein-Schule beteiligten sich mit eigenen Projekten an der schulinternen ersten Runde des Wettbewerbs »Amerika sucht den Nachwuchsforscher«.
Der Hauptpreis wurde Judith Gershner aus der Zwölften zuerkannt, der es gelang, ein menschliches Genom zu zerteilen. Weitere Auszeichnungen gingen an Michael Moscovitz (12. Kl.), der eine Software entwickelte, mit deren Hilfe der Tod eines Zwergsterns im PC simuliert werden kann, sowie an Kenny Showalter (9. Kl.) für seine Experimente auf dem Gebiet der Geschlechtsumwandlung bei Wassermolchen. Diese drei Gewinner treten im nächsten Monat in Runde zwei gegen die Gewinner der übrigen New Yorker Highschools an.
Ausgabe 456/Nr. 27
 
 
Im Lacrosse ist die AES einsame Spitze
von Ai-Lin Hong
 
Die Lacrosse-Mannschaften der Ober- und Unterstufe können auf ein erfolgreiches Wochenende zurückblicken. Josh Richter (12. Kl.) führte sein Team in der Verlängerung zu einem triumphalen 7: 6 Sieg gegen die Dwight School. Die Unterstufe schlug die Gegner von der Dwight mit einem überwältigenden Ergebnis von 8:0. Die beiden spannenden Spiele wurden mehrmals durch ein besonders aggressives Central-Park-Eichhörnchen gestört, das immer wieder quer über das Spielfeld raste, zuletzt aber von unserer Direktorin Mrs Gupta vertrieben werden konnte.
 
Schuleigene Prinzessin baute in den Ferien Häuser für sozial Benachteiligte
von Melanie Greenbaum
 
Unsere Schulprinzessin Mia Thermopolis (9. Kl.) hat in den vergangenen Ferien alles andere als gefaulenzt. Die Alleinerbin des Fürstenthrons von Genovia verbrachte die schulfreie Woche in einem Bergtal der Appalachen, wo sie sich als freiwillige Helferin am Bau einer Wohnsiedlung für sozial Benachteiligte beteiligte, die von der Hilfsorganisation »Häuser für die Hoffnung« dort errichtet wird. »Es war ganz okay«, erzählte die Prinzessin. »Außer dass es kein richtiges Klo gab und ich mir die ganze Zeit den Hammer auf den Daumen geknallt habe.«
 
Schulabgangswoche
von Josh Richter (Oberstufensprecher)
 
Die Woche vom 5.-10. Mai ist den diesjährigen Schulabgängern der Albert-Einstein-Schule gewidmet, die sich das ganze Jahr über schwer abgerackert haben, um euch allen ein leuchtendes Vorbild zu sein. Das Programm der Festwoche sieht folgenderma ßen aus:
 
Mo: Festbankett mit Preisverleihung
Di: Sportlerball
Mi: Abschlussdebatte des Debattierklubs
Do: Bunter Abend
Fr: »Frei-Tag«
Sa: Abschlussball
Bekanntmachung der Schulleitung
 
Der so genannte »Frei-Tag« wird von der Schulleitung nicht genehmigt. Sämtliche SchülerInnen der Oberstufe haben am Freitag, dem 9. Mai geschlossen zum Unterricht zu erscheinen. Außerdem wird der von einigen Schülerinnen der neunten Klasse eingereichte Antrag abgelehnt, auch solche Schülerinnen der Unterstufe zum Abschlussball zuzulassen, die nicht in Begleitung von Oberstufenschülern erscheinen.
 
Noch eine Bekanntmachung der Schulleitung
 
Der Schulleitung ist zu Ohren gekommen, dass zahlreiche SchülerInnen den Text unserer Schulhymne offenbar nicht lückenlos beherrschen. Hier deshalb zur Erinnerung noch einmal der vollständige Text:
 
Einstein Lions – Löwen seid ihr, wir stehen hinter euch, jetzt und hier.
Unser Wimpel, der leuchtet gold und blau,
dem Feind wird schon bei seinem Anblick flau.
Euch Lions kann niemand bezähmen,
jeden Gegner werdet ihr beschämen.
Einstein Lions, wir sind im Krieg. O Lions führet uns zum Sieg!
 
Wir weisen darauf hin, dass alle SchülerInnen, die unsere Schulhymne auf der diesjährigen Abschlussfeier mit (ein- bzw. zweideutig) geändertem Text singen, umgehend des Schulgeländes verwiesen werden. Beschwerden darüber, dass unsere Schulhymne zu militaristisch sei, müssen im Übrigen in schriftlicher Form bei der Schulleitung eingereicht werden.
Kritik, die an die Wände der Schultoilette geschmiert oder in von gewissen SchülerInnen moderierten Sendungen des Offenen Kanals geäußert wird, kann nicht berücksichtigt werden.
 
Leserbriefe
 
Der Artikel, in dem Melanie Greenbaum vergangene Woche aufzählte, wie viel die Frauenbewegung in den letzten drei Jahrzehnten angeblich erreicht hat, war ja wohl ein Witz. Wir Frauen werden weiterhin wegen unseres Geschlechts benachteiligt, und zwar nicht nur weltweit, sondern auch in unserem eigenen Land. Unter fundamentalistischen Mormonen im Bundesstaat Utah, die heute noch so leben wie ihre Mitte des vorletzten Jahrhunderts in den Westen gezogenen Vorfahren, wird zum Beispiel noch immer die Vielweiberei praktiziert. Obwohl die Polygamie von der mormonischen Hauptkirche offiziell nicht geduldet wird, gehen Menschenrechtsorganisationen von etwa 50 000 polygamen Familien in Utah aus. Zum Teil werden Mädchen verheiratet, die gerade mal elf Jahre alt sind. Die Verheiratung von Minderjährigen kann mit bis zu fünfzehn Jahren Gefängnis bestraft werden, dabei machen sich nicht nur die Ehemänner strafbar, sondern auch Priester, die solche Paare trauen. Ich will anderen Kulturkreisen gar nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben, möchte aber Melanie Greenbaum dringend raten, mal die rosarote Brille abzusetzen. Im Übrigen täte die Redaktion des Atom gut daran, auch mal die anderen Redakteurinnen über solche Themen berichten zu lassen, statt ihre Talente beim Abschreiben des wöchentlichen Speiseplans der Schulcafeteria zu verschleißen.
Lilly Moscovitz
 
Kleinanzeigen (Nur 50¢/Zeile für alle Schüler der AES)
 
Happy Birthday, Reggie! Endlich bist du süße sechzehn!
Die Helens
 
Gehst du mit mir zum Abschlussball, CF? Bitte sag Ja. GD
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag im Voraus, MT! Liebe Grüße von deinen treuen Untertanen
 
An MK von MW (Privat!!)
Meine Liebe zu dir gleicht einem Baum, sie wächst ins Unendliche und ist schön wie ein Traum
 
Ho’s Deli führt alles, was Schüler brauchen! RADIERGUM-MIS, HEFTKLAMMERN, HEF-TE, KULIS, GRUSSKARTEN. Diese Woche neu: Yu-Gi-Oh!-Sammelkarten /Slimfast Erdbeere.
 
Zu verkaufen: Fender-Präzisionsbass, hellblau, nie gespielt. Mit Verstärker und Lehrvideos. $ 300. Spind 345
 
Leidenschaftliche Liebesromanleserin aus der Neunten sucht gleich gesinnten älteren Jungen. Muss über 1,76 m groß sein. Geizkrägen und Raucher zwecklos. KEINE METALLHEADS!
Zuschriften an:
Gefunden: Brille/Metallgestell im T & B-Klassenraum. Rückgabe gegen präzise Beschreibung bei Mrs Hill.
 
Verloren: um den 27. April herum, Notizbuch mit Spiralbindung in Cafeteria. Wer darin liest, ist TOT! Finderlohn garantiert. Spind 510
 
Schulcafeteria – Speiseplan der Woche
von Mia Thermopolis
 
Mo: Kartoffelgratin – Pizzabaguette – Fischstäbchen – Hackfleisch-Sandwich – Paprikahähnchen
Di: Tagessuppe & Sandwich – Chickenburger – Tunfischpita – div. Pizzas – Nachos de Luxe
Mi: Taco-Salatbar – Burrito – Gemüsebratling – Antipasti – ital. Fleischtopf
Do: Asiatisches aus dem Wok – Huhn mit Parmesan – Hot Dog mit Pommes – Pastabüfett – Fischstäbchen
Fr: Westernpfanne – überbackener Käsetoast – Kroketten – Fischauflauf – Laugenbrezeln
Mittwoch, 30. April, Bio
Hast du schon das neue Atom gekriegt?
Ja, ja, ich weiß, Shameeka. Ich hab es gerade gelesen. Lillys Leserbriefe nerven echt. Ich bin nun mal die einzige Neuntklässlerin in der Redaktion. Ist doch klar, dass ich erst mal klein anfangen muss. Leslie Cho hat früher auch den Cafeteria-Speiseplan betreut und ist jetzt Chefredakteurin. Ich hab da echt ABSOLUT KEIN Problem mit.
Na ja, Lilly findet eben, dass es dir nicht so viel bringt, über Fischstäbchen zu schreiben, wenn du wirklich mal Schriftstellerin werden willst.
 
Da irrt sie sich aber. Ich kann mich dabei kreativ total verwirklichen. Das mit den Bindestrichen zwischen den einzelnen Speisen war zum Beispiel meine Idee.
Lilly meint es ja nur gut.
Ja, toll. Melanie Greenbaum spielt Fußball. Wenn die mich erst mal auf dem Kieker hat, befördert sie mich Ruckzuck ins Aus. Ich glaub nicht, dass es mir als Schriftstellerin viel bringt, wenn Lilly sie gegen mich aufhetzt.
Und sonst…?
Was sonst?
Na ja, hat er dich schon gefragt?????
Hat wer mich schon was gefragt?
 
HAT MICHAEL DICH SCHON GEFRAGT, OB DU MIT IHM ZUM ABSCHLUSSBALL GEHST?????
 
Ach so. Nein.
 
O Gott, Mia, bis zum Ball sind es noch knapp ZWEI WOCHEN! Jeff hat mich schon vor EINEM MONAT gefragt. Wie willst du denn rechtzeitig dein Kleid kaufen, wenn du noch nicht mal weißt, ob ihr überhaupt hingeht? Außerdem musst du noch Termine beim Frisör und im Nagelstudio machen und ihm die Blume fürs Knopfloch besorgen, und er muss die Limo mieten, sich einen Smoking leihen und euch einen Tisch reservieren. Hier geht’s nicht um eine schnelle Pizza bei Pizza Hut, sondern um ein Candlelight-Dinner mit anschließendem Tanz im »Maxim’s«! Das ist was richtig Feierliches!
Michael fragt mich bestimmt bald. Er hat im Moment eben viel Stress, weil er und die Jungs doch gerade erst die Band gegründet haben und er ab Herbst studiert und so.
Dann würde ich ihm mal Dampf machen. Du willst ja wohl nicht erst in letzter Minute gefragt werden. Sonst denkt er am Ende noch, du hättest die ganze Zeit nur auf ihn gewartet.
Äh, hallo? Michael und ich sind zusammen. Es ist ja wohl nicht so, als würde ich mit irgendeinem anderen zum Abschlussball gehen. Wenn mich denn überhaupt einer fragen würde, meine ich. Ich bin nicht DU, Shameeka. Bei mir stehen nicht sämtliche Zwölftklässler der Schule Schlange, um mich zum Abschlussball einzuladen. Nicht dass ich mich einladen lassen würde. Von einem anderen, meine ich. Falls einer mich fragen würde. Weil ich nämlich mit jeder Faser meines Herzens nur Michael liebe.
Tja, dann kann ich nur hoffen, dass er dich bald fragt. Ich will nämlich nicht die einzige Neuntklässlerin auf dem Abschlussball sein. Mit wem soll ich denn sonst aufs Klo?
Keine Angst. Ich geh auf jeden Fall hin. Was war das eben? Was hat er gerade von Würmern erzählt?
Die leben irgendwo im Meer und unterscheiden sich von normalen Würmern dadurch, dass…
DER BORSTENWURMvon Mia Thermopolis1
Jeder weiß, dass der natürliche Lebensraum der Eisbären, Pinguine, Schneefüchse und Robben bedroht ist: das ewige Eis. Aber viele wird es überraschen, dass nicht nur auf und unter dem Eis tierisches Leben existiert, sondern auch darin.
Vor kurzem haben Wissenschaftler einen tausendfüßlerähnlichen Wurm entdeckt, der im Gletschereis und anderen Eisbrocken lebt – ja selbst in den Ablagerungen aus Methaneis am Grund des Golfs von Mexiko. Diese Tiere, die Borstenwürmer heißen, werden 2,5 bis fünf Zentimeter lang und ernähren sich von den chemosynthetischen Bakterien, die auf dem Methan gedeihen, bzw. sie leben mit ihnen in Symbiose...1
 
Bloß 94 Wörter, fehlen noch 156.
 
 
WIE SOLL MIR BITTE WAS ZU BORSTENWÜRMERN EINFALLEN, WENN MICH MEIN FREUND NOCH NICHT GEFRAGT HAT, OB ICH MIT IHM ZUM ABSCHLUSSBALL GEHE??????
Mittwoch, 30. April, Gesundheitslehre
Wieso ziehst du schon wieder eine Fresse, als hättest du eine Socke verschluckt? L.
In Bio sind Shameeka und ich dabei erwischt worden, wie wir uns Zettelchen geschrieben haben, und zur Strafe müssen wir jetzt beide einen 250-Wörter-Aufsatz über Borstenwürmer schreiben.
 
Na und? Betrachte es als künstlerische Herausforderung. Außerdem sind 250 Wörter für eine Spitzenjournalistin wie dich ja wohl ein Klacks. Die schüttelst du doch in einer halben Stunde aus dem Ärmel.
Sag mal, hat dein Bruder in letzter Zeit eigentlich mal was über den Abschlussball gesagt?
Bitte?
 
Über den Abschlussball. Du weißt schon, der Ball der Zwölftklässler, die von der Schule abgehen. Der Ball, der Samstag in einer Woche im »Maxim’s« stattfindet. Hat er dir gegenüber zufällig erwähnt, ob er vorhat, mit irgendjemandem hinzugehen?
Mit IRGENDJEMANDEM? An wen denkst du da? An seinen Hund?
 
Du weißt genau, wen ich meine.
Michael redet mit mir nicht über Abschlussbälle. Er redet mit mir hauptsächlich darüber, wer von uns dran ist, die Spülmaschine auszuräumen, den Tisch zu decken oder die nass geweinten Taschentücher zu entsorgen, die nach Moms und Dads Gruppentherapiestunde mit den erwachsenen Opfern außerirdischer Entführungen im Kindesalter überall rumliegen.
Schon gut. War ja nur eine Frage.
 
Keine Panik, Mia. Falls Michael mit jemandem zum Abschlussball geht, dann mit dir.
Wieso »falls«?
Ich meine WENN, okay? Was hast du denn?
 
Nichts. Bloß dass Michael die einzig wahre Liebe meines Lebens ist und dieses Jahr seinen Abschluss macht, was bedeutet, dass ich nur dieses Jahr die Chance hab, mit ihm zum Abschlussball zu gehen, und dann nie wieder. Außer wir gehen zu MEINEM Abschlussball, aber das ist erst in DREI JAHREN!!!! Bis dahin ist Michael wahrscheinlich schon im Hauptstudium. Vielleicht hat er dann einen Bart oder so!!!!! Man kann nicht mit jemandem zum Abschlussball, der einen BART hat.
Du steigerst dich da ja ganz schön rein. Kann es sein, dass du deine Tage kriegst?
NEIN!!!! ICH WILL BLOSS MIT MEINEM FREUND ZUM ABSCHLUSSBALL, BEVOR ER VON DER SCHULE GEHT UND/ODER GESICHTSRASEN TRÄGT!!!!!! IST DAS ETWA ZU VIEL VERLANGT??????
Hey, hey, hey. Vielleicht solltest du sicherheitshalber doch lieber eine Tablette einwerfen. Und statt mich zu fragen, ob ich glaube, dass mein Bruder mit dir zum Abschlussball geht, solltest du dich lieber SELBST etwas fragen. Und zwar, wieso ein so komplett antiquiertes, heidnisches Tanzritual dir so enorm wichtig ist?
Ist es mir eben. O.k.?????
Hat das vielleicht was damit zu tun, dass deine Mutter sich damals geweigert hat, dir die »Abschlussball-Barbie« zu kaufen und du deiner alten Barbie ein Ballkleid aus Klopapier basteln musstest?
HALLO???? Ich hätte eigentlich gedacht, gerade dir müsste aufgefallen sein, welche Schlüsselrolle der Abschlussball im Sozialisationsprozess von amerikanischen Jugendlichen spielt. Überleg doch mal, wie viele Filme um dieses Thema kreisen.
FILME, IN DENEN DER ABSCHLUSSBALLEINE ENTSCHEIDENDE ROLLE SPIELTzusammengestellt von Mia Thermopolis
»Pretty in Pink«: Mit wem wird Molly Ringwald zum Abschlussball gehen: mit dem süßen, reichen Jungen oder dem schrägen Typen ohne Kohle? Aber bildet sie sich wirklich ein, dass einer der beiden sie in ihrem formlosen, selbst genähten rosa Kartoffelsack hübsch findet?
 
»Zehn Dinge, die ich an dir hasse«: Julia Stiles und Heath Ledger. Gab es überhaupt jemals ein vollkommeneres Paar? Wohl kaum. Aber das merken sie erst auf dem Abschlussball.
 
»Valley Girl – das Mädchen und der heiße Typ«: Nicolas Cage in seiner allerersten Hauptrolle, wo er einen Punk spielt, der sich auf den Abschlussball seiner Flamme einschleicht. Mit wem fährt das adrette Vorstadtmädel anschließend in der Limo nach Hause: mit dem Jungen im Smoking oder dem mit dem Irokesen? Der Abschlussball bringt die Entscheidung.
 
»Footloose«: Unvergesslich – Kevin Bacon als Ren, der die Jugendlichen aus der Stadt, wo Tanzverbot herrscht, dazu überredet, außerhalb der Stadtgrenze zu feiern. Dort können sie ihre Unabhängigkeit ausleben, indem sie zu Kenny Loggins enthemmt das Tanzbein schwingen.
»Eine wie keine«: Rachael Leigh Cook muss zum Abschlussball gehen, um zu beweisen, dass sie nicht so kauzig ist, wie alle denken. Zum Schluss stellt sich heraus, dass sie es doch ist, aber – und das ist das Beste am ganzen Film – Freddie Prinze Junior liebt sie trotzdem!!!!
 
»Ungeküsst«: Drew Barrymore schleicht sich als Undercover-Reporterin in einen Kostüm-Abschlussball ein! Ihre Freunde verkleiden sich als DNS-Strang, aber Drew erobert das Herz des Lehrers, in den sie verknallt ist, indem sie als Prinzessin – klar, als was sonst? – hingeht. (Na ja, okay, als Rosalinde aus diesem Shakespearestück, aber sie sieht in dem Kleid voll nach Prinzessin aus.)
 
Und nicht zu vergessen: »Zurück in die Zukunft«: Falls es Michael J. Fox nicht gelingt, seine Eltern auf dem Abschlussball miteinander zu verkuppeln, wird er womöglich niemals GEBOREN!!!!!! Was beweist, wie wichtig der Abschlussball nicht nur in gesellschaftlicher, sondern auch in biologischer Hinsicht ist!
 
 
 
Und was ist mit »Carrie – Tochter des Satans«? Oder glaubst du, Eimer voll Schweineblut spielen im Sozialisationsprozess von Jugendlichen keine entscheidende Rolle?
DU WEISST GENAU, WAS ICH MEINE!!!!!!!!
 
Okay, krieg dich wieder ein. Ich hab verstanden.
Du bist doch bloß neidisch, weil Boris nicht mit dir hingehen kann, weil er auch erst in der Neunten ist!
 
Ich werde jedenfalls dafür sorgen, dass du beim Mittagessen gleich jede Menge Proteine zu dir nimmst, weil ich nämlich glaube, dass dir deine rein vegetarische Ernährung die Hirnzellen kurzgeschlossen hat. Du brauchst Fleisch. Sofort!
Wieso versuchst du, mein Problem klein zu reden? Ich mache mir berechtigte Sorgen und ich finde, du könntest ruhig mal in Erwägung ziehen, dass weder meine Ernährung noch mein Menstruationszyklus etwas damit zu tun haben.
Weißt du was? Du solltest die Füße hochlegen, damit wieder etwas Blut in dein Gehirn fließt, weil dein kognitives Denken nämlich massiv gestört ist.
 
LASS MICH BLOSS IN RUHE, ja?!!!! Ich bin verdammt gestresst! Überleg mal – morgen werde ich fünfzehn und bin von meiner Selbstaktualisierung weiter entfernt denn je. In meinem Leben läuft alles schief: Mein Vater zwingt mich, den ganzen Juli und August bei ihm in Genovia zu verbringen. Zu Hause hab ich keine ruhige Minute, weil meine schwangere Mutter nur noch über ihre Reizblase redet und es sich in den Kopf gesetzt hat, mein zukünftiges Geschwisterchen bei uns zu Hause im LOFT zur Welt zu bringen, und zwar nur mit einer Hebamme – einer Hebamme!!! Mein Freund macht bald seinen Abschluss und geht zur Uni, wo er dann den ganzen Tag mit dickbusigen Studentinnen in schwarzen Rollkragenpullis zusammen ist, die gern über Kant diskutieren. Und meine beste Freundin versteht anscheinend nicht, warum mir der Abschlussball so wichtig ist!!!!!!!!!!
Ich glaub, du hast jemanden vergessen. Was ist mit deiner Großmutter?
 
Nein, hab ich nicht. Grandmère ist in Palm Springs und lässt sich ein chemisches Gesichtspeeling machen. Sie kommt erst heute Abend zurück.
 
Oh Mann. Ich dachte immer, du wärst stolz darauf, mit Michael eine offene und ehrliche Beziehung zu führen. Wieso fragst du ihn nicht einfach, ob er vorhat, zum Abschlussball zu gehen?
DAS GEHT NICHT! Das sieht dann doch so aus, als würde ich ihn bitten, mich zu bitten mitzukommen.
Quatsch.
Kein Quatsch.
Doch.
 
Eben nicht!
 
Das ist echt Quatsch. Außerdem haben nicht alle Studentinnen dicke Busen. Du solltest dringend mal mit einem Therapeuten über deine absurde Busen-Fixierung reden. Das ist echt nicht mehr gesund.
Ah. Es klingelt! DANKE, LIEBER GOTT!!!!!!!
Mittwoch, 30. April, Talent & Begabung
ES IST EINFACH NICHT GERECHT. Ich weiß natürlich, dass meine Freunde Wichtigeres im Kopf haben als den Abschlussball – Michael macht gerade seinen Abschluss und seine Band Skinner Box ist erst in der Gründungsphase. Lilly hat ihre Fernsehsendung, die dem kritischen Journalismus allwöchentlich neue Höhepunkte beschert, selbst wenn sie nur im Offenen Kanal läuft. Tina sucht immer noch Ersatz für ihren Exfreund Dave Farouq El-Abar. Shameeka ist seit neuestem unter die Cheerleader gegangen und Ling Su hat ihre Kunst.
Aber trotzdem!!!!! Denkt eigentlich überhaupt irgendwer an den Abschlussball? Außer mir und Shameeka, meine ich???? Der Ball ist schon nächste Woche und Michael hat mich noch nicht darauf angesprochen. NÄCHSTE WOCHE!!!!! Shameeka hat absolut Recht: Wenn wir hinwollen, müssen wir langsam mal anfangen, Vorbereitungen zu treffen.
Wie soll ich nur rauskriegen, ob und wann Michael vorhat, mich zu bitten, ob ich mit ihm hingehe? So was kann man gar nicht fragen. Dann ist die ganze Romantik futsch. Peinlich genug, dass meine eigene Mutter meinem Stiefvater den Heiratsantrag machen musste, als sich herausstellte, dass sie schwanger ist. Echt wahr. Ich hab sie gefragt, wie Mr G um ihre Hand angehalten hat, und sie hat gesagt: »Gar nicht.« Anscheinend ist das Ganze so gelaufen:
Helen Thermopolis: »Frank, ich bin schwanger.«
Mr Gianini: »Oh. Okay. Und jetzt? Und was willst du machen?«
Helen Thermopolis: »Dich heiraten.«
Mr Gianini: »Okay.«
 
Äh, hallo!!!!! Wo bleibt denn da die Romantik???????
 
»Frank, ich bin schwanger, lass uns heiraten.« – »Okay.« Aaaaaaaaaauuuuuaaaaaa!!!!
 
Wie wär’s damit?
 
Helen Thermopolis: »Frank, die Saat deiner Lenden ist in meinem Schoß zur Frucht gereift.«
Mr Gianini: »O Helen, das ist die schönste Nachricht, die ich in den siebenunddreißig Jahren meines Lebens höre. Würdest du mir die große Ehre erweisen, meine Braut zu werden, meine Seelenverwandte, meine Lebensgefährtin?«
Helen Thermopolis: »Ja, mein holder Beschützer.«
Mr Gianini: »O du, mein Leben! Meine Hoffnung! Meine Liebe!«
(KUSS)
 
 
So hätte das Ganze laufen sollen. Der Unterschied liegt ja wohl auf der Hand. Es ist tausendmal richtiger, wenn der Mann die Frau fragt und nicht umgekehrt.
Und genau aus diesem Grund kann ich nicht zu Michael gehen und sagen:
Mia Thermopolis: »Also was ist jetzt? Gehen wir zusammen auf den Abschlussball, oder nicht? Ich muss mir nämlich langsam mal ein Kleid besorgen.«
Michael Moscovitz: »Okay.«
 
NEIN NEIN NEIN!!!!! So geht das nicht!!!!!! Michael muss MICH fragen. Und zwar am besten so:
 
Michael Moscovitz: »Mia, die letzten fünf Monate waren wie ein zauberhafter Traum. Mit dir zusammen zu sein, das ist, als würde mir eine stete Meeresbrise die vor Leidenschaft fiebrig glühende Stirn kühlen. Nur für dich lebe ich, nur um deinetwillen schlägt mein Herz. Du würdest mir die größte Ehre meines Lebens erweisen, wenn ich dich auf den Abschlussball begleiten dürfte, wo du – das musst du mir versprechen – auf jedes Lied mit mir tanzen wirst, außer auf Techno, da setzen wir uns lieber hin, denn Techno ist doof.«
Mia Thermopolis: »O Michael, das kommt alles so plötzlich! Ich hatte mit dieser Frage nicht gerechnet. Aber ich liebe dich mit jeder Faser meines Seins, deshalb gehe ich selbstverständlich mit dir auf den Abschlussball und tanze auf jedes Lied mit dir, außer wenn Techno läuft, denn Techno ist doof.«
(KUSS)
So muss sich das anhören. Und wenn es auf dieser Welt auch nur ein Krümelchen Gerechtigkeit gibt, wird es sich auch so anhören.
Nur WANN? Wann fragt er mich endlich? Er sitzt da drüben, und ein Blick genügt, um zu erkennen, dass er gerade eindeutig NICHT an den Abschlussball denkt. Er diskutiert mit Boris Pelkowski über die Gitarrenuntermalung für ihren neuesten Song, der »Steine werfende Jugendliche« heißt und eine scharfe Kritik an der aktuellen politischen Situation im Nahen Osten darstellt. Es tut mir ja sehr Leid, aber jemand, der sich Gedanken über Gitarrengriffe und den Nahen Osten macht, der wird ja wohl kaum daran denken, seine Freundin zu fragen, ob sie ihn auf den Abschlussball begleitet.
Das hab ich davon, dass ich mich in ein Genie verliebt hab.
Nicht dass Michael kein wunderbarer, fürsorglicher Freund wäre. Ich kenne eine Menge Mädchen (Tina zum Beispiel), die mich sehr darum beneiden, dass ich einen so coolen Freund hab, der mich in allen Lebenslagen nach Kräften unterstützt. Zum Beispiel sitzt Michael beim Mittagessen in der Cafeteria IMMER neben mir, JEDEN TAG, außer dienstags und donnerstags, wenn er sich mit der Computer-AG trifft. Aber selbst dann wirft er mir quer durch die Cafeteria vom Tisch der Computercracks aus sehnsüchtige Blicke zu.
Ja, okay, vielleicht nicht sehnsüchtige, aber er lächelt mir manchmal zu, wenn er merkt, dass ich zu ihm rüberschaue und mir überlege, wem er ähnlicher sieht – Josh Hartnett oder Heath Ledger mit dunklen Haaren.
Und okay, Michael ist auch kein Freund von Körperkontakt in der Öffentlichkeit (kein Wunder, wenn man bedenkt, dass mir auf Schritt und Tritt ein fast zwei Meter großer schwedischer Krav-Maga-Experte folgt), weshalb er mich in der Schule nie küsst oder Hand in Hand mit mir durch die Gänge läuft oder eine Hand in die Potasche meiner Latzhose schiebt, wenn wir die Straße entlangschlendern, oder sich eng an mich schmiegt, wenn wir vor meinem Spind stehen, wie Josh es bei Lana macht...
Aber das ist alles anders, wenn wir allein sind. Wenn wir allein sind … ja, dann …
Na gut, ich geb’s zu. Wir sind noch nicht über Phase eins hinausgekommen. Außer vielleicht dieses eine Mal in den Ferien, als wir die Sozialsiedlung gebaut haben. Aber wahrscheinlich war das eher so eine Art Versehen. Der Hammer steckte im Latz von meiner Arbeitshose, und ich hatte keine Hand frei, um ihn Michael zu geben, weil ich doch gleichzeitig die Rigipsplatte festhalten musste, und als er ihn herauszog, ist er dabei ganz kurz mit der Hand an meinen Busen gekommen...
Aber wir sind echt glücklich miteinander. Sogar mehr als glücklich. Wir sind ekstatisch vor Glück.
WIESO HAT ER MICH DANN BITTESCHÖN NOCH NICHT ZUM ABSCHLUSSBALL EINGELADEN?????????????
Verdammt! Lilly hat sich gerade zu mir rübergebeugt, um zu gucken, was ich die ganze Zeit schreibe, und hat den letzten Satz gelesen. Selbst schuld, wieso schreib ich auch mit Großbuchstaben? Sie hat bloß gestöhnt: »Och, nee, sag bloß nicht, du stresst dich deswegen immer noch.«
Und als wäre das nicht schon peinlich genug, guckte Michael prompt hoch und fragte: »Weswegen stresst sie sich?« (!!!)
Ich war mir sicher, dass Lilly alles verrät. Dass sie sagt: »Mia kriegt gleich einen Herzinfarkt, weil du sie noch immer nicht zum Abschlussball eingeladen hast.«
Aber stattdessen sagte sie: »Mia muss einen Aufsatz über so Methaneiswürmer schreiben.«
Und Michael sagte »Ach so« und konzentrierte sich wieder auf seine Akkorde.
»Ach, du meinst diese Borstenwürmer, ja?«, mischte sich Boris sofort ein. »Die in Methanhydrat am Meeresboden leben? Von denen hab ich auch schon gehört. Angesichts der Verknappung fossiler Brennstoffe wird Methanhydrat immer interessanter. Hochgerechnet dürften es an die 10 000 Milliarden Tonnen sein, die auf dem Grund der Weltmeere lagern. Man müsste jetzt nur herausbekommen, wie es abgebaut und als natürliche Energiequelle genutzt werden könnte.«
Was zwar als Info für meinen Aufsatz superpraktisch ist, aber trotzdem nervt. Wieso weiß Boris solche Sachen überhaupt?
Ich kapier nicht, wie Lilly es mit ihm aushält. Wirklich nicht.
Mittwoch, 30. April, Franz
Zum Glück gibt es Tina Hakim Baba. Wenigstens EINE, die mich versteht UND totales Mitgefühl hat. Sie sagt, sie hätte auch schon immer davon geträumt, mit dem Mann, den sie liebt, zum Abschlussball zu gehen – so wie Molly Ringwald in »Pretty in Pink« davon träumt, mit Andrew McCarthy zum Abschlussball zu gehen.
Leider hat der Mann, den Tina liebt (oder mal geliebt hat), sie wegen einer gewissen Jasmine mit türkiser Zahnspange sitzen lassen. Aber Tina glaubt, sie kann wieder lernen zu lieben, wenn sie einen Mann findet, der bereit ist, den emotionalen Schutzwall zu durchbrechen, den sie seit Dave Farouq El-Abars schändlichem Betrug zum Selbstschutz um sich herum errichtet hat. Kurzzeitig sah es ja so aus, als wäre Peter Tsu, den sie in den Ferien kennen gelernt hat, dieser Mann. Aber Peter war eingefleischter KoRn-Fan, weshalb Tina es (wie jede einigermaßen normale Frau) nicht lang mit ihm aushielt.
Tina hat den Verdacht, dass Michael mich morgen fragt – an meinem Geburtstag. Ob ich mit zum Abschlussball komme, meine ich. O bitte, mach, dass sie Recht hat! Das wäre das schönste Geburtstagsgeschenk meines Lebens. Abgesehen von damals, als Mom mir Fat Louie zum Geburtstag geschenkt hat.
Ich hoffe nur, er fragt mich nicht vor meiner versammelten Familie. Michael geht nämlich mit uns essen. Wir gehen morgen alle ins Restaurant – ich, Grandmère, Dad, Mom und Mr Gianini. Ach ja, und Lars natürlich. Und für Samstagabend bereitet Mom für mich und alle meine Freunde bei uns zu Hause eine gigantische Party vor (das heißt, falls sie wegen ihres Problems mit ihrer Dingsda überhaupt noch zu irgendwas kommt).
Ich hab Michael übrigens nichts von Moms »Problem« erzählt. Zwar bin ich absolut der Ansicht, dass man mit dem Mann, den man liebt, total offen und ehrlich über alles reden soll, aber es gibt einfach gewisse Dinge, die er nicht wissen muss. Zum Beispiel, dass die schwangere Mutter seiner Freundin eine schwache Blase hat.
Ich hab übrigens bloß Michael zum Abendessen und zur Party eingeladen. Alle anderen sind nur zur Party eingeladen. Sogar Lilly. Also ehrlich – wie romantisch wäre das denn, am eigenen Geburtstag zusammen mit der Mutter, dem Stiefvater, dem leiblichen Vater, der Großmutter, dem Bodyguard, dem Mann seines Lebens und dessen Schwester zu Abend zu essen? So konnte ich den Kreis wenigstens ein bisschen einengen.
Michael hat schon zugesagt, dass er zum Essen und zur Party kommt, was ich echt voll mutig von ihm finde und was ein weiterer Beweis dafür ist, dass er der beste Freund ist, der je auf Erden gewandelt ist.
Wenn ich ihn doch nur dazu bringen könnte, mich endlich zum Abschlussball einzuladen.
Tina meint ja, ich soll ihn einfach ganz direkt darauf ansprechen. Sie glaubt fest daran, dass man mit Jungs offen sprechen muss, weil Dave nämlich in die Arme der türkiszahnspangigen Jasmine geflohen ist, nachdem Tina Psychospielchen mit ihm gespielt hat. Aber ich weiß nicht. Hier geht es immerhin um den ABSCHLUSSBALL. Das ist was Besonderes. Ich will da nichts falsch machen. Vor allem weil ich Michael danach ja nur noch knapp zwei Monate für mich hab, denn Dad zwingt mich, die Sommerferien in Genovia zu verbringen. Was ja wohl superfies ist. »Du hast einen Vertrag unterzeichnet, Mia«, reibt er mir ständig unter die Nase.
Ja, okay, ich hab einen Vertrag unterzeichnet, aber das ist ungefähr ein Jahr her. Na gut, sieben Monate. Konnte ich damals ahnen, dass ich mich in der Zwischenzeit rettungslos und unsterblich verliebe? Zugegeben, ich war auch damals schon rettungslos und unsterblich verliebt, aber – hallo? -, das war ein ganz anderer Junge. Und das wahre Objekt meiner Begierde war damals nicht in mich verliebt. Und falls doch (wie er behauptet!!!!!), konnte ich das damals noch nicht wissen.
Und jetzt will Dad mir zumuten, zwei ganze Monate getrennt von dem Mann zu verbringen, dem ich mein Herz versprochen hab?
Das werden wir ja mal sehen.
Dass ich die Weihnachtsferien in Genovia verbracht hab, war was anderes. Das waren gerade mal zweiunddreißig Tage. Aber Juli UND August? Ich soll zwei ganze Monate ohne Michael sein? Also, das geht nicht. Das geht echt so was von gar nicht, das gibt’s überhaupt nicht.
Dad kommt sich noch total großzügig vor, weil er ursprünglich mal wollte, dass ich die GANZEN Sommerferien in Genovia bleibe. Aber weil der Geburtstermin im Juni ist, hat er das wahnsinnige Zugeständnis gemacht, dass ich in New York bleiben darf, bis das Baby da ist. Echt super, Dad. Heißen Dank.