Private Desire - Heiße Nacht am Strand - Chiara Cilli - E-Book

Private Desire - Heiße Nacht am Strand E-Book

Chiara Cilli

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Beschreibung

Prickelnde Liebesgeschichten voll erotischer Spannung - Private Desire. Diese eBook-Reihe bietet abgeschlossene erotische Liebesromane an malerischen Schauplätzen.

Lucrezia ist 24 und liebt das Nachtleben. Sie ist immer auf der Suche nach Abenteuern und lebt nach dem Motto: keine Liebe, keine Schmerzen. Ihre Strategie scheint aufzugehen, auch wenn es bisher keiner ihrer vielen Liebhaber geschafft hat, sie hundertprozentig zufrieden zu stellen. Bis sie Fabrizio trifft - sexy und arrogant passt er genau in ihr Beuteschema. Nach einer leidenschaftlichen Nacht muss sie jedoch feststellen, dass Fabrizio sich nicht einfach wie ein Spielzeug entsorgen lässt. Er ist bereit alles zu geben, damit sie zugibt, dass ihre gemeinsame Nacht etwas Besonderes war.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 135

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

Cover

Über diese Reihe

Über diese Folge

Über die Autorin

Private Desire – Heiße Nacht am Strand

Impressum

Heiße Nacht am Strand

In der nächsten Folge

Über diese Reihe

Prickelnde Liebesgeschichten voll erotischer Spannung – diese eBook-Reihe bietet abgeschlossene erotische Liebesromane an malerischen Schauplätzen.

Über diese Folge

Lucrezia ist 24 und liebt das Nachtleben. Sie ist immer auf der Suche nach Abenteuern und lebt nach dem Motto: keine Liebe, keine Schmerzen. Ihre Strategie scheint aufzugehen, auch wenn es bisher keiner ihrer vielen Liebhaber geschafft hat, sie hundertprozentig zufrieden zu stellen. Bis sie Fabrizio trifft – sexy und arrogant passt er genau in ihr Beuteschema. Nach einer leidenschaftlichen Nacht muss sie jedoch feststellen, dass Fabrizio sich nicht einfach wie ein Spielzeug entsorgen lässt. Er ist bereit alles zu geben, damit sie zugibt, dass ihre gemeinsame Nacht etwas Besonderes war.

Über die Autorin

Chiara Cilli wurde 1991 geboren und lebt in Pescara, Italien. Bücher waren schon immer ihre Leidenschaft. Ihre Lieblingsgenres reichen dabei von Fantasy, über Paranormal Romance bis hin zur Erotik.

Chiara Cilli

Heiße Nacht am Strand

Aus dem Italienischen vonAlyssa Brando

BASTEI ENTERTAINMENT

Deutsche Erstausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2014 by Sperling & Kupfer Editori S.p.A.

Titel der italienischen Originalausgabe: »Sei siempre stato tu«

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Textredaktion: Susanne Mai

Projektmanagement: Sarah Pelekies

Covergestaltung: Christin Wilhelm, www.grafic4u.de unter Verwendung von Motiven © shutterstock/Svetlana Prikhnenko | shutterstock/elisekurenbina | shutterstock/DC Studio

eBook-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-7325-1138-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

»Hey, pass auf!«

Lucrezia brachte ihr Motorrad zum Stehen. Um ein Haar hätte sie die drei Männer umgefahren, die die Viale Riviera in Pescara überqueren wollten. Es war Samstagabend und bereits 22 Uhr, aber es kam ihr vor, als wäre es Mittag. Die Straßen waren voller Autos. Um diesem Chaos so schnell wie möglich zu entkommen, hätte sie beinahe jemanden angefahren.

»Schau, wo du hinfährst, du Trottel!«, beschimpfte sie einer der Fußgänger.

Lucrezia hob unter ihrem Helm eine Augenbraue. Es war nicht das erste Mal, dass man sie für einen Mann hielt. Einen Moment lang dachte sie, dass es witzig wäre, wenn sie das Visier ihres Helmes hochschieben und den Mann mit einem dieser verführerischen Blicke, die sie von ihrer Freundin Elisa gelernt hatte, zum Schweigen bringen würde.

Sie richtete sich mit einer eleganten Geste auf ihrem Motorrad auf und forderte die drei Fußgänger auf, ihr aus dem Weg zu gehen. Diese schauten sie perplex an und mischten sich wieder unter die Menschenmenge.

»Nur Idioten verwechseln einen Körper wie deinen mit dem eines Mannes«, kommentierte eine arrogante und gleichzeitig sexy Stimme.

Lucrezia drehte sich zur Seite, um den Fahrer des Alfa Romeo Brera, der neben ihr stand, zu betrachten und hielt die Luft an. Ein junger gut aussehender Mann mit dichtem rabenschwarzem Haar, einem kantigen Unterkiefer, bedeckt von einem leichten Bart, der sicherlich jede Frau zum Schmelzen brächte, lächelte sie verschwörerisch an. Schade, dass seine Ray-Ban die Sicht auf seine Augen verdeckte.

Sie blickte geistesabwesend auf seinen kräftigen Oberarm, der auf die heruntergekurbelte Scheibe gestützt war, und ließ dann ihren Blick auf das Dreieck seiner nackten Haut schweifen, das im V-Ausschnitt seines T-Shirts zu sehen war.

Das unmittelbar einsetzende Hupkonzert brachte sie wieder in die Realität zurück, und das Lächeln des Fremden wurde breiter.

»Hast du Lust auf ein Rennen?«, forderte er sie heraus. »Wer zuletzt am Kreisverkehr ankommt, zahlt einen Drink.«

Lucrezia bewegte den Gasdrehgriff, ohne loszufahren, und er drückte amüsiert aufs Gaspedal, um sie mit dem Geräusch seines Motors zu beeindrucken.

Einen Augenblick später jagte sie mit ihrem Motorrad los und ließ ihn mit seinem Auto weit hinter sich.

Lucrezia wusste, dass ihr der junge Mann dicht auf den Fersen war, aber es interessierte sie nicht. Sie war fast schon am Kreisverkehr angekommen, da lenkte sie plötzlich um und fuhr in eine Seitenstraße.

»Hey, wo fährst du hin?«, rief der schöne Unbekannte ihr nach.

Sie winkte kurz und fuhr weiter. Vor Elisas Haus, eine ihrer besten Freundinnen, parkte sie und klingelte an der Tür.

»Wer ist da?«, fragte die Stimme von Viola, einer anderen Freundin, durch die Sprechanlage.

»Ich«, schrie Lucrezia, nachdem sie ihren Helm ausgezogen und ihre vollen braunen Haare geschüttelt hatte.

»Lulo ist da!«

Sie musste immer lachen, wenn ihre Freundin sie so nannte. Es war eine Kombination aus ihrem Vornamen und ihrem Nachnamen: Lucrezia Longhi.

Die Tür öffnete sich, und sie ging ins Haus.

Als sie an der Wohnungstür klopfte, sperrte Viola die Tür auf. »Hallo, Dummerchen! Komm, wir sind schon fertig.«

»Du siehst unglaublich aus«, staunte Lucrezia blinzelnd.

Das gelb-schwarze Kleid mit abstrakten Motiven passte wunderbar zu Violas jadegrünen Augen und ihren kurzen platinblonden Haaren.

»Wirklich?«, fragte die Freundin und zog sie ins Schlafzimmer. »Und dabei hast du noch gar nicht den Lippenstift gesehen, den ich ausgesucht habe!«

»Hallo, Lu«, rief Elisa, die gerade ihre Ohrringe angelegt hatte und auf sie zuging, um sie zu umarmen.

»Bereit für die Hunt Night?«

Vor einem Jahr hatte Lucrezia ihren Freund mit einer anderen Frau im Bett erwischt und war restlos enttäuscht gewesen. Sie und Riccardo kannten sich, seit sie acht Jahre alt waren, und sie hatte geglaubt, dass sie eines Tages heiraten und eine Familie gründen würden.

Aber das hatte ihn scheinbar nicht gekümmert, als er in ihrem gemeinsamen Zuhause mit einer anderen Frau ins Bett gestiegen war, um sie danach anzuflehen, sie möge ihm verzeihen. Er war wie ein elender Wurm vor ihr auf dem Boden gekrochen.

Lucrezia war normalerweise schnell versöhnlich und wenig streitsüchtig, aber damals hatte sie ihm eine ordentliche Ohrfeige verpasst. Sein Kopf war gehörig zur Seite geflogen, und der Schlag hatte eine deutliche Spur hinterlassen.

Elisa und Viola waren erstaunt gewesen. Sie hatten Lucrezia immer für ein sehr sanftes Wesen gehalten, aber an dem Tag hatten sie verstanden, zu was sie fähig war. Seit diesem Ereignis hatten sie ihre Freundin mehr und mehr dazu ermutigt, diese neue Seite stärker zum Vorschein zu bringen und zu einer Männer fressenden Frau zu werden.

Lucrezia hatte diesen Vorschlag angenommen und war sogar noch weitergegangen, trotzdem achtete sie sehr darauf, bestimmte Grenzen nicht zu überschreiten. Sie wollte nicht zu den Frauen gehören, die jede Nacht mit jemand anderem verbrachten und die Beine breit machten, sobald sie einen faszinierenden Mann kennenlernten.

»Natürlich nicht«, hatte auch Elisa gesagt. »Wichtig ist nur, dass du jetzt das Leben genießt. Du entscheidest, wie. Du bist jetzt frei von diesem Mistkerl und kannst tun und lassen, was du willst. Du bist niemandem eine Rechenschaft schuldig.«

Und Lucrezia hatte genau das getan.

Zum Spaß und auch zur eigenen Genugtuung waren damals die Hunt Nights entstanden. Nächte der Jagd, in denen sie und ihre Freundinnen tanzen gingen und mit allen möglichen Männern flirteten, bis sie den richtigen Kandidaten gefunden hatten, mit dem sie eine Nacht voll wildem Sex erleben konnten. Im vergangenen Jahr hatte Lucrezia eine große Anzahl von Liebhabern gehabt und fand nun, dass damit die Verletzungen durch die Untreue ihres Exfreundes geheilt wären.

Sie hatte den Bruch mit Riccardo überstanden, und jedes Mal, wenn sie mit Elisa und Viola ausging, fühlte sie sich freier und gewandter.

»Perfekt«, versicherte Lucrezia, während sie Elisa von Kopf bis Fuß betrachtete. Sie hatte Elisa immer um ihren athletischen Körper beneidet. Jetzt, in den Jeansshorts und dem eleganten smaragdgrünen Satinshirt, das perfekt zu ihrem braungebrannten Teint passte, sah sie wie ein Modell aus. Die zusammengebundenen braunen Haare hoben die perfekten Wangen hervor, und die Augen leuchteten wie Lapislazuli.

Elisa und Viola waren circa sechs Jahre älter als Lucrezia, aber das hatte sie nie interessiert. Sie fühlte sich in ihrer Gesellschaft wohler als mit Gleichaltrigen, die sich aus ihrer Sicht oft viel zu dumm und unreif benahmen.

»Du bist wunderschön, Eli«, sagte Lucrezia zu ihrer Freundin.

»Danke, Lu«, antwortete diese und gab ihr einen Klaps. »Komm, zieh dich schnell um. Wir sind schon spät dran.«

»Ich habe bereits alles für dich vorbereitet«, schaltete sich Viola ein und zeigte auf das schwarze Etuikleid auf dem Bett und die Stöckelschuhe auf dem Boden.

Lucrezia zog ihren Motorradanzug aus, um das schwarze Kleid anzuziehen. »Entschuldigt, dass ich zu spät gekommen bin, aber beinahe hätte ich einige Idioten umgefahren, die mich dann auch noch für einen Mann gehalten haben.«

»Männer«, murmelte Viola.

Elisa half Lucrezia mit dem Reißverschluss des Kleides.

»Und dann hat mich noch ein Typ zu einem Rennen herausgefordert«, fügte sie hinzu, während sie ins Badezimmer ging, um ihr Make-up aufzufrischen und ihre grünen hypnotisierenden Augen noch mehr hervorzuheben.

»Du machst Witze!«, schrie Elisa. »Manche Leute sind wirklich verrückt.«

»War er wenigstens hübsch?«, fragte Viola.

Lucrezia drehte sich mit einem breiten Grinsen um: »Zum Schreien.«

»Lulo! Und du hast ihn laufen lassen?«

»Er kann noch so unwiderstehlich sein«, mischte sich Elisa ein, »aber wenn du dann nur eine Krabbe in seiner Hose findest, geht alle Schönheit verloren.«

Lucrezia kicherte hämisch und klimperte mit ihren mit Mascara beladenen Wimpern. »Mach dir keine Sorgen, Eli. Du sagst immer, ich soll einem Mann auf die Hände schauen … und glaub mir, die von diesem Typen versprachen einiges.«

»Sehr gut, Lu. Mach es nicht wie diese verträumten Mädchen, die sich immer nur ein Kopfkino erlauben und dadurch sehr viel Zeit mit der Suche nach dem Märchenprinzen mit den wunderschönen Augen verlieren.«

»Ich schaue bei einem Mann auch auf die Augen«, sagte Viola beleidigt.

»Ja, aber wenn er dich im Bett noch nicht mal zum Orgasmus bringt, so wie es immer wieder einem bestimmten Mädchen passiert, dessen Namen ich jetzt nicht erwähnen möchte«, sagte Elisa und hob die Stimme, damit Lucrezia sie hören konnte, »dann ist er nichts wert.«

Lucrezia schüttelte den Kopf und schminkte sich die Lippen. Sie kannte Elisas Gebrauchsanweisungen schon in- und auswendig.

»Besser ein Stier, der dich mehrere Purzelbäume schlagen lässt«, fuhr die Freundin fort, »als ein Hübscher ohne Eier.«

»Mein Gott, Elisa. Wie kannst du nur so pragmatisch sein!«, fuhr Viola hoch, als hätte sie noch nie zuvor Elisas Einstellung gehört. »Kann sein, dass ich romantisch bin …«

Lucrezia kehrte zu ihnen zurück und setzte sich auf das Bett, um sich die Schuhe anzuziehen. »Eli hat recht.«

»Und wieso sehe ich dich dann immer wieder wunderschöne Männer abschleppen?«, fragte Elisa sie. »Und dann beschwerst du dich, dass dich keiner von ihnen zum Höhepunkt bringt.«

Lucrezia hob die Augen zum Himmel, und Viola schob ihr eine Strähne hinter das Ohr. »Arme Lulo. Es ist nicht ihre Schuld.«

»Machen wir es so …«, Elisa wedelte mit zwei verschiedenen Lipgloss vor ihnen herum, und beide wählten den farblosen aus. »Sobald du heute Abend deine Beute ausgemacht hast, musst du auf meine Zustimmung warten, bevor du zum Angriff übergehst.«

Lucrezia richtete sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf. »Einverstanden.«

»Gut!« Viola sprang vom Bett auf und stellte sich vor den Badezimmerspiegel, um sich die Lippen feuerrot zu schminken. »Ich fühle, dass wir heute Nacht sehr viel Spaß haben werden.« Sie stellte sich auf die Schwelle der Badezimmertür und legte beide Hände an den Türrahmen. Hinter ihrem Lächeln versteckte sich ein tückischer Plan.

»Bereit für die Jagd?«

Das Thai Beach Resort war ihre Lieblingsdisco und nur fünf Minuten von Elisas Wohnung entfernt. Sie erreichten es zu Fuß und genossen dabei die salzige Luft, die vom Meer her kam und die Luftfeuchtigkeit angenehmer machte. Das Geräusch der Wellen an den Felsen übertönte sogar die Geräusche der Movida von Pescara. Als sie in der Disco ankamen, brachte die Empfangsdame sie an den Tisch, den Viola reserviert hatte.

Die Diskothek war eine grüne Oase unter den Sternen. Sie lag am Strand und hatte zwei Bereiche, zwei Mischpulte und einen privaten Bereich. Sie war komplett im thailändischen Stil gehalten, die Atmosphäre war intensiv und berauschend.

Lucrezia liebte es, sich von der House Musik mitreißen zu lassen, aber an diesem Abend wollte sie lieber bei ihren Freundinnen bleiben, einen Cocktail mit ihnen trinken und über Gott und die Welt sprechen.

»Oh, oh Mädchen!«, rief Viola plötzlich. »Schaut mal da.«

Die Freundinnen schauten in die Richtung, in die Viola zeigte, und verzogen das Gesicht. »Nur dir kann so einer gefallen.«

»Jedem das Seine.« Viola sprang hoch und glättete sich mit den Händen ihren Rock. »Ich habe meinen Toy Boy für diese Nacht gefunden. Daher Adios!«

Lucrezia schlürfte an ihrem Getränk, während Elisa den Kopf schüttelte. »Weißt du«, sagte sie, »manchmal überrascht es mich, dass Viola an solchen Abenden überhaupt teilnimmt. Sie ist so sentimental.«

Ernst nahm Elisa einen Schluck von ihrem Cosmopolitan. »Das bist du auch. Aber im Gegensatz zu dir tut sie nur so, als würde sie eine Liebesaffäre haben. In Wirklichkeit ist sie seit Lorenzo nie mit jemandem weiter vorangekommen.«

»Er hat sie vor dem Altar verlassen!«, protestierte Lucrezia.

Elisa nickte. »Es wird vergehen, sie braucht nur etwas Zeit.« Mit einem Schulterzucken befreite sie sich von ihrem nachdenklichen Ausdruck und hob das Glas für einen Toast. »Auf meine Lu, die es mit dem nötigen Kampfgeist geschafft hat, wieder im Rennen zu sein, um es der bösen Männerwelt heimzuzahlen!«

»Oh ja«, lachte Lucrezia und ließ die Gläser erklingen.

»Hör mal«, sagte Elisa, nachdem sie die perfekte B-Seite eines Mannes kommentiert hatte, der mit zwei Frauen an der Bar sprach, »kann ich dich alleine lassen? Ich habe meinen Stier ausgemacht.«

»Wer ist es?« Elisa zeigte auf ihn. »Hm, nicht schlecht! Geh nur. Ich gehe auch gleich auf die Tanzpiste. Du weißt, dass ich verrückt nach dieser Musik bin.«

Elisa schaute ihr tief in die Augen. »Erinnerst du dich an die Regeln?«

Lucrezia zog die Augenbrauen hoch. »Hey, es ist nicht meine erste Hunt Night. Hast du das vergessen?«

»Ich frage dich trotzdem, nur so kann ich dich mit ruhigem Gewissen gehen lassen.«

Lucrezia stöhnte und zählte die Regeln an den Fingern ab. »Regel Nummer eins: Mich aus dem Staub machen, bevor er aufwacht. Regel Nummer zwei: Immer einen Vorrat Kondome in der Handtasche haben, da nicht alle Männer intelligent sind. Regel Nummer drei: Nie seinen Namen schreien, wenn ich den Höhepunkt erreiche.«

»Bei Regel drei besteht für dich keine Gefahr«, verspottete Elisa sie.

Lucrezia zwickte sie. »Sehr witzig. Wolltest du nicht deinen Stier zähmen gehen?«

Die Freundin zwinkerte ihr zu und stand auf.

»Streck ihn nieder, Eli«, spornte Lucrezia sie an und schaute ihr nach, bis Eli einen circa fünfunddreißigjährigen Mann erreichte, der eine sehr exotische Ausstrahlung hatte.

Dann schaute sie sich einige Minuten um und hielt Ausschau nach einem interessanten Mann, aber ihr Blick fiel immer auf Männer, die so alt waren wie sie. Wenn sie diese Nacht wieder mit einem jungen, wenig erfahrenen Mann verbringen würde, würden ihr Elisa und Viola den Kopf abreißen. So trank sie ihren Cocktail in einem Zug aus und ging zur Bar, um den Mann mit dem knackigen Hintern aufzureißen.

»Hallo«, begrüßte sie der Barmann. »Was kann ich dir geben?«

»Einen Calipso Sun, bitte.«

»Und einen Azteca«, mischte sich eine männliche Stimme ein. »Die Dame zahlt.«

Lucrezia drehte sich abrupt zur Seite, und ihr Herz machte einen Sprung oder sogar zwei. Sie versuchte mit allen Mitteln die Ruhe zu bewahren und ihre Rolle gut zu spielen, aber es war sehr schwierig.

Lachfalten an den Augenwinkeln, den Mund zu einem dreisten Lächeln geformt und die Augen so dunkel wie Onyx, mit einem durchdringenden und scharfen Blick, wie der eines Raubvogels: Der Mann neben ihr war von einer seltenen Schönheit und ihr gleichzeitig unglaublich vertraut.

Lucrezia atmete tief ein. »Du bist der Fahrer des Brera«, sagte sie und versuchte gleichgültig zu klingen.

»Und du das Mädchen, dass Angst hatte zu verlieren und abgehauen ist«, entgegnete er und lehnte sich an die Theke.

Sie kräuselte die Lippen. »Ich hatte keine Zeit zum Spielen.«

Der Barmann gab ihnen die gewünschten Cocktails, und Lucrezia zahlte.

»Wenn ich mich recht erinnere«, sagte sie, bevor sie einen Schluck von ihrem Getränk nahm und dabei den Prachtkerl neben sich musterte, »hatte ich meinen Helm auf, als wir uns auf der Straße gesehen haben. Wie zum Teufel weißt du, dass ich es war?«

»Hm.« Er probierte sein Getränk und grinste. »Ich mache von meinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.«

»Nein, das kannst du nicht machen.«

Lucrezia dreht sich zu ihm und stemmte eine Hand in die Hüfte. Der Mann schaute sie bewundernd an. Die Tiefe seiner dunklen Augen ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen.