Problem Solving - Oliver Friedrichs - E-Book

Problem Solving E-Book

Oliver Friedrichs

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Beschreibung

Möglichst anschaulich und mit vielen Beispielen wird in vorliegendem Sachbuch mit dem Titel "Problem Solving" ein systematischer Ansatz zur Problemlösung vorgestellt. Dieser ist einer breiten Leserschaft gewidmet, die sowohl privat als auch beruflich mit Problemen zu tun haben kann. Neben einem Exkurs in die Welt der technischen Problemlösung handelt es dabei vor allem von der Problemlösung, die man auch im alltäglichen Leben anwenden kann. Es werden die vielen Tücken und Fallen besprochen, die es auf dem Weg zu einer erfolgreichen Problemlösung zu bewältigen gilt. Da diese zumeist der Natur des menschlichen Denkens geschuldet sind, wird unter anderem auch die Welt der Denkfehler und irrationalen Verhaltensweisen thematisiert sowie die Beeinflussung und Manipulation von außen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 108

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Als promovierter Physiker arbeite ich seit mehreren Jahren in der Problemlösung eines multinationalen deutschen Unternehmens. Neben der aktiven Arbeit an Fällen, unterstütze ich als Trainer und Coach nationale und internationale Bereiche in der Anwendung. Dabei führe ich Trainings in spanischer, englischer und deutscher Sprache durch.

Was sind Sie?

______ Ein Mensch

Ich meine doch, was sie arbeiten.

______ Ich arbeite an mir.

Sonst tun Sie nichts?

______ Doch, wenn ich Zeit habe.

Und was tun Sie dann?

______ Das ist nicht so wichtig.

Autor unbekannt

Dr. Oliver Friedrichs

Problem Solving

Über das Lösen von Problemen

© 2018 Dr. Oliver Friedrichs

Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-7469-3714-4

Hardcover:

978-3-7469-3715-1

e-Book:

978-3-7469-3716-8

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt

Vorwort

Kapitel 1 - Was ist Problem Solving?

Kapitel 2 - Denkfehler

Kapitel 3 - Was ist ein Problem?

Kapitel 4 - Was ist das Problem?

Kapitel 5 - Was ist die Ursache?

Kapitel 6 - Einseitige Wahrnehmung / Bewusste und unabsichtliche Beeinflussung

Kapitel 7 - Wie löst man das Problem endgültig?

Kapitel 8 - Technische Problemlösung / 8D

Kapitel 9 - Rahmenbedingungen zum erfolgreichen Problemlösen

Schlusswort

Danksagung

Anhang

Vorwort

„Alles Leben ist Problemlösen.“

Karl Popper, österreichisch-britischer Philosoph

„Wahnsinn ist die gleichen Fehler zu wiederholen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.“

Unbekannter Autor

„Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es auch schiefgehen.“

Edward Aloysius Murphy Jr., US-amerikanischer Air Force-Ingenieur

„Alles Gute auf der Welt kann nicht sein ohne das Schlechte, und es gibt immer mehr Böses als Gutes.“

Aleksej Andreevic Arakceev, Russischer General und Staatsmann

Wer kennt das nicht. Es gibt so manche Tage, an denen alles schiefgeht und wo man besser im Bett liegen bleiben sollte. Gründe genug dafür gibt es zahlreiche:

- Der Wecker klingelt nicht. Man kommt zu spät zur Arbeit und verpasst einen wichtigen Termin.

- Der Hochzeitstag ist wieder fällig und man erinnert sich an alles nur nicht daran; natürlich mit fatalen Folgen, wie jeder nachvollziehen kann, der verheiratet ist.

- Man geht zum Arzt, eine Routineuntersuchung. Danach geht man heim mit einer erschütternden Diagnose.

Beispiele gibt es genug und jeder hat sie zum Teil schon am eigenen Leibe durchlebt. Das alles sind Probleme, die uns im Laufe unseres Lebens zum größten Teil unvorbereitet, manchmal hart und manchmal weniger hart, treffen.

Unser intuitives Wissen, was wir mit der Zeit immer weiter aufbauen, ist uns dabei oft nur eine geringe Hilfe. In vielen Fällen stört es sogar regelrecht. Es erschwert die Ursachen- und Lösungsfindung und führt zu einem inkonsequenten und unstrukturierten Angehen der Probleme. Darüber und wie man dem begegnet handelt dieses Buch.

Das Buch ist einer breiten Leserschaft gewidmet. Neben einem Exkurs in die Welt der technischen Problemlösung handelt es vor allem von der Problemlösung, die man auch im alltäglichen Leben anwenden kann.

Zum einen möchte ich dabei die Schwierigkeiten beim Lösen von Problemen aufzeigen. Durch Veranschaulichung und Erklären der ablaufenden Prozesse riskiere ich einen Blick in den Spiegel. Wir als vermeintlich rationale Menschen begehen immer wieder die gleichen Fehler und tappen in die gleichen Fettnäpfchen. Dabei sind wir uns oftmals nicht einmal dessen bewusst.

Zum anderen möchte ich einen Leitfaden vorstellen, der durch einen systematischen und strukturierten Ansatz zu einer besseren und effektiveren Problemlösung führt. Dabei ist es mir vor allem ein Anliegen Denkanstöße zu geben und zur Selbstreflexion anzuregen. Manchmal ist das Bild, was wir von uns haben, ein ganz anderes, als es in Wirklichkeit ist. Es geht hier nicht um den erhobenen Zeigefinger, sondern vielmehr um die Erkenntnis, dass wir noch viel zu lernen und zu verbessern haben.

Worum geht es nicht in diesem Buch?

Wer in diesem Buch etwas grundlegend Neues sucht, wird hier nicht fündig. Alles was hier geschrieben steht, ist von jemand anderem bereits fundierter und ausführlicher beschrieben worden. Es gibt viele Spezialisten auf diesem Thema, viele sehr intelligente und fachlich versierte Menschen, die sich ihr Leben lang damit auseinandergesetzt haben und sehr tiefgreifende und wichtige Abhandlungen dazu geschrieben haben.

Ich zähle mich nicht zu diesen Spezialisten. Ich zähle mich zu denjenigen, die noch viel zu lernen haben. Ich zähle mich zu denjenigen, die interessiert und vor allem neugierig darauf sind, was das Leben noch an interessanten Dingen zu bieten hat. Und davon gibt es aus eigener Erfahrung einiges, was teilweise direkt unter der Oberfläche schlummert und nur darauf wartet entdeckt zu werden.

Noch ist es an der Zeit das Buch beiseite zu legen. Die eigene Zeit ist ein kostbares Gut und man sollte sie gut und sinnvoll investieren. Wer trotz dieser Warnung aber noch immer interessiert sein sollte, sei herzlich eingeladen mir auf meiner kurzen Reise durch die Welt der Problemlösung zu folgen.

Kapitel 1 - Was ist Problem Solving?

„Je hektischer (manche nennen es fälschlicherweise dynamischer) man ist, desto größer wird der Aufwand, den man betreiben muss, um ein Ziel zu erreichen.“

Richard Vizethum, Unternehmer und Coach zum Thema Führung

„Am meisten Energie vergeudet der Mensch mit der Lösung von Problemen, die niemals auftreten werden.“

William Somerset Maugham, englischer Erzähler und Dramatiker

„Die meisten Menschen verschwenden die meiste Zeit darauf, Probleme zu wälzen, anstatt sie zu lösen.“

Curt Goetz, deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Schauspieler

Der hier vorgestellte Problemlösungsansatz kann auf jede Art von Problemen angewendet werden. Das umfasst sowohl die kleinen alltäglichen Probleme als auch komplexere Probleme, bei denen es vor allem in der Industrie schnell um Millionenbeträge geht und die oft interdisziplinäre Arbeit unter Zuhilfenahme verschiedenster statistischer und analytischer Methoden erfordern. Die Auswirkung einer gestoppten Produktion bzw. auch eines Rückrufs kann in der Industrie ein erhebliches Ausmaß erreichen, welches sogar je nach Schwere existenzgefährdend für die Firma sein kann.

Gemeinsam ist bei allen Problemen folgendes Vorgehen bei der Problemlösung (Problem Solving):

- Problem identifizieren

- Problem verstehen

- Problem auf Dauer abstellen

Das sind die zentralen Pfeiler der hier vorgestellten Problemlösungsmethode. Ähnlich wie bei der in Abbildung 1 dargestellten Dominoreihe müssen zunächst alle drei Phasen nacheinander durchlaufen werden um ans Ziel zu kommen (erst wenn der letzte Stein fällt ist das Problem beseitigt). Rekursionen im Verlauf der Problemlösung, bei denen man wieder auf vorherige Phasen zurückgeht, sind dabei nicht nur erlaubt, sondern meistens auch die Regel. Im Verlaufe des Prozesses können immer wieder neue und nicht berücksichtigte Aspekte auftreten, die eine Flexibilität und ein Nachjustieren voraussetzen.

Abbildung 1: Die Phasen der Problemlösung. Die dunklen Dominosteine zeigen die drei Pfeiler der Problemlösung.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass man es in der Realität mit begrenzter Zeit und endlichen Ressourcen zu tun hat. Hier ist es am Problemlöser die Entscheidung zu treffen im Problemlösungsprozess weiter voranzugehen auch wenn noch nicht alles zu 100% geklärt ist.

Berühmt geworden ist in dieser Hinsicht das sogenannte Pareto-Prinzip (1). Das Pareto-Prinzip ist eine ökonomische Faustformel, die besagt, dass man oft mit nur 20% des Aufwands bereits 80% der Ergebnisse erhält. Da das im Umkehrschluss auch heißt, dass die verbleibenden 20% des Ergebnisses 80% Aufwand verlangen, sollte man sich gut überlegen ob man nicht schneller, besser und effektiver damit fährt zunächst nicht das Optimum anzustreben.

Das oben beschriebene Vorgehen zur Problemlösung mit den drei Pfeilern klingt auf den ersten Blick banal. Die Realität ist aber, dass dieses so nur selten bzw. unzureichend umgesetzt wird. Beliebte Fehler, die dabei begangen werden, werden im Folgenden kurz beschrieben:

Man versucht das Problem zu lösen bevor man es ausreichend analysiert und die Ursachen verstanden hat

Man möchte das Problem so schnell es geht vom Tisch haben und geht direkt dazu über mögliche Lösungen umzusetzen Ob diese wirklich Sinn machen ist zunächst zweitrangig. Dabei kommt es schnell vor, dass man sich in etwas verrennt und keinen Blick mehr für das wirkliche Problem hat. Manchmal macht man es dann mit der vermeintlichen Lösung sogar noch schlimmer als es vorher war.

Ein Beispiel aus dem alltäglichen Leben mit zugegebenermaßen geringen Konsequenzen kennen die meisten: Man steht vor einem Automaten und möchte sein Parkticket bezahlen. Dazu kramt man seine letzten Münzen zusammen, die der Automat aber leider nicht annimmt. Man fängt nun an diese am Metall der Maschine zu reiben. Und siehe da, es scheint zu funktionieren. Die Münzen, die zuvor noch durchgefallen sind, werden nun akzeptiert.

Was die meisten dabei aber nicht wissen, ist, dass dies nichts mit dem Reiben zu tun hat. Es gibt keinen physikalischen Effekt, der dies erklären könnte. Die Münzen wären auch ohne vorheriges Reiben angenommen worden, einfach durch den wiederholten Versuch. Das Problem hätte sich hier von ganz alleine gelöst.

Achten Sie beim nächsten Mal darauf. Das Metall an vielen Münzautomaten ist durch diese vermeintliche Problemlösung bereits stark abgerieben.

Man setzt an den Symptomen an und nicht an dem eigentlichen Problem

Von dem eigentlichen Problem sieht man zunächst nur die augenscheinlichen negativen Auswirkungen, die hier auch als Symptome bezeichnet werden. Wie bei einem Eisberg, bei dem ca. 90% unterhalb der Wasseroberfläche liegt, sieht man von dem eigentlichen Problem oft auch nur einen Bruchteil (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2: Eisbergmodell zur Veranschaulichung des Unterschieds zwischen Symptom und Problem

Die Verwechslung von Auswirkungen, sprich Symptomen, mit dem eigentlichen Problem ist ein sehr beliebter Fehler und häufig ein Grund dafür warum die Problemlösung fehlschlägt. Wenn etwas nicht funktioniert, kann es viele Ursachen dafür geben. Grenzt man das Problem nicht hinreichend genau ein, kann die Problemlösung sehr schnell sehr komplex werden. Alle möglichen Ursachen für die beobachteten Symptome zu beleuchten, kann letztendlich auch zum Ziel führen, ist aber meistens sehr aufwendig und zeitintensiv. Dies führt häufig dazu, dass die Problemlösung vorzeitig abgebrochen wird.

Vor allem auch durch das Internet ist die Selbstdiagnostik von Patienten ein großes Thema. Bevor überhaupt erst ein Arzt aufgesucht wird, suchen viele Menschen bereits nach Ursachen für ihre Beschwerden im Internet. Da sie hier von Symptomen ausgehen, finden sie alle möglichen Ursachen und sind häufig stark verunsichert. Kopfschmerzen können schließlich von einer Erkältung aber auch von einem Hirntumor herrühren. Nun ist es häufig die Aufgabe des Arztes die Patienten wieder zu beruhigen und erst einmal das wirkliche Problem und die dazugehörigen Ursachen zu ermitteln. Viele Dinge lassen sich von vornherein bereits ausschließen, wenn man zum einen das notwendige Expertenwissen hat und zum anderen das eigentliche Problem besser analysiert und eingegrenzt hat.

Man hinterfragt zu wenig

Gerade bei Problemen im zwischenmenschlichen Bereich ist häufig eine mangelnde Kommunikation das eigentliche Problem. Missverständnisse entstehen, da die unterschiedlichen Positionen nicht hinterfragt werden und jeder sich sein eigenes subjektives Bild macht.

Folgende Geschichte dazu, die dieses Phänomen recht überspitzt veranschaulicht, wurde von Paul Watzlawick in seinem berühmt gewordenen Buch „Anleitung zum Unglücklich sein“ veröffentlich (2):

>> Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer".<<

Man geht nicht an den Ort wo der Fehler aufgetreten ist (Go to Gemba)

Häufig versucht man Probleme vom Schreibtisch bzw. Sofa aus zu lösen. Viele Aspekte werden aber erst klar, wenn man sich an den Ort des Geschehens begibt. Ein Bild sagt oftmals mehr als tausend Worte. Und dieses Bild kann man sich in vielen Fällen erst vor Ort richtig machen.

Dabei ist zum einen der räumliche Ort gemeint, zum anderen aber auch, dass man direkt zu den betroffenen Leuten geht und das Problem mit ihnen bespricht. Hierbei kann sich das Problem schnell ganz anders darstellen als man es ursprünglich betrachtet hat.

Gerade Politikern wird in der heutigen Zeit immer wieder vorgeworfen, dass sie zu realitätsfern sind und sich mehr darum kümmern sollten, was Menschen wirklich bewegt. Hier wird das „Go to Gemba“ sogar von der Bevölkerung eingefordert. Von Politikern wird gefordert, dass sie auf Ihre Wähler zugehen und sich Ihre Sorgen und Nöte vor Ort anhören. Warum sollten wir uns anders verhalten?

Man versteht das zugrundeliegende System zu wenig

Bei vielen Themen halten wir uns für vermeintliche Experten, obwohl wir das bei weitem nicht sind. Das reicht von der besten Aufstellung einer Fußballmannschaft bis zu engagiert geführten politischen Diskussionen im Freundeskreis. In vielen Fällen fehlt uns aber der notwendige Hintergrund und wir verfallen leicht einfachen und vordergründigen Erklärungen. Als Folge davon sehen wir den sich immer mehr verbreitenden und immer beliebter werdenden Populismus.