Raumschiff Promet - Die Abenteuer der Shalyn Shan 15: Neptuns Tochter - Andreas Zwengel - E-Book

Raumschiff Promet - Die Abenteuer der Shalyn Shan 15: Neptuns Tochter E-Book

Andreas Zwengel

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Beschreibung

Eine Forschungsstation in der Tiefsee wird von unbekannten Wasserwesen belagert. Shalyn Shan hat den Notruf der Station aufgefangen und trifft mit der Promet V ein. Schon bei der ersten Begegnung stellt sich die Überlegenheit der Wasserwesen heraus. Die Promet wird angegriffen. Auf der Flucht aus der Unterwasserstadt müssen Harkaway und von Witzleben feststellen, wie brüchig eine Partnerschaft mit Zizzi Moses sein kann. Die Printausgabe umfasst 148 Buchseiten.

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Andreas ZwengelNEPTUNS TOCHTER

In dieser Reihe bisher erschienen:

 

01 Tod eines Cyborgs von Achim Mehnert

02 Der ewige Feind von Achim Mehnert

03 Welt in Flammen von Achim Mehnert

04 Die letzte Fahrt der Hindenburg II von Andreas Zwengel

05 Unsterbliche Rache von Andreas Zwengel

06 Der Weg der Kriegerin von Andreas Zwengel07 Die Janus-Attentate von Andreas Zwengel

08 Das Auge des Ra von Andreas Zwengel & Olaf Kemmler

09 Die fremde Macht von Andreas Zwengel & Olaf Kemmler

10 Die Ruinen von Antaran von Andreas Zwengel & Olaf Kemmler

11 Ewige Verdammnis von Andreas Zwengel & Olaf Kemmler

12 Flucht aus Luna Asylum von Andreas Zwengel & Olaf Kemmler

13 Das kosmische Testament von Andreas Zwengel & Olaf Kemmler

14 Todeswellen von Andreas Zwengel

15 Neptuns Tochter von Andreas Zwengel

16 Der Rat der Acht von Andreas Zwengel

Andreas Zwengel

Neptuns Tochter

RAUMSCHIFF PROMETDie Abenteuer der Shalyn Shan

Band 15

Diese Reihe erscheint in der gedruckten Variante als limitierte und exklusive Sammler-Edition!Erhältlich nur beim BLITZ-Verlag in einer automatischen Belieferung ohne ­Versandkosten und einem Serien-Subskriptionsrabatt.Infos unter: www.BLITZ-Verlag.de© 2019 BLITZ-Verlag, Hurster Straße 2a, 51570 WindeckRedaktion: Jörg KaegelmannTitelbild: Mario HeyerLogogestaltung: Mark FreierSatz: Harald GehlenAlle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-95719-475-6Dieser Roman ist als Taschenbuch in unserem Shop erhältlich!

Kapitel 1

Mitchell Coaker erhob sich aus dem bequemen Sitz der Dekompressionskammer, klappte sein Lesegerät zu und trat an die Tür. Draußen wartete ein Mitarbeiter der Forschungsstation, blickte starr auf den ablaufenden Countdown und wartete geduldig, bis auch die letzte Sekunde verstrichen war, bevor er die Tür entriegelte.

Coaker verstaute das Lesegerät in seiner Umhängetasche und machte ein paar Lockerungsübungen für seine Muskeln. Nach den drei Stunden, die seine Reise hinab zu der Forschungsstation gedauert hatte, war er bewegungslos in seine Lektüre versunken gewesen.

„Willkommen auf der Down under“, begrüßte ihn der junge Mitarbeiter. Coaker nickte ihm zu, konnte aber niemanden sonst entdecken, was ihn überraschte.

„Ich dachte, Major Walker würde sich die Mühe machen, mich zu begrüßen.“

„Es tut mir sehr leid, er erwartet sie in der Zentrale. Wir haben momentan ein kleines Problem hier unten.“

„Tatsächlich?“, erkundigte sich Coaker. „Als ich vor drei Stunden die Dekompressionskammer betrat, gab es noch keines.“

„Das ist wahr.“

„Und die Kammer ist mit einer Com-Anlage versehen. Es hätte also die Möglichkeit bestanden, mich zu informieren.“ Coakers Stimme klang völlig sachlich, als würde er nur ein paar Nebensächlichkeiten feststellen.

Trotzdem wurde dem jungen Mann unbehaglich zumute. „Major Walker wird Sie über alles informieren“, erklärte er und machte eine Geste zum nächsten Schott.

Die Forschungsstation befand sich bereits seit vier Jahren im Pazifik und diente wechselnden Teams für die unterschiedlichsten Forschungsprojekte. Sie besaß einen Durchmesser von fünfzig Metern und hatte drei Decks. Die Labors befanden sich im obersten, darunter lagen die Unterkünfte und im untersten Deck waren allerlei Maschinen untergebracht.

Am Ende des Ganges stand ein Mann von Ende fünfzig mit kurz geschorenem Haar und ausdruckslosem Gesicht. Er hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und sein Körper befand sich in starrer militärischer Haltung. Das war Rhys Walker, ehemaliger Marine-Offizier und nun Leiter der Tiefseeforschungsstation Down under. So viel wusste Coaker bereits. Nach seinem Wechsel ins Zivilleben behielt er sein militärisches Verhalten bei, sodass auch alle Menschen in seiner Umgebung den militärischen Rang weiterverwendeten.

Walker versuchte eine coole Fassade zu wahren, aber Coaker konnte ihm ansehen, dass der Mann innerlich brodelte. Er blieb direkt vor dem Stationschef stehen und streckte ihm die Hand entgegen, während die Besatzung einen Ring um die beiden Männer bildete. Als Sicherheitsexperte der Firma, die diese Station betrieb, musste Coaker ständig mit neuen Stationsleitern zurechtkommen. Die meisten waren nicht sehr dankbar für seine Arbeit und hielten es für eine unnötige Einmischung. Major Walker dagegen schien sich ernsthafte Sorgen zu machen.

„Ihr Mitarbeiter hat ein Problem erwähnt. Womit haben wir es zu tun?“, fragte Coaker.

„Wir werden von unbekannten Wesen belagert.“

Das war direkt und ohne großes Drumherum, stellte Coaker erfreut fest. „Ich habe keine Unterwasserfahrzeuge gesehen.“

„Sie haben auch keine dabei.“

Coaker hob eine Augenbraue. „Die schwimmen einfach so dort draußen rum? In einer Tiefe von zweitausend Metern?“

Walker nickte. „Wir haben versucht, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, waren aber nicht sehr erfolgreich. Wollen Sie die Aufnahme sehen?“

„Sie haben eine Aufnahme von diesen Wesen?“

„Nicht direkt“, sagte Walker ausweichend und gab einem seiner Mitarbeiter ein Zeichen, der Coaker ein Tablet vor die Nase hielt. Auf dem Bildschirm erschien das Kamerabild eines AUV1, wie die Tauchroboter genannt wurden, die man von der Station aussandte. Das AUV näherte sich dem Standort der georteten Wesen. Seine Scheinwerfer reichten nicht weit und beleuchteten immer nur einen bestimmten Ausschnitt der Umgebung. Einmal glaubte Coaker etwas zu entdecken, aber es ging viel zu schnell, um Genaueres zu erkennen. Der Techniker, der damals das AUV gelenkt hatte, musste es ebenfalls bemerkt haben und versuchte, mit dem ­Scheinwerfer zu folgen. Doch es war aussichtslos, wenn man nicht wusste, in welcher Richtung man suchen sollte. Plötzlich erfolgte eine unglaublich schnelle Bewegung auf die Kamera zu und eine Hand legte sich auf das Objektiv. Coaker zuckte vor Schreck zurück. Die Hand ruhte auf dem Objektiv, zu dicht, um Details erkennen zu können, und begann, sich zusammenzuziehen. Eine Kamera, die in dieser Tiefe eingesetzt wurde, musste einen ungeheuren Druck aushalten können, doch dieser Hand widerstand sie nur einige Sekunden. Die Hülle des AUV brach und der Wasserdruck erledigte den Rest. Der Bildschirm wurde schwarz.

Coaker hob die Augenbrauen. „Ich muss Ihnen zustimmen, Sie haben wirklich ein Problem.“

„Wenn es noch viele mehr von denen da draußen gibt, dann hat die Menschheit ein Problem.“

„Schade, dass man so wenig dort draußen erkennen kann.“

„In dieser Tiefe herrscht absolute Dunkelheit“, erklärte ein junger Mann an Coakers Seite hastig. „Vampire würden sich hier pudelwohl fühlen.“ Er stockte kurz. „Sie denken doch nicht, dass wir es mit einer Art amphibischer Vampire zu tun haben?“

„Da bin ich mir ganz sicher“, sagte Coaker nachsichtig.

Walker bedachte seinen Mitarbeiter mit einem zweifelnden Blick.

„Meines Wissens sind Sie nur auf der Station, um die Sicherheitsstandards zu überprüfen, Mister Coaker“, erklang eine schneidende Frauenstimme hinter ihnen.

Coaker drehte sich um und sah eine Frau in den Sechzigern, die einen grünen Arbeitsoverall trug und ihre graue Locken mit einem Stirnband bändigte.

„Fiona Bendrix, unsere wissenschaftliche Leiterin, sie beaufsichtigt alle Forschungsprojekte, die auf dieser Station stattfinden“, stellte Walker die Dame vor.

Coaker streckte ihr freundlich die Hand entgegen, die sie widerwillig ergriff.

„Da Sie meinen Namen schon kennen, beantwortete ich direkt Ihre Frage. Ich vertrete die Interessen unserer Firma und das schließt jede Bedrohung für die Station mit ein, ob sie nun technischer Natur ist oder organischer.“ Bendrix’ Miene drückte aus, wie wenig ihr dies gefiel.

„Irgendeine Ahnung, was die Wesen da draußen so aufgebracht hat?“, fragte Coaker die Wissenschaftlerin.

„Nicht die geringste“, antwortete Fiona Bendrix.

„Ich nehme an, sie wollen das Weibchen zurück, das wir gefangen haben“, erklärte Walker und ignorierte den bösen Blick der Wissenschaftlerin.

„Sie haben ein Exemplar in Ihrer Gewalt?“

Bendrix zuckte gleichgültig die Achseln. „Sie ist uns praktisch zugelaufen.“

„Und das fanden Sie nicht irgendwie erwähnenswert?“

„Ich wusste doch, wie Sie reagieren würden.“

„Ach ja?“

„Sie wollen sicher, dass wir sie freilassen.“

„Der Gedanke ist mir tatsächlich spontan gekommen.“

„Sehen Sie? Aber wenn wir sie gehen lassen, werden wir vielleicht niemals die Gelegenheit bekommen, sie genauer zu untersuchen.“

Coaker schob die Hände in seine Hosentaschen. „Wenn wir sie nicht gehen lassen, werden wir vielleicht überhaupt nichts mehr tun können. Sie haben doch sicher auch gesehen, was die Hand dieses Wesens mit der Kamera gemacht hat? Bin ich tatsächlich der Einzige, der den Ernst der Lage begreift? Ich fühle mich gerade grotesk überbezahlt, weil die Lösung des Problems so einfach ist.“

Walker schüttelte den Kopf. „Vor einer Stunde haben wir sie aufgegriffen, zehn Minuten später kamen die anderen hier an. Ich denke, unsere Gefangene ist der einzige Grund, weshalb diese Wesen uns noch nicht angegriffen haben. Wir brauchen sie unbedingt als Schutzschild.“

„Sie denken wie ein Soldat“, sagte Coaker.

„Vielen Dank.“

„Das war nicht als Kompliment gemeint. Noch ist nicht klar, ob wir uns im Krieg befinden. Wir haben da draußen die Delegation eines fremden Volkes, die nach einer der ihren sucht.“

„Das ist keine Delegation.“ Walker schnaubt. „Das da ist eine Armee. Zwar nur eine kleine, aber eindeutig feindlich.“

„Und wir müssen mehr über diese Armee heraus­bekommen“, sagte Bendrix trotzig. „Wir wissen nicht einmal, ob es sich um einen evolutionären Abzweig handelt oder um Außerirdische.“

Coaker schnaubte. „Und die beste Möglichkeit, dies herauszufinden, besteht darin, es aufzuschneiden? Wir haben hier die Chance, Kontakt zu einem völlig unbekannten Volk aufzunehmen und es nicht sofort zu unterdrücken, auszubeuten oder zu töten.“

„Ich fürchte, über diesen Status sind wir leider schon hinaus.“

Coaker verdrehte die Augen. „Was haben Sie getan?“

„Wir sind praktisch unschuldig“, beteuerte Walker. „Es ging von der anderen Seite aus.“

„Was meinen Sie damit?“

„Zeigen Sie es ihm!“, wies Bendrix den Stationsleiter an. Coaker wusste, dass sie keine Befehlsgewalt über Walker besaß. Er tat es wohl nur, um einer Diskussion zu entgehen, wofür Coaker dankbar war. Sie könnten ebenso gut den Rest des Tages mit Kompetenz­streitigkeiten verbringen, ohne einen Schritt weiterzukommen.

Coaker folgte Walker durch die Station und spürte dabei die sengenden Blicke von Fiona Bendrix in seinem Nacken. Sie betraten einen abgeschotteten Bereich, in dem sich eine gläserne Kammer für die Arbeit mit gefährlichen Substanzen befand. Sie war kurzerhand zur Arrestzelle umfunktioniert worden.

Walker wies mit dem Kopf auf den Boden der Zelle, wo deutlich einige lang gezogene Blutspritzer zu sehen waren. „Die Kommunikation mit unserem Gast erweist sich noch als schwierig. Es kommt recht schnell zu Missverständnissen.“

Fiona Bendrix verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Sie hat sich gewehrt, als wir ihr helfen wollten, und dabei ein gehöriges Maß an Aggressivität gezeigt. Es ist nicht so, als hätten wir eine arme Schiffbrüchige in Ketten gelegt. Es war Selbstschutz.“

Coaker sah von dem Blutfleck zu dem Mädchen, das weder Aggressivität zeigte, noch über irgendwelche Waffen zu verfügen schien. Sie hockte in einer Ecke, an die Wand gelehnt und wirkte seltsam entspannt. Coaker schätzte sie auf vielleicht neunzehn Jahre, außerdem war sie ausgesprochen hübsch. Ansonsten entdeckte er nichts Außergewöhnliches an ihr, was ihm bei einem Tiefseewesen sehr außergewöhnlich vorkam. Weder verfügte sie über sichtbare Kiemen, eine Verfärbung der Haut aufgrund des Lichtmangels oder sonstige körperliche Veränderung. Unter anderen Umständen hatte Coaker sie für ein gewöhnliches Crewmitglied gehalten. Er blickte wieder auf das Blut. „Sie hat jemanden verletzt?“

„Nein, getötet.“

Coaker runzelte die Stirn. „Aber wie? Ich sehe nichts, womit sie Schaden anrichten könnte.“

„Stimmt, sonst hätten wir auch niemanden zu ihr hineingelassen. Aber bei Gefahr entwickelt sie zusätzliche Körperteile“, erklärte Bendrix, mit deutlicher Abscheu in der Stimme.

„Könnten Sie etwas deutlicher werden?“

„Wir haben ein Video von dem Vorfall“, übernahm Walker. „Aber ich muss Sie warnen, ein Industriehäcksler ist nichts gegen sie.“

Wie Coaker schnell feststellen musste, hatte Walker mit seiner Beschreibung nicht übertrieben. Coaker betrachtete mit Entsetzen die Aufzeichnung auf dem Tablet und anschließend das scheinbar unschuldige Mädchen.

„Können wir mit ihr reden?“, erkundigte er sich mit belegter Stimme.

„Aria beherrscht unsere Sprache“, sagte Bendrix.

„Aria?“

„So haben wir sie genannt.“

„Hat sie keinen eigenen Namen?“ Coaker trat dichter an die Scheibe heran und betrachtete das provisorische Gefängnis. „Ist das eine Druckkammer?“

Walker schüttelte den Kopf.

„Wenn sie vom Meeresgrund stammt, müsste der fehlende Druck doch ihren Körper auseinanderreißen?“

„Sie scheint davon nicht beeinträchtigt zu werden. Auch die Helligkeit bereitet ihr keine Schwierigkeiten.“

„Bei dem Druck, der hier unten herrscht, können sie sich keine feste Form erlauben“, erklärte Bendrix. „Hier an Bord sind ihre Körper äußerst wandelbar.“

Der Sicherheitsexperte hob eine Augenbraue. „So als würde man mit Kartoffelbrei modellieren?“

„Das entspricht nicht unbedingt der wissenschaftlichen Erklärung, aber wenn Sie es sich so leichter vorstellen können ...“

Coaker ignorierte die Bemerkung und wandte sich an Walker. „Sie gehen doch davon aus, dass die Wesen dort draußen zum selben Volk gehören. Mit wie vielen Wesen rechnen sie?“

„Vielleicht ein halbes Dutzend, aber das ist nur eine Vermutung, es können genauso gut zwei oder zweihundert sein.“ Walker mochte es nicht, dass er keine bessere Antwort geben konnte.

Coaker wurde versöhnlicher. „Sie haben schon eine Menge über diese Wesen herausgefunden, jetzt fehlt nur noch eine friedliche Lösung für diesen Konflikt“, sagte Coaker versöhnlicher.

„So sieht es aus.“

Mitchell Coaker war von einem langweiligen Routine­auftrag ausgegangen, als er die Dekompressions­kammer betreten hatte. Nun befand er sich unvermittelt an der Speerspitze der Menschheit beim Kontakt mit einem völlig unbekannten Volk. Gemeinsam mit einem Ex-­Soldaten, der jeden Fremden präventiv vernichten wollte und einer Wissenschaftlerin, die jedes unbekannte Wesen sezieren wollte, um es besser erforschen zu können. Nicht gerade die besten Gefährten für eine Friedensmission. Wenn er die Situation entspannen wollte, musste er unbedingt dafür sorgen, dass Aria die Bemerkungen der anderen nicht hörte.

„Ich möchte es nur noch einmal erwähnen: Die einfachste Möglichkeit wäre, ihnen das Mädchen zurückzugeben und zu hoffen, dass sie sich damit zufriedengeben.“

„Die Fischköpfe da draußen können jeden Moment zum Angriff übergehen“, brauste Walker auf.

Coaker verzog bei der Bezeichnung das Gesicht. Er kannte den psychologischen Effekt, den eine solche Namensgebung schon seit Jahrhunderten besaß. Ob Fritz, Charlie oder Kameljockey, man versuchte, dadurch den Gegner zu entmenschlichen. Was in diesem Fall natürlich besonders leicht fiel.

„Sie ist unser einziger Trumpf. Das Einzige, das die anderen draußen hält“, erklärte Walker.

„Da wäre ich mir nicht so sicher“, widersprach Coaker. „Ich schätze, die könnten mühelos hier herein, aber sie wissen, dass wir alle sterben würden, wenn sie die Hülle beschädigen. Ich denke, das hält auch Aria davon ab, einfach auszubrechen.“

„Und womit hätten wir so viel Rücksichtnahme verdient?“, höhnte Walker.

„Berechtigte Frage“, sagte Coaker und sah den Stations­leiter an. „Wir könnten uns natürlich auch ergeben.“

„Bitte? Das ist nicht die Zeit für Scherze.“

„Ich meine das nicht als Scherz.“

Coaker machte eine Handbewegung, die die gesamte Station einschloss. „Meiner Einschätzung nach fehlen uns hier die Möglichkeiten einer effektiven Verteidigung. Das hier ist eine Forschungsstation und keine Festung. Wir verfügen über keinerlei Bewaffnung oder liege ich da falsch?“

„Eine kleine Blasterkanone, um neugierige Meeres­bewohner zu verscheuchen“, gestand Walker zerknirscht.

„Also nichts, womit man die Wesen dort draußen beeindrucken könnte“, fasste Coaker zusammen.

„Wir haben drei Blastergewehre“, meldete sich der junge Mitarbeiter zu Wort, der Coaker bei seiner Ankunft in Empfang genommen hatte. „Wenn die Viecher hier eindringen, könnten wir uns damit wehren.“

Coaker, Walker und Bendrix sahen ihn an, und die Zufriedenheit über seinen Einfall schwand augenblicklich.

„Wenn die hier mit Gewalt eindringen“, erklärte die wissenschaftliche Leiterin barsch, „wird das die gesamte Station zerstören.

---ENDE DER LESEPROBE---