Reinspüren ist kein Hobby. Mir reicht Realität - Jonas Kalk - E-Book
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Reinspüren ist kein Hobby. Mir reicht Realität E-Book

Jonas Kalk

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Beschreibung

In einer Welt, in der alles „gefühlt“ werden muss – von der Brotkruste bis zur Beziehung – liefert „Reinspüren ist kein Hobby. Mir reicht Realität.“ eine kluge, witzige und erfrischend unspirituelle Gegenrede zum Zeitgeist der Selbstoptimierung. Der Autor hält unserer gefühlsfixierten Gesellschaft den Spiegel vor – und zeigt, wie aus Achtsamkeit ein Leistungswettbewerb, aus Authentizität eine Pose und aus Innenarbeit ein neuer Volkssport geworden ist. Mit spitzer Ironie und präziser Beobachtungsgabe zerlegt das Buch die modernen Mythen vom „wahren Selbst“, der „achtsamen Partnerschaft“ und der „emotionalen Reise des Korns“. Statt spiritueller Floskeln bietet es eine Rückbesinnung auf das, was wirklich trägt: Realität, Vernunft und gesunden Menschenverstand. In essayistischen Kapiteln, gespickt mit Humor, Alltagsbeispielen und philosophischem Tiefgang, führt das Buch durch die Fallstricke des modernen Seelenmanagements. Es entlarvt die Selbstoptimierung als kollektive Erschöpfungsstrategie, zeigt, wie der Kult ums Fühlen uns von der Welt entfremdet, und plädiert dafür, wieder einfach zu leben – unperfekt, untherapiert, echt. Kapitel wie „Das Innenleben ist kein Arbeitsplatz“, „Gefühle sind keine Religion“ und „Achtsamkeit, aber bitte mit Abstand“ sezieren den Lifestyle der Dauerreflexion mit messerscharfem Witz. Dabei bleibt das Buch nie zynisch, sondern tief menschlich: Es erkennt die Sehnsucht hinter dem Trend – und ermutigt dazu, sie auf realistische, humorvolle Weise zu stillen. Das Fazit ist ebenso befreiend wie vernünftig: Wir brauchen weniger Selbstbespiegelung und mehr Weltbezug. Nicht jedes Gefühl ist eine Wahrheit, nicht jede Stimmung eine Erkenntnis, nicht jede Entscheidung eine Reise zu uns selbst. Manchmal hilft einfach: das Bad putzen, einen Freund anrufen, das Leben leben. „Reinspüren ist kein Hobby. Mir reicht Realität.“ ist ein Plädoyer für Klarheit, Pragmatismus und Gelassenheit – gegen das ewige Reinfühlen und für das schlichte Tun. Ein Buch, das Denken wieder sexy macht, Vernunft rehabilitiert und mit entwaffnendem Humor zeigt, dass man kein besserer Mensch werden muss, um ein gutes Leben zu führen. Ein ebenso kluges wie komisches Manifest für das Ende der Selbstoptimierung – und den Anfang des echten Lebens.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Reinspüren ist kein Hobby. Mir reicht Realität.

Impressum

Jonas Kalk, geboren 1982 in Köln, ist Essayist, Satiriker und Kolumnist.

Nach einem Studium der Philosophie und Kommunikationswissenschaft arbeitete er zunächst als Werbetexter, bis er beschloss, die Sinnsuche der Selbstoptimierungsbranche selbst zum Thema zu machen. Seine Texte erscheinen regelmäßig in Online- und Print-Magazinen.

Kalk gilt als scharfsinniger Beobachter des modernen Lebens zwischen Achtsamkeit, App-Zwang und Brotkrümel-Erleuchtung.

Er lebt in Berlin, wo er versucht, das Leben nicht zu „spüren“, sondern einfach zu führen – vorzugsweise mit einem guten Kaffee und schlechtem WLAN.

Dieses Buch wurde unter Verwendung von automatisierten Tools überarbeitet. Zur Unterstützung bei Rechtschreibung und Grammatik wurde Microsoft® Word for Mac, Version 16, sowie zur sprachlichen Optimierung Google Gemini 2.5 Pro eingesetzt. Das Buchcover wurde mit Hilfe von Google Gemini 2.5 Flash Image erstellt.

Berlin, 2025

[email protected]

Einleitung: Ich spür’s nicht - und das ist gesund

Berlin. Neulich wollte ich nur Brot kaufen. Ein Sauerteigbrot, nichts Weltbewegendes, keine existenzielle Sinnsuche in den Teigporen. Ich betrat also die neue Bäckerei um die Ecke, die aussah, als hätte ein schwedischer Möbeldesigner einen Burnout mit Backwaren therapiert. Statt einer Theke gab es eine Art Altar aus unbehandeltem Eichenholz. Dahinter stand keine Verkäuferin, sondern eine „Brot-Sommelière“ und fragte mich mit dem sanften Lächeln einer vollendeten Erleuchtung, ob ich das Brot „wirklich fühlen“ wolle, bevor ich es kaufe.

Ich muss zugeben, in diesem Moment fühlte ich vor allem eines: Verwirrung. Und einen leichten Anflug von Panik. Sollte ich das Brot an meine Wange halten? Daran riechen wie an einem teuren Wein? Oder gar ein Ohr darauf legen, um dem Gärprozess zu lauschen, wie ein Bankräuber am Tresor? Bevor ich antworten konnte, wurde ich über die „achtsame Zubereitung“ des Laibes aufgeklärt, über die „emotionale Reise des Korns“ und dass man hier nicht einfach nur Brot kaufe, sondern „ein Stück zu sich selbst finde“. Der Brot-Kauf als spirituelle Einkehr, die Bäckerei als säkularisiertes Kloster. Ich nickte stumm, zahlte acht Euro für etwas, das verdächtig nach einem Laib mit überhöhtem Selbstwertgefühl aussah, und verließ den Laden mit der leisen Ahnung, dass ich gerade unabsichtlich Mitglied einer neuen urbanen Religionsgemeinschaft geworden war.

Dieses Erlebnis, so absurd es klingen mag, ist ein perfektes Symptom unserer Zeit. Wir leben in einer Gesellschaft, die besessen ist vom „Reinspüren“. Alles muss gefühlt, erspürt, durchleuchtet und optimiert werden. Wir sollen nicht mehr nur arbeiten, sondern unsere „Berufung finden“. Wir sollen nicht einfach Sport treiben, sondern unseren „Körper neu erfahren“. Wir sollen keine Beziehung führen, sondern eine „achtsamen Partnerschaft auf Augenhöhe“ zelebrieren. Jeder Gang zum Supermarkt wird zur Achtsamkeitsübung, jeder Smalltalk zur potenziellen Coaching-Sitzung. Die Selbstoptimierung ist von einer spleenigen Freizeitbeschäftigung für Manager in der Midlife-Crisis zu einer gesellschaftlichen Pflicht geworden. Wer heute nicht an sich arbeitet, an seiner Seele feilt und seinen Gefühls-Haushalt mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks justiert, gilt fast schon als suspekt.

---ENDE DER LESEPROBE---