Reise Know-How CityTrip Bremen mit Überseestadt und Bremerhaven - Izabella Gawin - E-Book

Reise Know-How CityTrip Bremen mit Überseestadt und Bremerhaven E-Book

Izabella Gawin

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Beschreibung

Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der der Hansestadt Bremen selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: historischer Marktplatz, Großbauten in der Überseestadt und expressionistische Architektur in der Böttcherstraße - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge nach Vegesack, Worpswede, Fischerhude und Bremerhaven - Shoppingtipps von Museums-Shops bis zum Flohmarkt - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die Bremer Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: von der Ausgehmeile Große Schlachte bis zur Kammerphilharmonie - Erbe der Hafenstadthistorie: Kaffee-, Tee- und Kakaokultur - Bremen zum Träumen und Entspannen: an der Weser, im Bürger- oder im Rhododendronpark - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... CityTrip - die aktuellen Stadtführer von Reise Know-How, mit über 160 Städtezielen die weltweit umfangreichste Kollektion. Fundiert, übersichtlich, praktisch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 209

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Vorwahlen

Restaurantkategorien

Unterkunftskategorien

Bremen entdecken

„Moin …“

Willkommen in Bremen

Kurztrip nach Bremen

Stadtspaziergang

Im Herzen der Altstadt

Über die Böttcherstraße zur Schlachte

Schnoor-Viertel

Kulturmeile

Das Viertel

Ins Grüne

Entdeckungen außerhalb des Zentrums

Überseestadt

Abstecher in die Umgebung

Bremen erleben

Bremen für Kunst- und Museumsfreunde

Bremen für Genießer

Bremen am Abend

Bremen zum Stöbern und Shoppen

Bremen zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Bremen verstehen

Bremen – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Bremen – eine Mords-Stadt

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Mit Kindern unterwegs

Medizinische Versorgung

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sport und Erholung

Stadttouren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Die Autoren

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/bremen23

Vorwahlen

> für Deutschland: 0049

> für Bremen: 0421

Restaurantkategorien

Die Preise gelten für Hauptgericht, Nachspeise und Getränk.

€: bis 15 €

€€: 15–25 €

€€€: 25–35 €

€€€€: über 35 €

Unterkunftskategorien

Preise für ein Doppelzimmer. Die angegebenen Preisspannen sind Richtwerte, können an Wochenenden sinken und während der Sommerferien stark ansteigen.

€: bis 70 €

€€: 70–140 €

€€€: 140–200 €

€€€€: ab 200 €

Bremen entdecken

„Moin …“

… sagen die Bremer zur Begrüßung – egal zu welcher Tageszeit. Sie mögen’s kurz und unkompliziert. Zwar leben in Deutschlands kleinstem Bundesland die meisten Millionäre, doch von Protz keine Spur. Selbst sie fahren gern mit dem Fahrrad, was kein Wunder ist, denn Bremen gehört zu den Top-Fahrradstädten in Deutschland. Eine unaufgeregte Freundlichkeit macht das Leben leicht und angenehm. Dazu passt, dass Altehrwürdiges und Alltägliches eng beieinander liegen: hier der zum UNESCO-Weltkulturerbe geadelte Marktplatz {1}, nahebei das Faulenquartier (–>), in dem nichts fault, sondern ganz normale Menschen leben. Und immer sind es nur wenige Schritte ins Grüne. Wie ein Zauberring umspannen die parkähnlichen Wallanlagen {33} die City. Und an der Flusspromenade Schlachte {12}, wo Möwen kreisen und große Pötte Richtung Meer ziehen, kommt maritimes Feeling auf. Eine Formel fasst es gut zusammen: Bremen ist eine Großstadt, die sich anfühlt wie ein Dorf.

Entdecken Sie bei Ihrem Besuch historische und szenige Viertel, erfahren Sie die Hansestadt mit Bike oder Boot – auf Wunsch bis zur Mündung der Weser in die Nordsee. Und lernen Sie Bremens „Spezialitäten“ kennen, die nicht nur kulinarischer Art sind: die maritime Woche und das High-Tech-Raumfahrtlabor ZARM (–>), die sommerliche Breminale und den winterlichen Schlachtezauber. Zu jeder Jahreszeit macht ein entspanntes Getränk den Tag rund – am schönsten zum Sonnenuntergang am Fluss. Schon die Stadtmusikanten wussten: „In Bremen spielt die Musik ...“

Willkommen in Bremen

Bremen ist klein, aber nicht provinziell. Es unterhält Handelskontakte in alle Welt, blickt forsch über den eigenen Tellerrand und bekennt sich zur Liberalität. Das historische Zentrum ist so schön, dass es von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Eine lebendige Bar- und Café-Szene kündet davon, dass die Norddeutschen entgegen dem weit verbreiteten Vorurteil, sie seien spröde und kühl, kontaktfreudig und lustbetont sind. Jeden Abend kann man Spannendes unternehmen, der Kulturkalender der Stadt ist prall gefüllt.

Nette Gassen, sympathische Lokale – im Schnoor {17} (141br Abb.: gs)

Wie bewegt man sich in Bremen?

Alles Schöne lässt sich in Bremen leicht verbinden: Ob Sightseeing oder Shopping, Weserfahrt oder Schlemmermahl – Bremen ist die Stadt der kurzen Wege. Lange Bus- oder U-Bahnfahrten sind nicht nötig, um von einem Ort zum nächsten zu gelangen.

So entdeckt die Mehrzahl der Besucher die Stadt zu Fuß, entweder allein oder geführt (siehe Stadttouren). Der Stadtspaziergang (–>) führt zu Bremens bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Wer es bequemer mag, steigt an der Ecke Marktplatz {1}/Langenstr. in den Stadtmusikanten-Express, eine Elektrobahn, die im Schritttempo fast die gleiche Route abfährt (April–Okt. mehrmals tgl. 10.30–16.30 Uhr, 10 €; zur Überseestadt tgl. 13.30 Uhr, 14 €; Infos und Tickets: Tel. 0412 3080010, www.bremen-tourismus.de).

Wer ein Fahrrad dabei hat oder sich eines leiht, hat in Bremen die Nase vorn. Zahlreiche Radwege sorgen dafür, dass man vom Autoverkehr weitgehend verschont bleibt. Die zentrale Radverleihstation befindet sich am Hauptbahnhof. E-Bikes werden auch über die Tourist-Information und die Reederei Hal Över (s. o.) vermittelt.

Bus und Straßenbahn sind gleichfalls eine gute Option, wichtige Umsteigepunkte sind der Bahnhof und Domsheide.

Wohin abends?

Viel los ist im „Viertel“ (–>), wo man sich in einem Bistro oder einer Bar trifft. Bei warmem Wetter pilgert halb Bremen zu den Biergärten der Schlachte {12} hoch über dem Fluss.

Wo ausruhen?

Nur einen Katzensprung ist es vom Zentrum zum Grüngürtel der Wallanlagen {33}. Nicht weit ist es auch zum Osterdeich {30}, dessen grüner Hang zur Weser hinabführt. Eine Minifähre setzt zum anderen Ufer über, wo am Strand ein Café öffnet. Wer völlig abschalten will, begibt sich in den Bürgerpark {38}, wo man vergisst, in einer Stadt zu sein.

Kurz und knapp: Grüne Stadt

„Wozu ein eigenes Auto? Sie kaufen ja auch keine Kuh, wenn Sie ein Glas Milch trinken wollen!“ Mit diesem bizarren Spruch wirbt Bremen für ein Leben ohne eigenen Pkw. Längst ist Carsharing angesagt und nur Autos mit „grüner Plakette“ dürfen in die City. Experimentiert wird mit Elektro-Bikes, die mit Sonnen- und Windenergie „befeuert“ werden. Schon jetzt durchziehen 650 km Radwege die Stadt. Da wundert es nicht, dass Bremen zu einer der komfortabelsten Fahrradstädte der Welt gewählt wurde!

Mein Tipp: Weser- und Hafenrundfahrt

Bremen vom Wasser aus gesehen: Auf einem Schiff schippert man vom Martinianleger flussabwärts zu den Seehäfen der Stadt und erfährt dabei Interessantes aus Bremens 1200-jähriger Geschichte.

<24> [K10] Hal Över, Schlachte 2 (Start Martinianleger), Tel. 0421 338989, www.hal-oever.de, April‒Okt. 3 x tgl., Preis: 16,50 €, Rabatt für Kinder, Schüler und Studenten, Familien und Rentner, Anfahrt: Straßenbahn 2, 3, 4, 6, 8 (Haltestelle Domsheide)

Kurztrip nach Bremen

Schon in zwei oder drei Tagen kann man in Bremen allerlei erleben: Altstadt und Bürgerpark, Kulturmeile und Viertel lassen sich problemlos zu Fuß erkunden, dabei bleibt genug Zeit für Schlemmer- und Nachtpartien.

1. Tag: Altstadt und „umzu“

Wo Bremen steinalt ist, ist es am schönsten: Auf dem Marktplatz {1} gibt es so viele Attraktionen, dass man hier gut einen halben Tag verbringen kann. Schauen Sie ins Rathaus {2} und in den Ratskeller, grüßen Sie den Roland und die Stadtmusikanten {4}, erleben Sie Bremen vom Turm des St.-Petri-Doms {7} aus der Vogelperspektive! Auf dem angrenzenden Domshof {8} sorgt vormittags der Wochenmarkt für gute Stimmung, in der nahen Böttcherstraße {11} überrascht eine eigenwillige Backsteinwelt.

Anschließend können Sie Bremens zweites historisches Viertel, den Schnoor, besuchen. Das ehemalige Seemannsquartier erscheint als große Puppenstube mit originellen Läden und Lokalen.

Und abends? In der warmen Jahreszeit gehts zur Schlachte {12}, wo sich ein Biergarten an den nächsten reiht. Mittendrin verläuft ein Corso zum Flanieren und Flirten. Bei Schmuddelwetter besuchen Sie ein angesagtes Restaurant, gehen ins Theater oder lassen den Tag in einem der Szenelokale im „Viertel“ (–>) ausklingen.

Der auf –> beschriebene Stadtspaziergang bietet einen detaillierten Vorschlag zur Erkundung der Altstadt.

2. Tag: Vom Zentrum ins Grüne

Morgens

Ist es warm, empfiehlt sich ein Schiffsausflug. Dabei lässt sich ein Blick auf die entstehende Überseestadt (–>) werfen, deren Speicher bereits kulturell genutzt werden. Bei regnerischem Wetter bummelt man durch Bremens Innenstadt: Hier kann man von einer glasüberdachten Passage zur nächsten laufen und dabei Dutzende interessanter Läden und Boutiquen kennenlernen.

Mittags

Über Schwachhausen, Bremens „besseres“ Wohnviertel, gelangt man zum Bürgerpark {38}. Wege führen ins waldähnliche Dickicht, unerwartet öffnen sich Lichtungen und kilometerlange Sichtachsen. Man spaziert an einem Wildgehege vorbei und an kleinen Wasserwegen entlang, auf denen es sich auch gut rudern lässt. Für das Mittagessen bietet sich die Meierei an, ein Palais im Schweizer Stil. Gleichfalls schön ist der Pavillon der Waldbühne (–>).

Einen gänzlich anderen Charakter hat der Rhododendronpark {40} im Osten der Stadt. Mit über 600 Pflanzen ist er einer der größten der Welt und zeigt sich zur Blütezeit von Mai bis Juni im Farbenrausch.

Abends

Das Abendprogramm sollte man vom Angebot abhängig machen: Läuft im Moment ein gutes Theaterstück oder ein Musical, ein Jazz- oder ein Blueskonzert? Oder will man doch lieber in einem der angesagten Clubs abtanzen? Empfehlungen zur Gestaltung des Nachtprogramms siehe „Bremen am Abend“.

Nägel im Pflaster

Eine kürzere Variante des hier beschriebenen Stadtspaziergangs bietet der offizielle, durch Nägel im Pflaster angezeigte Weg der „Touristischen Route“. Er entspricht dem Abschnitt vom Marktplatz über die Böttcherstraße, an der Weser entlang zum Schnoor und endet wieder am Marktplatz.

Das gibt es nur in Bremen

> Die Bremer Stadtmusikanten: Hier fanden die legendären Figuren ihr Glück (–>).

> Schüsselkorb, Schlachte, Schnoor: Bremen ist voll seltsamer Straßennamen!

> Die Bremer „Sieben Faulen” werden prämiert (–>).

> Kohl und Pinkel: Das Bremer „Nationalgericht“ gibt im Winter Kraft.

> Schaffermahl: Beim ältesten „Brudermahl“ der Welt sind nach eiserner Tradition Frauen nicht zugelassen (–>).

> Der älteste Fasswein Deutschlands: Im Ratskeller lagern mehr als 600 Weine aus Deutschlands 13 Anbaugebieten.

> SV Werder Bremen – sattgrün wie der Deich, jung und knackig

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Bremen kompakt: Für diesen Spaziergang benötigen Sie – ohne Besichtigungen, Foto- und Kaffeepausen – 1½ bis 2 Stunden und legen dabei eine Strecke von ca. 2,5 km zurück.

Startpunkt der Tour ist Bremens „gute Stube“, der Marktplatz {1} mit der berühmten Roland-Statue, dem Symbol für Freiheit und Liberalität. Nach einem Blick auf die prunkvolle Fassade des Rathauses {2} kann man in den Ratskeller {3} hinabsteigen, der seit Jahrhunderten Speis und Trank bietet.

Gleich neben dem Eingang stehen die Bremer Stadtmusikanten {4}. Danach geht’s einmal rings um den Platz. Vor dem Haus der Bürgerschaft {5} können Sie sich nach Einwurf einer Münze ins „Bremer Loch“ das Wiehern, Krächzen und Schreien der Stadtmusikanten anhören. Von der Terrasse des Schütting {6} hat man den besten Blick auf den St.-Petri-Dom {7}. Die Kirche ist über 1200 Jahre alt, unbedingt sehenswert sind die Krypten! Wer gut zu Fuß ist, steigt über unendlich viele (es sind 265!) Stiegen knapp 100 Meter zu den Turmspitzen hinauf. Der Mühe Lohn ist ein grandioses Panorama der ganzen Stadt!

Südlich des Marktplatzes lockt ein riesiger „Lichtbringer“ in die Böttcherstraße {11}. In der engen Backsteingasse stöbert man in hübschen kleinen Läden und lauscht zu (fast) jeder vollen Stunde einem Glockenspiel. Hochkarätige Kunst entdeckt man im Paula-Modersohn-Becker-Museum, in dem viele Werke der Malerin ausgestellt sind.

Am Ende der Böttcherstraße gelangt man an den Martinianleger. Jetzt geht es nach links an der Weser entlang. Vertäute Gastroschiffe, vorbeifahrende Kähne und Boote verströmen maritimes Flair.

Anschließend spaziert man durch den Schnoor {17}, das mittelalterliche Seemannsquartier mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen, windschiefen Giebelhäusern und lauschigen Plätzen – hier macht das Bummeln Spaß! In mehreren Lokalen steht ein günstiger Mittagstisch auf der Speisekarte.

Wer möchte, kann den Spaziergang an dieser Stelle etwas abkürzen und gelangt nach wenigen Schritten zum Marktplatz {1}. (Die Abkürzung des Spaziergangs vom Schnoor zum Marktplatz ist mit einer grün gestrichelten Linie im Kartenmaterial eingezeichnet.)

Vorbei am Alten Landgericht und der Stadtbibliothek {22} erreicht man Bremens Kulturmeile. An der Rückseite der Kunsthalle {23} quert man auf einem Brückensteg den Wallgraben und gelangt zum Platz vor dem Goethe-Theater, wo man im Café Theatro eine kleine Verschnaufpause einlegen kann. Jenseits des Platzes beginnt die multikulturelle Einkaufszeile mit schrägen Boutiquen und türkischen Gemüseläden, Straßencafés und Döner-Grills.

Rechts des Ostertorsteinwegs geht es durchs idyllische „Milchquartier“ zum Osterdeich {30}. Von der Allee senkt sich ein grüner Hang zur Weser hinab, ostwärts führt der Weg zum Ahoi, von wo man bei einer kleinen Stärkung lange Flusskähne an sich vorbeiziehen sehen kann.

Im Herzen der Altstadt

Der Marktplatz ist „Bremens gute Stube“ und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Böttcherstraße ist eines der besten Beispiele für expressionistische Architektur. Maritim geprägt sind Schlachte und Schnoor, die herausgeputzte Uferpromenade und das mittelalterliche Hafenviertel.

{1} Marktplatz und Roland *** [L10]

Alle Wege führen zum Marktplatz, wo sich seit dem frühen Mittelalter das öffentliche Leben abspielt. Er ist Bremens Hauptattraktion, ein Schauplatz rauschender Feste. Von Frühjahr bis Herbst sind die Terrassencafés gefüllt, im Dezember wird ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt abgehalten. Stellt man sich in seiner Mitte auf das in den Boden eingelegte Hanseatenkreuz, gewinnt man den besten Überblick. Im Norden steht das prächtige Rathaus, im Osten das Haus der Bürgerschaft {5}, im Süden der Schütting {6}. Zu allen Seiten öffnet sich der Markt zu Plätzen und Straßen, sodass er trotz aller Geschlossenheit weitläufig wirkt.

Bremens Wahrzeichen, der 10 m hohe steinerne Roland, ist vor dem Rathaus postiert, ein Symbol für Recht und Freiheit. Stocksteif steht er da mit erhobenem Schwert und eng anliegendem Gürtel, gekachelten Knien und geschienten Beinen; nur sein lockiges Haupt und die engelhaften Gesichtszüge beleben die starre Pose, ein geheimnisvolles Lächeln umspielt seinen Mund. Ein Laute spielender Engel an seiner Gürtelschnalle erinnert an das Rolandlied (s. rechts „Kurz & Knapp: Roland“). Übrigens hatte der Gigant auch praktischen Nutzen: Der Abstand zwischen seinen spitzen Knien beträgt genau eine Bremer Elle (ca. 55 cm), die den Kaufleuten als Maßeinheit diente. Erbaut wurde der Roland 1404, als Bremen schon Stadtrecht besaß und Mitglied der Hanse war. Er wurde frontal zur Kirche postiert, auf seinem Schild leuchtet folgender Spruch:

vryheit do ik yu openbar

de karl und mennich vorst vorwar

desser stede ghegheven hat

des danket gode ist min radt

Freiheit offenbare ich euch,

die Karl (der Große) und mancher Fürst, fürwahr, dieser Stätte gegeben hat. Dafür danket Gott, (das) ist mein Rat.

Mit diesen Worten wurde der Anspruch auf Freiheit vor geistlicher Bevormundung unterstrichen: Wie Ritter Roland sind die Bremer nur dem Kaiser, keiner anderen Macht, auch nicht der Kirche, untertan – im Mittelalter war das eine fast ketzerische Losung!

Solange der Roland nicht vom Sockel stürzt, wird Bremen, so ein geflügeltes Wort, nicht untergehen. Und weil die Bremer ihre historischen Sinnsprüche ernst nehmen, wurde die Skulptur selbst in den Bombennächten von 1944 nicht verlegt – man hatte sie eingemauert und den Freiraum mit Sandsäcken gefüllt.

> Anfahrt: Straßenbahn 2, 3 (Haltestelle Obernstraße)

Kurz und knapp: Roland: Ritter und Retter

Bizarr wirkt der Riesenmann auf dem Marktplatz (Bild S. 135). Und warum bloß heißt er „Roland“? Im 8. Jahrhundert soll ein Ritter gleichen Namens existiert haben, ein Neffe Karls des Großen. Von den eigenen Leuten 778 bei Saragossa in einen Hinterhalt gelockt, gelang es ihm gleichwohl, den Truppen des Kaisers zum Sieg zu verhelfen. Die bedingungslose Treue zu Karl dem Großen kostete ihn schließlich das Leben ... Seine Nachfahren widmeten ihm um 1100 ein „Rolandlied“ („La Chanson de Roland“). Und mit dem Lied kam der „ewige“ Ruhm. Erst wurde ihm in Bremen ein Standbild errichtet, dann folgten viele Rolande in nord- und ostdeutschen Städten –und immer galten sie als Sinnbild für Tapferkeit, Treue und Mut.

Exkurs: Der Krüppel – ein Bremer Held

Oft wird die gemarterte Kreatur übersehen, die zwischen den Beinen des Rolands kauert. Sie erinnert an eine Lokallegende: 1032 hatten Bremer Bürger Gräfin Emma, die Witwe des letzten Grafen von Lesum, gebeten, ihnen Land für die Bürgerweide abzutreten. Die Gräfin gab sich offen und großzügig und wollte so viel Grund und Boden bereitstellen, wie ein Mann an einem einzigen Tag umlaufen könne. Ihr Neffe und rechtmäßiger Erbe bestand freilich darauf bestimmen zu können, welcher Mann dies sei. Ein beinloser Krüppel, beschied er, müsse es sein. Doch dieser war beweglicher, als es der Neffe für möglich gehalten hatte: Unter Einsatz aller Kräfte schleppte er seinen Körper mit den Armen voran und umrundete den gesamten heutigen Bürgerpark {38}, insgesamt 130 ha. Darauf war er so erschöpft, dass er noch gleichen Tages starb. Die Nachwelt hat es ihm mit einem Denkmal zu Füßen des Rolands gedankt. Der Kampf um die Bürgerweide trug zur Herausbildung eines ersten „Bürgerausschusses“ bei, Keimzelle des späteren Stadtrates.

{2} Rathaus *** [L10]

Etwa zur gleichen Zeit wie der Roland ist das Rathaus entstanden, eines der schönsten in Deutschland.

Nach nur fünfjähriger Bauzeit wurde es fertiggestellt, eine Trutzburg mit Türmen, Zinnen und Wehrgang. Um 1600 wurde die Backsteinfassade aufgelockert, indem man den Arkadengang und den zweigeschossigen Mittelerker anfügte. Figuren und Ornamente lassen die Fassade als filigranes Kunstwerk erscheinen.

Wer sich die Reliefs genauer anschaut, kann in ihnen eine Chronik der Stadt vom frühen Mittelalter bis zur Reformation erkennen. Eine anmutige Frau, die ein Nest mit Henne und Küken unterm Arm trägt, erinnert an Bremens Gründung: Während eines Unwetters beobachten Fischer, wie eine Henne ihren Nachwuchs auf eine höher gelegene Düne in Sicherheit bringt. Sie tun es ihr nach und bleiben von den Fluten verschont. Darauf beschließen sie, an diesem Ort zu bleiben und gründen eine Siedlung, der sie den Namen „Bremon“ geben – was soviel heißt wie „an den Rändern (der Düne) gelegen“. Ein Figurenzyklus erstreckt sich oberhalb der Reliefs quer über die Fassade. An der Marktseite erblickt man Kaiser Karl den Großen mit den sieben Kurfürsten, an der Ostseite den städtischen Schutzpatron Petrus nebst Moses und Salomo, an der Westseite berühmte Denker von Plato über Aristoteles und Demosthenes bis Cicero.

Mehr über die bewegte Geschichte der Stadt erzählen die Innenräume. Die Untere Rathaushalle blieb aus gotischer Zeit unverändert erhalten. Sie ist durch zehn Eichenholzpfeiler in drei Schiffe geteilt und dient heute als Ausstellungsraum.

Sehenswert ist vor allem die Obere Rathaushalle. Der lichtdurchflutete Raum ist 40 m lang, 13 m breit und 8 m hoch. Die Holzdecke ist mit Medaillons deutscher Kaiser von Karl dem Großen bis Sigismund verziert, zwischen schweren Messingleuchtern hängen Modelle von Kriegsschiffen der Handelsflotte. Sie sind mit Miniaturkanonen bestückt, die mit Schwarzpulver geladen werden können. Bei Festgelagen wurden sie in Stellung gebracht, ein Salutschuss läutete die Ankunft der Ehrengäste ein. Ein Wandgemälde von 1532 stellt die Gründung des Bistums Bremen dar, Kaiser Karl und Bischof Willehad repräsentieren weltliche und geistliche Macht. Aus dem gleichen Jahr stammt das „Salomonische Urteil“, womit in Erinnerung gerufen wird, dass nicht nur die Ratsherren hier tagten, sondern auch das Oberste Gericht.

Mitten im Raum ist die „Kundige Rolle“ ausgerollt, ein 7 m langes Pergamentpapier, vollgeschrieben mit Gesetzen, das von 1489 bis 1756 alljährlich vom Rathaus aus verlesen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt die Kundige Rolle als verschollen, erst 2014 wurde sie bei einer Kunstauktion in Kalifornien zufällig „wiederentdeckt“ und nach Bremen zurückgebracht ...

Seit 1545 wird in dem prunkvollen Saal das „Schaffermahl“ angerichtet. Früher war dies das feierliche Abschiedsessen für Kaufleute und Kapitäne, die nach langer Winterpause auf See gingen. Heute dinieren hier – einmal im Jahr, stets im Februar – Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Eisern hält man daran fest, dass das älteste „Brudermahl“ der Welt eine Sache von Männern bleibt – 2006 durfte als erste Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel daran teilnehmen.

Hinter dem reich geschnitzten Barockerker von 1616 verbirgt sich die Güldenkammer, ein von Heinrich Vogeler im Jugendstil gestalteter Prunkraum.

> Am Markt 21, www.rathaus.bremen.de, einstündige Rathausführung Mo–Fr 11, 12, 15, Sa zusätzlich 16, So 11 und 12 Uhr (bei Veranstaltungen und Senatsempfängen keine Besichtigung), Führung 7 €, Kinder bis 12 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen frei, Anfahrt: Straßenbahn 2, 3 (Haltestelle Obernstraße)

Der Markt: Bürgerhäuser, Liebfrauenkirche {9}, Rathaus {2} (033br Abb.: btz)

{3} Bremer Ratskeller *** [L10]

Spannend ist es oben, spannend ist es auch unten: Steigt man über steile Stufen an der Westseite des Rathauses in die Tiefe hinab, stößt man auf Bremens älteste Schänke.

Mächtige Gewölbe ruhen auf 20 Säulen, die einen Saal in drei Schiffe gliedern. Für rustikales Kolorit sorgen riesige Schmuckfässer. Seit 1405 wird im Ratskeller Wein ausgeschenkt – 675 Sorten.

Man nimmt an langen Eichentischen in der Historischen Halle Platz oder zieht sich in eine der fünf Priölken zurück. Das plattdeutsche Wort steht für „gemütliche Zimmer“: Separées, deren kleine Holztüren nur geschlossen werden dürfen, wenn sich mindestens drei Personen darin befinden – so ist gewährleistet, dass nichts „Unanständiges“ passiert. Bei einer Besichtigung lernt man auch den Bacchuskeller kennen, wo der dralle, pausbäckige Gott auf einem Riesenfass thront, und den Apostelkeller, der den ältesten Fasswein Deutschlands beherbergt (1653).

Natürlich kann man bei dem Rundgang nur einen Teil des düsteren Kellerlabyrinths erkunden. Es ist 2 km lang und erstreckt sich vom Rathaus bis zum Dom und zur Kirche Unser Lieben Frauen. Mehr als 120.000 Flaschen werden hier aufbewahrt. Der älteste Tropfen des Hauses stammt von 1653 und lagert im nur von Kerzen erleuchteten Rosekeller. Ein Kellermeister hütet den Schatz wie seinen Augapfel und sorgt dafür, dass die Flaschen im Laufe der Jahre ihr unvergleichliches Aroma entfalten. Keine Flasche verlässt den Keller ohne den Schriftzug mit Bremer Wappen und Schlüssel. „Beck’s Bier“, erzählt der Kellermeister schmunzelnd, „hat auch einen Schlüssel auf der Flasche, aber der schaut verkehrt herum – nach rechts.“

Gute Hotels brüsten sich damit, dass Könige bei ihnen nächtigten – das Bremer Rathaus schmückt sich mit betrunkenen Künstlern. Im Hauffsaal rufen von Max Slevogt entworfene Fresken die vom Autor 1827 an diesem Ort verfassten „Phantasien im Ratskeller“ in Erinnerung: Er glaubte, mit dem Weingott, den zwölf Aposteln, der Weinjungfrau Rose und dem steinernen Roland persönlich zu zechen. Heinrich Heine, hört man, hat sich auch gern hierher verirrt und Komponisten wie Johannes Brahms und Max Bruch ließen sich durch den Wein zu großen Werken inspirieren.

> Am Markt, www.ratskeller-bremen.de, Tel. 0421 321676, tgl. 11–24, Küche nur 12–14.30 u. 18–22 Uhr, Anfahrt: Straßenbahn 2, 3 (Haltestelle Obernstr.), einstündige Führung „Keller Kieken“ März–Okt. Sa 11,13, 15 Uhr, Eintritt: 15 € (inkl. Schoppen Wein/Traubensaft)

{4} Bremer Stadtmusikanten *** [L10]

Links vom Eingang zum Ratskeller stehen die berühmten Bremer Stadtmusikanten, eine Figurengruppe von Gerhard Marcks (1953). Die Geschichte von den verstoßenen Haustieren, die sich gemeinsam durchs Leben schlagen und mit Pauken und Trompeten zu aller Vergnügen beitragen, ist in der ganzen Welt bekannt.

Quer durch alle Kulturen und Sprachen fasziniert die Geschichte und hat zur Popularität der Stadt so sehr beigetragen, dass die Tiere Bremens beste Botschafter sind. Sie fanden sogar Eingang ins Guinnessbuch der Rekorde: 1500 Bremer verkleidet als Esel, Katze, Hund und Hahn, stimmten auf dem Marktplatz ein so ohrenbetäubendes Konzert an, dass sie „als größter Stadtmusikantenzug der Welt“ in die Annalen eingingen.

Wer übrigens mit beiden Händen den Esel an den Vorderbeinen anfasst, braucht sich um die Zukunft keine Sorgen zu machen – alle Wünsche gehen in Erfüllung! Kein Wunder, dass die Hufe des Esels mittlerweile blank poliert sind und glänzen wie Gold!

Mein Tipp: Die Stadtmusikanten – Bremens anarchische Botschafter

„Ei was, du Rotschopf“, sagte der Esel, „zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall! Du hast eine gute Stimme, und wenn wir zusammen musizieren, so muss es eine Art haben.“ Hund, Katze und Hahn, von ihren Herren ausgesetzt, schlossen sich dem Esel an – Bremen galt ihnen als freie Stadt ohne Knechtschaft und Pein. Die vier unterschiedlichen Gesellen kamen nie an, doch unterwegs erlebten sie Erstaunliches: Mit vereinter Kraft, mutig und keck verscheuchten sie eine Räuberbande und eroberten sich ein Häuschen, in dem sie fortan ein glückliches Leben führten.

Hören kann man sie bei Einwurf einer Münze ins chronisch leere Bremer Loch – den Kanaldeckel vor der Bürgerschaft am Marktplatz {1}. Da heißt es: „Kreih nich, jaul nich, knurr nich, segg iaaa!“ Ein in Bremen beliebter Spruch lautet: „Wenn Du am Ende bist und kommst auf den Hund, dann ist alles für die Katz und kein Hahn kräht nach Dir…“ Möchten Sie die Stadtmusikanten live erleben? Von Mai bis Oktober hauen sie sonntags ab 12 Uhr beim Neptunbrunnen (–>) für 30 Min. auf die Pauke! Ein „Stadtmusikantenhaus“, das das Grimmsche Märchen als Geschichte von Migration und Solidarität erzählt, entsteht im Kontorhaus (fast neben dem Schütting {6}) und soll 2023 fertig werden.

{5} Haus der Bürgerschaft * [L10]

Von hier wird Bremen regiert: Im wuchtigen Glaspalast tagt das Bremer Landesparlament.

1966 auf dem Boden der im Krieg zerstörten Börse entstanden, ist bis heute heftig umstritten, ob sich der Bau harmonisch in das historische Marktplatzbild einfügt. Fürsprecher verweisen auf die riesige Glasfassade, in der sich alte Bürgerhäuser, Schütting und Rathaus spiegeln – so sehe man die schönsten Gebäude der Stadt, auch wenn man ihnen den Rücken zukehrt! Einen Blick lohnt auch seine Rückseite, wo ein Skulpturengarten mit Werken von Bremens Starbildhauer Gerhard Marcks überrascht – ein stiller Flecken mitten im Zentrum!

> Am Markt 20, Mo–Fr 10–17 Uhr, Eintritt frei, www.bremische-buergerschaft.de, Anfahrt: Straßenbahn 2, 3 (Haltestelle Obernstraße)

{6} Schütting ** [L10]

Ein Haus für erfolgreiche Kaufleute, ein Schmuckstück gegenüber dem Rathaus. Sein seltsamer Name stammt vermutlich von „Schossen“, was so viel wie „Zuschießen von Steuern“ bedeutet.