Religion für Nichtschwimmer - Markus Beile - E-Book

Religion für Nichtschwimmer E-Book

Markus Beile

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Beschreibung

Was ist eigentlich Religion? Und was bewirkt sie?

Frei von frommen Phrasen, erzählerisch und ohne bei den Leserinnen und Lesern großes Vorwissen vorauszusetzen, nähert sich Markus Beile dem Phänomen Religion und seiner Anziehungskraft. Er lädt die Menschen ein, die religiös eher »wasserscheu« sind, Religion in Gestalt des Christentums kennenzulernen als eine Weise, die Welt zu deuten und sich in ihr »schwimmend« zu bewegen. Das Buch will nicht überreden, sondern anregen, eigene Gedanken auszuprobieren und dann zu sehen, ob man Lust bekommt, selbst zu schwimmen.

  • Eine etwas andere Art, das Christentum als religiöse Weltsicht kennenzulernen.
  • Ein Buch für religiöse Nichtschwimmer

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Seitenzahl: 215

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Markus Beile

Religion für

Nichtschwimmer

Fünf Trockenübungen

Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Copyright © 2014 by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Umschlagmotiv: © Ocean/Corbis

Umsetzung eBook: Greiner & Reichel, Köln

ISBN 978-3-641-14605-4

www.gtvh.de

Wie es zu diesem Buch kam

Vor einiger Zeit besuchte ich einen alten Freund. Wir hatten uns während des Studiums in einem Chor kennengelernt. Dass wir ziemlich unterschiedliche Fächer beackerten (er studierte Mathematik, ich Theologie und Philosophie), hatte uns nicht daran gehindert, miteinander in die städtische Kulturszene einzutauchen und viel mit gemeinsamen Freunden unterwegs zu sein.

Die Wiedersehensfreude nach so vielen Jahren war groß. Wir wärmten alte Begebenheiten auf und erzählten uns gegenseitig, was wir in der Zwischenzeit alles erlebt hatten. Als ich von meiner Tätigkeit als Pfarrer berichtete, hörte er interessiert zu und sagte dann ziemlich unvermittelt: »Du weißt ja, ich bin, was Religion anbetrifft, ein ziemlicher Nichtschwimmer.«

Nichtschwimmer in Sachen Religion: Das klang seltsam und wir mussten beide über diesen Vergleich lachen.

»Ja«, meinte er, »es ist wirklich so. Ich bin in dieses Thema in meinem Leben bisher nicht wirklich reingekommen. Würde mich ja doch einmal interessieren, was da dahintersteckt. Könntest du mir vielleicht ein Buch empfehlen, das mir da behilflich ist?«

Ich war nun doch ein wenig überrascht. In der Studienzeit hatten wir über das Thema »Religion« wenig gesprochen.

»Wie müsste es denn sein, dieses Buch?«, fragte ich.

»Gute Frage«, murmelte er. »Wie müsste es sein?« Und er überlegte ein paar Augenblicke.

»Nun«, sagte er dann, »wenn ich bei dem Vergleich mit dem Nichtschwimmer bleibe, dann würde ich mir wünschen, dass ich nicht zu einem Sprung kopfüber ins kalte Wasser animiert werde. Ich möchte mir in Ruhe ein paar Gedanken machen zum Thema Religion, sozusagen am sicheren Ufer, ohne Klischees auf der einen und Denktabus auf der anderen Seite. Ich möchte auch nicht von vorneherein eine gläubige Haltung einnehmen müssen. Ein paar gedankliche Trockenübungen stelle ich mir vor, die mir plausibel machen können, dass es sich beim Phänomen Religion um nichts Unvernünftiges handelt, und die mich ein wenig auf den Geschmack bringen. Ich bin als Mathematiker ein logisch denkender Mensch. Ich will mich gerne herausfordern lassen, um mir neue Welten zu erschließen. Was ich dabei aber nicht brauchen kann, ist – verzeihe mir den Ausdruck – ein frommes Gefasel. Du weißt schon, was ich meine.«

Ich nickte.

»Ja«, schloss er seine Gedanken ab, »so ungefähr müsste dieses Buch sein. Und es soll nicht viel Wissen voraussetzen. Das ist bei mir, wie du dir denken kannst, ziemlich spärlich entwickelt. Ich bin sicher, du findest etwas Passendes! Ich freue mich auf Post von dir!«

Ein Buch für religiöse Nichtschwimmer! Ich stöberte in meinen Bücherregalen und blätterte in Buchprospekten. Leider fand ich nichts Passendes für meinen alten Studienfreund. Ich stieß auf einige Bücher, die als Einführung in den christlichen Glauben die christliche Lehre über Gott, Jesus, den Heiligen Geist und die Kirche ausbreiten. Das war jedoch nicht das, was meinem Freund vorschwebte. Andere setzten entweder zu viel an theologischem Insiderwissen voraus oder beschäftigten sich in erster Linie mit praktischen Fragen. Was fehlte, war ein Buch, das allgemein verständlich in das Thema »Religion« einführte, für interessierte Skeptiker ohne großes Vorwissen. Eine Einführung für »religiöse Nichtschwimmer« eben. Was nun? Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich selbst an die Arbeit zu machen …

Es dauerte eine Weile, bis ich meinem alten Studienfreund meine »Trockenübungen für kritisch Denkende« schicken konnte. Und offenbar entsprachen die Trockenübungen dem, was er gewollt hatte. Auf jeden Fall hat er mich ermuntert, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Seines Wissens, sagte er, gäbe es viele Nichtschwimmer in Sachen Religion, nicht nur in seinem Bekanntenkreis. Die würden sich vielleicht auch gerne einmal gedanklich herausfordern lassen. Und manche von denen, die sich als Schwimmer ausgeben, plantschen – so drückte er sich aus – auch nur ein wenig im flachen Wasser herum. Für die wäre das vielleicht auch etwas.

Ich weiß nun nicht, liebe Leserin und lieber Leser, wie Sie Ihre Schwimmfähigkeiten in Sachen Religion einschätzen. Kann ich davon ausgehen, dass Sie sich zumindest teilweise mit meinem alten Studienfreund identifizieren können? Wer weiß, vielleicht sind Sie ja auch, was Religion anbetrifft, ein erfahrener Schwimmer, meinen jedoch, ein paar Trockenübungen könnten dennoch nicht schaden? Vielleicht ergeht es Ihnen sogar so, dass Sie nach der Lektüre das Gefühl haben, bezüglich des Themas »Religion« schon viel weiter im Wasser gewesen zu sein, als Ihnen bewusst war. Wer weiß?

Gestatten Sie mir noch zwei Bemerkungen:

Wenn ich in diesem Buch von »Religion« spreche, beziehe ich mich in erster Linie auf die Religion, die in unseren westlichen Industrieländern immer noch am weitesten verbreitet ist, nämlich auf das Christentum. Ich bin aber der Meinung, dass vieles von dem, was ich aus meiner Perspektive über das Christentum sage, unter anderen Rahmenbedingungen auch für andere Religionen gelten kann.

Im ursprünglichen Text hatte ich meinen alten Studienfreund immer wieder direkt angeredet. Dieses Stilelement habe ich in der jetzigen Fassung beibehalten, bin aber vom vertrauten »Du« zum »Sie« gewechselt. Das erschien mir angemessener.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei den nun folgenden fünf Trockenübungen in Sachen Religion.

Ihr Markus Beile

Überblick über die fünf Trockenübungen

1. Alles Ansichtssache oder:

Das Phänomen der Perspektivität

2. Bühne frei oder:

Die Textwelt der Bibel

3. Horizonterweiterung oder:

Dimensionen religiöser Erfahrung

4. Ein Mikrouniversum oder:

Religion als Gesamtkunstwerk

5. Alles in einem neuen Licht sehen oder:

Anverwandlung der Welt

Anmerkungen

Bild- und Quellennachweis

Danksagung

1. Trockenübung

Alles Ansichtssache oder:

Das Phänomen der Perspektivität

Diese erste Trockenübung ist die Grundlage für alle weiteren. In ihr geht es um das Thema »Religion« eher indirekt.

Ich möchte mit Ihnen zuerst einmal über das grundsätzliche Thema »Weltanschauung« nachdenken.

Jeder Mensch, behaupte ich, schaut die Welt auf eine spezifische Weise an, je nachdem durch welche Brille er oder sie gerade die Welt betrachtet. Ja, Sie haben sich nicht verlesen! Ich behaupte: Jeder von uns hat nicht nur eine Brille, mit der er die Welt betrachtet, sondern gleich ein ganzes Arsenal von Brillen.

 

 

 

 

 

 

Die persönliche Brille

Ich möchte Sie auf die Thematik einstimmen mit dem folgenden Bild. Bitte betrachten Sie es einmal in Ruhe:

(Bild 1)

Was sehen Sie? Sie könnten nun, wenn Sie wollten, eine möglichst genaue Bildbeschreibung abgeben. Wie ist es, frage ich Sie: Würden Sie behaupten, wir alle, wenn wir das Bild betrachten, sehen das Gleiche?

Dann machen Sie einmal folgenden Test: Beschreiben Sie das Bild in aller Ausführlichkeit einer anderen Person, ohne dass diese das Bild sieht, und lassen es von ihr dann malen. Sie werden erstaunt sein, wie anders das Bild wird.

Woran liegt das? Die Augen melden, wenn wir das Bild betrachten, unserem Gehirn eine riesige Anzahl von Einzelinformationen. Das Gehirn verarbeitet nicht alle Sinneseindrücke, die ihm gemeldet werden. Das kann es gar nicht. Es wäre hoffnungslos überfordert, alles, was ihm zu jeder Sekunde im Leben gemeldet wird, zu verarbeiten. Was macht es also? Es wählt aus den Sinneseindrücken aus, indem es diese bewertet, und verknüpft sie dann, um sie deuten zu können, mit inneren Bildern, Gefühlen, Erlebnissen, Erinnerungen und Wünschen. So konstruiert der Mensch seine persönliche Sicht der Welt, die von Person zu Person ziemlich unterschiedlich sein kann.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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