Rosa Mord - Nadja Quint - E-Book

Rosa Mord E-Book

Nadja Quint

4,5

Beschreibung

Der zweite Fall für Evelyn Eick Der Düsseldorfer Geschäftsmann und Schwulenrechtler Bernd Brook genießt hohes Ansehen für sein soziales Engagement. Eines Morgens liegt er erdrosselt im Park, den Mund voller rosa Farbe. Dies ist nur einer von zwei ritualisierten Mordfällen an homosexuellen Männern, mit deren Ermittlung die Düsseldorfer Hauptkommissarin Evelyn Eick vollauf beschäftigt ist. Sie vermutet bereits eine Serie, hinter der ein geistesgestörter Täter steckt, doch ein dritter Mord, nach ähnlichem Ritual ausgeführt, passt plötzlich nicht mehr in das Schema. Auch Evelyns Privatleben verläuft nicht ausschließlich harmonisch. Ihr Vater ist inzwischen verstorben, und ihre Beziehung mit Lars, dem Rechtsmediziner, wird von dessen Töchtern aus erster Ehe skeptisch betrachtet. Die beiden Teenager wünschen sich, dass ihre Eltern sich wieder versöhnen, und Evelyn fühlt ihre Liebe zu Lars bedroht. Als Evelyn schließlich glaubt, ihre drei Kriminalfälle gelöst zu haben, hört das Morden trotzdem nicht auf, und langsam aber sicher deckt sie ein menschliches Drama auf, dessen Wurzeln bis in die Fünfziger Jahre zurück reichen. Rosa Mord thematisiert die Grenzen der Toleranz zwischen Menschen mit unterschiedlichem Lebensideal in ihrer Gier nach Geld, Macht und Liebe.

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Seitenzahl: 353

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Nadja Quint

Rosa Mord

Von der Autorin bisher bei KBV erschienen:

Verachte nicht den TodDas MädchengrabRosa Mord

Nadja Quint wurde 1959 in Herford geboren. Sie lebt in Düsseldorf und arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bevor sie sich dem Krimi widmete, veröffentlichte sie TV-Sketche, u. a. für die Serie »Sechserpack« (Sat1).

Nadja Quint

Rosa Mord

Originalausgabe

© 2013 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheim

www.kbv-verlag.de

E-Mail: [email protected]

Telefon: 0 65 93 - 998 96-0

Fax: 0 65 93 - 998 96-20

Umschlagillustration: Ralf Kramp

unter Verwendung von: © blondina93 · www.fotolia.de

Redaktion: Volker Maria Neumann, Köln

Druck: Aalexx Buchproduktion GmbH, Großburgwedel

Printed in Germany

Print-ISBN 978-3-95441-140-5

E-Book-ISBN 978-3-95441-151-1

Inhalt

Die Farbe

Der Verkäufer

Die Wohnung

Die Obduktion

Die Helferin

Der Freund

Das Wohnheim

Die Tochter

Die Obduktion

Das Buch

Die Partei

Der Brief

Die Wendung

Die Insel

Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe,als sie verdienen.

Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)

Die Farbe

Es war Anfang April, kurz nach Ostern, seit dem vergangenen Sonntag galt die Sommerzeit. Annika Hähnlein störte sich nicht an den vorgestellten Uhren. Es machte ihr nichts aus, dass der frühe Morgen nun dunkler war als noch in der Woche zuvor. Im Gegenteil: Sie freute sich auf das Frühjahr.

Um sechs Uhr ging sie joggen, zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Das Thermometer vor dem Fenster ihres alten Mädchenzimmers zeigte fünf Grad Celsius an. In den letzten Tagen war es wieder kühler geworden, der Frühling tat sich schwer. Annika zog ein zweites T-Shirt unter ihre Sportjacke und verließ das Haus. Vor der Tür schlug ihr eine Windböe entgegen, die Luft fühlte sich kälter an als die angegebenen fünf Grad, immerhin war es trocken.

Annika setzte sich in Bewegung. Hier am Lessingplatz hatte man in den vergangenen Jahren viele der Gründerzeithäuser saniert, entsprechend stiegen die Mieten. Die Bewohner des Viertels galten als anständige Leute, Annika brauchte sich nicht zu fürchten, auch nicht im Dunkeln. Außerdem waren die Straßen belebt, der Berufsverkehr hatte längst eingesetzt. Sie überquerte die Kruppstraße und kam zum Zeitfeld am Eingang des Volksgartens. Auf hohen Stangen standen vierundzwanzig Bahnhofsuhren, ihre Zeiger stimmten exakt überein: 6.09 Uhr. Annika schlug den Weg zum alten Bootshaus ein und lief an der Düssel entlang. Reflektoren an der Sporthose und ein roter Blinkstreifen quer über der Brust gaben ihr Sicherheit. Auf Musik verzichtete sie beim Joggen. Lieber hörte sie die Geräusche der Umgebung und den Rhythmus ihrer Schritte. Wenn sie das leise Platschen ihrer Schuhe auf dem feuchten Belag der Parkwege hörte, fühlte sie sich lebendig.

An diesem Morgen waren weniger Leute unterwegs als sonst. Das mochte am Wetter liegen oder an der Zeitumstellung. Annika grüßte die anderen Läufer mit freundlichem Nicken, ganz gleich, ob sie ihnen schon einmal begegnet war oder nicht. Seit sie in Bochum studierte und nur noch während der Semesterferien in Düsseldorf wohnte, waren ihr die Jogger im Park nicht mehr so vertraut. Früher hatte sie hier fast jeden gekannt.

Der Weg gabelte sich. Sie bog ab in Richtung Rhododendren-Tal. Im Frühsommer, wenn die Stauden in voller Blüte standen, gehörte das Tal zu ihren Lieblingsstrecken. Annika bewegte sich mutig durch die Welt, bis jetzt hatte sie immer Glück gehabt.

Auch Peter und Sabine Menzel zog es an diesem Morgen in den Volksgarten. Erst am Vorabend war Sabine mit ihrer Strickarbeit fertig geworden, immer wieder hatte sie den Sitz der Gucklöcher in den Gesichtsmasken überprüft. Sie ließen sich erstaunlich angenehm tragen. Dank des beigemischten Polyamids kratzte die schwarze Wolle nicht auf der Haut.

Sabine und Peter hatten alles genau geplant. Noch am vergangenen Wochenende waren sie im Volksgarten gewesen, um ein letztes Mal die Laufstrecke zu begutachten. Im Rhododendren-Tal standen die Stauden besonders nah am Parkweg, diese Stelle schien ihnen ideal.

Trotzdem waren Peter letzte Zweifel geblieben. »Und du bist sicher, dass hier morgens keine Polizei rumläuft?«

»Um sieben sitzen die noch beim Frühstück«, hatte Sabine in einem Ton geantwortet, als würde sie die Dienstgewohnheiten der Polizisten genau kennen. »Da gehen die noch nicht Streife. Schon gar nicht direkt nach der Zeitumstellung, wenn es morgens wieder dunkel ist.«

Daraufhin hatte Peter genickt, wenn auch nicht restlos überzeugt.

Nun war es soweit. Im Audi fuhren sie zum Volksgarten und parkten bei den Sportanlagen. Die schmale Seitenstraße war menschenleer, dennoch zögerte Peter, bevor er ausstieg.

»Uhrenvergleich!«, forderte er, seine Stimme zitterte.

»Nullsechszwozwei«, antwortete Sabine prompt.

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