Rot tränt die Seele - Frithjof Siering - E-Book

Rot tränt die Seele E-Book

Frithjof Siering

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Beschreibung

Gedanken auszusprechen, ist ein gewagtes Spiel. Das auszusprechen, was einem unbedingt erwähnenswert erscheint, darf nicht grob ins Papier gestanzt werden. Es muss zu einem Bild werden, in dem Nuancen versteckt werden, um gefunden zu werden, Nuancen, die einen nicht mehr loslassen wollen. Nuancen, die sich zu einem Ganzen fügen und Emotionen freisetzen. Gedichte und Kurzgeschichten von Frithjof Siering tun genau dieses.

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Seitenzahl: 56

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Frithjof Siering

Rot tränt die Seele

die Häuserwand hinab

© 2021 Frithjof Siering

Verlag und Druck:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-347-11498-2

Hardcover:

978-3-347-11499-9

e-Book:

978-3-347-11500-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Gedanken auszusprechen ist ein gewagtes Spiel. Das auszusprechen was einem unbedingt erwähnenswert erscheint darf nicht grob ins Papier gestanzt werden. Es muss zu einem Bild werden in dem Nuancen versteckt werden um gefunden zu werden, Nuancen die einen nicht mehr loslassen wollen. Nuancen die sich zu einem Ganzen fügen und Emotionen freisetzen. Man findet viele auf dem Spinnfaden des Lebens. Immer wieder gibt es Blitzlichter, die die Dunkelheit aufschrecken und einem Wahrheiten zeigen, die besser verborgen blieben. Es ist leicht durch die Dunkelheit zu schreiten, geführt von einer Hand dessen Körper man nicht zu kennen scheint. Doch Dunkelheit bedeutet die Augen geschlossen zu halten und das Denken anderen zu überlassen. Muss man denn den Finger in eine Wunde halten um sie zu sehen ? Nein, hineinschauen genügt. Unrecht spüren tut man am eigenen Körper, doch das ist egoistisch. Unrecht, das Anderen zugefügt wird muss man sehen, erkennen. Den Lügen zu glauben ist so viel einfacher als sie zu hinterfragen. Jedes einzelne Leben ist die schönste Sache der Welt. Doch nicht jeder bekommt von allen das Recht dieses auch zu genießen. Regeln und Verbote, Vorschriften und Gesetze von Bessermenschen zerstören die Entfaltung. Falsch eingepflanzte Gedanken bringen Hass und Krieg. Weggucker stärken all diese Schlechtmenschen. Tränen sind nur in der Freude etwas erstrebenwertes. Gepredigt wird Heil durch Geld und Macht, doch eigentlich braucht der Mensch nur regelmäßige Nahrung und ein Lächeln.

Am glücklichsten sind wir doch wenn wir mit Freunden zusammen sitzen und Lachen. Wenn wir diskutieren und dabei Lösungen für alle finden. Nur ein paar Geld- und Machtbesessene finden ihr Glück nur im Leid der Anderen. Politik sollte für gerechte Verteilung stehen, für Chancen für Jeden. Heutige Politik ist aber gekennzeichnet durch Machtspiele und Schuldzuweisungen, gesteuert durch Wirtschaftskonzerne und Geldgeber. Lobbyisten haben mehr Einfluss auf Regierungsbeschlüsse wie Bürgerwünsche. Schnell entwickelt sich dadurch die Spezie der Interessenlosen, der Weggucker, der Miregalmenschen. Gehören sie nicht dazu, lassen sie sich hineinfallen, hineinfallen in sich selbst um von neuem hinauszuschauen und Neues sehn und entdecken. Das Leben bietet genug grausame Momente, lassen wir uns nicht zu weiteren verleiten.

Die letzte Fahrt

Schwarz und glänzend

erstreckt er sich

vor mir,

gewunden wie eine Schlange.

Er rast

unter mir weg

Strich um Strich

entferne ich mich.

Pass auf

überall

lauert die Gefahr.

Angst,

ich habe keine Angst

das Prasseln der Tropfen

macht alles noch schlimmer.

Ich sehe dich vor mir

warum sitze ich bloß

hier

in diesem Wagen

all die Tropfen

und fremden Gestalten

in fremden Autos.

Eine Pfütze

alles dreht sich

Metall bohrt sich in Fleisch

ein letzter Aufschrei

dann –

ist es Aus.

Tödliche Stille

Greifbare Stille

rundherum

ja, Grabesstille

fasst zu

packt Dich

ohne jeglichen Laut

quetscht Dich

bis Dir die Augen

rausfliegen.

Sie klatschen an die Wand

völlig geräuschlos

die Schädeldecke reißt auf

Knochensplitter

fallen lautlos zu Boden

Knie knicken ein.

Ein Vogel knallt

mit dumpfen Schlag

gegen die Scheibe

sie ist durchbrochen

mit wildem Geschrei

zappelt der Vogel

ehe er stirbt.

Puls 61

Puls 61

und trotzdem schon tot

das Herz schlägt

der Körper ist kalt

Die Gedanken sind stumpf

und ohne Sinn

kein Mensch mehr da

ich bin allein

8 Stunden

Seltsam,

wie man dasitzt

die Zeit schleppt sich träge über die Uhr

eine Krähe

groß, schwarz

kämpft willenlos gegen den Wind

man sitzt, alles erschlafft

wie eine Pflanze ohne Wasser

Bäume, die unsichtbar wachsen

Fliegen, die an der Scheibe sichtbar sterben

alles jagt vorbei

wie ein – unbekanntes Wesen an unserm schönen Reich

die Zeit steht still und tut es doch nicht

denn nur im Kopf tickt sie nicht weiter

die Uhr am Turm, schlägt eisern auf die Welt herab

lässt nachts die Sonne untergehen

damit der Krieg den nöt`gen Schatten hat

und morgens wieder kräftig scheinen

so, dass der Tod sich präsentiert

das Reh dazu am Rande schweigt

sein Kampf alleine nur der Straße und den Schienen gilt

dort lauert oft der schnelle Tod

gleich einem plötz`gen Herzinfarkt

trotz alledem ziehts hin zu fernem Ort

an dem ich überrascht, acht Stunden später angelangt

die Zeit stand nur im Kopfe still

die Kröte schon seit Stunden

tot am Reifen klebt

Unnötiger Schweiß

Ich sitze in

idyllischer Ruhe

lasse meinen Gedanken

freien Lauf

sie wandeln langsam

hin und her

Ein leises Piepen

erregt meine Aufmerksamkeit

Ich schaue umher

woher mag es wohl kommen

Es pfeift von allen Seiten

und umzingelt meinen Kopf

In leichten Böen

sticht es im Hirn

Es wird lauter

das Herz schlägt schneller

Ich drehe mich im Kreis

meine Beine schwanken

Es wird immer lauter

ich drohe zu fallen

immer lauter

mein Kopf ! Er platzt

immer lauter

ich schreie

ein Schlag ins Gesicht

auf der Stirn die Tropfen

das Bett nassgeschwitzt

Nur ein Traum

Ein Himmelsbild

Ein weißer Strich zeichnet

sich am Himmel ab.

Er ist auf dem Weg !

Menschen fangen bei dem Anblick

an zu träumen,

werden melancholisch,

denken an alte Erlebnisse,

Gute und weniger Gute

oder gar an

Schreckensbilder.

Mir wird es schlecht,

wenn ich bedenke

was so ein Strich

in einem Menschen

alles auslösen kann.

Nun ist er fort

die Spitze hinter einer Wolke

verschwunden

die Mitte wird langsam breiter

um dann

wie das Ende einfach

zu verschwinden –

doch die meisten

sinnieren weiter

vor sich hin.

Unnütz Sorgen

Es geht aufwärts !

Es wird ein bisschen früher hell,

die Vögel singen jetzt schon schöner,

die Autos stinken nicht mehr ganz so,

die Bäume werden wieder grüner,

die Schwalben fliegen wieder höher,

es verhungern nicht mehr viele,

Flüge werden wieder sicherer,

aus dem All kommt nichts mehr runter,

auch die Häuser werden schöner,

Kinder werden wieder fröhlich,

Eltern lachen statt zu schelten,

selbst die Alten sterben glücklich,

all der Smog hat sich verzogen,

aber ich

mach mir noch Sorgen.

Unnütz Sorgen ?

Schreckensvision

Einundzwanziguhrdreiundvierzig

Sirenen heulen

Feuerwehr rast durch die Straßen

Der Himmel erfüllt

von blutrotem Licht

der Fernsehsprecher bekommt kein Wort mehr raus

er ist kreidebleich

auf den Straßen rennen Menschen umher

sie stolpern und fallen und

treten sich gegenseitig tot

Andere stürzen aus den Fenstern

Schüsse fallen

Hirne klatschen an die Wand

die Hitze ist schier unerträglich

Plötzlich,

Flammen schlagen hoch,

alles brennt !

Noch Sekunden

bis zum Knall,

der die Sonne

mit der Erde

vereint.

Blind vor Angst

Ich hatte nie

daran geglaubt !

Es ist wie -?-

wie eine Schlange

man vermutet ständig

einen Trick, eine List

es kriecht um Dich herum

schlängelt sich an Dir hoch