Rough, Raw and Ready - Wenn es Liebe ist - Lorelei James - E-Book

Rough, Raw and Ready - Wenn es Liebe ist E-Book

Lorelei James

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Beschreibung

Chassie West Glanzer ist zum ersten Mal in ihrem Leben glücklich. Das erste Ehejahr mit Trevor Glanzer hat ihr eine innere Zufriedenheit und ein so großes Glück beschert, das sie niemals für möglich hielt. Als Trevors früherer Rodeopartner eines Tages auftaucht, ahnt sie nicht, wie sehr dessen Anwesenheit alles durcheinanderwirbeln wird. Edgard Mancuso ist nicht sicher, ob er es wagen kann, einfach wieder in Trevors Leben aufzutauchen und was er von Trevors Frau halten soll. Doch je länger er Zeit mit dieser warmherzigen, starken und doch verletzlichen Frau verbringt, desto tiefer wird ihre Verbindung. Trevor hat nicht erwartet, Edgard in seinem Leben jemals wieder zu begegnen, vor allem nachdem klar wurde, dass Trevor nicht der Mann ist, den Edgard braucht. Nun ist Edgard aus heiterem Himmel wieder da und möchte ein paar Dinge aus ihrer Vergangenheit klären. Und obwohl Trevor unsterblich in seine wundervolle Frau verliebt ist, quälen ihn weiterhin die Gefühle, die der für Edgard hat und von denen er dachte, sie tief und für immer vergraben zu haben. Nun ist er hin- und hergerissen zwischen der Liebe, die er gefunden hat, und der Liebe, die er immer wollte.

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EPUB

Seitenzahl: 465

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Rough, Raw and Ready —Wenn es Liebe ist

Rough Riders 5

Lorelei James

© 2018 Sieben Verlag, 64823 Groß-Umstadt© Covergestaltung Andrea GunscheraAus dem Englischen von Alfons WinkelmannEnglische Originalausgabe © Lorelei James 2015

ISBN Taschenbuch: 9783864437793ISBN eBook-mobi: 9783864437809ISBN eBook-epub: 9783864437816

www.sieben-verlag.de

Allen Lesern, Rezensenten und Fans gewidmet, die mich angesprochen haben und wissen wollten, wie es mit Trevor und Edgard nach Long Hard Ride weitergegangen ist: dieses Buch ist für euch.

Inhalt

Kapitel eins

Kapitel zwei

Kapitel drei

Kapitel vier

Kapitel fünf

Kapitel sechs

Kapitel sieben

Kapitel acht

Kapitel neun

Kapitel zehn

Kapitel elf

Kapitel zwölf

Kapitel dreizehn

Kapitel vierzehn

Kapitel fünfzehn

Kapitel sechzehn

Kapitel siebzehn

Kapitel achtzehn

Kapitel neunzehn

Kapitel zwanzig

Kapitel einundzwanzig

Kapitel zweiundzwanzig

Kapitel dreiundzwanzig

Kapitel vierundzwanzig

Kapitel fünfundzwanzig

Kapitel sechsundzwanzig

Kapitel siebenundzwanzig

Kapitel achtundzwanzig

Kapitel neunundzwanzig

Kapitel dreißig

Die Autorin

Kapitel eins

Chassie West Glanzer blickte zu der einsamen Gestalt hinüber, die über die schneebedeckte Zufahrt heranschlenderte.

Hier auf dem abgelegenen Gehöft der Wests waren Besucher rar, insbesondere zu Fuß und im eisigen Monat Februar. Der etwas wärmere Tag und der klare Himmel konnten sich auf den Hochebenen von Wyoming im Handumdrehen ändern, und sie zitterte bei dem merkwürdigen Gefühl nahenden Unheils.

Jeder stetige Schritt brachte den Mann näher, aber sie konnte sein Gesicht nicht erkennen. Eine lange Jacke aus Schaffell streifte die Hosenbeine einer verblassten Wrangler und lenkte die Aufmerksamkeit auf die Schnalle des Meistergürtels zwischen den strammen Hüften. Lederhandschuhe bedeckten die Finger, die um den Riemen eines Seesacks in Tarnfarbe lagen. Dieser Mann war keiner von diesen jungen, grünen Stadtburschen auf der Suche nach „echter“ Arbeit auf einer Farm und einem Wildwest-Abenteuer. Dieser Typ war zu hundert Prozent ein Cowboy, von der Spitze der Westernstiefel bis zur Krempe seines staubigen schwarzen Resistol-Cowboyhutes.

Wahrscheinlich sah Chassie wie ein Bauerntrampel aus. Schlimmer noch, wie diese ungepflegte Frau auf dem Bild American Gothic, die vor ihrer alten Holzscheune stand und eine Mistgabel in der Hand hielt. Sie widerstand dem Drang, sich an ihrem Haar zu schaffen zu machen, und rief: „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“

Als er den Kopf hob, stockte Chassie der Atem. Mein Gott! Er war echt der umwerfendste Mann, den sie je zu Gesicht bekommen hatte. Dichtes schwarzes Haar, lohfarbene Augen, umrahmt von dunklen Wimpern, und rasiermesserscharfe Wangenknochen, die sich zu einem kantigen Kinn weiteten. Kupferfarbene Lippen erstreckten sich breit unter einer scharfen Nase. Seine glatte Haut glänzte in der Farbe von Kaffee mit reichlich Sahne darin. Auf den ersten Blick wirkte er dünn wie eine Bohnenstange, aber sie hatte den Verdacht, dass sich unter dieser Kleidung ein muskulöser Körper verbarg.

Der Seesack plumpste auf den vereisten Kies. Der Mann schob den Hut ein wenig zurück und streckte die behandschuhte Hand aus. „Hallo. Ich bin Edgard Mancusco.“

Bei der polternden Stimme, leicht gefärbt von einem fremden Akzent, verbiss sie sich einen weiblichen Seufzer. „Tag, Edgard. Ich bin Chassie Glanzer. Und entschuldigen Sie bitte meine Direktheit, aber was zum Teufel wandern Sie hier draußen herum, mitten im Winter? Ist ne gute Methode, als Futter für die Kojoten zu enden.“

Er lächelte, zeigte dabei strahlend weiße Zähne, und ihre Knie waren verdammt nah daran, weich zu werden. „Sie sind ja eine ganz Resolute, hm? Wette, er mag das. Ich bin auf der Suche nach Trevor.“

„Warum? Schuldet er Ihnen Geld?“ Angesichts seines starren Gesichtsausdrucks fügte Chassie hinzu: „War ein Scherz. Woher kennen Sie meinen Mann?“

„Wir … wir sind alte Freunde.“

Hm. Wenn das stimmte, warum kannte sie seinen Namen nicht?

Sorgfältig streifte sich Edgard die Handschuhe ab. „Vermutlich hat er Ihnen nichts von mir erzählt. Wir waren Roping-Partner beim Mountains and Plains Circuit.“

„Wirklich? Er hat das vielleicht mal beiläufig erwähnt, aber er ist seit mehreren Jahren kein professioneller Rodeo-Reiter mehr. Woher kommen Sie?“

„Brasilien. Ich bin jetzt zum ersten Mal wieder in den USA, seitdem meine Glückssträhne mit Trevor vor ein paar Jahren geendet hatte.“

Chassie betrachtete ihn erneut von oben bis unten. „Wenn Sie beim Circuit waren, kannten Sie dann meinen Bruder, Dag West?“

„Ja. Ich war mehrmals sein Roping-Partner. War ein talentierter Heeler und ein guter Kerl. Ich habe gehört, was passiert ist. Mein Beileid.“

„Danke.“ Chassie schlang die Finger um den Griff der Mistgabel und zog sie aus dem Stroh. „Möchten Sie hereinkommen?“

„Das wäre großartig.“

„Erwartet Trevor Sie?“

Edgard stieß ein ersticktes Gelächter aus. „Äh, nein.“

„Wollten Sie ihn überraschen?“

„So etwas in der Art.“

„Dann kommen Sie. Ich bin sowieso reif für eine Pause.“

Das Knirschen seiner Stiefel auf dem Boden war das einzige Geräusch, während sie und Edgard über die lange Zufahrt zum alten Farmhaus zogen.

Verglich dieser alte Freund von Trevor das bescheidene Heim der Wests mit dem Palast der Glanzers, von dem sie gehört, den sie jedoch nie gesehen hatte?

Egal. Das Haus, in dem sie groß geworden war, sah jetzt besser aus als vor fünfzehn Jahren. Nach dem Tod von Chassies Mutter wollte ihr Vater kein Geld für Reparaturen „verschwenden“ und ließ es lieber verfallen. Er verfügte nicht über die Kenntnisse oder den Drang, die grundlegendsten Arbeiten am Haus selbst zu erledigen. Dennoch war er zu stolz, seine Neffen anzuheuern, Chet und Remy West – Inhaber einer Baufirma –, selbst nachdem sie angeboten hatten, die Arbeiten zum Selbstkostenpreis durchzuführen.

Neben den laufenden Arbeiten auf der Ranch und sämtlichen Pflichten im Haushalt hatte die Erschöpfung am Ende des Tages nicht zugelassen, dass Chassie sich auch noch um abblätternde Farbe kümmerte, ebenso wenig darum, was der Grund für die undichte Stelle in der Wohnzimmerdecke sein mochte. Oder herauszufinden, warum die Veranda vorn in der rechten Ecke absackte.

Chassie wollte sich nicht mit ihrem Vater über Pflichten im Haushalt oder etwas anderes herumärgern. Sie hatte genügend Traumata erlitten, wenn sie mit anhören musste, wie Dad und Dag einander wegen der blödesten Sachen anfauchten und anknurrten wie tollwütige Hunde. Und wozu? Bitterkeit, Reue, Dummheit und Stolz hatten sowohl Vater als auch Sohn umgebracht.

Aber sobald Trevor Glanzer für ein beschissenes Gehalt bei ihnen angeheuert hatte, hatte sich allmählich alles geändert. Er hatte Harland beschwatzt, neue Farbe springen zu lassen, und die schäbige Hausverkleidung auf Vordermann gebracht. Er hatte dem alten Mann zugesetzt, dass er Dachziegel besorgte, damit Trevor das Dach neu decken konnte. Trevor hatte die Fenster wieder abgedichtet, den Heizkessel repariert und einen neuen Boiler installiert. Chassie hatte ihm geholfen, das Haus zu renovieren, und fragte sich oft, ob sie sich deswegen in ihn verknallt hatte.

Genau. Seine Arbeitsethik ging einher mit seinem heißen Äußeren – sie hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt. Ihre unmittelbare Lust beim Anblick eines hellhaarigen, hellhäutigen Trevor, der sich das Hemd vom Leib gerissen hatte und halb nackt aufs Dach gestiegen war, war eine Art Offenbarung gewesen. Wenn sie sah, wie er die gebräunten Muskeln anstrengte und sein durchtrainierter Körper vor Schweiß triefte, während er Dachziegel festnagelte, hatte Chassie darüber fantasiert, wie Trevor sie nagelte.

Wegen Trevors Ruf bei den Frauen und seines angeblich ungeheuerlichen sexuellen Appetits war sie nicht davon ausgegangen, dass sie ihm einen zweiten Blick wert gewesen wäre. Sie, ein zierliches, flachbrüstiges, armes, dunkelhäutiges Cowgirl wäre nicht der Typ von Frau, dem ein schlimmer Rodeo-Hengst wie Trevor Glanzer nachstellen würde. Selbst wenn er über diese Details hinweggesehen hätte, war sie immer noch die kleine Schwester seines Freundes und so etwas wie sein Boss.

Aber Trevor hatte sie bemerkt. Ihr sogar den Hof gemacht, auf Country-Weise und mit jeder Unze seines Cowboy-Charmes. Sie zu Pferd begleitet, wenn sie nach dem Vieh geschaut hatten. Blumen gepflückt und ihr die farbenfrohen Blütenblätter durch das geflochtene Haar gezogen. Sie zum Tanzen in die Kneipen ausgeführt. Ihr beim Abwasch nach dem Abendessen Küsse gestohlen.

Schließlich hatte er sich auf ihr Zimmer geschlichen und sie in dem quietschenden alten Bett mit dem Eisengestell geliebt. Er hatte sich mit ihr im warmen Sonnenschein für eine heiße Runde fröhlichen Sex auf dem Heuboden gewälzt. Hatte seinen Anspruch auf sie geltend gemacht, indem er sie unbekümmert über einem Sägebock im Maschinenschuppen gevögelt hatte. Seine versteckte liebevolle Seite war gleichermaßen Teil von ihm wie sein eindeutiges sexuelles Feuer. Verdammt rasch erblühte die Lust in ihnen beiden zur Liebe.

Beim unerwarteten Tod ihres Bruders und ihres Vaters war Trevor der Fels in der Brandung geblieben. Ihre Liebe zum Land, zur Lebensweise des Westens und ihre Entschlossenheit, die Ranch allen Widrigkeiten zum Trotz wieder aufzubauen, bekräftigte ihre Verbundenheit. An dem Tag, als Trevor aufs Dach gestiegen war, lauthals seine Liebe zu ihr verkündet und sie gefragt hatte, ob sie ihn heiraten wolle, war sie sich so sicher gewesen, wie sie sich nie zuvor im Leben einer Sache sicher gewesen war.

Daher setzte Chassies Herz auch ein Jahr, nachdem sie diese feierlichen Gelöbnisse vor einem Richter abgelegt hatten, beim Anblick ihres sexy Ehemanns noch immer einen Schlag aus. Trevor kauerte über einem provisorischen Sperrholztisch vor der Veranda und werkelte am Motor des Notstromaggregats. Er brummelte in sich hinein und fluchte, also hörte er sie nicht herankommen.

„Trev, hier ist …“

„Moment.“ Das Knirschen von Metall auf Metall tönte in der kalten Luft, gefolgt von einem: „Verdammtes und verfluchtes Scheißteil.“

Chassie warf Edgard, der völlig still geworden war, einen Blick zu.

„So spricht man aber nicht vor Gästen, Schatz.“

„Wer ist da?“ Trevor fuhr herum und erstarrte.

Ein Herzschlag Stille. Dann sagte Edgard leise: „Hallo, Trevor.“

Niemand sprach ein Wort. Niemand rührte sich.

Dann brüllte Trevor: „Du verdammter Scheißkerl!“, warf den Schraubschlüssel beiseite und schoss auf Edgard zu.

Mist. Vielleicht waren sie am Ende gar keine Freunde.

Statt über den Mann herzufallen und ihn niederzuschlagen, knallte er Edgard die Hand auf den Rücken. Umarmte ihn bärenhaft, hob ihn hoch und wirbelte ihn praktisch im Kreis herum.

Holla. Sie hatte ihren Ehemann nie so … überschwänglich erlebt. Wegen eines alten Freundes, von dem sie nicht mal etwas gehört hatte? Chassie begegnete verwirrt Trevors Blick, und er setzte Edgard hastig zu Boden.

„Ähm, ja. Entschuldige. Ist bloß …“ Trevor wandte sich ab.

Während er sich wieder beruhigte, feuerte Chassie einen sarkastischen Blick auf Edgard ab. „Hm, sieht so aus, als würde er sich tatsächlich freuen, Sie zu sehen.“

Um Gottes willen, Edgard war hier. Stand auf seinem gottverdammten Hof.

Neben seiner Frau.

Wie sollte er mit dieser Situation umgehen? Zumindest hatte er sich zurückgehalten und ihm keinen mächtigen, feuchten Kuss aufgedrückt.

Einen anderen Mann küssen. Vor seiner Frau.

Fuck.

Chassie wusste nichts von seiner Beziehung mit Edgard. Himmel, er hatte kaum ein Wort über die Jahre verloren, in denen sie als Ropingpartner zusammen unterwegs gewesen waren, weil er nicht wusste, ob er die Wahrheit über diese intime Beziehung vor ihr verborgen halten konnte. Die Frau hatte ein unheimliches emotionales Gespür. Also musste Chassie sich über den Fremden wundern, den ihr Mann wie einen verloren geglaubten Geliebten umarmte.

Kein verschollener Geliebter. Bloß ein ehemaliger Rodeo-Kumpel. Immer auf dem Teppich bleiben. Freundschaftlich.

Trevor fuhr wieder herum und grinste. „Das war ja ein echter Schock, Ed, dich wieder auf amerikanischem Boden zu sehen. Was tust du hier?“

Die Linien der Anspannung um Edgards Mund verschwanden. „Bin auf der Durchreise.“

„Wo ist dein Auto?“, fragte Chassie.

„Hat draußen vor Sundance seinen Geist aufgegeben. Die Leute von der Werkstatt haben gesagt, es würde eine Woche dauern, bis sie die Ersatzteile bekämen.“

„Welche Werkstatt?“

„Äh … D&F?“

„Die machen das schon richtig. Mein Dad hat da mal gearbeitet. Ich warne dich aber. Die sind so schnell wie Sirup im Februar. Wenn sie sagen, eine Woche, werden’s wenigstens zwei.“

Edgard stöhnte.

„Wo wohnst du in der Zwischenzeit?“

„Hab mich noch nicht entschieden.“

Chassie war so selbstlos, dass Trevor über ihr Angebot nicht überrascht war. „Jeder Freund von Trev ist auch mein Freund. Du kannst hierbleiben, so lange du willst. Wir haben jede Menge Platz.“

Sag nein, Edgard. Um unser beider willen, sag nein!

„Das ist sehr großzügig, Chassie. Das Angebot nehme ich gern an.“

Scheiße.

„Kein Problem. Willst du reinkommen und es dir gemütlich machen? Eine Tasse Kaffee, zum Aufwärmen?“

„Wäre toll“

Chassie ging dicht an Trevor vorbei die Stufen zur Veranda hoch.

Er konnte mit seinem einstigen Geliebten unter seinem Dach ein paar Tage zurechtkommen. Kein Problem, oder? Trevors Blick traf auf Edgards, und da traf ihn der Hieb aus Lust ebenso heftig wie ein Huftritt in den Magen und raubte ihm ebenso den Atem.

Verdammt, sieh mich nicht so an, Ed. Bitte.

Edgard dämmte den Hunger in jenen topasfarbenen Augen etwas ein, und Trevor stieß schweigend einen Seufzer der Erleichterung aus.

Der ausdruckslose Blick war eine Reaktion, in der sie beide während der gemeinsamen Jahre unterwegs beim Rodeo Circuit Meister geworden waren. Wenn Sponsoren, Werbeleute oder Fans Wind von seiner und Edgards nächtlichen Neigungen bekommen hätten, wären sie ausgeschlossen worden. Oder sie wären regelmäßig zusammengeschlagen worden, wenn die anderen Rodeo-Cowboys den Verdacht gehabt hätten, dass er und Edgard nicht bloß Reisepartner waren. Sie hatten keine andere Wahl gehabt, als diskret zu werden.

Doch daran, wie Edgard ihn angestarrt hatte, war nichts Diskretes.

„Trev, Schatz, kommst du?“

„Geh schon. Ich komme rein, sobald ich mich um diesen Motor gekümmert habe.“ Er ging zur Scheune, weil er nach dieser Breitseite sein Gleichgewicht wiederfinden musste.

Edgard war hier. Trevor zogen sich die Eingeweide bei der Erinnerung daran zusammen, wann er den Mann zum letzten Mal gesehen hatte. Die Erinnerung an die Qual auf Edgards Gesicht und das Wissen, das sein Gesicht dieselbe Trostlosigkeit widerspiegelte, als sie sich vor dreieinhalb Jahren voneinander verabschiedet hatten.

Angeschlagen von Schmerz, von Angst und einem Gefühl des Verlusts hatte Trevor nicht den Mumm gehabt, Edgard ein letztes Mal fest in die Arme zu nehmen. Er hatte irgendeine dämliche Bemerkung gemacht und nichts weiter getan, als in dem Pferdetransporter auf seinem Arsch zu hocken wie ein Haufen Scheiße und ihm beim Weggehen zuzusehen.

Nein. Er hatte ihn gehen lassen.

In jener Nacht hatte er sich betrunken. Und in jeder weiteren Nacht fast sechs verdammte Monate. Er hatte jede Frau gefickt, die ihm über den Weg gelaufen war. Sex und Saufen hatten nichts bewirkt, um das Gefühl zu vertreiben, er habe einen gewaltigen Fehler begangen. Oder in den wirklich schlimmen Nächten seine allzu selbstgefällige Erleichterung darüber, Edgard gegenüber nie „so“ empfunden zu haben und froh darüber zu sein, dass dieser allzu verlockende Bastard endgültig verschwunden war.

Ja, Trevor war nicht nur Meister darin gewesen, die Lüge nach außen aufrechtzuerhalten, er war auch Meister darin, sich selbst zu belügen.

Seinen Freunden dabei zuzusehen, wie sie jemanden für sich fanden, heirateten und Familien gründeten, hatte Trevors Gefühl des Unglücklichseins noch verstärkt. Alles in seinem Leben erschien bedeutungslos. Die Jagd nach dieser schwer erreichbaren goldenen Gürtelschnalle. Wozu? Damit seine Familie stolz auf ihn sein konnte, selbst wenn Trevor wusste, dass nichts, was er erreichte, für seinen Vater, den ehemaligen Weltmeister Tater Glanzer, gut genug wäre?

Das Fass endgültig zum Überlaufen brachte der Dreier mit seinem Kumpel Cash Big Crow und Cashs damaliger Freundin Gemma Jansen. Es war nichts Merkwürdiges daran, dass Cash ihn anrief und um Hilfe bat, Gemma eine Erfahrung zu verschaffen, die sie nie vergessen würde: zwei Männer gleichzeitig zu vögeln. Trevor hatte die vulgäre Gemma insgeheim schon immer attraktiv gefunden, also war er aufgetaucht und mehr als gewillt, der Bitte nachzukommen.

Aber im Verlauf dieser Begegnung war das, was als spaßige, sexy und scharfe sexuelle Balgerei angefangen hatte, unangenehm geworden. Und es war sehr offensichtlich, dass Drei einer zu viel war.

Trevor hatte es nie gekümmert, dass er beim Rodeo den Ruf eines Süßholzrasplers hatte. Aber die Sorglosigkeit hinsichtlich von Sex rächte sich in jener Sommernacht, als er begriff, dass er für seine sogenannten Freunde auch nicht mehr war. Guter Kumpel, der Trevor. Er fickt deine Frauen, trinkt deinen Schnaps und unterstützt dich bei Kneipenschlägereien. Ruf ihn aber nie wegen etwas Wichtigem an, weil er bloß ein weiterer geiler, betrunkener Cowboy ist, der sich am nächsten Morgen auf dem Weg zum nächsten Rodeo befinden wird.

Am folgenden Tag schwor Trevor den Frauen, dem Sex und der Sauferei ab.

Dieser Sommer bedeutete auch den Durchbruch bei seiner Familie. Jahrelang hatte er mit seinen Geschwistern darum gerungen, wer die beträchtliche Glanzer-Ranch übernehmen sollte. Trevor hasste es, wie sein Vater seine Kinder gegeneinander ausgespielt hatte, insbesondere, da alle Leute in fünf Countys einander kichernd erzählten, dass Tater Glanzer gar nicht die Absicht hatte, die Ranch vor seinem Tod zu übergeben. Nicht nur, dass der alte Mann zu fies zum Sterben war. Bei einem Alter von einundsechzig wäre es auch noch verteufelt lange hin, bis sie einen Piniensarg für den gehässigen Scheißkerl anfertigen müssten.

Daher hatte Trevor vor zwei Jahren sein Pferd mit seinen schäbigen Habseligkeiten beladen und sich von seiner ganzen Familie abgenabelt. Er hatte es nie bereut. Gleich nach seiner Hochzeit mit Chassie West war es das Beste, was er je getan hatte.

Chassie.

Allein das Flüstern ihres Namens zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht und brachte Ruhe in seine Seele. Bei ihr fühlte er sich zum ersten Mal in seiner dreißigjährigen Existenz wie ein richtiger Mann, ein wertvoller Mann. Sie behandelte ihn wie einen Rancher, nicht wie einen Taugenichts, einen Cowboy, der völlig erledigt war. Sie hörte ihm zu, wenn ihm sonst niemand zuhörte. Sie verstand ihn, wenn er selbst sich kaum verstand.

Seine süße, liebevolle, lustige und sture Ehefrau verkörperte alles Schöne, Gute, Ehrbare und Wahre auf der Welt. Sie war verdammt noch mal alles, was er je von einer Lebenspartnerin gewollt und nie geglaubt hatte, finden zu können oder verdient zu haben. Trevor hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, bis er Chassie West begegnet war.

Du hast bei Edgard daran geglaubt.

Wirklich?

Ja. Nein. Vielleicht.

Scheiße. Trevor fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Nein, bei Edgard war es keine Liebe auf den ersten Blick gewesen, selbst wenn er den Verdacht gehabt hatte, dass es das gewesen war. Selbst wenn er sich geweigert hatte, sich selbst oder Edgard gegenüber diese Gefühle einzugestehen. Er hatte gegen Eds Anziehungskraft angekämpft, weil es ihn verärgert hatte, von einem Mann angezogen zu sein.

Es zu verstehen, war verteufelt schwer gewesen. Er hatte nie einen anderen Typen so angesehen, wie er Edgard angesehen hatte. Nicht ein einziges Mal bei sämtlichen seiner sexuellen Eskapaden, die angefangen hatten, da war er noch ein grüner Junge von fünfzehn Jahren gewesen, nicht ein einziges Mal hatte Trevor die Fantasie gehabt, einen anderen Mann zu vögeln … bis er sich mit dem stillen, eindringlichen, dunkeläugigen Brasilianer zusammengetan hatte.

Niemand außer ihrem Reisepartner, Colby McKay, hatte je von der wahren Natur ihrer Beziehung erfahren. Als zusätzliche Tarnung nahm Edgard an den wilden sexuellen Eskapaden auf der Straße zum Rodeo-Ruhm teil. Angesichts des Schwarms von Betthäschen, die den drei folgten, warfen die anderen männlichen Rodeo-Teilnehmer Edgard zusammen mit Trevor und Colby in einen Topf.

Edgards Vorliebe für Männer war für niemanden erkenntlich. Außer für Trevor. Edgard berührte ihn nie vieldeutig. Noch rückte er gleich mit seinem Verlangen heraus, Trevor in sein Bett zu werfen und wie ein Tier durchzuficken.

Nachdem Trevor Monate der heißen Blicke und sinnträchtiger Bemerkungen nirgendwohin gebracht hatten, hatte er erkannt, dass er den ersten Zug tun müsste. Er hatte ein Pint Jim Beam gebraucht, um dem Verlangen nachzugeben, und selbst dann hatte er sich äußerst ungeschickt Edgard gegenüber verhalten. Hatte ihn schludrig geküsst und ihm zwischen die Beine gegriffen.

Aber Edgard hatte sich seinen Avancen entzogen und gesagt, er wolle nicht, dass der Alkohol eine Ausrede dafür sei, dass sie Geliebte würden. Trevor solle entweder völlig nüchtern zu ihm kommen oder gar nicht.

Also hatte Trevor seinen Stolz und seine Angst hinuntergeschluckt und Edgard praktisch angebettelt. Edgard blieb misstrauisch. Bis zu dieser ersten, explosiven Berührung. In den zweieinhalb Jahren ihres Beisammenseins war die Hitze zwischen ihnen nie abgekühlt, und dennoch fragte sich Trevor, ob das Verlangen und die Geheimhaltung zu dieser Anziehung zwischen ihnen beigetragen hatten.

War Edgard deswegen hier? Um diese Flamme wieder auflodern zu lassen? Um Trevor in Versuchung zu führen, Chassie zu verlassen? Oder hatte Edgard einen neuen Liebhaber gefunden und musste beweisen, dass nichts zwischen ihnen mehr übrig war außer verflossenen Erinnerungen und tiefem Bedauern?

Nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.

Trevor stapfte von der Scheune zum Haus hinüber.

Kapitel zwei

Als Trevor sich das Maschinenöl von den Händen gewischt hatte, waren Chassie und Edgard in die Küche zurückgekehrt.

„Wer möchte Kaffee?“, fragte Chassie.

„Klingt großartig, Chass.“

„Es gibt Cookies, es sei denn, Trev hat sie alle aufgegessen. Der Mann hat echt einen Hang zu Süßem.“

„Dann sollte ich dich anknabbern, Liebling, weil du so verdammt süß bist.“ Trevor knabberte an ihrem Kinn, und Chassie quietschte. Er griff über ihren Kopf hinweg nach den Kaffeebechern, die an ihren Haken hingen.

Trevor wandte sich um und sah Edgard sie anstarren. Nicht eifersüchtig, sondern verlangend. Schlichte Augenblicke der Zuneigung waren selten zwischen ihnen gewesen, und Trevor erinnerte sich daran, dass das etwas war, das Edgard gebraucht und das Trevor ihm nie hatte bieten können. Warum fühlte er sich jetzt bloß genauso schuldig deswegen wie damals?

Chassie goss den Kaffee ein. Automatisch holte Trevor das Milchkännchen aus dem Kühlschrank und stellte es neben Edgard. Er griff sich einen Löffel aus der Besteckschublade und reichte ihn und die Zuckerdose an Edgard weiter, wobei er Chassies fragenden Blick ignorierte.

Bedeutete doch verdammt noch mal überhaupt nichts, dass er sich genau daran erinnerte, wie Edgard seinen Kaffee mochte. Gar nichts, verdammt noch mal.

„Also, Edgard, was bringt dich in unsere Gegend?“

„Möchte paar alten Erinnerungen nachgehen. Gestern bin ich am Haus meiner Großeltern vorbeigefahren. So schäbig, wie es aussah, wünschte ich mir, ich hätte es gekauft, als ich die Möglichkeit dazu hatte.“ Er lächelte sarkastisch. „Ich trete mir selbst in den Hintern, weil ich mir noch etwas anderes durch die Finger habe gleiten lassen.“

„Großeltern?“, wiederholte Chassie, der Trevors starre Haltung nach Edgards Bemerkung entging. „Du stammst von hier?“

„Ja. Und nein.“ Edgard erzählte die Geschichte seiner Mutter. Sie war eine ausländische Studentin gewesen, wurde schwanger und schenkte Edgard das Leben, bevor sein biologischer Vater, ein junger Cowboy, bei einem Unfall ums Leben kam. Sie war in ihre Heimat Brasilien zurückgekehrt und hatte Edgards Stiefvater geheiratet.

„Oha. Hat was von einer Seifenoper, nicht wahr?“

„Richtig.“ Edgard pustete über seinen Kaffee. „Aber das macht mich zu einem amerikanischen Staatsbürger, also kann ich in die USA kommen und gehen, wie es mir gefällt.“

Trevor hörte zu, während Chassie eine Millionen Fragen über Edgards Leben in Brasilien stellte. Sie tranken ihren Kaffee, und die Zeit verstrich angenehm. Er brachte es sogar fertig, Edgards Blick ein paar Mal zu begegnen.

Das Telefon läutete, und Chassie entschuldigte sich, um den Anruf entgegenzunehmen.

Schweigen hing zwischen ihnen, so schwer wie Schneewolken an einem Winterhimmel.

Schließlich sagte Edgard: „Sie weiß nichts von mir. Nicht mal, dass wir Roping-Partner waren. Nicht, dass wir …?“ Er sah Trevor erwartungsvoll an.

„Nein.“ Trevor warf einen raschen Blick ins Wohnzimmer hinüber, wo Chassie munter plauderte. „Überrascht dich das?“

„Vielleicht, dass sie nichts von unserer offiziellen Gemeinschaft als Roping-Partner weiß. Das war ganz und gar keine Schande. Wir waren verdammt gut zusammen, Trev.“

Das Wort „Schande“ hallte wider wie eine Ohrfeige. So gut, wie sie zusammen waren, war es nie genug gewesen, ob amtlich oder hinter verschlossenen Türen. „Was tust du wirklich hier?“

Edgard antwortete nicht sofort. „Ich weiß es nicht. War unruhig. Hatte den Drang, zu reisen.“

„Wyoming ist nicht so wirklich eine exotische Anlaufstelle.“

„Meinst du etwa, das wüsste ich nicht? Meinst du etwa, ich wäre nicht lieber woanders? Aber etwas …“ Edgard senkte die Stimme. „Ach, verdammt!“

„Was?“

„Möchtest du die Wahrheit hören? Oder wäre es dir lieber, ich würde lügen?“

„Die Wahrheit.“

„Die Wahrheit zwischen uns? Das ist erfrischend.“ Edgards Blick fing den seinen ein. „Ich bin wegen dir hier.“

Trevors Herz setzte abwechselnd aus oder hob sich, selbst als seine Antwort bloß ein unverständliches Knurren war. „Um Gottes Willen, Ed. Was zum Teufel soll ich darauf sagen? Mit meiner Frau gleich nebenan?“

„Du machst eine große Sache daraus. Sie hält uns für Freunde, was nicht gelogen ist. Wir waren Partner, bevor wir …“ Edgard gestikulierte fahrig. „Wenn sie auf falsche Gedanken kommt, liegt’s nicht an mir.“

„Vielleicht komme ich auf falsche Gedanken. Das Letzte, was du zu mir gesagt hast, als du mich verlassen hast, verdammt, war, dass du nie zurückkehren würdest. Und du hast es gottverdammt klar gemacht, dass du nicht mein Freund sein wolltest. Warum also bist du hier?“

Stille. Er zog eine zitternde Fingerspitze über den Rand seines Kaffeebechers. „Ich hörte, dass du geheiratet hast.“

„Das war vor über einem Jahr, und du bist den ganzen Weg von Brasilien hergekommen, um mir persönlich zu gratulieren? Jetzt?“

„Nein.“ Edgard wusste anscheinend nicht, wohin mit seinen Händen. Er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. Seine Stimme war kaum verständlich. „Bist du stinksauer, wenn ich zugebe, dass ich neugierig darauf war, ob du nun wirklich glücklich bist, meu amore?“

Meine Liebe. Du meine Güte. „Ja“, fauchte Trevor.

„Ja, du bist stinksauer? Oder ja, du bist glücklich?“

„Beides.“

„Dann wirst du jetzt noch stinkiger werden.“

„Weshalb?“

„Jahre und Entfernung haben nichts zwischen uns geändert, und das weißt du gottverdammt noch mal genau.“

Trevor sah auf. Edgards goldfarbene Augen waren wie Laserstrahlen, die ihn aufschnitten. „Das spielt keine Rolle. Wenn du nicht mein Freund sein kannst, während du in meinem Haus bist, dann verschwinde gefälligst durch die verdammte Tür. Ich werde nicht zulassen, dass einer von uns beiden meiner Frau wehtut. Kapiert?“

„Ja.“

„Gut. Und ich bin mit diesem Scheiß jetzt durch. Bring ihn also nie mehr aufs Tapet. Niemals.“

Chassie stürmte zurück in die Küche. Wenn sie die Anspannung spürte, gab sie keinerlei Bemerkung dazu ab. „Meine Kaffeepause ist vorbei. Muss zurück an die harte Arbeit. Was stellt ihr beiden an?“

Trevor sammelte die Becher ein und stellte sie in den Ausguss. „Ich helfe dir draußen.“

„Nein, schon okay. Du bleibst und holst Versäumtes mit Edgard nach.“

„Liebling, kommt nicht alle Tage vor, dass ich dir anbiete, mich herumzukommandieren“, bemerkte Trevor mit einem verführerischen Lächeln.

Edgard stand auf. „Wenn es okay ist, lege ich mich gern etwas hin. Ich bin alle. War ein langer Morgen und ein langer Weg heute Nachmittag.“

Trevor starrte ihn an. Edgard war dreißig Kilometer vom Ort zu Fuß hergelaufen? Bei dieser Kälte?

„Wenn du später Hunger hast, bediene dich an allem, was du findest. Ich habe dir bereits gezeigt, wo die Handtücher und die sonstigen Sachen im Bad liegen, also fühl dich ganz wie Zuhause.“

„Danke, Chassie, das ist sehr nett von dir.“ Edgard ging zur Treppe.

Nachdem er verschwunden war, hakte Chassie ihre Finger in Trevors Gürtel. „Komm schon, du bist für die nächsten paar Stunden mein Sklave.“

„Mm. Das klingt ausgesprochen gut.“ Er senkte den Kopf und knabberte an ihren Lippen, bevor er seine Zunge in ihren süßen, warmen Mund schob. Er küsste sie, bis ihr Herz unter seiner Handfläche raste und ihr Körper näher heranrückte. Trevor zog sich zurück, sodass sie eine Handbreit voneinander entfernt waren. „Aber später kriege ich Gelegenheit, der Herr der Sklavin zu sein, nicht wahr?“

Ihr sanftes Stöhnen schmeckte nach sexuellem Verlangen, und er wurde sofort hart. „Keine Stricke dieses Mal.“

„Das macht aber keinen Spaß.“

„Das macht die Desinfektion der Geburtsausrüstung in der Scheune auch nicht.“

Trevor stöhnte. „Das machen wir heute?“

„Ja. Muss sein, wenn es draußen nicht unter Null ist, und du hast dich freiwillig gemeldet, Freundchen.“

„Geht voraus, oh Herrin.“

Sie grinste. Nachdem sie sich umgedreht hatte, knallte ihr Trevor die Hand fest genug auf den Hintern, dass sie aufjaulte und lachend davonrannte.

Verdammt. Er liebte es, mit dieser Frau verheiratet zu sein. Es wäre klug, wenn er das nicht vergessen würde.

Zwei Stunden später schälte sich Chassie die durchgeschwitzte Kleidung vom Leib. Sie hatte das T-Shirt halb über den Kopf gezogen, als sich die Schlafzimmertür quietschend öffnete.

Bevor sie die nasse Baumwolle von ihren Armen herunter hatte, landeten Trevors große Hände auf ihren nackten Hüften. Sie machte einen Satz und verlor das Gleichgewicht, was Trevor erlaubte, sie hochzuheben und mit dem Rücken aufs Bett zu legen.

„Na schau mal einer an, wen haben wir denn hier?“ Er kroch ihren Körper hoch, wobei er dafür sorgte, dass ihre Arme im T-Shirt verheddert blieben, sodass sie nichts sehen konnte. Er drückte ihr mit seinen kräftigen Schenkeln die Beine zusammen. „Eine halb nackte Frau. Ist das nicht meine halb nackte Frau? Kann ich vom Hinsehen nicht so ganz entscheiden, weil ihr Gesicht verdeckt ist, also muss ich es anders herausfinden.“

Bei der ersten Berührung von Trevors warmer Zunge auf ihren kalten Nippeln bog sie den Rücken durch. Chassie konnte Arme und Beine nicht bewegen. Nicht, dass sie versucht hätte, wegzukriechen, während Trevor an ihrer Brustspitze saugte.

„Schmeckt schon irgendwie nach meiner Frau.“

„Komisch.“

Er streifte ihren Nippel mit den Zähnen, und sie keuchte auf.

„Ich erkenne dieses Keuchen. Du bist meine Frau.“ Trevor überschwemmte sie mit dem lustvollen Angriff seines Mundes. Schlecken. Lecken. Knabbern. Seine Hände kamen ins Spiel, der schwielige Daumen strich unterhalb ihrer Brust entlang, dann zogen seine Fingerspitzen immer kleinere Kreise auf ihrer verschwitzten Haut. Er zupfte und verdrehte den einen Nippel, während sein Mund am anderen saugte.

Chassies Gesicht erhitzte sich, ihr Atem ging rascher, und das nasse T-Shirt legte sich über ihr Gesicht, sodass es schwer fiel, richtig Luft zu holen. „Trevor. Nimm mir dieses T-Shirt ab. Ich ersticke.“

Ein rascher Ruck, und das T-Shirt flog auf den Teppich. Sie öffnete die Augen. Trevors Gesicht war gerötet. Seine Pupillen waren derart geweitet, dass keinerlei Färbung verblieb. Er strahlte ein Verlangen ab, das schwer in der Luft lag.

„Will dich, Chassie. Will dich rasend.“

„Zum Glück hast du mich.“ Sie streckte die Hand nach ihm aus.

„Ja. Behalt die Hände über deinem Kopf, oder ich hole die Stricke heraus.“

„Bestimmend.“

„Ja.“

„Was, wenn ich heute nicht rumkommandiert werden möchte?“

„Pech. Du nimmst, was ich austeile.“

Herrje. War er in einer Stimmung.

Er stieß sich vom Bett hoch und schleuderte seine nassen Jeans und das Westernhemd zu Boden. Sein wunderschöner nackter Körper lag wieder auf ihr, bevor sie auch nur zweimal Luft geholt hatte. Sein Mund drückte sich in einem betäubenden Kuss auf den ihren. Er streifte mit seiner rauen Hand über ihren Bauch und strich ihr zwischen den Beinen entlang. Nachdem er entdeckt hatte, dass die Innenseiten ihrer Schenkel klatschnass waren, zog er die Lippen zurück und knurrte: „Du bist immer so nass für mich. Das ist eines der Dinge, die ich so an dir liebe, Chass. Ich bin absolut und total liebeskrank wegen allem, was du mir gibst, wegen allem, was du für mich bist. Im Bett und außerhalb.“

Sein süßes, jedoch zögerliches Eingeständnis überraschte sie.

Trevor schob zwei Finger in sie und ließ sie in ihrer Nässe kreisen. Er zog sie zurück und stieß tiefer hinein, wobei er mit dem Handballen kreisend über ihre Klit fuhr, während er sich wieder herabbeugte, um ein weiteres Mal ihren Mund zu schmecken.

Chassie wiegte ihr Becken, und dabei hinterließ Trevors Schwanz eine feuchte Spur auf ihrer Hüfte. Sie wollte die Faust um diese samtige männliche Härte legen, sie streicheln, bis er sich auf ihren Unterleib entlud. Sie wollte mit den Händen seinen Hintern fest umklammern und seinen Schwanz dazu zwingen, den Platz seiner Finger einzunehmen.

Trevor ließ sich von ihrem bettelnden Wimmern nicht beirren. Er behielt völlig die Kontrolle und baute langsam ihren Höhepunkt auf.

Jeder Pulspunkt summte in einer anderen Frequenz. Chassie quetschte seine Finger mit den inneren Muskeln zusammen.

Er tupfte Küsse mit offenem Mund auf ihren Halsansatz. „Komm schon, Baby. Du bist nah dran.“

„Dann benutz deinen Mund. Leck an mir.“

„Später. Du wirst jetzt so kommen.“ Trevor verdrehte die Hand, fügte einen dritten Finger hinzu und ließ den Daumen über ihrer prallen Klit kreisen, streichelte und rieb die Stellen gleichzeitig.

Der Übergang von zufälliger zu absichtlicher Konzentration schickte sie in einen doppelt wahnsinnigen Orgasmus. Ihre Pussy pochte um seine Finger, saugte sie bei jeder Zuckung tiefer in sich hinein, während ihre Klit unter seinem Daumen pulsierte. Als Trevor in ihren rechten Nippel biss, schrie Chassie ungehemmt.

Trevor verstreute Küsse über ihre Brüste. Gefolgt von einem trägen Lecken mit der Zunge über ihren Hals. Unter seinem raschen Atem bewegte sich das Haar an ihrem Ohr, als er murmelte: „Besser?“

„Mmm. Immer besser, wenn du mich berührst.“

„Gut. Dreh dich um. Ich möchte deinen Hintern.“

Seine Worte schickten erneut eine dunkle Aufregung durch sie hindurch. Er hatte sie von Anbeginn an gewarnt, dass er sexuell verlangend sei. Sollten sie ein Liebespaar werden, wäre kein Teil ihres Körpers für ihn tabu. Nie. Er würde ihre Pussy vögeln, ihren Mund, ihre Brüste und ihren Hintern, wann, wo und so oft es ihm gefiel.

Chassies beschränkte sexuelle Erfahrung hatte sie in keinster Weise darauf vorbereitet, wie Trevor Glanzer in ihrem Bett herrschte. Sein Entgegenkommen hinsichtlich der Gewöhnung an analen Sex hatte darin bestanden, sie erst mit den Fingern, dann mit einem Gummidildo zu ficken. Schließlich auf eine harte, fast primitive Weise, die seine gesamte Inbesitznahme bewies.

Es war berauschend, im Fokus der völligen sexuellen Energie eines Mannes wie Trevor zu stehen. Er war verrucht, atemberaubend, extrem erfahren und extrem männlich. Trevor schob ihre Grenzen immer weiter hinaus, und sie vertraute ihm, dass er ihr auf seiner Suche, ihr absolute sexuelle Befriedigung zu verschaffen, niemals wehtat. Manchmal fragte sich Chassie, was in Trevors Augen pervers wäre.

„Komm schon, Baby. Nimm die Arme über den Kopf.“

Sobald Chassie auf dem Bauch lag, hob Trevor ihre Hüften hoch und schob ihre Beine mit den Knien etwas weiter auseinander. Dann streifte dieses ganze brennende, starke, männliche Fleisch über die Innenseite ihrer Schenkel.

Sein Daumen fuhr über ihre Öffnung, immer und immer wieder, sodass diese sensiblen Nervenenden zum Leben erwachten. Er weckte das Verlangen in ihr. Ein Kribbeln schoss ihr Rückgrat hinauf, bis sie zitterte.

„Du bist so sexy. Das wird nicht sanft werden.“

„Daran bin ich inzwischen gewöhnt.“

Er legte die Zunge auf ihr Steißbein und leckte bis hinauf zur Haarlinie. „Klagen?“

„Himmel, nein.“

Sein leises Lachen klingelte in ihrem Ohr, tanzte wie Elektrizität über ihre Haut. Trevor goss kühles, nasses Gel über ihre Öffnung und schob vorsichtig einen Finger hinein. Das Geräusch seines raschen Atems, während er mit der freien Hand weiteres Gel über seinem Schwanz verteilte, war mehr als sexy. Trevors Finger glitt heraus. Seine Eichel umkreiste ihren Anus, bevor er sie in einer einzigen Bewegung durch den engen Muskelring und ganz hinein in ihren Hintern stieß. Er zog zischend den Atem ein. Langsam zog er seinen Schwanz zurück, obwohl sie spürte, dass er am ganzen Leib vor Verlangen zitterte, in sie hineinzustoßen. „Werde mich nie dran gewöhnen, wie heiß und eng du bist. Nie.“ Er hielt ihre Hinterbacken in den Händen und spreizte sie, bis sie völlig offen für seinen Schwanz und seinen hungrigen Blick war, und rammte sich so heftig hinein, dass das Kopfteil des Bettes gegen die Wand schlug.

Chassies Welt kannte bloß noch das Grundlegendste. Männliche Hitze umgab sie und die brennende Reibung seiner kräftigen Stöße. Der Geruch seines Schweißes und der darunterliegende Hauch ihres eigenen Dufts. Das beständige Bumm, Bumm, Bumm des Kopfteils. Das laute Klatschen von Haut auf Haut. Trevor, der rhythmisch ihre Hinterbacken zusammendrückte. Ihre Finger umklammerten die Baumwolllaken, während er sie alles vergessen ließ.

Sein schweres Atmen verwandelte sich in Knurren. „So verdammt nahe. Komm mir entgegen. Das ist es. So gottverdammt gut.“ Er rief ihren Namen, als er kam, und sein Becken schlug in ihr Hinterteil. Jeder Stoß war untermalt von einem lauten Stöhnen, mehr animalisch als menschlich. Flüssige Hitze ergoss sich in sie.

Sie liebte jene Sekunde, wenn sie diesen Mann dazu brachte, die Kontrolle zu verlieren. Ihre Hand glitt zwischen ihre Beine. Sie streichelte sich die pralle Klit, während ihre Arschmuskeln seinen Schwanz molken, und es dauerte nicht lange, bis sie erneut kam. Trevor wusste, wann ihr Orgasmus zuschlug. Als sie aufschrie, tat er es ihr nach. Ein letzter, heiserer Schrei, und er hörte auf, sich zu bewegen.

Mit einem Seufzer brach sie auf der Matratze zusammen.

Er legte die schweißnasse Brust über ihren Rücken und küsste sie auf die Schulter.

„Mir war gar nicht klar, dass es dich so anmacht, mein Saubermach-Sklave zu sein.“

Trevor knabberte an ihrem Ohr. „Du machst mich an. Auf jede nur denkbare Weise.“

Die Zeit draußen in der kalten Luft munterte ihren Mann immer zusätzlich auf. Aber heute war es anders gewesen. Eine schärfere Note an seiner Lust. Ein verzweifelteres Verlangen. „Irgendwas ist heute jedenfalls in dich gefahren.“

„Irgendwas?“ Er rollte die Hüften, und sein halb erschlaffter Schwanz zuckte in ihr. „Wer ist denn gerade in wem drin?“

„Runter von mir, du Wüstling.“ Sie zog rasch die Luft ein, als er sich sachte aus ihr zurückzog. „Ich glaube, du hast das Kopfteil kaputtgemacht.“

„War die Sache wert. Du solltest gerade etwas sagen. Einer der Schreie hat die verdammten Lampen lose gerüttelt. Wenn Edgard schon geschlafen hat, dann danach bestimmt nicht mehr.“

Verdammt. Sie hatte ihren Hausgast völlig vergessen. Chassie überlegte, ob Trevor ihn ebenfalls vergessen hatte. Oder war das der Grund für sein übermäßig amouröses Verhalten? Seinem Kumpel zu beweisen, dass ihn die Ehe nicht gezähmt hatte? Dass er noch immer ein ganz Wilder zwischen den Laken war? Erneut überrollte sie eine Woge des Unbehagens, und dieses Mal fiel es ihr nicht so leicht, es abzuschütteln. Nachdem Trevor aus dem Bad zurück war, warf er sie auf den Rücken.

„Jetzt bin ich bereit, diese süße Stelle zu kosten.“

Eindeutig in einer seltsamen Stimmung.

Kapitel drei

Bumm! Bumm! Bumm!

Edgard lag auf dem Bett im Gästezimmer gleich neben Trevors und Chassies Schlafzimmer, starrte zum Ventilator an der Ecke hoch und hörte zu, wie sie Sex hatten.

Zum zweiten Mal.

Die reinste Folter.

Edgard hatte keinerlei Zweifel daran, dass Trevor seine heiße kleine Frau nur vögelte, um etwas zu beweisen: Trevor wollte ihn nicht. Trevor brauchte ihn nicht. Trevor wusste sehr wohl, dass Edgard durch die papierdünnen Wände jedes Quietschen der Bettfederung hörte, jedes tiefe männliche Stöhnen, jedes weibliche Betteln, jedes vereinte Stöhnen und jeden lustvollen Schrei. Jeden verräterischen Aufprall des Kopfteils.

Bumm, bumm, bumm.

Wie abgefuckt wäre es, wenn Edgard den Reißverschluss seiner Jeans herunterziehen und sich zu den Geräuschen ihrer Leidenschaft einen runterholen würde?

Im Ernst, total abgefuckt. Bemitleidenswert abgefuckt. Pervers.

„Was du mit anderen Männern tust, ist pervers und falsch. Du widerst mich an. Du widerst uns alle an. Du solltest dich was schämen.“

Ja. Ein großartiger Zeitpunkt, sich ausgerechnet jetzt daran zu erinnern.

Angesichts der lebensverändernden Dinge, die Edgard kürzlich widerfahren waren, fragte er sich, ob er je wieder glücklich werden würde. Durch seinen Schleier der Melancholie erinnerte ihn die trällernde Stimme seiner Mutter: „Du findest dort Glück, wo du es am wenigsten erwartest. Im Zweifelsfall kehre zum Anfang zurück.“

Bumm, bumm, bumm.

War es schiere Idiotie, dass Edgard in Trevor einen Anfang sah? Wo Edgard doch derjenige gewesen war, der Schluss gemacht hatte? Dennoch war er hier und wünschte sich Dinge, die er nicht haben konnte. Rief dadurch weitere erbärmliche Erinnerungen auf, in denen er sich suhlen konnte.

Bumm, bumm, bumm.

Dann Stille. Kein Quietschen. Kein Stöhnen.

Konnte Trevor seine sanftere Seite bei seiner Frau herauslassen? Küsste er sie zärtlich und drückte sie sich an diesen erstaunlich harten, schweißbedeckten Körper? Schenkte er Chassie diese intime Verbindung nach der Vereinigung, die Edgard immer so genossen hatte? Diese Zuneigung, die er so selten erhalten und nach der es ihn so verzweifelt verlangt hatte?

Weibliches Gekicher, gefolgt von männlichem Gelächter, hallte gegen die Wand, und Edgard schmerzte es tief in der Seele.

Genug.

Er stand auf, steckte seinen pochenden Schwanz weg und ging nach unten. Das brennende Verlangen, zu kneifen und wegzulaufen, setzte ihm heftig zu, als er nach draußen schlüpfte. Aber sobald er im Freien stand, fiel ihm wieder ein, dass er sonst nirgendwo hingehen konnte.

Als sie sich später zum Abendessen niederließen, fragte Chassie: „Also, Edgard, wie wär’s mit ein bisschen tanzen heute Abend? Im Rusty Spur spielt eine klasse Band.“

Überrascht sah Edgard von seinem Teller Eintopf hoch. „Gibt’s etwas Besonderes, weil du tanzen gehen willst?“

„Nein. Warum die Frage?“

Edgard zuckte die Achseln. „Weil Trevor, wenn ich mich recht erinnere, nicht besonders wild aufs Tanzen war.“

„Ist er auch nicht.“ Chassie grinste ihn an. „Aber als wir nur miteinander gegangen sind, hat er mich davon überzeugt, dass er Twostepp mag. Wenn er sich jetzt also herauswinden will, nachdem wir verheiratet sind, ist das bestenfalls Mogelei, schlimmstenfalls Vorspiegelung falscher Tatsachen.“

Trevor schnaubte.

„Abgesehen davon weigere ich mich, dass wir zu einem dieser verheirateten Paare werden, die vorzeitig altern. Nichts mehr tun, was Spaß macht, nichts Neues mehr probieren, nur noch arbeiten oder auf dem Sofa sitzen und sich von der Glotze berieseln lassen.“

„Klar. Du möchtest bloß deinen heißen kleinen Hintern all den geilen Ranch-Helfern zeigen, die dich übersehen haben, als du noch Single warst“, sagte Trevor trocken.

„Kann ich denn was dafür? Rache ist halt süß, wenn ich sehe, wie sie sich gegenseitig auf die Stiefel latschen und sich das Maul zerreißen, wenn ich mit dem Hintern wackle.“ Chassie schnappte sich ein Brötchen. „Bitte, Ed, rette mir den Abend. Sag mir, dass du liebend gern tanzt und dass du brasilianischer Meister im Tangotanzen warst oder so.“

Er erwiderte ihr Lächeln, völlig bezaubert von Trevors Frau. „Ich kann nicht behaupten, Meister gewesen zu sein, aber ich weiß, was ich auf der Tanzfläche zu tun habe.“

„Yippie! Wenn ich es recht verstehe, dann seid ihr beide, du und Trevor, ein- oder zweimal Tanzen gewesen, als ihr gemeinsam auf Tour wart?“

Chassie hatte damit nicht sagen sollen, dass er und Trevor als Partner zusammen getanzt hätten, aber es erinnerte Edgard doch an die wenigen Male, die er Trevor überredet hatte, mit ihm zu tanzen, wenn sie allein waren. Es war eine Katastrophe gewesen. Der Mann hatte zwei linke Füße. „Äh. Ja. Wir sind manchmal zu den Tanzveranstaltung beim Rodeo oder im jeweiligen Ort gegangen.“

„Komm schon, auf den Tisch mit den Einzelheiten, wie schlimm sich mein Ehemann bei den Wettkämpfen benommen hat.“

Eine weitere Fangfrage. „Wollen Sie mich in Schwierigkeiten bringen, Miz Chassie?“, gab Edgard zurück.

„Nein, aber ich möchte etwas von einem Insider hören, da Colby mir auch nichts sagen will.“

„Das liegt daran, dass dein Cousin ein schlauer Mann ist.“

„Puh! Das ist nicht fair. Ihr Typen haltet zusammen und schweigt über eure schmutzigen kleinen Geheimnisse. Das ist alles schon lange her. Was schadet’s, es jetzt zu erzählen?“

Trevor und Edgard mieden betont den Blick des anderen.

„Bloß eine winzig kleine Sache?“, bettelte Chassie. „Bitte?“

Er warf Trevor einen Blick zu, der gleichgültig mit den Achseln zuckte.

„Okay. Muss fünf Jahre her sein, bei einem Rodeo-Tanz unten irgendwo im Süden, da wollte diese nervtötende Frau Trev nicht in Ruhe lassen. Nur um sie loszuwerden, gab Trev nach, und sie führte ihn auf die Tanzfläche. Trev wirbelte herum, blieb stehen und tat so, als wollte er sich übergeben. Sie geriet aus dem Häuschen und ließ ihn mit ihrer Freundin stehen, auf die Trevor ursprünglich einen Blick geworfen hatte. Also zog Trevor diese Mir-ist-so-übel-Sache durch, überzeugte das kleine Häschen, dass er sich hinlegen musste …“

Chassie verdreht die Augen.

„… und als gute Samariterin begleitete ihn die Frau zurück zu den Wohnquartieren im Pferdeanhänger, wo Trevor sich auf wundersame Weise erholte. Am Ende hatten sie ihr kleines Tänzchen.“ Edgard schüttelte den Kopf und warf Chassie einen hinterhältigen Blick zu. „Nur halt auf der Matratze.“

„Trev, du Schlawiner“, sagte Chassie und schlug ihn auf den Arm.

„Aua!“, heulte Trev auf, und alle lachten.

„Das wird heute Abend ein prächtiger Spaß mit euch beiden Wilden werden. Endlich werde ich mir einen Ruf einhandeln, dass ich mit meiner Cousine Keely konkurrieren kann.“

Edgard war nicht so ganz davon überzeugt, dass es die beste Idee sei, wenn sie alle drei heute Abend ausgingen. „Ich soll ganz bestimmt mitkommen, Chassie? Ich möchte nicht das fünfte Rad am Wagen sein.“

„Trev ist froh darum, nicht tanzen zu müssen, nicht wahr, Schatz?“

„Ja. Ich bin mehr als glücklich darüber, einen Barhocker freizuhalten und auf das Bier aufzupassen, während ihr twosteppt.“ Trevor schenkte Edgard ein echtes Lächeln. „Du weißt nicht, auf was du dich da einlässt, Ed. Chassie kann die ganze Nacht durchmachen.“

„Ich bin der glückliche Mann, der dein Durchhaltevermögen testen darf? Die ganze Nacht?“ Er grinste. „Dann ist die Sache geritzt.“

„Ich wette, ein Typ wie du hat jede Menge Durchhaltevermögen“, schoss Chassie mit einem sexy Knurren zurück. „Ich hab Glück, dass ich mit den beiden heißesten Typen im County aufkreuzen kann. Diese hochnäsige Brandy Martinson wird sich grün und blau ärgern.“

„Die ist bestimmt daran gewöhnt, dass niemand sie bemerkt, wenn du anwesend bist, Liebes“, sagte Edgard gedehnt.

„Ed, hör auf, mit meiner Frau zu flirten.“ Trevor zeigte auf Chassie. „Und du benimmst dich besser, Missy. Ich hätte nichts dagegen, dich übers Knie zu legen und dir den kleinen Hintern zu versohlen, wenn du’s verdient hast.“

Sie stand auf und nahm die Teller zusammen. „Du drohst, mir den Hintern zu versohlen, aber du ziehst das nie durch.“ Sie hielt inne und sah Edgard nachdenklich an. „Da ich nicht Trevors üblicher Typ bin – üppige Blondine –, habe ich mich gefragt, ob Trevors Behauptung stimmt, oder ob er mir einen vom Pferd erzählt.“

„Was wäre das?“

„Dass er immer etwas für Hintern übrig hatte und dass das der erste Körperteil ist, der ihm auffällt.“

Okay. Was sollte er darauf antworten? Edgards Blick schoss zur Uhr an der Mikrowelle hinüber. „Ach, seht mal, wie spät es ist. Soll ich beim Abwasch helfen?“

„Feigling“, neckte ihn Chassie. „Ich geh diesen ganzen Geheimnissen noch auf den Grund, die ihr beide habt.“

Auf Trevors Gesicht stand deutlich geschrieben: Hoffentlich nicht.

„Lass mich die Teller abwaschen, freches Weibsstück.“ Trevor schlug mit einem Küchenhandtuch neben ihrem Hintern in die Luft. „Mach dich chic, und vergiss nicht, wir haben nicht die ganze Nacht.“

Die Schüsseln klirrten in den Ausguss. „Trevor Glanzer. Willst du damit etwa sagen, dass ich den ganzen Abend brauche, um mich präsentabel zu machen?“

Edgard schnappte sich den Pfannenwender in Chassies Hand, trat zwischen sie und scheuchte sie mühelos zur Treppe. „Nein, er erinnert dich daran, dich zu beeilen, weil er mit dir angeben will. Ich könnte mir vorstellen, Trev bekommt einen Kick, wenn er sieht, wie diese armen Kerle bei deinem Anblick sabbern, weil sie wissen, dass du später am Abend mit ihm auf der Matratze tanzen wirst.“

„Was für ein süßer Blödsinn, aber ich nehme jedes bisschen Schmeichelei von diesen Zuckerlippen entgegen, Süßer.“ Chassie gab Edgard einen lauten, schmatzenden Kuss auf die Wange.

Edgard durchfuhr eine Welle des absoluten Wohlbehagens, sogar als ein Geräusch vom Spülbecken herüberkam, das sich wie ein eifersüchtiges Knurren anhörte.

„Ich mag ihn, Trev. Er kann so lange bleiben, wie er will.“ Sie schoss ihrem Mann einen Blick über die Schulter zu. „Allerdings schläfst du dann vielleicht in der Scheune.“

Die Band begann ihr erstes Set mit einem Cover von Dierks Bentleys Lot of Leavin’ Left to Do, und die Tanzfläche füllte sich.

Chassie stellte sich zwischen Trevor und Edgard und genoss sichtlich die fragenden Blicke, die in ihre Richtung geschickt wurden. Angesichts seines dunkelhäutigen Erscheinungsbilds war es offensichtlich, dass Edgard nicht aus der Gegend stammte.

„Ich möchte tanzen.“

„Chass, kannst du nicht warten, bis ich mein Bier ausgetrunken habe?“

„Aber ich liebe diesen Song.“ Beim Refrain sang sie mit: „Before you go and turn me on … make sure that you can turn me loose.“

Beide Männer erstarrten.

„Was ist? Gefällt euch mein Gesang nicht?“

Keiner von beiden gab eine Antwort.

„Tja, Pech gehabt.“ Sie sang etwas lauter weiter.

„Mein Gott. Bist du heute aufgedreht“, brummte Trevor.

„Echt? Schätze mal, das ist ein Gegenmittel gegen deine schlechte Laune.“

„Kein Grund, zu zanken.“ Edgard setzte seine Flasche ab. „Komm schon, ich tanze mit dir bis zum Abwinken, oder bis deine Füße Blasen haben.“

Die Basslinie für den nächsten Song setzte ein, und Edgard schwang Chassie in Position.

Oh, war er geschmeidig. Er glitt vom einen Ende der Tanzfläche zum anderen, übersprang nie einen Takt, trat ihr nie auf die Zehen, achtete nie auf eine der anderen Tänzerinnen. Er war einzig und allein auf sie konzentriert.

Als der Song in Kenny Chesneys She Thinks My Tractor’s Sexy überging, lächelte Edgard auf sie herab. „Noch mal? Oder würdest du lieber aufhören?“

„Noch mal.“

„Irgendwie habe ich gewusst, dass du das sagen würdest.“ Er zog ihren Körper enger zu sich, und sie wiegten sich in dem langsameren Tempo.

Während Chassie so an Edgard gedrückt wurde, musste sie einfach bemerken, wie gut er roch, ein untergründiger Duft, der intensiver wurde, als ihre Nase den Spalt zwischen seinem Hemdkragen und seiner Haut streifte. Sie inhalierte mehrmals und fragte sich, ob ihr nur vom Herumwirbeln so schwindelig war.

„Alles in Ordnung mit dir?“

Sie kippte den Kopf in den Nacken. „Ja. Warum?“

„Du hast geschnüffelt.“

„Nicht geschnüffelt, geschnuppert. Hoffentlich hältst du das nicht für idiotisch, aber Mann, du riechst großartig. Echt großartig.“

Edgard wurde tatsächlich rot. „Äh. Danke.“

„Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.“

„Ich bin nicht an so echte Komplimente gewöhnt.“

„Wirklich? Ich hätte gedacht, bei deinem Aussehen bist du immun dagegen, weil du sie wahrscheinlich ständig bekommst.“

„Nicht so häufig in letzter Zeit.“

Chassie sah ihm ins Gesicht. „Vielleicht liege ich völlig daneben, aber du wirkst irgendwie unglücklich. Auf der Hut. Als würdest du auf die nächste Hiobsbotschaft warten.“

„Wirklich? Woher weißt du das?“

„Hin und wieder erreicht dein hübsches Lächeln nicht deine hübschen Augen.“

„Sie sind ja eine Kokette, Missus Glanzer.“ Er lächelte weich. „Aber du bist schon eine scharfe kleine Beobachterin.“

Sie stieß ihn mit der Hüfte an. „He! Wen nennst du hier klein?“

„Dich. Was bist du, etwa einsfünfzig?“

„Ha! Ich bin einsfünfundfünfzigeinhalb. Klein von Statur zu sein bedeutet nicht, dass ich nicht bis zur Oberkante Unterlippe mit meinem Anteil an Traurigkeit erfüllt gewesen bin, aber hallo!“

„Bist du deshalb so gut darin, sie in anderen zu erkennen?“

„Ja. Ich wünschte, es wäre anders. Ich wünschte, ich könnte einfach so ein glückseliger Schwachkopf sein, der sich wegen nichts Sorgen macht. Wäre einfacher.“

„Wäre auch für mich einfacher, Liebes.“ Edgard drängte sie, sich etwas rascher zu bewegen. Seine höfliche Art, die Unterhaltung zu beenden.

Als der Song zu Ende war, klammerte sich Chassie an sein Hemd und stellte sich auf die Spitzen ihrer Cowboystiefel. „Wenn du mal reden musst, komm zu mir. Jederzeit. Ich bin vielleicht eine lausige Sängerin, aber ich bin eine gute Zuhörerin.“

Seine warmen Lippen streiften ihre Stirn. Zwei Mal. Dann drückte er ihr einen Kuss auf den Mund. Zwei Mal. „Du bist mehr als süß. Danke sehr. Ich behalt’s im Hinterkopf.“

Zurück am Tisch ließ sie seine Hand los, schnappte sich ihre Handtasche und begab sich zur Toilette. Passte es da nicht, dass die nächste Frau, die auf die Toilette ging, niemand anderes als Brandy Martinson war? Chassie klebte sich ein falsches Lächeln auf, als Brandy sich neben sie stellte.

„Chassie! Ich habe dich gerade gesucht. Wer ist dieser gut aussehende Typ, mit dem du getanzt hast?“ Brandy trug etwas glänzenden orangefarbenen Lippenstift auf und zog schmatzend die Lippen zusammen, bevor sie Chassie im Spiegel anlächelte. „Weil du so schrecklich vertraut mit ihm getan hast.“

Chassie riss ein Papierhandtuch aus dem Spender. „Und?“

„Und ihr beide ähnelt euch sehr mit eurer dunklen Hautfärbung und dem dunklen Haar. Daher habe ich mir gedacht, er muss ein Verwandter sein.“

Ein Verwandter? Chassie tätschelte Brandy in einem falschen Trostversuch die Schulter. „Oh je, Schätzchen, du solltest immer deine Brille tragen, damit dir nicht solche Verwechslungen unterlaufen.“

„Du willst mir sagen, der prächtige Typ, mit dem du so eng warst, ist kein Verwandter?“, gab Brandy zurück.

„Nein.“

„Du meine Güte!“ Brandys glatte weiße Hand hielt mitten im Haarschopf inne. „Und Trevor hatte nichts dagegen, dass du so vielsagend mit einem anderen Mann getanzt hast?“

„Trevor hat es sogar unterstützt.“

„Hat er diesen Mann auch unterstützt, dich zu küssen?“

Verdammt. Chassie hatte nicht annähernd so viel Erfahrung im weiblichen Katz-und-Maus-Spiel wie die katzenhafte Brandy. Sie versuchte sich an einem fröhlichen Gelächter. „Oh, das? Es hat Trevor nicht im Geringsten gestört.“

„Wie … interessant.“ Brandy beugte sich zum Spiegel vor, um den Concealer unter ihren Augen zu überprüfen. „Wer ist also dieser geheimnisvolle Mann, der dich öffentlich küssen darf?“

„Ein Freund von Trevor. Sie waren vor ein paar Jahren mal Roping-Partner.“

Nachdem Brandy mit Haar und Gesicht fertig war, sprühte sie etwas Parfüm auf. „Er ist also bloß zu Besuch?“

„Im Augenblick. Mir macht es aber nichts aus, dir zu erzählen, dass ich hoffe, er bleibt hier hängen. Er ist echt gut mit seinen Händen.“ Als Brandy mitten im neununddreißigsten Sprühstoß erstarrte, biss sich Chassie auf die Innenseite ihrer Wange, damit sie nicht laut herauslachte. Sie fügte hinzu: „Ich meine, er ist eine gute helfende Hand.“

„Oh.“ Ein bösartiger Funke flammte in Brandys Augen auf. „Ich bin nicht überrascht, dass er so ein eigenwilliger Typ ist. Du hast anscheinend etwas dafür übrig, herumstreunende ehemalige Rodeo-Cowboys aufzugabeln.“

Brandy hätte ebenso gut höhnisch grinsend von heruntergekommenen Rodeo-Cowboys sprechen können. Chassie gestattete sich ein weiteres selbstgefälliges Grinsen. „Ja, es ist eine entsetzliche Pflicht, dabei zuzusehen, wie diese prächtigen Muskeln anschwellen, wenn meine Streuner sich abarbeiten. Insbesondere hasse ich es, wie sie in alten, eng anliegenden, verblassten Jeans herumstromern, während sie Heuballen abladen oder sich über irgendwelche Maschinen beugen. Manchmal ist es ermüdend, wie sie sich ständig um mich bemühen.“

„Ja, ja, verstehe schon, wie anziehend das Szenario mit dem armen Waisenmädchen vom Land für solche Männer sein muss – eine Zeit lang. Aber wir wissen doch beide, wie leicht Cowboys sich langweilen und weiterziehen.“

Chassie nickte. „Das ist die traurige Wahrheit. Was mich an etwas erinnert. Ist dein Freund Stevo nicht zu seiner schwangeren Frau zurückgekehrt?“

„Ex-Frau“, fauchte sie. „Und zu deiner Information: Ich habe die Sache beendet, bevor er zu dieser traurigen Bruthenne zurückgekrochen ist.“

„Schön für dich. Nettes Gespräch, Brandy. Bis dann mal.“ Chassie schoss zur Tür, bevor alles noch schlimmer wurde.

Sie hasste nicht viele Menschen, aber die hochnäsige Brandy Martinson stand ganz oben auf der Liste. Vom ersten Tag an, den sie zusammen in der Grundschule verbracht hatten, hatte Brandy ihre freche, sommersprossige Nase über Chassie gerümpft. Brandy war ein verhätscheltes Mädchen aus dem Ort. Chassie ein armes Mädchen vom Land. Brandys naturblondes Haar und die großen blauen Augen waren das Ideal an einer Frau, wohingegen Chassies ethnisch gemischte Herkunft eher mitleidsvolle Blick hervorrief als eifersüchtige. Als Erwachsene akzeptierte Chassie ihre Abstammung von einer Indianerin und einem Rancher, während Brandy ihre überlegene Haltung beibehielt, weil sie hübsch, weiß und privilegiert geboren worden war. Jahre später schwelgte Brandy immer noch darin, Chassie an den ihr gebührenden Platz zu verweisen, da sie Chassie als weit unterhalb ihres sozialen Status stehend betrachtete.

Ein geistiges Schnauben meldete sich in Chassies Kopf. Als ob Wyoming der Gipfel der High Society wäre. Als ob der Beruf einer „Nageldesignerin“ etwas zu bedeuten hatte, abgesehen davon, dass Brandy falsche Nägel herstellte und den ganzen Tag über klatschte und tratschte, während sie Cola Light trank.

Aber sie hasste es, dass Brandy immer noch die Macht hatte, sie sich wie schmutziger kleiner Abschaum aus dem Reservat fühlen zu lassen.

Chassie schenkte ihrer Umgebung keinerlei Beachtung, als sie den dunklen Gang hinabging. Sie sah von ihren Westernstiefeln, die auch schon bessere Tage gesehen hatten, auf und fand das lächelnde Gesicht ihres Mannes vor sich.

„Alles in Ordnung mit dir, Liebling? Du warst lange weg. Ich habe mir allmählich Sorgen gemacht.“

Sie schlang Trevor die Arme um die Taille und verschmolz mit ihm. „Jetzt geht’s mir besser, weil du da bist. Mein Gott, Trevor, ich liebe dich. Vielen Dank, dass du mich geheiratet hast.“

Trevor kippte ihren Kopf in den Nacken, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. „Baby? Was geht hier wirklich vor sich?“

Glaubenskrise. Manchmal, wenn ihr der Typ von Frau gegenüber stand, mit dem Trevor sich mal getroffen hatte und die er hätte heiraten können, fragte sie sich, warum er sie ausgewählt hatte. „Nichts, was mit dir tanzen nicht heilen könnte.“