Satisfaction - Ein Rebell vor dem Herrn - Alisha Mc Shaw - E-Book

Satisfaction - Ein Rebell vor dem Herrn E-Book

Alisha Mc Shaw

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Beschreibung

"Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib." Es sei denn, sie ist richtig heiß und will es auch. Diesen Zusatz zu den Geboten Gottes hat sich Samuel Wright, Sohn eines Kleinstadtpfarrers, selbst ausgedacht. Und es ist eines der wenigen Gebote, an das er sich wirklich hält. Sonst hat er für Beschränkungen nämlich ebenso viel Sympathien übrig wie für Brechdurchfall oder seinen Heimatort Chearfield. Und dennoch muss er in ebendieses Dorf zurückkehren und feststellen, dass all der Nächsten Weiber nicht nur heiß sind, sondern es auch wirklich, wirklich wollen. Und zwar von ihm. "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Deliah Adams kennt die Gebote des Herrn in- und auswendig. Um ihre Mutter zu ehren, bringt sie auf deren Wunsch dem heimkehrenden Sohn des örtlichen Pfarrers einen Kuchen als Willkommensgruß. Und erwischt ihn dabei mit buchstäblich heruntergelassenen Hosen. Diesen Taugenichts und Schürzenjäger nicht zu beachten fällt ihr schwer, denn … irgendwie läuft sie ihm nicht seltener über den Weg, sondern immer häufiger. Und nie weiß er sich anständig zu benehmen.

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Alisha Mc Shaw, Melanie Weber-Tilse

Satisfaction - Ein Rebell vor dem Herrn

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Der verlorene Sohn

Schade um den Kuchen

Erstkontakt

Eine Hand …

Verwilderter Garten

Der werfe den ersten Stein

Entschuldigung

Mary Poppins mal anders

Tante May

Zickenterror

Die Leiche

Sag es mir!

Mordfall

Die Sache mit der Badewanne

Verkackte Welt

Gefangen

Erkenntnisse

Er hat dich abgewiesen?

Rettung

Angst vor der eigenen Courage

Letzte Chance … vorbei

Stille Wasser sind tief

Einmal das Richtige tun

Oh mein Gott!

Epilog

Danksagung Alisha Mc Shaw

Über Alisha Mc Shaw

Danksagung Melanie Weber-Tilse

Über Melanie Weber-Tilse

Impressum neobooks

Der verlorene Sohn

Über das Buch

»Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib.«

Es sei denn, sie ist richtig heiß und will es auch. Diesen Zusatz zu den Geboten Gottes hat sich Samuel Wright, Sohn eines Kleinstadtpfarrers, selbst ausgedacht. Und es ist eines der wenigen Gebote, an das er sich wirklich hält. Sonst hat er für Beschränkungen nämlich ebenso viel Sympathien übrig wie für Brechdurchfall oder seinen Heimatort Chearfield. Und dennoch muss er in ebendieses Dorf zurückkehren und feststellen, dass all der Nächsten Weiber nicht nur heiß sind, sondern es auch wirklich, wirklich wollen. Und zwar von ihm.

»Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«

Deliah Adams kennt die Gebote des Herrn in- und auswendig. Um ihre Mutter zu ehren, bringt sie auf deren Wunsch dem heimkehrenden Sohn des örtlichen Pfarrers einen Kuchen als Willkommensgruß. Und erwischt ihn dabei mit buchstäblich heruntergelassenen Hosen. Diesen Taugenichts und Schürzenjäger nicht zu beachten fällt ihr schwer, denn … irgendwie läuft sie ihm nicht seltener über den Weg, sondern immer häufiger. Und nie weiß er sich anständig zu benehmen.

Deutsche Originalausgabe, 1. Auflage 2018

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Herausgeber:

Alisha Mc Shaw

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Melanie Weber-Tilse

Breslauer Str. 11, 35274 Kirchhain

© Mai 2018 Alisha Mc Shaw / Melanie Weber-Tilse

Alle Rechte vorbehalten!

Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen Erlaubnis durch die Autoren.

Covergestaltung: Alisha Mc Shaw

http://alishamcshaw.de/

Bilder: © Depositphotos, © Gaudilab © Korobkova

© Hugolacasse © panaramka.ukr.net / © djv

© oksanello / depositphotos.com

Korrektur: Alisha Mc Shaw

Ein Blick auf das Display meines Handys ließ mich laut aufseufzen. Gerade rief die die einzige Person auf der Welt an, bei der ich mich nicht wagen würde, nicht ans Telefon zu gehen. Dafür würde ich sogar meinen Schwanz aus einer heißen und feuchten Pussy ziehen.

»Hi Mom«, begrüßte ich meine Mutter, die am anderen Ende der Leitung entzückt lachte.

»Samuel, mein Sohn. Ich freue mich, deine Stimme endlich mal wieder zu hören.«

Ich verdrehte entnervt die Augen, denn wir hatten erst vor … ich rechnete schnell im Kopf nach … sieben Wochen miteinander telefoniert.

»Du musst nach Hause kommen.«

Sofort war ich alarmiert. Wenn sie mich nach Hause bat, musste etwas passiert sein. »Geht es dir gut?«

»Ja, ja, aber dein Vater …«

Na super, dabei konnte der von mir aus in der Hölle versauern, wobei er dort ganz sicher nicht hinkam. Dieser Ort war ganz allein mir vorbehalten, wenn ich den Worten meines Vaters glauben durfte.

»Was ist mit ihm? Hat er sich mit dem Kreuz ein Auge ausgestochen? Mit dem Rosenkranz die Finger geklemmt?«

»SAMUEL! Deinem Vater geht es wirklich nicht gut. Er hatte einen Bandscheibenvorfall und kann nicht mehr so, wie er gerne möchte. Und du weißt, dass die Gemeinde auf ihn zählt.«

»Mom«, versuchte ich, sie in ruhigem Tonfall zu beschwichtigen. »Warum kann nicht einer meiner Brüder zu Hilfe eilen? Oder Josua, der wird sich doch bestimmt freuen, wenn er Vater zur Hand gehen darf.« Josua war die hässliche Ehekröte meiner Schwester. Weder sah er gut aus, noch konnte ich mir vorstellen, dass er besondere Qualitäten im Bett zu bieten hatte. Was Tabea an dem Typen fand, konnte ich bis heute nicht verstehen.

Ein leises Seufzen erklang aus der Leitung. »Deine Brüder haben alle ihre eigenen Gemeinden zu leiten, da geht es nicht, wenn sie für längere Zeit fern bleiben ...«

›Ach, aber ich kann, oder was?‹,dachte ich verstimmt.

»Und Josua macht schon so viel für uns. Aber er ist handwerklich nicht wirklich begabt.«

»Es gibt genug Handwerker in der Gemeinde …«

»Samuel, hör auf, mit mir zu diskutieren! Du weißt genau, dass dein Vater bisher alles selber gemacht hat und kein Bittsteller bei anderen sein möchte. Außerdem sind wir genau dafür eine Familie.«

»Weiß er, dass du mich angerufen hast?« Mein Vater hatte mich rausgeworfen, nachdem herausgekommen war, dass ich die Hälfte der Highschoolmädchen flachgelegt hatte. Es war ein riesengroßer Skandal gewesen. Nicht nur, dass die Mädchen alle hätten als Jungfrau in die Ehe gehen sollen, nein, ich war zudem auch noch der Sohn des Pfarrers. Aber hey, die hatten sich alle freiwillig ihre Döschen öffnen lassen. Ich musste aufpassen, dass ich bei dem Gedanken keinen Ständer bekam.

»Wir haben lange darüber gesprochen. Er hat dir verziehen. Du warst fehlgeleitet und er hat eingesehen, dass er dir hätte helfen sollen.«

Was für eine gequirlte Scheiße! Aber das würde ich meiner Mutter nie sagen. Ich war nicht fehlgeleitet. Ich genoss es, Sex zu haben. Ich genoss es, Frauen zum Stöhnen zu bringen. Ich genoss es, sie zu lecken und zu fingern und ich genoss es, sie auf jede erdenkliche Weise zu ficken. Das hatte sich bis heute nicht geändert und ich würde ganz sicher dafür nicht den Bund der Ehe eingehen. Hallo? Ich war sowieso keine Jungfrau mehr. Und wenn meine Mutter wüsste, dass ich vor einer Stunde die Frau meines Chefs … gut, meines ehemaligen Chefs … dreimal hintereinander zum Orgasmus gebracht hatte, würde sie sofort den Hörer auflegen.

»Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist.«

»Du könntest den Laden von Mr. Parker übernehmen. Er hat aufgehört und sucht jemanden, der die Pacht übernimmt.«

Fuck, damit hatte mich meine Mutter. Hätte mein Vater mich nicht aus der Gemeinde verbannt, wäre es mein Traum gewesen, beim alten Parker in die Lehre zu gehen und irgendwann seinen Schuppen zu übernehmen. Ich hatte mir immer wieder ausgemalt, wie die weibliche Kundschaft vorbeigekommen wäre mit ihren kaputten Autos, und ich hätte nicht nur die Wagen repariert, sondern auch ihre Höhlen anständig geschmiert und gefettet.

Wie es der Zufall wollte, hatte ich gestern auch noch meinen Job verloren, weil ich die Frau vom Chef ein wenig zu oft tiefer gelegt hatte.

»Du könntest die Werkstatt sofort übernehmen und hättest auch deine eigene Wohnung über der Halle. Ich weiß doch, wie geschickt du mit den Händen bist, du hast dir das alles schnell hergerichtet.«

Scheiße, schon wieder drifteten meine Gedanken ab. Ich war äußerst geschickt mit den Händen … und der Zunge … und dem Schwanz.

»Und trotzdem hättest du genug Zeit, um deinem Vater bei der Instandsetzung der Kirche zu helfen.«

»Gib mir zwei Tage, ich muss hier erst mal alles regeln.«

»Ich wusste es, mein Junge. Ich werde dir auch deinen Lieblingskuchen backen und dafür sorgen, dass deine Wohnung sauber ist und der Kühlschrank gefüllt. Ich freue mich … und dein Vater auch.«

»Bis dann.« Ich wusste noch nicht, ob ich mich wirklich freuen sollte. Seit 15 Jahren hatte ich keinen Fuß mehr in die Gemeinde gesetzt und keinen blassen Schimmer, was mich erwarten würde.

Allerdings nun doch den Laden vom alten Parker übernehmen zu können, machte mich kribbelig. Und wenn ich an all die Frauen dachte, die dort sicher untervögelt auf mich warten würden, stand mein Schwanz stramm in meiner Hose. Nur diesmal war ich nicht mehr naive 18 Jahre alt und würde mich ganz sicher nicht erwischen lassen. Ich würde mich an die reifen Früchte halten, die gepflückt werden wollten.

Zwei Tage später, mein altes Auto bis unters Dach vollgepackt, befand ich mich auf den Weg ins kleine Kaff Chearfield. Der alte Dodge Charger, mein ganzer Stolz, würde in der Werkstatt, die ich ab morgen besitzen würde, nebenbei wieder hergerichtet werden. Mein Exchef hatte mir immer wieder versprochen, dass ich nach Dienstschluss herumschrauben durfte, letztendlich hatte ich aber nur an irgendwelchen scheiß ›unter der Hand‹-Aufträgen für ihn gesessen. Somit war es eigentlich nur gerecht, dass ich seine Frau gevögelt hatte. Die war aber auch ein heißes Geschoss gewesen.

Mist, ich hätte vor der Abfahrt noch mal Hand anlegen sollen, so sehr spannte meine Hose. Ich drückte mit dem Handballen gegen meinen Steifen und schwor mir, das Begrüßungszeremoniell schnell hinter mich zu bringen, damit ich mir in meiner Wohnung gepflegt einen runterholen konnte.

Als ich ins Dorf einbog, fühlte ich mich um 15 Jahre in der Zeit zurückversetzt. Hier hatte sich so gut wie nichts verändert. Die Häuser sahen alles noch gleich aus, die Vorgärten waren gehegt und gepflegt. Man grüßte mich freundlich, wenngleich mich keine Sau erkannte. Ich bekam jetzt schon einen Würgereiz, der nur gestoppt wurde, als ich die ersten untervögelten Hausfrauen sah.

Oh ja, eindeutige Signale. Sobald sie meinen Wagen entdeckten, wurde der Rücken noch ein wenig mehr durchgedrückt, der Hüftschwung nahm zu und mir war klar, die würden mir sofort willig die Beine öffnen.

Wenn das so weiterging, würde ich gleich mit gesprengter Hose bei meinen Eltern einfallen. Zum Glück schrumpfte er auf eine erträgliche Größe, als die Kirche auftauchte und ich schon die ganzen Speichellecker davor sah. Wie war ich eigentlich auf die beknackte Idee gekommen, Sonntag hier aufzuschlagen, wo jeder verschissene Einwohner beichten gehen musste? Was wollten die eigentlich beichten? Dass sie zu laut einen hatten fahren lassen? Dass sie aus Versehen beim Nachbarn aufs Gras getreten waren oder die letzte Milchtüte beim Einkaufen in den Wagen getan hatten? Keiner von denen würde wirklich aus der Reihe tanzen, dafür hatte mein Vater hier alles viel zu sehr im Griff. Vor 15 Jahren hatte es eine einzige Ausnahme gegeben. Da hatte er den Griff nicht fest genug gehabt, als ich mich ausgelebt hatte.

Und natürlich wusste ich, warum ich heute gekommen … wobei es nicht mein Schwanz war. Mein Vater würde mit der Beichte alle Hände voll zu tun haben und so konnte ich meiner Mutter kurz Hallo sagen und weiter zu meiner neuen Behausung fahren.

Die Männer schauten ganz offen meinem Wagen hinterher, die Frauen hingegen tuschelten hinter vorgehaltener Hand und hielten teilweise den Blick gesenkt. ›Ladys, wenn ich mit euch durch bin, werdet ihr nicht mehr so schüchtern dastehen.‹

Wahrscheinlich hatte meine Mutter schon hinter der Gardine gestanden und die ganze Zeit gewartet, denn ich stellte gerade den Motor aus, da kam sie auch schon aus dem Haus geeilt.

»Meine Güte, Samuel, was bist du groß und stattlich geworden.« Wie es sich für einen verlorenen Sohn gehörte, der nach so vielen Jahren das erste Mal wieder nach Hause kam, ließ ich mich zu ihr hinabziehen und ausgiebig drücken.

Sie zog mich ins Haus hinein, das sich überhaupt nicht verändert hatte. Dieselbe Einrichtung, dieselben gehäkelten Deckchen und derselbe Blumenstrauß, den sie immer im Garten pflückte. Nur sie war 15 Jahre älter geworden und hatte sich verändert, wobei sie immer noch eine Schönheit war, wenngleich ihr Haar mit grauen Strähnen durchsetzt war.

Tränen schimmerten in ihren Augenwinkeln und ich ließ es über mich ergehen, dass sie mein Gesicht in ihre Hände nahm und lautstark auf jede Wange einen Kuss platzierte.

»Du warst viel zu lange weg«, schluchzte sie und ich nahm sie seufzend in die Arme. Obwohl sie klein und zierlich war, mir gerade bis zur Brust reichte, hatte sie schon immer alles und jeden im Griff gehabt. Sogar mich.

»Jetzt bin ich hier, Mom.«

Sie löste sich von mir und zauberte ein blütenweißes Taschentuch aus ihrer Kitteltasche hervor. Ich war mir sicher, dass es das Gleiche war, was sie für uns Kinder immer benutzt hatte, um Tränen zu trocknen oder aufgeschlagene Knie abzutupfen. Nachdem sie ihre Augenwinkel getrocknet hatte, schnappte sie meine Hand und zog mich in die Küche. Der Geruch von Kaffee und Kuchen schlug mir entgegen.

»Setz dich, Junge.«

Ich ließ mich gehorsam auf einen der Stühle nieder und hoffte, dass ihr Begrüßungsritual nicht zu lange dauerte. Zwar hatte ich Kaffeedurst und Hunger, aber einen ganz anderen. Und dort draußen liefen die reifsten Früchte herum, die nur darauf warteten, von mir gepflückt zu werden.

Meine Mutter hatte gerade eine dampfende Tasse des schwarzen Gebräus vor mich gestellt, als das Telefon klingelte.

»Magdalena Wright!«, ging sie ans Telefon. »Hallo, Deborah … nein, natürlich störst du nicht.«

Meine Mutter gab mir mit der Hand zu verstehen, dass sie sich kurz - oder eher lang, wenn sie mit ihren Freundinnen Probleme beredete – zurückzog. Mir war das nur recht. Nachdem sie ins Wohnzimmer gegangen war, nahm ich einen großen Schluck vom Kaffee und schnappte mir den Schlüssel, der auf dem Tisch lag. Ich ging davon aus, dass er zu meiner neuen Bleibe gehörte. Sie würde sicherlich eine gute Stunde mit dem Anruf beschäftigt sein. Bis dahin hatte ich ganz sicher mein Auto ausgeladen und den Druck, der nur minimal nachgelassen hatte, abgebaut.

Ich hatte keine Augen für die gepflegten Vorgärten, auch nicht für die hüfteschwingenden Frauen, die eigentlich dazu einluden, sie ins Auto zu zerren und mit zu mir zu nehmen. Als ich das alte Schild der Werkstatt erblickte, ließ ich den Motor meines alten Dodge aufheulen und bog in den Hinterhof ein. Den Wagen stellte ich neben dem alten Kirschbaum ab. An dem hing noch immer die alte Holzschaukel, die wir als Kinder genutzt hatten.

Der alte Parker war zu uns Jungs immer nett gewesen. Als wir älter geworden waren, hatte er mich immer wieder an den zu reparierenden Autos schrauben lassen. Wahrscheinlich war da meine Leidenschaft, alte Autos wiederherzustellen, geweckt worden. Jetzt aber wollte ich nichts reparieren, sondern so schnell wie möglich meine wenigen Habseligkeiten ins Haus schaffen, um mich danach angenehmeren Dingen zuzuwenden. Denn meine verdammte Hose spannte schon wieder an einer gewissen Stelle.

Eine halbe Stunde später waren meine Sachen nach Sam-Manier verstaut und ich stand unter dem warmen Strahl der Dusche. Ich schlug mit der Faust gegen die Fliesen. Denn eigentlich hatte ich mir geschworen, nie wieder hierherzukommen. Wütend verließ ich die Dusche und ging in die große Küche. Kaffee anstellen oder mir endlich einen runterholen? Allein beim Gedanken an meinen Schwanz pumpte das Blut hinein. Somit hatte ich mir meine Frage selbst beantwortet und ich umschloss meinen mittlerweile harten Ständer mit der Hand. Noch besser wäre eine heiße und feuchte Pussy, aber ich konnte nicht schon am ersten Tag eine der Frauen von Chearfield flachlegen. Aber ganz sicher am zweiten Tag.

Ich rieb bei dem Gedanken fester über meinen Schaft, als ein Geräusch mich herumfahren ließ. Am Durchgang zur Treppe, die nach unten zur Haustür führte, stand eine junge Frau mit hochrotem Gesicht. So wie es schien, hatte sie einige Zeit dort gestanden und nur durch den Umstand, dass sich ihre Handtasche auf den Boden verabschiedet hatte, war sie von mir beim Starren entdeckt worden. Heili … nein, ich würde ganz sicher nicht die Worte aussprechen. Aber sie war hot. Heißer als hot.

Es war ganz sicher nicht der Kuchen in ihren Händen und auch nicht ihr heißes Aussehen. Es war der unschuldige Ausdruck in ihren Augen, der mich explodieren und - wie ganz sicher nicht geplant – mein Sperma pumpend in der Küche verteilen ließ.

Schade um den Kuchen

Sanft drückte ich die Hand der alten Dame, die mit strahlendem Blick zu mir aufsah. »Möge Gott dich segnen dafür, Deliah«, sagte sie leise. »Ich werde Pfarrer Wright bei der Sonntagsmesse sagen, wie sehr du dich wieder um mich bemüht hast, Kind!«

Ich lächelte sanft, ehe ich Mrs. Donovans Hand in ihren Schoß legte und sie mit dem Rollstuhl ins Innere des Hauses zurückbrachte. »Das mache ich wirklich gern, Enid! Es macht mir Freude, dir zuzuhören, wenn du aus den alten Zeiten erzählst«, versicherte ich.

»Wie geht es dem Pfarrer denn zur Zeit?«, erkundigte sich die alte Dame, nachdem wir in ihrem kleinen, aber gemütlichen Wohnzimmer angekommen waren.

Kurz huschte ein Schatten über mein Gesicht. Seit einigen Wochen half ich bei allem, was in der Kirche so anfiel, denn mit der Gesundheit von Pfarrer Wright stand es nicht zum Besten. Die ganze Gemeinde machte sich Sorgen um ihn. Als mein Vater ihn vor einigen Wochen dabei ertappt hatte, wie er auf einer wackligen Leiter stehend versuchte, das Kirchendach zu reparieren, war er nicht nur äußerst erbost dazwischengegangen, sondern hatte auch ein lautes Machtwort gesprochen und ihn von der Leiter heruntergeholt. Das stand ihm als Vorsteher unserer Gemeinde durchaus zu, auch wenn der Pfarrer das kirchliche Oberhaupt war.

Leider war das Kirchdach so marode, dass es wirklich dringend repariert werden musste, weshalb mein Vater dafür sorgte, dass ein paar der jungen Männer aus unserem Dorf es zumindest provisorisch abdeckten, während dem Pfarrer ausdrücklich verboten wurde, mehr zu tun, als für das Gelingen des Dachdeckens zu beten. Das musste nun reichen, bis eine Lösung gefunden war, die auch bezahlt werden konnte. An jenem Tag war ich Mrs. Wright zur Hand gegangen und verpflegte mit ihr die Jungs, die das Dach flickten.

Seitdem waren wir zu einer stillschweigenden Übereinkunft gekommen und ich half ihr, so oft ich konnte – schließlich hatte mein Vater mich früh gelehrt, das Geben seliger war als nehmen. Ich besuchte die alten Damen, machte Besorgungen für sie oder saß einfach nur bei ihnen, um zuzuhören. Das war manchmal alles, was es brauchte, um eine der Frauen glücklich zu machen.

Als ich zwanzig Minuten später das Haus meiner Eltern betrat, wehte mir schon im Flur der herrliche Duft von Apfelkuchen entgegen, welcher mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Ich blieb in der Tür stehen und ging in Gedanken erschrocken alle Geburtstage durch. Hatte ich jemanden vergessen? Kuchen gab es nur zu besonderen Anlässen, und gerade am heiligen Sonntag backte Mom nur, wenn es eben einen solchen gab. Aber mir fiel niemand ein, an den ich nicht gedacht haben könnte und so machte ich mich auf den Weg in die Küche. »Gott zum Gruße!«

»Dir zum Segen, Deliah ... hast du schon alles erledigt?« Meine Mutter drehte sich mit dem dampfenden Blech zu mir um und lächelte.

Ich nickte und sah abwartend zwischen ihr und dem Blech hin und her. Wenn ich wirklich einen Ehrentag übersehen hatte, würde ich es jetzt erfahren. Sie folgte meinem Blick und dann lachte sie leise. Das war gut, denn offensichtlich irrte ich mich.

»Während du unterwegs warst, erhielt ich einen Anruf von Mrs. Wright. Sie teilte mir mit, dass ihr Sohn ab heute wieder in Chearfield leben und die Werkstatt vom alten Mr. Parker übernehmen wird. Und da dachte ich ...«

Mrs. Wrights Sohn? »Und was ist mit ihren eigenen Gemeinden?«

Meine Mutter sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Nicht die Söhne, Deliah ... der andere!«

Der seltsame Unterton, den sie in ihre Aussage gelegt hatte, ließ mich innehalten. Der andere? Es gab Nathaniel, der die Gemeinde Eastwick gleich nebenan leitete, und Gabriel, der mit seiner Frau einige Meilen entfernt in Quickbrown lebte. Und dann gab es noch den Sohn, der vor vielen Jahren ... ich hielt inne. »Oh. Der andere!« Ich tippte mir mit dem Finger gegen das Kinn und versuchte, mir alles ins Gedächtnis zu rufen, was ich wusste.

Doch besonders viel war das nicht, denn ich war erst ungefähr acht Jahre gewesen, als Samuel Wright das Dorf in Schimpf und Schande verlassen hatte, wie meine Mutter meinem Vater damals entrüstet berichtete. Offenbar hatte er so schlimme Dinge getan, dass sie sich nicht einmal wagte, sie auszusprechen. Ich bekreuzigte mich hastig.

Aber ... »Warum kommt er dann jetzt zurück?«

Mom seufzte leise.

Ich verstand schlagartig. »Es sieht wirklich nicht gut aus mit Mr. Wright, habe ich recht?«

»Er ist alt, Deliah ... und der Gemeinde fehlt Geld, um all das zu stemmen, was in Ordnung gebracht werden müsste. Aber immerhin scheint Samuel seine Eltern wenigstens noch so weit ehren zu wollen, dass er zurückkehrt und die Werkstatt wiedereröffnen wird. Das wird uns allen helfen!«

Ein schweres Band aus Trauer legte sich um mein Herz. Mr. Wright war schon Pfarrer in Chearfield gewesen, als ich noch nicht auf der Welt war. Es war unmöglich, mir das Dorf ohne ihn vorzustellen. Wenn der verlorene Sohn wieder aufgenommen wurde, musste es schlimmer stehen, als ich glaubte.

»Und der Kuchen ...«, ich schluckte.

»Soll ein Zeichen sein, dass wir ihn trotz all seiner Verfehlungen herzlich willkommen heißen. Ich möchte, dass du gleich rüber zur Werkstatt läufst und ihm den Kuchen mit Gottes Segen von uns überbringst.« Meine Mutter lächelte.

Ich öffnete den Mund, nur um ihn gleich darauf wieder zu schließen. Wenn meine Eltern bereit waren zu verzeihen, dann sollte ich das wohl auch tun. Noch dazu, wo ich nicht einmal wusste, weshalb Samuel damals unser Dorf verlassen hatte. Ich erinnerte mich schwach an einen schlaksigen, großgewachsenen Kerl, der eigentlich sogar ziemlich beliebt gewesen war.

»In Ordnung.« Energisch zog ich mir die Sonntagsschürze von der Hüfte. »Ich wasche mir nur schnell die Hände, und dann werde ich mich auf den Weg machen.«

Neben dem alten Kirschbaum mit der Schaukel, auf der ich als Kind schon geschaukelt hatte, stand ein Auto, dass ich keinem Bewohner Chearfields zuordnen konnte. Das musste also Samuel Wrights Wagen sein. Ich wechselte meine Handtasche in die Hand, die das Kuchenblech hielt und berührte mit der anderen das verwitterte Holz. Ein Lächeln glitt über mein Gesicht.

Der alte Mr. Parker war ein netter Mann und auch ihn hatte ich heute Morgen besucht. Nachdem er die Werkstatt aufgegeben hatte, war er zu seiner Schwester gezogen und die beiden alten Menschen lebten in einem kleinen Häuschen im Dorf. Für einen Moment stand ich in Gedanken versunken, schubste die Schaukel sachte mit der Hand an und sah ihr beim Schwingen zu.

Dann gab ich mir einen Ruck und betrat den Hof. Überall konnte man die Überreste der alten Geschäftigkeit sehen, die einst hier geherrscht hatte und welche Mr. Wrights Sohn nun zurück nach Chearfield bringen sollte. Ich war zugegebenermaßen neugierig, wie Samuel nun aussah. In langsamen Schritten überquerte ich den Hof und öffnete die Tür, hinter der sich die Treppe nach oben verbarg.

Vorsichtig stieg ich die ausgetretenen Stufen hinauf, damit ich nicht stolperte. Aus der Küche drangen Geräusche zu mir herab, der verlorene Sohn schien sich also bereits häuslich einzurichten. Ich räusperte mich laut, damit er sich nicht erschrak, wenn ich plötzlich im Zimmer stand.

In der nächsten Sekunde blieb ich wie angewurzelt stehen. Der neue Bewohner war in der Tat dabei, sich ähm ... einzurichten. Nackt, wie Gott ihn schuf, stand Samuel Wright neben dem Küchentisch und hielt sein ... Ding ... fest mit der Hand umschlossen. Doch er war mitnichten bewegungslos, denn die Handbewegung, die er vollführte, war eindeutig.

Entsetzt hielt ich die Luft an und bekreuzigte mich hastig. Leider führte das dazu, dass meine Hand, die nicht nur das schwere Blech, sondern auch meine Tasche hielt, ihre Kraft endgültig verließ. Diese fiel polternd zu Boden und Samuel fuhr zu mir herum. Sein Blick traf den meinen, er keuchte auf. Aber nicht, wie ich für den Bruchteil einer Sekunde glaubte, vor Entsetzen. Die Lust, die sich auf seinem Gesicht abmalte, sprach eine eindeutige Sprache. Sein - Oh mein Gott! - pulsierte und dann schoss in festen Schüben der Samen aus seiner Spitze und ... »Der Kuchen!«, kreischte ich auf und wich zurück.

Ich wäre vermutlich rücklings die Treppe hinabgestürzt, wenn nicht Samuel trotz seiner ... Lage ... so geistesgegenwärtig reagiert und mich mit einem Griff am Arm vor dem Fallen bewahrt hätte, sodass nur das Kuchenblech polternd die Stufen herunterfiel.

Diese Geistesgegenwärtigkeit führte jedoch nicht nur dazu, dass ich nicht stürzte, sondern auch dazu, dass ich mich dicht an Samuel, den nackten Samuel!, gepresst wiederfand und der Beweis seiner Manneskraft sich fest an meinen Unterkörper drückte.

»Na, das nenne ich mal eine nette Begrüßung!«, erklang es rau, aber eindeutig amüsiert an meinem Ohr und ich keuchte auf.

Empört stemmte ich meine Hände gegen seine Brust und versuchte, mich von ihm wegzustoßen. »Loslassen!«, forderte ich.

»Sicher? Dann fällst du aber doch noch die Treppe runter!« Lachend vollführte Samuel eine halbe Drehung mit mir, ehe er mich freigab und ich gegen den Küchentisch stolperte.

Hastig umrundete ich den Tisch und brachte ihn als Sicherheit zwischen ihn und mich, ehe ich mich mit gesenktem Blick erneut bekreuzigte. »Könnten Sie sich vielleicht etwas anziehen?«, flüsterte ich dann.

»Könnte ich ...«, erklang es von der Tür her. »Aber das ist mein Haus, und wenn ich mich nicht irre, bist du hier eingedrungen!«

Mein Kopf ruckte hoch und – sorgsam darauf bedacht, nur in sein Gesicht zu sehen – ich funkelte ihn an. »Auch in meinem eigenen Haus renne ich nicht einfach nackt durch die Küche!«

»Nicht?« Samuel lachte und erwiderte meinen Blick mit spöttischem Grinsen. »Das ist wirklich schade! Waren nicht auch Adam und Eva nackt, als Gott sie schuf?«

Meine Kinnlade fiel herab. Das war Blasphemie! »Sie ... Sie ...«, stammelte ich.

»Arsch? Gotteslästerer? Teufelsanbeter?«, schlug Samuel vor und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann machte er einige Schritte auf mich zu und Panik ergriff mich. Was ...?

Suchend blickte ich mich um, aber bis auf eine leere Kaffeetasse konnte ich nichts erblicken, dass ich als Waffe hätte nutzen können. Mit einem leisen Aufschrei lief ich links am Tisch vorbei auf die Treppe zu.

»Willst du etwa schon gehen?«, rief Samuel mir nach. »Wir hatten doch noch gar keinen Kuchen! Ich könnte noch für etwas Sahne sorgen?«

Ich hastete die Stufen hinab, verfolgt von seinem Lachen. Schweratmend blieb ich am Fuß der Treppe stehen und starrte auf den zerstörten Kuchen hinab. Das Entsetzen, das mich gepackt hatte, wich der Frustration und ich ging aufschluchzend in die Knie. Zitternd versuchte ich, die Überreste des Kuchens wieder auf dem Blech zu sammeln, während wahre Sturzbäche an Tränen meine Wangen hinunterliefen. »Vater unser, der du bist im Himmel ...«, betete ich leise vor mich her.

»Na, der wird dir jetzt aber auch nicht helfen«, erklang es mürrisch neben mir und eine Hand tauchte vor meinem Gesicht auf. In dieser - ein blütenweißes Taschentuch.

Ich ignorierte die Geste, die ja eigentlich sogar ganz nett war und fuhr damit fort, den Kuchen aufzustapeln. »Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele«, murmelte ich und rief mir alle Gebete, die ich jemals gelernt hatte, vor Augen.

»Heilige Scheiße, ich bin noch nicht ganz angekommen und schon werde ich mit diesem Kram vollgelabert. Das ist doch nicht zum Aushalten!«, stöhnte Samuel neben mir auf und die Hand mit dem Taschentuch verschwand.

Das laute Poltern auf der Treppe verriet mir, dass ich ihn erfolgreich in die Flucht geschlagen hatte. Ich seufzte erleichtert auf und griff nach dem Blech, bevor ich mich aufrichtete. Der schöne Kuchen war jetzt vollkommen ungenießbar. Zumindest für ihn. Entschlossen verließ ich das Haus und marschierte auf den Rand des Hofs zu. Dort zerbröckelte ich den Kuchen noch etwas mehr und verteilte ihn dann im Gebüsch. So würden wenigstens die Vögel noch etwas davon haben. Ich drehte das Blech und entfernte auch die letzten Krümel.

Noch immer pochte mein Herz laut in der Brust und die Bilder dessen, was ich gesehen hatte, drehten sich wie in einem Karussell vor meinem inneren Auge. Wo war der schmächtige Junge, den ich im Gedächtnis hatte, geblieben und was konnte ihm widerfahren sein, dass ihn so hatte werden lassen? Trotz allem, was er mir angetan hatte, stand für mich fest, dass ich für sein Seelenheil beten musste. Es war niemals zu spät für Reue.

Die leise Stimme, die mir zuflüsterte, dass dieser Sünder nicht einmal ansatzweise den Anschein erweckt hatte, als gäbe es für ihn etwas zu bereuen, ignorierte ich geflissentlich. Auch ein schwarzes Schaf sollte einen Platz haben, an dem es willkommen geheißen wurde! Ich richtete mich auf, drehte mich herum und wäre fast erneut in Samuel hineingerannt, der, diesmal wenigstens angezogen, hinter mir stand.

»Es tut mir leid ...«, setzte er an und ich wollte gerade schon freundlich lächeln, als er »um den Kuchen!«, hinzufügte.

Ich schnaubte und schüttelte den Kopf, bevor ich an ihm vorbeiging.

»Wie heißt du eigentlich?«

Ich würde ihn einfach ignorieren. Nein, eigentlich wollte ich mich umdrehen und ihm die Zunge herausstrecken, aber das erschien mir dann doch zu albern, also seufzte ich nur auf und blieb stehen. »Deliah«, entgegnete ich.

»Deliah«, wiederholte er und obwohl ich ihn nicht sehen konnte, erschien vor mir das Bild seines Gesichts, auf dem sich ein süffisantes Grinsen breitgemacht hatte. Er sprach meinen Namen, als sei ich ein Stück Sahnetorte! »Willst du nicht vielleicht«, ich versteifte mich unwillkürlich, »deine Handtasche mitnehmen?«

Wortlos streckte ich die Hand aus, ohne mich umzudrehen. Anstandslos bekam ich meine Tasche zurück. Mit der anderen Hand raffte ich meinen Rock und dann flüchtete ich vom Hof, begleitet von Samuels Lachen.

Erstkontakt

Na hossa, was war das für eine Erscheinung gewesen? Kopfschüttelnd schaute ich der Flüchtenden hinterher. Deliah. Ihren Nachnamen würde ich ganz gewiss schnell und unkompliziert erfahren. Hier kannte jeder jeden. Dass ich wie ein pubertierender Schuljunge vor ihr abgespritzt hatte, war weder geplant, noch hatte ich mich in dem Moment unter Kontrolle gehabt. Das war verwunderlich. Denn es war nicht die erste oder zweite Frau in meinem Leben gewesen, die mich in solch einer Situation überrascht hatte. Vor allen Dingen waren diese viel weniger bekleidet als die Kuchenüberbringerin. Nicht selten war daraus eine Nacht voller Spaß entstanden, in der ich mehr als einmal meine Standfestigkeit bewiesen hatte. Und dann kam ein Mauerblümchen daher und ich sorgte fast für die Sahne auf dem Kuchen? Der Gedanke daran, wie empört sie reagiert hatte, ließ mich wieder schmunzeln.

Wahrscheinlich war das süße Ding noch Jungfrau und hatte noch nie in ihrem Leben einen Schwanz gesehen. Eigentlich hatte ich vor, mit den ausgehungerten Hausfrauen meinen Spaß zu haben und nicht schon wieder einen Skandal auszulösen, in dem ich eine unbefleckte Frau für die Ehe unbrauchbar machte. Aber diese Kleine hatte was.

Grinsend ging ich ins Haus, um dort mit Blick auf dem Boden daran erinnert zu werden, was sich vor ein paar Minuten abgespielt hatte. Seufzend wischte ich die Sauerei weg. Zum Glück hatte meine Mutter Wort gehalten und der Rest der Wohnung war in einem akzeptablen Zustand. Hier und da ein paar Handgriffe und der wackelige, große Küchentisch würde wieder sicher im Raum stehen.

Da Sonntag war, konnte ich leider keine Arbeiten außen am Haus oder auf dem Dach verrichten. Ich wollte es mir nicht gleich mit der Gemeinde verscherzen, denn wenn ich alles instand setzen wollte, brauchte ich Einnahmen. Sparen war noch nie eine Stärke von mir gewesen, wobei das mickrige Gehalt immer für Ersatzteile für meinen Dodge draufgegangen war. Somit musste ich die weiblichen Bewohner für mich gewinnen, damit sie ihre Männer überredeten, ihre Autos bei mir reparieren zu lassen.

Ich hörte schon die Kasse klingeln und das Stöhnen der Hausfrauen, wenn ich nicht nur den Ölwechsel erledigte, sondern mir auch noch einen kleinen Bonus gönnte. Doch zuvor musste ich erst die Werkstatt inspizieren. Wenn ich die Tore verschlossen hielt, lief ich nicht Gefahr, dass mich einer sah.

Als ich durch die Hintertür in den großen Raum trat, atmete ich tief ein. Es roch nach Öl, Benzin und Gummi. Alles Gerüche, die für mich neben einer heißen Pussy das Schönste auf der Welt waren. Durch die verschmierten und milchigen Scheiben am Tor drang nur schummriges Licht hinein. Ausreichend, um die Werkstatt zu überprüfen. Der gesamte untere Bereich des Hauses war eine große Halle, die ab und an durch Stützpfeiler unterbrochen war. An der rechten Seite hatte der alte Parker ein kleines Büro abgetrennt. Die Sauberkeit der Scheiben unterschied sich nicht von denen in der Halle. Ich achtete ganz sicher nicht auf Sauberkeit, aber wenn ich hier alte Autos, die es in diesem Kaff und auch außerhalb in den Ortschaften zuhauf gab, restaurieren wollte, hatte ich viel Arbeit, um wenigstens eine Grundsauberkeit reinzubekommen. Außerdem stellte ich bei meinem Rundgang fest, dass der Vorbesitzer sich wohl nicht von Altreifen und unnützem Schrott hatte trennen können. Ich würde nächste Woche eine Menge Fahrten zur Entsorgung benötigen.

Ich sollte mir schleunigst einen alten Pick-up oder dergleichen besorgen. Ganz sicher würde ich das Zeug nicht in meinem Dodge transportieren. Sollte die Gemeinde immer noch so hilfsbereit wie früher sein, brauchte ich nur bei meiner Familie verlauten zu lassen, dass ich solch einen Wagen benötigte und irgendeiner aus dem Ort würde mir schon seinen Wagen zur Verfügung stellen, wenn nicht sogar schenken.

Eigentlich könnte ich auch gleich mal anmerken, dass der Garten hinter dem Haus doch recht verwildert war, so würde ich in den Genuss von helfenden, weiblichen Händen kommen. Für heute aber konnte ich die Aufräumaktion vergessen, solange der Müll noch im Weg lag.

Ich beschloss, mir die Unterlagen im Büro anzuschauen, ob der alte Parker noch offene Rechnungen hatte, eine Lieferung, die demnächst eintraf, oder sonstige Aufträge anstanden, die erledigt werden wollten.

Nach einer halben Stunde erkannte ich, dass der alte Mann nicht nur ein Problem mit der Entsorgung des kaputten Krempels gehabt hatte, sondern noch dazu eine absolute Niete in Papierdingen gewesen war. So wie es aussah, hatte er nur einen einzigen Stapel für Rechnungen, Lieferscheine, Auftragsbestätigungen und Notizen gehabt. Die Ordner, die fein säuberlich in den offenen Regalen standen, enthielten vier Jahre alte Sachen. Danach schien Parker sich einfach direkt auf den Ruhestand vorbereitet zu haben.

Stöhnend nahm ich mir den ersten Ordner zur Hand und setzte mich an die verhasste Ablage. Umgeben von einer Staubwolke versuchte ich, mich durch den riesigen Papierstapel zu kämpfen. Dabei kratzte ich gerade mal die Spitze des Eisberges an. Dies würde noch nicht einmal für Eiswürfel für ein Schnapsglas reichen.

Ein Räuspern ließ mich hinter dem Papierwust aufschauen.

»Entschuldigen Sie die Störung, Mr. Wright.«

Anscheinend hatte die erste untervögelte Hausfrau ihren Weg zu mir gefunden. Zufrieden grinsend wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und stand von dem wackeligen Stuhl auf. Im Kopf machte ich mir eine Notiz, dass ich einen der Küchenstühle mit herunternehmen sollte.

Ich trat um den Schreibtisch herum und setzte mein professionellstes Lächeln auf. »Sie stören doch nicht, Miss ...«

»Misses Hunter«, korrigierte sie mich mit hochrotem Gesicht. Gut. Sogar sehr gut. Sie war verheiratet und somit stand sie ganz oben in meinem Beuteschema. »Ich weiß, es ist Sonntag und Sie sind gerade erst hier angekommen, Mr. Wright, aber …«

»Nennen Sie mich Sam, Mrs. Hunter«, fiel ich ihr ins Wort. »Was gibt es denn für ein Problem?«

Sie strich sich eine Strähne ihres blonden Haares hinter ihr Ohr und leckte sich nervös über ihre Lippen. Über volle Lippen, die dazu einluden sie zu küssen.

»Mister … Sam … Könnten Sie wohl mal nach meinem Auto schauen? Das scheint komische Geräusche von sich zu geben.«

Höchstwahrscheinlich würde sie die Einzige sein, die gleich Geräusche von sich geben würde. Aber ich spielte bei ihrer Scharade mit.

»Wo steht der Wagen?«

»Vor der Werkstatt.«

Ich hielt die Hand auf und sie händigte mir sofort den Fahrzeugschlüssel aus.

Ich öffnete nur eines der Tore, vergewisserte mich, bevor ich den Wagen in die Halle fuhr, dass keine Zuschauer auf den Straßen unterwegs waren und stellte das Auto mit laufendem Motor ab.

Auch wenn mir beim Reinfahren keinerlei Geräusche aufgefallen waren – der Motor schnurrte gleichmäßig wie ein Kätzchen, öffnete ich die Motorhaube. »Mrs. Hunter, würden Sie sich bitte hinter das Steuer setzen und ein wenig Gas geben?«

Mit wiegenden Hüften und schwingenden Rock kam sie zu mir und ich musste an mich halten, um sie nicht gleich zu packen, so sehr lud sie mich ein. »Nenn mich bitte Lily.« Das aufreizende Lächeln enthielt so gar nichts mehr von der anfänglichen Verlegenheit. Heilige Scheiße, die war so was von ausgehungert, dass sie ihr Spiel ganz schnell aufgegeben hatte. Sie glitt auf den Fahrersitz.

»Lily, würdest du bitte Gas geben?«

Sehr zaghaft meldete sich der Motor zu Wort.

»Noch mehr.«

Sollte sie das Pedal mehr angestupst haben, dann merkte man es nicht.