Scharfe Waffen - Scharfe Frauen - Band 4: Jeder will Theresa - Jay Benson - E-Book
SONDERANGEBOT

Scharfe Waffen - Scharfe Frauen - Band 4: Jeder will Theresa E-Book

Jay Benson

0,0
2,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Scharfe Waffen – scharfe Frauen! Entdecken Sie prickelnde Abenteuer der besonderen Art: Erotische Western von Jay Benson jetzt als eBooks bei dotbooks. Die Fehde zwischen den Faulkners und den McGregors besteht schon seit mehreren Generationen und hat schon viele Opfer gefordert. Jetzt droht die Situation auf der Ranch endgültig zu eskalieren: Nick Faulkner und Theresa McGregor haben eine heiße und aufregende Affäre. Doch sie verbindet mehr als nur Lust und Leidenschaft – und sie sind bereit, alles zu tun, um für ihr Glück zu kämpfen … Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Jeder will Theresa“ von Jay Benson. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 155

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über dieses Buch:

Die Fehde zwischen den Faulkners und den McGregors besteht schon seit mehreren Generationen und hat schon viele Opfer gefordert. Jetzt droht die Situation auf der Ranch endgültig zu eskalieren: Nick Faulkner und Theresa McGregor haben eine heiße und aufregende Affäre. Doch sie verbindet mehr als nur Lust und Leidenschaft – und sie sind bereit, alles zu tun, um für ihr Glück zu kämpfen …

Über den Autor:

Jay Benson ist das Pseudonym einer sehr erfolgreichen Autorin aus Deutschland, die eine große Leidenschaft für erotische Western hegt.

Bei dotbooks erschien außerdem Jay Bensons erotischer Western „Jessica, das Höllenweib“, „Jennifer – In heißer Mission“ und „Hände weg von Jennifer“. Weitere Titel sind in Vorbereitung.

***

Neuausgabe August 2014

Copyright © der Originalausgabe 2004 Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch-Gladbach

Copyright © der Neuausgabe 2014 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: init | Kommunikationsdesign, Bad Oeynhausen, unter Verwendung folgender Motive von iStockphoto.de

An Holz genageltes Pergament: flas 100

Paar: Claude Bélanger

ISBN 978-3-95520-706-9

***

Wenn Ihnen dieses Buch gefallen hat, empfehlen wir Ihnen gerne weiteren Lesestoff aus unserem Programm. Schicken Sie einfach eine eMail mit dem Stichwort Jeder will Theresa an: [email protected]

Gerne informieren wir Sie über unsere aktuellen Neuerscheinungen und attraktive Preisaktionen – melden Sie sich einfach für unseren Newsletter an: http://www.dotbooks.de/newsletter.html

Besuchen Sie uns im Internet:

www.dotbooks.de

www.facebook.com/dotbooks

www.twitter.com/dotbooks_verlag

http://gplus.to/dotbooks

http://instagram.com/dotbooks#

Jay Benson

Jeder will Theresa

Erotischer Roman

dotbooks.

1

Die Sonne schien unbarmherzig auf das Weideland der Faulkner-Ranch. Eigentlich wäre es besser gewesen, sich jetzt einen schattigen Platz unter einem der Bäume zu suchen, doch Robert Faulkner wusste, dass Zeit zu kostbar war, um sie zu verschwenden. Besonders in dieser Gegend. Reparaturen an den Zäunen standen an. Eine einfache Arbeit, die sie weiß Gott auch am Abend hätten erledigen können. Doch jetzt, bei dieser Hitze, würde sich die Mannschaft seines Nachbarn McGregor nicht allzu lange draußen aufhalten. Und ihn womöglich beschuldigen, den Zaun zu versetzten. Der alte Rancher glaubte das jedenfalls. Doch die Staubwolke, die einige Meilen entfernt vor ihnen auftauchte, sollte sie schon bald eines Besseren belehren ...

Wie lange die Fehde zwischen der Faulkner-Ranch und den McGregors schon ging, wusste eigentlich niemand mehr. Es hieß, dass sich bereits ihre Großväter nicht grün gewesen waren. Damals war es wohl um die Verteilung des Weidelandes gegangen. Das Los wurde gezogen, und Faulkner hatte in McGregors Augen das bessere Stück Land erwischt. Es war Glückssache gewesen, doch das hatte gereicht, damit sich die beiden Familien ewige Feindschaft schworen.

Ein regelrechter Krieg war daraufhin entbrannt. Immer wieder gerieten die Mannschaften aneinander. Blutige Kämpfe waren nicht eben selten, und beide Seiten hatten herbe Verluste einstecken müssen. Einmal ging es um das Wasser, das einer dem anderen angeblich abgrub, dann wieder darum, dass eine Seite die Zäune verschob. Einen Richter in der Sache einzuschalten, brachte da überhaupt nichts. Die McGregors fanden immer einen Grund, ihre Männer gegen die Faulkner-Leute aufzuhetzen.

Deshalb war Robert Faulkner jetzt mit seinen Leuten hier draußen. Sie wollten den McGregors auf keinen Fall unter die Augen kommen. Es war zwar nur eine Zaunreparatur, und eigentlich hätte McGregor ihnen dankbar sein müssen, dass sie das Flicken übernahmen. Aber wahrscheinlich würde der Streit um die Grenze erneut heftig aufflackern ...

Doch war es überhaupt möglich, den McGregor-Leuten zu entkommen?

Anscheinend nicht. Die Staubwolke kam näher, und es dauerte nicht lange, bis die Männer wussten, wer ihnen da einen Besuch abstattete.

»Verdammte Scheiße!«, murmelte Chris Faulkner, der Älteste von Roberts Söhnen, und ließ seine Hand sogleich zu seiner Waffe wandern. »Dieser Bastard lässt den Zaun wohl Tag und Nacht bewachen.«

Robert schaute auf. Wenn er ehrlich war, war er es leid, sich ständig mit Hugh McGregor auseinander zu setzen. Und er war es leid, dass seine Söhne sich in Gefahr begaben, wenn sie gegen die Gegenpartei antraten. Einen seiner Söhne hatte Faulkner bereits verloren, und es stand ihm nicht im Geringsten der Sinn danach, alle seine Erben wegen eines Grenzstreits begraben zu müssen.

Der alte Rancher atmete tief durch und erhob sich dann. Die Reiter hatten sie fast erreicht. Nur noch wenige Yards, und sie würden vor ihnen stehen. Zeit, um zu ihren Pferden zurückzukehren, würden sie nicht haben. Und Robert Faulkner hatte auch nicht vor, wie ein Feigling wegzulaufen. Immerhin hatte er nichts Unrechtes getan.

»Faulkner!«, brüllte da auch schon eine Stimme, und Robert erkannte, dass sich der Boss persönlich die Ehre gab. Hugh McGregor war in etwa im gleichen Alter wie Faulkner, zwei Männer um die sechzig, die eigentlich gut miteinander hätten auskommen können. Wenn da nicht der vererbte Familienhass gewesen wäre. »Faulkner, nimm sofort deine Dreckspfoten von meinem Zaun!« Der alte McGregor nahm das Pferd kurz vor den Leuten von der Nachbarranch auf und starrte Robert mit hasserfüllter Miene an.

»Es ist genauso mein Zaun wie deiner, McGregor!«, gab Faulkner zurück und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Und du solltest mir dankbar sein, dass ich ihn flicke, sonst brechen dir noch eines Tages deine Longhorns aus.«

»Du den Zaun flicken?«, erboste sich McGregor, während seine Söhne und die von Robert Faulkner sich nicht aus den Augen ließen. »Der Zaun war in Ordnung! Wenn da einer ein Loch reingeschnitten hat, dann du, weil du meine Rinder stehlen wolltest.«

Wutschnaubend schleuderte der alte Faulkner seinen Hammer zu Boden. »Nennst du mich einen Dieb, McGregor? Dann komm besser gleich von deinem Pferd runter, und wir machen die Sache untereinander aus! Niemand nennt mich einen Dieb!« Mit diesen Worten wollte der Alte schon losstürmen und seinen Nachbarn aus dem Sattel holen, doch seine Jungs hielten ihn zurück. Sie waren nur drei, während die McGregor zu sechst angerückt waren. Auf einen Kampf konnten sie sich nicht einlassen, nicht unter diesen Voraussetzungen.

McGregor betrachtete Faulkner mit einem spöttischen Grinsen, dann wandte er sein Pferd herum und erhob drohend den Zeigefinger. »Wenn nur ein Stück von meinem Vieh fehlt, kriegst du richtigen Ärger, das sage ich dir. Und lass dir nicht einfallen, den Zaun zu versetzen, sonst ...«

»Sonst – was?«, ereiferte sich der jüngste Faulkner. »Wollen Sie uns auf die Bude rücken, McGregor? Oder die Ranch über dem Kopf anzünden? Ihre Leute sollten es besser nicht wagen, einen Fuß auf unser Land zu setzen, sonst werden sie ihr blaues Wunder erleben.«

Nick zitterte vor Wut am ganzen Leib. Sie waren es ja schon gewohnt, dass McGregor sie bei jeder Gelegenheit schlecht machte. Dass er sie jetzt auch noch als Betrüger und Viehdiebe abstempeln wollte, war eindeutig zu viel. Das hatte sein Vater nicht verdient!

Hugh McGregor bedachte den jungen Mann mit einem eisigen Blick.

Nick Faulkner spannte sämtliche Muskeln seines Körpers an und rechnete damit, dass er seinen Söhnen ein Zeichen zum Angriff geben würde. Doch das geschah nicht. McGregor presste die Lippen so fest zusammen, dass alles Blut aus ihnen wich, und nachdem er ihn noch eine Weile angestarrt hatte, zischte er: »Nimm deinen Mund nicht zu voll, Bürschchen. Oder willst du wie dein Bruder auf dem Stiefelhügel landen?«

»Das werde ich ganz gewiss nicht tun, das verspreche ich Ihnen, McGregor!«, gab Nick zurück und spürte die Hand seines älteren Bruders auf dem Arm.

McGregor sagte aber nichts mehr dazu, er gab seinen Leuten das Zeichen zu wenden.

»In einer Stunde werde ich meine Leute vorbeischicken, und wenn ihr es gewagt habt, auch nur einen Fuß auf mein Land zu setzen, werde ich euch auf die Sprünge helfen!«

Ohne eine Antwort abzuwarten, gab er seinem Pferd die Sporen und sprengte zusammen mit den anderen davon.

Chris Faulkner spuckte ihnen hinterher. »Dieser verdammte Hurensohn! Die Krätze soll er kriegen!«

»Eines Tages wird er schon seine Strafe bekommen«, meinte Robert Faulkner, während er den Reitern nachschaute, die ebenso schnell wieder verschwanden, wie sie aufgetaucht waren. »Aber jetzt lass uns sehen, dass wir den Zaun fertig kriegen. Eine Stunde ist nicht viel Zeit, und wie ich Hugh kenne, wird er seine Leute schon früher schicken.«

Damit bückte er sich, hob den Hammer wieder auf und machte sich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wieder an die Arbeit. Die Wut brodelte in ihm wie Wasser in einem Topf, doch er unterdrückte sie. Nein, McGregor würde ihn nicht dazu kriegen, dass er seine Söhne gegen ihn in den Kampf schickte. Die beiden würden die Ranch übernehmen und dafür sorgen, dass die Faulkners auch weiterhin das Land bewirtschafteten, auf das die McGregors scharf waren. Seinetwegen konnten sie sich schwarz ärgern und bis zum jüngsten Tag warten ...

2

Als Hugh McGregor zu seiner Ranch zurückkehrte, wurde er bereits erwartet. Nicht wie üblich von seiner Tochter, sondern von ein paar Reitern, die auf dem Ranchhof Aufstellung genommen hatten.

Ihr Anführer war ein Mann mit zahlreichen Narben im Gesicht. Sein Name war, wenn er sich recht erinnerte Jason Thompson. Er und seine Kumpane sahen nicht so aus, als würden sie sich für seine Herden interessieren. Sie trugen Staubmäntel, die früher einmal grau gewesen waren, jetzt aber rot wirkten durch den Staub, der hier in der Gegend an allem kleben blieb.

Hugh McGregor kannte diese Kerle nur zu gut, ebenso, wie seine Söhne. Die jungen Männer wollten gerade zu ihren Schießeisen greifen, doch ihr Vater hielt sie zurück.

»Thompson, was willst du hier?«, fragte er und sah, wie der Anführer des Reitertrupps ein breites Grinsen aufsetzte.

»Kannst du dir das nicht denken? Bist doch ein kluges Kerlchen, McGregor«, antwortete er, worauf seine Kameraden auflachten.

Hugh McGregor konnte es sich sehr wohl denken, was sie wollten. »Du kannst deinem Boss sagen, dass ich keinen Cent mehr zahle!«, sagte er und versuchte, ein Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken. »Er hat sein Geld gekriegt, mehr ist nicht drin!«

Die Reiter waren dafür bekannt, keinen Spaß zu verstehen. Wie er an sie und ihren Boss geraten war, wusste er immer noch nicht. Aber eines wusste er genau: dass ihn dieser Blutsauger bald schon in den Ruin treiben würde. Sicher, seine Leute sorgten dafür, dass sich die Rustler nicht an seinem Vieh zu schaffen machten. Doch der Preis dafür war entschieden zu hoch.

»Ach, wirklich nicht?«, gab der Anführer der Eintreiberbande zurück und schaute sich dann zum Ranchhaus um. »Wie würde es dir dann gefallen, wenn wir dir dein Haus anzünden? Du weißt doch, dass der Boss keine Widerrede mag.«

»Das werdet ihr nicht wagen!«, gab McGregor wutschnaubend zurück, doch er wusste genau, dass es nichts und niemanden gab, der diese Bande zurückhalten konnte.

»Das wirst du sehen, McGregor«, entgegnete das Narbengesicht mit eisiger Stimme. »Du hast zwei Tage Zeit, dir die Sache zu überlegen. Der Boss verlangt von nun an tausend Dollar pro Monat für den Schutz. Und wenn du das nicht zahlen willst, kannst du dir für deine Sippe schon mal eine neue Bleibe suchen. Wenn ihr es denn schafft, rechtzeitig aus dem Haus zu kommen.«

Mit diesen Worten gab er seinen Kameraden das Zeichen zum Aufbruch. Die Männer ließen ihre Pferde angehen und jagten an den McGregors vorbei vom Hof.

Hugh McGregor schaute ihnen nach und spuckte dann auf den Boden.

»Und was wollen wir nun machen, Vater?«, fragte der älteste McGregor, der dunkelhaarige Neill, der mit zunehmendem Alter seinem Vater immer ähnlicher sah. »Willst du diesem Blackmill wirk...?«

»Sprich diesen Namen nicht aus!«, fuhr ihn der Rancher daraufhin wütend an. »Ich will diesen gottverdammten Namen hier nicht hören.«

»Aber, Dad!«, schaltete sich nun sein zweiter Sohn Johnny ein. »Wir müssen doch irgendwas unternehmen! Oder willst du zusehen, wie uns diese Typen das Haus anzünden?«

»Und das werden sie ganz gewiss tun, Vater, das weißt du«, fügte der Älteste hinzu. »Wir könnten doch ...«

»Nichts werdet ihr!«, knurrte der alte McGregor daraufhin und schnitt Neill erneut das Wort ab. »Dafür habe ich meine Leute. Ihr werdet den Jungs Bescheid geben, dass sie das Vieh zusammentreiben und sichern sollen. Und alle anderen brauche ich hier, damit sie die Ranch bewachen. Ist das klar?«

»Ja, Sir!«, antwortete Neill, und auch Johnny nickte.

»Gut, dann reitet los. Und dass ihr mir gegenüber Theresa kein Wort verliert, verstanden? – Das gilt auch für die anderen.« McGregor schaute sich zu seinen Cowboys um und sah sie nicken. »Wenn einer von euch etwas zu meiner Tochter sagt, wird er gefeuert!«

Mit diesen Worten stieg er aus dem Sattel, und während seine beiden Söhne mit den anderen Männern in Richtung Weide ritten, ging er ins Haus.

Theresa würde sicher fragen, warum er so wütend war, aber dafür hatte er ja einen Sündenbock. Und der hieß Robert Faulkner. Im Vergleich zu dem Ärger, den er mit Blackmill hatte, war das Gerangel mit seinem Nachbarn eine Kleinigkeit. Doch er wollte unter keinen Umständen, dass seine Tochter erfuhr, was wirklich auf der Ranch los war ...

3

»Das ist doch wohl nicht dein Ernst!«, wetterte der alte Faulkner, während er den Wassertopf vom Herd nahm. Seit seine Frau gestorben war, herrschte in seinem Haus Männerwirtschaft, das bedeutete auch, dass er seinen Kaffee allein kochen musste. Wenn der Mannschaftskoch im Haus war, erledigte er das, doch dieser war draußen bei den Cowboys, und so mussten sich Robert Faulkner und seine beiden Söhne allein helfen. »Du willst doch wohl nicht wirklich zum Tanz und da mit diesen McGregors feiern! Nach dem, was wir heute wieder mit ihnen erlebt haben!«

Nick, der den Vorschlag gemacht hatte, in Thomas Beams Scheune zum Mai-Tanz zu gehen, verdrehte die Augen. Er war der jüngste Faulkner, und wohl derjenige, der die Fehde zwischen den beiden Familien am allerwenigsten verstand. Die Landverteilung lag doch schon viele Jahrzehnte zurück! Warum machten sie sich denn das Leben nur so schwer?

»Vater, wir wollen da doch nicht hin, um die McGregors zu sehen. Da sind doch so viele andere Leute! Die Mallorys und die Bickmans zum Beispiel. Mit denen sind wir doch nicht verfeindet, oder? Und es würde dir auch mal richtig gut tun, aus dem Haus zu kommen und den neuesten Tratsch zu hören.«

Robert verzog das Gesicht. Der Junge hatte ja Recht! Mit der Zeit glaubten die Leute vielleicht, dass er schon gar nicht mehr am Leben war. Aber er hatte keine Lust, sich den kleinen Spaß durch die McGregors verderben zu lassen. »Aber dieser Hurensohn McGregor wird da sein, und mit ihm seine ganze Sippe. Und ehe ich mir die anschaue, bleibe ich lieber hier, bis ich schwarz bin.«

»Aber Vater, Nick hat Recht«, meinte Chris, während er drei Kaffeetöpfe vom Sideboard nahm und sie auf den Tisch stellte. »Du kannst dich hier nicht einfach verkriechen. Schon gar nicht nach dem Vorfall von heute Mittag. Sicher wird McGregor überall erzählen, dass wir seinen Landfrieden gebrochen haben oder sein Vieh stehlen wollten.«

»Glaubst du, dass wird er nicht tun, wenn wir in der Nähe sind? Er hat doch vor uns keine Angst mehr.« Robert Faulkner schüttelte resignierend den Kopf und goss dann den Kaffee ein.

»Trotzdem sollten wir hingehen!«, beharrte Nick und schaute seinen Vater abwartend an. Der Grund, warum er zu dem Tanz wollte, war freilich nicht der, mit den Mallorys oder Bickmans zu reden. Nick hoffte, auf dem Fest Theresa McGregor wiederzusehen, die Tochter von Hugh.

Wahrscheinlich würde ihm sein Vater die Ohren vom Kopf reißen, wenn er das wüsste, aber was sollte er denn machen? Er liebte Theresa, und sie liebte ihn. Mehr als heimliche Treffen waren nicht drin, zumindest jetzt nicht. Aber eines Tages, das hatte sich Nick fest vorgenommen, würde er mit ihr von hier weggehen und eine eigene Farm aufbauen. Fern ab von den Streitigkeiten der beiden Sippen.

»Sicher wird McGregor das Maul aufreißen, aber nicht so weit, wie er es sonst getan hätte«, fügte Nick hinzu. »Und außerdem müssen wir ja nicht alles hinnehmen, was er sagt. Wir haben auch noch Fäuste, um uns zu wehren!«

»Also gut, gehen wir hin«, gab Robert schließlich mit einem Schulterzucken nach und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. »So schlimm wirds schon nicht werden. Und wenn ich den Anblick von diesem McGregor nicht mehr ertrage, werde ich mir eben so viel Whiskey reinschütten, dass ich ihn nicht mehr sehe. Immerhin habe ich ja euch beide dabei, damit ihr mich nach Hause schaffen könnt.«

Damit waren die beiden Burschen zufrieden, insbesondere Nick, der nun endlich seine Theresa wiedersehen würde. Und vielleicht nicht nur sehen ...

4

Theresa McGregor saß vor dem Fenster ihres Zimmers und schaute hinaus auf die zunehmende Dunkelheit. Eigentlich hatte sie sich über alle Maßen auf diesen Abend gefreut, doch das hatte sich schlagartig geändert. Zum einen wegen der Männer, die hier aufgetaucht waren und Geld gefordert hatten. Zum anderen wegen der Faulkners.

Fluchend und schimpfend war der Vater durch die Tür gerauscht. Angeblich hätten die Faulkners versucht, sein Vieh durch ein Loch im Zaun zu locken. Und zu allem Überfluss hätte ihn der jüngste Faulkner, also Nick, noch bedroht.

Theresa kannte die alten Geschichten um die ewige Feindschaft zwischen ihrer Familie und der Nachbarranch. Und sie wusste auch ganz genau, dass die Faulkners weder ihr Vieh stehlen wollten, noch dass Nick vorhatte, ihrem Vater etwas anzutun. Das wusste ihr Dad, aber auch ihre Brüder. Aber vermutlich brauchten sie mal wieder einen Sündenbock, an dem sie ihre Wut auslassen konnten. Wenn sie schon nicht gegen die Geldeintreiber ankamen ...

Die junge Frau wusste, dass ihr Vater das ihr gegenüber niemals zugegeben hätte. Genauso, wie er ihr nichts von dem Gespräch mit den Geldeintreibern erzählt hatte. Mitbekommen hatte sie es trotzdem. Und es beunruhigte sie. ziemlich. Ein Mann, der in der Gegend als Jack Blackmill bekannt und berüchtigt war, wurde mit der Zeit immer gieriger. Dass die Trockenheit den Herden schadete und auch die Farmer in Not brachte, kümmerte ihn nicht im Geringsten. Für seinen Schutz ließ er sich eben fürstlich bezahlen. Und jeder, der es sich anders überlegte, bekam seine Faust zu spüren. Oder besser gesagt, die seiner Männer.

Theresa kam es so vor, als sei dieser Blackmill der leibhaftige Teufel. Hatte man mit ihm einmal einen Vertrag geschlossen, wurde man ihn nie wieder los. Dass die Kerle ihnen das Dach über dem Kopf anzünden würden, bezweifelte sie nicht im Geringsten. Und was ihr Vater dagegen tun wollte, wusste sie auch nicht. Tausend Dollar waren ein ziemlich großer Happen, den sie nicht jeden Monat aufbringen konnten. Vielleicht würde es helfen, sich mit anderen Ranchern der Gegend zusammenzuschließen und gemeinsam gegen diesen Blackmill anzugehen. Die kleinen Rancher würden es sich sicher nicht wagen, aber vielleicht die Großen. Von denen gab es aber nur noch einen weiteren hier: Robert Faulkner. Und ehe sich ihr Vater mit ihm zusammenschloss oder ihn um Hilfe bat, musste schon die Hölle zufrieren ...

Ein Klopfen an die Zimmertür ließ sie aus ihren Gedanken schrecken.

»Theresa, bist du fertig?«, fragte die Stimme ihres Vaters.