Schattensplitter - Paula Daly - E-Book

Schattensplitter E-Book

Paula Daly

4,8
0,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wie weit würdest du gehen, um die zu schützen, die du liebst?

Nach zehn Jahren ist Catherine zurückgekehrt in das verschlafene Örtchen Windermere in der englischen Grafschaft Cumbria. Vorbei sind die glücklichen, finanziell erfolgreichen Zeiten – heute wird Catherine von ihren einstigen Freunden gemieden und muss jede Arbeit annehmen, um sich über Wasser zu halten. Doch fortgehen kann sie nicht. Noch nicht. Es gibt einen Menschen, der sie in Windermere hält – und eine Sache, die sie tun muss, bevor sie ihre Vergangenheit für immer hinter sich lässt ...

Ein Kurzkrimi der brillanten englischen Spannungsautorin.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 86

Bewertungen
4,8 (18 Bewertungen)
14
4
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Nach zehn Jahren ist Catherine zurückgekehrt in das verschlafene Örtchen Windermere in der englischen Grafschaft Cumbria. Vorbei sind die glücklichen, finanziell erfolgreichen Zeiten – heute wird Catherine von ihren einstigen Freunden gemieden und muss jede Arbeit annehmen, um sich über Wasser zu halten. Doch fortgehen kann sie nicht. Noch nicht. Es gibt einen Menschen, der sie in Windermere hält – und eine Sache, die sie tun muss, bevor sie ihre Vergangenheit für immer hinter sich lässt …

Weitere Informationen zu Paula Daly sowie zu lieferbaren Titeln der Autorin finden Sie am Ende des Buches.

Paula Daly

Schattensplitter

Kurzkrimi

Aus dem Englischenvon Eva Bonné

MANHATTAN

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Die Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel »No Remorse« bei Bantam Press, an imprint of Transworld Publishers, London.

Manhattan Bücher erscheinen imWilhelm Goldmann Verlag, München, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH1. AuflageCopyright © der Originalausgabe 2014 by Paula DalyCopyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2016by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenDie Nutzung des Labels Manhattan erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Hans-im-Glück-Verlags, München Umschlagkonzeption und Gestaltung: Buxdesign / Münchenunter Verwendung von Motiven von © plain picture / David CurtisRedaktion: Ann-Catherine GeuderSatz: Uhl + Massopsut, AalenISBN 978-3-641-16541-3V001www.manhattan-verlag.de

Bis zum heutigen Tag habe ich in meinem ganzen Leben nur ein einziges Mal betteln müssen, und damals waren die Umstände denkbar anders.

»Catherine«, seufzt er, »oh, Catherine. Wie viele hast du vor mir schon gefragt?«

Das Büro ist dunkel und verdreckt, es stinkt nach den Dieselabgasen aus der benachbarten Werkstatt. Neben seinem Schreibtisch steht ein einzelner Aktenschrank, dessen unterste Schublade durch regelmäßige Fußtritte völlig eingedellt ist.

»Zwei«, antworte ich.

Skeptisch zieht er die Augenbrauen hoch. »Nur zwei?«

»Also schön. Neun.«

Er lächelt gelassen und überfliegt meine Bewerbung, die vor ihm auf dem Schreibtisch liegt. Seine Wangen sind schlaff und seine Tränensäcke geschwollen, aber abgesehen davon hat er sich kaum verändert. Er trägt den gleichen zerknitterten Anzug wie früher, an den Schultern zu breit und an den Ärmeln zu kurz.

»Deine Fähigkeiten sind mehr als ausreichend«, sagt er. »Ehrlich gesagt bist du sogar überqualifiziert. Und wie ich sehe, achtest du auch auf dein Äußeres. Gut siehst du aus, Catherine. Aber du warst ja immer schon eine sehr gepflegte Erscheinung.«

Ich nehme das Kompliment mit einem Nicken an, auch wenn er total daneben liegt. Unter meinem Wollmantel trage ich eine transparente Bluse, die so alt ist, dass sich an den Achseln gelbe Flecken gebildet haben. Meine ehemals gute Hose ist an den Knien schon ganz abgewetzt. Meine Schuhe sind ebenfalls alt. Alt und abgelaufen.

»Du weißt, ich würde dir liebend gern helfen«, sagt er.

»Dann hilf mir.«

»Wir sind ein Familienbetrieb. Ich bin, was Aufträge angeht, auf die Bewohner dieser Stadt angewiesen. Wenn sich rumsprechen würde, dass du hier arbeitest …« Er unterbricht sich, zuckt die Schultern. »Tja, wer weiß, was dann wäre.«

Ich stehe auf. Zwinge mich zu lächeln und reiche ihm über den Schreibtisch hinweg die Hand. »Vielen Dank für deine Zeit, Bill«, sage ich, ohne ihm in die Augen zu sehen. »Ich verstehe, wie schwierig das ist. Ich verstehe, dass du so ein Risiko nicht eingehen kannst.«

Er steht ebenfalls auf. Beugt sich vor, umfasst meine Finger mit beiden Händen, drückt zu. »Nein«, sagt er leise, »das kann ich nicht.«

Als ich die Hand zurückziehen will, hält er mich fest. »Warum bist du zurückgekommen, Catherine? Sicher hättest du es anderswo leichter.«

Ich schüttele den Kopf, als käme das nicht in Frage. Er lässt meine Hand los, kommt um den Schreibtisch herum und bleibt dicht vor mir stehen.

»Pass auf dich auf, meine Liebe.«

Eine Aufforderung zu gehen. Ich streiche meinen Mantel glatt. Schlage die Augen nieder, um Bill weitere Peinlichkeiten zu ersparen.

»Bestimmt wird sich etwas anderes ergeben wird«, sagt er.

Ich will mich abwenden, aber dann zögere ich. Er war meine letzte Hoffnung. »Bitte, Bill«, flüstere ich. »Kannst du nichts für mich tun?«

»Nein.«

Ich hebe den Kopf, begegne seinem Blick. »Bill, ich flehe dich an.«

»Ich weiß. Ich weiß, meine Liebe.«

Der schneidend kalte Januarwind fegt durch die Hauptstraße von Windermere. Ich schlage meinen Kragen hoch, recke das Kinn in die Höhe und marschiere los, als hätte ich jedes Recht, hier zu sein. Meine Körperhaltung soll Selbstbewusstsein vermitteln. Ich setze die Miene einer tapferen Politikergattin auf, die keine Schwäche zeigen wird, auch wenn die Welt um sie herum zusammenbricht.

Ich konzentriere mich auf den Weg, rede mir ein, dass mich von meinem sicheren Zuhause keine dreihundert Schritte trennen.

ENDE DER LESEPROBE