Schneefine und Kristallino - Rylee Kim - E-Book
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Schneefine und Kristallino E-Book

Rylee Kim

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Beschreibung

Auf einer Wolke trifft die schöne Schneeflocke Schneefine auf Kristallino. Schon bald ahnt Schneefine, dass die beiden viel miteinander verbindet. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

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Kim Rylee

Schneefine und Kristallino

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Schneefine und Kristallino

Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, als das Chaos den Himmel beherrschte. Graue Wolken jagten weiße Wolken, und weiße Wolken jagten dunkelgraue Wolken. Die fast schon schwarzen Wolken hatten Kuhlen, die mit Wasser gefüllt waren. Einige gleichfarbige Wolken jagten sich sogar gegenseitig und tollten herum wie kleine Kinder.

 

Die Wolken hatten viel Spaß dabei. Ganz besonders gefiel es ihnen, wenn sie sich in Bilder verwandelten. Was sollten sie heute darstellen?

Einen Wal?

Eine Blume?

Ein Schaf?

Oder doch lieber ein Fantasiebild? Und in welcher Farbe sollte das Bild sein?

Hellgrau?

Dunkelgrau?

Oder gar lieber ein wunderschönes Weiß? Sie konnten sich einfach nicht entscheiden.

 

 

 

 

So schwebten sie wild durcheinander, flogen aufeinander zu, bis sie zusammenstießen. Dabei entstand immer wieder eine neue, abenteuerliche Form.

 

Aber diese wirren Bilder gefielen ihnen nicht, und so trennten die Wolken sich, nur um kurz darauf erneut ein anderes Bild am Himmel entstehen zu lassen. Doch auch diesmal war es nicht gut genug und sie wiederholten dieses Spektakel immer und immer wieder. Sie wollten es perfekt machen.

 

Aber konnte es denn jemals perfekt werden?

 

Und wer entschied, wann es perfekt war? 

 

Schneefine hatte genug davon. Schließlich war sie die schönste Schneeflocke, die der Himmel bisher gesehen hatte. Als ein Sonnenstrahl plötzlich ihren zierlichen Körper mit seinem gelben Licht traf, ließ der Strahl sie wie einen hellen Stern erleuchten. Alle anderen Schneeflocken beneideten Schneefine um ihren Glanz, denn Schneefine war das reinste und sternförmigste Schneekristall unter all den Schneeflocken. Mit der Rundung in ihrer Mitte, sowie den feinen Ärmchen ähnelte Schneefine einer wundervollen Eisblume. Sogar Herr Frost hatte es bisher noch nicht vollbracht, solch eine Pracht an die Fensterscheibe zu malen.

 

Wer Schneefine anblickte, klatschte vor Entzücken in die Hände. In einem Schönheitswettbewerb hätte sie den ersten Platz gemacht. Sogar der Weihnachtsstern, mit seinem intensiven Rot, verneigte sich verehrungsvoll vor ihr. Sie war wirklich eine Himmelsschönheit.

 

Schneefine fand es schrecklich, bei diesem hektischen Spiel so herumgeschubst zu werden. Die Enge bedrückte die Schneeflocke und drohte, ihre schöne Form zu zerstören. Vielleicht sogar einen ihrer glänzenden Arme abzubrechen!

 

»Aua!«, rief Schneefine, als eine fremde Schneeflocke sie rammte. Durch das Wirrwarr drohten die vielen Flocken, Schneefine zu zerbrechen. Immer wieder stießen sie zusammen, bis es Schneefine endgültig reichte. Sie fuhr ihr Ärmchen aus, um sich bei einer anderen Schneeflocke einzuhaken, die gerade die Wolke verlassen wollte. Doch sie war zu langsam.

 

»Bitte. Rette mich!«, rief sie der Flocke hinterher.