Schreib das auf, Kisch! - Egon Erwin Kisch - E-Book

Schreib das auf, Kisch! E-Book

Egon Erwin Kisch

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Beschreibung

„Kisch ist ein großartiger Dramaturg der Wirklichkeit.“ DER SPIEGEL Die Geburtsstunde des „Rasenden Reporters“: „Jeden Tag stenographiere ich meine Lebensweise und meine Gedanken, die Lebensweise und Gedanken von Hunderttausenden … Die Kameraden spotten: ‚Schreib das auf, Kisch!‘ Der Satz wird zur ständigen Redensart … Kisch schreibt auf, wenn der letzte Hosenknopf abreißt, wenn das einzige Stück Seife in den Brunnen fällt, wenn Blut in den Essnapf spritzt. Manches schreibe ich auf, was ich als Journalist nicht gewusst hätte. Manches hätte ich als Journalist auch dann nicht geschrieben, wenn ich es gewusst hätte, denn es wäre mir zu belanglos erschienen. Manches schreibe ich auf, was ich als Journalist nicht hätte schreiben dürfen, die Zeitung nicht gedruckt hätte. Mein Tagebuch weiß und darf. Welch ein Unterschied zwischen ... einem Tag, den die Zeitung spiegelt, und einem Tag, im Schützengraben überlebt.“ Egon Erwin Kisch Von einem unbezwinglichen Drang des Beobachtens und Berichtens getrieben, geleitet von einem unvergleichlichen Gespür für die skurrilen wie die entlarvenden Momente im Kriegsalltag, schrieb Egon Erwin Kisch seine Erlebnisse als Soldat 1914/15 unmittelbar an der Front nieder, im Feldlager, im Schützengraben. Dieses unverhüllte, direkt dem Leben entnommene Bild des Krieges ist nicht zuletzt ein beeindruckendes Stück Literatur. „Das Tagebuch eines bedeutenden Schriftstellers.“ HANS MAYER Mit dem Bericht „Ein Reporter wird Soldat“

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Seitenzahl: 428

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Egon

Erwin

Kisch

Schreib

das

auf,

Kisch!

Ein Kriegstagebuch

Mit dem Bericht»Ein Reporter wird Soldat«

Impressum

Textgrundlage dieser Ausgabe:

Egon Erwin Kisch. Gesammelte Werke in Einzelausgaben, Band 1. Herausgegeben von Bodo Uhse und Gisela Kisch. 5. Auflage, Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1992. Der Text wurde in Interpunktion und Orthographie den Regeln der Rechtschreibreform von 2006 angepasst.

ISBN 978-3-8412-0658-9

Aufbau Digital,

veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, November 2013

© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Die vorliegende Ausgabe erschien 2013 bei Aufbau, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG. Bei Aufbau erstmals 1955 erschienen.

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Umschlaggestaltung und Illustration hißmann, heilmann, Hamburg

E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig, www.le-tex.de

www.aufbau-verlag.de

Inhaltsübersicht

Cover

Impressum

Schreib das auf, Kisch! Ein Kriegstagebuch

Anhang

Worterklärungen

Ein Reporter wird Soldat Von Egon Erwin Kisch

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

Wem dieses Buch gefallen hat, der liest auch gerne …

Der Bleistift zitterte und das Herz zitterte, als dieses Manuskript entstand, das du jetzt lesen wirst.

Du bist klüger, als der Soldat war, der all das in sein Notizbuch kritzelte – sechzehn Jahre sind vergangen, Krieg und Frieden sind vergangen mit Lehren, mit Kämpfen um die Mächte und Personen, die wir damals nicht sahen, weil wir in den Schützengraben befohlen waren und auf den Schützengraben gegenüber zu lugen hatten.

Der Herausgeber K. ist mit dem Protokollführer K. nicht mehr identisch.

Die heute erfolgreichen Kriegsbücher sind ohne Zweifel weiser. Sie stellen die Tatsachen von damals auf Grund der Erfahrungen von heute dar, auf Grund der Verhältnisse und Absichten von heute.

Vor dem Resultat sah der Krieg im Grunde überall gleich aus, in den Argonnen wie vor Saloniki, in Serbien wie in den Karpaten, vor Przemysl wie vor Verdun, 1914 wie 1918, auf der sauberen ersten Seite des Notizbuchs wie auf der blutbefleckten letzten. Kriegstagebuch wie Kriegstagebuch.

In das meinige stenographierte ich ununterbrochen. Es war nicht für den Druck gedacht, hat aber dann doch, noch während des Krieges, vergebliche Versuche unternommen, aus dem Schützengraben zu dringen, um sich hörbar zu machen. Schließlich erschien ein Teil davon, und auch das ist schon viele Jahre her, bei K. André in Prag unter dem Titel »Soldat im Prager Korps«. Zur Einleitung wurde damals gesagt:

Wenn einer beim Ausheben der Deckung auf einen verdutzten Maulwurf stieß, so lachte er: »Schreib das auf, Kisch!« Zwei stritten halb im Scherz: »Wenn du noch mal mein Handtuch benützen wirst, so schmier ich dir eine Ohrfeige, dass man dir gleich die Erkennungsmarke abnehmen kann!« Und damit diese Warnung auch ordentlich gebucht sei, rief mir mindestens einer der Streitenden zu: »Napiš to, Kischi!«

Wenn ein Kamerad gefallen war, den alle rühmten, dann sagten sie mir: »Er war ein feiner Bursch. Schreib das auf, Kisch!«

Hatte man Rum gefasst, ging einer auf die Latrine: »Napiš to, Kischi!«

So forderte man (ironisch und ernst) den Journalisten auf, der auch als Soldat stets die Blätter seines Notizbuches bekritzelte, und der Soldat bekritzelte immerfort die Blätter seines Notizbuches, weil man ihn (ironisch und ernst) aufforderte.

Und schließlich wurde das »Schreib das auf, Kisch!« ein geflügeltes Wort, angewendet auch, wenn ich nicht in der Nähe war.

Nicht in Schlagworten habe ich meine Eindrücke niedergeschrieben, sondern genau in der gleichen Form, wie sie hier im Druck vorliegen. Meist mitten im Abenteuer, niemals aber später denn vierundzwanzig Stunden nach dem Erlebnis. Während die anderen wuschen, gruben, kochten oder schliefen. Als ich dann verwundet ins Hinterland kam und meine inzwischen aus dem Stenogramm der Notizbücher übertragenen Eindrücke durchsah, versuchte ich anfangs, hier und da einen Satz zu verändern, der mir unwichtig oder falsch erschien, manchmal ein Wort einzufügen, manchmal einen Gedanken fortzulassen. Aber immer wieder musste ich diese Korrektur beseitigen, denn sie erwies sich im weiteren Verlaufe als unlogisch und unrichtig: was mir heute falsch erscheint, war damals richtig. Und ich musste eben das Damals gelten lassen und änderte nichts mehr.

So wird freilich der Leser dieses Protokollbuches erkennen, wie ich mich in Charakteristiken und in Voraussagen im Felde häufig getäuscht habe. Wenn man über die Tage Buch führt, dann verzeichnet man nicht bloß die geglückten Spekulationen, und wenn man die Aufzeichnungen in Druck legt, so darf man sich nicht klüger machen, als man war. So ließ ich auch die Fehler und Wiederholungen stehen. Manche Tage waren eintönig. Und doch habe ich ihren Verlauf genau verzeichnet, denn dieses Buch schreibt vor allem den gewöhnlichen Tag des gewöhnlichen Soldaten im Kriege.

Das Buch ist den Soldaten des Prager Korps gewidmet: den Freunden, die man dort unten rasch gewann und die man rasch verlor. Oft allzu rasch.

FREITAG, DEN 31. JULI 1914.

Als zehnjähriger Junge habe ich ein Tagebuch zu führen begonnen. Wenn ich heute, da ich zwanzig Jahre älter bin und andere Möglichkeiten besitze, mich zu äußern, wieder die Führung eines Tagebuches aufnehme, so bestimmen mich dazu mehrere Gründe: das Gefühl, eine historische Zeit zu erleben, die Unmöglichkeit, die wichtigsten meiner Erlebnisse derzeit publizistisch preiszugeben, die persönlichen Ereignisse, die, im Zusammenhang mit der politischen Lage, in den letzten Tagen mich getroffen haben und die in mir die Erwartung wecken, dass ihnen weitere folgen werden.

Allerdings sind die Erlebnisse dieser letzten Tage größtenteils nur von schmerzhaft erotischer Natur, wodurch die Einleitung meiner Kriegsnotizen sozusagen den Memoiren eines Casanova von trauriger Gestalt ähneln wird.

Ich bin auf Grund der alarmierenden Nachrichten aus Binz auf Rügen am Dienstag, dem 28. dieses Monats, nach Berlin abgereist. Am Mittwoch bekam ich einen Expressbrief meines Bruders, dass ich sofort zum Regiment abzugehen habe. Ich holte mir im k. k. Konsulat meine Beglaubigung für die Freifahrt und eine Wegzehrung von einer Mark und fünfundfünfzig Pfennigen. Meine Freundin Trude sagte mir zum Abschied, sie habe mir noch etwas zu beichten, sie möchte nicht, dass zwischen uns eine Lüge sei, wenn ich in den Krieg ziehe. Sie wollte lange nicht mit der Sprache heraus, dann gestand sie mir, sie habe einmal einen Eingriff an sich vornehmen lassen.

Um 11 Uhr 13 Minuten abends fuhr ich vom Anhalter Bahnhof nach Prag. Auf dem Bahnsteig Tausende von Menschen, die Deutschen sangen die Wacht am Rhein. Nach vielen Irrwegen, Stockungen und Verschiebungen kam der Zug endlich am Donnerstag um 11 Uhr vormittags in Prag an. Schon in Bodenbach hatte ich die gelben Plakate gelesen, darauf stand, dass sich jeder zum 8. Korps gehörige Reservist bei seinem Truppenkörper zu melden habe. Bis jetzt hatte ich geglaubt, dass man auf die Einberufung warten müsse; auch im Berliner Konsulat war mir das gesagt worden. Nun brachten mir die Plakate doppelte Post: ich werde also jedenfalls in den Krieg ziehen, möglicherweise aber noch bestraft werden, weil ich nicht schon am Sonntag bei meinem Truppenkörper eingetroffen war, dem k. u. k. Infanterieregiment Nr. 11 in Pisek, bei welchem ich Reservekorporal bin.

Vom Bahnhof fuhr ich sofort nach Hause und packte meine Sachen. So viel, dass sie ein winziges Handtäschchen füllten, das ich nur auf Ausflüge mitzunehmen pflege. Eine Zahnbürste, Kamm, Seife, vier Taschentücher, drei Hemden, zwei Unterhosen. Meine Mutter wollte mir noch eine dritte Unterhose und ein Nachthemd einpacken, aber ich lehnte ab: »Du glaubst wohl, dass ich in den Dreißigjährigen Krieg ziehe?«

Dann fuhr ich in die Vorstadt Smichow zu Klara. Ich hatte sie schon sechs Monate nicht mehr gesehen, aber statt freudig aufzuspringen, als ich eintrat, wurde sie kreidebleich. »Warum bist du so erschrocken?«, fragte ich sie. Sie war kaum imstande, mir eine Antwort zu geben, so musste ich von neuem fragen: »Warst du mir nicht treu?« Sie zeigte mir, ohne mich anzusehen, einen Ring, den sie an der linken Hand trug. »Du bist also verlobt?« Sie nickte. Nach einer Weile erst begann sie zu sprechen: ich hätte ihr so selten geschrieben, ihr in meinen spärlichen Briefen immer nur zugeredet, dass sie tanzen, sich unterhalten, Ausflüge machen solle, so dass sie längst den Eindruck gewonnen habe, ich möge sie nicht mehr. Das war nun wahr und nicht wahr. Ich hatte ihr allerdings absichtlich so wenig geschrieben, damit sie sich nicht an mich gebunden fühle, damit sie ihre Freiheit habe, wenn ich mich in Berlin unterhalte. Aber insgeheim hatte ich doch geglaubt, sie würde mir auch treu bleiben, wenn sie andere Leute kennenlernen und an verschiedenen Vergnügungen teilnehmen werde.

Um 6 Uhr 20 Minuten abends ging mein Zug nach Pisek. Zu Hause aß ich zu Mittag und sprach mit meinen Brüdern, die nicht einrücken, da sie zu jenen Korps gehören, die nicht mobilisiert sind. Wir machten Witze, um Besorgnisse der Mutter zu zerstreuen, und dann fuhr ich zur Bahn. Dort drängten sich Hunderte von Reservisten um die Kasse, in ihrer Mitte ein hübsches Mädel.

Ich bot mich an, ihr die Fahrkarte zu lösen, was sie gern annahm. Wir kamen ins Gespräch, und während wir im Eisenbahnzug zusammengepfercht nebeneinandersaßen, erzählte sie, dass sie nach Pisek fahre, wo morgen ihre Kriegstrauung mit einem ins Feld abgehenden Reserveoffizier stattfinde. Sie hegte nur die Befürchtung, dass ihr Bräutigam sie nicht auf dem Bahnhof erwarten werde, da man auf dem Postamt die Absendung ihres Telegramms abgelehnt hatte und die Züge unregelmäßig verkehren. Ihre Befürchtung steigerte sich, als sie von den Mitpassagieren erfuhr, dass in Pisek die Züge in zwei Stationen halten, in »Pisek Haltestelle« und in »Pisek Stadt«, und dass es ganz ausgeschlossen sei, dort im Hotel ein Zimmer zu bekommen, weil die Stadt voll von Offizieren und jedes Zimmer mit sieben bis acht Personen belegt sei. Nun war sie verzweifelt, so spätabends dort einzutreffen und vielleicht allein in der Stadt die ganze Nacht umherirren zu müssen, da sie doch das Haus Pisek 217 nicht finden und – fände sie es auch – ein fremdes Haus nicht alarmieren könne. Die Passagiere rieten ihr, in Přibram die Fahrt zu unterbrechen, zu übernachten und um 6 Uhr morgens weiterzufahren. Ich nahm diese Anregung auch für mich auf und erklärte, es ebenso machen zu wollen, um nicht die Nacht in den Straßen Piseks zuzubringen. In Přibram sprang ich dann mit ihr aus dem Waggon. Wir gingen in das nächste Hotel und aßen Abendbrot. Sie gewann Vertrauen zu mir, erzählte mir von ihrer langjährigen Beziehung zu ihrem Bräutigam, dem sie ziemlich kritisch gegenüberstand und den sie hauptsächlich deshalb heiraten wolle, weil er pensionsberechtigt sei. Im Übrigen gewann ich aus dem Gespräch, vor allem aus ihrer Schilderung der Eifersuchtsszenen und der Vorwürfe, die ihr der Bräutigam gemacht habe, die Überzeugung, dass sie selbst nicht allzu einwandfrei sei. Ich verschob nun das Gespräch auf lustigere Basis und bestach draußen den Kellner, dass er erkläre, nur ein einziges Zimmer mit zwei Betten zur Verfügung zu haben, aber kein einziges Zimmer mit einem Bett.

Morgens um 6 Uhr fuhren wir nach Pisek. Ich begab mich sofort in die Kaserne. Hunderte von Reservisten standen im Hof, teils eingekleidet, teils noch nicht. Unzählig viele alte Bekannte. Doch wie hatten sich die meisten seit unserer gemeinsamen Dienstzeit verändert! Solche, die ohne parfümierte Schützenschnur damals die Kaserne nicht verlassen hätten und sogar in der Anordnung der Distinktionssterne Koketterie bewiesen hatten, hielten es jetzt nicht mehr der Mühe wert, sich einen herabhängenden Knopf festzunähen oder die allzu langen Ärmel einzusäumen. Sie sahen verwahrlost aus; das Zivilleben, das sie damals so ersehnt hatten, hatte ihnen übler mitgespielt als der Feldwebel. Sie waren gealtert, trugen Vollbärte und waren Familienväter geworden, und es berührte mich seltsam, als ein einstiger Kompaniekollege, der ein Riesenlausbub gewesen und mit mir monatelang im Arrest gesessen hatte, erzählte, dass er Vater von fünf Kindern sei.

Man sprach über Serbien, über den Selbstmord des Magazinoffiziers Hauptmann Thoma, von dem das Gerücht verbreitet ist, dass er sich heute wegen Unterschlagungen getötet habe. In Wirklichkeit soll das Magazin in Ordnung sein und Thoma die Tat nur aus Nervosität und Angst vor dem Rummel begangen haben.

Am Nachmittag wurde plakatiert, dass der Kaiser die allgemeine Mobilisierung angeordnet habe. Mir fiel meine Mutter ein: meine vier Brüder werden wohl jetzt einrücken müssen; mein Herzschlag stockte, als ich mir vergegenwärtigte, wie jetzt zu Hause alles in der grässlichsten Aufregung wegen der Abreise in einen großen Krieg sei. Die Leute lasen das unheilverkündende Plakat ohne Verständnis: »Es ist gut, dass auch die anderen Länder drankommen.« – »Das bedeutet, dass auch die Jägerbataillone einrücken müssen« usw.

Abends hatte ich meinen Tornister zu packen und den Mantel daraufzuschnüren. Pfui, war das eine Arbeit! Ich glaube, ich würde »im Felde« lieber erfrieren als den Mantel anziehen. Müsste ich ihn doch wieder einrollen.

SAMSTAG, DEN 1. AUGUST 1914.

Ich habe den Abend bei einem Kaufmann verbracht, den ich aus der Zeit kenne, da er in Prag Funktionär der Sozialdemokratischen Partei war. Er bewirtete mich und prahlte vor seiner Frau mit seinen Beziehungen zur Literatur, wozu er mich als Zeugen anrief. Er erzählte, dass er vor drei oder vier Jahren jede Nacht mit Hugo Salus durchgebummelt und ihm in einem Bordell 20 Kronen geborgt habe; Salus habe das Geld versoffen, aber nicht zurückbezahlt. Guter Salus! Du hast wohl in deinem ganzen Leben noch nie 20 Kronen versoffen, am allerwenigsten aber ausgeliehene! – Die Frau des Kaufmanns ängstigte sich, dass ihr Mann als Landsturmmann in den Krieg ziehen werde. Er selbst bestärkte sie durch absichtlich ungeschickte Tröstungen in ihrer Besorgnis, um sich als Krieger großzutun und ihre Liebe durch Befürchtung zu stärken. So hatte ich die missliche Aufgabe, die Frau trösten und – um des Mannes willen – gleichzeitig hervorheben zu müssen, dass ihm Gefahr drohe.

Des Morgens fasste ich in der Kompanie mein Gewehr und die Patronentaschen. Ich hängte nun den Tornister und die übrige Rüstung um und wankte unter der Last. Dabei sind die scharfen Patronen noch gar nicht verpackt! Auch eine Legitimationskapsel, das Verbandpäckchen und ein Säckchen mit Salz erhielten wir.

Vormittags wurden wir rangiert; ich bin Flügelmann des vierten Zuges, zweites Glied, und Kommandant des vierten Schwarmes. Zwölf Leute sind meiner Führung unterstellt. Nachmittags erhielt jeder Mann zweihundert scharfe Patronen, ich als Schwarmführer nur vierzig. Ich empfinde dies jetzt als Glück, denn ich weiß nicht, wie ich diese bleierne Last zu meinen anderen Lasten getragen hätte.

In Pisek starb ein Fähnrich vom Train auf dem Marktplatz an Herzschlag. Ein Soldat von der Landwehr hat sich erschossen, ein Kadett von der Artillerie, tödlich angeschossen, liegt im Spital. Die Gattin eines Reservisten in Purkraditz ist wahnsinnig geworden. Obwohl wir solches erfahren, sind wir in bester Laune. Es ist weniger Galgenhumor als Leichtsinn und vielleicht Unkenntnis der Sachlage. Auch hier berührt sich die Wirkung der höchsten Dummheit mit der der höchsten Klugheit: was kann man Besseres tun als sorglos sein? Und es ist ein Glück, dass die gute Stimmung ansteckend wirkt. Die ausgegebenen Kaffeekonserven werden von uns an die Dorfjugend verteilt. Den steinernen Zwieback und die Fleischkonserven packen wir in die Brotsäcke, mit dem Kommisstabak wird von den Nichtrauchern ein schwunghafter Handel getrieben. Distinktionssterne sind in Pisek nicht erhältlich, die Chargen haben sie sich deshalb mit Kreide oder Bleistift auf die Egalisierung gemalt. Hotelier Seltmann aus Prag, der eben mit dem Automobil hier angekommen ist, erzählt, dass Jaurès wegen seiner Kriegsgegnerschaft ermordet und dass der Lovčen von den Österreichern im dritten Sturm genommen worden sei. Ich kann diese Nachrichten nicht glauben.

Auf dem Markt war um 7 Uhr Vereidigung. Der Platz konnte die Menschen nicht fassen; wie in einem Heringsfass war man gedrängt. Oberstleutnant Haluska umarmte seine alten Kompaniesoldaten, aus den Fenstern des Rathauses wurden Blumen gestreut, und jeder der armen Reservisten, die gestern verzweifelt von Weib und Kind fortgezogen sind, bezog die Kusshände der eleganten Damen nur auf sich und erwiderte sie. Als die Regimentsfahne unter den Klängen der Volkshymne auf den Platz getragen wurde, stieg die Erregung, und in der Pause zwischen den beiden Befehlen »Zum Gebet« und »Vom Gebet« sandte gewiss fast jeder ein Stoßgebet zum Himmel, obwohl bei den hundertfachen Wiederholungen dieser Übung auf den Exerzierfeldern niemandem jemals gesagt worden war, dass dieser Zeitraum für ein Gebet verwendet werden solle. Nach kurzer Messe las Hauptmann Turner mit Schwung, Pathos und erstaunlichem Organ den Schwur deutsch für die deutsche Mannschaft, die ihn wiederholte; dann kam der tschechische Schwur. Es war falsch organisiert, dass man nicht aus den Deutschen ein Bataillon formiert hatte, das getrennt von den anderen geschworen hätte. So stand bei jedem Schwur die Mannschaft der nichtbeteiligten Nation bedeckten Hauptes in »Ruht«-Stellung dabei. Die Worte der Schwurformel sind überdies in jämmerlichem Stil abgefasst, die Zäsuren unsinnig, die Sprache ist phrasenhaft und geschwollen. Es folgte eine an Hand des kaiserlichen Manifestes ausgearbeitete Rede des neuen Regimentskommandanten, des Obersten Karl Wokoun, die vom Major Lašek ins Tschechische übersetzt wurde. Hierauf brachte der Oberst ein Hurra auf den Kaiser aus, die Mannschaft schwenkte die Kappen, die Offiziere zückten die Säbel, das Publikum in den Fenstern winkte mit Hüten und Taschentüchern. Nachdem noch vom Bürgermeister die Fahne mit einem rot-weißen Band geschmückt worden war, begann der Abmarsch, Blumen regnete es aus manchen Fenstern, Frauen und alte Männer im Publikum weinten, und die Erregung pflanzte sich auf die Mannschaft fort, die sich mühte, die Rührung unter Zynismen zu verbergen.

SONNTAG, DEN 2. AUGUST 1914.

Heute Nacht ist ein ehemaliger Freiwilliger des Regiments, ein Serbo-Kroate, der sich freiwillig zur Dienstleistung gemeldet hatte, unter Spionageverdacht festgenommen und verhört worden. Es wurde ihm bis jetzt nichts nachgewiesen. Um 2 Uhr nachts ist die erste Kompanie mit dem Zug über Tabor südwärts abgegangen. Wir anderen lungern vor der Kaserne herum. Die einen erzählen, dass es bestimmt gegen Russland gehe, aber Offiziere und Bahnbeamte glauben aus verschiedenen Anzeichen schließen zu können, dass wir gegen Serbien bestimmt sind. Mittags wurde die Löhnung verteilt. Angeblich wurde ein Mann verhaftet, dessen Buckel nicht echt war, sondern ein Paket von Giften – was die Leute so erzählen! Um halb 6 Uhr abends formierten wir uns auf der Straße zum Abmarsch. Wir wurden mit Blumen beschenkt, eine alte Frau verteilte an die Soldaten broschierte Exemplare des Evangelium Johanni, und die Abschiednehmenden und die Zurückbleibenden bekreuzigten einander. Wir formierten uns in vier Kompanien (die drei anderen Bataillone sind bereits im Laufe des Tages abgegangen), der Bataillonskommandant ließ die Straße absperren und die Zivilisten verjagen, wobei er laut und erregt schimpfte, weil die Frauen sich nicht vom Anblick ihrer abziehenden Männer losreißen konnten. Die Maßregel schien mir nicht opportun und nicht unbedingt notwendig; den Reservisten traten die Tränen in die Augen, als sie ihre Frauen davongejagt sahen. Waren nicht auch die drei anderen Bataillone ohne Absperrungsmaßregeln ordnungsgemäß abgereist? Überdies kletterten einige Reservistenfrauen durch die Fenster wieder in unser Karree und brachten den Soldaten Wasser, von neuem ihre Männer unter herzzerreißendem Schluchzen umarmend.

Bis halb 12 Uhr nachts saßen und standen wir in der Einteilung. Einige Sänger hatten sich zusammengetan und ließen Choräle und Volkslieder ertönen, mehrere Soldaten spielten auf Pflanzenblättern hübsche Lieder. Manche hatten sich besoffen, die Offiziere übersahen dies im Allgemeinen. Dann marschierten wir, von wenigen Menschen begleitet, durch die sternenlose Nacht an einem Teich vorbei, der matt schimmerte, zum Bahnhof.

MONTAG, DEN 3. AUGUST 1914.

Um Mitternacht stiegen wir in den Militärzug, die Waggons sahen in dieser umwölkten Nacht schwarz aus, und mir fiel ein, dass ich noch nie im Innern eines Güterwagens gewesen war. »Für 40 Männer oder 6 Pferde« stand auf dem Waggon, dreiunddreißig Mann nahmen darin Platz, und unser Raum war knapp genug bemessen. Durch die Längsmitte liefen zwei Bänke mit gemeinsamer Rückenlehne, an den beiden Längswänden war je eine Bank, nur die Mitte des Waggons war zum Ein- und Aussteigen frei gelassen. Wir legten Gewehr, Tornister und Brotsack unter die Bank und schlossen die Augen.

Ich saß in einer Ecke, an meinen hilfsbereiten Waffenübungskameraden Wenzel Marek, Kanalarbeiter aus Pisek, gelehnt, und versuchte einzuschlafen. Aber wir drückten einander zu sehr, jede Bewegung des einen störte den anderen. Deshalb betteten wir uns auf den Boden zwischen die Mittelbank und die Bank an der Wand. Es war nicht leicht, denn auch der Boden war von Menschen vollkommen belegt. Die schweren Tornister waren in der Dunkelheit und räumlichen Beschränktheit nicht von der Stelle zu schieben – so musste man Rumpf und Beine in die vorhandenen Lücken pressen. Aber man schlief in dieser Stellung eines Schlangenmenschen immerhin ein. Durch kleine vergitterte Fenster hoch oben im Waggon, die den Luken eines Polizeiwagens ähneln, schauten einige Piseker den Lichtern nach, die in der Stadt brannten. Sie versuchten sich zu orientieren und fragten einander trübselig, was wohl dieser oder jener Bürger, dieses oder jenes Mädchen eben machen möge.

Morgens um 7 Uhr hielt der Zug in Tabor. Dort wurden Erinnerungen anderer Natur laut. Im Vorjahr hatten wir hier im Kaisermanöver friedlich gekämpft, viele – darunter auch ich – in der Überzeugung, dass sie zum letzten Male Bajonett und Tornister trügen. Und Kommandant war der Erzherzog Franz Ferdinand gewesen.

Wir kamen an Hütten vorüber, an Wächterhäuschen und an Dorfbahnhöfen, an Bahnschranken, Feldern; überall standen Leute am Bahndamm und segneten den Zug, Weiber rangen die Hände und schrien vor Leid. An manchen Stellen Gattinnen unserer Reservisten, sie waren herbeigekommen und hatten stundenlang den Zug erwartet (wann er kommen werde, konnte ja niemand wissen), nur um ihren vorbeifahrenden Männern ein Wort der Liebe zurufen zu können. Um 9 Uhr fand in Veseli-Mezimosti die Kaffeeverteilung statt. Der Kaffee war auf den flachen, ungedeckten Waggons gekocht worden, auf denen je drei Fahrküchen die ganze Nacht hindurch gedampft hatten – kleine Lokomotiven mitten im Eisenbahnzug. Ich verzichtete auf den elenden Kommisskaffee und wollte mir im Bahnhofsrestaurant einen besseren kaufen. Aber der Schanktisch war voll von Soldaten, die Semmeln erstehen wollten, so dass ich nüchternen Magens den Zug wieder besteigen musste.

In Wittingau wurde wieder Station gemacht, dort erzählten uns die Leute, dass Russland auf die befristete Anfrage über den Zweck der russischen Rüstungen mit der Kriegserklärung geantwortet habe. Die Soldaten sind sich im Allgemeinen der Tragweite dieser Mitteilung nicht bewusst, die nicht viel anderes zu bedeuten scheint als einen großen europäischen Krieg, einen – Weltkrieg.

Um halb 10 Uhr waren wir in Chlumetz. Auf dem Bahnhof stand der kleine Herzog Max von Hohenberg mit der jüngsten Schwester seiner Mutter, der Gräfin Henriette Chotek, und einem jungen Geistlichen. Er sah aus, als ob er seinem Vater, dem Erzherzog Franz Ferdinand, aus dem Gesicht geschnitten wäre. Der Prinz war aus dem Schloss Chlumetz herbeigekommen, um den Generalmajor Prziborski, einen Freund des erzherzoglichen Hauses, bei der erwarteten Durchfahrt der 21. Landwehrdivision zu begrüßen. Da diese nicht kam, betrachtete er mit Interesse die aussteigenden Truppen unseres Regiments und freute sich, dass man ihn umstand. Dann bestieg er das Auto, das – man kann dies als symbolisch bezeichnen – der Geistliche lenkte. Die Offiziere und einige Soldaten riefen Hoch, und der Bub dankte im Wegfahren durch begeistertes Schwenken seiner Matrosenmütze den Truppen, die auszogen, um den Mord an seinen Eltern zu rächen.

Bei der Station Erdweiß verließen wir Böhmen und waren um halb 12 Uhr in Gmünd. Da nur den Offizieren der Besuch des Bahnhofsrestaurants gestattet war, versuchte ich zum ersten Mal die Menage zu essen, ohne Erfolg. In Sigmundsherberg hörten wir von der Ermordung Poincarés und von den ersten Kämpfen an der russischen Grenze. In Eggenburg verteilten Rote-Kreuz-Damen Liköre und Aprikosen an die Offiziere, Zigaretten und Bier an uns.

Bei Tulln wurde die Donau passiert, und einige Infanteristen beugten sich aus dem Fenster, um zu sehen, wo – Belgrad liege. Mir wurde elendiglich schlecht. Mein zimperlicher Magen, das unregelmäßige Stoßen und Rattern des Güterzuges, eine Erkältung, die ich mir beim Waschen auf dem morgenkalten Bahnhof zugezogen hatte, die Unmöglichkeit, Wäsche zu wechseln, und andere Unbequemlichkeiten bewirkten, dass ich unter Kopfschmerzen erbrach, und meine Kameraden schüttelreimten: »Ihr werdet ihn noch sterben sehen, bevor wir vor den Serben stehen.«

DIENSTAG, DEN 4. AUGUST 1914.

Es war 6 Uhr früh, als wir auf dem Wiener Ostbahnhof landeten. Dreißig Stunden haben wir zur Fahrt von Pisek nach Wien gebraucht. Nach einer halben Stunde ging’s weiter, durch Floridsdorf, rechts und links lachte auf allen Bäumen der August mit Blüten und Früchten. Kleine Bauernhäuser nahmen sich seltsam aus angesichts der riesigen Gasanstalten, Schlote, Kuppeln und Türme im Hintergrund. Wir fuhren über Brücken, vor denen graubärtige Landstürmer mit Aufschlägen der Deutschmeister Wache hielten; sie hatten Werndlgewehre mit dem langen Bajonett und winkten uns mit den Mützen zu. Um halb 10 Uhr waren wir in Pressburg, wo Menage eingenommen wurde. Im Schaufenster der Bahnhofsbuchhandlung, in der wir ein serbisch-deutsches Konversationsbüchlein kauften, sahen wir den »Mädchenhirt«. Auch Zeitungen wurden gekauft, in denen wir den Beginn des deutsch-französischen Krieges und die Besetzung von Czenstochau und Kalisch durch die Deutschen lasen.

Viel zu schöne Mädels schenkten uns in allen Stationen Zigaretten, Schnaps, Feldpostkarten. In Nagymaros brachten uns Jüdinnen (Sommerfrischlerinnen) Blumen, Zigaretten und Obst an die Bahn und sandten uns Küsse nach, in Waizen besorgten Pfadfinder unsere Bewirtung, kurz, die Strecke durch Ungarn glich einer Via triumphalis. Diese Vorauszahlung stimmte mich trüber als die Tränen der Zurückbleibenden in Böhmen. Wird man uns verhöhnen, umjubeln oder bedauern, wenn wir zurückfahren, oder werden wir nicht mehr zurückkehren? Um 9 Uhr waren wir in Budapest, kauften dort etwas Salami und tranken Bier. Gegen halb 11 Uhr fuhren wir weiter.

MITTWOCH, DEN 5. AUGUST 1914.

In der Nacht an Moorlandschaften vorüber, in denen sich der Mond spiegelte. Der Kompass belehrte uns, dass unsere Fahrtrichtung die südliche ist. Also, es steht fest: wir ziehen gegen Serbien. Kukuruzkolben, Tabakstauden und Hopfenranken standen rechts und links von uns. Der ehemalige (degradierte) Korporal Valta, ein Prager Strizzi, sang Bänkel, ein Vorreiter unseres Trains, im Zivilverhältnis Zirkusartist, produzierte sich in unserem Waggon als Feuerfresser und Entfesselungskünstler, aus einem Tränkeimer holte er mit dem Munde Zwanzig-Heller-Stücke heraus. In Tomboracs, Südungarn, bekamen wir um halb 1 Uhr nachmittags Menage. In Csasvar-Masor trafen wir einen Zug mit Kadettenschülern aus Temesvár, dann Züge mit Eisenmaterial, mit Kanonen, mit Munition.

Diese kriegsgemäßen Transporte schoben sich zwischen uns und eine Landschaft von biblischem Frieden und herrlicher Fülle. Die Sonne leuchtete über die sanften Höhen, die Sonne leuchtete über die grünen Rübenblätter und roten Mohnblüten, die Sonne leuchtete über das reife Obst und über die Weinranken an den Bäumen, die Sonne leuchtete. Wird die Sonne jedoch so leuchten, wenn wir marschieren werden, so trifft uns alle der Hitzschlag.

Man fühlt nicht mehr, dass man schon drei Tage in der Eisenbahn steckt, man ist schon immunisiert gegen das Rattern, die Leute haben die Zeltblätter von Fenster zu Fenster gespannt und liegen darin wie in Hängematten, die Taschentücher müssen den Dienst von Moskitonetzen versehen, denn die Stechmücken haben keinen von uns mit ihren Stichen verschont. Niemand denkt mehr an die Wollust des Bettes daheim. In Hidas-Bonyhad wurden wir von Deutschen mit Wein bewirtet. Es waren Bewohner der Sprachinsel »Dolnaer Hütte«. Ein Riesentunnel folgte mit Lärm und Rauch, und Ruß flog uns in die Augen. In den Stationen überall deutsche Bauern und Bäuerinnen. Sie sprechen bayrische Mundart und haben schwäbische Namen, tragen schwarze Stickereien von kostbarer Schönheit.

In Moragy erzählte man uns von Spionage und Spionageverdacht, aber auf allen Waggons der Truppentransporte sind gekritzelte Aufschriften zu lesen: »Es lebe das 28. Landwehrregiment«, »Hoch die Prager Sanitätssoldaten«, »Drum san mer Landsleut, Leitmeritzer Buben« usw.

In Bataszek menagierten wir und hörten vom Stationsvorstand, dass ein russisches Luftschiff mit zwei Offizieren gestern heruntergeschossen und die Piloten gefangen genommen worden seien. In Baja (dem alten Bajae) trafen wir mit unserem dritten Bataillon zusammen.

DONNERSTAG, DEN 6. AUGUST 1914.

An einem Zaun, an dem sich die Ranken eines Lebensbaums emporstreckten, sah ich, als der Zug abends im Freien hielt, einen Jungen, mit dem ich ins Gespräch kam. Er stand schon die zweite Nacht draußen und sah den Militärzügen nach. Volkmann Josef spricht nicht Ungarisch, aber er versteht es und kann es lesen, denn er hat es in der Schule gelernt. Deutsch kann er jedoch nicht lesen, obwohl er ein Deutscher ist, denn er hat es in der Schule nicht gelernt.

Um 8 Uhr früh fuhren wir über die starkbewachte Donaubrücke. Im Wasser standen bizarre Bäume und seltsame Inselformationen. Alles ist hier Überschwemmungsgebiet. Die Leute am Ufer trugen serbische Trachten und riefen uns in serbischer Sprache Segenswünsche auf den Weg nach. Die Brücke mündet in Erdut, alles ist bereits doppelsprachig: ungarisch und kroatisch. In Dalj ließen sich alle Soldaten auf der automatischen Waage, die am Perron stand, wiegen. Ich wog 74 Kilo ohne Ausrüstung. Wir sandten Ansichtskarten ab. Man darf nicht schreiben, wo man ist und wohin man fährt. Man darf nur schreiben: »Mir geht es gut, was macht Mariechen?« Und auch das nur auf offenen Karten. Aber alle hielten die Hände über ihr Gekritzel, damit niemand erfahre, was sie ihrem Mädel für wichtige Geheimnisse mitteilen.

England soll an Deutschland den Krieg erklärt haben, Japan an Russland – wer weiß, ob’s wahr ist.

In Neu-Dalj, einer Militärstation, 2 km von uns entfernt, sind gestern um 6 Uhr früh durch einen Zugzusammenstoß (?) zwei Militärzüge entgleist. 16 Tote und 47 Verletzte vom 62. Infanterieregiment aus Ungarn. Wir passierten auf der Weiterfahrt die Unglücksstätte, schrecklich zertrümmerte Waggons, die Puffer verbogen wie altes Blech, die Räder aufwärts gestreckt wie die Beine eines verreckten Hundes, die Wände sind Späne geworden.

Durch diese Katastrophe wird sich unser Aufmarsch um mindestens zwei Tage verzögern.

Bajaer deutsche Schnitter kamen von der Pußta Slawoniens, wo sie Erntedienste verrichtet hatten. Bosnische Reservisten, manche mit österreichischen Militärmedaillen, sahen wie Greise aus, obwohl sie höchstens vierzig Jahre alt waren.

Die Hitze ist so stark während unserer Fahrt durch die unendlichen Maisfelder Slawoniens, dass einige Ohnmachtsanfälle vorkommen und schwere Befürchtungen laut werden. Um halb 7 Uhr fallen – ein einstimmiges Gottseidank begrüßt sie – große Regentropfen in die Waggonfenster. Aber schon in Borovo an der Donau hörte es leider zu regnen auf. Um 7 Uhr abends stiegen wir in Vinkovce mit umgehängter Rüstung aus. Dann wurden wir wieder einwaggoniert und kamen um 10 Uhr abends in Zupanye an.

Nach einigen Kontrollen marschierten wir 6 km bis zum Ufer der Save bei Orasze.

Der Durst klebte unsere Zunge an den Gaumen, wir wankten auf dem Marsch unter der Tornisterlast, da wir nichts gegessen hatten und vier Tage lang durchgeschüttelt worden waren. Am Ufer rollten wir uns in unsere Zeltblätter ein und legten uns auf den feuchten Wiesen schlafen. Gegen 2 Uhr wurden wir geweckt und froren wie die Spatzen. Alle zogen sich Westen an und Leibbinden.

Wir bestiegen drei Lastkähne der Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft, in denen – wie Heringe eingepfercht – zweitausend Mann Unterkunft fanden. Die drei Schiffe wurden von einem Dampfer ins Schlepptau genommen und die Save aufwärts gezogen. An Bord wurde ein Soldat ohnmächtig, ein anderer von religiösem Wahnsinn befallen.

FREITAG, DEN 7. AUGUST 1914.

Gegen halb 11 Uhr früh wurden wir, bedeckt mit Kohlenstaub und Dreck, in Jamena ausgeschifft. Wir marschierten. Die Sonne brannte wie irrsinnig, von unseren Gesichtern floss es in Bächen, unsere Hosenträger waren nass zum Auswinden, meine Unterhosen hatten sich schon vorher in der Hitze an die Haut geklebt und waren so beim Aufsteigen und Aussteigen während der Eisenbahnfahrt zerrissen worden, dass jetzt meine Haut an der Tuchhose klebte, was zum Schreien weh tat, die Strümpfe drückten, und ich spürte blutige Fußblasen. Halb tot machten wir im Dorfe Oberska nach acht Kilometern Rast, wo es wenigstens Wasser gab.

An einem orthodoxen Kirchhof vorbei, dessen Kreuze wie Scheiben zum Vogelschießen aussahen, kamen wir um halb 8 Uhr abends nach Bjelina. Wir hatten ein Nest erwartet und fanden eine Stadt mit allen Merkmalen des Orientalischen und doch auch mit vielen modernen Bauten; und inmitten der Menge verschleierter Frauen, der kleinen Mädchen in Pluderhosen und der weißbärtigen Türken, inmitten des Blumengartens von roten, grünen, weißen und blauen Fezen und Turbanen sah man elegante Dragoneroffiziere, Automobile, Generäle und derlei. Ähnlich ist es voriges Jahr im albanischen Skutari bei der Übergabe an die Mächte zugegangen, aber diese ungeheueren Massen von Militär, von einem Militär, das mit der orientalischen Umgebung durchaus kontrastiert, hatte es dort nicht gegeben. Wir wurden in einer Scheuer einquartiert und durften dann durch die Stadt schlendern. Das Rathaus ist jetzt vom Kommando des 8. Korps okkupiert.

Bei einem Kaufmann trank ich für einen Kreuzer Kukuruzbier und aß Sultansbrot – bisher hatte ich geglaubt, dass der Gauner Duko Petkovic diesen Schmarren eigens für die Märkte der Großstädte erfunden habe.

Auf dem Marktplatz steht ein Galgen, ein Pflock mit einem Nagel oben. Heute sind ein Pope und ein Student gehängt worden. In der Nacht hörten wir Schüsse, es gibt schon Vorpostengeplänkel.

SAMSTAG, DEN 8. AUGUST 1914.

Vormittags fand das Begräbnis eines 73ers statt, der gestern Nacht auf Feldwache erschossen worden ist. Um 4 Uhr nachmittags hörte ich das Gebet des Muezzins. Im gelben Gebetmantel sang er eine Kol-Nidre-Melodie, rings um den filigrangeschnitzten Balkon des Moscheeturmes schreitend. Ich ließ mich von dem Mann auf dem Kampanile nicht zweimal einladen und begab mich sofort zum Gottesdienst in die Moschee. Dort sprach der Hodscha kroatisch darüber, dass die moslemischen Soldaten im Kriege nicht fasten müssen. Der Raum war quadratisch und mit Teppichen bedeckt. Die Moslems hielten die Hände zum Gebet ausgebreitet und bewegten rhythmisch ihren Körper.

Im Café erfuhren wir von zeitungslesenden Männern, spaniolischen Juden, England habe wirklich den Krieg an Deutschland erklärt. Sie teilten uns auch mit, dass die Nachrichten von der Ermordung Poincarés und von der Erstürmung des Lovčen nicht richtig seien. In einem Wagen fuhr eine verwundete Serbin vorüber. Sie hatte angeblich einen Brunnen vergiftet und war dabei ertappt worden; als sie flüchtete, sandte man ihr einen Schuss nach. Ein Serbe wurde mittels Automobil ins Korpskommando eingeliefert. Er trug die Uniform eines Infanteristen unserer bosnischen Regimenter. Der Junge – er soll ein serbischer Offizier sein – hatte die Augen verbunden. In seinem Gesicht zeugte kein Fältchen von Besorgnis oder gar von Angst, obwohl ihm der Tod von Henkershand gewiss ist. Denselben entschlossenen, gleichmütigen Eindruck musste ich von einem Komitatschi gewinnen, der in seiner tiaraartigen, schwarzen Fellmütze mit Handschellen in das Gendarmeriekommando eingeliefert wurde. So leicht, wie man sich’s denkt, wird der Kampf nicht sein gegen diese zum Tode entschlossene Welt!

Man glaubt auf der Prager Grabenpromenade zu sein. Vor dem Korpskommandogebäude und dem Hotel sah man fast alle Mitglieder des böhmischen Adels: Lobkowitz, Schönborn, Thun, Windischgrätz, Schwarzenberg, Lažansky, Kolowrat, Ringhoffer.

SONNTAG, DEN 9. AUGUST 1914.

Das Regiment marschierte etwa vier Kilometer bis zu einem freien Platz, wo eine Feldmesse abgehalten wurde. Der Divisionspfarrer hielt eine Predigt, in der er mitteilte, Papst Pius X. habe den Soldaten einen Ablass von allen ihren Sünden gewährt. Dann wurde »Zum Gebet« geblasen. Unsere Kompanie bezog mittags den Wachtdienst. Im Militärlager, wohin wir zunächst abmarschierten, erzählten uns die Dragoner und die dort in den Baracken untergebrachten Prager Landsleute des 28. Infanterieregiments von den Verwundeten, die am Morgen von den Feldwachen in das Spital gebracht worden waren, darunter ein Infanterist mit elf Maschinengewehrschüssen und ein Zugführer, der zweimal in den Kopf getroffen wurde. Gerade werden fünf Frauen vorbeigeführt, bei denen man Anilin fand; man beschuldigt sie, dass sie damit Obst vergiften wollten, aber sie erklären, den Farbstoff zum Färben von Wolle zu benötigen. Die Militärbehörden sind unendlich misstrauisch, denn die ganze Bevölkerung ist hier serbophil gesinnt. Mit Serbien verbindet sie die Sprache und die gemeinsame Religion, der sie fromm angehören und deren Autonomie Gelegenheit zu irredentistischer Politik gab; drüben, jenseits von Save und Drina, sitzen die Kirchenfürsten, aus Belgrad und Schabatz kommen alle Bücher und alle Zeitungen.

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