Schreib dein Ding! - Aljoscha Long - E-Book

Schreib dein Ding! E-Book

Aljoscha Long

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Beschreibung

Du willst ein Buch schreiben? Dann ist es das Beste, wenn du dich auf das Wesentliche konzentrierst, statt auf Technik und Theorie. Bestseller-Autoren zeigen, wie es geht: 1. Schreibe authentisch – sei du selbst und stehe zu dir! 2. Schreibe achtsam – lasse das Schreiben zur Meditation werden! 3. Schreibe kreativ – entdecke dein volless Potenzial, auch indem du Mut zum Spinnen entwickelst! Was diesen Ratgeber besonders macht: 1. Er zeigt, wie du durchs Schreiben mehr Freude im Leben und größere Klarheit im Kopf gewinnst. 2. Motivierende, praktische Übungen lassen dich in Fluss kommen, damit sich dein Talent frei entfalten kann. 3. Mit Selbstzweifeln und Schreibblockaden lernst du achtsam umzugehen – und sie als Chance zur Entwicklung deiner Fähigkeiten zu nutzen. 4. Du erhältst unverzichtbare Information über Verlage, Agenturen, Selfpublishing, Exposé schreiben und vieles andere mehr.

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Seitenzahl: 190

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Aljoscha LongRonald Schweppe

Schreib dein Ding!

Authentisch • achtsam • kreativDer Weg zu deinem Buch –der Weg zu dir selbst

Copyright © 2021 by Terzium Verlag, Allschwil (Schweiz)

Umschlaggestaltung, Satz und Innengestaltung:

Guter Punkt, München

Umschlagmotiv: Guter Punkt unter Verwendung von Motiven von

© K. Sorokin / shutterstock,

© Ingram Publishing / Getty Images Plus und

© Volodymyr Kryshtal / iStock / Getty Images Plus

Motive Innenseiten: © Getty Images Plus

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-906294-21-6

eISBN 978-3-906294-22-3

Alle Rechte vorbehalten

www.terzium.ch

Gender, Sternchen, Unterstriche, Mann, Frau, Mensch – Gebrauchsanleitung zum Lesen dieses Buches

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Leser*innen,

es fällt es uns etwas schwer, dem Ruf nach gendergerechter Sprache zu entsprechen. Nicht nur, weil die Verwirrung um die korrekte Formulierung groß ist, sondern vor allem, weil es uns in den letzten 30 Jahren unseres Schreibens nie in den Sinn gekommen wäre, Autorinnen und Künstlerinnen auszuschließen, wenn wir »Autoren« oder »Künstler« schreiben, weshalb wir ja auch nicht »Christen- und Christ*innentum« schreiben würden.

Nachdem wir in der Erstfassung dieses Manuskripts die inklusiven Schreibweisen ausprobiert haben und das Ergebnis uns eher an einen Sternenhimmel als an ein Buch erinnert hat, sind uns die vielen Sternchen auf die Nerven gegangen. Schön ist das alles nicht und es erschwert das Lesen. Anstatt es nun einfach »so wie früher« zu machen, haben wir bunt gemischt. Statt jedes Mal »Schriftstellerinnen und Schriftsteller« oder »Leserinnen und Leser« zu schreiben, schreiben wir mal so, mal so und mischen bunt durch. Bunt ist ja auch die Welt – doch ganz gleich, welche Hautfarbe, Religion, Geschlechtszugehörigkeit oder Hobbys du hast: Auf jeden Fall bist du ein Mensch. Wundere dich also nicht, wenn du mal »Leserinnen«, mal »Künstler«, mal »Bestsellerautorinnen« und hier und da auch sowohl die weibliche als auch männliche Form liest. Sparsam eingefügt sind dann auch die Sternchen ganz hübsch.

Aus spiritueller Sicht wäre es ohnehin hilfreich, wenn wir uns nicht so sehr mit unserer Hautfarbe, unserem Geschlecht, unserer Kleidung oder politischen Zugehörigkeit, sondern vor allem mit unserem Menschsein identifizieren würden. Letztlich käme das sicher allen zugute, egal, ob Mann oder Frau oder Divers …

Inhalt

Der etwas andere Weg zum eigenen Buch

• Authentizität, Achtsamkeit, Kreativität – Drei Schlüssel zu dir, drei Schlüssel zu deinem Buch

• Was dich erwartet

• Über uns

Schreiben als Weg zu dir

• Zeit zum Schreiben: Zeit für dich

• Schreib dich glücklich

• Entdecke dein Potenzial von Zeile zu Zeile

• Reise zum Wesentlichen

• Sich wieder ins Leben schreiben

Authentisch schreiben

• Authentisch schreiben? Was heißt das überhaupt?

• Die Suche nach dem Original – Zwischen Imitation und Inspiration

• Finde deine Stimme

• Praxisübung: Variationen über Hänsel und Gretel

• Was ist überhaupt mein Ding?

• Praxisübung: Authentischer durch Selbsterkenntnis

• Von Werten zu Worten

• »Ich bin Krimiautorin« – »Ich bin Sachbuchautor«

• Stärken und Schwächen annehmen lernen

• Praxisübung: Zehn Stärken

• Was hält dich auf?

• Praxisübung: Trau dich – Automatisches Schreiben

• Sorge gut für dich

Achtsam schreiben

• Was Achtsamkeit mit dem Schreiben zu tun hat

• Die Grundprinzipien der Achtsamkeit

• Die Welt wahrnehmen – Von den Sinnen aufs Papier

• Achtsamkeit ist Übungssache

• Praxisübung: Sechs Achtsamkeitstechniken

• Worte achtsam wählen – Die Kraft der Sprache

• Du hast die (Wort)-Wahl

• Praxisübung: Metaphern basteln

• Vergiss deinen Körper beim Schreiben nicht

• Praxisübung: Aufrecht und entspannt – Körper-Achtsamkeit

• Mens sana in corpore sano …

• Ganz im Augenblick sein – Schreiben als Meditation

• Vom Glück der inneren Sammlung

• Den Weg als Ziel ansehen

• Schreiben als Ritual

• Praxisübung: Tipps für dein Schreibritual

Kreativ schreiben

• Kreativität kann man üben

• Wie du deine Kreativität förderst

• Praxisübung: Verrückten Ideen Raum geben

• Praxisübung: Was wäre, wenn … oder »Die Frau im Café«

• Praxisübung: Ich erinnere mich

• Lass das Kind in dir schreiben

• Dem inneren Kind Raum geben

• Praxisübung: Gut gelogen ist halb gewonnen

• Vom Mut, dir selbst zu vertrauen

• Fantasie in Worte fließen lassen

• Praxisübung: Analytisch lesen – Wörter sammeln

• Praxisübung: Wort-Mindmap

Motivation, die aus dem Herzen kommt

• Schmerz oder Glück – was treibt dich an?

• Lass dich von deinem Traum begeistern

• Drei Schritte zum Erfolg

• »Ich habe kein Talent …« – Vom mitfühlenden Umgang mit dem inneren Kritiker

• Praxisübung: Einschränkende Glaubenssätze erkennen und umprogrammieren

• Den inneren Kritiker zum Tee einladen

• Auf den Wellen reiten

• Motivationsblockaden als Chance

• Tipps gegen Schreibblockaden

Hauptsache schreiben – Impulse für die Praxis

• Was?

• Wann?

• Wo?

• Womit?

• Für wen?

• Notieren – ein kleiner Schritt mit großer Wirkung

• Praxisübung: Besonderheiten notieren

• Die wichtigsten Zutaten für ein gelungenes Buch

• Der Fahrplan

• Das Gerüst: Der Plot

• Bilder statt Berichte – Zeigen statt Erzählen

• Scheiße in Gold verwandeln

• Das innere Schreibteam

Von der Idee zur Veröffentlichung

• Den richtigen Verlag finden

• Was soll ich losschicken?

• Das Anschreiben

• Das Exposé

• Oder lieber eine Agentur?

• Oder doch gleich alles selber machen? Selfpublishing

• Eines schickt sich nicht für alle – Finde deinen Weg!

Literaturtipps

• Ein paar unserer Veröffentlichungen

• Möchtest du mehr über uns wissen oder Kontakt zu uns aufnehmen?

Der etwas andere Weg zum eigenen Buch

»Was? So viele Bücher habt ihr geschrieben? Wie schafft ihr das nur?«

Seit Jahren bekommen wir diese Frage ständig und überall zu hören. Viele staunen, manche runzeln ungläubig die Stirn und einige bewundern uns dafür, Autoren zu sein – gerade so, als wäre es eine außergewöhnliche Leistung, Wörter in den Laptop zu tippen – Wörter, aus denen Seiten und schließlich Bücher werden.

Aber weißt du was? Ein Buch zu schreiben ist überhaupt nicht kompliziert. Du musst dazu weder außergewöhnlich begabt, geschweige denn ein Genie sein. Und du musst dafür auch nicht Germanistik oder Literaturwissenschaften studieren.

If you can dream it, you can do it!

Dieses legendäre Motto aus dem Disney-Themenpark in Epcot, Florida, sollte auch dein Leitwort sein. Wenn du davon träumst, ein Buch zu schreiben, und davon gehen wir jetzt mal aus, dann ist der wichtigste Schritt schon getan. Sicher: Nicht alles, wovon wir träumen, können wir Wirklichkeit werden lassen. Wir können zum Beispiel nicht mit Schmetterlingsflügeln zum Mond fliegen oder Blumenkohl in Schokolade verwandeln. Aber wenn’s ums Schreiben geht, gibt es tatsächlich nur eines, was der Erfüllung deines Traumes im Wege steht, und das ist dein eigener Kopf; oder besser gesagt die »Affen in deinem Kopf« – die vielen Zweifel, Ängste, behindernden Glaubenssätze und all die anderen hirnproduzierten Fallen, die wir uns selbst stellen. Die halten dich nicht nur davon ab, schöne Texte zu Papier zu bringen, sondern auch davon, Neues auszuprobieren, alte Grenzen zu sprengen, dumme Gewohnheiten zu ändern oder dein Leben wirklich einmal so zu leben, wie du es leben möchtest. Und wie wir noch sehen werden, hängen all diese Dinge eng miteinander zusammen.

Hörst du eine leise Stimme in deinem Herzen, die dir sagt, dass du ein Buch schreiben solltest? Spürst du tief in dir, dass du eine Geschichte zu erzählen hast? Oder gibt es eine Botschaft oder Erfahrung, die dir so wichtig ist, dass du sie gern festhalten und vielleicht sogar in die Welt schicken würdest? Wenn ja, warum tust du’s dann nicht einfach? Schreib dein Ding! Genauso machen wir es nämlich auch gerade.

Möglicherweise hast du schon einige Schreibratgeber gelesen – daran mangelt es ja nicht gerade. Und vielleicht glaubst du jetzt, dass du eine Menge über Techniken, über Dramaturgie, Spannungsaufbau, Plotstrukturen oder Erzählperspektiven wissen musst, bevor du loslegen kannst. Die Wahrheit ist jedoch: Handwerk schadet zwar nicht, aber das kommt später und außerdem meist von selbst – einfach indem du dich hinsetzt und konsequent schreibst. Und zum Glück ist das so, denn sonst gäbe es die meisten Werke der Weltliteratur gar nicht – die stammen nämlich aus einer Zeit, als es weder Schreibratgeber noch Autorentipps auf Youtube gab. Nichts gegen ein paar Tipps – die können sehr hilfreich sein; aber letztendlich brauchst du fürs Schreiben keine Gebrauchsanleitung, so wenig wie für dein Leben. Vielleicht aber eine kleine Ermutigung?

Authentizität, Achtsamkeit, Kreativität – Drei Schlüssel zu dir, drei Schlüssel zu deinem Buch

Du wirst in diesem Buch nichts über die Drei-Akte-Struktur, das Schneeflockenprinzip oder die Poetik des Aristoteles zu lesen bekommen – sorry. All diese Dinge sind zwar durchaus interessant, aber dazu gibt es schon viele gute Bücher. Wenn du magst, kannst du ja mal in die Literaturtipps am Ende des Buches hineinschauen. Und wenn nicht, dann lass es – du brauchst das nicht wirklich.

Falls du gerade zu schreiben beginnst oder schon damit begonnen hast und an deinen Texten weiterfeilen willst, ist etwas ganz anderes wichtig: Mach das Schreiben zu deinem Weg! Lerne beim Schreiben etwas über dich selbst und entdecke die Freude und Begeisterung, die darin liegen, dich selbst schreibend zum Ausdruck zu bringen. Denn nur so wirst du langfristig motiviert bleiben. Und nur so wirst du die Energie und Ausdauer entwickeln, viel Zeit auf deinem Hintern zu verbringen – und das musst du, wenn du ein Buch schreiben willst.

Um Leben und Schreiben in Einklang zu bringen, gute Texte zu produzieren und damit erfolgreich zu sein, raten wir dir, dich auf drei Aspekte zu konzentrieren:

Schreibe authentisch – sei du selbst und stehe zu dir.

Schreibe achtsam – lass das Schreiben zu einer Meditation werden.

Schreibe kreativ – entdecke dein ganzes Potenzial, indem du den Mut zum Spinnen entwickelst.

Wir werden auf den folgenden Seiten noch ausführlich auf die Punkte Authentizität, Achtsamkeit und Kreativität eingehen. Unsere langjährige Erfahrung auf dem Gebiet des Schreibens sagt uns nämlich, dass du deine Zeit sehr viel besser investierst, wenn du dich auf das Wesentliche, statt auf die Technik fokussierst. Nicht auf deinen Kopf, sondern auf dein Herz. Nicht auf die Tonleitern und Etüden, sondern auf die Musik, um die es doch eigentlich letztlich geht.

Was dich erwartet

Wie du inzwischen ahnst, ist unser Buch etwas anders aufgebaut, als die meisten Ratgeber zum Thema Schreiben. Natürlich wird es in den folgenden Kapiteln auch immer wieder um Technik gehen – beispielsweise darum, welches die häufigsten Fehler sind, die zu schlechten Texten führen. Oder um die wichtigsten Zutaten, die du für eine gute Story brauchst. Da wir die drei Schlüssel Authentizität, Achtsamkeit und Kreativität jedoch für ganz entscheidend halten, werden wir uns besonders eingehend damit beschäftigen. Darüber hinaus möchten wir dir gern auch all das mit auf den Weg geben, was uns in den letzten Jahren geholfen hat, vom Schreiben zu leben und bis heute Freude an diesem seltsamen Job zu haben.

Unter anderem werden wir dir zeigen,

wie du dich ins Leben und in deine Mitte schreiben kannst;

wie du dich motivieren kannst, wie du in Bewegung kommen und bleiben wirst;

was dich daran hindert, noch heute anzufangen, und wie du achtsam mit Selbstzweifeln und Schreibblockaden umgehen kannst;

welche einfachen Schreibübungen dir dabei helfen, deine Schreibmuskeln aufzuwärmen;

wie du authentisches, achtsames und kreatives Schreiben konkret in die Praxis umsetzen kannst;

wie du das Schreiben als Weg nutzt, um mehr Freude in dein Leben und mehr Klarheit in deinen Kopf zu kriegen;

was du in Bezug auf Verlage, Agenturen oder Selfpublishing beachten solltest, wenn es dein Ziel ist, deine Texte zu veröffentlichen.

Über uns

Seit mehr als 30 Jahren schreiben wir hauptberuflich Bücher. Inzwischen sind über 50 unserer Ratgeber und Sachbücher zu psychologischen und spirituellen Themen und darüber hinaus einige Romane in namhaften deutschen Verlagen veröffentlicht worden. Unsere Bücher – einige davon sind Bestseller – wurden in über 16 Sprachen übersetzt. Zudem haben wir als Übersetzer, Herausgeber und Ghostwriter an vielen Buchprojekten mitgewirkt und auch den einen oder anderen Titel unter Pseudonymen geschrieben (die natürlich nicht verraten werden …).

In der langen gemeinsamen Zeit des Schreibens haben wir viel gelernt – zum Beispiel, wie wichtig es ist, in seinen Büchern authentisch zu bleiben, achtsam mit Worten und sich selbst umzugehen und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Und auch, dass Schreiben zu einem Weg zu innerer Klarheit und einem sinnvolleren Leben werden kann, haben wir erst im Laufe der Zeit entdeckt.

Mit unserem Buch Schreib dein Ding! wollen wir nun einmal die Seiten wechseln und dir einen Blick hinter den Vorhang ermöglichen. Wir möchten unsere Erfahrungen mit dir teilen und sowohl den Schreibbegeisterten als auch den Zögerlichen einen Kompass an die Hand geben, der den Weg zum eigenen Buch weist. Ob du Schreiben nun als kreative Fingerübung oder als Mittel, dich selbst kennenzulernen siehst oder ob du die Absicht hast, dein Buch in die Läden zu bekommen, ist dabei erst einmal egal.

In den gut drei Jahrzehnten, die wir nun schon in die Tasten hacken, hatten wir mehr als genug Zeit, Fehler zu machen – und wahrscheinlich haben wir kaum einen ausgelassen: Anfangs haben wir auch mal über Themen geschrieben, für die wir nicht gebrannt haben. Das lag daran, dass wir zu viel auf andere gehört oder darauf geschaut haben, was der Markt will oder die Verlage brauchen. Oft haben wir uns zu wenig Zeit für das Schreiben genommen und noch viel öfter Zeit vertrödelt, da wir uns im Vorfeld zu wenig Gedanken zu einem Buch gemacht haben, was sich später immer gerächt hat.

Und dann kommt ja noch dazu, dass wir zu zweit schreiben. Natürlich tippen wir nicht gemeinsam auf der Tastatur herum: Wir entwerfen gemeinsam Ideen, teilen das Schreiben kapitel- oder buchweise auf und entscheiden, wer jeweils schreibt und wer überarbeitet. Wir haben also quasi den Kreativen und den Lektor »unter einem Dach« – mit jeweils wechselnden Rollen.

Rockbands, Startups und Ehepaare wissen, wie schwer es ist, viele Jahre gemeinsam ein Ziel zu verfolgen, und sehr oft kommt es dabei zum Bruch. Bei uns ist es umgekehrt: Anfangs haben wir oft um Ideen und Formulierungen gestritten, inzwischen sehen wir es gelassen und professionell – mit der Folge, dass unsere Freundschaft mit der Zeit immer enger und harmonischer geworden ist.

Auch wenn du dein Buch vermutlich allein schreiben wirst, kannst du doch aus unseren Anfangsfehlern lernen:

Schreib nur, wozu du wirklich Lust hast.

Bleib gelassen und konzentriere dich auf die professionelle Seite, nämlich auf die Qualität deiner Texte.

Verstricke dich nicht in deine Emotionen und überlege immer, was du sagen willst, bevor du anfängst.

Und vor allem: Trenne unbedingt Kreativität und Kritik! Erst schreiben, dann kritisieren – nicht vorher und nicht währenddessen.

Mit jedem neuen Buch sind wir dem näher gekommen, worum es uns wirklich geht – um Authentizität, Achtsamkeit und Kreativität. Natürlich braucht es auch ein wenig Ausdauer, aber wenn du wirklich motiviert bist, wirst du damit kein Problem haben. Ein Buch zu schreiben ist wie eine Bergwanderung. Der Wunsch, am Gipfel anzukommen – das fertige Buch in den Händen zu halten –, ist natürlich die Voraussetzung, denn wie gesagt: Nur wenn du es träumen kannst, kannst du es auch tun. Dann aber ist es das Schlaueste, viele kleine Schritte zu machen und lieber mal einen Umweg zu gehen, als stehenzubleiben oder sich zu verausgaben, bis man nicht mehr weiterkann. Auf diese Weise wirst du dein Ziel am Ende auch erreichen, und das ist allemal besser, als jahrelang vom großen Wurf zu träumen und nichts zu Papier zu bringen.

Wir wünschen uns, dass unser Buch dir helfen wird, dein Buch zu schreiben, deine Stimme zu finden und deine Stimme – sofern du das möchtest – in die Welt hinauszutragen. Und dabei kann es nicht schaden, sich Goethes schönes Zitat immer wieder einmal in Erinnerung zu rufen:

Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.

Schreiben als Weg zu dir

Wir wissen ja nicht, was dich dazu bewogen hat, dich mit dem Thema Schreiben auseinanderzusetzen. Was wir aber schon wissen ist, warum die meisten Menschen, die schreiben wollen, schreiben wollen. Hier sind die häufigsten Gründe:

»Ich will berühmt werden.«

»Ich will einen Bestseller landen und einen Haufen Geld verdienen.«

»Ich möchte meinen langweiligen (oder stressigen) Job kündigen und endlich etwas Kreatives machen.«

»Ich möchte Schriftstellerin sein, weil das cool ist und die anderen mich dann bewundern werden.«

»Ich möchte meine Zeit mit Dingen verbringen, für die mein Herz schlägt und die es mir ermöglichen, mein Potenzial zu entfalten.«

Es ist nicht ausgeschlossen, dass du eines Tages berühmt sein, einen Bestseller schreiben und viel Geld verdienen wirst. Auch nicht, dass du irgendwann vom Schreiben leben und deinen Job an den Nagel hängen kannst. Aber das Entscheidende – das, worum es unserer Erfahrung nach bei dem Ganzen wirklich geht – wird nur im letzten der oben genannten Gründe deutlich: Wenn du schreibst, um zu tun, was dein Herz dir sagt, wenn du zum Stift oder in die Tasten greifst, weil du spürst, dass du dadurch innerlich wachsen und dich lebendiger und erfüllter fühlen wirst, dann wird Schreiben zu einem Weg, der dich zu dir selbst führt. Nur dann!

Der Bestseller, die Anerkennung in den Medien, das Geld … all das sind mögliche und sicher auch angenehme Nebenwirkungen. Aber wenn du nur diese äußeren Ziele im Kopf hast, wird es dir leicht passieren, dass du Unwesentlichem hinterherjagst und das Wesentliche dabei ständig verpasst. Und dann kann Schreiben eine sehr frustrierende und stressige Angelegenheit werden. Erspar dir das – das Leben ist zu kurz für so was.

Zeit zum Schreiben: Zeit für dich

Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann. Marie von Ebner-Eschenbach

Zeit ist dein wertvollstes Gut. Wertvoller als ein Ferrari. Denn wenn du keine Zeit hast, damit durch die Gegend zu düsen (sofern dir so was überhaupt Spaß machen würde), nützt dir das Gefährt rein gar nichts.

Was wir mit unserer Zeit machen, entscheidet darüber, ob wir ein stressiges oder entspanntes Leben haben. Und letztlich sogar darüber, wie glücklich wir sind. Doch leider können wir nur sehr bedingt über unsere Zeit verfügen – wir müssen schließlich arbeiten gehen, Kinder erziehen, Einkäufe erledigen, Termine einhalten usw. Umso wichtiger ist es, dass wir regelmäßig bewusst Zeit für uns selbst einplanen.

Mal ehrlich: Wie viel Zeit nimmst du dir wirklich ganz allein für dich? Und was machst du dann mit deiner freien Zeit? Fernsehen? Im Internet surfen oder dein Social-Media-Image aufpolieren? Schlägst du die Zeit tot? Oder nutzt du sie, um Dinge zu tun, die dich wirklich langfristig erfüllen?

Das Beste, was du für dich tun kannst, ist, dich regelmäßig zurückzuziehen. Und Schreiben gibt dir einen guten Grund dafür. Von Natur aus ist Schreiben eine Sache, bei der man ganz auf sich selbst gestellt ist. Darum funktioniert Schreiben für viele auch am besten im stillen Kämmerlein. Aber auch wenn du lieber im Café schreibst, musst du dich da allein reinsetzen. Mit einer geschwätzigen Freundin an deiner Seite wirst du nämlich ganz bestimmt kein Wort aufs Papier bringen. Kurzum: Du musst dich dort wohlfühlen, wo du schreibst, aber abgelenkt darfst du dabei nicht sein.

Nutze das Schreiben, um dir Zeit für dich zu reservieren. Sag öfter mal: »Tut mir leid – dafür hab‘ ich keine Zeit. Ich muss schreiben«, wenn du deine Ruhe brauchst. Mach dein Leben durch Schreiben schöner. Entschleunige es, indem du Schreiben zu einem Ritual machst. Alles, was du dazu brauchst, bist du selbst (Authentizität), ein wacher Kopf (Achtsamkeit) und eine ordentliche Portion Verrücktheit (Kreativität).

Schreib dich glücklich

Wer ein Buch schreibt, will damit erfolgreich sein. Das ist bei uns nicht anders und bei dir sicher auch nicht. Die entscheidende Frage dabei ist nur: Was ist Erfolg überhaupt? Einen tollen Verlag zu finden? Hohe Verkaufszahlen zu erreichen? Kritikerlob für seine gelungenen Texte zu bekommen?

Bestimmt kann das alles eine Rolle spielen. Aber wenn du uns fragst, woran du erkennst, ob du wirklich erfolgreich bist, ist die Antwort sehr einfach: Wenn du spürst, dass das Schreiben dich glücklich macht. Basta.

Schreiben sollte Spaß machen. Du solltest Freude empfinden, wenn du dich an deinen Computer setzt – vielleicht nicht immer, aber doch meistens. Schreiben kann harte Arbeit sein, zugegeben. Und sicher wird es Phasen geben, wo dir das schmerzlich bewusst wird. Aber es sollten eben nur Phasen sein – ein paar Windböen auf ansonsten ruhiger See. Mit verkrampftem Kiefer und Kopfwehtabletten kannst du vielleicht mal ein, zwei Seiten schreiben, aber bestimmt kein ganzes Buch. Wenn Schreiben dich stresst, bist du in der falschen Richtung unterwegs. Dann mach schnell kehrt.

Zerbrich dir nicht den Kopf, ob du alles »richtig« machst. Denk nicht darüber nach, was literarisch wertvoll und was banal ist, und schiele auch nicht auf die Erfolge anderer. Lass deine Erwartungen los und schreib einfach.

Schreibe, weil es schön ist, weil es Freude macht, weil es dich begeistert und dir Sinn schenkt. Und wenn dir das schwerfällt, dann mach’s dir noch einfacher: Fang einfach an und erlaube dir, jeden erdenklichen Quatsch zu Papier zu bringen – schamlos und ungehemmt. Bemühe dich, dich nicht zu bemühen.

Schreiben ist ein Geschenk, das du dir selber machst. Niemand hat dich gezwungen. Du allein hast dir das eingebrockt. Warum also nicht mit einem Lächeln, statt mit Sorgenfalten auf der Stirn schreiben?

Entdecke dein Potenzial von Zeile zu Zeile

Mit angezogener Handbremse zu leben ist frustrierend. Man kommt nicht wirklich vom Fleck. Und doch ist das für die meisten von uns der Normalzustand. Wir bleiben in unserer Komfortzone. Wir gehen auf Nummer sicher. Wir bleiben in unserem Trott. Da kann nicht viel passieren – und das ist gut so. Aber leider ist es auch schlecht, denn wenn sich nichts tut, tut sich auch nichts Schönes. Wenn wir nichts Neues ausprobieren, nicht ab und zu unsere Bequemlichkeit überwinden und Herausforderungen ständig aus dem Weg gehen, ziehen wir die Handbremse immer fester an. Und das geht auf Kosten unserer Lebendigkeit und Begeisterung.

Es gibt viele Leute, die weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben; und kaum jemanden, der wirklich sein ganzes Potenzial entfaltet. Das mag tröstlich sein, aber eines solltest du dir andererseits bewusst machen: Was in dir schlummert, wird auf ewig weiterschlummern, solange du keinen Weg findest, es aufzuwecken. Und das wäre wirklich schade, denn so wirst du deine verborgenen Energien nie freisetzen und deine Persönlichkeit niemals weiterentwickeln können. Schreiben bietet dir eine wunderbare Möglichkeit, von der Bremse zu gehen und in Fahrt zu kommen.

Durch kreatives Schaffen entwickelst du dich weiter. Der Startpunkt ist dabei immer nur ein Anfang und verrät noch nicht allzu viel darüber, wohin deine Entwicklung gehen wird – mach dir also nicht zu viele Gedanken. Mozarts erste Sonaten reichen nicht annähernd an das Genie heran, das in seinem Spätwerk hörbar wird. Und nicht umsonst steigt so manchen Autoren die Schamesröte ins Gesicht, wenn sie nach Jahren ihren ersten Roman noch einmal lesen. Wer wird schon gern mit seinen Anfängerfehlern konfrontiert …