Seewölfe - Piraten der Weltmeere 492 - Fred McMason - E-Book

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 492 E-Book

Fred McMason

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Beschreibung

Fest stand, daß die Mannen Old O'Flynns alle sehr deutlich die seltsamen Töne im Rumpf der spanischen Galeone gehört hatten, deren Kapitän niemandem geheuer war. Old O'Flynn murmelte düster: "Ob der Schwarzbart möglicherweise der Satan selbst ist? Vielleicht hat er einen Pferdefuß. Er trug auch einen verdammt breitkrempigen Hut, damit man die Hörner nicht sieht. Das gibt's ja, daß der Satan mit seiner Schwefelbande persönlich erscheint, um die Leute zu erschrecken. Er kann in jeder beliebigen Gestalt auftreten. Ganz unten im Schiff hat er die Seelen, die jammernd und klagend über das Meer ziehen. Laßt uns bloß schnell zu den anderen zurückkehren, sonst holt uns dieser Teufel auch noch..."

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Impressum© 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,Pabel ebook, Rastatt.eISBN: 978-3-95439-900-0Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

Fred McMason

Der Schwarzbart

Er brachte Fracht nach Havanna – doch es war eine höllische Ladung

Ferris Tucker ließ die Lunte der Flaschenbombe eiskalt ein Stück herunterbrennen, zählte dabei bis zehn – und schleuderte die Bombe. Der Generalkapitän sah das Ding auf sich zutaumeln. Hölle, dachte er, was werfen die jetzt mit Steinen! Der vermeintliche Stein landete auf dem Achterdeck und rollte dem Generalkapitän vor die Füße. Der bemerkte erst jetzt, daß es sich um eine gefüllte Flasche mit zischender Lunte handelte. Er bückte sich danach und wollte sie zum Gegner zurückschleudern. Aber sie explodierte in seiner Hand. Beim Krachen der Wurfgranate wurde Don Diego de Campos außenbords katapultiert. „Geschafft“, sagte Hasard zu seinen Männern. „Wir können nach East Caicos zurücksegeln …“

Die Hauptpersonen des Romans:

Mac Pellew – der Zweitkoch der „Isabella“ legt sich mit einem Hummer an.

Edwin Carberry – dem Profos der „Isabella“ begegnet zu mitternächtlicher Stunde „Old Nick“ – der Gehörnte.

Old O’Flynn – der alte Zausel ist einem „Attentat“ auf den spanischen König auf der Spur.

Diego Martos – als Kapitän der „Almeria“ fährt er mit einer seltsamen Ladung über den Atlantik.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

1.

East Caicos – 14. Juni 1595.

Über der Inselwelt der Karibik wölbte sich zartblau der Himmel. Das Meer war mit türkisfarbenen Punkten durchsetzt – schillernden Perlen gleich –, und doch zeigten die türkisfarbenen Punkte tückische Untiefen und Riffe an.

Wer hier unbeschadet durchsegeln wollte, mußte sich schon hervorragend auskennen, doch das war für die Männer vom Bund der Korsaren kein Problem. Sie hatten eigene Spezialkarten angefertigt, in mühsamer und wochenlanger Kleinarbeit. Diese Mühe hatte sich gelohnt, denn jetzt kannten sie den größten Teil der Inselwelt wie ihre Hosentaschen.

Voraus segelte die „Empress“ unter Old Donegal. Bei ihm an Bord befand sich das frisch getraute Paar Don Juan de Alcazar und Taina, sozusagen auf reichlich bewegter „Hochzeitsreise“.

Der kleinen und wendigen Karavelle folgte die „Isabella“, dann die „Le Griffon“ und weiter Backbord im Kielwasser die „Caribian Queen“ unter Siri-Tong, der Roten Korsarin.

Die Männer hatten schwere Tage hinter sich, und weitere schwere Tage standen ihnen noch bevor.

Nach den Ereignissen in Santiago de Cuba, wo sie die Bastionen der Hafeneinfahrt unter Beschuß genommen hatten, segelten sie jetzt auf East Caicos zu. Die Insel war bereits als kleiner Fleck zu erkennen und wurde rasch größer.

Am Backbordschanzkleid der „Isabella“ standen Smoky, Matt Davies, Ferris Tucker und der Profos Edwin Carberry. Der Profos hatte die Ellenbogen lässig auf den Handlauf gestützt und zwei Finger unter sein Amboßkinn geschoben. Er blickte auf die voraussegelnde „Empress“, und es wurmte ihn, als er sah, daß Old Donegal ungerührt und hingebungsvoll an einer Buddel nuckelte.

„Hmm! Na, so was!“ brummte er. „Steht an der Ruderpinne und gluckert einen weg. Wo bleibt da sein Verantwortungsgefühl als Kapitän?“

„Du hast auch schon gesoffen und dabei an der Ruderpinne gestanden“, sagte Ferris Tucker grinsend. „Aber in diesem Fall handelt es sich wohl nur um den Neid der Besitzlosen.“

„Na hör mal! Ich habe lediglich einen geziemenden Streifen zu mir genommen, aber nicht gesoffen. Außerdem haben wir selbst genügend von dem Zeug an Bord. Ich könnte mir also eine Buddel holen und genau das tun, was Donegal auch tut.“

„Und warum holst du dir keine?“ fragte Matt gähnend.

„Weil ich kein schlechtes Beispiel geben will.“

Ferris sah seinen langjährigen Freund verdutzt an und schüttelte den Kopf.

„Aha, jetzt geht es los“, sagte er. „Du redest mit der mediterranen Verschlagenheit eines orientalischen Teppichhändlers. Aber ich glaube dir kein Wort. Hol doch mal ’ne Buddel, Matt. Verdient haben wir sowieso einen kräftigen Schluck.“

Matt Davies hatte sich bisher ziemlich schweigend verhalten und nur Minimalbestätigungen von sich gegeben, die in so schwerwiegenden Sätzen wie: „Hmm, mhm, jaja, ach so“ gipfelten.

Jetzt hatte er die Sprache wiedergefunden, denn Old Donegals genußvolles Gesüffel wirkte ansteckend.

„Klar, der Sir hat bestimmt nichts dagegen“, versicherte er eifrig. Und weg war er.

Aus dem offenen Kombüsenschott war das Zetern, von Mac Pellew zu hören. Er lamentierte wieder einmal, scheuchte Matt aus der Kombüse und erschien griesgrämig an Deck.

„Müßt ihr immer saufen“, murrte er, „könnt ihr nicht warten, bis wir das kleine Inselchen erreicht haben? Ich rück’ die Buddel nur unter eindringlichem Protest heraus.“

„Wie du die Buddel rausrückst, ist mir egal“, sagte Ed, „aber wenn du sie nicht rausrückst, dann zieh ich dir den Arsch über die Ohren, bis du aussiehst wie ein Mönch auf Wanderschaft.“

Mac Pellew blieb mit offenem Mund am Schott stehen. Dann schnappte er hörbar nach Luft, als ringsherum Gelächter einsetzte.

„Mönch auf Wanderschaft“, wiederholte Matt andächtig, „den kann ich mir richtig vorstellen. Und dann das traurige Gesicht dazu.“

„Wie ein seegängiger Trauerknödel“, meinte der Profos, grinste den verdutzten Mac an und nahm ihm die Buddel aus der Hand.

„Damit du sie vor Schreck nicht fallen läßt“, sagte er besorgt.

Die vier Männer nahmen wieder ihre Position am Schanzkleid ein.

Auf der voraussegelnden „Empress“ drehte sich Old Donegal um und hielt die Buddel hoch, als hätte er genau gerochen, was sich achteraus abspielte.

Der Profos hatte schon den Korken zwischen den Zähnen, nickte dem Alten zu und gluckerte das weg, was er als einen „geziemenden Streifen“ bezeichnete. Das war jedoch eher ungeziemend und auch kein Streifen, das war fast genau ein Drittel, wie die anderen entsetzt feststellten.

„So ein Schlückchen wärmt den kalten Magen“, sagte Ed.

Die beiden anderen gaben ihm recht und nuckelten mit. Und weil Ed mit dem Teilen bereits angefangen hatte, tranken sie den Rest.

Gary Andrews, Bill und Blacky hatten ebenfalls etwas gerochen und näherten sich erwartungsvoll grinsend.

„Wer nicht säuft zur rechten Zeit, der nimmt das, was übrigbleibt“, sagte Ed bedauernd und drückte Gary die leere Buddel in die Hand.

„Ist ja schon leer gesoffen“, sagte Gary enttäuscht.

„Ja, das ist eine sehr betrübliche Erkenntnis, aber sie ist absolut zutreffend. Du sagst es, Gary.“

„Und was soll ich jetzt mit der leeren Buddel?“ murrte Gary Andrews.

„Die wird dringend als Flaschenbombe gebraucht“, verkündete der Profos. „Deshalb haben wir uns ja auch so beeilt.“

Er ignorierte den mißmutigen Blick der anderen und zuckte nur bedauernd mit den breiten Schultern.

„Eine schöne Kameradschaft ist das“, wetterte Gary. „Kaum sieht man eine Buddel, schon wird sie einem vor der Nase weggesoffen. Nenn das bloß nicht Philosophie, oder so.“

„Tu ich auch nicht“, sagte Ed, „ich sehe das ganz nüchtern. Hättet euch ja mehr beeilen können.“

„Eine zweite gibt’s jedenfalls nicht!“ brüllte Mac Pellew vom Kombüsenschott her. „Damit das gleich klar ist. Gefeiert wird erst, wenn wir auf dem Inselchen sind.“

„Denk lieber an den Mönch auf Wanderschaft!“ rief Smoky, aber auch das bewegte Mac nicht dazu, noch eine Buddel herauszurücken.

Die Insel wurde jetzt größer. Sie lag dicht vor der unteren Ostküste von East Caicos.

Eine breite Strandzunge tauchte auf, heller Sand war zudem zu sehen. Ein paar Kokospalmen beugten ihre Wedel im warmen Wind. Eine breite Lagune wurde ebenfalls sichtbar. Ihr Wasser war fast grün. Sie befand sich zwischen der kleinen Insel und East Caicos.

Nichts deutete darauf hin, daß hier ein buchstäblich sagenhafter Schatz ruhte. Es war die unselige Schatzbeute des dicken Don Antonio de Quintanilla, an der Blut, Tränen, Verzweiflung, Elend und Tod klebten.

„Niemand würde hier einen derartigen Schatz vermuten“, meinte Smoky.

„Die Insel sieht so verlassen und friedlich aus, und dabei beherbergt sie weit und breit den größten Schatz.“

„Ich freue mich schon ganz besonders auf das Umstauen“, sagte Blacky. „Das wird wieder mal eine Heidenarbeit.“

Die anderen seufzten nur zustimmend. Klar, eine Mordsarbeit stand ihnen noch bevor, denn die riesige Schatzbeute mußte wieder auf alle drei Schiffe verteilt werden. Vor knapp einer Woche hatten sie die vielen Truhen, Kisten und Fässer hier versteckt. Das war erforderlich gewesen, damit die Schiffe wendiger und beweglicher waren, um sich den Dons zu stellen. Jetzt lag dieser Waffengang erfolgreich hinter ihnen, es gab keine Verfolger mehr. Aber das Zeug mußte wieder umgestaut werden.

„Und wenn das Zeug gar nicht mehr da ist?“ fragte Smoky, als die Männer schwiegen.

Er blickte in bestürzte und erstaunte Gesichter.

„Wie meinst du das?“

Smoky hob vielsagend die Schultern und grinste dünn.

„Kann doch sein, daß inzwischen Besucher hier waren. Vielleicht haben sie unsere Spuren entdeckt, denn alle konnten wir ja nicht verwischen.“

„Mal bloß nicht den Teufel an die Wand“, sagte Ferris. „Ich halte das für unwahrscheinlich.“

„Trotzdem ist es nicht ganz auszuschließen“, behauptete der Decksälteste. „Es kann Fischer in der Nähe geben, und möglicherweise hat jemand die Beute nur durch Zufall entdeckt.“

„Hör auf damit“, brummte Ed. „Es ist erst ein paar Tage her, seit wir die Beute versteckt haben.“

„Fast eine Woche“, sagte Smoky, „Zeit genug also, um …“

„Hör auf, verdammt noch mal!“ fauchte der Profos. „Der Krempel liegt noch hier. Und damit basta!“

„War ja nur so ’ne dumpfe Ahnung“, brummte Smoky beleidigt.

„Dumpfe Ahnungen hat der da vorne auch oft“, sagte Ed, wobei er auf Old Donegal deutete. „Wenn der Krempel weg wäre, hätte ihn längst sein Holzbein gejuckt.“

„Aufpacken!“ rief Ben Brighton vom Achterdeck. „Wir gehen an unserer alten Stelle vor Anker.“

Das Inselchen hatte zwei vorkragende Landzungen, die eine leicht geschwungene Bucht bildeten. Genau hier hatten sie am neunten Juni auch geankert.

Old O’Flynn segelte bis dicht an den Strand heran, weil die „Empress“ äußerst flachgängig war. Die anderen Schiffe hielten eine Distanz von etwa vierzig Yards zum Strand. Hier war das Wasser noch ausreichend tief, selbst wenn die Schiffe wieder beladen waren.

Die Segel wurden aufgegeit, die Anker gesetzt. Anschließend begann man damit, auf allen Schiffen die Beiboote abzufieren.

„Heißt das, es geht heute noch mit dem Stauen los?“ fragte Carberry den Seewolf.

„Nein, dazu ist es schon zu spät. Nach den letzten Ereignissen haben wir alle mal eine Nacht Ruhe verdient. Wir werden morgen in aller Frühe mit der Arbeit beginnen. Vorerst will ich mich jedoch davon überzeugen, ob alles noch am alten Platz liegt.“

„Smoky hatte vorher auch so eine Ahnung, Sir“, sagte der Profos beklommen. „Der behauptete doch glatt …“

„Ich habe weder eine Ahnung, noch würde ich etwas behaupten“, sagte Hasard lächelnd. „Und trotzdem sehe ich nach. Das geschieht rein gewohnheitsmäßig. Willst du mit an Land?“

„Aber immer doch, Sir.“

Etwas später pullten Carberry und Big Old Shane den Seewolf an Land.

Die Insel schien unberührt zu sein. Nur ein sehr aufmerksamer Betrachter hätte kleine Schleifspuren bemerkt – Batuti vielleicht, einem anderen wären sie mit Sicherheit entgangen. Hasard stellte fest, daß sie ihre Spuren doch sorgfältig und gut verwischt hatten.

„Niemand hiergewesen“, sagte er, „es sei denn, derjenige hätte seine Spuren ebensogut verwischt wie wir. Aber das hätte er ja nicht mehr nötig gehabt.“

„Dann ist ja alles in Ordnung“, sagte Ed erleichtert. Er blickte einem einsamen Seevogel nach, der hoch über ihren Köpfen seine Kreise zog, als bewache er das Versteck.

Big Old Shane ging durch das Dickicht, das ein paar Yards hinter dem Strand begann. Eine kleine Lichtung tauchte auf, wieder umgeben von wildwucherndem Gestrüpp.

Beruhigt stellten sie fest, daß alles noch unberührt war. Niemand hatte das Versteck auf dem Inselchen entdeckt.

„Alles in Ordnung“, sagte der graubärtige Ex-Schmied. „Hoffentlich stört uns keiner, wenn wir die Beute wieder einladen.“

„Das ist nicht zu befürchten“, erwiderte Hasard. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß hier heimliche Beobachter aufkreuzen.“

Diese Vermutung sollte sich jedoch später als Irrtum erweisen.

Taina hatte die Langusten und Hummer in der Lagune zuerst entdeckt. Es wimmelte nur so davon.

Sie fing sie geschickt mit den Händen und brachte sie an den Strand.

„Recht so“, sagte Old Donegal, „die Zwillinge werden dir helfen und ein paar andere auch noch. Dann veranstalten wir heute abend gleich ein kleines Fest.“

Etwas später waren ein halbes Dutzend Männer damit beschäftigt, Hummer und riesige Langusten zu fangen.

„Ein kleiner Schlaftrunk gehört auch dazu“, meinte der Profos. „In aller Bescheidenheit natürlich. Nur so ein kleines Schlummertrünkchen.“

„Ja, natürlich gehört das dazu“, sagte Hasard ergeben, „sofern es nicht wieder in eine höllische Sauferei ausartet.“ Er zeigte dabei auf die normannischen Schrats von der „Le Griffon“, die bei der Erwähnung des Schlummertrunks bereits am Grinsen waren.

„Aber ich doch nicht, Sir“, sagte Ed mit frommen Blicken. „Immerhin steht uns morgen früh eine harte Plackerei bevor. Von Saufen kann da also keine Rede sein.“

Zwei riesige Schrats näherten sich ihnen grinsend. Es waren der Kapitän Edmond Bayeux und sein Bootsmann, genannt der Kleine oder das Stöpselchen. Dabei maß das Stöpselchen gut seine sechseinhalb Fuß und hatte die Kraft eines Elefanten.

„Sagtest du etwas von einem Schlummertrunk, mein Freund?“ erkundigte sich der Kapitän neugierig. „Ich vernahm Ähnliches und stimme natürlich sofort zu.“

„Ich auch“, sagte das Stöpselchen bescheiden. „Es muß ja kein Alkohol sein – Bier und Rum tun es auch.“

„Ganz meine Meinung“, versicherte Ed. „Dann holen wir das Zeug am besten gleich an den Strand, damit es an Bord nicht verdirbt.“

„Und wie steht es mit dem Beladen der Schiffe?“ wandte sich Bayeux fragend an den Seewolf.

„Damit beginnen wir morgen früh, dann aber richtig.“

„Sehr gut, dann holen wir jetzt das Zeug.“

Die drei Männer enterten in eins der Beiboote und pullten los, um „das Zeug“ zu holen.

Mittlerweile waren auch der Kutscher, Mac Pellew und Cookie von der „Caribian Queen“ erschienen, die sich an dem Langustenfang lebhaft beteiligten.

Die Lagune erwies sich wahrhaftig als ein Langustenparadies. Es wimmelte nur so von Krebsen, Hummer und Langusten.

Mac Pellew stand bis an den Knien im Wasser und nickte begeistert, wenn er wieder eine Languste erwischte. Deutlich hoben sie sich im klaren Wasser vom Untergrund ab. Etwas später war er allerdings nicht mehr so begeistert von den Viechern.

Der Kutscher sagte gerade: „Das dürfte heute abend ein recht üppiges Mahl werden, meinst du nicht auch?“

Mac Pellew schluckte heftig, wurde blaß und sah ins Wasser. Dann zuckte er verstört zusammen.

„Mich – mich hat was gestochen“, murmelte er. „Gibt’s hier giftige Seeschlangen oder so?“

„Glaube ich nicht. Vielleicht bist du nur auf einen Krebs gelatscht.“

Mac ging schluckend zwei Schritte zurück und hob das rechte Bein hoch, wo ihn „was gestochen“ hatte.

Als er einbeinig herumhüpfte, verlor er prompt das Gleichgewicht und landete mit verkniffen-mürrischem Gesicht im Wasser.

Der Kutscher grinste, die Zwillinge grinsten, und auch Taina und Don Juan konnten sich das Lachen nicht verbeißen, als Mac verbiestert im Wasser hockte.

Dann zuckten sie entsetzt zusammen, denn Mac Pellew röhrte plötzlich los wie ein brünftiger Elch. Ein markerschütternder Schrei erklang in der Lagune.

Von den Schiffen sahen neugierig die Männer herüber. Auch die bereits am Strand waren, standen wie erstarrt da und sahen zu Mac hin.