Sei streng zu mir! - Band 1: Lustvolle Züchtigung - Andine Steffens - E-Book

Sei streng zu mir! - Band 1: Lustvolle Züchtigung E-Book

Steffens, Andine

0,0

Beschreibung

Wunderschön & Supersexy: die 20-jährige Millionärstochter Hannah ist für den Bodyguard Marius ein echter Leckerbissen. Wenn sie nur nicht so frech wäre! Dank seiner Vorliebe für sexuelle Dominanz weiß der ehemalige GSG9-Beamte jedoch ganz genau, wie er das kleine Luder zähmen kann und ein strenger Klaps auf den Hintern ist da gerade erst der Anfang! Alles scheint harmonisch, doch als beide von der vom Vater arrangierten Zwangsheirat Hannahs erfahren, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 198

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

eBook-Ausgabe 01/2016 © Carl Stephenson Verlag GmbH & Co. KG, Schäferweg 14, 24941 Flensburg Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien E-Mail: [email protected] Internet: www.stephenson.de Besuchen Sie uns auf www.stephenson.de Ein großes erotisches Verlagsprogramm erwartet Sie dort. eISBN 978-3-7986-0545-9

Inhalt

Das Vorstellungsgespräch

1. Kapitel

Besiegelt

2. Kapitel

Vaterflucht

3. Kapitel

Der Beginn

4. Kapitel

Hannah

5. Kapitel

Überzeugende Argumente

6. Kapitel

Das Wohlfühlbad

7. Kapitel

Traumatisierende Erinnerungen

8. Kapitel

Berührungen

9. Kapitel

Vertrauensbonus

10. Kapitel

Nebenwirkungen

11. Kapitel

Bestrafung

12. Kapitel

Zwei Seelen in einem Mann

13. Kapitel

Annäherung

14. Kapitel

Fürsorge

15. Kapitel

Der Anruf und seine Folgen

16. Kapitel

Fesselnde Gefühle

17. Kapitel

Neue Ufer

18. Kapitel

Glatte Haut

19. Kapitel

Eskaliert

20. Kapitel

Vertrauen

21. Kapitel

Äußerliches

22. Kapitel

Frühe Rückkehr

23. Kapitel

Vertrauensbeweise

24. Kapitel

Nadelstiche

25. Kapitel

Verhandlungen

26. Kapitel

Sinnliche Spiele

27. Kapitel

Durch die Hintertür

28. Kapitel

Vorbereitung

29. Kapitel

Halbe Wahrheiten

30. Kapitel

Flucht

31. Kapitel

Das Vorstellungsgespräch

1. Kapitel

„Und Sie haben also keinerlei Familienanschluss?“ Thomas von Schwarz blättert interessiert in den Bewerbungsunterlagen seines Gegenübers und schaut ihn immer wieder über seine randlose Brille hinweg an. Was er da zu sehen bekommt, gefällt ihm sehr. Nämlich einen 28-jährigen, äußerst gut aussehenden und perfekt trainierten jungen Mann in dunklen Jeans und weißem Hemd, der seinem zukünftigen Arbeitgeber souverän und selbstbewusst in die grauen Augen blickt.

„Ja, Sir, ich bin allein. Darum auch meine damalige Entscheidung, für das SEK zu arbeiten“, antwortet Marius Kanter ihm, ohne zu zögern. Von Schwarz prüft die vorliegenden Zeugnisse und pfeift anerkennend durch die Zähne.

„Hm. Und warum wollen Sie nun Ihren Tätigkeitsbereich wechseln und Bodyguard in meinem Unternehmen werden? Verstehen Sie mich nicht falsch. Sie wären mit Ihrer Ausbildung goldrichtig, wenn nicht sogar weit überqualifiziert. Doch es muss wohl triftige Gründe geben, wenn Sie Ihre privilegierte Elitetruppe verlassen wollen“, forscht von Schwarz weiter.

Marius lehnt sich ein wenig vor und zurück. Seine Miene verdüstert sich sichtlich und eine steile Falte bildet sich zwischen seinen dunklen Augenbrauen. Von Schwarz muss einen wunden Punkt berührt haben, über den Marius Kanter offensichtlich nicht besonders gern spricht. Doch auch dieses Mal bekommt Thomas von Schwarz eine Antwort, mit der er gut leben kann. Marius räuspert sich und reibt sich kurz über das Gesicht. Dann scheint er sich wieder voll im Griff zu haben.

„Mein Kamerad und bester Freund kam kürzlich bei einem unserer Einsätze ums Leben. Ich werde seitdem immer wieder daran erinnert. Es beeinflusst meine Emotionen und ich darf kein Sicherheitsrisiko für die Kameraden sein. Mehr möchte ich dazu nicht sagen!“, erwidert er wahrheitsgemäß und verstummt.

Von Schwarz nickt und empfindet Wohlwollen. Thomas von Schwarz beeindruckt die ehrliche Antwort des jungen Mannes. Er legt die Bewerbungsmappe auf seinem wuchtigen Schreibtisch ab und verschränkt die Arme vor der Brust.

„Ich will auch offen zu Ihnen sein, Herr Kanter. Sie wissen, ich führe eine ziemlich erfolgreiche Hotelkette und bin in der ganzen Welt unterwegs. Ich brauche zuverlässige Angestellte, die mich, meine Familie und Freunde schützen. Doch trotz Ihrer hervorragenden Referenzen müssen Sie verstehen, dass ich Sie einer Probezeit unterziehen möchte. Sollten Sie diese, und da bin ich mir ziemlich sicher, hervorragend meistern, bekommen Sie den Job und auch ein fürstliches Gehalt zugesprochen. Was sagen Sie dazu?“

Marius Kanter wirkt gefasst und bleibt trotz großer Erleichterung professionell. Fast hätte er vermutet, Thomas von Schwarz lässt ihn erfolglos abtreten. Marius braucht den Job dringender als jemals zuvor. Nicht nur des Geldes wegen. Nein. Er muss endlich Abstand vom durchlebten Trauma bekommen. Wie ein böser, schwarzer Schatten verfolgen ihn fast jede Nacht schlimme Alpträume vom misslungen Einsatz, bei dem sein allerbester Freund Tim sterben musste. Sie sind so unglaublich zermürbend und lassen ihn immer schwächer und angreifbarer werden. Der neue Job wäre ein mögliche Chance, ein Neuanfang, sein ins Wanken geratenes Leben neu zu ordnen und wieder in die Reihe zu kriegen. Diese läppische Probezeit stellt da wohl die kleinere Hürde dar. Marius atmet erleichtert auf.

„Ja, Sir. Das ist natürlich ihr gutes Recht. Ich werde mein Bestes geben und Sie sicher nicht enttäuschen.“

Thomas von Schwarz lächelt doch tatsächlich und reicht Marius die Hand. „Das freut mich sehr. Willkommen im Team. Ich habe also Ihre sichere Zusage, Herr Kanter?“, fragt er noch verschmitzt nach und Marius wundert sich darüber. Wieso fühlt sich das gerade an, als würde er sich über seine Entscheidung amüsieren? Marius mustert seinen neuen Chef und lehnt sich abwartend zurück. Thomas von Schwarz nimmt einen edlen Federhalter aus einer Schublade und setzt eine schwungvolle Unterschrift auf den vorläufigen Arbeitsvertrag. Dann schiebt er das Schriftstück Marius zu und reicht ihm den Stift. Marius überfliegt die Zeilen und setzt auch seine Unterschrift darunter. „Besiegelt!“ Herr von Schwarz grinst noch breiter. „So, und nun erkläre ich Ihnen die Aufgaben während Ihrer vierwöchigen Probezeit. Habe ich Ihnen eigentlich schon von meiner 20-jährigen Tochter Hannah erzählt?“ Und damit beginnt die ganze unglaubliche Geschichte …!

Besiegelt

2. Kapitel

„Nein, Sie erwähnten Ihre Tochter noch nicht!“, antwortet Marius wahrheitsgemäß und wundert sich, dass von Schwarz mit seinen Familienverhältnissen beginnt. Aber das ist wohl notwendig, wenn seine zukünftige Tätigkeit darin bestehen soll, die Familie des Multimillionärs zu schützen. Thomas von Schwarz grinst schon wieder, doch dann nehmen seine Gesichtszüge einen harten Ausdruck an.

„Ihre Probezeit werden Sie ausschließlich mit ihr verbringen, Herr Kanter!“ Thomas von Schwarz mustert Marius intensiv und macht eine kurze Erklärungspause. Er reibt sich nervös über die Schenkel und grübelt besorgt nach. Kanter hat hoffentlich das Format, mit dieser kleinen Bestie fertig zu werden. Er ist längst am Ende mit seinem Latein. Marius nickt ihm jedoch zuversichtlich zu.

„Gut, ist sie in Gefahr?“, fragt er professionell nach und beobachtet das undurchsichtige Mienenspiel seines sichtlich nervösen Chefs. Thomas von Schwarz springt plötzlich auf. Er dreht sich dem riesigen Panoramafenster mit der gigantischen Aussicht über die Großstadt zu, welche Etage 30 ohne Weiteres möglich macht. Doch die kann Thomas von Schwarz gerade nicht genießen. Er stützt die Fäuste in die Hüften und atmet tief aus. Dann dreht er sich Kanter zu und wirkt plötzlich unglaublich wütend.

„Oh ja, das ist sie. Hannah stolpert von einem hausgemachten Problem in das nächste. Ich umreiße mal kurz die augenblickliche Situation. Aber Kanter, es gibt für Sie kein Zurück mehr. Ich habe Ihre Unterschrift und gute Anwälte, verstanden!“, herrscht er seinen neuen Bodyguard überraschend an.

Marius versteift sich unsichtbar. Was kommt denn nun? Er fühlt sich schon wieder unbehaglich. Verdammter Mist. Wird es nun richtig mies? Gebannt lauscht er den Ausführungen seines grimmigen Arbeitgebers. „Ich muss noch heute nach Dubai, ein neues Luxushotel eröffnen. Da gibt es massenhaft Probleme und ich bleibe mindestens vier Wochen vor Ort. Und das zu einem undenkbar ungünstigen Zeitpunkt. Ich könnte dieses kleine, verwöhnte Miststück vierteilen oder besser noch an Kameltreiber verkaufen. Doch leider kriege ich das nicht fertig. Ich liebe meine verkorkste Hannah, auch wenn sie mir wirklich kaum Anlässe dafür liefert, so zu empfinden. Sie ist gestern fast von ihrer sauteuren Elite-Universität geflogen. Wenn sie ihre Prüfungen nicht schafft, dann darf ich mich schon das zweite Mal nach einer neuen Bildungsstätte umsehen. Dabei habe ich sogar erlaubt, dass sie ihr sinnloses Wunschfach Mediendesign studiert – und das hat jetzt schon Unmengen von Geld verschlungen. So ein unsinniger Blödsinn. Doch was macht man nicht alles für sein heiß geliebtes Kind. Ich konnte ihre Exmatrikulation gerade noch verhindern. Mit einem dicken Scheck, versteht sich. Sie wurde in der Mensa mit irgendwelchen Typen beim Cannabisrauchen erwischt. In aller Öffentlichkeit! Ich schäme mich für sie und könnte ihr immer noch den Hals umdrehen. Jetzt beginnen gerade die Semesterferien und ich denke, ich sollte sie hart bestrafen und auch endlich zum Lernen zwingen. Sonst war der ganze bisherige Ärger umsonst. Geben Sie mir da Recht, Kanter?“, beendet von Schwarz seine haarsträubende Geschichte rund um seine ungehorsame Tochter.

Marius Kanter zieht überrascht die Augenbrauen nach oben. Wie soll er das verstehen? Will sein Chef ein Statement von ihm? Diese Hannah scheint maßlos verzogen und des Lernens unwillig zu sein. Doch er selbst kennt sie doch gar nicht und außerdem fällt das wohl mehr in die pädagogische Fachrichtung.

Marius rutscht unbehaglich auf seinem Stuhl nach vorn. „Das ist sicher ärgerlich für Sie, Sir. Doch was kann ich für Sie tun? Ich denke, Sie sollten die junge Dame mal kräftig übers Knie legen. Aber das ist nun wohl ein bisschen zu spät!“, versucht er, seinem neuen Chef emotional entgegenzukommen.

Thomas von Schwarz lacht lauthals auf. „Oh ja, da haben Sie mir wirklich aus der Seele gesprochen. Manchmal bin ich auch kurz davor, glauben Sie mir.“ Dann wird er jedoch wieder ernst und setzt sich stöhnend. „Das Mädchen bringt mich zur Weißglut, müssen Sie wissen. Ich habe wirklich Angst, sie entgleitet mir völlig und landet irgendwann in der Gosse. Doch das will und kann ich nicht zulassen, verstehen Sie das, Kanter?“

Marius nickt zustimmend. „Sicher, ich habe zwar keine Kinder, aber ich denke, ich weiß, was Sie meinen, Sir! Vielleicht sollte sich Hannahs Mutter jetzt intensiver um sie kümmern, solange Sie in Dubai verweilen müssen“, versucht Marius, die Stimmung seines Chefs zu verbessern.

Thomas von Schwarz seufzt und lehnt sich in seinem protzigen ledernen Bürostuhl zurück. Er zieht angewidert einen Mundwinkel nach oben und fixiert sein Gegenüber mit einem stechenden Blick. „Hannahs Mutter war eine hübsche russische Nutte. Sie hat mir das Kind schon als Säugling vor die Tür gepackt und ist dann für immer verschwunden. Kanter, ich kann Ihnen sagen, ich habe nicht einmal nachprüfen lassen, ob die Kleine wirklich mein eigen Fleisch und Blut ist. Ich wollte und ich will es auch nicht wissen. Sie sah mich mit ihren süßen blauen Knopfaugen an und ich war für immer verloren. Außerdem muss mein Imperium ja mal jemand erben. Ich halte nichts von festen Beziehungen. Die bringen nur Ärger. Ich genieße und bevorzuge die unverbindliche Liebe. So bin ich ganz froh, dass ich ein Kind angehängt bekommen habe. Sind Sie jetzt schockiert, Kanter?“, grinst er Marius an und entspannt sich sichtlich.

Marius schluckt trocken und so langsam fehlen ihm die Worte. Doch von Schwarz erwartet keine Erwiderung und steht erneut auf. „Folgen Sie mir. Ich zeige Ihnen nun, was Sie zu tun bekommen!“ Damit ist das äußerst ungewöhnliche Vorstellungsgespräch beendet. Beide Männer schreiten zum Fahrstuhl des riesigen Hotels. Marius Kanters Leben wird sich schon in wenigen Minuten komplett auf dem Kopf stellen.

Vaterflucht

3. Kapitel

Thomas von Schwarz führt Marius zum Privatfahrstuhl und drückt auf Dachetage. Marius hält sich mit Fragen zurück. Aber er weiß bereits, dort befindet sich eindeutig das luxuriöse und gigantisch große Privatappartement seines neuen Chefs. Ihm wird ein wenig mulmig, er lässt sich aber nichts anmerken. Ungewöhnliche Jobs erfordern ungewöhnliche Arbeitsbereiche. Er will diese Sache besonders gut machen und seinen Arbeitsvertrag nach den vier Probewochen unbedingt behalten.

Von Schwarz mustert seinen Angestellten und ihm gefällt Marius’ ruhige, besonne Art. Er will keine nervigen Fragen und schon gar keine Widerworte von seinem Untergebenen hören. Nicht jetzt und nicht später. Dafür zahlt er ihm auch ein ungewöhnlich gutes Gehalt. Da kann er absolute Loyalität doch erwarten. Dann fällt ihm Hannah wieder ein und er runzelt die Stirn. Hoffentlich kommt Kanter mit ihr klar. Er war schließlich beim SEK und ist gefährliche Einsätze gewohnt. Da wird er doch mit einem verzogenen Mädchen fertig werden. Von Schwarz grinst in sich hinein und denkt: „Man wird sehen. Ich legitimiere ihm jedes Mittel.“ Dafür war er selber viel zu feige und zu schwach. Dieses kratzbürstige Biest hat ihn bisher immer um den kleinen Finger wickeln können. Doch damit ist nun Schluss. Endgültig. „Ich lasse Kanter auf sie los und wenn ich aus Dubai wiederkomme, wird man sehen, was aus der Sache geworden ist.“

Der Fahrstuhl endet in einem großzügigen, modernen Foyer. Dort stehen schon zwei edle Koffer bereit. Von Schwarz führt Marius Kanter in das riesige Wohnzimmer und deutet ihm, auf einer wuchtigen schwarzen Couchecke Platz zu nehmen.

„Möchten Sie einen Drink, Kanter?“, fragt er höflich und wendet sich schon seiner gut bestückten Hausbar zu. Marius schüttelt den Kopf.

„Ich vermute, ich bin schon mitten im Dienst, und da trinke ich grundsätzlich nicht!“, antwortet er steif. Thomas von Schwarz nickt und gießt sich einen edlen Cognac ein.

„Löblich, Kanter! Mir gefällt Ihr Stil. Gut! Dann erkläre ich Ihnen nun wohl besser schnell, was Sie ab sofort erwartet. Ich muss nämlich bereits in einer Stunde am Flughafen sein und werde jeden Augenblick von meinem Chauffeur abgeholt. Also lasse ich mal die Höflichkeitsfloskeln weg.“ Von Schwarz bleibt stehen und sieht auf seinen Angestellten herunter. Marius schenkt ihm seine volle Aufmerksamkeit und das gefällt ihm sehr. „Hannah bleibt ab heute vier Wochen hier im Appartement. Mit Ihnen! Sie darf weder die Räume verlassen noch Besuch empfangen. Hier habe ich Ihnen den Code vom Fahrstuhl aufgeschrieben. Hannah kennt ihn nicht. Die riesige Dachterrasse reicht völlig aus, wenn sie an die frische Luft möchte. Zwei Türen weiter gibt es einen Fitnessraum, ein Schwimmbad und eine finnische Sauna. Sehen Sie sich die Möglichkeiten nachher genau an. Meine Kreditkarte habe ich der kleinen Hexe auch abgenommen. Die gebe ich Ihnen und zwar zu Ihrer vollsten Verfügung. Sie kaufen ein oder bestellen, was die Kleine wünscht. Aber nur Dinge, die sie unbedingt braucht! Hannah verdient es im Moment nicht, dass sie luxuriöse Extras bekommt. Achten Sie auf einen sehr streng geregelten Tagesablauf und vier Stunden Lernen ist ein unbedingtes Muss. Sie selbst dürfen die Räume natürlich ab und zu verlassen. Doch vorher schließen Sie gründlich ab und verhindern, dass Hannah Kontakt zur Außenwelt aufnimmt. Kein Facebook, kein Google und erst recht kein Handy. Dem MAC kappen Sie die Internetverbindung. Das iPhone nehmen Sie ihr bitte auch noch ab! Sie soll diese vier Wochen ausschließlich nutzen, um intensiv über ihre Situation nachzudenken, und sie muss unbedingt für die anstehenden Prüfungen lernen. Das ist vorerst alles. Hier sind alle Schlüssel, die Sie brauchen, und meine schwarze Kreditkarte. Ich verlasse mich zu hundert Prozent auf Sie. Übrigens, Sie müssen eines der Gästezimmer beziehen. Welches, ist mir völlig egal. Und Kanter, ich mache Sie persönlich dafür verantwortlich, wenn Sie nicht mit ihr fertig werden. Enttäuschen Sie mich nicht. Dann steht Ihrem gut bezahlten Job als Bodyguard nichts mehr im Wege. Haben Sie noch Fragen?“

Marius Kanter starrt seinen neuen Chef entgeistert an. Er soll ein Mädchen bewachen und sie zum Lernen zwingen? Na, das ist ja mal ein Karrieresprung! Und wo ist die Kleine überhaupt? Marius richtet sich auf und schiebt seine Hände in die Jeans.

„Sir, ich weiß nicht. Sollte ich Ihre Tochter nicht erst einmal kennenlernen und sie mich?“, versucht er, seinen Unmut über die ungewöhnliche Aufgabe kundzutun.

Thomas von Schwarz zieht ärgerlich die Stirn kraus und winkt ab. „Suchen Sie sie nachher selber. Hannah sitzt bestimmt an Ihrem PC und schmollt. Doch lassen Sie sich nicht auf der Nase herumtanzen. Gehen Sie konsequent und streng vor. Wie und mit welchen Mitteln, ist mir mittlerweile völlig egal. Sie machen das schon, Kanter!“

Dann meldet sich sein Blackberry und er wendet sich erleichtert ab. Wieso fühlt sich die ganze vertrackte Situation für Marius an, als würde sein herrischer Arbeitgeber vor seiner väterlichen Verantwortung flüchten? Und richtig. Der klopft Marius freundschaftlich auf die Schulter. „Nur zu, Kanter. Ich glaub an Sie. Das war eben mein Fahrer. Er wartet bereits vor dem Hotel auf mich. Dann bis in vier Wochen. Sie können mich gern kontaktieren. Hannah kennt meine Nummer auswendig. Ich rufe Sie einmal die Woche auf Ihrem Handy an. Die Nummer habe ich mir aus den Bewerbungsunterlagen herausgeschrieben und eingespeichert. Sie wissen, der Zeitunterschied macht es leider sehr schwierig. Und nun auf Wiedersehen.“

Mit diesen Worten schnappt Thomas von Schwarz seine Koffer und rollt sie zum Fahrstuhl. Marius schüttelt ungläubig mit dem Kopf. Dieser Typ hat sich noch nicht einmal von seiner Tochter verabschiedet. Auf was hat er sich da nur eingelassen?

Der Beginn

4. Kapitel

Marius lässt sich resigniert auf einen der riesigen Sessel fallen. Er muss erst einmal durchatmen. Verdammt, was war denn das? So etwas ist ihm ja noch nie untergekommen. Unverschämt Reiche und ihre kindischen Probleme. Die wird er nie verstehen.

Er fährt sich nervös durch das zerzauste, braune Haar. Wo fange ich bloß an, denkt er und greift nach Stift und Papier. Von dem Zeug liegt jede Menge auf dem Tisch herum. Vielleicht hat diese Hannah tatsächlich noch vor zu lernen. Wie sie wohl sein wird? Nirgends stehen gerahmte Bilder mit hübschen Kinderfotos herum. Marius erinnert sich an das Gespräch von vorhin. Thomas von Schwarz führt keine Beziehungen im herkömmlichen Sinne. Also wird es wohl auch keine liebevolle Frau geben, die diese Privaträume wohnlich oder familiär ausgestaltet. Alles wirkt zwar sachlich, modern und teuer, aber auch schrecklich unpersönlich. Wie in einer kühlen Kunstausstellung. Marius seufzt und macht sich ein paar Notizen: Tagesplan aufstellen, Zeiten festlegen, Türen sichern und geheimen Fahrstuhlcode eingeben, Handy abnehmen, Internet lahmlegen, Haustelefon kappen, Lebensmittel und Getränke einkaufen, persönliche Sachen aus der Wohnung holen und Gästezimmer beziehen, Hannah kennenlernen!

Marius grinst. Das kann doch alles nicht so schlimm werden. Es besteht weder Lebensgefahr für ihn, noch sind größere körperliche Anstrengungen zu erwarten. Ganz anders als auf seinen sonstigen Einsätzen beim SEK. Diese vier Wochen dürften sich wie Wellnessurlaub in einem Luxushotel anfühlen. Genau! Schwimmbad, Fitnessraum, Sauna! Und das Hüten eines verzogenen Mädchens von 20 Jahren kann schließlich auch nicht so schwer sein. Er ist zwar kein studierter Päda­goge, doch sie ist ja schon ein paar Jahre erwachsen und sicher in Vollbesitz ihrer geistigen Gesundheit. Schließlich studiert sie und wird seine Anweisungen verstehen, versucht sich Marius die ungewöhnliche Situation schönzureden. Die Neulinge beim SEK hat er auch gedrillt. Doch das waren alles harte Männer, die einen Anschiss ohne Probleme wegstecken konnten. Wie wird es jedoch mit einer zarten, jungen Frau sein? Da besitzt er keinerlei Erfahrung. Selbst seine wenigen, nicht besonders glücklichen Beziehungen können ihm da nicht wirklich weiterhelfen. Es hilft nichts, er muss seine Probezeit bestehen und das hier wird hoffentlich ein Kinderspiel.

Marius knurrt zufrieden und beschließt als Erstes, den Fahrstuhl und die Türen zu präparieren. Das geht unkompliziert und schnell. Abhauen kann die junge Dame vorerst nicht mehr. Die nächste Aufgabe wird wohl unangenehmer: das Handy und ihren Internetzugang lahmlegen. Oh je. Das wird Hannah sicher nicht gefallen. Zumal sich Marius gleich von seiner autoritären Seite zeigen muss. Noch immer weiß er weder, wie sie aussieht, noch wie das Mädchen wirklich tickt. Egal. Augen zu und ab in die Höhle des Löwen, falsch, der Löwin. Nachdem Marius erfahren musste, was sie schon alles verbockt hat, ist ihm schon klar, dass sie alles andere als pflegeleicht sein wird.

Marius sucht die Zimmer ab. Das Appartement erstreckt sich über die unglaubliche Fläche einer ganzen Etage und man könnte sich hier glatt verlaufen. Doch von Hannah fehlt bisher jede Spur. Er findet einen großen und durchaus wohnlichen Raum, der sich deutlich sichtbar als Hannahs Reich outet. Er ist der schönste der ganzen Etage. Besonders ordentlich scheint die Dame nicht zu sein, doch die Einrichtung wirkt verspielt und geschmackvoll. Marius schmunzelt. Mintgrüne Wände, Vorhänge und Möbel. Sogar das Bett ist mit farblich abgestimmter Wäsche bezogen. In einer Ecke thront ein riesiger Plüscheisbär mit, na klar, mintgrüner Schleife um den dicken Hals. Marius kichert amüsiert. Das Glück scheint ihm hold zu sein. Er findet hier auch den MAC offen stehen und verschlüsselt flink die Internetverbindung. Ja, solche Dinge lernt man beim SEK. Außerdem liegt ihr iPhone auf dem gigantischen Himmelbett herum und Marius lässt es grinsend in seine Jeans gleiten. Dem Haustelefon entnimmt er einfach nur den Akku und das Problem ist somit aus der Welt geschafft. Armes Mädel, bloß gut, dass er nicht auch noch die Anweisung erhielt, die vier Fernseher gebrauchsunfähig zu machen. Zum Glück verfügen die noch nicht über einen Internetzugang. Marius überprüft dies genau und nickt zufrieden.

Dann inspiziert er die gigantische Küche. Da spielt ein wenig Eigennutz mit rein. Schließlich knurrt ihm schon seit einigen Stunden der Magen. Wahnsinn, welche hypermodernen Geräte hier zur Verfügung stehen. Die Bedienung muss ihm Hannah beibringen. Der übergroße Kühlschrank glänzt jedoch nicht gerade mit einer reichhaltigen Befüllung! Außer mit alkoholischen Getränken und ungesundem Mist bestückt, wirkt er ziemlich leergefegt. Marius verzieht angewidert das Gesicht. Er sollte unbedingt einkaufen gehen. Schließlich müssen sie nachher irgendetwas zu Abend essen. Hannah soll sich wenigstens gesund ernähren dürfen.

Marius setzt seinen Rundgang fort. Auf die letzte Tür wurde eine wunderschöne Lotosblüte gemalt. Marius ahnt bereits, dass sich dahinter der Wellnessbereich dieses gigantischen Luxusappartements befinden könnte. Hannah muss sich hier irgendwo aufhalten. Sonst wären sie sich längst über den Weg gelaufen. Marius spürt ein wenig Aufregung in sich aufsteigen. Doch irgendwann wäre der Zeitpunkt sowieso gekommen. Beherzt drückt er die Klinke herunter und öffnet die Tür.

Leise, süße Musik und ein exotischer Orangenduft schlägt ihm entgegen. Es lässt seine Augen durch die wundervolle Wohlfühlanlage gleiten. Hier ist es gigantisch schön. Orangetöne, wohin man nur schaut, unterbrochen von dekadenten, weißen Stuckverzierungen an Wänden und Decke, die Kristallspiegel umrahmen. In jeder Ecke stehen echte Palmen in beigen Tonkübeln und erwecken den Eindruck einer orientalischen Oase. Und dann endlich sieht er SIE …!

Hannah

5. Kapitel

Marius muss unwillkürlich nach Luft schnappen. Hannah entsteigt gerade aphroditengleich dem Innenpool und zwar so, wie der liebe Gott sie schuf. Und der hat kein bisschen geschlampt. Hannah ist kein Mädchen, kein Kind mehr. Wieso konnte sich Marius denn das nicht vorher denken? 20 Jahre! Da erblühen Frauen zu wunderschönen Blumen und haben ihre Kindlichkeit längst abgelegt. Und diese hier ist so göttlich schön. Sollte er sich jetzt nicht diskret zurückziehen? Noch hat Hannah ihn nicht entdeckt und wähnt sich in ihrer intimen Umgebung allein. Doch Marius kann nicht anders. Ihre wundervolle Erscheinung zieht ihn magisch an. Er kann sich einfach nicht dagegen wehren. Erschrocken nimmt er wahr, dass sich seine Hose im Schritt deutlich anspannt. Oh mein Gott! Er begehrt sie. Und das, bevor er überhaupt ein einziges Wort mit ihr wechseln konnte. Das darf nicht sein!

Verzweifelt versucht Marius sich loszureißen. Doch seine Augen hängen wie gebannt an ihrem wundervollen weiblichen Körper. Ihre Haut schimmert im orangen Licht. Sie wirkt außergewöhnlich hell, fast durchsichtig und makellos. Hannahs kastanienbraunes, welliges Haar reicht ihr bis knapp über die Hüfte. Noch nie hat Marius so schönes Haar gesehen. Er verspürt den unstillbaren Wunsch, die Hände in darin zu vergraben und kräftig an ihnen zu ziehen. Doch er darf nicht einmal daran denken. Nein, verdammt.

Zischend entweicht ihm der angestaute Atem und Hannah fährt erschrocken herum. Sie starrt ihn an und reißt panisch ihre Augen auf. Oh, die wirken nun viel zu groß und zu dunkel für ihr ungewöhnlich hübsches Gesicht. Und sie sind blau, blau wie der Ozean an einem strahlenden Sommertag. Marius möchte am liebsten in ihnen versinken. Hannah legt entsetzt die Hände auf ihre Scham. Doch dann besinnt sie sich und hält sich einen Arm über die festen, runden Brüste. Die sind üppig, sodass sie gerade mal die rosa Brustwarzen bedecken kann. Doch auch die hat Marius längst erblickt und schluckt trocken. Er fährt sich frustriert durch das wuselige Haar und kneift die Augen zu.

„Bitte ziehen Sie sich was über, Miss. Ich erwarte Sie im Wohnzimmer“, presst er mühsam hervor und schafft es endlich, sich aus ihrer Nähe zu entfernen. Er flucht innerlich und drängt sein heftiges Verlangen brutal zurück. Wieso, verdammt, hat er sich auf diese dämliche Probezeit eingelassen, ohne die Umstände genauer abzuchecken? Das können beschissen harte vier Wochen werden. Denn wie soll er sich von ihr fernhalten, wenn sein männlicher Körper schon beim ersten Zusammentreffen so heftig und, ja, durchaus schwanzgesteuert reagiert?