Sei streng zu mir! - Band 3: Verhängnisvoller Gehorsam - Andine Steffens - E-Book

Sei streng zu mir! - Band 3: Verhängnisvoller Gehorsam E-Book

Steffens, Andine

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Beschreibung

Das urige Gasthaus ist ein perfekter Unterschlupf. In der idyllischen Ruhe des kleinen Bergdorfes zieht plötzlich Jungbauer Elias Hannahs Blicke und so Marius' Unmut auf sich. Hin- und hergerissen zwischen aufrichtiger Liebe und bizarren Lustgefühlen begeht Hannah einen folgenschweren Fehler. Als dann auch noch ihr Vater um Versöhnung bittet, ist das Choas perfekt!

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Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

eBook-Ausgabe 01/2016 © Carl Stephenson Verlag GmbH & Co. KG, Schäferweg 14, 24941 Flensburg Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien E-Mail: [email protected] Internet: www.stephenson.de Besuchen Sie uns auf www.stephenson.de Ein großes erotisches Verlagsprogramm erwartet Sie dort. eISBN 978-3-7986-0623-4

Inhalt

 

Eine Reise ins Ungewisse

Ankunft im Paradies

Das Frühstück

Eifersucht!

Explosives Mittagessen

Männersache

Hausbesuch

Ankündigung

Drohungen

Kontrollverlust

Sehnsüchte

Geständnis

Verbotene Gefühle

Rückkehr

Schuldgefühle

Überlegungen

Ungewollte Gelüste

Offenbarung

Urängste

Gefunden

Genesung

Das Telefonat

Erpressung

Verschwörung

Eingeforderte Sühne

Abendessen

Die Fähre nach Dover

Liebe

Eine Reise ins Ungewisse

Der schwarze Audi rast seinem unbekannten Ziel entgegen. Das farbige Display des Navigationssystems zeigt Marius Kanter den gespeicherten Fluchtweg an. Emotionslos und zuverlässig. Dafür scheint Hannah sich nicht beruhigen zu können. Sie hockt mit angezogenen Beinen auf dem Beifahrersitz und wird von markerschütternden Schluchzern geschüttelt. Ihr tränennasses Gesicht ruht auf den bloßen Knien und verbirgt sich vor dem despotischen Mann am Steuer des riesigen Wagens.

Kanter streicht ihr immer wieder zärtlich über den Rücken. Er findet im Moment keine geeigneten Worte des Trostes für seine Prinzessin. So nennt er Hannah liebevoll, wenn er nicht gerade Groll für sie empfindet. Das passiert durchaus des Öfteren, denn sie will sich seinen Wünschen noch immer nicht bedingungslos fügen. Jedenfalls nicht in dem Umfang, wie es sich für eine hingebungsvolle Sub gehört. Ihr inneres Wesen entspricht nicht dem einer demütigen Sexsklavin. Daran gibt es nichts zu rütteln. Er muss sich damit abfinden. Irgendwie! Sie ist seine erste wirkliche Liebe. Jawohl, er liebt diese junge Frau mehr, als er es sich jemals eingestehen wollte. Es wird ihm mit jeder Minute, die sie zusammen verbringen, bewusster.

Vor weniger als einer Stunde musste Marius Kanter Hannah aus den Klauen ihres lieblosen Vaters befreien. Das zweite Mal! Thomas von Schwarz würde einer Verbindung zwischen seiner Tochter und ihm, den ehemaligen SEK-Agenten mit dominanter sexueller Neigung, niemals zustimmen. Doch Hannah gehört längst ihm: Marius Kanter! Er nahm ihr ungefragt die Unschuld, er zeigte und weckte ihre überaus sinnliche Leidenschaft für Sex. Kein anderer Mann, auch kein privilegierter, stinkreicher Sohn eines Scheiches, wird je die gierigen Finger nach seinem wundervollen Mädchen ausstrecken und es wagen, ihre makellose Haut zu berühren! Nur über seine verdammte Leiche.

Knurrend biegt er in einen dicht bewachsenden Waldweg ein und stoppt den Wagen. Das Navi plärrt: „Wenn möglich bitte wenden …!“ Kanter würgt die penetrante Stimme genervt ab und zieht Hannah mit einem Ruck auf seinen Schoß. Nicht eine Minute länger sieht er sich dieses Elend mit an. Seine unnachgiebigen Hände umfassen ihr verweintes Gesicht und seine Lippen küssen jede einzelne Träne von ihren blassen Wangen. „Bitte, Hannah, nicht mehr weinen. Ich bin bei dir, Prinzessin. Du musst dich beruhigen, hörst du! Es tut mir alles so furchtbar leid. Aber ich konnte nicht länger zulassen, dass dein Vater dich einsperrt und später vielleicht doch noch nach Dubai schickt. Ich werde nicht mehr ohne dich leben. Niemals wieder! Die Tage ohne dich fühlten sich wie ein Aufenthalt in der Hölle an!“, flüstert er zwischen seinen heftiger werdenden Küssen und drückt sie an seine definierte Brust.

Sie schmiegt sich in sein exquisites Hemd und zieht den Duft dieses überaus attraktiven Mannes gierig in sich ein. Es beruhigt sie, in Marius’ Arme flüchten zu dürfen und seinen festen Griff um ihre zarten Schultern zu spüren. „Bitte lass mich nie wieder allein, Sir!“, haucht sie heiser an seinem Hals und versucht krampfhaft, ihre Tränen zurückzuhalten.

Hannahs Emotionen überschlagen sich und gönnen ihr noch immer keine Verschnaufpause. Unentwegt rinnen Sturzbäche aus den rot geheulten Augen. Wie könnte sie auch nicht weinen? Die unglaublichen Erlebnisse wirken noch immer traumatisierend auf ihre arg gestresste Seele. Und nun stehen entscheidende Parameter ihrer Zukunft unumstößlich fest: Kein Mediendesignstudium mehr, nie wieder ein Zusammentreffen mit Hannahs herzlosem Vater und der glatte Schnitt unter ihrer bisherigen Lebensplanung. Ihre Gegenwart heißt jetzt Marius Kanter. Dieser alles verschlingende Mann an ihrer Seite gilt nun, nach der haarsträubenden Aktion im Hotel, als gesuchter Verbrecher und er riss sie wie eine unbeherrschbare Naturgewalt mit sich! Hannah hofft jedoch auf ihn und seinen fürsorglichen Halt.

Was bleibt ihr auch anderes übrig? Sie kann längst nicht mehr zurück. Marius Kanter hat ihr ungefragt den Rückweg gekappt. Kann sie seine Art zu leben annehmen, oder wird ihr dieser dominante Mann eines Tages zu übermächtig? Er verkörpert so viel, sehr viel mehr als eine einzige, empfindsame junge Frau wie Hannah aushalten kann. Doch sie muss und will es versuchen.

Marius Kanter ahnt nichts von Hannahs Zukunftsängsten. Er verzehrt sich mit jedem Atemzug nach ihrem wundervollen Körper, nach ihrem süßen Duft und ihrer unglaublich intensiven Hingabe. Die vergangenen Tage ohne sie fühlten sich verlorenen und unnütz an. Er zieht Hannah noch fester in seine Umarmung und ihre perfekte Aura betört ihn auf so unaussprechliche Weise, dass er sich der körperlichen Gier nach ihr nicht länger erwehren kann. Er liebt diese Frau so innig, echt und ehrlich, dass es fast wehtut!

Marius Kanter muss Hannah besitzen, seinen Anspruch auf sie erneuern. Jetzt und immer wieder. Sein hormongesteuerter Schwanz kümmert sich wenig um Hannahs Trauer. Er reagiert auf ihren wundervollen, weiblichen Körper und drängt sich bereits schmerzhaft gegen den Stoff seiner derben Hose. Marius knurrt an Hannahs entblößtem Nacken und schiebt ihr fahrig das Kleid über die Hüften. Den störenden Slip zerreißt er in seiner ureigenen Manier mit einem einzigen, festen Ruck und entlockt Hannah damit ein ersticktes Keuchen.

Sie weiß, dass er nach dieser erregenden Aktion nicht mehr die Finger von ihr lassen kann, und reagiert prompt auf seinen Überfall. Auch Hannah vermisst Marius’ Neander­talergier nach ihrem Körper und öffnet willig ihre schlanken Beine. Ihre kreisenden Gedanken verabschieden sich in die hinterste Ecke ihres Bewusstseins. Sie will es genauso sehr wie er!

Marius schiebt ohne Verzug einen Finger in Hannahs feuchte Spalte und beginnt ihre winzige Perle zu reizen. Nur wenige Bemühungen reichen und sie sehnt sich nach viel mehr. Mit zittrigen Händen öffnet sie den Reißverschluss seiner Hose und der riesige, harte Schwanz springt ihr förmlich entgegen. Ihr läuft bereits das Wasser im Munde zusammen und sie rutscht, für ihn völlig unerwartet, zwischen seine muskulösen Beine. Hannah umschließt das harte Stück Mannesfleisch mit ihrer kleinen Hand und führt sich die Eichel zwischen ihre sinnlichen Lippen, bevor er es sich noch anders überlegen kann.

Kanter knurrt überwältigt. Er fasst grob in ihre blonden Haare, um ihr den Rückzug zu nehmen und um noch tiefer in diesen göttlichen Mund eindringen zu können. Hannah beginnt die samtene Eichel mit ihrer Zungenspitze zu umkreisen und gierig deren empfindliche Unterseite zu lecken. Marius drängt sich ihr stöhnend entgegen. Endlich gibt sie seiner stummen Aufforderung nach und schiebt ihre Lippen fest um den dicken Schaft.

Kanter zuckt auf seinem Ledersitz und zwingt Hannah, seine pralle Latte noch tiefer in sich aufzunehmen. Sie fühlt bereits ein bedrohliches Brennen tief in ihrem Hals und versucht sich krampfhaft auf den Genuss zu konzentrieren. Seine hörbaren Reaktionen und Lustlaute auf ihre Bemühungen lassen Hannahs eigene Säfte fließen und sie fühlt bereits dieses lang ersehnte, köstliche Ziehen in ihrem Unterleib. Er soll sie haben und zwar so tief und fest, wie er es braucht!

Kanter entzieht ihr plötzlich seinen Schwanz und kramt fluchend ein Kondom aus seiner Hosentasche. Hannah hilft ihm dabei. „Das muss so schnell wie möglich ein Ende haben, Hannah. Ich will dich ohne diese verdammten Gummis ficken!“, keucht er und hebt Hannah dann mühelos auf seinen Schoß. Sie öffnet sich weit und dirigiert die Spitze seines Harten genau über ihren nassen Eingang. Endlich lässt sie sich langsam und genussvoll wimmernd auf ihm nieder.

„Gott, Prinzessin, bist du heiß, nass und eng …!“, knurrt Kanter überwältigt. Er schiebt seine großen Hände unter ihre rundlichen Pobacken, hebt sie immer wieder an und beginnt kraftvoll zuzustoßen. Marius Bewegungen erfolgen immer fester, kontrollierter und werden von seinem genussvollen, tiefen Grollen begleitet. Hannah überlässt sich ganz selbstverständlich seiner dominanten Führung und fühlt schon bald einen so schmerzlich vermissten Höhepunkt auf sich zu rasen. Unausweichlich, erschütternd! Wie sollte sie jemals darauf verzichten können? Niemals! Diese geilen Empfindungen befriedigen Hannahs emotionalste Bedürfnisse und geben ihr die innere Sicherheit, wahrhaftig geliebt und gebraucht zu werden.

Sein Gesicht scheint wie von Schmerz verzerrt. Doch es spiegelt nur seine gigantische Lust wider, die ihn zu verschlingen droht und der er mit jeder Faser seines Körpers entgegenfiebert. Dann plötzlich schreien beide ihre explodierende Erlösung in die feuchte Schwüle des Wagens hinein. Es riecht bereits nach schwitzenden Körpern und heftiger Leidenschaft. „Du. Gehörst. Ganz. Allein. Mir!“, droht er Hannah mit dunkler Stimme und dringt wie zur Bestätigung seiner herrischen Ansage bei jedem einzelnen Wort tief und hart in sie ein.

Hannah erschaudert an Kanters schweißnassem Hals und wischt sich die letzten Tränen aus dem überhitzten Gesicht. „Ja, Sir! Ganz und gar dir!“, keucht sie leise und entlockt ihm damit ein wohliges Knurren.

Ankunft im Paradies

Den Rest des Weges verschläft Hannah erschöpft und zusammengerollt auf dem großzügigen Sitz des Audis. Sie blinzelt erschrocken, als Marius Kanter sie irgendwann aus ihrem Sitz hebt und an seinen Oberkörper drückt. „Schlaf weiter, Prinzessin. Wir sind endlich da“, flüstert er ihr leise ins Ohr und trägt sie, unter Führung der freundlichen Besitzerin des bäuerlichen Hofes namens Elisabeth Eichbergen Hornmeisler, in ein gepflegtes, winziges Gästehaus mit gerade mal drei Zimmern. Die einzige Wohnstube verfügt über ein massives Doppelbett, auf dem für die späten Gäste schon reichlich Bettzeug bereitliegt. Hannah kuschelt sich mit geschlossenen Augen in die dicken, duftigen Daunendecken und schläft sofort wieder ein.

Kanter betrachtet sie zufrieden. Sie soll sich richtig ausruhen und ihre überstrapazierten Nerven beruhigen. Morgen beginnt eine neue Zukunft. Und das für sie beide. Einen Weg zurück gibt es nicht. Nie wieder! Marius muss sich und seiner Prinzessin eine neue Identität verschaffen. Er verfügt hinsichtlich dieser Sache über weitreichende Beziehungen und hervorragende Spezialkenntnisse. Die Angelegenheit wird sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Doch danach könnten sie als Paar nach England gehen und dort unbehelligt von Hannahs verhasstem Vater oder der Bundespolizei weiterleben. Für immer! So sieht sein momentaner Plan aus und rein gar nichts wird ihn davon abhalten, ihn konsequent durchzuziehen. Auch wenn es Hannah nicht gefällt, auf ihr geliebtes Studium zu verzichten. Vielleicht sollte er ihr erlauben, nach ihrer geglückten Ausreise eine renommierte Hochschule in England zu besuchen. Doch Kanter ahnt bereits, dass ihm der Gedanke nicht gefallen wird, ihr irgendwann so viel Freiraum zu gewähren. Er muss darüber nachdenken. Später!

Ein mehrmaliges lautes Krähen reißt die Schlafenden aus ihren Träumen. Kanter richtet sich abrupt auf und fährt sich mit den Händen durch das verstrubbelte Haar. Hannah murmelt mit geschlossenen Lidern vor sich hin und entlockt ihm damit ein zärtliches Schmunzeln. Sie mutet so sinnlich und schön an, wenn sie schläft. Unter der verrutschten Daunendecke blitzt ein Teil ihres nackten Oberschenkels hervor. Der geht in Kanters männlicher Fantasie und natürlich auch unter der kuscheligen Bedeckung in eine überaus köstliche Pohälfte über. Marius stöhnt und schüttelt irritiert den Kopf. Dieser Anblick, gepaart mit seiner ausgeprägten Libido, lässt augenblicklich ein gewisses Teil an ihm versteifen …

Das darf doch nicht wahr sein. „Was machst du nur mit mir!“, tadelt er Hannah, ohne dass sie von seinen anklagenden Worten erwacht. Er springt unter die winzige Dusche und lässt sich vom kalten Wasser heruntertemperieren. Wenn das so weitergeht, wird er sich wohl häufiger duschen müssen als notwendig. Grinsend verteilt er duftendes Duschgel auf seiner Haut und freut sich auf den beginnenden Tag.

Was werden sie hier alles erleben dürfen? Elisabeth versprach den Neuankömmlingen, ihren riesigen Dreiseitenhof und dessen Einwohner menschlicher und tierischer Art vorzustellen. Doch vorher soll es ein reichhaltiges Frühstück in der privaten Bauernküche des Haupthauses geben. Elisabeth zeigte sich am vergangenen Abend sehr zugänglich und erfreut über den heimlichen Besuch. Marius atmete erleichtert auf. Doch einen bitteren Wermutstropfen musste er doch noch schlucken: Die Bäuerin wurde von ihrem äußerst gut aussehenden Sohn begleitet. Einen von der schweren Arbeit mit einem extrem wohlgeformten Körperbau ausgestatteten, blonden Hünen in lässigen Latzjeanshosen.

Elias Eichbergen Hornmeisler warf einen unverschämt interessierten Blick auf Hannah, als diese sich wie ein schlafendes Kätzchen in Kanters Arme schmiegte. Der circa 30 Jahre alte Mann wechselte kein einziges Wort mit den späten Ankömmlingen, kaute scheinbar gelangweilt auf einem Grashalm herum und taxierte Hannah mit zusammengekniffenen Augen von oben bis unten. Ob er bemerkte, dass Hannah keinen Slip unter ihrem viel zu kurzen Kleid trug? Das dominante Auftreten des Naturburschen gefiel Marius überhaupt nicht, wollte aber nicht schon beim allerersten Zusammentreffen sein Revier abstecken. Doch dies scheint wohl dringend notwendig zu werden. Schon sein gieriger Blick genügte, um Marius aus der Fassung zu katapultieren. Wie schlecht wird er sich erst im Griff haben, wenn dieser Elias versucht, sein Mädchen anzusprechen oder sie zu berühren? Diese Art von unnötigem Stress hätte er ihr und vor allem sich selbst gern erspart. Im Moment darf er jedoch nicht wählerisch sein und muss den perfekten Gast mimen.

Marius verdrängt den Gedanken an diesen wuchtigen Kerl und hofft, dass sich dessen Anwesenheit als harmlos oder komplikationsarm gestaltet. Doch nun sollte er sein verschlafenes Murmeltier wecken. Ein Blick auf das Smartphone zeigt ihm an, dass es noch reichlich früh ist. Aber auf einem Bauernhof gilt sieben Uhr zehn als verschlafen und er will sichergehen, dass das versprochene Frühstück noch gilt. Sein Magen knurrt bereits heftig und auch Hannah sollte endlich etwas essen. Beim gestrigen Abendbrot mit ihrem Vater kam schließlich ein Feueralarm dazwischen.

Kanter muss ein wenig grinsen. Tja, den alten Herrn hat er mal wieder tüchtig ausgetrickst und als Belohnung auch noch seine Tochter entführt. Zärtlich küsst er sie auf die hohe Stirn und streicht seiner Prinzessin eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Selbst das heftige Weinen am Vorabend konnte ihren makellosen Zügen nichts anhaben.

Hannah schlägt die Augen auf und sieht in sein maskulines Gesicht. Es bedeutet ihr so ungeheuer viel und sie strahlt ihn an. Dieses Lächeln verzaubert Kanter auf der Stelle. „Aufstehen, Hannah von Schwarz. Es wird Zeit für ein ordentliches Frühstück!“, fordert er sie auf und erntet ein schüchternes Nicken. „Ja, ich komme. Doch vorher möchte ich schnell noch duschen und mich anziehen“, antwortet sie leise und schiebt dann ihre nackten Beine unter der Decke hervor. Marius knurrt zustimmend und macht ihr den Weg frei. „Und vergiss den Slip nicht. Ich möchte nicht, dass du hier ohne herumläufst!“, befiehlt er ihr dunkel. Hannah zieht überrascht die Augenbrauen nach oben, nickt aber heftig. Dieser Aufforderung kommt sie nur zu gern nach.

Hannah durchsucht geschwind die Sachen, die Charly für sie einpacken ließ, und zieht erleichtert eine ausgewaschene Markenjeans und ein Sweatshirt aus den Tiefen der unbekannten Reisetasche. Unterwäsche findet sie ebenfalls reichlich und atmet erleichtert auf. Gut. Der Tag kann also beruhigt kommen.

Um zum Frühstück zu gelangen, müssen sie über den gepflasterten Hof spazieren und dabei einen dicken, roten Kater verscheuchen, der stetig um ihre Beine schleicht. In einem geräumigen Zwinger fläzt ein riesiger Rottweiler und betrachtet sie mit gelangweiltem Blick. Er bellt nicht einmal, legt seinen dicken, schweren Kopf auf die Pfoten und schließt die müden Augen. Na, als Wachhund taugt der wohl nicht.

Hannahs Blick fällt auf ein gesatteltes Pferd, das locker angebunden an einem Pfeiler steht und auf seinen gerade nicht sichtbaren Reiter wartet. Es sieht verschwitzt aus. Wahrscheinlich wurde es schon geritten und muss nur noch abgesattelt und abgerieben werden. Es ist ein riesiger, dunkelbrauner Hengst mit glänzender, schwarzer Mähne, wahrscheinlich ein Warmblüter. Sein Körperbau mutet recht wuchtig und kraftvoll, aber überaus majestätisch an. Hannah kann den Blick kaum abwenden. Sie würde sich jetzt gern auf den Rücken des herrlichen Tieres schwingen und eine Runde durchs Gelände traben. Doch sie durfte noch nie reiten. Vielleicht kann sie es bei der Bäuerin Elisabeth lernen. Ihre Vorfreude auf den unfreiwilligen Aufenthalt hier wächst mit jeder Minute.

Selbst Marius Kanter wirkt wie ausgewechselt. Er verhält sich fürsorglich, liebevoll und von irgendwelchen Bestrafungen fiel bisher kein einziges Wort. Zärtlich schmiegt sie sich an seine Seite und er umschließt ihre Finger noch ein wenig fester. Er hat ihren begehrlichen Blick auf das riesige Tier sehr wohl registriert. Dieser Elias wird doch nicht auch noch reiten können. Mist, verdammter! Doch auch Marius absolvierte eine exzellente Reitausbildung und er hebt seine Prinzessin höchstpersönlich in den Sattel, wenn sie sich das von ihm wünschen sollte.

Doch er wird ihr nicht nur das Reiten auf großen Pferden beibringen. Nein, ihm schwirren da noch ganz andere Dinge im Kopf herum. Er liebt diese junge Frau und er brennt darauf, ihr dies mehr als deutlich zu zeigen. Die Zeit auf dem Lande soll ein unvergleichlich erotisches Abenteuer für Hannah werden und sie vergessen lassen, dass es da noch einen Thomas von Schwarz und ein verpasstes Studium gibt. Sie gehört zu ihm! Egal wo sie sich aufhalten!

Das Frühstück

Hannah kann sich an den ganzen neuen Eindrücken kaum sattsehen. Sie ist ein eingefleischtes Großstadtkind und das Leben auf dem Land kennt sie nur aus dem Fernseher oder von Büchern. Nie wäre ihr Vater auf die glorreiche Idee gekommen, ihr ein simples Bauerngehöft zu zeigen. Auch die vielen aufgestylten Nannys, welche sich um Hannah kümmern mussten, zeigten keinerlei Interesse an stinkenden Tieren und schmutziger Arbeit. Hannah sollte stets wie aus dem Ei gepellt aussehen, wurde ständig in niedliche Designerkleidchen gesteckt und zu repräsentativen Anlässen vorgeführt.

Einmal durfte sich Hannah ein Meerschweinchen kaufen. Doch nach dessen Tod wirkte sie so furchtbar traumatisiert, dass Thomas von Schwarz jegliches Viehzeug verbot. So blieben flehentliche Wünsche nach einem Hund oder einer Katze ungehört und Hannah wurde stattdessen mit riesigen Plüschtieren abgespeist. Irgendwann gab sie das Betteln auf. Doch hier auf dem Gehöft fällt man praktisch ständig über irgendwelche Tiere, die allesamt unglaublich zahm zu sein scheinen. Sogar das Hühnervolk stakst ihnen, immer in der Hoffnung auf leckere Futterhäppchen, geduldig hinterher.

Endlich betreten sie den Mittelteil des riesigen Hauses und es umfängt sie ein köstlicher Duft nach selbst gebackenem Brot und frisch gebrühtem Kaffee. So finden sie problemlos den Weg in die wohnliche Küche. Kaum nimmt Hannah am reichlich gedeckten Tisch Platz, rollt sich ein winziges Kätzchen auf ihrem Schoß ein und schnurrt sich die Seele aus dem getigerten Leib. Hannah strahlt wie ein verzücktes Kind und ihr Blick bleibt an Elisabeth und Elias hängen, die sich ebenfalls zum Frühstück einfinden und freundlich grüßen. Eine rundliche Magd namens Anni schenkt ihnen den Kaffee ein und verschwindet dann mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen und mit einem Futtereimer fürs Federvieh in der Hand durch die Tür nach draußen.

Elisabeth hält den Gästen ein Körbchen mit warmen Broten entgegen und setzt sich den beiden gegenüber. Elias nimmt zum Glück etwas Abstand und lässt einen Platz zwischen ihm und den Neuankömmlingen frei. Gut so, denkt Marius zufrieden und entspannt sich ein wenig.

„Ihr braucht euch vor Elias, meinem jüngsten Sohn, nicht zu verstellen. Wir wissen von Charly, wie es um euch steht. Also keine Sorge, euer kleines Geheimnis ist in diesem Haus völlig sicher. Habt ihr gut geschlafen?“, schmunzelt die Wirtin und blinzelt verschwörerisch mit den Augen. „Ihr könnt übrigens so lange bleiben, wie ihr unsere bescheidene Unterkunft braucht. Herzlich willkommen auf Hof Eichbergen. Ich bin Elisabeth Eichbergen Hornmeisler und Elias lebt hier bei mir. Seit der Bauer vor zwei Jahren durch einen schrecklichen Unfall zu Tode kam, Gott habe ihn selig, hat sich Elias meiner erbarmt und den Hof übernommen. Er kümmert sich um mich und auch sonst um alle anfallenden Belange. Ansonsten leben im rechten Seitenflügel des Hofes unsere Magd Anni und ihr Mann Claus, der als Knecht für uns arbeitet. Zu ihnen gehören noch ihre zwei süßen Kinder Paul und Maria.

Ansonsten gibt es jede Menge Viecher und ein paar minderbemittelte Nachbarn, die aber mindestens zwei Kilometer weit weg wohnen und uns lieber meiden, weil wir angeblich noch hausen wie vor 100 Jahren. Aber wir verfügen selbstverständlich, genau wie alle hier, über fließend Wasser, Gasheizung und Strom. Also macht euch keine unnötigen Gedanken. Wir bauen an, was wir essen, und betreiben zusätzlich einen kleinen Bioladen in der nächsten Kleinstadt. Ansonsten füttern wir noch 27 Stück Mastvieh und versorgen 15 wertvolle Mietpferde von wohlhabenden Leuten. Man kann gut davon leben, aber reich werden wir sicher nicht davon. Wir freuen uns daher immer über ein paar zahlende Gäste. Wenn ihr uns helft, mindert das natürlich den Mietpreis!“, plappert die Bäuerin, ohne Punkt und Komma und Luft zu holen. Elias verdreht genervt die grauen Augen, stoppt seine mit­teilungsbedürftige Mutter jedoch nicht und säbelt sich ungerührt eine Scheibe Schinken ab.

Fast hätte Hannah das Essen vergessen, so fasziniert hängt sie an den Lippen der quirligen Bäuerin und freut sich immer mehr, hier verweilen zu dürfen. Marius weist ihr mit einer unmissverständlichen, strengen Geste an, dass sie ihr Brot noch immer nicht angerührt hat, und sie erwacht wie aus einem nebligen Tagtraum. Hektisch greift sie nach dem Buttertopf, dem selbst gemachten Pflaumenmus und kommt seiner Aufforderung unverzüglich nach.

Elias beobachtet diese Szene mit gerunzelter Stirn, äußert sich aber wieder nicht. Trotzdem beobachtet er das ungewöhnliche Paar nun genauer. Er weiß von den merkwürdigen Leuten, die mit Charly verkehren. Doch dessen Club ist ihm mehr als suspekt. Wie aus einer anderen Welt entlehnt. Irgendetwas geht ihm gerade deutlich gegen den Strich. Wieso reagiert diese hübsche junge Frau auf ihren Begleiter, als wäre sie ihm hörig? Ein Blick genügte und sie kam seinem Befehl, endlich ihr Brot zu essen, nach. So, als befürchte sie Konsequenzen, wenn sie sich weigern würde. Elias wird diesen ganzen BDSM-Kram, den Charlys Bekannte ausleben und die hier ständig einkehren, nie verstehen. Seine Exfreundin Melina hat ihm zwar den Laufpass gegeben, weil er ständig schwer arbeiten musste. Doch während ihrer Beziehung trug er sie stets auf Händen. Zumindest wenn die Zeit dafür reichte. Er ließ sie nie irgendwelche Ängste spüren.

Elias kippt sich den letzten Kaffee schwungvoll in den Mund und erhebt sich lautstark. „Ich geh dann mal die Pferdeboxen ausmisten!“, informiert er seine Mutter brummend und verlässt die Küche. Er muss hier sofort raus. Diese süße kleine Frau an dem Frühstückstisch macht ihn ganz nervös. Sie hat so etwas Unschuldiges und Reines an sich. Es weckt seinen längst verloren geglaubten Beschützerinstinkt, ohne dass er es will, und er würde diesem Marius Kanter glatt eine langen, sollte er die beiden weiter beobachten müssen. Mit weit ausholenden Schritten verschwindet er im Pferdestall. Vor dem Mittagessen würde er sich nicht wieder blicken lassen.

Hannah sieht diesem Mann wie gebannt hinterher und vergisst dabei glatt, den Mund zuzuklappen. Dass Elias ein attraktiver Mann ist, bemerkt sie nicht. Doch seine gesamte Erscheinung wirkt irgendwie beeindruckend auf sie.

Marius wird deutlich nervöser und atmet erleichtert auf, als Elisabeth Hannah freundlich anbietet, ihr das Haus zu zeigen. Marius muss die Zeit nutzen, um Elias gehörig in die Schranken zu weisen. Er sollte ihm von Anfang an sagen, was Sache ist. Würden sie aneinander geraten, wäre das eine unnötige Verkomplizierung ihrer misslichen Lage. Das gilt es, im Keim zu ersticken.

Der Pferdestall wirkt ungeheuer geräumig und peinlich sauber. Marius pfeift anerkennend durch die Zähne. Er mustert die hochwertigen Pferde und muss zugeben, diese Tiere werden hervorragend gepflegt. Elias kümmert sich bereits um eine der geräumigen Boxen und wirft den Mist mit kraftvollem Schwung in eine dafür bereitgestellte Schubkarre. Er hat sein Shirt ausgezogen und arbeitet mit nacktem Oberkörper. Der Schweiß perlt ihm über die gut definierten Muskeln.