Sherlock Holmes: Das Tal der Angst - Arthur Conan Doyle - E-Book

Sherlock Holmes: Das Tal der Angst E-Book

Arthur Conan Doyle

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Beschreibung

Sherlock Holmes und Dr. Watson werden eines Tages von einer rätselhaften Nachricht überrascht, deren Entschlüsselung ihnen einen neuen spannenden Fall beschert. Die Ermittlungen führen sie nach Sussex, zu einem alten Herrenhaus, in dem ein grausamer Mord geschah. Inspektor MacDonald, der Kriminalbeamte aus London, arbeitet mit dem berühmten Detektiv zusammen, ohne dessen Hilfe er das Rätsel um den Mord nicht lösen kann – einen Mord, dessen Hintergründe im fernen Amerika zu suchen sind.

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Seitenzahl: 282

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ARTHUR CONAN DOYLE

 

Das Talder Angst

 

 

Aus dem Englischen neu übersetzt von Dr. Hannelore Eisenhofer

 

Mit Illustrationen von Arthur I. Keller

 

 

 

Übersetzung nach der Ausgabe

»The Complete Sherlock Holmes Long Stories«,

erschienen in einem Band 1929

 

 

 

 

© 2014 Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,

Hamburg

 

Alle Rechte, auch das der fotomechanischen Wiedergabe

(einschließlich Fotokopie) oder der Speicherung auf

elektronischen Systemen, vorbehalten.

All rights reserved.

 

Titelabbildung: Anja Kaiser – Fotolia.com

Umschlag: Timon Schlichenmaier, Hamburg

E-Book Erstellung: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH

ISBN: 978-3-86820-960-0

 

www.nikol-verlag.de

 

TEIL IDIE TRAGÖDIE VON BIRLSTONE

KAPITEL IDIE WARNUNG

„Ich bin geneigt zu denken…“ sagte ich.

„Das wäre auch bitter nötig“, bemerkte Sherlock Holmes ungeduldig.

Ich halte mich für einen außerordentlich friedfertigen Menschen, aber ich gebe zu, dass mich diese gehässige Unterbrechung verärgerte. „Wirklich Holmes“, sagte ich streng, „Sie sind mitunter recht anstrengend.“

Er war zu sehr in seine eigenen Gedanken vertieft, um eine unmittelbare Antwort auf meine Vorhaltung zu erwidern. Den Kopf auf eine Hand gestützt, das unberührte Frühstück vor ihm, starrte er auf ein Blatt Papier, das er gerade aus einem Umschlag gezogen hatte. Dann nahm er den Umschlag auf, hielt ihn gegen das Licht und besah sich sorgfältig die Außenseite als auch die Klappe.

„Es ist Porlocks Handschrift“, sagte er nachdenklich. „Ich kann kaum daran zweifeln, dass es Porlocks Handschrift ist, auch wenn ich sie bis jetzt erst zweimal gesehen habe. Das griechische „e“ mit dem Schnörkel darüber ist charakteristisch. Doch wenn es wirklich Porlock ist, muss es etwas von äußerster Wichtigkeit sein.“

Er sprach mehr zu sich selbst als zu mir; doch mein Verdruss verschwand mit dem Interesse, das seine Worte in mir geweckt hatten.

„Wer ist denn Porlock?“ fragte ich.

„Porlock, mein lieber Watson, ist ein Pseudonym, ein reines Erkennungszeichen; doch dahinter verbirgt sich eine gerissene und wendige Persönlichkeit. In einem früheren Brief teilte er mir offen mit, dass der Name nicht sein eigener sei, und forderte mich heraus, ihn unter dem Menschengewimmel Londons ausfindig zu machen. Porlock ist wichtig, nicht wegen seiner selbst, sondern wegen des bedeutenden Mannes, mit dem er in Kontakt steht. Stellen Sie sich einen Pilotfisch mit einem Hai, einen Schakal mit einem Löwen vor – irgendetwas Unbedeutendes in Begleitung von etwas Furchteinflößendem: nicht furchteinflößend, Watson, sondern finster, in höchstem Grade finster. So würde ich ihn einordnen. Habe ich Ihnen von Professor Moriarty erzählt?“

„Dem berühmten gelehrten Verbrecher, unter den Halunken so berühmt wie…“

„Schämen Sie sich, Watson!“ murmelte Holmes mit tadelnder Stimme.

„Er ist in der Öffentlichkeit unbekannt, wollte ich sagen.“

„Touché! Das war schlagfertig!“ rief Holmes. „Sie entwickeln einen gewissen unerwarteten Anflug von hintergründigem Humor, Watson, gegen den ich mich zu schützen noch lernen muss. Aber Moriarty einen Verbrecher zu nennen ist in den Augen des Gesetzes eine Verleumdung – und genau darin liegt ja gerade das Glorreiche und Wunderbare! Der größte Planer aller Zeiten, der Organisator jeder Teufelei, das steuernde Hirn der Unterwelt, ein Kopf, der das Geschick ganzer Nationen zugrunde richten könnte – das ist der Mann! Doch er ist über jeden Verdacht erhaben, unangreifbar für jede Kritik, so bewundernswert in seiner Führung und Zurückhaltung, dass er Sie für die Worte, die Sie äußerten, vor Gericht bringen kann und mit Ihrer Pension eines ganzen Jahres als Wiedergutmachung dafür, dass Sie seinen guten Ruf besudelten, davongeht. Ist er nicht der gefeierte Autor des Buches, „Dynamik eines Asteroiden“, eines Buches, dass die Höhen reinster Mathematik erklomm, und von dem gesagt wird, dass kein Wissenschaftler in der Lage wäre, daran Kritik zu üben? Kann man einen solchen Mann verleumden? Ein verleumderischer Doktor und ein in falschen Verdacht geratener Professor – das wäre Ihre Rolle. Das ist genial, Watson. Aber wenn ich nicht vorher schon von weniger tüchtigen Männern zur Strecke gebracht wurde, wird unser Tag kommen.“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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