6,99 €
Der Siebenjährige Krieg ist beendet, doch für Shingas, Krieger der Irokesen-Indianer, geht der Kampf gegen die Engländer weiter …
Immer tiefer dringen die Rotröcke auf das Gebiet von Shingas‘ Stamm vor und hinterlassen eine Schneise der Verwüstung. Als Shingas Zeuge wird, wie die Engländer viele seiner Krieger brutal ermorden, schwört er blutige Rache. Auf einem Raubzug gegen die Rotröcke fällt ihm das junge Mädchen Esther in die Hände. Er entführt und zwingt sie, ein Leben als seine Gefährtin zu fristen.
Derweil entsenden die Engländer eine Armee, um Shingas zu bezwingen. Und so kommt es mitten in der Wildnis zur erbarmungslosen Entscheidungsschlacht zwischen den »Rotröcken« und den »Rothäuten«. Der Ausgang dieser Schlacht entscheidet auch Esthers Schicksal …
»Shingas« erzählt die tragische Geschichte des gnadenlosen Irokesen-Kriegers, der das Vordringen der Engländer auf sein Gebiet mit gnadenloser Brutalität beantwortet und eine Schlüsselrolle im Siebenjährigen Krieg spielte.
Tauchen Sie mit diesem Buch in eine packende und schonungslose Erzählung über ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Indianerkriege ein, denn Barry Coles gut recherchierter Roman »Shingas« spielt rund 100 Jahre vor den üblichen Indianer-Geschichten im Wilden Westen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
Barry Cole
Shingas
Ein Roman über den brutalen Kampf der Delawaren-Indianer gegen die englischen Rotröcke
EK-2 Militär
Tragen Sie sich in den Newsletter von EK-2 Militär ein, um über aktuelle Angebote und Neuerscheinungen informiert zu werden und an exklusiven Leser-Aktionen teilzunehmen.
Als besonderes Dankeschön erhalten Sie kostenlos das E-Book »Die Weltenkrieg Saga« von Tom Zola. Enthalten sind alle drei Teile der Trilogie.
Klappentext: Der deutsche UN-Soldat Rick Marten kämpft in dieser rasant geschriebenen Fortsetzung zu H.G. Wells »Krieg der Welten« an vorderster Front gegen die Marsianer, als diese rund 120 Jahre nach ihrer gescheiterten Invasion erneut nach der Erde greifen.
Deutsche Panzertechnik trifft marsianischen Zorn in diesem fulminanten Action-Spektakel!
Band 1 der Trilogie wurde im Jahr 2017 von André Skora aus mehr als 200 Titeln für die Midlist des Skoutz Awards im Bereich Science-Fiction ausgewählt und schließlich von den Lesern unter die letzten 3 Bücher auf die Shortlist gewählt.
»Die Miliz-Szenen lassen einen den Wüstensand zwischen den Zähnen und die Sonne auf der Stirn spüren, wobei der Waffengeruch nicht zu kurz kommt.«
André Skora über Band 1 der Weltenkrieg Saga.
Link zum Newsletter:
https://ek2-publishing.aweb.page
Über unsere Homepage:
www.ek2-publishing.com
Klick auf Newsletter rechts oben
Via Google-Suche: EK-2 Verlag
Für Elisabeth
Liebe Leser, liebe Leserinnen,
zunächst möchten wir uns herzlich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie dieses Buch erworben haben. Wir sind ein kleines Familienunternehmen aus Duisburg und freuen uns riesig über jeden einzelnen Verkauf!
Mit unserem Label EK-2 Militär möchten wir militärische und militärgeschichtliche Themen sichtbarer machen und Leserinnen und Leser begeistern.
Vor allem aber möchten wir, dass jedes unserer Bücher Ihnen ein einzigartiges und erfreuliches Leseerlebnis bietet. Daher liegt uns Ihre Meinung ganz besonders am Herzen!
Wir freuen uns über Ihr Feedback zu unserem Buch. Haben Sie Anmerkungen? Kritik? Bitte lassen Sie es uns wissen. Ihre Rückmeldung ist wertvoll für uns, damit wir in Zukunft noch bessere Bücher für Sie machen können.
Schreiben Sie uns: info@ek2-publishing.com
Nun wünschen wir Ihnen ein angenehmes Leseerlebnis!
Jill & Moni
von
EK-2 Publishing
D
er Krieg war vorbei. Der erbitterte Kampf, in den die beiden großen europäischen Nationen Frankreich und England sieben Jahre lang verwickelt gewesen waren, war endlich zu Ende. Vorbei war der blutige Konflikt und Kanada hatte nun zusammen mit allen abhängigen Gebieten einen neuen Herrscher, König Georg den Dritten von England. Nun musste der Sieger nur noch die westlichen Festungen und Außenposten, die noch in französischer Hand waren, in Besitz nehmen. Und genau dort beginnt unsere Geschichte.
Das am Westufer des gleichnamigen Flusses gelegene Fort Detroit mit seinen etwa hundert kleinen Häusern und einer robust gebauten Kaserne war von hohen Palisadenzäunen umgeben. Das Fort glich eher einer befestigten Stadt als einem militärischen Außenposten. Die Anordnung der Gebäude hatte die Form eines Vierecks und an jeder Ecke befand sich ein hölzernes Bollwerk, das jeweils mit einer Kanone bestückt war. Das Eingangstor wurde von einem Blockhaus bewacht, so dass die kanadischen Einwohner kaum Angriffe von Wilden zu befürchten hatten. Obwohl die Festung gegenüber einer großen, wild entschlossenen Garnison französischer Soldaten nicht uneinnehmbar wäre, so war das Fort dennoch beeindruckend. Doch an einem kalten Novembertag des Jahres 1760 spielte all dies keine Rolle mehr, denn die Kapitulation wurde, ohne dass ein einziger Schuss gefallen war, durch ein einziges Dokument besiegelt.
V
on dem Viereck aus fester Erde, das auf beiden Seiten von verwitterten Palisaden umgeben war, richtete Hauptmann Beletre seinen düsteren Blick auf die Fahne, die in der zunehmenden Brise flatterte. Er war Kommandant der Garnison, ein stämmiger Mann mittleren Alters. Beletre war tadellos gekleidet. Er trug eine graue, dreiviertellange Jacke mit dunkelblauen Manschetten über einer blauen, mit goldenen Knöpfen verzierten Weste. Seine aristokratischen Züge, die durch die gekrümmte Nase leicht verunstaltet wurden, verharrten in einer grimmigen Miene. Er war fest entschlossen gewesen, seinen Posten zu verteidigen, doch als ihm der englische Offizier eine Kopie der Kapitulation sowie ein Schreiben des Marquis de Vaundreuil überreichte, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich zu ergeben. Er hatte die Order erhalten, den Posten widerstandslos aufzugeben.
Als ein Sonnenstrahl den wolkenverhangenen Novemberhimmel durchdrang, wurde der östliche Wachturm des Forts in ein sanftes Licht getaucht. Ein einzelner französischer Soldat trat vor und holte unter dem Beifall der englischen Soldaten, die von außerhalb der Mauern zusahen, die Fahne ein. Er löste das Seil am Fuß des Fahnenmastes und begann, die Fleur de Lis herabzulassen.
Beletre konnte nicht dabei zusehen und senkte seinen Blick. Als Soldat spürte er die Bitterkeit der Niederlage und als Franzose übermannte ihn die Trauer darüber, ein Kaiserreich verloren zu haben. Als Ehemann und Vater aber war er froh, dass es vorbei war. Er war erleichtert, dass er den Krieg hinter sich hatte.
Für ihn war der Moment der Gewissheit zwei Jahre zuvor bei Ticonderoga gekommen. Damals, als die englischen Soldaten mit ihrem Heldentum und ihrer entschlossenen Tapferkeit den Willen zeigten, dieses Land demjenigen zu entreißen, der es bis dahin für sich beansprucht hatte. Auch wenn sie zu Hunderten in einem Hagelsturm von Musketen-Kugeln auf den französischen Brüstungen umkamen, waren sie dennoch nicht aufzuhalten gewesen.
Er verdrängte die bittere Erinnerung und wandte sich an den Krieger neben ihm. Er war ein Kriegshäuptling der Seneca und ein Verbündeter der Franzosen. Er schenkte ihm ein freundliches Lächeln.
Der Indianer starrte ihn mit seinen tintenschwarzen Augen an. Er war großgewachsen für einen Mann seines Volkes. Sein Körper war schlank und muskulös, seine wilden Gesichtszüge waren mit Kriegsbemalung verziert. Eine einzelne weiße Reiherfeder schmückte seine Kopfbedeckung, und um seinen Hals trug er eine Kette mit Bärenklauen. Seine Kleidung bestand lediglich aus einem Lendenschurz und oberschenkellangen Lederleggins, die von Lederbändern am Knie gehalten wurden. An seinem Gürtel hingen ein Messer und ein Tomahawk. Der Akzent seiner Muttersprache durchdrang sein Französisch. Obwohl die Sprache für ihn fremd war, hatte er sie in vielen Stunden von schwarz gekleideten Jesuiten gelernt und beherrschte sie auf lobenswerte Art und Weise.
"Warum legt ihr eure Waffen nieder, wenn wir viele sind und sie wenige?"
"Denkst du, ich will nicht kämpfen?" entgegnete Beletre. Sein Gesicht war vor Zorn gerötet und seine Worte trieften vor Bitterkeit.
"Es wurde mir untersagt. In Frankreich ist unser Großer Vater eingeschlafen, und während er schläft, wünscht er, dass wir mit den Engländern Frieden schließen."
"Und was soll aus uns, deinen roten Brüdern werden? Müssen wir ebenfalls mit diesen englischen Hunden Frieden schließen?"
"Ich muss den Wünschen meines Königs gehorchen, und auch du musst ihm gehorchen."
"Er ist nicht mein König."
"Das mag so sein, aber Shingas muss verstehen, dass er die Engländer nicht allein bekämpfen kann."
"Shingas kämpfte gegen die Yengeese, bevor seine französischen Brüder ebenfalls die Waffen gegen sie erhoben. Shingas hat viele Skalpe genommen und wird bald noch mehr nehmen."
Beletre wurde angesichts von Shingas Worten von einem Gefühl der Traurigkeit überwältigt. Er wusste um das Schicksal, das ihn und sein Volk erwartete. Beletre hielt einen Moment lang inne und überlegte, wie er diesem wilden Krieger das komplexe Geflecht aus Politik und Intrigen, das zu diesem Moment geführt hatte, erklären konnte, aber er wusste, dass es hoffnungslos war. Es wäre einfacher, ein Seil aus Sand zu knüpfen. Stattdessen schlug er einen versöhnlicheren Ton an und log ihn an.
"Shingas ist ein großer Krieger, aber er muss sich gedulden, denn bald wird der Große Vater erwachen und dann seine Armeen aussenden, um die Engländer aus dem Land seiner Kinder zu vertreiben."
"Der englische König schläft nicht, und wenn Shingas nicht kämpft, werden diese rot gekleideten Hunde mein Volk auffressen."
Resigniert über die Aussichtslosigkeit, weiter zu argumentieren, griff Beletre mit einer Hand an seinem schwarzen, goldverzierten Dreispitzhut und drehte sich um. Er ging davon und dachte dabei an die Rückkehr in sein geliebtes Haus in der Rue St. Antoine in Paris und an ein Wiedersehen mit seiner Familie, die er seit über fünf Jahren nicht mehr gesehen hatte. Während er über den kleinen Hof schritt, dachte er an seine beiden Töchter, die nun verheiratet waren. Es bestand die Möglichkeit, dass er im Alter Enkelkinder haben würde. Doch zunächst galt es, die Formalitäten der Übergabe zu erledigen.
Vor ihm, flankiert von englischen Soldaten, schritt er die französische Garnison ab. Sie waren entwaffnet und niedergeschlagen und schritten durch das Tor. Sie machten sich auf den Weg über die schmale, unbefestigte Straße, die zum Fluss hinunterführte, und zu der kleinen Flottille von Walbooten, die darauf warteten, sie über die stürmischen Gewässer des Eire-Sees in die Gefangenschaft zu bringen.
Eine große Schar von Kriegern der Pottawattamie- und Wyandot-Stämme in bunten Hemden und mit frei flatterndem Federkopfschmuck sah erstaunt von ihrem Dorf am gegenüberliegenden Ufer aus zu.
In ihrer einfachen Denkweise verstanden sie nicht, warum die Franzosen mit so vielen Soldaten so einfach vor einem Feind kapitulierten, der zahlenmäßig unterlegen war.
Mit einer Geste versammelte Shingas seine Krieger um sich. Ihrer Musketen beraubt waren sie machtlos, etwas an den Ereignissen zu ändern. Sie fielen hinter den grau gekleideten Truppen der Marine zurück und verließen den Zufluchtsort des Forts.
Auf der anderen Seite, wo das ansteigende Gelände einen niedrigen Hügel bildete, wurde Leutnant Brehm der Schlacht beraubt, auf die er sich so sehr gefreut hatte. Er beobachtete das Geschehen mit wachsender Enttäuschung. Das war so, bis er Shingas und seine Krieger am Ende der Kolonne entdeckte. Er drehte sich zu einer Kompanie von Rogers Rangern um. Ihre rostgrünen Uniformen standen in krassem Gegensatz zu der Uniform des Feindes. Brehm winkte der Truppe eindringlich zu. Gehorsam, mit ihren Musketen vor der Brust liefen die Soldaten auf ihn zu, wie ein Rudel Jagdhunde, die man zu Fuß ruft.
Der junge Offizier war sich bewusst, dass den französischen Soldaten als Kriegsgefangenen ein gewisser Respekt entgegengebracht werden musste, aber er wusste auch, dass dieses Ermessen nicht für ihre heidnischen Verbündeten galt.
Von diesem Gedanken bestärkt, schritt er den Abhang hinunter in Richtung der unbefestigten Straße. Die Ranger formierten sich zügig hinter ihm und bildeten zwei Kolonnen. Shingas war alarmiert, als sich die englischen Soldaten um den jungen Offizier versammelten. Er beobachtete mit wachsender Besorgnis, wie sich die Soldaten auf den Weg zur Straße machten. Irgendetwas an der zielstrebigen Gangart des Offiziers beunruhigte ihn. Was ihn aber noch mehr beunruhigte, war, dass die beiden Soldaten, die das Schlusslicht bildeten, im Gegensatz zum Rest der Kompanie beide ihre Musketen über die Schultern gehängt hatten. Sie trugen Hand- und Fußfesseln.
Mit einem gutturalen Schrei rief Shingas eine Warnung und verließ den unbefestigten Weg, um in Richtung des geräumten Geländes vor der Festung zu rennen. Es war ein Schlachtfeld für jeden Angreifer, der waghalsig genug wäre, sich darauf zu wagen. Die Gruppe seiner Krieger folgte Shingas Warnung, und ein Mann nach dem anderen sprintete ihm hinterher.
Sie sprangen mit der Anmut und Gewandtheit von Hirschen über die Stümpfe der umgestürzten Bäume und rannten mit klopfendem Herzen auf den Schutz des Waldes zu. Als sie die Straße erreichten, formierten sich die Soldaten zügig in zwei Reihen. Die erste Reihe ließ sich auf ein Knie fallen, während sich die zweite Reihe einen Schritt hinter ihnen aufstellte. Der junge Offizier hielt einen Moment inne, um jedem Mann Zeit zu geben, seine Muskete zu heben und sein Ziel auszuwählen. Dann rief er. "Feuer!"
Das Geräusch explodierender Musketen zerriss die Stille. Die Salve der Musketen Kugeln dröhnte wie ein Schwarm wütender Bienen, der durch die Gruppe der fliehenden Krieger flog. Augenblicklich fielen sechs der Männer zu Boden, jeder hatte ein blutiges Loch im Rücken. Nach vorne getrieben rannten Shingas und die Überlebenden kopfüber in den Schutz der Bäume. Hinter ihnen luden die Soldaten mit geübter Präzision ihre Musketen nach. Sie rammten Watte und Kugeln mit ihren Stöcken in die Gewehrläufe und füllten abermals die Pfannen mit Pulver. Als alle bereit waren, rief ihr Leutnant, "präsentiert das Gewehr! Feuer!"
Wieder durchbrach das ohrenbetäubende Krachen des Musketenfeuers die Stille, und nur wenige Meter von der sicheren Baumgrenze entfernt wurden die drei Krieger, die hinter den anderen zurückgeblieben waren, vom Hagel der Bleikugeln getroffen. Sie stürzten zu Boden wie Kegel, die von einer gut geworfenen Kugel getroffen wurden.
Mit jugendlicher Röte auf den Wangen befahl Leutnant Brehm seinen Männern, die Bajonette aufzusetzen. Er schritt mit der Pistole in der Hand vorwärts, als würde er über einen Paradeplatz marschieren. Er stolzierte über den unebenen Boden auf die gefallenen Indianer zu. Hinter ihm formierten sich die Soldaten in einer einzigen Reihe und rückten über den eroberten Boden vor. Der nackte Stahl ihrer Bajonette blitzte dabei in der späten Morgensonne auf. Ihre Stiefel versanken im weichen Boden. Als sie die gefallenen Indianer erreichten, stachen die Söldner mit ihren Bajonetten auf sie ein, als wären sie Fleischklumpen. Es war ihnen egal, ob sie bereits tot oder noch am Leben waren. Dann, als ihr mörderisches Werk vollbracht war und das Blut von ihren einst glänzenden Bajonetten tropfte, machten sie sich unter der Führung des jubelnden jungen Offiziers auf den Weg zurück zur Straße.
Mit ausdruckslosem Gesicht und versteckt durch das dichte Blattwerk beobachtete Shingas das Gemetzel. Von Kindheit an hatte man ihm beigebracht, Emotionen zu verbergen, doch in seinem Herzen schwor er, blutige Rache zu nehmen. Mit einem letzten Blick auf die Festung und der blutroten Fahne des Heiligen Georgs, die über ihren Wällen wehte, drehte er sich um und zog mit seiner Truppe Krieger, die sich um ihn geschart hatte, in die Sicherheit des dunkler werdenden Waldes davon.
D
as kleine Fenster war durch einen hölzernen Fensterladen verschlossen. Der Raum war in Dunkelheit gehüllt. Das einzige, spärliche Licht drang durch die teilweise geöffnete Tür herein. Ein großer, kräftig gebauter Mann Mitte Zwanzig stand mit dem Ohr an die Fensterluke gepresst, um das Gespräch aus dem Nebenraum zu belauschen. Eine Männerstimme erklang, aber so leise, dass er sie kaum hören konnte.
Die attraktiven Gesichtszüge des Mannes wurden von einer Mähne dunkelbrauner, schulterlanger Haare eingerahmt. Die muskulösen Konturen seiner nackten Brust bildeten ein Relief, ähnlich wie bei dem Torso einer griechischen Statue.
Der längliche Nebenraum war spärlich eingerichtet. Er diente sowohl als Küche als auch als Wohnraum. In der hinteren Ecke befand sich ein Vorhang, hinter dem sich ein kleines Bett verbarg. In der Mitte des Raumes stand ein zehn Fuß langer Tisch, der von Holzböcken getragen wurde. Um ihn standen sechs Stühle. In die hintere Wand war eine massive Eichentür eingelassen und wurde von zwei Metallbolzen gesichert. An beiden Seiten der Türe befand sich ein schmales Fenster, welches ebenfalls mit einem hölzernen Fensterladen verschlossen war. Ein steinerner Kamin mit einem großen gusseisernen Ofen nahm den Großteil der längeren Wand ein. Das herabgebrannte Feuer tauchte den Raum in ein sanftes, orangefarbenes Licht. An beiden Enden des Tisches saß eine Person. Deren Gesichter wurden vom Licht einer gläsernen Laterne beleuchtet, die über ihnen an einem Dachbalken hing. Auf dem Kaminsims stand eine messingüberzogene Uhr. Die Stille wurde nur durch ihr rhythmisches Ticken unterbrochen.
Samuel Endicote war ein breitschultriger Mann in den Sechzigern mit wettergegerbtem Gesicht und kurzgeschnittenem grauen Haar. Er sah zu der Frau, die ihm gegenübersaß. Seine kleinen, hellen Augen starrten erwartungsvoll in ihr Gesicht. Esther hielt seinem Blick einen Moment lang stand und senkte schließlich ihre Augen auf Samuels schwielige Hände. Es waren die Hände eines Bauern, die mit den Handflächen nach unten auf dem Tisch vor ihm ruhten.
Seine unerwarteten Worte hatten sie verunsichert. Sie ließ ihre Gedanken zwischen Zweifeln und Möglichkeiten hin und her schwanken. Ihr Denken wurde überschattet von einem Gefühl der Ungläubigkeit. Konnte er sich das wirklich von ihr wünschen? Als er wieder sprach, erschreckte sie der Klang seiner Stimme, obwohl er nicht laut sprach.
"Hast du denn keine Antwort für mich?"
Esther vernahm die Ungeduld in seinem Tonfall und wartete noch einen Moment, bevor sie antwortete.
"Du . . . Du willst, dass ich Adam heirate?"
"Ja, und dafür bekommst du deine Freiheit und noch mehr."
Esther spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Konnte das möglich sein? Ein einfaches Ja, und sie wäre frei von ihrer Knechtschaft? Doch bevor sie das Wort aussprechen konnte, sprudelte ein Einwand unaufgefordert aus ihrem Mund.
"Aber Adam ist... Er ist..."
"Ein Kind! Ein Dummkopf!", sagte Samuel und spuckte die Worte aus, als wären sie Galle.
Verärgert über ihren dummen Ausbruch wandte Esther ihren Blick ab. Samuel ballte die Fäuste und beugte sich vor, wobei sich seine Lippen zu einem anzüglichen Grinsen verzogen.
"Er mag ein Dummkopf sein, aber er ist trotzdem ein Mann."
Erschrocken über diese Andeutung hob Esther eine Hand zum Mund. Erfreut über die Reaktion, die seine Worte hervorgerufen hatten, blickte Samuel sie einen Moment lang an, bevor er sich in seinem Stuhl zurücklehnte. Er ließ seine Wut abklingen, bevor er in einem sanfteren Ton fortfuhr.
"Aber das ist nicht der Grund für meinen Vorschlag", sagte Samuel und hielt einen Moment inne, als wolle er seine Gedanken sammeln. "Wenn ich nicht mehr bin, wird Adam als unser Erstgeborener diesen Hof erben, aber was glaubst du, wie lange es dauert, bis sein Bruder Saul ihm das Gehöft wegnimmt? Kannst du mir das beantworten?"
Da sie spürte, dass er noch mehr zu sagen hatte, blieb Esther still.
"Oh, ich kenne meine Söhne gut, und Saul würde es tun, daran habe ich keinen Zweifel. Aber ich habe auch dich kennengelernt, Mistress Colwill, und ich glaube, dass, wenn du Adams Frau wärst, dies Saul nicht gelingen würde.
Esther begegnete seinem Blick. Sie war sich nun ihrer Position und der Möglichkeiten, die ihr die Sache bot, sicherer. Sie schwieg, während sie darauf wartete, dass seine Ungeduld abermals die Oberhand gewinnen würde.
"Also, was sagst du, wirst du es tun? Wirst du Adam heiraten?", fragte Samuel und schlug dabei mit der Handfläche auf den Tisch.
"Und ich würde von meinem Lehenvertrag befreit werden?", erwiderte Esther ruhig.
"In der Tat", sagte Samuel und spürte, dass sie dabei war zuzustimmen. Ich bin zwar nur ein Bauer, aber ich kann nicht zulassen, dass einer meiner Söhne mit einer Dienerin verheiratet wird. Die Andeutung eines Lächelns machte seine Züge weicher.
„Und ich würde Herrin mit eigenen Rechten sein?“
„Du hast mein Wort darauf.“
Obwohl sie sich bereits entschieden hatte, hielt Esther einen Moment inne, bevor sie ihm ihre Antwort mitteilte. Es würde nicht schaden, ihn warten zu lassen.
„Dann werde ich zustimmen“, sagte sie selbstbewusst. „Ich werde tun, was du verlangst.“
Saul schob die Tür zu und wandte sich ab. Obwohl er alles gehört hatte, was gesagt wurde, war es eher ein Lächeln anstatt Wut, das sein Gesicht erhellte. Mit geübter Leichtigkeit schritt er durch den abgedunkelten Raum und den Gang zwischen den beiden schmalen Betten hindurch. Er hielt einen Moment inne und blickte auf die schlafende Gestalt seines jüngsten Bruders Kit, der den Kopf in ein Kissen vergraben hatte. Die Hand des Jungen umklammerte einen Zipfel der Decke, als hätte er Angst, dass sie ihm jemand wegreißen würde. Das schwere Atmen seiner beiden anderen Brüder, die sich das Bett gegenüber teilten, gab ihm Gewissheit, dass keiner von ihnen etwas von seinem Lauschen mitbekommen hatte. Er ließ sich auf sein Bett sinken, aber obwohl er müde war, war die Aussicht auf etwas anderes als Schlaf mehr als genug, um ihn wach zu halten.
In der Stille klang das Schlagen der Kaminuhr um Mitternacht wie das Läuten einer Kirchenglocke in Sauls Ohren. Um Kit nicht zu stören, kletterte er vorsichtig aus dem Bett, ging zur Tür, hob langsam den hölzernen Riegel und betrat lautlos das Nebenzimmer.
Im schwachen Schein des Ofens und dem fahlen Licht einer einzigen Kerze, das Tisch und Stühle erhellte, ging Saul barfuß und mit nichts außer einer selbstgesponnenen Hose bekleidet lautlos zu dem Vorhang, der an Haken von der Decke hing. Er griff nach einem Ende und zog ihn zur Seite, so dass ein schmales Bett zum Vorschein kam, das ganz an die Wand geschoben war. Esther lag darauf und ihr Körper war von einer gemusterten Bettdecke bedeckt. Sie blickte zu ihm auf. Ihre graublauen Augen glitzerten wie Edelsteine im flackernden Kerzenlicht. Sie war nicht überrascht, ihn zu sehen, denn sie hatte gewusst, dass er kommen würde. Genauso sicher, wie sie wusste, dass er alles mit angehört hatte, was zwischen ihr und seinem Vater besprochen wurde.
Sie richtete sich auf und zog mit einem einladenden Lächeln die Decke beiseite, um sich ihm darzubieten. Das einfache Baumwollnachthemd, das sie trug, öffnete sich am Hals und gab den Blick auf das weiche Tal zwischen ihren Brüsten frei. Saul trat näher an sie heran und starrte auf sie herab. Das Verlangen stieg wie Lava in ihm auf. Esther lächelte verführerisch, griff nach unten und zog langsam den Saum ihres Nachthemdes über ihre Schenkel. Während er sie mit seinen Augen verschlang, löste Saul mit zitternden Fingern den Lederriemen um seine Taille und ließ seine Hose zu seinen Knöchel herabfallen.
Esther starrte auf seinen nackten Körper, streckte ihre Hand aus und zog ihn neben sich auf das Bett. Seine Kehle war trocken vor Leidenschaft, und Saul packte ihre Schultern mit seinem schraubstockartigen Griff und drückte sie auf das Bett. Esther beugte ihren Hals und starrte zu ihm auf. Ihre Augen glühten, ihre Lippen waren voll und einladend. Mit einem halb unterdrückten Aufstöhnen bedeckte Saul ihren Mund mit seinem. Seine Lippen zerquetschten ihre förmlich. Esther stöhnte leise und schlang ihre Arme um ihn. Sie zog ihn an sich, seine nackte Brust drückte auf ihre Brüste. Saul befreite seinen Arm, griff mit seiner Hand zwischen ihre Schenkel und drückte sie auseinander. Sein Finger tasteten nach ihrer Weiblichkeit in dem seidigen Dreieck aus Schamhaar. Sein Herz klopfte, als er die samtige Weichheit ihrer geheimen Öffnung streichelte.
Entflammt von seiner Berührung, stöhnte Esther vor Vergnügen, griff nach seinem Arm, zog seine Hand weg, spreizte ihre Beine und schlang sie fest um seinen Körper. Sie umschloss seine Taille mit ihren nackten Schenkeln und zog ihn in sich hinein. Mit ihrem süßlichen Moschusduft in seiner Nase stürzte sich Saul voller Lust in sie. Er spürte, wie sich ihr Körper wölbte, während er wieder und wieder in sie hineinstieß. Sein Rhythmus wurde immer schneller. Ihre breiten, gebärfreudigen Hüften drängten nach oben und begegneten seinen Stößen mit ihren eigenen. Ihre Nägel krallten sich in seinen nackten Rücken und gruben sich wie Krallen in seine Haut. Nach wenigen Augenblicken war es vorbei, und erschöpft rollte Saul von ihr herunter. Seine Brust hob und senkte sich, sein Körper glänzte vor Schweiß.
Mit einem Anflug von Schüchternheit zog Esther ihr Nachthemd herunter und drehte sich auf die Seite. Sie stützte sich auf den Ellbogen und starrte in sein hübsches Gesicht. Ihr Blick glitt über seine Züge, seine dunklen Augen, die perfekte Linie seines Kiefers. Sie wusste, dass es keine Liebe zwischen ihnen gab. Nur ein unausgesprochenes Bedürfnis. Ein Verlangen nach dem Körper des anderen. Aber trotz alledem passte ihnen beiden ihr unerlaubtes Liebesspiel. Sie befriedigte seine männlichen Bedürfnisse und er schenkte ihr Momente des Vergnügens in einem Leben voller Plackerei und Mühsal.
Als Esther sich von ihrem Geliebten abwandte und auf den Rücken legte, kehrten ihre Gedanken zu der folgenschweren Entscheidung zurück, die sie zuvor am Abend getroffen hatte. Auch an die Konsequenzen, die sich daraus ergeben würden. Sie dachte an die Veränderungen, die die Heirat mit Adam für ihr eigenes Leben mit sich bringen würde. Ein Leben frei von Knechtschaft. Die allgegenwärtige Angst, von Familie zu Familie weitergereicht zu werden wie ein Stück Vieh, würde für immer vorbei sein. In diesem Moment verspürte sie ein Gefühl der völligen Zufriedenheit.
S
ie waren zu siebt und alle trugen einen fettigen Jagdkittel aus geräuchertem Hirschleder, der mit Pferdehaar gesäumt war. Ein rauer und grober Haufen mit stoppeligen Bärten und schütterem, schulterlangem Haar, das unter Mützen unterschiedlicher Machart versteckt war. Einige der Kopfbedeckungen waren aus Filz und mit Federn verziert, andere aus Biber- oder Otterfell gefertigt. Es waren harte Männer, die zusammengefunden hatten, ohne sich dabei um ihre Verträglichkeit zu scheren. Es genügte, dass jeder von ihnen Arbeit genauso sehr hasste, wie sie Indianer hassten, und bereit waren, für die reinen Gefahren des Lebens und eine unbeständige Belohnung ein wenig von beidem zu ertragen.
Zwei Wochen zuvor hatten fünf von ihnen die Grenzstadt Albany mit ihren geschäftigen Kais und engen, von Familien bevölkerten Straßen verlassen, um ein neues Leben in der weiten Wildnis zu beginnen. In einem gemieteten Boot, dessen Besatzung aus flusskundigen Männern bestanden hatte, waren sie den Mohawk hinaufgerudert. Das Boot war schwer mit allen möglichen Handelswaren beladen gewesen, darunter sechs Fässer billiger Whiskey. Es war eine lärmende, singende Mannschaft gewesen, bis die Anstrengung, die das Ziehen an den schweren Rudern erforderte, ihnen den ganzen Atem geraubt hatte.
Weiter ging es durch die alte Holländerstadt Schenectady mit ihren hübschen Holzhäusern und winkenden Kindern. Dann um die lange Flussbiegung herum zum Fort Hunter, das kühn an der Mündung des Schoharie stand.
Als sie die hohen Wälle mit gebeugten Rücken passierten und die Wachposten grüßten, erreichten sie am frühen Abend schließlich Fort Herkimer in den German Flats und damit auch die einladende Aussicht auf Kost und Logis für die Nacht.
Im Morgengrauen machten sie sich wieder auf den Weg, und nach einem mühsamen Kampf gegen die Strömung, die einen Hauch von Meeresbrise verströmte, erreichten sie Fort Stanwix, der Ausgangspunkt der Flussschifffahrt. Hier wurde das Boot entladen und die Waren für die Nacht hinter die Dämme verstaut.
Die Männer, die ein weniger beschwerliches Leben gewohnt waren, konnten sich auf ein Abendessen und ein bequemes Bett freuen. Am nächsten Morgen wurde das Schiff wieder flussabwärts geschickt und die Handelsgüter auf die Rücken von sechzehn Packpferden verladen. Es waren alle Waren abgesehen von den zehn Musketen, die trotz der Proteste des Händlers vom Kommandanten des Forts konfisziert wurden. Der Offizier befürchtete, dass die Gewehre von den abtrünnigen Wilden gegen die Untertanen seiner Majestät verwendet werden könnten.
Die Männer gingen durch das Tor und machten sich auf den Weg nach Westen. Sie kamen zum Wood Creek, einem wilden, rauschenden Bach, der von hoch aufragenden Ulmen und alterslosen Eichen gesäumt wurde.
Beim Überqueren des Gewässers verloren sie beinahe zwei ihrer Packtiere. Schließlich erreichten sie die dunklen Nischen des Waldes.
Die dichten Reihen hoch aufragender Kiefern, deren schuppige Stämme den Himmel zu durchdringen schienen, drängten sich um die Männer wie eine undurchdringliche Barriere. Doch nun befanden sie sich auf vertrautem Terrain, und nach weiteren zwanzig anstrengenden Meilen erreichten sie die kleine Holzfestung Royal Blockhouse und damit das Ziel ihrer Reise.
Das am östlichen Ende des Oneida-Sees gelegene Fort war vor vielen Jahren vom Militär aufgegeben worden. Sein undichtes Dach und seine bröckelnden Mauern beherbergten nun einen alten Proviantlieferanten und seine beiden Milchkühe. Er verdiente seinen Lebensunterhalt mit Handel, den er mit den Oneida-Indianern am gegenüberliegenden Ufer betrieb. Die ganzen Waren auf den Packtieren waren aber nicht für diesen Ort bestimmt.
Neben dem verfallenen Außenposten, dessen Tür und Fenster auf den See hinausblickten, stand ein weiteres rechteckiges Gebäude aus Holzstämmen gezimmert und mit einem schrägen Schindeldach versehen. Das Lagerhaus war fast doppelt so groß wie das Fort und bot Platz für ein Dutzend Männer. Es gehörte Thomas Gann. Ihn interessierte der majestätische Name des Forts wenig, denn er hatte den Standort allein aufgrund seiner Lage als Platz für seinen Handelsposten gewählt.
Gann war ein kühner und vorausschauender Mann, der sich nach dem Ende des Krieges mit den Franzosen dem einträglichen, wenn auch oft unsicheren Geschäft des Pelzhandels zugewandt hatte. Die Rivalität unter den verschiedenen Händlern war heftig und Mord war an der Tagesordnung. Doch trotz alledem wurden die Erfolgreichen mit großen Gewinnen belohnt, und Gann, dessen Charakter dem Scharfsinn eines Bankiers mit der Moral eines Wegelagerers entsprach, war weit entfernt davon, erfolglos zu sein. Und so kam es, dass sich die sieben Männer und ihre Packpferde dank seines schnellen Verstandes und seiner gierigen Finger nun in das Herz des Genessee Valley, der Heimat der Seneca, wagten.
Drei Tage lang reisten sie durch den dichten Wald mit seinen schuppigen Türmen aus Rinde, dem Dickicht und den Kiefernsümpfen, und obwohl über ihnen die Juni-Sonne brannte, war es unter dem endlosen Blätterdach schattig und dunkel. Nur die Wärme durchdrang das Grün und hing zwischen den Kiefern, Fichten und Ahornbäumen wie ein unsichtbarer Nebel, schwer mit dem stechenden Duft von Harz und Verwesung erfüllt.
Als Tag und Nacht aufeinanderprallten, traten sie aus der düsteren Tiefe des Waldes hervor und bahnten sich ihren Weg am Rande eines schmalen Sees entlang. Seine Oberfläche schimmerte in der späten Nachmittagssonne, als wäre sie mit einer Million goldener Münzen bedeckt. Die Müdigkeit war den rauen Gesichtern der Männer und in den trüben, dunklen Augen der Pferde abzulesen. Alle waren erleichtert, als sie einen schmalen Strand erreichten und ihr Anführer namens Quinty Soule, sie zum Anhalten aufforderte. Um sie herum waren dicht bewaldete Hügel, die sich im Wasser spiegelten, doch hier am Strand trafen See und Land auf einer Ebene aufeinander. Der Wald wurde von einer schmalen Wiese mit saftigem Gras flankiert und von Weißbirken und Erlen in Schach gehalten.
Flute war ein kleiner, stämmiger Mann in den Vierzigern mit dem rötlichen Teint eines jovialen Gastwirts. Er löste einen Sack vom Rücken einer der Pferde und schüttete das Sortiment geschwärzter Töpfe und Pfannen auf den Boden. Obwohl er für die Rolle des Kochs nicht qualifiziert war, genügte ihnen seine Bereitschaft, die kulinarischen Aufgaben zu übernehmen. Die anderen waren eher aus Faulheit bereit, die gelegentliche Durchfallplage in Kauf zu nehmen, statt selbst die Aufgabe des Kochens zu übernehmen.
Während Flute sich um das Essen kümmerte, nahmen die übrigen Händler geschäftig die Warenbündel von den Pferden. Blessing, ein bärenstarker Mann mit kurzen, stämmigen Beinen, und ein schlaksiger Jüngling namens Linnet, dessen pockennarbiges Gesicht von langem, strähnigem Haar umrahmt wurde, gingen auf die Suche nach Brennholz. Die letzten Pferde wurden von ihrem Ballast befreit und von Double John, dem Pferdepfleger der Gruppe, an einem Seil zwischen zwei Birken angebunden.
Als er sah, dass sich die Tiere beruhigt hatten, holte er einen Sack aus dem Haufen der Handelsgüter und ging an der Leine entlang, um jedem Pferd eine Handvoll Mais zu geben. Als sich die Dunkelheit wie eine Decke über sie legte, kehrten Blessing und Linnet mit Feuerholz zurück. Mit den Funken eines Feuersteins dauerte es nicht lange und ein Feuer war entzündet. Seine einladende Glut zog die anderen an, wie Flammen die Motten.
Als letzter traf McCallum ein. Er war ein drahtiger Mann mit schmalen Schultern und einer Schottenmütze, die er als Zeichen seiner Herkunft über die Ohren gezogen hatte. Er legte das Bündel Fell, das er bei sich trug, auf den Boden und fuhr sich dabei lüstern mit der Zunge über die dünnen Lippen. Er schlug das Fell zurück und enthüllte eine Rehkeule. Sie würde ihr Abendessen werden.
McCallum spießte die Keule auf eine rostige Eisenstange, die er zu diesem Zweck bei seinen Utensilien aufbewahrte. Dann steckte er sie in die eingekerbten Enden der beiden Stöcke, die auf beiden Seiten des Feuers in der Erde steckten. Mit erwachendem Appetit traten die Händler näher an das Feuer heran, den Blick auf die Rehkeule gerichtet, die über den Flammen brutzelte. Während die sieben Männer ihr Abendessen über dem Feuer betrachteten, wurden sie selbst von anderen Augenpaaren beobachtet.
Die vier Seneca-Krieger waren durch das dichte Geäst der Fichten gut versteckt und ihre kupferfarbene Haut verstärkte noch die Tarnung. Sie waren abgesehen von einem Lendenschurz und oberschenkellangen Leggings nackt. Ihre Köpfe waren bis auf eine einzige Haarlocke am Scheitel kahlgeschoren. Jeder von ihnen war mit einer Steinschloss-Muskete bewaffnet. Den ganzen Nachmittag über hatten sie, unbemerkt von den Händlern, den Zug der Packtiere auf seinem Weg durch den Wald beobachtet. Die Händler waren dabei immer tiefer in ihr Jagdgebiet vorgedrungen.
„Das sind Yengeese, englische Händler. Wir werden mit ihnen sprechen.“ Der Krieger, der gesprochen hatte, hieß Pahotan. Er hatte leise gesprochen. Als Anführer der kleinen Jagdgruppe sprach er mit Autorität. Die anderen Krieger, allesamt junge Männer, blieben stumm. Als er seine Entscheidung getroffen hatte, deutete er auf einen der Krieger, und er und Pahotan standen auf und schlichen gemeinsam durch die umliegenden Bäume.
Double John war der erste, der sie sah. Nach dem Abendessen hatte er die letzten beiden Pferde zum See geführt, um ihnen die Beine zu waschen, während sie im seichten Wasser standen und ihren Durst stillten. Alle Tiere hatten Schnittwunden und Kratzer erlitten von den Dornensträuchern und dem dichten Gestrüpp, durch das sie marschiert waren. Obwohl die Wunden nicht tief waren, wusste er, dass sich diese blutigen Schnitte am nächsten Morgen als unwiderstehlich für die allgegenwärtigen Fliegenschwärme erweisen würden, wenn er die Stellen nicht reinigte. Die junge Stute, die als Letzte gewaschen wurde, tappte mit geblähten Nüstern nervös von ihm weg und legte dabei ihre Ohren zurück. Double John zog sanft am Halfterseil des Pferdes und brachte es schnell unter Kontrolle. Er sprach mit der Stute und spritzte dabei das kühle Wasser über ihre Beine. Seine Stimme war sanft und beruhigend. Als das letzte Blut von den Beinen der Stute gewaschen war, drehte Double John zufrieden dem See den Rücken zu und begann, die beiden Pferde zurück zum Lager zu führen. Da sah er sie.
Auch ohne Kriegsbemalung strahlten sie eine Aura der Bedrohung aus, und obwohl Double Johns Gesicht von Besorgnis gezeichnet war, sprach er dennoch mit ruhiger Stimme. Sein Akzent verriet seine Herkunft aus Cornwall.
„Schaut an, wir haben Gesellschaft bekommen.“
Sofort griffen die Männer, die um das Feuer herumsaßen, nach ihren Musketen. Sie wandten sich gemeinsam der vermeintlichen Gefahr zu.
„Ruhig, Jungs, ich glaube nicht, dass sie uns etwas tun wollen“, flüsterte Soule. Er legte seine Muskete auf den Boden, stand auf und ging langsam auf Pahotan und den jungen Krieger zu. Die beiden waren auf halbem Weg zwischen dem Wald und dem Lager reglos stehengeblieben. Eine Entfernung, die ihre Kühnheit unter Beweis stellte und ihnen gleichzeitig eine gute Chance zur Flucht bot, falls sich die Yengees als unfreundlich erweisen sollten.
Mit seinem Hemd aus Hirschleder, das er über scharlachroten Leggings trug, und seinem langen, fettigen, schwarzen Haar, das er zu einem einzigen Zopf zusammengebunden hatte, verkörperte Quinty Soule die Sorte Männern, welche die Franzosen Coureurs de bois, Waldläufer nannten. Manche würden in ihm eher einen Indianer als einen Weißen sehen. Er war Ende dreißig und seine wettergegerbten Gesichtszüge wurden von einem violetten Striemen entstellt. Die Narbe verlief von seiner Augenhöhle bis zu seinem Kiefer und war ein sichtbares Zeugnis für die Gefahren des Händlerlebens.
Obwohl keiner der anderen vom Lager aus verstehen konnte, was geredet wurde, stießen sie dennoch einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie sahen, wie Soule sich umdrehte und die beiden Indianer zurück zu ihrem Feuer führte. Er rief seinen Männern zu, während er sich ihnen näherte.
„Wir haben Glück, Jungs. Dies hier sind Seneca-Krieger, und sie sagen, dass sie uns morgen früh in ihr Dorf führen werden.
„Das Fleisch verbrennt, wenn es nicht gegessen wird“, rief Flute, der sich mehr Sorgen um das Verderben seiner Mahlzeit als um ein paar Wilde machte. Schnell folgten alle seiner Aufforderung und suchten sich einen Platz am Feuer. Sie hackten ohne Rücksicht auf Manieren mit ihren Messern auf den Braten ein und stopften sich die Fleischstücke in den Mund, bis es ihnen an den Mundwinkeln herausquoll wie bei einem geplatzten Sack.
Als das letzte Stück Fleisch vom Knochen geschnitten war, wischte jeder sich mit dem Ärmel über den fettigen Mund. Flute hob den großen, geschwärzten Kessel vom Feuer und begann, den heißen Kaffee zielsicher in drei große Zinnbecher zu gießen. Soule nahm, wie es sich für einen Anführer gehörte, einen für sich allein, während die anderen beiden von Mund zu Mund weitergereicht wurden. Als sie leer waren, wurden sie wieder aufgefüllt, bis der Kessel leer war.
Nach dem Essen erklang ein Chor herzhafter Rülpser und die Händler tauchten ihre fettigen Finger in ihre Taschen und nahmen ihre Pfeife und ihren Tabak heraus. Flute bildete die Ausnahme. Aus Gründen, die er selbst am besten kannte, hatte er eine Abneigung gegen diese Gewohnheit.
Sie zündeten die Pfeifen mit einem Stock aus dem Feuer an, und in wenigen Minuten war die Luft mit Wolken aus süß duftendem Rauch erfüllt. Eine Wohltat für die Nase und eine Abschreckung gegen die blutsaugenden Insekten, die so nah am Wasser plagten. Als die Dunkelheit über sie hereinbrach, breitete Bailey, ein Mann mit schmalem Gesicht und tiefliegenden Augen, eine Decke auf dem Boden aus. Er holte seine Würfel aus dem um seinen Hals hängenden Lederbeutel. Die anderen Händler, die nie vor einem Spiel zurückschreckten, versammelten sich rasch um ihn. Jeder holte eine Handvoll Musketen-Kugeln aus den Patronenbeuteln, um sie als Wetteinsatz zu verwenden.
Soule saß abseits der anderen und schaute über seinen Becher hinweg auf den Kreis der Spieler, wobei sein Blick auf den beiden Indianern verweilte. Jeder von ihnen hatte einen Tomahawk und ein Skalpier-Messer am Gürtel hängen. Letzteres steckte in einer hochgeschlossenen, mit bunten Federkielen verzierten Scheide. Über den Schultern trugen sie einen ledernen Tornister und ein Pulverhorn. Die Riemen lagen überkreuzt über der Brust. Bevor er das Interesse an den beiden verlor, richtete Soule sein Augenmerk auf ihre Gewehre. Die Tatsache, dass es sich bei beiden um militärische Steinschlösser handelte, wie sie die Engländer an ihre indianischen Verbündeten ausgegeben hatten, hätte ihn eigentlich beruhigen müssen. Aber da Soule die Launenhaftigkeit der Indianer kannte, schenkte er der Tatsache wenig Vertrauen. Die Erfahrungen der Vergangenheit hatten ihn gelehrt, dass sich solche Bündnisse innerhalb eines Wimpernschlags ändern konnten. Es war allgemein bekannt, dass viele Seneca-Krieger auf der Seite der Franzosen gekämpft hatten. Der ältere Krieger jedoch hatte ihm versichert, dass sein Volk sie mit ihren Handelsgütern, die sie mit sich führten, willkommen heißen würde. Soule hatte keinen Grund, das zu bezweifeln. Wenn die beiden Unheil im Schilde führten, würden sie es schon bald herausfinden. Sowohl er als auch die Männer in seiner Truppe waren an solche Gefahren gewöhnt, so dass er nicht übermäßig besorgt war. Sie waren schon oft in solche Situationen geraten und hatten immer noch ihre Skalps.
Als der Abend schließlich in die Nacht überging, wurde das Spiel eingestellt und die Händler suchten sich ein Plätzchen rund um das erlöschende Feuer. Der Boden diente als Bett, und bald schliefen alle mit ihren Bäuchen mit Wildfleisch gefüllt ein. Das Geräusch ihres Schnarchens zeugte von den Strapazen des Tages. Soule, der nicht einschlafen konnte, warf etwas Holz auf das Feuer und wärmte den Rest Café in seiner Tasse mit den Resten aus dem Kessel. Vom See, der in der Schwärze der Nacht versank, drangen die melancholischen Töne eines Eistauchers zu ihm herüber. Der Wind, der nirgendwohin ging, hatte die Melodie aufgefangen und trug sie zwischen die Baumkronen.
W
ie üblich war Flute der erste, der unter seiner Decke hervorgekrochen kam und einen Kessel zum Kochen brachte, bevor sich die anderen wie ein Rudel hungriger Hunde um das Feuer drängten und die Luft schnupperten. Ihre Beschwerden, dass die Mahlzeit zu spät serviert wurde, beantwortete der Koch mit ein paar gut gewählten Schimpfwörtern.
Das Frühstück bestand aus dem, was vom Abendessen übriggeblieben war. Dazu gab es ein Dutzend Haferbrötchen, die mit Beeren gewürzt waren und in einer Pfanne über dem Feuer buken. Die Mahlzeit wurde mit einer Tasse kochend heißem Kaffee heruntergespült.
Die Ersten, die mit dem Essen fertig waren, befreiten die Pferde von ihren Fesseln. Sie wurden von Double John ins Lager geführt, und da alle mit anpackten, waren die Tiere schon bald mit ihrer schweren Last beladen. Der Pferdepfleger ging von Tier zu Tier und überprüfte die Gurtbänder, um sicherzustellen, dass keines zu eng oder zu locker war.
Als das Mahl beendet und das letzte Brötchen verzehrt war, goss Flute die Reste des Kaffees ins Feuer und begann damit, seine Töpfe und Pfannen in einen fettigen Jutesack zu packen. Dann öffnete er die Vorderseite seiner Hose und erleichterte sich mit dem Glied in der Hand direkt über dem Rest des Feuers. Damit erloschen die restlichen Flammen. Als er sah, dass Double John fertig war sich um seine Pferde zu kümmern, rief Soule ungeduldig, dass sie sich endlich auf den Weg machen sollten.
„Alles ist bereit, lasst uns aufbrechen“
Aufgerüttelt durch seine Worte begannen Pahotan und der junge Krieger mit ihren Musketen in der Armbeuge in Richtung des naheliegenden Waldes zu laufen. Es bedurfte etwas Ermunterung durch einen kräftigen Zug am Halfter, aber schließlich setzte sich Blessing, das führende Pferd in Bewegung. Der Rest der Brigade von Pelzhändlern hatte sich in einer Reihe hinter ihm aufgereiht und folgte ihm.
Die beiden jungen Seneca-Krieger, die von ihrem Versteck aus zusahen, warteten, bis das letzte Pferd aus dem Blickfeld verschwunden war. Dann kehrten sie dem See den Rücken zu und verschwanden im dunkelgrünen Schoß des Waldes.
Den ganzen Morgen über bewegte sich die Brigade tiefer in den Wald hinein. Die schuppigen Stämme der Baumriesen ragten dunkel und bedrohlich über sie hinweg. Der süßliche Geruch von verrottenden Kiefernnadeln drang in ihre Nasenlöcher. Gelegentlich durchdrang ein goldener Sonnenstrahl das dichte Blätterdach und hob ihre Stimmung, während die anhaltende Stille an ihren Nerven zehrte. Glücklicherweise wurde es im Wald merklich frischer, als sie sich dem Genessee River näherten.
Die immergrünen Tannen und alte Hemlock-Bäume wichen Ulmen und Eichen. Die Wälder um sie trugen nun andere Farben. Das Tageslicht fiel durch die ausladenden Äste. Am Mittag planschten sie über einen breiten Bach, dessen Ufer dicht mit Lorbeeren und Weinreben bewachsen waren. Sie hielten in der Mitte des Baches, damit die Pferde ihre Nüstern in das kühle Wasser tauchen konnten. Da rochen sie den Geruch von Rauch in der Luft und zogen weiter zum anderen Ufer und den dahinter liegenden Hügeln.
Als sie den Kamm des Hügels erreichten, erfreute der Anblick der Siedlung die Händler. Pahotan zeigte auf einen entfernten, mit Reihen von Kürbissen und Mais bepflanzten Hang und rief „Tiataroga“. Es war sein Dorf. Die Händler hatten ihr Ziel erreicht.
Weniger als eine Stunde später näherten sie sich den abgelegenen Langhäusern des Seneca-Dorfes. Eine Schar lärmender, nackter Kinder kam ihnen wie von Geisterhand entgegengelaufen. Einige von ihnen trugen jeweils ein nacktes Baby auf der Hüfte. Ihre kohlschwarzen Augen waren vor Aufregung weit aufgerissen.
Ihnen folgte knurrend und bellend ein Rudel magerer Lagerhunde. Sie hatten wütend die Nackenhaare gesträubt. Obwohl keiner dieser Unholde je zuvor ein Pferd gesehen hatte, waren sie vom Anblick solch großer Tiere keineswegs eingeschüchtert. Einige von den Jungen zeigten, wie mutig sie waren, und liefen auf die Pferde zu. Manche fassten sie sogar an. Die Mutigeren unter ihnen duckten sich unter den Pferdebäuchen hindurch und huschten dann davon. Dabei kreischten sie vor Freude über ihre eigene Kühnheit. Die Hunde aber interessierten sich für die Beine der Pferde bis Double John sie vom Gegenteil überzeugte, indem er seinen Fuß schwang und zwei von ihnen mit der Spitze seines Stiefels erwischte. Sie huschten mit eingezogenen Schwänzen davon.
Blessing, der nicht für seine Geselligkeit bekannt war, überraschte seine Gefährten, denn sein Pfleger nahm einige der jüngeren Kinder auf seine Arme und setzte sie auf den Rücken des Pferdes. Er lachte laut auf, als die Kinder mit einer Mischung aus Schrecken und Freude zu kreischen begannen. Sie griffen mit ihren Händen in die Mähne des Tieres und klammerten sich mit ihren dünnen Beinen um den Hals des Pferdes, als ob es darum ging, ihr Leben zu retten.
„Siehst du, wie sie es lieben, John-John? Siehst du, wie sie sich freuen?“ Double John zweifelte nicht daran, dass er sich sowohl auf die Pferde als auch auf die Kinder bezog, und ersparte sich mit einem schiefen Lächeln den beabsichtigten Tadel.
Pahotan schritt voraus und erreichte die abgelegenen Langhäuser, wo die Pelzhändler und ihr Gefolge sofort von einer Schar von Frauen in ihren Kleidern aus Wildleder umringt wurden. Sie plapperten aufgeregt mit hohen Stimmen und reckten ihre Hälse, um einen guten Blick auf die Händler zu haben. Jede von ihnen wollte wissen, welche Schmuckstücke und Flitterkram sich in ihren Packtaschen befanden.
Ihre Männer, meist junge Krieger, hielten sich hochmütig und distanziert am Rande der Menge auf und schauten mit angemessener Gleichgültigkeit zu. Die beiden jungen Krieger hatten ihnen von der bevorstehenden Ankunft der Händler berichtet, als sie zwei Stunden zuvor ins Dorf zurückgekehrt waren. Dank ihnen kannten sie bereits jeden dieser Yengeese-Händler, als ob sie diese zuvor mit eigenen Augen gesehen hätten.
Das Ratshaus, das doppelt so groß war wie die anderen Langhäuser, war innen düster und wurde von Talglichtern beleuchtet. Deren schwaches Licht wurde von den Wänden aus Ulmenrinden reflektiert. Die einzelnen Gebäudeteile waren durch aufrechtstehende Holzpfähle gesichert, und das gewölbte Dach, das vom Rauch zahlloser Feuer geschwärzt war, wurde in regelmäßigen Abständen von zusätzlichen Holzstämmen gestützt. In der Mitte des Daches befand sich ein großes Rauchloch. Das hereinfallende Licht sammelte sich in einem gelblichen Kreis auf dem Boden aus Binsenmatten.
Mehrere Stammesältere saßen auf einer niedrigen Bank vor einer flachen Feuerstelle. Ihre Gesichter wurden von den flackernden Flammen erhellt. Alte Männer, deren scharfblickende, tief liegende Augen in ihren Höhlen glänzten. Ihre strengen Züge verrieten nur wenig Emotionen. Jeder von ihnen trug eine bunte Decke über den nackten Schultern, und um den Hals hingen Halsketten und Amulette, die aus den Krallen wilder Tiere und den Knochen kleiner Vögel gefertigt waren.
Vor ihnen, auf der anderen Seite des Feuers, stand Kiashuta, der Häuptling eines benachbarten Stammes. Seine kühnen Gesichtszüge waren mit Ocker und Ruß beschmiert. Sein Kopf war bis auf einen schmalen Streifen Haar glattrasiert. Die Strähne reichte ihm bis auf die breiten Schultern. An einer Kette trug er einen silbernen Ringkragen um seinen Hals. Es war wohl eine Trophäe, die er wahrscheinlich dem Körper eines toten englischen Offiziers geraubt hatte. Um ihn herum hatten sich drei weitere Krieger versammelt. Ihre Gesichter waren mit Kriegsbemalung betont worden und an deren Gürtel hing jeweils ein Tomahawk oder eine Kriegskeule.
Wenn Kiashuta sprach, war der Klang seiner Stimme kräftig und seine Worte emotional. Als er seine Rede beendet hatte, wandte sich Kiashuta an einen seiner Gefährten und griff nach dem Stoffbündel, das dieser in den Armen hielt. Vorsichtig entfaltete er das Bündel und enthüllte einen Gürtel aus purpurnen und schwarzen Muscheln und einen blutbefleckten Tomahawk. Die Zeichen des Krieges waren für alle sichtbar, und mit einem wilden Schrei nahm Kiashuta den Tomahawk und schleuderte ihn den Ältesten zu Füßen.
Langsam erhob sich Wapontak, der Stammeshäuptling. Ein Sonnenstrahl strahlte ihn dabei direkt aus der Rauchöffnung an. Er war ein großer Mann mit kühnen, gerissenen Gesichtszügen. Die Narben auf seiner breiten, unbehaarten Brust zeugten von seiner Tapferkeit im Kampf. Seine oberschenkellangen Leggings waren mit den Skalps seiner Feinde verziert. Am Gürtel um seine Taille hingen ein Skalpier Messer und ein Beil.
Ausdruckslos stand er einen Moment lang da und blickte auf die blutige Axt hinunter. Dann zog er mit einer fließenden Bewegung die Decke von den Schultern und warf sie mit dramatischem Schwung über das beleidigende Objekt. Die blutverschmierte Axt wurde von seiner Decke verdeckt, und Wapontak blickte zu den Kriegern hinüber, die vor ihm standen. Sein Gesichtsausdruck wirkte wie in Stein gemeißelt.
„Hältst du uns für so dumm, dass du denkst, dass wir deinen Lügen glauben?“, sagte er mit lauter werdender Stimme. Seine Worte troffen vor Feindseligkeit.
„Diese Franzosen, von denen ihr sprecht, sind weit weg und werden immer kleiner. Die Engländer haben ihren Fuß auf ihrem Genick. Können die Franzosen meinem Volk Decken, Kessel, Schießpulver und Schrot geben? Nein, denn das können uns nur die Engländer geben, und dennoch willst du, dass wir das Kriegsbeil gegen sie erheben. Ich sage, verlasst uns, bevor der Zorn in meinem Herzen euch verschlingt."
Wutentbrannt warf Kiashuta den Kriegsgürtel zu Boden, wirbelte herum und stürmte, gefolgt von zwei seiner Krieger, auf den Ausgang zu. Der dritte Krieger, dessen Gesicht durch eine große Brandnarbe entstellt war, schnappte sich die zurückgewiesenen Symbole und eilte den beiden anderen nach. Er blieb in der Tür stehen und starrte Wapontak noch einmal an. Sein vernarbtes Gesicht war dabei zu einer bösartigen Maske verzogen. Dann zog er den Vorhang beiseite und war verschwunden.
Die beiden jungen Seneca-Krieger sahen den Aufbruch von Kiashuta und seinen Abgesandten. Sie waren begierig, ihre Neuigkeiten mitzuteilen, und ihre geschmeidigen Körper glänzten noch immer vor Schweiß. Schließlich machten sie sich auf den Weg zur Gruppe der Ältesten. Shingas schaute enttäuscht aus dem Schatten zu, aber lauschte ihren Worten mit wachsendem Interesse. Die Nachricht von der baldigen Ankunft der Pelzhändler erfüllte seinen zornigen Geist mit Hoffnung. Eine Hoffnung, dass sie ihm eine Chance geben würden, seinen Ruf als Kriegshäuptling in dem Kampf wiederherzustellen, in dem Kiashuta versagt hatte.
Draußen, umringt vom Gefolge aufgeregter Seneca und angeführt von Pahotan, bahnten sich die Pelzhändler mit ihren Packpferden ihren Weg durch das Dorf in Richtung des Platzes in dessen Mitte. Das Zentrum war an drei Seiten von geordneten Reihen von Langhäusern umgeben. Das große, karge Viereck war auf den ersten Blick, abgesehen von etwas, das wie Baumstämme aussah, völlig leer. Es sah so aus, als ob drei Stämme in einem Dreieck angeordnet waren und etwa zehn Meter voneinander entfernt in den Himmel ragten. Ihre Höhe wurde durch eine Axt festgelegt. Diese ragte in etwa acht Fuß Höhe aus dem Holz. Erst bei näherer Betrachtung wurde die Bestimmung für die Axt deutlich. Es waren Marterpfähle. Folterinstrumente, deren verkohlte Stämme von den Schrecken zeugten, die arme Seelen erlitten hatten, die das Pech gehabt hatten, ihrem Schicksal auf diese Weise begegnen zu müssen.
Zwei Krieger kamen aus dem Ratshaus und führten eine lange Holzbank mit sich. Sie stellten sie auf einer großen Binsenmatte ab, die auf dem Boden ausgelegt worden war. Dann verschwanden sie wieder im Langhaus. Wenige Augenblicke später trat Wapontak aus dem Gebäude und blinzelte im hellen Sonnenlicht. Er begab sich in Begleitung der Ältesten in feierlicher Prozession zu der Bank. Dort setzte er sich in die Mitte der Bank, und die Ältesten drängelten sich um die Plätze neben ihm. Als der letzte der Ältesten Platz genommen hatte und die Gruppe bewaffneter Krieger wie eine Ehrengarde hinter ihnen stand, war alles bereit.
Sie mochten zwar alte Männer sein, aber diese Stammesältesten wurden von allen verehrt, auch von dem wildesten Kriegshäuptling. Sie genossen bei allen Mitgliedern des Stammes hohes Ansehen. Ihr sozialer Status war ihnen sicher und ihre vergangenen Heldentaten waren eine Inspiration für jeden jungen Krieger.
Mit Pahotan an der Spitze drängte sich die aufgeregte Prozession auf den Platz. Alle Gespräche verstummten, als sie die Männer um das Zentrum herumbewegten. Eine bleierne Stille legte sich über die Menge der Zuschauer. Selbst die Babys schwiegen. Nichts, nicht einmal das Kläffen eines Hundes, störte die Stille.
Jenseits der Trilogie aus geschwärzten Pfählen beobachtete Soule, wie Pahotan zu der Bank ging, auf der Wapontak saß. Er hatte Mühe zu hören, was der Krieger dem Häuptling ins Ohr flüsterte. Nachdem er seine Botschaft überbracht hatte, schritt Pahotan zum Ratshaus hinüber und schlüpfte hinein. Als er wieder auftauchte, hielt er eine Pfeife in der Hand. Ihr langer Stiel war mit den Flügelfedern eines Eichelhähers geschmückt. Als er zu Wapontak zurückkehrte, legte er die angezündete Pfeife in die ausgestreckten Hände des Ältesten.
Soule, der sich mit der Stammesetikette gut auskannte, erkannte dies als eine Aufforderung und trat nach vorne, um sich im Schneidersitz auf die Binsenmatte zu setzen. Hinter ihm begannen seine Männer, den Kindern von den Pferden zu helfen. Sie beobachteten, wie die Kinder in die wartenden Arme ihrer Mütter huschten. Wapontak setzte das Mundstück der Calumet, der Friedenspfeife mit ihrem geschnitzten Steinkopf, zwischen seine Lippen und atmete einen Zug des aromatischen Tabaks ein. Als er ausatmete, reichte er die Pfeife an den Mann zu seiner Linken weiter. Der Älteste folgte seinem Beispiel und reichte sie weiter an den Mann, der neben ihm saß. Die Pfeife wurde von einem Ältesten zum nächsten weitergereicht, bis das zeremonielle Ritual abgeschlossen war. Als er die Pfeife zurückerhielt, streckte Wapontak seine Arme aus und bot sie Soule an. Soule nahm sie an und setzte sie an seine Lippen, um den Rauch einzuatmen. Er ließ ihn wie einen Seufzer entweichen, bevor er die Pfeife an den Häuptling zurückgab. Nach der Begrüßungszeremonie wandte sich Soule an die zuschauenden Händler und machte eine Geste mit seiner Hand.
Bailly, der sich seiner Rolle in diesem Prozess bewusst war, ging zu einem der Pferde und holte ein kleines, in ein blaues Tuch eingewickeltes Bündel aus einem der Säcke. Er ging zu Soule hinüber, zwinkerte ihm wissend zu und reichte es ihm. Soule legte das Bündel vor sich auf den Boden und löste die Schnüre. Er entfaltete das blaue Tuch Ecke für Ecke und enthüllte den Inhalt vor den neugierigen Blicken der Ältesten. Wapotak beugte sich vor und ließ seinen Blick über die vielen Geschenke schweifen: ein Paar Messer mit Knochengriff, Tabakspiralen, Lederbeutel mit Farbpulver, jeder Beutel mit einer anderen Farbe und eine Kette aus purpurnen Muscheln.
Emotionslos stand er auf, hob die Friedenspfeife in die Höhe und wandte sich mit kräftiger Stimme an die Händler. Er sprach im Dialekt seines Volkes, denn er wusste, dass zumindest einer der Yengeese seine Worte verstehen würde.
„Ihr seid endlich gekommen, Engländer. Im Wald des Onondowaga seid ihr Fremde, aber wir heißen euch willkommen, denn ihr seid die Guten in eurem Volk, nicht diejenigen, die mich mit Zorn erfüllen.“
Bedächtig kam Soule auf die Beine. Er blieb einen Moment stehen und betrachtete das Meer von Gesichtern, das ihn umgab. Das Gefühl, dass sie wieder einmal ihren Kopf in das Maul des Löwen steckten, durchzuckte seine Gedanken. Doch als er sprach, tat er es mit Zuversicht. Er wusste wohl, dass Schüchternheit von einem so kapriziösen Publikum als ein Zeichen von Schwäche angesehen werden würde.
„Wir freuen uns willkommen geheißen zu werden“. rief er. Wir sind zwar Fremde, aber wir haben unsere Fußspuren im Wald hinterlassen, damit wir wieder den Weg zurückfinden. Wir sind weit gewandert. Von den Ufern des Oneida-Sees bis hierher“, wobei er mit einem Arm in Richtung Norden deutete. „Unsere Beine sind müde, aber unsere Herzen sind froh.“
Ein Gemurmel der Zustimmung ging durch die Menge. Der Schauspieler in ihm ließ ihn für einen Moment innehalten. Er fing an sich zu amüsieren, doch als er wieder sprach, tat er dies in einem ernsteren Tonfall.
„Ich weiß, dass Franzosen hier waren.“ Das war bestenfalls eine Vermutung, denn der einzige Beweis, den er dafür hatte, war, dass die beiden Krieger, die sie hierhergeführt hatten, am Vorabend französischen Schrot beim Würfeln eingesetzt hatten.
„Ich freue mich, dass ihr ihre Lügen nicht hören wollt und uns als Brüder willkommen heißt.“ Er hielt inne, um das Gemurmel verstummen zu lassen. „Diese Franzosen sind eifersüchtig auf unsere große Freundschaft. Sie würden Lügen und falsche Geschichten verbreiten, um euch dann um eure Pelze zu betrügen. Wir bringen euch guten Handel. Wir halten immer noch fest an der Kette der Freundschaft, die die Irokesen und die Engländer seit Langem verbindet. Nicht ein einziges Mal ist sie uns aus den Händen geglitten.
Mit seinem Blick auf Soule gerichtet, hörte Wapontak den Worten des Händlers aufmerksam zu. Er war überrascht, dass diese Yengeese wussten, dass Franzosen in seinem Dorf gewesen waren. Aber das beunruhigte ihn nicht. Er ärgerte sich lediglich über die hohlen Worte des Mannes, der von der Kette der Freundschaft sprach, die angeblich zwischen ihnen bestand.
In Wahrheit betraten die Engländer mit breitem und schwerem Fuß das Land der Irokesen. Die Offiziere und Soldaten der Festungen innerhalb der Grenzen ihres Landes behandelten ihre Häuptlinge und Krieger mit Verachtung und Beleidigungen. Unter den Seneca gab es bereits solche, die den Krieg gegen die Engländer befürworteten, bevor es zu spät sein würde. Bevor auch sie selbst wie die Franzosen aus dem Weg geräumt würden.
Er erinnerte sich auch daran, dass es dieselben üblen Franzosen gewesen waren, die im Winter Gewehre und Decken in sein Dorf gebracht hatten. Sie hatten seinem Volk geholfen, als die Engländer ihre üblichen Geschenke an seinen Stamm zurückgehalten hatten. Sie hatten sich wenig um ihr Leid gekümmert, obwohl sie wussten, dass sie zum Überleben auf diese Gaben angewiesen waren. Es stimmte, dass dieselben Coureurs debois auch zu ihnen kamen, um seine Krieger gegen die Engländer aufzuhetzen. Die Franzosen hatten sie gewarnt, dass die Engländer sie vernachlässigen und ihr Land stehlen würden und sie schließlich vernichten würden, wenn sich nicht alle Stämme der Irokesen gegen sie erhoben. Die Franzosen forderten sie auf, die Waffen zu benutzen, die sie für den Kampf gegen die Engländer mitgebracht hatten. Es wäre dringend, bevor alles verloren sei.
Wapontak war sich bewusst, dass die Saat der Lüge, die der Franzose aus Bosheit gepflanzt hatte, sich nun zu bewahrheiten begann. Doch als er die beladenen Packpferde sah, wurde er an die Bedürfnisse seines Volkes erinnert. Er schluckte seine Verbitterung hinunter und antwortete mit ausdrucklosem Gesicht und fester Stimme.
„Unsere Ohren hören deine Versprechen. Eure Worte sind willkommen, aber bei uns müssen Versprechen mit dem Auge gesehen werden, und nur dann kann man ihnen glauben.“
Seine sorgfältig gewählten Worte waren eine milde Abfuhr für die Lügen des Händlers. Soule bemerkte das unruhige Gemurmel, das die Worte des Häuptlings bestärkte, und versuchte, die zuschauende Menge zu beruhigen, indem er zur Reihe der Packpferde hinüberging. Mit erhobener Stimme rief er den Leuten zu und tätschelte dabei im Takt seiner Worte die Packtaschen.
„Seht, wir bringen euch Pulver und Schrot, warme Decken und feine, scharfe Messer. Auch Beile, rotes Tuch, Tabak, Whiskey, um eure Kehlen zu befeuchten und Glöckchen und Perlen für eure Frauen sind dabei.“
Kaum war Soule verstummt, erhob sich einer der Ältesten, dessen dünner Körper in eine rote Decke gehüllt war.
„Du bringst uns keine Waffen“, rief er mit näselnder Stimme und deutete mit einem knochigen Finger auf Soule. „Diese Yengeese bringen uns keine Waffen.“
Obwohl Soule durch die Worte des alten Mannes verängstigt war, traf ihn die Anschuldigung nicht unvorbereitet.
„Flute, bring mir deine Becher und hol eines der Fässer herunter“, rief er, bevor er sich seinem Ankläger zuwandte. „Ja, es stimmt, wir haben keine Waffen zum Tauschen. Aber hört mich an. Wir kennen eure Dörfer nicht. Wir wissen nicht, wer das Begrüßungsfeuer anzündet oder wer Feuer entfachen würde, um uns zu verbrennen. Glaubt ihr, wir sind so dumm, denen, die unsere Feinde sein könnten, Waffen zu bringen? Sollten wir denen, die Feinde sein könnten, wirklich Waffen entgegenstrecken und darum bitten, dass man uns nicht töten soll? Nein, zuerst müssen wir die Gesichter unserer wahren Brüder sehen, erst dann können wir ihnen Waffen geben, um ihre Feinde zu bekämpfen.“
Noch bevor Soule zu Ende gesprochen hatte, hatte Flute bereits den Stöpsel aus einem der Fässer entfernt und goss den billigen Whiskey in die drei Zinnbecher. Er drückte einen davon in die ausgestreckten Hände von Wapontak und die beiden anderen Becher in die Hände von zwei der Ältesten.
Der alte Häuptling setzte den Becher an seine Lippen und schluckte einen Schluck Whiskey hinunter. Die feurige Flüssigkeit brannte seine Kehle herab. Er nahm einen zweiten Schluck, bevor er den halbleeren Becher an einen wartenden Ältesten weiterreichte. Neidisch beobachtete er, wie der Mann einen Schluck der Spirituose hinunterschluckte. Schließlich erreichte einer der Becher denjenigen, der sich zu Wort gemeldet hatte, und er schluckte den Rest des Getränks in einem einzigen Zug herunter. Dann gestikulierte er nach mehr.
Flute nahm ihm den verbeulten Zinnbecher ab und begann, ihn bis zum Rand mit Whiskey zu füllen. Es war besser, den alten Narren betrunken zu machen, als dass er noch mehr Ärger verursachen konnte.
Schließlich war Flute davon überzeugt, dass die Ältesten genug vom kostenlosen Whiskey bekommen hatten, und schlug den Stöpsel wieder mit der Faust in das Fass. Als er realisierte, dass es keinen Whiskey mehr geben würde, stand Wapontak mit dem Zinnbecher in der Hand etwas unsicher auf.
„Mein Volk“, rief er, wobei der Whiskey seine Aussprache undeutlich machte. „Diese Yengeese sind zu uns gekommen und haben viel zum Handeln dabei. Geht jetzt und holt eure Häute und Pelze. Zeigt ihnen, was für gute Jäger ihr seid. Entzündet auch die Kochfeuer, damit sie ihre Bäuche füllen können und wissen, dass die Hodenosaunee, die Sechs Nationen immer noch ihre Brüder sind und dass die alte Kette der Freundschaft immer noch fest in unseren Händen gehalten wird.“
Sofort erhob sich ein lauter Aufschrei aus der versammelten Menge, und kaum waren seine Worte verhallt, löste sich die Menge johlend und schreiend auf. Die Menschen rannten wie Kinder, die aus der Schule entlassen wurden, in alle Richtungen davon.
Tausende von E-Books und Hörbücher
Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.
Sie haben über uns geschrieben: