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Die Kurzgeschichte zum Kennenlernen von Maddy und Doug aus ›Just for the Summer‹ – enthält Spoiler für den Roman! – mit Leseprobe zu ›Say You'll Remember Me‹ Finde heraus, wie Maddy und Doug sich begegnet sind, in dieser witzigen Kurzgeschichte der ›Spiegel‹-Bestsellerautorin von ›Just for the Summer‹ Maddy denkt gar nicht daran, sich zu verlieben, als sie durch das herbstliche Wakan spaziert und auf das Stadtmaskottchen Kevin Bacon (ein Schwein) und dessen Besitzer Doug (eine wandelnde Green Flag) trifft. Aber Doug ist auf rustikale Weise gutaussehend und auch er spürt das Knistern zwischen ihm und Maddy sofort. Nun, aus ihnen muss ja kein Paar werden. Vielleicht reicht auch eine Situationship ... Zusätzlich enthält die Kurzgeschichte vorab die ersten drei Kapitel von ›Say You'll Remember Me‹ – Abby Jimenez' Nr.-1-›New York Times‹-Bestseller | Ab dem 10.07.2025 auf Deutsch!
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Seitenzahl: 56
Veröffentlichungsjahr: 2025
Maddy denkt gar nicht daran, sich zu verlieben, als sie durch das herbstliche Wakan spaziert und auf das Stadtmaskottchen Kevin Bacon (ein Schwein) und dessen Besitzer Doug (eine wandelnde Green Flag) trifft. Aber Doug ist auf rustikale Weise gutaussehend und auch er spürt das Knistern zwischen ihm und Maddy sofort. Nun, aus ihnen muss ja kein Paar werden. Vielleicht reicht auch eine Situationship ...
Von Abby Jimenez sind bei dtv außerdem erschienen:
Die Burning-Secrets-Reihe:
›The Friend Zone‹
(ebenfalls erschienen als ›Wenn aus Funken Flammen werden‹)
›The Happy Ever After Playlist‹
(ebenfalls erschienen als ›Wenn in mir die Glut entflammt‹)
Die Royaume-Northwestern-Reihe:
›Part Of Your World‹
›Yours Truly‹
›Just for the Summer‹
›Say You’ll Remember Me‹
Abby Jimenez
Kurzgeschichte
Übersetzt von Urban Hofstetter
Maddy
Leseprobe aus: Abby Jimenez, Say You’ll Remember Me
Während ich den Radweg entlangging und das Herbstlaub betrachtete, zog ich den Reißverschluss meiner Jacke bis ganz oben zu. Obwohl es erst Mitte Oktober war, herrschten in Wakan bereits Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Ich konnte es nicht fassen, dass ich den Winter über in Minnesota leben würde. Meine beste Freundin Emma hatte mir gesagt, dass wir hier nur den Sommer verbringen würden, doch mittlerweile sah man überall Felder voller Kürbisse und Strohballen.
Dieser Ort wirkte wie die Modellvorlage für die Mainstreet in Disneyland. Im Schaufenster des Süßwarenladens lagen karamellisierte Äpfel und an den Straßenlaternen hingen Blumenampeln mit Chrysanthemen.
Ziemlich niedlich, aber auch ganz schön langweilig, nachdem ich nun schon ein paar Wochen hier verbracht hatte bei Emmas Bruder Daniel und dessen Frau Alexis in ihrem großen Haus am Fluss. Daniel sagte, in der Nachsaison sei mehr oder weniger alles geschlossen, und tatsächlich hatte bereits mehr als die Hälfte der Restaurants die Schotten dichtgemacht. Es gab nichts zu tun, und allmählich fiel mir die Decke auf den Kopf, da ich im Moment nicht arbeitete. Und obwohl ich es hasste, arbeitslos zu sein, hatte ich Angst davor, mir einen Job zu suchen.
Alexis war die hiesige Ärztin. Sie betrieb eine kleine Klinik neben der Apotheke und suchte dafür eine Vollzeitkrankenschwester. Alternativ könnte sie sich auch vorstellen, Emma und mich in Teilzeit zu beschäftigen. Doch zu so etwas war Emma momentan nicht imstande. Sie war noch immer in sich gekehrt und weinte die meiste Zeit. Und in diesem Zustand würde ich sie auf keinen Fall den ganzen Tag allein lassen.
Denn meine beste Freundin machte gerade wirklich eine Menge durch.
Vor Kurzem hatte sie – im Alter von neunundzwanzig Jahren – herausgefunden, dass ihre bescheuerte Mom Amber sie ihr ganzes Leben lang nach Strich und Faden belogen hatte. Unter anderem hatte sie Emma nichts von ihrer vielköpfigen Familie erzählt, die in Wakan lebte. Wir waren nun hier, um sie endlich kennenzulernen.
Da Emma den Großteil ihres jungen Lebens in Pflegefamilien verbracht hatte, war das keine sonderlich erfreuliche Neuigkeit gewesen. Zudem hatte sie mit ihrem Freund Justin Schluss gemacht, um weder ihm noch dessen drei jüngeren Geschwistern, um die er sich kümmerte, mit ihrer Lebenskrise zur Last zu fallen. Kein Wunder, dass sie nicht gut drauf war. Sie hatte inzwischen zwar eine Therapie begonnen, war aber zu deprimiert, um vor die Tür zu gehen, und ich war zu sehr um sie besorgt, um ohne sie die Stadt zu verlassen. Und so hingen wir die meiste Zeit miteinander im Haus ab und bliesen Trübsal.
Verdammte Amber.
Wie sehr ich diese Frau hasste. Ich hoffte, dass ihr nächstes Polizeifoto richtig ätzend aussehen und viral gehen würde.
Heute war nicht mein Tag. Emma hatte es endlich aus dem Bett geschafft und war mit Daniel im Gewächshaus, um ihm mit seinen Pflanzen zu helfen.
Da die beiden Zeit brauchten, um eine Bindung zueinander aufzubauen, und ich außerdem dringend ein bisschen allein sein musste, hatte ich beschlossen, auf dem Radweg am Fluss spazieren zu gehen und mir einen True-Crime-Podcast oder so anzuhören. Hauptsache, ich saß nicht immer nur sauer und arbeitslos zu Hause herum.
Als ich zum Radweg gelangte, bot sich mir dort zu meiner Überraschung jedoch ein besserer Zeitvertreib: Irgendjemand hatte einen Haufen Schniedel auf den Asphalt gesprayt.
Etwa alle dreißig Meter prangte einer auf dem grauen Untergrund, und es waren auch welche in die Bäume am Wegesrand geritzt. Zusammen ergaben sie eine regelrechte Penis-Schnitzeljagd, auf die ich mich gerne einließ. So viel Spaß hatte ich schon seit Wochen nicht mehr gehabt.
Ich machte Fotos von ihnen und schickte sie Emma. Gerade hatte ich wieder einen entdeckt. Jemand hatte ihn mit Edding auf ein Schild gekritzelt, das vor einbiegenden Traktoren warnte. Aus seiner Spitze spritzten Tropfen. Ein wahres Prachtstück.
Auf einmal hörte ich ein lautes Rascheln im Unterholz.
War das etwa ein Reh? Oder ein Opossum? Weder noch, wie sich herausstellte. Stattdessen kam ein Schwein aus dem Gebüsch hervor. Es trug eine reflektierende Weste.
»Was in aller Welt …?«
»Oh, hey. Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.« Ein großer Mann trat hinter dem Schwein auf den Radweg.
Doug, Daniels bester Freund.
Wir waren uns erst einmal begegnet – an dem Tag, als Emma das erste Mal hier gewesen war. Und das auch nur fünf Sekunden lang, bevor Alexis ihn wieder weggeschickt hatte.
Alexis und Daniel schirmten uns komplett von der Außenwelt ab. Emmas Tanten, Cousinen und Cousins wollten ihre neue Verwandte natürlich ebenfalls kennenlernen, doch die beiden spürten, dass Emma für ihre erweiterte Familie im Moment keine Kraft hatte, und wiesen sämtliche Besucher ab. Auch Doug durfte nicht vorbeikommen, was aber anscheinend irgendetwas mit einer Gitarre zu tun hatte …
Ich musterte ihn von Kopf bis Fuß.
Er trug eine Carhartt-Jacke, hatte sandblonde Haare, Aknenarben auf den Wangen, Lachfältchen um die braunen Augen und schiefe Zähne. Seine Arbeitsstiefel waren schlammig, und seine Hosenbeine voller Farbkleckse. Er sah wettergegerbt und rau aus, als würde er die meiste Zeit im Freien arbeiten.
Normalerweise hätte ich so jemanden nicht attraktiv gefunden, aber er wirkte auf urtümliche Weise sexy – ein Mann, der bestimmt wusste, wie man einen Vergaser repariert, ein Kalb auf die Welt holt und Regenrinnen montiert.
Vielleicht überschätzte ich ihn ja und er hatte in Wahrheit zwei linke Hände – aber normalerweise verfügte ich über eine ganz gute Menschenkenntnis.
Ich hatte schon genug Männer wie ihn verarztet, um zu wissen, dass sie knochenhart waren. Wenn sie sich mit dem Mähdrescher einen Finger absäbelten, beendeten sie erst in aller Seelenruhe ihre Schicht, bevor sie sich im Krankenhaus wieder zusammenflicken ließen. Ihre Körper bestanden größtenteils aus reinen Muskeln, ihre Handflächen waren so rau, dass man mit ihnen ein Peeling machen könnte, und obendrein hielten sie offenbar Schweine als Haustiere, weil … na ja, warum auch nicht?
Das Tier grunzte mich an und schob die Schnauze in meine Jackentasche.
»Äh, entschuldige bitte«, sagte ich und trat einen Schritt zurück.