Brautschau auf Gut Felsenhof - Maria Bianca - E-Book

Brautschau auf Gut Felsenhof E-Book

Maria-Bianca

5,0

Beschreibung

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit. "Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Hast du die Saisonarbeiter bekommen, Holger?« Baron Arnulf von Fey bediente sich von der Fleischplatte. Es war die erste Bemerkung, die er während des Dinners fallenließ, das von ihm und seinen Söhnen Holger und Jens wie meistens in beklemmendem Schweigen eingenommen wurde. »Ja, Vater«, entgegnete Holger nur in seiner wortkargen Art. Jeden Moment war er darauf gefasst, dass sein Vater losbrüllen würde. Ein falsches Wort, und der Baron explodierte wie eine Rakete. Da war es diplomatischer, gar nichts zu sagen. »Hoffentlich sind es diesmal bessere Arbeiter als das Pack vom letzten Jahr«, knurrte der Baron. »Die schon am frühen Morgen volltrunken zwischen den Rebstöcken herumhingen, und die man zur Arbeit prügeln musste.« »Lustig waren die Leutchen«, mischte sich die rundliche Mamsell Sonja ein, die hier den Haushalt führte. »Sie haben bei der Weinlese gesungen und getanzt. Die schönen alten Volkslieder haben sie gesungen …« »Das nennst du singen?« Der Baron warf ihr einen finsteren Blick zu. »Bezahlen wir die Leute fürs Herumgrölen oder fürs Arbeiten?« Mamsell Sonja war die einzige, die sich von dem Baron nicht einschüchtern ließ. Sie war seit vierzig Jahren auf dem Weingut Felsenhof und konnte eine Lippe riskieren.

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Fürstenkrone – 243 –

Brautschau auf Gut Felsenhof

Gibt es ein Happy End für Baron Holger und seine Karin?

Maria Bianca

»Hast du die Saisonarbeiter bekommen, Holger?« Baron Arnulf von Fey bediente sich von der Fleischplatte. Es war die erste Bemerkung, die er während des Dinners fallenließ, das von ihm und seinen Söhnen Holger und Jens wie meistens in beklemmendem Schweigen eingenommen wurde.

»Ja, Vater«, entgegnete Holger nur in seiner wortkargen Art. Jeden Moment war er darauf gefasst, dass sein Vater losbrüllen würde. Ein falsches Wort, und der Baron explodierte wie eine Rakete. Da war es diplomatischer, gar nichts zu sagen.

»Hoffentlich sind es diesmal bessere Arbeiter als das Pack vom letzten Jahr«, knurrte der Baron. »Die schon am frühen Morgen volltrunken zwischen den Rebstöcken herumhingen, und die man zur Arbeit prügeln musste.«

»Lustig waren die Leutchen«, mischte sich die rundliche Mamsell Sonja ein, die hier den Haushalt führte. »Sie haben bei der Weinlese gesungen und getanzt. Die schönen alten Volkslieder haben sie gesungen …«

»Das nennst du singen?« Der Baron warf ihr einen finsteren Blick zu. »Bezahlen wir die Leute fürs Herumgrölen oder fürs Arbeiten?«

Mamsell Sonja war die einzige, die sich von dem Baron nicht einschüchtern ließ. Sie war seit vierzig Jahren auf dem Weingut Felsenhof und konnte eine Lippe riskieren. Weil sie genau wusste, dass der Baron ohne sie vollkommen aufgeschmissen wäre.

»Solltest den Leuten mal einen anständigen Stundenlohn zahlen, Baron«, sagte sie offen …

»Dann würden die sich auch mehr Mühe geben.«

»Red nicht über Dinge, von denen du keine Ahnung hast«, polterte Arnulf von Fey. »Wie ist es denn bei dir gelaufen, Jens?«, wandte er sich an seinen jüngsten Sohn, der für den Außendienst zuständig war, während der ältere Holger als Verwalter auf dem Weingut tätig war.

»Nicht schlecht. Ich habe in. mehreren großen Supermärkten Propagandaveranstaltungen arrangiert. Bei der Weinhandlung Niemer habe ich auch einen großen Auftrag gekriegt.«

»Tropfen auf den heißen Stein«, murrte der Baron. »Wann bist du denn heute wieder losgefahren?«

»Hat doch keinen Sinn, zu früh loszufahren. Kein Laden öffnet vor neun Uhr.«

»Aber die Leute sind doch viel früher da. Nimm gefälligst den Lieferanteneingang, dann können sie dir nicht entwischen. Wer bei den Kunden nicht frühzeitig auf der Matte steht, hat das Nachsehen.« All das brachte der Baron in einem Ton hervor, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Jens grinste insgeheim nur darüber. Er konnte das griesgrämige Wesen seines despotischen Vaters viel besser wegstecken. Er hatte ihn ja auch nicht den ganzen Tag um die Ohren wie Holger.

Manchmal beneidete Holger seinen Bruder um die Freiheiten, die der genoss. Aber er hätte nicht mit ihm tauschen mögen. Er war nun mal nicht so redegewandt und charmant wie Jens, der bei allen Leuten gut ankam. So ähnlich sich die Brüder auch äußerlich waren, beide hochgewachsen und gut aussehend, so grundverschieden waren sie in ihrem Wesen. Dennoch verstanden sie sich ausgezeichnet, und jeder respektierte den anderen.

In einer Tour ging das Genörgel des Barons jetzt weiter. Holger ging das mächtig auf die Nerven. »Ich muss noch mal weg.« Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf.

»Setz dich wieder hin«, herrschte sein Vater ihn an. »In meinem Hause steht niemand vom Tisch auf, bevor ich fertig bin. Noch bin ich hier der Herr.« Er blickte seine Söhne herausfordernd an. »Wem das nicht passt, der kann ja gehen.«

Einen Seufzer unterdrückend nahm Holger wieder Platz. Er wusste, dass es sinnlos war, gegen den Vater aufzumucken. Das würde nur dessen Zorn schüren. Und Holger wünschte sich doch weiter nichts, als in Frieden und Harmonie zu leben.

Nachdem er noch eine Weile herumgewettert hatte, erlaubte der Baron endlich seinen Söhnen, das Speisezimmer zu verlassen.

Doch er war misstrauisch geworden. »Möchte mal wissen, wohin er jeden Abend verschwindet«, sagte er zur Mamsell Sonja, die dem greisen Diener Simon beim Abräumen half.

»Soll er vielleicht bei dem schönen Wetter in der Bude hocken?«, meinte die Mamsell verständnisvoll. »Du warst auch mal jung, Baron Arnulf. Hast du wohl alles längst vergessen.« Mit diesem Seitenhieb ließ sie den Brummbär sitzen. Wurde ja immer schlimmer mit ihm. Dabei war er früher so ein netter, umgänglicher Mann gewesen. Doch seit seine Frau vor fünf Jahren tödlich verunglückt war, konnte man den Baron nicht einmal mehr mit der Zange anfassen. Bekam ihm wohl nicht, das Alleinsein.

Mamsell Sonjas Worte hatten das Misstrauen des Barons noch verstärkt. Der Holger wird sich doch nicht irgendein Mädchen angelacht haben, fragte er sich beunruhigt. Wo er doch seine Zukunft in dieser Hinsicht längst schon fest geplant hatte!

Es wird vielleicht ganz nützlich sein, Holger mal ein bisschen auf die Finger zu sehen, sinnierte er. Um gleich eingreifen zu können, falls da was im Busch war. Eilig begab der Baron sich in die Bibliothek, die auch sein Büro war. Von hier aus konnte er den Gutshof überblicken. Minuten später sah er Holger das Haus verlassen. Er konnte flüchtig sein Gesicht sehen, und das Lächeln in seinem Gesicht erschien ihm wie ein Alarmzeichen. Wer auf die Art lächelte, hatte etwas vor. Und dass Holger nicht den Wagen nahm, sondern die Richtung zum Gesindehaus einschlug, ließ seinen Argwohn emporschießen wie Unkraut nach dem Frühlingsregen.

Er verließ seinen Späherposten und holte sich seine Lederjoppe. Gleich würde er wissen, was sein Ältester heimlich trieb.

*

Baron Holger ging um das Gesindehaus herum, um an ein ganz bestimmtes Fenster zu klopfen. »Ich komme«, rief eine fröhliche Mädchenstimme. Das Fenster flog auf, und schlanke Beine schwangen sich übers Fensterbrett. Ein kühner Sprung, und Karin Engels landete direkt in Holgers ausgebreiteten Armen, die er erst mal fest um sie schloss, um sie zärtlich zu küssen.

Atemlos lösten sie sich voneinander, um sich anzusehen. Ihre Augen strahlten. »Schön, dich zu sehen, Karin«, sagte Holger.

Karin lachte. »Du siehst mich doch den ganzen Tag.«

»Nicht so, Karin. Tagsüber bist du Gutssekretärin, und ich der Verwalter vom Weingut Felsenhof. Jetzt haben wir Feierabend und sind nur noch Menschen, die sich lieb haben. Gehen wir ein Stück? Der Abend ist so schön.«

Die Dämmerung hüllte mit blauen Schleiern die Landschaft ein. Der Weinberg senkte sich terrassenförmig bis zu den Ufern der Mosel. Hoch oben auf dem Kamm hielt der Mischwald die kühlen Winde ab. Hier gingen Karin und Holger mit Vorliebe spazieren. Hier waren sie im Schweigen des Waldes allein; so ungestört, wie sie es sich wünschten. Hier sah niemand ihre Küsse, und niemand hörte ihre geflüsterten Liebesworte. Und immer hatten sie das gleiche Ziel, die alte Jagdhütte der Feys, die verlassen und vergessen im Wald lag.

Sobald sich die Tür hinter ihnen schloss, flammte ihr Verlangen auf. Es gab keine Worte mehr, nur noch Küsse, die ihr Blut in Flammen setzten. Mit dem stürmischem Fieber der Jugend gaben sie sich auf dem Bauernbett der kleinen Kammer ihrer Liebe hin. Seligkeit umfing und vereinte sie, bis sie wie aus einem Märchentraum erwachten und sich anblickten, die Augen verschleiert vor Glück. So glücklich waren sie, wie es nur Menschen sein können, für die ihre Liebe das Allerschönste im Leben überhaupt ist.

»Wir sollten heiraten, Karin«, sagte Holger aus tiefen, zärtlichen Gedanken heraus. »Immer mit dir zusammen zu sein, wie schön wäre das.«

»Ich wünsche mir auch nichts anderes, als mit dir zu leben, für immer.« Sie schmiegte sich in seine Arme. »Eine richtige Familie zu haben, stelle ich mir herrlich vor. Ich war ja immer mit meiner Mutter allein, nachdem mein Vater auf dem Bau tödlich verunglückt ist. Eine Familie ist doch etwas anderes. Es ist mehr.«

»Diese Heimlichkeiten müssen ein Ende haben. Haben wir es nötig, uns in dieser Hütte zu verstecken?«, begehrte er auf. »Bei nächster Gelegenheit werde ich mit meinem Vater sprechen und ihm sagen, dass wir heiraten werden, möglichst noch in diesem Jahr. Ich will einfach nicht länger warten.«

»Meinst du, dein Vater wird einverstanden sein?«

»Wie ich ihn kenne, wird er gewaltige Schwierigkeiten machen«, sagte Holger bitter. »Aber nützen wird ihm das wenig. Es geht schließlich um unser Leben, um unsere gemeinsame Zukunft. Und die lasse ich mir von niemanden zerstören.« Der junge Baron hatte mit großem Nachdruck gesprochen. Wenn es darauf ankam, wusste er seinen Willen durchzusetzen. Er konnte genauso stur sein wie sein Vater.

Karin schmiegte sich in seine Arme, küsste ihn zärtlich. »Nur mit dir möchte ich zusammenleben, ein Leben lang. Wir könnten zusammen arbeiten, wie bisher, Kinder haben …«

Karin sah plötzlich einen Schatten am Fenster vorbeigleiten. »Draußen ist jemand«, flüsterte sie erschrocken.

»Unmöglich. Du musst dich getäuscht haben. Wer sollte um diese Zeit hier herumlaufen?«

»Sieh lieber nach, bitte, Holger!«

»Gut, wenn es dich beruhigt.« Holger zog sich hastig an. Er verließ die Kammer, durchquerte den Wohnraum und öffnete die Haustür. Fast hätte er vor Schreck aufgeschrien. Denn vor ihm wuchs die mächtige Gestalt seines Vaters auf.

*

»Bin ich dir endlich auf die Schliche gekommen!«, schrie Baron Arnulf. »Das treibst du also, wenn du dich abends aus dem Haus schleichst! Hinter meinem Rücken bändelst du mit einer Angestellten an. Nicht zu fassen! Ein Baron Fey gibt sich mit dem Personal ab. In Grund und Boden solltest du dich schämen!«

»Ich habe keinen Grund, mich zu schämen, Vater«, entgegnete Holger fest. »Karin und ich, wir lieben uns. Wir wollen so rasch wie möglich heiraten. Ich wollte es dir heute noch sagen.«

»Heiraten?« Der Baron lachte höhnisch. »Ich höre ja wohl nicht recht. Ha, das könnte der Kleinen so passen, sich hier ins warme Nest zu setzen. Aber daraus wird wohl nichts. Mein Sohn wirft sich doch nicht an ein Mädchen weg, das nichts hat. Wenn du mal heiratest, dann nur eine Frau, die was mitbringt in die Ehe.«

»Vater, ich werde Karin heiraten und keine andere«, blieb Holger fest.

»Wie kannst du es wagen, deinem Vater zu widersprechen!«, stieß Arnulf, zitternd vor Zorn, hervor. »Du bist ja noch viel zu unerfahren, um zu wissen, was gut für dich ist. Dass eine Ehe mehr bedeutet, als ein bisschen Herumschmusen. Aber damit muss Schluss sein. Ich habe längst andere Pläne für dich. Wenn ich dich noch mal mit diesem Mädchen erwische, kannst du was erleben. Dann jage ich dich vom Gut! Hast du mich verstanden?«

»Du schreist ja laut genug«, sagte Holger verbittert. »Aber du hast kein Recht, dich in meine Privatangelegenheiten zu mischen!«

»Ich habe jedes Recht dazu«, tobte der Baron. »Ich bin dein Vater. Und das Weingut ist ein Familienbetrieb. Wer mit mir unter einem Dach lebt, bestimme noch immer ich. Schreib dir das hinter die Ohren.« Er wandte sich ab und verschwand in der Dunkelheit.

»Ist er weg?« Totenblass und an allen Gliedern zitternd kam Karin aus der Kammer. Sie warf sich in Holgers Arme und brach in Tränen aus. »Was für eine furchtbare Szene«, flüstere sie weinend. »Holger, was sollen wir nur tun?«

»Nichts, Karin. Warten wir ab, bis die Wut meines Vaters verraucht ist. Mit der Zeit wird er schon zur Vernunft kommen. Wir müssen nur fest zusammenhalten.«

»Holger, ich habe Angst. Er wird alles versuchen, uns auseinanderzubringen.«

»Das wird ihm nicht gelingen«, entgegnete Holger entschlossen. »Ich liebe dich, Karin. Und ich werde zu dir halten, was auch geschieht. Daran musst du glauben. Keine Macht der Welt soll uns trennen. Da kann mein Vater ruhig den wilden Mann spielen.«

»Aber er hat gedroht, dich hinauszuwerfen!«, rief Karin unglücklich.

»Das wird er sich schwer überlegen. Ohne mich wird er doch gar nicht fertig. Und sollte es hart auf hart kommen, gehen wir eben zusammen fort. Arbeit findet sich überall für den, der arbeiten will.«

»Aber du bist doch mit Leib und Seele Weinbauer«, wandte Karin ein. »Ich weiß doch, wie du an dem Gut hängst. Es ist dein Lebensinhalt. Müsstest du woanders leben, wärest du todunglücklich.«

»Müsste ich ohne dich leben, wä­re ich auch todunglücklich.« Holger nahm sie in die Arme. Ganz fest hielt er sie, bis sie sich beruhigte.

»Und wenn er mich jetzt entlässt?«, fragte sie bang.

»Das kann er gar nicht. Ich bin schließlich der Verwalter von Gut Felsenhof. Die Verantwortung für die Angestellten liegt bei mir. Mach dir keine Sorgen, Karin, du kannst dich auf mich verlassen, immer. Vergiss das nicht. Und jetzt lach mal wieder. Du weißt, wie sehr ich dein Lachen mag.«

Karin versuchte ein Lächeln, was ihr aber nur halbwegs gelang. Doch Holger schien selbst mit dem kläglichen Versuch eines Lächelns zufrieden zu sein. Sie machten sich auf den Heimweg. Holger brachte sie noch bis vor die Haustür. Zärtlich nahm er Abschied von ihr, auch wenn er befürchten musste, sein Vater könnte irgendwo lauern und sie beobachten.

Es war kein angenehmer Gedanke, doch die Sorgen hätte sich Holger gar nicht machen brauchen.

Baron Arnulf von Fey war schnurstracks zu seinem Freund Hermann Senger gefahren. Er hatte mit ihm zu reden. Nach dem Vorfall von eben erschien ihm das dringender denn je …

Schon von der Schule her waren der Baron und Herman Senger dick befreundet. Fey war der Hauptlieferant für Sengers Sekt, den er in einem Anflug von Größenwahn gern Champagner nannte. Die Villa der Sengers war ein pompöser Neubau, von einem bekannten Innenarchitekten mit beeindruckender Eleganz eingerichtet. Da der Baron Herman gleich angerufen hatte, erwartete Hermann ihn schon in der blitzenden Spiegelbar.

»Was kann ich für dich tun?«, begrüßte er den Freund. »Ein Gläschen Champus gefällig?«

»Verschone mich mit dem Zeug«, winkte der Baron ab. »Ein handfestes Pils wäre mir lieber.«

»Sollst du haben. Einen Kurzen vornweg?«

Arnulf nickte grimmig. »Habe allerhand Ärger runterzuspülen.« Die Herren prosteten sich zu.

»Auf dass unsere Kinder lange Hälse kriegen«, bemerkte Herman gemütlich. »Jetzt rede schon. Welche Läusearmee ist dir denn über die Leber gelaufen? Kannst dich ruhig an meiner Brust ausweinen.« Er patschte sich mit der Rechten auf den Brustkorb. »Breit genug ist sie ja.«