Dem Leben neu geschenkt - Marietta Brem - E-Book

Dem Leben neu geschenkt E-Book

Marietta Brem

0,0

Beschreibung

Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht. Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. »Sei mir nicht böse, Nicola, daß ich dich heute wieder so einspanne, aber du weißt, daß das Manuskript nächste Woche beim Verlag sein muß. Es bleibt uns also gar nichts anderes übrig, als mindestens noch eine Stunde zu arbeiten.« Nicola Pollak, eine bildhübsche Frau von siebenundzwanzig Jahren, seufzte tief auf. Ihr Rücken schmerzte bereits, und in ihrem Kopf summte es wie in einem Bienenkorb. Aber sie ließ sich nichts anmerken. Sie wußte ja, daß Erich Rückert, ein bekannter Kriminalromanautor, meistens unter Zeitdruck arbeitete. Eigentlich mußte sie auch froh sein, wenn er genügend Aufträge bekam, denn seit über zwei Jahren war Nicola nicht nur seine Sekretärin, sondern auch seine intime Freundin, die insgeheim hoffte, einmal seine Frau zu werden. Bis jetzt allerdings hatte sich Erich über dieses Thema ausgeschwiegen. Alle geschickten Fragen dazu, die Nicola ihm stellte, umging er geflissentlich und blockte sie zum Teil sogar ab, noch ehe sie sie überhaupt gestellt hatte. Trotzdem ließ sich die junge Frau nicht entmutigen. Wie oft hatte er ihr schon seine Liebe gestanden, wie oft über ihre halblangen blonden Haare gestrichen und ihr dabei tief in die Augen gesehen. O ja, Nicola fühlte sehr wohl, daß Erich sie liebte. Aber wie tief diese Liebe ging und wie dauerhaft sie war, das wußte sie natürlich nicht. »So – Feierabend«, seufzte er erleichtert. »Den haben wir uns jetzt auch redlich verdient.« Er warf Nicola einen forschenden Blick zu. »Ja, allerdings«, gestand die junge Frau und strich sich mit einer müden Geste das blonde Haar aus der Stirn. »Das war heute wirklich ein langer Tag.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 112

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sophienlust Bestseller – 35 –

Dem Leben neu geschenkt

Mein Findelkind aus Australien

Marietta Brem

»Sei mir nicht böse, Nicola, daß ich dich heute wieder so einspanne, aber du weißt, daß das Manuskript nächste Woche beim Verlag sein muß. Es bleibt uns also gar nichts anderes übrig, als mindestens noch eine Stunde zu arbeiten.«

Nicola Pollak, eine bildhübsche Frau von siebenundzwanzig Jahren, seufzte tief auf. Ihr Rücken schmerzte bereits, und in ihrem Kopf summte es wie in einem Bienenkorb. Aber sie ließ sich nichts anmerken. Sie wußte ja, daß Erich Rückert, ein bekannter Kriminalromanautor, meistens unter Zeitdruck arbeitete.

Eigentlich mußte sie auch froh sein, wenn er genügend Aufträge bekam, denn seit über zwei Jahren war Nicola nicht nur seine Sekretärin, sondern auch seine intime Freundin, die insgeheim hoffte, einmal seine Frau zu werden.

Bis jetzt allerdings hatte sich Erich über dieses Thema ausgeschwiegen. Alle geschickten Fragen dazu, die Nicola ihm stellte, umging er geflissentlich und blockte sie zum Teil sogar ab, noch ehe sie sie überhaupt gestellt hatte.

Trotzdem ließ sich die junge Frau nicht entmutigen. Wie oft hatte er ihr schon seine Liebe gestanden, wie oft über ihre halblangen blonden Haare gestrichen und ihr dabei tief in die Augen gesehen.

O ja, Nicola fühlte sehr wohl, daß Erich sie liebte. Aber wie tief diese Liebe ging und wie dauerhaft sie war, das wußte sie natürlich nicht.

»So – Feierabend«, seufzte er erleichtert. »Den haben wir uns jetzt auch redlich verdient.« Er warf Nicola einen forschenden Blick zu.

»Ja, allerdings«, gestand die junge Frau und strich sich mit einer müden Geste das blonde Haar aus der Stirn. »Das war heute wirklich ein langer Tag. Aber ich glaube, wir sind ein ganzes Stück vorangekommen.«

»Ja, du hast recht. Wenn wir noch einen Abend Überstunden machen, dann müßte das Manuskript in etwa drei Tagen fertig sein. Was meinst du?«

»An mir soll es nicht liegen«, antwortete Nicola wahrheitsgemäß. »Immerhin hast du mir hinterher eine Woche Urlaub versprochen. Oder sollte ich mich etwa verhört haben?«

Erich verzog sein Gesicht, als ob er gerade in eine Zitrone gebissen hätte. »Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern«, antwortete er nicht ganz überzeugend und schüttelte sich. »Du weißt doch, der Anruf gestern. Es ist ein sehr guter Auftrag, und ich will es mir mit dem Verlag nicht verderben. Sie zahlen sehr gut.«

»Also doch. Und ich habe dir vertraut«, schimpfte die hübsche Frau, wobei ein lustiges Funkeln in ihren Augen war. »Wieder kein Urlaub. Weißt du, wie man so etwas nennt? Nein?«

Sie erhob sich und stemmte resolut die Hände in die schlanke Taille.

»Ausbeutung ist so etwas, mein Lieber. Ausbeutung einer Abhängigen, falls du das noch nicht wissen solltest. Ich glaube, ich muß einmal ein kleines Briefchen an die Handelskammer schreiben. Sie sollen bei dir einmal nach dem Rechten sehen.«

Gespielt böse schaute Erich seine Sekretärin an. Dann kam er langsam auf sie zu und packte sie fest bei den Schultern.

Zärtlichkeit und Leidenschaft blitzten in seinen eisblauen Augen auf und raubten Nicola den letzten Rest von Überlegung. Atemlos schlang sie ihre Arme um seinen Hals, als er sie loslassen wollte.

»Halt mich, Erich, halt mich ganz fest. Ich... habe mich den ganzen Tag so nach dir gesehnt. Bitte, du darfst mich niemals verlassen, versprichst du mir das?«

Sie spürte, wie der Mann plötzlich erstarrte. Hatte sie etwas Falsches gesagt? Angst erfüllte ihr Herz, aber sie ließ sich nichts anmerken.

Seine Miene war unbeweglich, als er sie sanft von sich schob. »Ich habe einen riesigen Hunger«, stellte er lakonisch fest und drehte ihr den Rücken zu, um den Schreibtisch vollends abzuräumen. »Am besten, wir gehen gleich, dann bekommen wir vielleicht noch einen Tisch im Deutschen Kaiser. Oder willst du woanders hin?«

Enttäuscht ließ Nicola die Arme sinken. »Ist mir egal«, antwortete sie tonlos und ging zum Schrank, um ihren Mantel herauszuholen. Wieder war Erich ihr ausgewichen, dabei hatte sie sich so sehr gefreut.

»Was ist denn auf einmal los mit dir?« Ärgerlich runzelte der Mann die hohe Stirn. Insgeheim ahnte er wohl die Zusammenhänge, aber er wollte sie einfach nicht wahrhaben.

»Ich bin nur müde, weiter nichts«, antwortete Nicola und strich sich mit einer fahrigen Bewegung über die Augen. Das war nicht einmal gelogen. Sie fühlte sich tatsächlich so ausgelaugt, als ob sie schon nächtelang nicht mehr geschlafen hätte.

»Soll ich dich nicht lieber gleich nach Hause bringen? Wir könnten uns bei dir noch eine Kleinigkeit zum Essen richten.«

Erich Rückert war erleichtert, als Nicola zustimmend nickte. »Du hast recht. Ich habe keine Lust mehr, jetzt noch groß auszugehen.«

Das kam des öfteren vor, daß Erich sie nach Hause brachte und am nächsten Morgen gemeinsam mit ihr wieder zurückfuhr. Bisher waren es immer wunderbare Nächte gewesen.

Als sie die Treppe zu ihrer hübschen kleinen Wohnung hinaufstieg, war sie schon nicht mehr ganz so müde und enttäuscht wie noch vor wenigen Minuten. Viele Stunden lagen vor ihr, eine Nacht, in der noch viel geschehen konnte.

Einmal mußte Erich sich doch entscheiden und ihr sagen, wie er sich seine Zukunft vorstellte. Schließlich konnte es doch nicht ständig so weitergehen, daß er hin und wieder einmal heimlich eine Nacht bei ihr verbrachte und dann am Morgen ebenso heimlich die Wohnung wieder verließ, um dann unten in seinem Wagen zu warten, bis sie nachkam.

Gut, sie mußte anerkennen, daß er sich nur um ihren Ruf sorgte, denn daß der seine nicht der beste war, das wußte jedermann in Heidelberg.

Und trotzdem hätte sich Nicola am liebsten vor aller Welt zu diesem Mann bekannt, der allseits als Windhund verschrien war. Seit er mit ihr zusammen war, hatte es keine Eskapaden mehr gegeben, keine Flirts und auch keine heftigen Leidenschaften.

Das wußte Nicola genau, denn Erich hätte es ihr mit ziemlicher Sicherheit erzählt, wenn er irgendwo eine Eroberung gemacht hätte.

Als sie Nicolas Wohnung erreicht hatten, meinte Erich zärtlich: »So, jetzt kannst du dich gleich ausruhen. Mach es dir bequem.«

Mit elastischen Schritten stürmte der Mann auf die kleine Küche zu, in der er sich auskannte, als ob er hier zu Hause wäre. Im Kühlschrank fand er alles, was er für ein appetitliches Abendessen für zwei Personen brauchte. Bald durchzog ein angenehmer Duft Nicolas kleine Wohnung.

»So, gnädige Frau, es ist serviert.«

»Das riecht ja wunderbar«, lobte sie und lächelte ein bißchen wehmütig. Zu schön waren die Träume gewesen, die sie von der Zukunft geträumt hatte. Nun waren sie wie eine Seifenblase zerplatzt.

»Na, wie schmeckt es?« Beifallheischend schaute der Mann sie an und lächelte dann. »Sag bloß, du hättest es besser gekonnt.«

Nicola riß sich zusammen. Sie wollte sich den gemütlichen Abend nicht verderben.

»Es schmeckt ganz toll«, gestand sie und schnitt ein kleines Stück von dem Fleisch ab. »Du hast es ganz ausgezeichnet gewürzt.«

Erich nickte. »Ja, es ist mir gut gelungen«, antwortete er ohne falsche Bescheidenheit. »Übrigens wollte ich noch den neuen Auftrag mit dir besprechen.«

»Heute abend?« Nicolas Stimme klang enttäuscht.

»Ja. Irgendwann müssen wir es schließlich tun. Dieser Auftrag ist ungeheuer wichtig für mich.«

Daß er für mich sagte und nicht für uns, tat der jungen Frau in der Seele weh. Aber sie ließ sich nichts anmerken, sondern bemühte sich, weiterhin heiter und unverbindlich zu bleiben und fragte ihn all die Dinge, die er von ihr erwartete.

Als sie mit dem Essen fertig waren, hatten sie auch den neuen Auftrag durchgesprochen.

»Komm, Kleines, jetzt räumen wir die Küche miteinander auf, und dann gönnen wir unserem strapazierten Geist die wohlverdiente Ruhepause«, sagte Erich und stand auf.

Nicola erhob sich. »Einverstanden. Es bleibt mir ja nichts anderes übrig. Ich bin nur gespannt, wie es mit uns beiden weitergehen wird.«

Sie wußte selbst nicht, was auf einmal in sie gefahren war. Irgendwie ritt sie der Teufel, als sie das heiße Eisen einfach anpackte.

Sie merkte auch sofort, wie der Mann innerlich erstarrte. Er ließ die Arme sinken, die er gerade um sie hatte legen wollen. »Wie meinst du das?« fragte er gefährlich leise.

»So, wie ich es gesagt habe. Wir leben zeitweise zusammen wie Mann und Frau, dann machst du mir Vorschriften, als wären wir schon hundert Jahre verheiratet, aber über dieses Thema schweigst du dich beharrlich aus. Ich bin bereits siebenundzwanzig Jahre alt, lieber Erich.«

»Und ich bin neununddreißig«, antwortete Erich eisig. »Du weißt ganz genau, daß ich bereits zu alt bin, um noch eine Ehe einzugehen.«

»Wie bitte?« Nicola mußte sich anstrengen, um nicht in hysterisches Gelächter auszubrechen.

Mit allem hatte sie gerechnet, mit jeder nur möglichen Ausrede, ja, sogar mit der Begründung, daß er sie für eine Heirat nicht genug liebe. Aber daß er so einen fadenscheinigen, lächerlichen Grund nennen würde, das war doch ein starkes Stück.

»Sag mal, treibst du deine Scherze mit mir, oder wie soll ich das auffassen, was du gerade eben gesagt hast?« Nicola runzelte die Stirne. Noch war sie sich tatsächlich nicht sicher, wie er es gemeint hatte.

»Können wir nicht ein anderes Mal darüber reden?« versuchte er, sich so elegant wie nur möglich aus der Affäre zu ziehen. »Ich bin wirklich todmüde. Das beste wird wohl sein, wenn ich doch gleich nach Hause fahre, denn wenn ich hierbleibe, wird es nur endlos lange Diskussionen geben und zum Schlafen kommt keiner von uns beiden.«

»Ach ja, so ist es recht.« Nicola war so wütend, daß sie aufsprang und die Hände in die Seiten stemmte. Sie stand vor ihm wie ein Racheengel. Erich hätte sie am liebsten in die Arme genommen, so reizvoll fand er sie in diesem Augenblick.

Ihre blauen Augen funkelten, und um ihren Mund zuckte es, als ob sie gleich anfangen würde zu weinen. Aber sie beherrschte sich, denn sie wußte ganz genau, daß sie damit den Kampf schon verloren hätte.

»Du mußt mich schon für sehr naiv halten, Erich. Meinst du nicht, daß es sogar mir auffallen muß, daß du mich bloß für den Notfall warmhalten willst, falls dir nichts Besseres unterkommt. Nein, mein Lieber, für ganz so dumm darfst du mich nicht halten.«

»Bitte, Nicola, flipp doch nicht aus. Über dieses Thema können wir uns unterhalten, wenn wir etwas mehr Zeit haben und es nicht gerade Mitternacht ist.«

Erich Rückert war jetzt ärgerlich.

»Ist schon in Ordnung, Erich. Ich weiß, daß ich ein heißes Eisen angepackt habe. Es soll nicht mehr vorkommen, das verspreche ich dir. Nur eines will ich noch klarstellen. Ich werde weiterhin deine Sekretärin sein, solange du mich haben willst und brauchst. Sollte ich aber jemanden kennenlernen, mit dem ich meine Zukunft verbringen möchte, dann bist du mich los. Außerdem werden mit dem heutigen Abend auch unsere privaten Treffen zu Ende sein. Ich will nicht länger deine Geliebte sein, die man bei Bedarf hervorholen und dann wieder zur Seite stellen kann bis zum nächsten Mal. Ich will kein spätes Mädchen sein, eine alte Jungfer, die mit fünfzig Jahren der verlorenen Familie nachtrauert, die sie nie gehabt hat, weil sie auf den Mann gewartet hat, der ihrer gar nicht würdig war.«

»Nicola!« Erich wußte nicht, was er zu ihren Anschuldigungen sagen sollte. Er spürte nur, daß ihn jedes ihrer Worte wie ein Peitschenhieb traf.

»Wenn du es dir je überlegen solltest, dann laß es mich bitte wissen. Ich... ich werde dich nicht drängen, aber bitte, vergiß mich nicht ganz.«

Er drehte sich wortlos um und lief die Treppe hinunter.

Mit brennenden Augen schaute Nicola ihm nach. Wie gern hätte sie ihn zurückgerufen, ihn angefleht, bei ihr zu bleiben, aber ihr Mund blieb stumm.

*

»Wenn es so weiterschneit, dann können wir morgen Schlitten fahren«, stellte Pünktchen fest und schaute mit einem forschenden Blick zum Himmel, wo dunkle Wolken langsam dahinwanderten.

»Das wäre zu schön, um wahr zu sein.« Irmela Groote, ein

fünfzehnjähriges Mädchen mit langen blonden Haaren, auf denen jetzt eine rote Pudelmütze saß, runzelte die Stirn. »Ich kann noch nicht so recht daran glauben.«

»Doch, doch, ich spüre es genau. Dieses Jahr gibt es endlich wieder einmal ein weißes Weihnachtsfest. Du wirst schon sehen, Irmela, das werden tolle Ferien werden.«

Arm in Arm spazierten die beiden Mädchen durch den weitläufigen Park von Sophienlust. Das Kinderheim war sowohl für Pünktchen, die eigentlich Angelina Dommin hieß, als auch für Irmela Groote, deren Mutter und Stiefvater in Bombay lebten, zu einer neuen Heimat geworden.

»Eigentlich ist es schade, daß Sandra heute abgeholt wird. Ich habe mich richtig an sie gewöhnt, obwohl sie am Anfang gar nichts von uns wissen wollte«, sprach Pünktchen ihre Gedanken aus.

»Das darfst du nicht so eng sehen. Immerhin hat Sandra noch ihre Eltern. Sie konnten sie nur nicht gebrauchen, weil sie in Australien die Schaffarm von ihrem Großonkel übernehmen mußten.«

Irmela, das ältere der beiden Mädchen, hatte wie meist volles Verständnis. Schließlich wollte sie einmal Ärztin werden. Sie interessierte sich aber auch brennend für Psychologie.

»Ja, du hast recht«, stimmte Pünktchen zu und schaute die Freundin bewundernd an. »Aber dann haben wir sie doch herumgekriegt. Jetzt ist sie unsere Freundin geworden. – Sie kommen!« rief Pünktchen plötzlich und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund.

Langsam fuhr ein rotes Auto die breite Auffahrt herauf. Am Steuer saß ein Mann, soviel konnten die beiden Mädchen erkennen.

»Also holen sie Sandra wirklich. Ich habe bis jetzt noch gedacht, daß vielleicht etwas dazwischen gekommen wäre. Immerhin ist es schon später Nachmittag.«

»Das Flugzeug geht erst morgen früh, hat Tante Isi mir gesagt«, murmelte Pünktchen tonlos. Sie mochte nicht zugeben, wie schwer ihr der Ahschied von der neu gewonnenen Freundin fiel.