Spezial-Agent Mumie - Kleopatra total von der Rolle - Steve Cole - E-Book

Spezial-Agent Mumie - Kleopatra total von der Rolle E-Book

Steve Cole

4,9
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Altes Ägypten trifft 007:
Ein Junge. Eine Mumie. Eine verwickelte Mission


Neil staunt nicht schlecht, als im Fernsehen vom Fund der Grabkammer der legendären Königin Kleopatra berichtet wird. Noch weniger hat er damit gerechnet, dass er einige Augenblicke später im Schlafanzug über jenen ägyptischen Markt rennen muss, den er eben noch als Zuschauer betrachtet hat. Natürlich ist der Spezial-Agent Mumie nicht ganz unschuldig daran. Als auch noch Königin Kleopatra quicklebendig in Neils Küche erscheint, ist das Chaos vorprogrammiert.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 93

Bewertungen
4,9 (18 Bewertungen)
16
2
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Steve Cole

Aus dem Englischen von

Christoph Jehlicka

Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House

Für Caitlin Porter

1. Auflage 2015

© 2015 der deutschsprachigen Ausgabe

cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House, München

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

© 2014 Steve Cole

Die englische Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel:

»Secret Agent Mummy: Book 2. The Cleopatra Case«

bei Red Fox, einem Imprint von

Random House Children’s Publishers UK

Übersetzung: Christoph Jehlicka

Umschlagbild und Innenillustrationen: Fréderic Bertrand

Umschlagkonzeption: init | Kommunikationsdesign, Bad Oeynhausen

jk · Herstellung: AJ

Satz und Reproduktion: KompetenzCenter, Mönchengladbach

ISBN 978-3-641-15644-2

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Rätsel, Grusel, Spannung!

Chaos in Ägypten

Der Grabstein

Das Geheimnis der Kobra

Kleopatra ist da!

Königliche Gemeinheiten

Lasst die Schlacht beginnen!

Ein monstermäßiges Rätsel

Der Ruf des Kristalls

Einsatz im Roten Land

Verräterische Mumie

Ein Kampf auf Leben und Mullbinde

Sonne gut, alles gut

Geheimnisse des Alten Ägypten …

Kapitel 1

Rätsel, Grusel, Spannung!

Neil hatte einen Albtraum.

Eine riesige Frau mit schwarz geschminkten Augen starrte auf ihn herab. Ihre stolzen Gesichtszüge waren von einem blau-goldenen Kopfschmuck umrandet.

Sie sieht aus wie diese Königin aus dem Alten Ägypten, dachte Neil.

Hinter ihrem gewaltigen Kopf ging die Sonne auf. Sie war unglaublich hell. Dann ging eine weitere Sonne auf … und noch eine … und noch eine … bis der Kopf von sieben Sonnen umgeben war.

Plötzlich hörte Neil ganz in der Nähe ein unheimliches Glitschen … so als würde etwas Gruseliges, Schleimiges auf ihn zukommen!

Guck nicht hin!, sagte er sich. Du darfst nicht hingucken! Nein! Auf keinen Fall! Ooooh, du wirst doch wohl nicht …? Lass es sein, du Idiot! Nein! Neiiin!

Und doch konnte er sich selbst nicht davon abhalten.

Er drehte sich … und drehte sich … und drehte sich und schrie auf, als er merkte, dass …

… seine kleine Schwester, Ellie die Petze, ihn wachrüttelte.

»Wach auch, du Schnarchnase!«, sagte sie. »Frühstück ist fertig.«

Aber Neil steckte immer noch halb in seinem Traum und den Schrei, den er dort begonnen hatte, stieß er jetzt in Wirklichkeit aus. »Aaaaaaaahhhhhhhh!«

»Aua!« Die kleine Petze sprang ein Stück zurück und hielt sich die Ohren zu. »Wegen dir werd ich jetzt taub!«

Neil stöhnte. »Ich wusste, dass ich etwas Schreckliches sehen würde, wenn ich mich umdrehe. Aber ich wusste nicht, dass es etwas so Schreckliches ist.«

»Das sag ich Mama.« Mit wippenden Zöpfen rannte die kleine Petze aus dem Zimmer. »Mama! Mamiiiiii …!«

Verschwitzt und immer noch etwas zittrig, kletterte Neil aus seinem Bett und warf erst einmal einen Blick aus seinem Fenster – auf die große Pyramide im Nachbargarten.

Die Pyramide, die niemand außer ihm sehen konnte.

Die Pyramide, in der ein komplett in Mullbinden gehüllter Agent wohnte, der vor dreitausend Jahren zum ersten Mal einen Fuß auf die Erde gesetzt hatte … und der Neil in seine Welt hineingezogen hatte …

Ein Spezial-Agent Mumie!

Seitdem er diesen Spezial-Agent Mumie (oder Sam, wie Neil ihn der Einfachheit halber getauft hatte) kennengelernt hatte, hatte er die unglaublichsten Dinge gesehen: Zauberer und sprechende Katzen, fliegende Hunde, Häuser und Hügel, die vom Erdboden verschwanden …

Alles fing damit an, dass ich diese staubige, ägyptische Reliquie angefasst habe, erinnerte er sich. Durch sie habe ich jetzt die Fähigkeit, Dinge aus dieser verrückten, geheimen Mumienwelt zu sehen – ob ich will oder nicht.

Aber noch schlimmer war es natürlich, nach dem Aufwachen als Erstes seiner Schwester ins Gesicht blicken zu müssen. Er hatte vergessen, den selbstgebauten »Petzen-Detektor« zu aktivieren. Sonst hätte das Gerät, das er aus dem Bewegungsmelder eines alten Spielzeugs und seinem Wecker zusammengebastelt hatte, Alarm geschlagen, als sie zur Tür hereinkam.

Neil seufzte. Er konnte gut mit technischen Geräten umgehen – und der Mumienzauber hatte dafür gesorgt, dass er sich sogar mit den technologischen Errungenschaften aus Sams Heimat Ka-Ba bestens auskannte – aber selbst er konnte keinen Wecker erfinden, der ihn vor schlimmen Träumen bewahrte.

Er zog sich seinen Morgenmantel über den Schlafanzug und ging hinunter in die Küche. Die Petze saß bereits am Tisch und tat so, als würde sie schluchzen.

Seine Mutter hielt ihren Kaffeebecher umklammert und schob Neil eine Schale Cornflakes über den Tisch. »Sag Entschuldigung zu deiner Schwester.«

»Entschuldigung zu deiner Schwester«, wiederholte er gehorsam. Während Ellie ihn mürrisch anschaute und seine Mutter leise seufzte, schnappte er sich schnell seine Cornflakes und verschwand ins Wohnzimmer.

Der Fernseher war an. Es liefen die Morgennachrichten – langweilig. Neil war bereits drauf und dran, die Techniksendung einzuschalten, die er am Abend zuvor aufgenommen hatte, als er plötzlich auf etwas aufmerksam wurde, das aus dem allgemeinen Geschwafel des Moderators herausstach.

»Nach mehr als zweitausend Jahren wurde endlich das Grab der Kleopatra entdeckt – der letzten ägyptischen Pharaonin. Doch seltsamerweise fand man darin keine sterblichen Überreste! Waren etwa Grabräuber am Werk – oder haben die Experten einen gravierenden Fehler gemacht?« Der Moderator grinste. »Mehr über dieses Geheimnis aus dem Alten Ägypten erfahren Sie nun direkt von der Pressekonferenz aus Alexandria, wo man die ersten Schätze aus Kleopatras Grabkammer, die dort seit dem Jahre 30 vor Christus verborgen waren, heute der Weltöffentlichkeit präsentiert …«

In der nächsten Einstellung wurde das Bild einer Frauenstatue gezeigt.

Vor Schreck verschluckte sich Neil an seinen Cornflakes. »Das ist die Frau, die in meinem Traum am Himmel schwebte!« Mit weit aufgerissenen Augen und noch weiter offenstehendem Mund starrte er auf den Bildschirm. »Ich habe von Kleopatra geträumt und jetzt ist sie im Fernsehen!«

Als Nächstes wurde eine Gruppe seriös gekleideter Menschen gezeigt, die hinter einem Tisch in einer großen, marmorverkleideten Halle standen. Live aus dem Museum von Alexandria, besagte die hilfreiche Bildunterschrift. Die Schaulustigen machten »Oooohh!« und »Aaahh!«, während sie die Ausstellungsstücke auf dem Tisch betrachteten. Die Kamera zoomte näher heran: ein großer Topf, eine schicke, bunt bemalte Halskette, eine Goldfigur in Form einer Schlange …

Eine gut gekleidete Frau nahm die Schlange in die Hand. »Diese Statue hier unterscheidet sich von allen bisher bekannten ägyptischen Kunstobjekten. Es ist ein Rätsel, weshalb sie sich in Kleopatras Grab befand. Natürlich wissen wir, dass Kleopatra durch den Biss einer Kobra ums Leben kam …«

Plötzlich sprang ein Mann im langen, braunen Mantel und mit einem komischen Hut auf dem Kopf ins Bild. »Dürfte ich das wohl mal sehen?«

Erschrocken sah Neil, wie der Mann ihr die goldene Figur aus den Händen riss und sich damit auf und davon machte.

»Haltet den Dieb!«, rief die Frau.

»Diese Kobra ist unbezahlbar!«, schrie einer der anderen Wissenschaftler. »Lasst ihn nicht entkommen!«

»Tut mir leid! Ich bitte vielmals um Verzeihung …« Die Kamera zoomte näher an das Gesicht des Diebes heran, während dieser über die Schulter rief, »Mumie … äh, Mann auf der Flucht! Ein Mann natürlich.«

In dem Moment entdeckte Neil die Mullbinden unter dem Mantel des Mannes – Mullbinden, die nur er mit seinen verzauberten Augen sehen konnte – und diesmal schleuderte er vor Schreck gleich die ganzen Cornflakes samt der Milch in die Luft. Er bekam kaum noch mit, dass sie sich über die gesamte Couch verteilten.

»Das ist Sam!«, kreischte er und schoss auf den Fernseher zu. »Der Spezial-Agent Mumie klaut Kleopatras Schatz – vor laufenden Kameras! Aber warum?«

Kapitel 2

Chaos in Ägypten

»Sam, du Idiot!« Neils Augen klebten förmlich am Bildschirm, während sein Mumien-Freund aus der Tür rannte – dicht gefolgt von einer Horde Polizisten, Reportern und Wissenschaftlern. Sogar ein paar Soldaten mit Gewehren im Anschlag waren ihm auf den Fersen!

Neil schüttelte den Kopf. Sein mumifizierter Kumpel besaß Zauberkräfte und er hatte ein wahrhaft großes Herz, aber er war mit Sicherheit nicht der cleverste Agent aller Zeiten. Würde er seinen Verfolgern entkommen können?

Plötzlich wurde es in Neils Wohnzimmer unglaublich hell. Als das Licht wieder ein wenig nachließ, kam eine merkwürdige Kreatur zum Vorschein, die ein ganzes Stück über dem Boden schwebte. Sie wurde von kleinen Raketenantrieben in der Luft gehalten, die sich an jeder ihrer vier Pfoten befanden, und sie sah aus wie ein blauer Metallhund mit spitzen Ohren, einer scharfen Schnauze und einem bandagierten Hintern.

»Mupo!« Überrascht begrüßte Neil das ungewöhnliche Haustier seines Freundes Sam. Dann stöhnte er auf, weil das Hinterteil des Hundes wie ein übereifriger Welpe vor seinem Gesicht herumwuselte. Mupo wedelte ihm den bandagierten Schwanz um die Ohren, dass ihm ganz schwindelig wurde. »Bäh! Sitz, Mupo!«

Genau wie Sam kam auch Mupo aus dem Reich Ka-Ba, das im übernächsten Universum lag. Vor langer Zeit waren die Erde und Ka-Ba durch eine Art Weltraumtunnel verbunden gewesen. Die mächtigen Wesen aus Ka-Ba hatten diesen Tunnel erkundet und waren so im Alten Ägypten gelandet, wo die Menschen sie als Götter verehrten. Doch als immer mehr Schurken aus Ka-Ba auf die Erde flüchteten, um dort für Ärger zu sorgen, wurden die Spezial-Agenten Mumien ausgesandt, um sie zu fangen! Mupo hatte Sam als eine Art Polizeihund zur Seite gestanden – bis nach einem schrecklichen Zwischenfall nur noch sein lädiertes Hinterteil übrig geblieben war. Doch mithilfe seiner Roboterkörper war er nach wie vor in der Lage, sein Herrchen auch weiterhin im Kampf gegen alle übergeschnappten Übeltäter zu unterstützen …

»Was machst du in meinem Wohnzimmer, Mupo?« Nervös schaute Neil in Richtung Küchentür – seine Mutter und die kleine Petze wussten natürlich nichts von seinem geheimen Leben als Helfer des ka-banischen Detektivduos, und er wollte auf keinen Fall, dass sich daran etwas änderte. »Was macht Sam in Ägypten? Was ist da los?«

Mit einem gedämpften Bellen kam ein Papierstreifen zwischen Mupos Lippen hervor:

HÄRRCHÄN IN GÄFAAR ++ BRAUCHÄ DAINÄ HILFÄ BAI DÄR RÄTTUNG ++

»Häh?« Neil runzelte die Stirn. »Aber … er befindet sich auf einem anderen Kontinent. Und ich bin noch nicht einmal angezogen …«

Er wurde augenblicklich still, als er merkte, dass sich die Tür öffnete. So schnell er konnte, schnappte er sich den schwebenden Mupo, versteckte ihn hinter dem nächstgelegenen Vorhang und stellte sich davor – gerade noch rechtzeitig, bevor die kleine Petze das Zimmer betrat.

»Wieso guckst du denn die langweiligen Nachrichten?«, fragte sie. Dann sah sie die Sauerei aus Milch und Cornflakes auf der Couch und ihre Miene hellte sich auf. »Ooooh, Neil, du Volltrottel! Dafür wird Mama dich umbringen!«

Während die Petze wieder in die Küche rannte, um ihrem Spitznamen alle Ehre zu machen, zog Neil schnell den Vorhang zurück und sah nach Mupo. »Okay, mein Freund, ich hab’s mir überlegt – lass uns von hier verschwinden!«

Mupo bellte. Sein Körper bebte bereits vor Energie und sein zerlumpter Schwanz rotierte wie ein Propeller. Er strahlte ein silbriges Leuchten aus, das ihn und Neil in Windeseile umschloss.

Die bekannte Umgebung des Wohnzimmers löste sich – WUUSCH! – in Luft auf und im nächsten Moment fand sich Neil in einem Strudel aus Licht und Dunkelheit wieder. Er klammerte sich an den Roboterhund und die beiden taumelten gemeinsam durch Raum und Zeit, bis …

RUMMS!

Neil lag flach auf dem Rücken und hatte einen bandagierten Hundehintern auf dem Bauch. Während er Mupo von sich herunter schob, spürte er das Brennen der Sonne durch den Stoff seines Schlafanzugs. Schockiert stellte er fest, dass er sich auf einem betonierten Platz vor einem großen alten Gebäude befand, über dessen Eingang der Schriftzug Museum von Alexandria prangte. Am Horizont ragten die Spitzen zerbröckelnder Pyramiden empor.