Splitter der Wirklichkeit - Matthias Sturmhain - E-Book

Splitter der Wirklichkeit E-Book

Matthias Sturmhain

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Beschreibung

Splitter der Wirklichkeit Im Jahr 2024 zerreißt ein mysteriöser Riss die Realität und entfesselt eine dunkle Macht, die alles verschlingt, was sie berührt. Eine ungleiche Gruppe von Überlebenden – ein zynischer Söldner, eine geheimnisvolle Magierin, ein idealistischer Krieger und eine listige Diebin – wird in den Kampf um ein uraltes Artefakt verwickelt, das die Macht besitzt, die Welt zu retten oder endgültig ins Chaos zu stürzen. Doch die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, während sie erkennen, dass die Dunkelheit nicht nur in der Welt, sondern auch in ihnen selbst lauert. In einer zerstörten Welt, in der Gewalt, Intrigen und schwarzer Humor regieren, steht die Gruppe vor der letzten Entscheidung: den ewigen Kreislauf von Zerstörung und Erneuerung zu akzeptieren – oder ihn für immer zu brechen. Eine düstere, packende Geschichte voller Spannung, kompromissloser Action und einer Welt, die in ihren Grundfesten zerrissen wird.

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Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Titel: Splitter der Wirklichkeit

Autor: Matthias Sturmhain

Biografie:

Matthias Sturmhain wurde 1983 in einer kleinen Stadt im Harz geboren und wuchs umgeben von dichten Wäldern und alten Sagen auf, die seine Fantasie früh beflügelten. Nach einer Ausbildung zum Schreiner und einigen Jahren als Reisender quer durch Europa ließ er sich in einer Großstadt nieder, wo er sich dem Schreiben widmete. Seine Geschichten, geprägt von düsteren Welten und zerrissenen Figuren, verbinden rohe Gewalt mit tiefgründigen Fragen nach Moral und Identität.

Inspiriert von historischen Mythen, der Natur und seinen eigenen, erzählt Sturmhain von der Schönheit und den Schrecken des Unbekannten. Wenn er nicht schreibt, findet man ihn oft in abgelegenen Landschaften oder vertieft in alten Chroniken, auf der Suche nach dem nächsten Funken für seine Geschichten.

Kapitel 1: Der Pechvogel

Der Abend in der „Schrottplatz-Bar“ in einem Industriegebiet von Stuttgart verlief genauso miserabel, wie Erik es erwartet hatte. Der Laden war eine Mischung aus Internetcafé, Kneipe und Dealer-Treffpunkt. Flackernde Neonröhren tauchen die grauen Wände in ein trübes Blau, und der Geruch von abgestandenem Bier vermischte sich mit dem beißenden Aroma von kaltem Zigarettenrauch. Erik saß an einem wackeligen Tisch, vor sich einen Laptop mit einem Display, das an eine Ecke gesplittert war.

„Sag mal, hackst du da grad die NSA oder warum glotzt du so konzentriert?“ Der Kommentar kam von Kev, einem breitgebauten Typ mit einem Kinn, das aussah wie ein Amboss, und einem IQ, der vermutlich ähnlich geformt war. Erik hob den Kopf und schenkte ihm einen genervten Blick. „Ja genau, Kev. Die NSA interessiert sich brennend für deinen Internetverlauf mit den ganzen ‚Stiefmutter und ihr Poolboy‘-Videos.“

Kev zog eine Augenbraue hoch, grinste schief und knallte ein Glas billigsten Fusel auf den Tisch. „Witzig. Echt witzig. Pass lieber auf, dass du deine Kohle rausrückst, bevor ich deine Fresse als Korkenzieher benutze.“

Erik rieb sich den Nacken und verdrehte die Augen. „Entspann dich. Der Typ, der mich für den Job bezahlt, kommt gleich. Ich bin nicht hergekommen, um dir auf die Nerven zu gehen.“

Kev schnaubte abfällig, drehte sich um und schob sich durch die drängenden Gestalten, die in der Bar herumlungerten. Hier war niemand sauber, weder die Gäste noch die Wände, und Erik fühlte sich jedes Mal, wenn er herkam, wie ein Charakter in einem schlechten Film. Aber die Schrottplatz-Bar war ein Ort, wo man ungestört Deals abwickeln konnte, und in Stuttgart gab es davon nicht viele.

Er wandte sich wieder seinem Laptop zu. Die Datei, die ihm zugespielt wurde, war nicht nur verschlüsselt, sondern auch gespickt mit Firewalls, die ein Albraum selbst für einen erfahrenen Hacker wie ihn waren. Er kaute an seinem Daumennagel und fluchte leise vor sich hin, als plötzlich ein leises Summen durch die Bar ging. Es war schnell unmerklich, ein dumpfes Brummen, das eher ein Gefühl als ein Geräusch war.

„Was zum Teufel?“ murmelte Erik und starrte auf den Bildschirm, der plötzlich begann, seltsam zu flackern. Die Codes, die vorher eine unüberwindbare Barriere gewesen waren, lösten sich auf, wie von einer unsichtbaren Hand weggewischt. Eine neue Datei tauchte auf, ihr Titel war in einer seltsamen, runenartigen Schrift verfasst.

„Was soll das denn jetzt sein?“ Er klickte darauf.

Der Bildschirm wurde schwarz. Dann leuchtet ein Bild auf, das wie ein Relief aus Flammen und Rauch wirkte. Eine Stimme ertönte, tief und vibrierend, als würde sie aus den Tiefen der Erde kommen.

„Loki“, rief die Stimme, „Chaos ist dein Blut. Du wirst es akzeptieren, oder du wirst davon ausgehen.“

Erik wich erschrocken zurück, während der Laptop plötzlich Funken sprühte. „Scheiße, scheiße, scheiße!“ rief er und stieß den Tisch um, als der Laptop explodierte. Die Menschen in der Bar schrien, Gläser klirrten, und Kev war der Erste, der sich auf Erik stürzte.

„Was zur Hölle machst du da, du Spinner?“ Kev packte Erik am Kragen und zog ihn hoch, aber bevor Erik antworten konnte, passierte etwas Merkwürdiges. Ein Schwall heißer Luft strömte durch den Raum, und Erik spürte, wie sich eine Energie in ihm aufbaute, die er nicht verstand. Ohne darüber nachzudenken, griff er Kevs Handgelenk – und ein plötzlicher Knall ließ den Muskelberg zurücktaumeln.

„Verpiss dich von mir, du Affe!“ schnappte Erik, aber Kev sah ihn nur entsetzt an, als hätte er einen Geist gesehen.

„Deine Augen...“ Kevs Stimme zitterte. „Die sind... orange?“

„Was laberst du für'n Scheiß?“ Erik wischte sich über das Gesicht, aber bevor er weitere Fragen stellen konnte, brach die Hölle los. Die Tür der Bar wurde aufgerissen, und drei maskierte Gestalten stürmten hierin, bewaffnet mit schwarzen Pistolen und einer Aura, die nichts Menschliches hatte.

„Wo ist er?“ schrie einer der Männer, während ein anderer einer der Gäste einfach beiseite schleuderte.

„Ey, was soll der Scheiß? Habt ihr 'nen Arsch offen?“ Kev warf sich den Angreifern entgegen, aber er wurde mit einem einzigen Schlag an die Wand geschleudert. Blut lief aus seinem Mundwinkel, und Erik wusste, dass das hier nichts war, womit er sich anlegen wollte.

„Das ist meine Chance zu verschwinden“, murmelte er und schob sich rückwärts Richtung Notausgang.

„Erik.“ Die Stimme kam von einer der maskierten Gestalten, die plötzlich direkt vor ihm stand, obwohl sie eben noch am Eingang war. „Du bist unser Ziel. Komm mit uns, und es wird weniger schmerzhaft.“

„Ich glaube, da passe ich lieber.“ Erik trat einen Schritt zurück, aber bevor er reagieren konnte, packte die Gestalt seine Schulter. Ein Schwall von Hitze durchfuhr ihn, und er spürte, wie die Energie in ihm wieder aufflammte.

„Lass los, du Wichser!“ rief er und schlug mit der Faust zu. Die Gestalt flog durch den Raum und krachte gegen die Bar, wo Flaschen und Gläser splitternd zu Boden gingen.

Die beiden anderen zögerten kurz, dann ging sie langsam auf ihn zu. Erik hatte keine Ahnung, was gerade geschah, aber eine Sache war klar: Sein Leben hatte sich in genau diesem Moment grundlegend verändert.

Kapitel 2: Ungebetene Gäste

Erik stolperte aus der Schrottplatz-Bar, die Hände noch von Scherben und Asche dreckig. Sein Herz raste, als er durch die engen Gassen des Industriegebiets rannte, vorbei an heruntergekommenen Lagerhallen und gestapelten Schrottautos, die wie stumme Zeugen über ihn ragten. „Was zur Hölle war das? Wer waren diese Psycho-Ninjas?“ keuchte er, während seine Schuhe auf dem nassen Asphalt klatschen.

Sein Kopf war ein Wirrwarr. Explodierende Laptops, glühende Augen und diese übernatürliche Energie, die ihm durch die Adern jagte – das war doch nicht real. Das konnte nicht real sein. Aber der Schmerz in seiner Schulter, wo ihn einer dieser Freaks gepackt hatte, fühlte sich verdammt echt an.

„Bleib steh, du kleiner Penner!“ Die Stimme eines der maskierten Männer hallte durch die Straße. Erik warf einen Blick über die Schulter und sah sie näher kommen, mit der Präzision von Raubtieren. „Ja, klar, ich warte hier, bis ihr mich abknallt.“ Habt ihr sonst noch Wünsche?“ fauchte er, mehr zu sich selbst als zu ihnen.

Er nahm eine scharfe Kurve und landete in einer Sackgasse. „Scheiße!“ fluchte er, während er verzweifelt nach einem Fluchtweg suchte. Ein rostiges Baugerüst an der Seite einer Lagerhalle schien seine einzige Chance zu sein. Ohne groß darüber nachzudenken, packte er die Leiterprossen und zog sich keuchend nach oben.

„Läuft doch ganz gut“, murmelte er und kletterte weiter, als eine Kugel knapp neben ihm einschlug. Splitter von rostigem Metall flogen in sein Gesicht. „Na super, die haben Knarren. Warum auch nicht?“ Er zog sich mit einem letzten Kraftakt auf das Flachdach der Halle.

Kaum oben angekommen, merkte er, wie sein Atem schwer ging. Doch bevor er sich sammeln konnte, tauchte eine der maskierten Gestalten plötzlich neben ihm auf, als sie sich durch die Luft teleportiert hatte. „Du bist ganz schön schnell für 'nen Nerd“, sagte der Angreifer mit einem kehligem Lachen, während er ein Kunstmesser zog, das im schwachen Licht bläulich schimmerte.

Erik wich zurück, die Hände vor sich erhoben. „Hör zu, ich weiß nicht, was ihr wollt, aber ich verspreche euch, ich bin die falsche Zielperson.“ Ich bin ein Niemand. Ein Typ, der sich Pornos ohne Werbung leisten will. Mehr nicht.“

„Du bist mehr, als du denkst“, zischte der Maskierte und sprang auf ihn zu. Erik duckte sich instinktiv, und seine Knie gaben nach, als der Angreifer an ihm vorbeischoss. Doch statt aufzuschlagen, landete er elegant wie eine Katze.

„Oh, schon komm. Das ist doch wie in einem beschissenen Videospiel!“ schrie Erik, als er über das Dach rannte. Der Maskierte verfolgte ihn, seine Schritte kaum hörbar, als wären sie eins mit dem Wind.

„Das reicht“, murmelte Erik. Ein Teil von ihm wusste, dass er keine Chance hatte. Aber dieser andere Teil, der seit der Bar in ihm brodelte, war eine andere Meinung.

Ohne nachzudenken, drehte Erik sich um und ballte die Fäuste. Eine Welle von Hitze schoss durch seinen Körper, und plötzlich explodierte etwas um ihn herum. Der Maskierte wurde von der Druckwelle getroffen und kreischend vom Dach. Erik starrte entsetzt auf seine Hände, die leicht glühten, als hätte er einen Ofen berührt.

„Was zur... Ich hab den nicht mal berührt!“ murmelte er.

„Faszinierend.“

Die Stimme kam aus dem Schatten. Erik wirbelte herum und sah eine Frau, die lässig auf dem Dach stand, als hätte sie alles beobachtet. Sie trugen einen schwarzen Mantel, der im Wind flatterte, und ihre langen blonden Haare fielen wie ein Wasserfall über ihre Schultern. Ihre Augen funkelten wie Eis, und ein selbstgefälliges Lächeln spielte um ihre Lippen.

„Wer zum Teufel bist du?“ fragte Erik und wich zurück.

„Freya“, sagte sie, als wäre der Name eine Erklärung für alles. „Und du bist ein größerer Idiot, als ich erwartet hatte.“ Chaosmagie in der Öffentlichkeit? Wirklich? Hast du auch gleich 'ne Leuchtreklame bestellt, damit jeder Arsch weiß, wo du bist?“

„Freya? „Klingt wie ein Charakter aus einem schlechten Fantasy-Roman“, konterte Erik. „Was machst du hier? Willst du mich auch umlegen, oder bist du nur zum Zuschauen da?“

Freya zog eine Augenbraue hoch. „Ich bin hier, um dich zu retten, du Hirni.“ Aber ehrlich gesagt überlege ich, ob es nicht einfacher wäre, dich den anderen zu überlassen.“

„Hör zu, Lady. Ich weiß nicht, was hier abgeht, aber ich will einfach nur nach Hause.“

„Nach Hause? Süß. Und dann? Hoffst du, dass der ganze Mist von allein verschwindet? Die Leute, die dich jagen, höre nicht auf. Nicht, solange du atmest.“

„Und was willst du dann? Mich babysitten?“ Erik verschränkte die Arme vor der Brust, obwohl seine Knie noch immer zitterten.

Freya trat näher, ihre Stiefel klickten leise auf dem Metall des Dachs. „Was ich will, ist irrelevant. Was du willst, ist zu überleben. Und dafür musst du lernen, mit dem Chaos umzugehen, das du gerade freigesetzt hast.“

Erik öffnete den Mund für eine schnippische Bemerkung, als er plötzlich einen Schuss hörte. Die Kugel schlug nur wenige Zentimeter neben seinem Fuß ein. Er sprang zurück, während Freya sich umsah.

„Oh, sie haben Verstärkung gerufen. Wie süß.“ Sie zog ein Art Schwert, das aus Licht zu bestehen schien, und lächelte Erik an. „Halt dich zurück, Kleiner. Das hier wird blutig.“

„Blutig? Was soll das heiße?“

Doch bevor Freya antworten konnte, stürmten drei weitere maskierte Gestalten aufs Dach. Freya wirbelte herum, und das Licht ihres Schwerts schnitt durch die Nacht wie ein Laserstrahl. Erik sah zu, wie sie einen der Angreifer mit einem einzigen Hieb in zwei Hälften teilte.

„Okay“, murmelte Erik, während er sich rückwärts Richtung Dachkante bewegte. „Das ist jetzt offiziell der schlimmste Tag meines Lebens.“

Freya blickte kurz über die Schulter und grinste. „Gewöhn dich dran. Es wird noch schlimmer.“

Kapitel 3: Blut und Belehrung

Das Dach verwandelte sich in eine Schlachtbank. Freyas Schwert aus reinem Licht zog glühende Bögen durch die Nacht, und die Angreifer fielen wie Dominosteine, zerhackt, zerfetzt oder einfach in Rauch aufgelöst. Erik stand mit dem Rücken zur Dachkante und versuchte, nicht über die Rüstung zu kotzen, während der Gestank von verbranntem Fleisch und Metall in der Luft hing.

„Heilige Scheiße, was bist du? Ein verdammtes Manga-Sailor-Moon-Verschnitt? Das Schwert ist doch nicht normal!“ brüllte Erik, als einer der Maskierten, halb zerfetzt, röchelnd auf den Boden krachte. Freya blickte ihn über die Schulter hinweg an, ihr Blick war kalt wie ein scharfer Winterwind.

„Wenn du nicht bald lernst, die Klappe zu halten und zuzusehen, wirst du genauso enden wie diese Idioten hier“, zischte sie, bevor sie mit einer schnellen Drehung den letzten Gegner enthauptete. Sein Kopf peitschte in einem blutigen Bogen durch die Luft und landete direkt vor Eriks Füßen.

„Oh, na super! Genau, was ich gebraucht habe!“ Erik wich zurück, stolperte und landete auf seinem Hintern. Der Kopf rollte ein Stück weiter, als würde er sich über ihn lustig machen. „Perfekt. Ich werde garantiert Albträume haben. Danke, Freya. Wirklich, danke.“

Freya wischte das Schwert an der Jacke eines der Leichen ab, obwohl kein Tropfen Blut daran haftete, und ließ es dann verschwinden. Einfach so, als wäre es in Luft aufgelöst. „Hör auf, rumzujammern. Das hier war nur die Begrüßungsparty.“

„Begrüßungsparty? Was zur Hölle? Willst du mir sagen, dass da draußen noch mehr von diesen Irren rumschleichen?“ Erik sprang auf und wedelte mit den Armen. „Und was, wenn ich einfach sage: Nein danke, ich geh nach Hause, bestell 'ne Pizza und tu so, als hätte ich nie in diesen Scheiß reingezogen?“

Freya verschränkte die Arme und fixierte ihn mit einem Blick, der deutlich machte, wie sehr sie ihn für einen Vollidioten hielt. „Weißt du, was passiert, wenn du versuchst, dich aus dem Spiel zu nehmen?“ Sie kommen wieder. Vielleicht morgen, vielleicht in drei Wochen. Und als nächstes bringen sie keine Pistolen und Spielzeugmesser mit. Sie bringen Kreaturen, die dich nicht nur umbringen, sondern Stück für Stück auseinanderreißen, während du noch bei Bewusstsein bist. Klingt das nach 'nem Plan?“

Erik schüttelte den Kopf und schnappte nach Luft. „Nein, das klingt nach einem Albtraum. Aber ehrlich gesagt fühlt sich das hier schon wie einer an. Und wie wär’s, wenn du mir erklärst, was eigentlich los ist? Warum ich? Was ist diese Scheiß-Chaosenergie? Und vor allem: Wer bist du, dass du hier die krasse Kriegerprinzessin spielst?“

Freya hob eine Augenbraue. „Kriegerprinzessin? Das ist neu. Aber gut, ich gebe dir die Kurzfassung, weil du offensichtlich zu doof bist, um die Details zu kapierieren. Du hast Chaosmagie in dir. Wahrscheinlich durch irgendeinen dämlichen Zufall. Und diese Magie zieht Leute an, die sie entweder kontrollieren oder zerstören wollen. Ich bin hier, um sicherzustellen, dass du nicht rührst, bevor du lernst, damit umzugehen.“

„Chaosmagie? Klingt wie was, das sich ein Teenager ausgedacht hat, der zu viel D&D spielt.“ Erik ließ sich gegen die Rüstung fallen und schnaubte. „Okay, Freya, du bist ja die Expertin. Wie lerne ich, das zu kontrollieren? Gibt's dafür 'ne App oder muss ich jetzt Räucherstäbchen kaufen und Meditationskram machen?“

Freya tritt näher und greift Erik am Kragen. „Du lernst das, indem du aufhörst, ein selbstmitleidiges Arschloch zu sein.“ Diese Energie ist mächtig. Aber sie macht dich auch unberechenbar. Das heißt, wenn du dich nicht zusammenreißt, wirst du am Ende selbst zur Gefahr für alle um dich herum.“

„Ach, na klar, weil mein Leben bisher so sicher und stabil war“, fauchte Erik zurück. „Erst der Wahnsinn in der Bar, dann diese Freaks mit den Masken, und jetzt du mit deinen Weltuntergangswarnungen.“ Weißt du was? Vielleicht werde ich ja gar keine Chaosmagie haben. Kann ich die zurückgeben? Also 'ne Art Umtauschrecht?“

Freya ließ ihn los und schüttelte den Kopf. „Du kannst es nicht loswerden.“ Das ist wie eine Krankheit, aber eine, die dich stark machen kann, wenn du sie kontrollierst.“

„Oh, super. Chaos-AIDS. Genau das hat noch gefehlt.“ Erik fuhr sich mit den Händen durchs Haar.

Freya verzog die Lippen zu einem gefährlichen Lächeln. „Wenn du meinst, dich lustig machen zu müssen, bitteschön. Aber lass mich dir eins klarmachen: Deine Scheiß-Energie hat diesen Leuten den Weg zu dir gewiesen. Das heißt, solange du dich nicht zusammenreißt, wird das hier immer wieder passieren.“