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Sie hat einen Traum – und wird zum Opfer: Der fesselnde Kriminalroman "Spur in die Dunkelheit" von Tilmann Schott jetzt als eBook bei dotbooks. Was muss man aufgeben, um seinen großen Traum zu erfüllen? Die junge Moldauerin Irina hofft auf ein besseres Leben im "Goldenen Westen" – und erkennt zu spät, dass sie sich den Falschen anvertraut hat: Geschunden und missbraucht wird sie in eine deutsche Hafenstadt verschleppt. Durch einen Zufall kreuzt ihr Weg den des Dozenten Frank Thervall. Er will Irina helfen und sie aus diesem Albtraum befreien. Aber wer sich mit den skrupellosen Schleppern des modernen Sklavenhandels anlegt, riskiert sein Leben … Bewegend und gnadenlos offen erzählt: Ein packender Kriminalroman, der Licht auf das dunkle Geschäft mit dem Leid wirft! Jetzt als eBook kaufen und genießen: "Spur in die Dunkelheit" von Tilmann Schott. Wer liest, hat mehr vom Leben. dotbooks - Der eBook-Verlag.
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Seitenzahl: 388
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Über dieses Buch
Die junge, intelligente Moldauerin Irina träumt von einem Leben im „Goldenen Westen“. Sie fasst Vertrauen zu den falschen Leuten und findet sich geschunden und missbraucht in einer deutschen Hafenstadt wieder. Kann sie dort auf die Hilfe von Professor Frank Thervall bauen oder führt ihr Weg sie wieder zurück auf die Spur der Tränen?
Fakten- und kenntnisreich verdichtet der Jurist und Kriminologe Tilmann Schott seine Erfahrungen mit dem modernen Sklavenhandel in Europa zu einem hochspannenden Kriminalroman.
Über den Autor
Tilmann Schott, Jahrgang 1963, wuchs in Hamburg auf und zog 1990 nach Berlin. Er war als Richter am Kriminalgericht Berlin-Moabit sowie in der kriminologischen Forschung tätig. Seit 2004 ist er Professor an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Lübeck. Zu seinen Unterrichtsgebieten gehören unter anderen das Visa- und Einreisesystem der EU und die Bekämpfung der Schleuserkriminalität. Tilmann Schott ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und deren Kinder an der Ostsee.
Die Website des Autors: www.tilmann-schott-luebeck.de
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Originalausgabe Juli 2012
Copyright © 2012 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Redaktion: Dr. Leyla Sedghi
Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München
Titelbildabbildung: © Wong Sze Fei – Veer.com
ISBN 978-3-943835-09-0
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Tilmann Schott
Die Spur der Tränen
Keine Einsamkeit ist größer als die eines Menschen in der falschen Umgebung.
Hätte er sich nur nicht umgesehen! Es waren dunkle Wolken aufgezogen, um die strahlende Sonne dieses Herbsttages zu verdecken, der Wellengang auf dem Öresund wurde deutlich unruhiger, und das Signal einer aus dem Hafen auslaufenden Fähre ließ Frank Thervall sich noch einmal umdrehen. Dabei erblickte er etwas Eckiges im feinen Sand des Strandes, beugte sich herab und hob es auf. Es war eine Klarsichthülle, in der sich eine Plastikkarte, ein Kørekort, befand, ein dänischer Führerschein von der anderen Seite des Sundes, aus Kopenhagen. Unwillkürlich warf Frank Thervall einen Blick auf die Öresundbrücke, die sich majestätisch hinter den Klippen im Stadtteil Limhamn über die Ostsee erhob, um die südschwedische Region Skåne mit der dänischen Hauptstadt zu verbinden. In seinem Rücken lag die in Malmös Norden neu geschaffene Hafencity von Västra Hamnen mit Sundpromenade, Neubauten und ihrem alles überragenden Wahrzeichen Turning Torso, das Geschäfte und Wohnungen in mehr als 50 Etagen beherbergte. Vermutlich war der Führerscheininhaber von Kopenhagen aus herübergefahren, in Malmö am Strand gewesen und hatte seinen Kørekort hier verloren. Thervall steckte den Führerschein in die Tasche seiner Jeans, um ihn bei nächster Gelegenheit bei der Polizei abzugeben. Hätte er nur geahnt, welche Kette von Zufällen er in Gang setzen würde, die sein eher belangloses und halbwegs geordnetes Leben aus den Angeln heben würde – er hätte das Dokument zurück in den Sand fallen lassen. Er verließ Ribersborgs Strand und stieg auf die Holzbrücke, die zur Strandsauna Kallbadhus führte. Dort schwang er sich auf sein am Geländer angelehntes Fahrrad.
Einige wenige Skater und Jogger begleiteten ihn an diesem bereits sehr kühlen Oktobernachmittag auf dem Weg an der Strandpromenade, bis er in die Mariedalsvägen abbog und an der Stadtbibliothek vorbeifuhr. Hier endeten die Schienen der alten Museumsstraßenbahn im Nichts und symbolisierten den offenen Ausgang der Diskussion über die Frage, ob die vor dreieinhalb Jahrzehnten eingestellte Straßenbahn nicht als moderne Stadtbahn wieder in ganz Malmö eingeführt werden sollte, um die chronisch überfüllten Stadtbusse von Skånetrafiken zu entlasten. Konkrete Vorüberlegungen in diese Richtung zu entwickeln – das war das Projekt, über das Kristina Lindström ihre Dissertation schrieb und durch das Frank Thervall sie hier kennengelernt hatte, in der Stadtbibliothek, an deren großzügiger Glasfront er eben vorbeiradelte. Thervall lenkte sein Fahrrad quer über den Gustav-Adolfs-Torg. Der gepflasterte Platz, von einer Seite von einer großen Bushaltestelle und von den drei anderen Seiten von Altbauten, Hotels und einer modernen Einkaufspassage umrahmt, stellte einen zentralen Treffpunkt dar. Ein kunstvoller Brunnen und konisch geformte Laternen, deren Masten in der für das Stadtwappen typischen dunkelgrünen Farbe lackiert waren, verbanden nostalgischen Charme mit modernem urbanem Design. Frank bog in die abwechselnd von Altbauten und modernen Häusern gesäumte Stora Nygatan ein und hielt am Eingang zur Fußgängerzone mit dem dominanten Glaspalast des Kaufhauses Åhlens. In dem auf der Rückseite des Eckhauses gelegenen großzügig angelegten und mit Holzdielen ausgestatteten Treppenhaus knarrten die Stufen, als er zu Kristinas Dachgeschosswohnung hinaufstieg, die bereits im Flur einen Hang zu Kontrasten und moderner Architektur offenbarte. Die eine Wand zierte ein auf die Größe eines Posters kopiertes Foto der Göteborgsoperan, des Opernhauses von Göteborg. Der an der gegenüberliegenden Wand mit origineller Neonwerbung vom Hardrock Café Stockholm verzierte Spiegel verriet Frank, dass der Seewind sein Haar komplett zerzaust hatte und seinen Schal wirr und unordentlich zwischen Windjacke und Pullover heraushängen ließ. Bevor er etwas Ordnung in sein Äußeres bringen konnte, erschien Kristina im Flur und empfing ihn mit Vorwürfen.
„Ich sprach von einer halben Stunde, nicht von einem halben Nachmittag“, sagte sie. „Deine einsamen Strandspaziergänge dauern immer länger.“ Sie hatte ihr langes dunkelblondes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, ihre schöne randlose Brille gegen die viel strenger und unnahbarer wirkende Brille mit dem breiten Gestell getauscht und trug den schicken dunkelblauen Pullover, den Frank ihr auf der letzten Stockholm-Reise in einer Boutique am Söder Mälarstrand gekauft hatte. Ihre ausdrucksstarken blauen Augen blitzten ihn an.
„War es nicht so, dass du nicht mitkommen wolltest?“, verteidigte er sich und zog seine Jacke aus. „Und hast du dich niemals verspätet?“ Gleichzeitig war Frank bewusst, dass sich Kristina noch nie verspätet hatte.
Beide gingen in das Wohnzimmer. Kristinas lichtdurchflutete Wohnung bestand aus einem großen Wohnraum, der zugleich als Arbeitszimmer diente, und einem kleineren Schlafraum, beides hell und modern eingerichtet. An den Wänden hingen zwei Poster von Ausstellungen der Konsthall an der Rådmansgatan und eines von jenem Architekturwettbewerb zur Stadtbahn, den Kristina gewonnen und sich damit ein Stipendium für ihre Promotion gesichert hatte. Zurzeit waren sämtliche verfügbaren Flächen auf ihrer cappuccinofarbenen Couch und ihrem cremefarbenen Schreibtisch mit Papieren, Fotokopien und Büchern belegt.
„Ich habe gewartet. Dein Handy hast du auch hiergelassen.“
„Kristina, in drei Stunden fährt meine Fähre …“, begann er.
„Erinnere mich nicht daran! Diese Wochenendbeziehung! Wann triffst du endlich eine Entscheidung und ziehst nach Malmö?“
„Kristina!“ Frank wechselte von Schwedisch ins Englische wie immer, wenn er erregt war und ihm die Worte fehlten. „Ich habe eine Beamtenstelle in Deutschland. So etwas aufzugeben, muss ich mir sehr gut überlegen.“
„Es gibt auch hier eine Fachhochschule. Es gibt eine Universität in Lund. Du lernst Schwedisch. Du sprichst Englisch. Du kannst hier genauso arbeiten und leben.“
„Ich spreche nicht so gut Schwedisch, dass ich Unterricht geben könnte.“
„Dann lernst du es. Du wusstest, worauf du dich einlässt. Ich bin mit meinem Stadtbahnprojekt für mindestens fünf Jahre an Malmö gebunden. Ich will keine Wochenend- und Fernbeziehung, ich brauche einen Partner. Verstehst du? Einen Partner! Keinen Besucher!“
„Vergiss nicht, über Wochen bin ich schon am Donnerstag zu dir gekommen und musste erst am Montag wieder fort. Meine freie Arbeitszeiteinteilung hat uns sehr viele lange Wochenenden ermöglicht.“
„Ich will nicht das Wochenende für uns. Sondern die ganze Woche.“
Frank schwieg. Dass er begann, seine Umhängetasche für die Überfahrt nach Deutschland zu packen, trug nicht gerade zur Entspannung der Situation bei. Sie wandte sich demonstrativ ab, als er die Tasche fertigpackte und den Reißverschluss zuzog. Frank blickte sie an. Dann ergriff er das Skånska Dagbladet vom letzten Samstag, das auf dem Couchtisch lag, und einen roten Filzstift und schrieb auf den oberen Zeitungsrand: „Grenzenlos und über Länder hinweg: Ich liebe dich, meine Aurora.“
Sie drehte sich um, las die Zeilen und blickte Frank an mit den Worten: „Lass mich nicht zu lange warten, Tiger!“
Die Fähre der Finnlines-Reederei war ein kombiniertes Fracht- und Personenschiff. Ukrainische, russische und lettische LKW-Fahrer bildeten den größten Anteil der Fahrgäste an Bord und nahmen im Essensraum den mit dem Pappschild „Drivers“ abgegrenzten Bereich ein, während einige wenige Passagiere wie Frank Thervall in einem kleinen „Passenger“-Bereich plaziert wurden. Die Überfahrt in den Lübecker Hafen Travemünde-Skandinavienkai dauerte neun Stunden. Die Finnlines hatte nicht so viel Komfort zu bieten wie die TT-Line ab Trelleborg, aber die Überfahrt mit Finnlines war deutlich preiswerter als die TT-Line, die außerdem einen zusätzlichen Fahrtaufwand mit dem Skånetrafiken-Bus zwischen Trelleborg und Malmö bedeutete. Und ein Bahnticket mit dem Eurocity über Kopenhagen war noch teurer. Meistens nutzte Thervall die Nachtfähre für diese Direktverbindung zwischen Malmö und Lübeck. Kurz vor dem Ablegen um 22:00 Uhr bezog er seine Kabine, ohne die Bar oder das Café, das die LKW-Fahrer in Beschlag genommen hatten, aufzusuchen. Ein paar Minuten nur verbrachte er an der Reling und sah den Verladearbeiten zu. Die gespenstische Beleuchtung, Gabelstapler, Männer in signalgelben Sicherheitswesten, die Geräusche rasselnder Ketten und verschobener Container – das war eine ganz eigentümliche Atmosphäre. Frank sah sich die Aufschriften auf den Lastwagen und Containern an, DFDS-Seaways, DHL, osteuropäische Aufschriften, und natürlich – die ineinander verschlungenen Buchstaben P, S und T, das Logo der Spedition Per Sundquist Transport, Göteborg–Malmö–Lübeck. Der Fahrer eines der PST-Laster stand neben seinem Fahrzeug, trat seine Zigarette aus und kletterte in das Führerhaus, als die Zufahrt zum Fährinnern freigegeben wurde. Der Mann hatte ein markantes Äußeres: Er trug ein Basecap und hatte auf der linken Gesichtshälfte eine großflächige dunkle Spinnennetztätowierung. Sundquist war überall vertreten, wo es einen größeren Hafen gab. Und er hatte es geschafft, zu Kristinas und Frank Thervalls größtem Gegner im Stadtbahnprojekt zu werden, indem er die Pläne zur Wiedereinführung der Bahn durch Einflussnahme auf die Kommunalpolitik zu torpedieren versuchte. Frank zog sich in seine Kabine zurück und verzehrte zur Nacht unvernünftigerweise zwei Riegel Cloetta-Kex-choklad, die er am Nachmittag bei „7-eleven“ in einer Seitengasse neben Åhlens gekauft hatte und nach denen er fast schon süchtig war.
In dieser Nacht fand Frank Thervall weniger Schlaf als sonst. Eigentlich wiegte ihn das gleichmäßige Fahrgeräusch eines Schiffes sehr schnell in tiefen Schlaf, selbst bei hohem Wellengang. In dieser Nacht aber bewegten ihn der Streit mit Kristina, das ungute Gefühl, eine Woche nicht am Arbeitsplatz gewesen zu sein, und die Ungewissheit, ob er zu Hause mit der gefürchteten Post von Staatsanwaltschaft oder Gericht rechnen musste. Frank hatte dieses unangenehme Verfahren immer wieder verdrängt, aber es vollkommen aus seinen Gedanken zu verbannen, das schaffte er nicht. Gegen Mitternacht wurde er dann doch vom Schlaf überwältigt.
Kristina Lindström war kurz nach Mitternacht zu Bett gegangen. Ihr erging es ähnlich wie Frank. Nur mühsam fand sie in einen unruhigen Schlaf. Im Traum sah sie sich von Jagdszenen umgeben, Reiter galoppierten an ihr vorbei und schossen auf eine Mauer, die mit jedem Schuss zu wachsen schien. Kristina schreckte hoch. Waren tatsächlich Schüsse gefallen, die ihr Unterbewusstsein in ihren Traum integriert hatte? Die Leuchtdioden ihres Radioweckers zeigten 02:24 Uhr. Sie sprang aus dem Bett und lief ans Fenster. Die Stora Nygatan lag verlassen und ruhig in der Dunkelheit, in der Glasfront der gegenüberliegenden Shoppingpassage spiegelte sich die rote Lichtreklame von Åhlens, die auch nachts nicht abgeschaltet wurde. Plötzlich heulte irgendwo ein Motor auf, und ein Wagen schien davonzujagen. Vielleicht war das an der Lilla Nygatan auf der anderen Seite vom Gustav-Adolfs-Torg, der von Kristinas Wohnung aus nicht mehr zu sehen war. Kristina bemerkte, dass aus dem Fenster neben ihrer Wohnung ein Lichtschein zu sehen war – offenbar war auch Mikkala wach geworden. Kurzentschlossen zog sich Kristina ein Sweatshirt über, trat ins Treppenhaus und klopfte sanft an die benachbarte Wohnungstür.
„Mikkala!“, raunte sie mit gedämpfter Stimme. „Bist du wach?“
Kristina hörte, wie der Schlüssel umgedreht und eine Türkette bewegt wurde. Dann öffnete Mikkala die Tür.
„Kristina! Hej!“
„Hejsan, Mikkala – hast du es auch gehört?“
„Ja, habe ich.“ Die beiden Frauen umarmten sich kurz.
„Dann habe ich es also nicht geträumt“, überlegte Kristina, „glaubst du, Mikkala, dass er wieder …“
„Nein.“ Mikkala schüttelte den Kopf. „Das ist nicht seine Handschrift. Nicht so spät in der Nacht. Und das war ja eine ganze Salve von Schüssen.“
Die Sirenen von Polizei und Ambulanz durchbrachen die nächtliche Stille.
„Endlich“, atmete Kristina auf.
„Vom Fenster aus ist nichts zu sehen“, sagte Mikkala, „komm, lass uns wieder schlafen gehen.“
„Ja, okay. Wir können ja auch nichts tun. Hej då, Mikkala.“
„Hej då, Kristina.“
Er – er war im Herbst das Stadtgespräch von Malmö. Wenn man von ihm sprach, wusste jeder, wer gemeint war. Vor zehn Tagen, am 10. Oktober, hatte ein unbekannter Heckenschütze aus dem Hinterhalt auf ein parkendes Auto geschossen – und ein 20-jähriges Mädchen ermordet, ihr Freund lag seither mit schwersten Schussverletzungen im Citykliniken. Er war sudanesischer Asylsuchender, und schnell wurde klar, dass ihm der Mordanschlag gegolten hatte. Eine Woche später wurde auf eine schwarzhaarige syrische Apothekenangestellte und einen nigerianischen Studenten an einer Bushaltestelle geschossen. Die beiden Schüsse verfehlten ihre Ziele, aber das Glas im Haltestellenaushang mit den Busfahrplänen und Werbeflyern von Skånetrafiken zersplitterte derart, dass die Syrierin Schnittverletzungen im Gesicht davontrug. Vollkommen unbemerkt und im Schutz der Dunkelheit war der Unheimliche bisher aufgetreten. Die schwedische Atmosphäre von Toleranz und friedlichem Miteinander begann, einer düsteren Stimmung aus Verunsicherung und Angst zu weichen. Doch Mikkala hatte recht: Die Schüsse dieser Nacht stammten nicht aus seiner Waffe.
Die Finnlines-Fähre hatte den Öresund längst verlassen, durchfuhr das dänische Küstenmeer in Höhe der Insel Møn und pflügte mit unverminderter Geschwindigkeit eine Spur heller Schaumkronen auf das aufgewühlte tiefschwarze Wasser. Frank Thervall schreckte unvermittelt auf. Wilde Traumsequenzen hatten auch in seinem Unterbewusstsein einander abgelöst und verflüchtigten sich, bevor es ihm gelang, sie in seinem Gedächtnis festzuhalten. Vom Gang zwischen den Kabinen waren Stimmen zu hören. Mindestens zwei Männer unterhielten sich, zwar in gedämpfter Lautstärke, aber infolge der dünnen Wände unüberhörbar. War es bereits Morgen und Frühstückszeit? Frank schaltete das Licht an und blickte auf die Leuchtanzeige seiner Uhr – 04:46 Uhr. Stimmen, jetzt, um diese Zeit? Frank war sich sicher, dass die Männer kein Schwedisch oder Finnisch sprachen, es musste etwas Osteuropäisches sein – eher Russisch. Die Stimmen und die Schritte entfernten sich, wurden leiser und verstummten. Es war wieder still, nur das vertraute gleichmäßige Geräusch der Schiffsmotoren war zu hören. Frank griff nach seiner Jeans, um in der Hosentasche nach einem Taschentuch zu suchen, und fühlte – den Kørekort. Verdammt! Über die Auseinandersetzung mit Kristina hatte er vergessen, ihn bei ihr zu lassen, damit sie ihn der Polizei übergeben konnte. Frank ergriff die Kartenhülle, schaltete das Leselicht an der Bettoberkante an und drehte die Plastikhülle um. Erst jetzt realisierte er, dass sie zwei Plastikkarten beherbergte, und zog diese heraus. Ein handbeschriebener Zettel, der zwischen beiden gesteckt hatte, fiel zu Boden. Darauf waren eine Handynummer und zwei Mailadressen notiert, die zu einer Helle Johanson gehörten, eine private Mailanschrift bei Telia.DK und eine offensichtliche Firmenadresse von Mercuria-IT in Kopenhagen. Die andere Plastikkarte, die sich neben dem Kørekort in der Hülle befunden hatte, war ein weiterer Ausweis, ebenfalls mit Lichtbild und mit dem Aufdruck „EF/EOS-Opholdskort – Opholdsbevis for Statsborger i EF/EØS-Lande“, also eine Aufenthaltsbescheinigung für Staatsangehörige der EU- und EWR-Staaten. Als Inhaber wies das Dokument einen rumänischen Staatsangehörigen mit Namen Traian Conescu aus. Frank hätte damit vermutlich kaum etwas anfangen können, hätte er sich nicht selbst einmal mit seinem Aufenthaltsstatus in Schweden für den Fall beschäftigen müssen, dass er tatsächlich zu Kristina nach Malmö ziehen würde. Er würde keinen „Uppehållstillstand“ brauchen, keine klassische Aufenthaltsgenehmigung, aber eine Bescheinigung über sein EU-Aufenthaltsrecht erhalten. Traian Conescu war wohnhaft in Høje Taastrup, Vorstadt von Kopenhagen, aber geboren in Constanta. Frank wusste nicht viel über Rumänien. Aber Constanta, das erinnerte er richtig, lag am Schwarzen Meer. Dort, in der osteuropäischen Zeitzone, war es jetzt kurz vor Sonnenaufgang. Auch dort gab es Gründe, die einigen Menschen den Schlaf raubten.
Sie erwachte langsam und schlug die Augen auf. Ihre Hand tastete gewohnheitsmäßig nach der Nachttischleuchte, doch sie griff ins Leere. Schemenhaft zeichneten sich dunkle Umrisse einer ungewohnten fremden Umgebung ab, der die Morgendämmerung zögerlich Konturen zu verleihen begann. Das kleine, mit einer grauen Schmutzschicht bedeckte Dachfenster ließ nur wenig Licht in den Raum. Für ein paar Sekunden schloss sie die Augen und wünschte, der Schlaf würde ihr noch einmal zur Seite stehen, um aus der Realität fliehen zu können. Aber sie blieb wach und sah sich erbarmungslos ihrer Situation ausgeliefert. Und realisierte, dass sie nicht zu Hause in ihrer Wohnung geschlafen hatte. Mit dem Bewusstsein kamen die Gedanken an das Erlebte. Der weiße Mercedes Sprinter, die Dunkelheit, die Höllenfahrt, ein baufälliges Landhaus in einsamer Landschaft. In der Ferne bellte ein Hund, von irgendwoher war das Läuten einer Glocke zu erahnen. Da draußen gab es eine Welt, die so weit entfernt war von der ihren und in der niemand etwas von ihrem Geschick ahnen konnte. Neben sich bemerkte sie die ersten Bewegungen ihrer erwachenden Leidensgenossinnen, die wie sie auf provisorischen Nachtlagern geschlafen hatten. Ihre Unterkunft war der Dachboden in einer Art Landhaus oder Bauernhaus, dessen marode Fassade und spartanische Ausstattung ihrer Herberge etwas Unfertiges und Improvisiertes verlieh. Wie hatte sie sich nur darauf einlassen können?
Irina Yordonova machte sich in diesen Sekunden des Erwachens keine Illusionen mehr. Ihr war bewusst, dass sie sich den falschen Menschen anvertraut hatte. Noch vor 24 Stunden hätte sie die Weichen stellen können, um diese Wendung ihres Lebens zu verhindern. Neben Irina regte sich ihre Freundin Variana Moraru, drehte sich langsam um, öffnete ihre Augen und sah Irina an.
„Oh, Variana“, flüsterte Irina, „wie konnten wir nur?“
„Ja“, bestätigte Variana mit unterdrückter Stimme, „eigentlich weiß doch jeder, wie so etwas ausgeht. Alle wissen es. Aber alle lassen sich trotzdem darauf ein. Alle, die abgehauen und nie wiedergekommen sind. Jetzt wissen wir es.“
„Ich hasse Radca“, zischte Irina, „und Calin auch. Sie waren schon gestern vollkommen anders als früher. Wie ausgewechselt. Sie haben uns betrogen.“
„He!“ Die durchdringende Kommandostimme eines der Männer ließ Irina und Variana zusammenfahren. Wie aus dem Nichts waren beide am Rande des Dachbodens aufgetaucht, der 15 Frauen als provisorisches Nachtlager gedient hatte. Sie begannen, die Frauen wach zu rütteln. Sie taten das nicht unsanft, aber ihre Stimmen waren so laut wie auf einem Kasernenhof.
„He“, wiederholte einer der Männer, „wacht auf, wir müssen weiter!“
Der Mann sprach Russisch, doch Irina und Variana hatten keine Mühe, ihn zu verstehen. Sie hatten gelernt, dass Russisch gesprochen wurde und nicht ihre eigene Sprache, wenn auch nur ein einziger Russe anwesend war.
Die letzten 24 Stunden – könnte sie die Zeit doch noch einmal zurückdrehen! Irina Yordonova ließ in Gedanken den vergangenen Tag Revue passieren. Optimistisch war sie gewesen, voller Hoffnungen und Erwartungen. Irina Yordonova war eine ausdrucksstarke Frau mit langem braunem Haar, hohen Wangenknochen, großen Augen und einem stets neugierigen, forschenden Blick. Vor 24 Stunden hatte sie bereits einen Hauch vom Westen verspürt, einen Hauch von Europa, als sie sich die schwarze Jeans anzog, die sie auf einer Projekt- und Klassenreise in Constanta gekauft hatte. Aus ihrer Sicht war es ihre erste Jeans aus der westlichen Welt, aber seit ein paar Jahren war Constanta und damit auch der glitzernde und Hoffnung versprechende Teil Europas so unerreichbar geworden – seit drei Jahren brauchte sie dort ein Einreisevisum, und das war unbezahlbar. Mit dem Beitritt zur Europäischen Union hatte der große Nachbar Rumänien für Menschen wie Irina die Tür zugeschlagen, und am anderen Ufer des Pruth war statt der Hoffnung plötzlich die Außengrenze Europas.
Irina Yordonovas Wohnung lag in der fünften Etage einer zwölfgeschossigen Plattenbausiedlung in der Stradã Ismail in Chisinau, an der Grenze zwischen den Stadtteilen Centru und Botanica. Es war eine der Wohnungen, die in allen Plattenbauten gleich aussahen und tausendfach nach demselben Bauplan und Grundriss in sowjetsozialistischem Pragmatismus in der Republik Moldau aus dem Boden gestampft worden waren. Hinter jeder Wohnungstür fand sich derselbe Zuschnitt von Flur, drei Zimmern, einer Toilette neben der Küche, die überall den gleichen Einbauschrank aufwies. Die Moldauer sind, streng genommen, Rumänen, und sie sind es wieder nicht, nachdem ihr Land 1940 Teil der Sowjetunion geworden war, um nach deren Untergang 1991 plötzlich und unerwartet in die staatliche Selbständigkeit entlassen zu werden. An jenem Abend stellte Irina ihren kleinen veralteten CD-Player auf volle Lautstärke, spielte unter knackenden und knarrenden Nebengeräuschen ihren Lieblingssong „Dragostea din teϊ“ ab und verlieh ihrer Aufbruchstimmung dadurch Ausdruck, dass sie wild dazu tanzte und den Refrain mitträllerte. In diesem Augenblick konnte sie sicher sein, dass nicht nur die Decke in der Wohnung unter ihr ins Wanken geriet, sondern auch alle Nachbarn zur Seite an ihrer Ausgelassenheit teilnehmen durften. Es regte sich aber niemand darüber auf. Ursprünglich war es Cialas Lieblingshit gewesen, aber Irina hatte sich von der Begeisterung ihrer kleinen Schwester mitreißen lassen und diesen Moldova-Pop-Klassiker nun – fünf Jahre nach seinen Charterfolgen – wieder für sich entdeckt.
Irina Yordonova hatte nur eine mittelgroße Reisetasche mitnehmen dürfen. Das Packen hatte lange gedauert, denn bei dieser Gelegenheit waren ihr in ihren Schubladen und Schränken Gegenstände in die Hände gefallen, die sie lange nicht benutzt hatte. Zum Beispiel ihre Bücher, Ordner und Unterlagen, die sie einst für ihren Beruf gebraucht hatte.
Irina Yordonova war Lehrerin.
Sie hatte in einer Grundschule in einer Nebenstraße der Calea lesilor nahe einem seenreichen Park, dem Parcul La Izvor, im Stadtteil Buiucani gearbeitet. Wie stolz war sie gewesen, als sie – wenige Monate vor ihrem 24. Geburtstag – ihre Anstellungsurkunde erhalten hatte. Sie hatte es geliebt, Kindern etwas beizubringen. Dann musste die Schule geschlossen werden, weil kein Geld für die Sanierung vorhanden war. Irina verlor ihre Stelle als Lehrerin und war arbeitslos geworden. Sie fand nicht mehr in ihren Beruf zurück. So war sie arbeitslos und ohne Hoffnung, fast ein Jahr lang.
Es dauerte fast die ganze Nacht, Abschied zu nehmen von liebgewonnenen Gegenständen und Gewohnheiten. Dabei gaben ein paar aussortierte Zeitschriften ihren Blick auf eine rot-weiße Zigarettenschachtel der Marke „Doina – Moldavian Blends“ frei – die Billigmarke in der Republik Moldau. Irina selbst war Nichtraucherin. Die Zigaretten hatte sie vor einem Jahr ihrer jüngeren Schwester Ciala weggenommen, weil sie viel zu jung dafür war. Nun war Ciala vor drei Wochen 17 Jahre alt geworden, und Irina war klar, dass sie mit ihrer Ansicht nicht nur in der westlichen Welt, sondern auch im Osten ziemlich allein dastand. Sie nahm die Schachtel aus der Schublade und legte sie zu den Abschiedsgeschenken für Ciala und die Mutter. Diese würde die Sachen finden, wenn sie – wie vereinbart – nach der Wohnung sehen würde. Für die Mama hatte Irina eine türkis-blaue Vase gekauft. Und für Ciala legte sie noch ein Buch hinzu, das eine Freundin in Irinas Auftrag aus Iasi in Rumänien mitgebracht hatte, ein Buch über die Stadt, von der Ciala träumte, Barcelona. Das Buch trug den Titel „Un Metrou la strand“, „Metro zum Strand“. Ein wunderschöner Titel, fand Irina, er vereinte das Flair urbaner Dynamik mit dem Gefühl der Beschaulichkeit der Küste. Obwohl oder gerade weil die Republik Moldau selbst keinen Zugang zur nahe gelegenen Schwarzmeerküste hatte, gab es eine große Sehnsucht nach den Stränden am Schwarzen Meer. Aber dafür musste man in einen der Nachbarstaaten fahren. Seit der Visumpflicht für Rumänien war ein Besuch am Schwarzen Meer nur in der Ukraine möglich. Irina schlug das Buch auf und schrieb in die vordere innere Umschlagseite die Worte: „Für die große Sehnsucht nach der Stadt in der Sonne, die Strand und Stadtleben, Historie und Moderne miteinander verbindet. Für meine kleine große Ciala. Versprochen: Wir sehen uns wieder, und vielleicht gerade dort. Deine Irina.“
Sie legte die Geschenke auf den Tisch im Wohnzimmer und die Packung Doina neben das Barcelona-Buch. Dann nahm sie vom Schreibtisch ihren Reisepass und betrachtete den blauen Einband mit dem Wappen, dem Greifvogel mit Schutzschild, und der Aufschrift Republica Moldova – Pasaport. 500 moldauische Lei kostete ein solcher Reisepass der Republik Moldau, aber die Schulbehörde hatte ihn bezahlt für die damalige Dienstreise nach Constanta in Rumänien. Nachdem sie den Pass in ihre Reisetasche getan, diese fertiggepackt und ihre Wohnung für eine längere Abwesenheit aufgeräumt hatte, zog sie sich reisefertig an. Mit schwarzem Rollkragenpullover, gefütterter dunkelbrauner Lederjacke und einem roten Schal wollte sie der Kälte an diesem Oktobermorgen trotzen. Irinas braune Stiefel hatten den gleichen Farbton wie ihre Jacke, und zum Rollkragenpullover passend, trug sie die schwarze Jeans aus Constanta. Sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu, dann griff sie nach ihrer Reisetasche, löschte das Licht und verließ ihre Wohnung. Sie ging die Treppen hinunter und trat auf die Stradã Ismail hinaus.
Der alte Wolga, den Radca und Calin fuhren, war noch nicht da. Es war niemand zu sehen. In den Fenstern der Plattenbauhochhäuser gingen nach und nach die Lichter an. Nur jede zweite Straßenlaterne war in Betrieb, um ihr schwaches orangefarbenes Licht auf die von Schlaglöchern und zerbrochenen Gehwegplatten gezeichneten Wege zu werfen. Auf zwei Kanalschächten vor dem Haus fehlten die Gullydeckel, was nichts Ungewöhnliches war. Gebrochene Gehwegplatten wechselten sich mit Matsch- und Schlammboden ab, die Fahrbahn war ebenfalls von Schlaglöchern durchzogen. Ganz schwach und zögerlich zeichnete sich die heraufziehende Morgendämmerung zwischen den Hochhäusern Richtung Osten ab. Mit einem grellen Lichtblitz zwischen Oberleitung und Stangenstromabnehmer fuhr ein Troleibuz der Linie 17 mit der Zielangabe „Gara Feroviara“ an Irina vorbei. Die städtischen Oberleitungsbusse und Autobusse und ihre private Konkurrenz, die Rutiera oder Marschrutkas, waren die einzigen Beförderungsmittel dieser Stadt, und sie waren ständig überfüllt. Irina sah dem rot-weiß lackierten Bus nach. In der Ferne blitzte es noch einige Male an der Oberleitung. Immer wieder wurde spekuliert, ob und wie lange die Stadt den Strom würde bezahlen können. Daher lag stets eine latente Angst über Chisinau – Angst davor, dass die strombetriebenen Busse stillstehen und die Lichter erlöschen könnten in dieser Stadt.
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