Star Trek - The Next Generation: Eine Hölle namens Paradies - Peter David - E-Book

Star Trek - The Next Generation: Eine Hölle namens Paradies E-Book

DAVID PETER

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Will Ryker wird auf den Eisplaneten Paradies versetzt

Will Ryker, Erster Offizier der Enterprise, soll einen Monat lang Beratungsarbeit auf der unwirtlichen Eiswelt Paradies leisten. Dort versuchen Wissenschaftler, mittels Terraforming dem Planeten Leben einzuhauchen. Der Versuch, durch Gentechnik überlebensfähige Tiere zu züchten, endete in einer Katastrophe. Als Jack Carter, Leiter des Teams und ein Freund Wills, von einem Ausflug in die Wildnis nicht zurückkommt, lässt Ryker sich auf eine riskante Rettungsmission ein.

Unterdessen wird Commander Stone, ein ruppiger Zeitgenosse, der nur deswegen noch nicht aus der Sternenflotte entlassen wurde, weil er beträchtliche Erfolge vorzuweisen hat, als Erster Offizier auf die Enterprise versetzt. Dort versucht er, Probleme mit seinen unkonventionellen Methoden zu lösen. Und nicht nur Captain Picard fragt sich, was mit Stone nicht stimmt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 334

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Commander Stone ist ein ruppiger Zeitgenosse, der nur deswegen bei Starfleet noch nicht gefeuert wurde, weil er glänzende Erfolge vorzuweisen hat. Nun wird er zur Enterprise versetzt, um dort als Erster Offizier die nötige Disziplin zu lernen.

Will Riker, die angestammte Nummer Eins der Enterprise, soll für einen Monat Beratungsarbeit auf dem Planeten Paradies leisten. Dieser absolut unwirtlichen Welt versucht ein Team von Wissenschaftlern durch Terraformen Leben einzuhauchen. Aber nicht alle Experimente sind erfolgreich verlaufen. Der Versuch, mit Hilfe der Gentechnik eine überlebensfähige Tierspezies zu schaffen, endete mit einem

Desaster.

PETER DAVID

EINE HÖLLE NAMENS PARADIES

Star Trek™

The Next Generation

Dieses Buch

ist Jennifer Kingsley Westburg gewidmet.

Sie personifiziert die Botschaft

von Hoffnung und Ausdauer,

Kapitel 1

»Begleiten Sie mich in mein Quartier, Stone.«

Captain Borjas bekam nicht die erwartete Reaktion von seinem Ersten Offizier. Um ganz genau zu sein: Er bekam überhaupt keine.

Stone saß weiterhin an einem der Tische im Aufenthaltsraum und blickte nachdenklich in sein Glas. Das Synthehol schwappte hin und her, fing den Glanz der Deckenlampen ein und zeigte das für diese Ferengi-Erfindung typische bunte Schimmern.

Der Captain bemerkte, dass Stone nicht eins der üblichen Trinkgefäße benutzte. Er hatte seine eigenen Gläser, seine eigenen Spirituosen, verwendete nie etwas, das auch anderen Personen zur Verfügung stand – er schien entschlossen zu sein, auch weiterhin vom Rest der Crew isoliert zu bleiben.

Borjas schwieg einige Sekunden lang und versuchte sich zu fassen. Er fühlte die Blicke mehrerer Besatzungsmitglieder auf sich ruhen und bedauerte es nun, niemand geschickt zu haben, um seinen Ersten Offizier zu holen. Himmel, dies alles wäre wohl kaum nötig gewesen, wenn der verdammte Kerl nicht den Kom-Ruf ignoriert hätte.

Der Captain beugte sich vor und stützte die Hände auf den Tisch. Er ging allmählich in die Breite und war dankbar für die neuen Starfleet-Uniformen: Sie bestanden nicht mehr aus einem einteiligen Overall, sondern erlaubten auch kurze Jacken, die nicht unbedingt hauteng anliegen mussten. Ältere Offiziere wussten so etwas zu schätzen.

Borjas hatte dünner werdendes schwarzes Haar und so dichte Brauen, dass sie sich am Nasenrücken trafen. In den Wangen zuckte es. Für gewöhnlich genügte sein finsterer Blick, um auch die hartnäckigsten Untergebenen einzuschüchtern.

Diesmal nicht.

»Stone, je länger Sie auf stur schalten, desto schwerer wird es für Sie.«

Langsam sah der Mann auf.

Borjas erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Stone. Von Anfang an hatte ihm der Erste Offizier Unbehagen bereitet. Er beobachtete nun scharf geschnittene Züge, hohe Jochbeine, ein spitzes Kinn – und eine lange Narbe in der rechten Gesichtshälfte. Sie erschien dem Captain seltsam, denn die moderne medizinische Technik konnte solchen Makel problemlos entfernen. Doch Stone trug seine Narbe wie eine Medaille.

Das schwarze, kurze Haar schien winzige Dornen zu bilden. Es entsprach den Vorschriften, aber gleichzeitig wirkte es irgendwie … seltsam. Die Brauen wölbten sich so stark nach oben, dass Borjas manchmal vermutete, in Stones Adern fließe auch vulkanisches Blut.

Es waren in erster Linie die Augen, die den Captain beunruhigten. Manchmal hatte er das Gefühl, von ihnen durchbohrt zu werden. Manchmal richtete sich ihr Blick nach innen und betrachtete Dinge, die für Borjas verborgen blieben. Hinter jenen Augen geschah eine Menge, und er wusste nie, worum es dabei ging.

Stone holte tief Luft und ließ den Atem langsam entweichen. »Ahhh«, seufzte er erleichtert. »Es ist soweit.«

»Was meinen Sie?«

Der Erste Offizier gab keine Antwort, schmunzelte nur. Sein Lächeln wirkte wie eine Drohung.

Borjas merkte, dass es im Aufenthaltsraum völlig still geworden war. Er überlegte, ob er den anderen Besatzungsmitgliedern befehlen sollte, den Raum zu verlassen, entschied sich dann aber dagegen. Er durfte nicht zulassen, dass durch Stones Verhalten jemand gestört wurde. Außerdem wollte er in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, wer der Kommandant des Raumschiffs Nimitz war.

»Stone, ich gebe Ihnen genau drei Sekunden, um mich zu meinem Quartier zu begleiten.«

Die Lippen des Ersten Offiziers bewegten sich nicht, aber sein Gesichtsausdruck vermittelte folgende Botschaft: Sonst passiert was?

Borjas sammelte die ganze Autorität des Captains und trug sie wie einen Schild. »Wenn Sie nicht vernünftig werden, lasse ich Sie wegen Insubordination vors Kriegsgericht stellen.«

»Kriegsgericht?«, wiederholte Stone ruhig.

Reagierte er endlich? Borjas beugte sich über den Tisch. »Ja. Ein Prozess vor dem Kriegsgericht. Wegen Insubordination. Und weil Sie Leben und Sicherheit der Crew in Gefahr brachten.«

Stone starrte ins Leere. »In Gefahr. In Gefahr.« Er dachte darüber nach, rollte die Silben auf der Zunge hin und her. »Ich erinnere mich nur daran, dass ich einige Leute gerettet habe. Besatzungsmitglieder, für die Sie keinen Finger rühren wollten.«

»Ihr Verhalten widersprach den Vorschriften!«, entfuhr es Borjas. »Und damit meine ich Vorschriften, die das Wohlergehen der ganzen Crew garantieren sollen.«

»Garantieren?«, wiederholte Stone. Er hob das Glas und trank aus, rollte es dann zwischen den Händen. »In der Leere zwischen den Sternen, umhüllt von tödlichem Vakuum, das nur von Gebeten und einer dünnen Schiffshülle ferngehalten wird – und Sie sprechen von Garantien. Nun gut, Captain: Der Tod ist garantiert. Sonst nichts.«

Der Erste Offizier vollführte eine umfassende Geste in Richtung der übrigen Anwesenden. »Diese Leute wissen das. Sie offenbar nicht.«

Borjas schüttelte traurig den Kopf. »Sie sind Ihres Postens enthoben, Stone. Das ist alles. Eigentlich wollte ich auf eine solche Maßnahme verzichten, zumindest vor den anderen, aber Sie lassen mir keine Wahl … Begeben Sie sich in Ihre Kabine.«

Stone achtete nicht auf ihn und griff statt dessen nach der Flasche Synthehol.

»Stehen Sie auf!«

»Ist es schon Morgen?«, fragte Stone gelassen und machte Anstalten, sein Glas zu füllen.

Borjas riss ihm die Flasche wütend aus der Hand. Stone blieb gelassen, und in seinem Gesicht zeigte sich überhaupt keine Überraschung. Er erstarrte in seiner gegenwärtigen Haltung; das Glas in der linken Hand, die rechte wie zum Einschenken erhoben.

Dann ließ er die rechte Hand ganz langsam sinken, hob den Kopf und sah den Captain an. Borjas glaubte zu spüren, wie sich ihm ein eisiger Blick in den Schädel bohrte.

Der Captain hielt ihm nur mit Mühe stand. »Entweder ziehen Sie sich in Ihre Kabine zurück, oder Sie werden in der Arrestzelle untergebracht. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«

»Manche Entscheidungen fallen einem ziemlich schwer«, entgegnete Stone mit unerschütterlicher Ruhe.

Borjas berührte seinen Insignienkommunikator. »Sicherheitsabteilung«, sagte er. »Schicken Sie eine Gruppe in den Aufenthaltsraum und bringen Sie Commander Stone zur Arrestzelle.«

»Ich habe mich entschieden«, verkündete der Erste Offizier. »Ich suche weder meine Kabine noch die Arrestzelle auf.«

Borjas verschränkte die Arme. »Sie haben meinen Befehl gehört.«

Stone sah in sein Glas. »Ich gehe zur Krankenstation.«

»Bitte?«

»Die Krankenstation bietet mehr Komfort.«

»Dort gibt es keinen Platz für Sie.«

»Und warum nicht?«

»Weil Sie nicht krank sind«, sagte Borjas zufrieden.

Stone dachte einige Sekunden lang darüber nach.

Borjas und die anderen Personen im Aufenthaltsraum zuckten unwillkürlich zusammen, als ein scharfes Knacken erklang.

Der Captain hielt entsetzt nach der Ursache für dieses Geräusch Ausschau.

Stone hatte das Glas zerbrochen. Es bestand nicht aus hartem Kunststoff wie die anderen Trinkgefäße im Aufenthaltsraum, sondern aus Glas, das splittern konnte. Der Stiel fiel auf den Tisch und rollte über den Rand.

Eine Zeitlang verharrte Stone in dieser Position, die Hand zur Faust geballt. Dann öffnete er sie. Schmieriges Blut bedeckte Finger und Handfläche.

»Jetzt bin ich verletzt«, sagte der Erste Offizier.

Kapitel 2

O'Brien schnitt eine Grimasse, warf die Karten auf den Tisch und wollte aufstehen. »Genug damit. Mir reicht's. Ich möchte, dass Pulaski zurückkehrt.«

William T. Riker legte ihm die Hand auf den Arm. Er wusste, dass der Ärger des Transporterchefs nicht nur gespielt war, und er versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. Es gelang ihm nicht ganz. »Kommen Sie«, sagte der bärtige Erste Offizier der Enterprise. »So schlimm ist es doch gar nicht gewesen.«

»Ich habe fünfmal hintereinander verloren, und immer mit einem ausgezeichneten Blatt«, klagte O'Brien und deutete auf einige Spielchips, die vor ihm einen arg geschrumpften Stapel bildeten. »Das ist mir noch nie zuvor passiert. Noch nie.«

»Jeder hat einmal einen schlechten Tag«, erwiderte Riker in einem tröstenden Tonfall.

»Es ist ihre Schuld. Sie mogelt.«

Der Erste Offizier musterte erstaunt die Person, der O'Briens Vorwurf galt. »Unmöglich.«

»Sie verteidigen sie natürlich«, brummte O'Brien. »Kein Wunder. Sie ›verstehen‹ sich.« Seine Mimik ließ erkennen, was er damit meinte. »Ein solches ›Verständnis‹ fehlt mir. Woraus sich ein ernstes finanzielles Problem für mich ergibt.«

»Ich mogle nicht«, ertönte eine sanfte Stimme.

O'Brien lehnte sich zurück. »Nun, Counselor, ich behaupte keineswegs, es sei Ihre Schuld. Nein, es ist meine Schuld. Inzwischen müsste ich es eigentlich besser wissen: Mit einer Empathin spielt man nicht Poker. So einfach ist das.«

»Ich weiß gar nicht, wo das Problem liegt«, sagte Deanna Troi, strich ihren letzten Gewinn ein und fügte ihn mehreren hohen Chip-Stapeln hinzu.

»Sie wissen es nicht?« O'Brien hob die Fingerspitzen zur Stirn und ahmte Trois exotischen Akzent nach. »Captain, ich spüre … einen Bluff. Ja. O'Brien redet Kohl und hat nur einen unvollständigen Flush.«

Der rechts neben Riker sitzende Data runzelte verwundert die Stirn. »›Kohl reden‹?«

»Eine Redewendung, die ›bluffen‹ bedeutet.«

»Oh.«

»Wenn ich irgend etwas gut kenne, so ist es mein eigenes Bewusstsein, O'Brien«, sagte Deanna Troi. Die attraktive Halb-Betazoidin saß in perfekter Haltung: Schultern gestrafft, der Rücken gerade. Riker und der Transporterchef sackten in ihren Sesseln zusammen. Data folgte ihrem Beispiel – er ließ praktisch keine Gelegenheit aus, menschliches Verhalten zu imitieren.

»Ich würde meine besonderen Fähigkeiten nie so verwenden, wie Sie es vermuten«, fügte die Counselor hinzu.

»Vielleicht geschieht es nicht absichtlich.«

Troi musterte O'Brien aus großen Augen. »Ich weiß, dass Sie enttäuscht und verärgert sind …«

»Man muss kein Empath sein, um das zu erkennen, nicht wahr?«

»Lassen Sie's gut sein, O'Brien«, warf Riker ein. »Geben Sie endlich.«

»Von wegen! Wissen Sie, zuerst war ich nervös, als wir Data in unsere Runde aufnahmen.« Er nickte dem blassen Androiden zu, der ihn mit unverhohlener Neugier musterte. Seine gelben Augen schienen von innen heraus zu glühen. »Ich dachte: ›He, großartig – wie soll ich jemanden überlisten, der einen Computer im Kopf hat?‹ Dann merkte ich, dass ich ihn aus den Socken bluffen kann.«

Data blickte auf seine Füße hinab, hob sofort wieder den Kopf und nickte. »Oh, ich verstehe. Eine Metapher.«

O'Brien nickte. »Aber Troi … Counselor, vielleicht steckt wirklich keine Absicht dahinter, aber möglicherweise empfangen Sie trotzdem Emotionen, ohne sich dessen bewusst zu sein …«

Deanna hob die Hand. »Das genügt, O'Brien. Ich verstehe.« Sie stand auf. »Vermutlich wäre es besser, wenn Sie sich einen neuen Teilnehmer suchen. Ich glaube, Poker ist nicht das richtige Spiel für mich …«

»Deanna …«, begann Riker.

»Ich muss mich um gewisse Dinge kümmern«, sagte sie in einem Tonfall, der keinen Zweifel daran ließ, dass eine weitere Diskussion sinnlos bleiben musste. Sie drehte sich um, und ihr grüner Rock raschelte leise, als sie fortging.

»Das war nicht sehr nett von Ihnen, O'Brien«, tadelte Riker. Sein Gesicht machte deutlich, dass er es ernst meinte.

»Na schön, vielleicht hab ich's ein wenig übertrieben. Ich entschuldige mich später bei ihr, in Ordnung? Wie dem auch sei: Wir brauchen einen vierten Mitspieler.«

»Bestimmt gibt es jemanden an Bord, der Interesse daran fände, an unserer Runde teilzunehmen«, meinte Data.

»Wie wär's mit dem Captain?«, schlug O'Brien nach kurzem Nachdenken vor. »Er hätte bestimmt nichts dagegen, Haare zu lassen – im übertragenen Sinne.«

Riker musterte ihn. »Halten Sie sich für fähig, den Captain zu bluffen?«

O'Brien stellte sich vor, wie der beeindruckende Picard seine Karten betrachtete, dann aufsah und mit strenger Stimme sagte: »Ihre zehn … und noch einmal zwanzig.« Der Transporterchef nickte langsam. »Ein guter Hinweis«, murmelte er. »Aber wer sonst …«

Das Schott öffnete sich mit einem leisen Zischen, und die Bordärztin Beverly Crusher kam herein. Sie steckte voller Widersprüche. Einerseits wirkte sie so hilflos wie ein heimatloses Kind, und andererseits konnte sie sich ziemlich energisch zur Wehr setzen. Die Besatzung erfuhr schon nach kurzer Zeit, dass sich ein eiserner Wille hinter ihrem unschuldigen Gebaren versteckte.

Sie hatte einen einjährigen Aufenthalt im medizinischen Zentrum von Starfleet hinter sich, und die Crew der Enterprise begrüßte ihre Rückkehr.

Einige Sekunden lang blieb sie stehen und sah sich im Raum um. »Ich dachte, Deanna sei hier.«

»Sie musste sich um gewisse Dinge kümmern«, zitierte O'Brien die Counselor.

»Oh.« Crusher musterte die drei Männer am Tisch. »Was spielen Sie da?«

»Poker«, antwortete Data. »Ein Kartenspiel, bei dem der Zufall mit …«

»Später, Data«, sagte Riker. Ihm gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf wie dem Transporterchef.

O'Brien lächelte ebenso wie der Erste Offizier. Rikers Bart verbarg seinen verschlagenen Gesichtsausdruck nur zum Teil. »Haben Sie jemals … Poker gespielt?«, fragte er.

»Vor vielen Jahren«, erwiderte Beverly Crusher nach kurzem Zögern. »Damals war ich Teenager. Zusammen mit einigen Freundinnen und Jungen spielten wir Stri…«

Sie brach ab und räusperte sich. Data fragte sich, warum rote Flecken auf ihren Wangen entstanden. »Es, äh, handelte sich um eine besondere Poker-Version. Aber seit damals … Ich erinnere mich gar nicht mehr daran, welches Blatt besser ist.«

»Wir haben noch Platz am Tisch«, sagte O'Brien etwas zu eifrig.

»Nun, warum nicht?«, erwiderte Crusher, setzte sich und lächelte sanft. »Bitte nehmen Sie ein wenig Rücksicht auf mich.«

O'Brien sah Riker an und gurrte wie eine Taube.

Data bot der Ärztin den einzigen Rat an, der ihm in den Sinn kam: »Geben Sie auf Ihre Socken acht.«

Crusher blickte auf ihre Füße hinab und runzelte die Stirn.

Auch in Picards Stirn bildeten sich Falten.

Der Captain saß in seinem Quartier und blickte auf den Bildschirm, der ihm Admiral Williams zeigte. »Commander Riker ist ein integraler Bestandteil des Mechanismus, der für ein reibungsloses Funktionieren der Enterprise sorgt«, sagte er scharf, stand auf und wanderte in der Kabine umher. »Seine Versetzung gefällt mir ganz und gar nicht.«

»Wir bedauern, dass diese Maßnahme notwendig geworden ist, Captain«, erwiderte Williams ruhig. Die Admiralin war nur einige Jahre älter als Picard, aber sie blickte auf eine lange und illustre Karriere zurück. Sie verfügte über die richtigen Beziehungen in Starfleet und verstand sich prächtig darauf, wichtige Entscheidungen in der Sicherheit ihres Büros zu treffen. »Die Situation auf Paradies erfordert Commander Rikers Präsenz – die Gründe dafür habe ich Ihnen bereits erläutert. Warum sollten sich Probleme daraus ergeben? Befürchten Sie, ohne Ihre Nummer Eins nicht zurechtzukommen?«

»Wir sind immer ›zurechtgekommen‹, Admiral, und das wissen Sie«, entgegnete Picard. »Einmal habe ich Riker sogar dazu ermutigt, uns zu verlassen, um eine Zeitlang als Erster Offizier an Bord eines klingonischen Kreuzers zu arbeiten. Doch in diesem besonderen Fall halte ich seine Versetzung für Verschwendung von individuellem Leistungspotenzial. Außerdem entsteht dadurch eine Lücke in der Kommandostruktur, die sich nur schwer schließen lässt.«

Irgend etwas in Williams' Miene wies Picard darauf hin, dass er einen wichtigen Punkt angesprochen hatte. Die Admiralin lächelte freundlich. »Ich glaube, in dieser Hinsicht können wir Ihnen helfen, Captain. Wir haben einen vorübergehenden Ersatz für Ihren Ersten Offizier.«

Eine Alarmsirene heulte hinter Picards Stirn. »Einen Ersatz?«

»Ja, in der Tat.«

»Was für einen?«

»Einen vorübergehenden.«

»Ich glaube, da drehen wir uns im Kreis, Admiral.« Picard blieb kurz stehen, trat dann einen Schritt näher an den Bildschirm heran und fügte in einem vertraulichen Tonfall hinzu: »Zum Teufel auch, Karen – was ist eigentlich los?«

Admiral Karen Williams lächelte schief. »Ihnen entgeht überhaupt nichts, Picard, stimmt's?«

»Rikers Versetzung ist nur ein Teil der Angelegenheit, habe ich recht?« Picard sprach langsam. »Starfleet legt auch großen Wert darauf, dass Ihr Ersatzmann der Enterprise als Erster Offizier zugeteilt wird. Na schön, Karen.« Er setzte sich, um auf alles gefasst zu sein. »Was hat es mit dem Offizier auf sich?«

»Nun …«, begann Williams. »Ein sehr fähiger und kompetenter Mann. Erstklassiger Taktiker. Starke persönliche Ausstrahlungskraft.«

»Das Problem besteht nur darin …«

»Er ist verrückt.«

Picard blinzelte verwirrt. »Bitte?«

»Er hat eine Schraube locker. Vielleicht ein Fall von Raumkoller.«

»Lieber Himmel! Und er bekleidet den Rang eines Starfleet-Offiziers? Wie ist das möglich?«

»Weil es an seinem Psychoprofil nichts auszusetzen gibt. Normale Werte. Die Stress- und Anpassungsreaktionen sind besser als bei vielen anderen. Alle Untersuchungen und Tests weisen auf innere Festigkeit hin.«

»Aber?«

»Die Vorgesetzten, mit denen er bisher zusammengearbeitet hat, bezeichnen ihn als unmöglich. Er handelt nach eigenem Ermessen, wenn man es so nennen will. Und er schert sich nicht darum, was man von ihm hält. Irgendwie erzielt er immer die Ergebnisse, die man von ihm erwartet – seine Instinkte trügen ihn nie. Aber er ist nur Instinkt. Er kennt die Regeln, doch er verhält sich so, wie es ihm passt. Das Problem besteht darin, dass er sich bisher noch nie geirrt hat. Er bekam mehrere Verweise, aber es liegt nichts gegen ihn vor, das eine Entlassung aus dem aktiven Dienst rechtfertigen würde. Drei Monate lang gehörte er zur Besatzung der Nimitz – praktisch ein Rekord für ihn.«

»Meinen Sie Andy Borjas' Schiff?«

»Ja.«

»Borjas ist ein guter Mann.«

»Nun, Ihr guter Mann teilte Starfleet mit, er sei fest entschlossen, Stone ohne Raumanzug aus dem Schiff zu werfen, wenn man ihn nicht sofort versetzt.«

»Stone?«

»So heißt er. Quintin Stone.«

Picard rieb sich verwundert die Schläfe. »Was hat er angestellt, um Borjas so sehr zu verärgern?«

»Er rettete mehreren Leuten das Leben.«

Picard hob die Brauen. »Ich glaube, ich verstehe nicht ganz …«

Williams seufzte, und der Captain vermutete, dass sie die Geschichte schon mehrmals erzählt hatte. »Die Nimitz befand sich in einem Sonnensystem, dessen Zentralgestirn destabil war. Mehrere Geologen untersuchten einen der mittleren Planeten, um Daten über die ambientalen Auswirkungen zu erhalten. Aber die Sonne blähte sich weitaus schneller auf, als man es erwartet hatte. Es kam zu starken Strahlungsschüben, und dadurch konnten die Transporter nicht mehr eingesetzt werden. Mehr noch: Das Raumschiff geriet in Gefahr. Um die Sicherheit der Besatzung zu gewährleisten, gab Borjas den Befehl, die Nimitz in den interstellaren Raum zu steuern.«

»Mit anderen Worten: Er opferte die Landegruppe, um das Schiff zu schützen.« Picard nickte. »Keine einfache Entscheidung.«

»Da haben Sie zweifellos recht. Und Stone war nicht damit einverstanden. Ohne Borjas' Wissen ging er an Bord eines Shuttles und verließ die Nimitz unmittelbar vor ihrer Beschleunigungsphase. Er flog zum Planeten, fokussierte die Sensoren auf den Bereich der Transferkoordinaten, fand die Landegruppe und nahm sie an Bord. Stone hatte Glück: Borjas befahl kein Warpmanöver, sondern verwendete nur die Impulstriebwerke, um das Sonnensystem zu verlassen. Andernfalls hätte das Shuttle unmöglich zur Nimitz aufschließen können.«

»Als Stone die Initiative übernahm, kam Borjas zu dem Schluss, dass er die Geologen nicht einfach abschreiben konnte.«

»Borjas sah sich vor vollendete Tatsachen gestellt, und das gefiel ihm nicht sehr. Als er seinen Ersten Offizier später zur Rechenschaft ziehen und ihn unter Arrest stellen wollte … Nun, es steht alles im Bericht.«

»Stone mag kompetent und fähig sein, aber ich habe trotzdem den Eindruck, dass er als Starfleet-Offizier nicht viel taugt.«

»Er hat die Kobayashi Maru-Simulation geschlagen, Jean-Luc.«

Picard glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. »Was? Ohne irgendeinen Trick?«

»Ja. Stone legte das ganze System lahm. Die Programmierer hatten eine Woche lang damit zu tun, es wieder in Ordnung zu bringen.«

»Ich bin beeindruckt.«

»Das sind wir alle. Stone ist ein beeindruckender Offizier. Aber es mangelt ihm an Disziplin. Wir brauchen jemanden, der sie ihn lehrt.«

»Und die Wahl fiel auf mich.«

»Starfleet ist nicht unbedingt demokratisch, Captain, aber Sie haben recht: Man wählte Sie.«

Kapitel 3

Mark Masters schritt in Jackson Carters Büro umher. Masters war der typische Terraformer: stämmig, muskulös und grauhaarig. Die weichen Stiefelsohlen verursachten nicht das geringste Geräusch auf dem polierten Boden. Carter musterte den Mann wortlos.

»Die Sache stinkt!«, stieß Masters schließlich hervor.

Carter nickte zustimmend. »Das glaube ich auch.«

»Es gibt eine Vereinbarung zwischen uns und der Föderation! Und darin geht es einzig und allein ums Terraforming.«

»Ja«, bestätigte Carter. »Auch ich habe den Vertrag unterschrieben. Ich weiß, was du meinst.«

»Ich begreife das einfach nicht!«, fuhr Masters fort. »Wir haben gut gearbeitet, kommen nur etwas langsamer voran als geplant. Warum schickt uns die Föderation eine Gruppe, die uns kontrollieren und hier herumschnüffeln soll?«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!