Star Wars™: Darksaber - Der Todesstern - Kevin J. Anderson - E-Book

Star Wars™: Darksaber - Der Todesstern E-Book

Kevin J. Anderson

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Beschreibung

Die Hutts wollen einen Todesstern

Acht Jahre sind seit der Schlacht von Endor vergangen, doch die imperialen Anhänger sind keineswegs vernichtet. Admiral Daala hat sich mit Pellaeon verbündet, der einstmals unter dem Kommando von Großadmiral Thrawn stand, und jetzt wollen sie gemeinsam ihre Streitkräfte gegen die Neue Republik führen. Doch auch von Jabbas Erben, den Verbrecherkönigen der Hutt, droht Gefahr: Sie haben die Konstruktionspläne für den Todesstern in die Hände bekommen und wollen eine neue Superwaffe bauen: Darksaber.

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Seitenzahl: 567

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KEVIN J. ANDERSON

DARKSABER – DERTODESSTERN

Roman

Aus dem Amerikanischen

von Thomas Ziegler

WILHELMHEYNEVERLAG

MÜNCHEN

www.diezukunft.de

Für Lillie E. Mitchell,

die so viel von der unsichtbaren Arbeit

an meinen Büchern erledigt und mir damit die

Freiheit und die Kraft gibt, meine

Geschichten so schnell zu erzählen, wie

sie meiner Phantasie entspringen.

Danksagungen

Ich möchte mich ganz besonders herzlich bei Barbara Hambly bedanken, die mir bei Callista half und mir so ein perfektes Sprungbrett für Darksaber zur Verfügung stellte.

Außerordentlich viel habe ich der Phantasie und den Bildern von Ralph McQuarrie zu verdanken; ein Großteil dieses Romans ist eng mit dem Material verknüpft, das wir während unserer gemeinsamen Arbeit an The IllustratedStar Wars Universe entwickelt haben und das mir eine große Inspiration war.

Nar Shaddaa und Nal Hutta wären ohne die Vorarbeit von Tom Veitch und Cam Kennedy in ihren Dark Empire-Comics nicht denkbar gewesen.

Kenneth C. Flint half mir beim Tatooine-Teil der Geschichte; Timothy Zahn beriet mich in Sachen Pellaeon; Bill Smith und West End Games versorgten mich mit detailliertem Hintergrundmaterial über die Hutts und Crix Madine. Die üblichen Verdächtigen schließlich– Tom Dupree, Lucy Wilson, Sue Rostoni, Allan Kausch– machten dieses Projekt erst möglich und unterstützten mich bei meiner Arbeit.

Und meine Frau Rebecca Moesta half mir weit mehr– auf offensichtliche ebenso wie auf weniger offensichtliche Weise–, als ich auf einer Seite beschreiben könnte. Ich liebe dich.

DARKSABER

Acht Jahre sind seit der Schlacht von Endor vergangen.

Großadmiral Thrawn und der wiederauferstandene Imperator sind besiegt und ihre Streitkräfte zerschlagen. Tief in den Kernsystemen, weit hinter den feindlichen Linien, kämpfen die verfeindeten Kriegsherren um die Überreste der imperialen Kriegsmaschinerie. Admiral Daala, die Renegatin, gilt als tot, doch sie hat mit ihrem einzigen verbliebenen Sternzerstörer Zuflucht auf dem Gebiet des zersplitterten Imperiums gesucht, von wo aus sie eines Tages zurückzukehren hofft, um das verlorene Territorium zurückzuerobern…

Luke Skywalker hat auf Yavin 4 eine Akademie gegründet, um einen neuen Orden der Jedi-Ritter, der früheren Wächter der Alten Republik, aufzubauen. Viele Schüler konnte er bereits lehren, die Macht zu nutzen; sie haben neuen Kandidaten Platz gemacht, um die zerbrechliche Allianz der Neuen Republik zu schützen.

Vor Monaten ist es Luke gelungen, die automatisierte Dreadnaught Palpatines Auge zu zerstören und den Geist der Jedi-Frau Callista zu erlösen, die über Dekaden im Computer der Dreadnaught gefangen war. Obwohl sie im Körper einer seiner verlorenen Schülerinnen wohnt, verliebte sich Luke unsterblich in sie. Callista ist endlich frei und erwidert Luke Skywalkers Liebe, doch durch ihr Martyrium hat sie all ihre Jedi-Kräfte für immer verloren.

Luke ist entschlossen, Callista ihre Fähigkeiten zurückzugeben. Ganz gleich, wohin ihn die Suche nach einem geeigneten Weg auch führen mag…

TATOOINE

1

Die Banthas trotteten hintereinander über die Dünen und hinterließen nur eine schmale Linie aus verwischten Spuren.

Die Zwillingssonnen drückten die Kolonne zu Boden. Die Hitze flimmerte wie Tarnschilde, ließ den Horizont verschwimmen und verwandelte das Dünenmeer in einen Backofen. Die Tiere der Wüste verkrochen sich in den wenigen Schatten, bis der Feuersturm des Nachmittags verglühen und die kühlere Abenddämmerung hereinbrechen würde.

Die Banthas bewegten sich bis auf das gedämpfte Knirschen ihrer Schritte im Sand ohne einen Laut. Auf den zottigen Tieren saßen in Tuchstreifen gehüllte Tusken-Räuber und hielten wachsam die Umgebung im Auge.

Han Solo war ebenfalls von Kopf bis Fuß bandagiert, obwohl er sich in seiner Verkleidung noch immer unwohl fühlte. Er blickte durch die dünnen Metallröhren, die seine Augen vor dem aufgewirbelten Staub schützen sollten. Ein korrodierter Metallfilter schirmte seinen Mund ab; der Filter enthielt einen kleinen internen Luftbefeuchter, um Tatooines brütende Atmosphäre atembarer zu machen. Die Wüstenkleidung der anderen Sandleute war mit winzigen Ventilatoren ausgerüstet. Nur die Stärksten überlebten ihre Kindheit, und sie waren stolz darauf.

Han hoffte, auf seinem Bantha inmitten der Karawane nicht aufzufallen. Das haarige Tier schwankte bei jedem Schritt, und Han versuchte, sich nicht häufiger als die anderen Tusken-Räuber an seine gebogenen Hörner zu klammern. Die hervortretenden Knochenkämme des Banthas waren von verfilztem Fell bedeckt, und der beunruhigend dünne Sattel machte das Reiten zu einer extrem unbequemen Angelegenheit.

Han hustete, trank einen weiteren Schluck von seinem kostbaren Wasser und unterdrückte einen Fluch. Dies war schließlich seine eigene verrückte Idee. Er hatte allerdings nicht erwartet, dass Luke Skywalker sofort einverstanden sein würde, und jetzt gab es für ihn kein Zurück mehr. Die Mission war lebenswichtig für die Neue Republik, und er musste sie zu Ende führen.

Mit einem gemurmelten Befehl trieb der Reiter an der Spitze sein Tier zu größerer Eile an. Die Karawane stapfte durch feinen Sand und schraubte sich in gewundenen Linien zum Kamm einer Wanderdüne hinauf, die wie eine riesige Schlange aus dem Ozean aus Sand ragte. Han erfasste die ungeheure Größe der Düne erst, als er ihre Spitze nach einer Stunde Aufstieg noch immer nicht erreicht hatte.

Die Sonnen brannten jetzt noch heißer, sofern das überhaupt möglich war. Die Banthas keuchten und schnaubten, aber die Sandleute waren ganz auf ihre Mission konzentriert und gönnten ihnen keine Pause.

Han schluckte, um seiner wunden Kehle etwas Erleichterung zu verschaffen. Schließlich konnte er nicht mehr länger schweigen und flüsterte in den Kurzstreckensender, der in seine Atemmaske eingebaut war: »Luke, was ist los? Ich weiß zwar nicht, was die vorhaben, aber ich habe ein mulmiges Gefühl dabei.«

Es dauerte einen Moment, bis Luke Skywalker antwortete. Han sah, wie sich der schmale Reiter zwei Banthas vor ihm im Sattel aufrichtete. Luke schien sich in seiner Verkleidung viel wohler zu fühlen als Han– schließlich war er auf Tatooine aufgewachsen–, aber die Stimme des jungen Mannes, die aus Hans Ohrempfänger drang, klang erschöpft.

»Es hat nichts mit uns zu tun, Han«, sagte er. »Ein paar von den Sandleuten haben einen vagen Verdacht, aber sie sind uns noch nicht auf die Schliche gekommen. Ich lenke jeden, der uns zuviel Aufmerksamkeit widmet, mit der Macht ab. Nein, es geht hier um etwas anderes. Eine Tragödie… du wirst schon sehen.« Luke atmete vernehmlich durch seine Atemmaske. »Ich kann jetzt nicht weitersprechen, ich muss mich konzentrieren. Wenn sie abgelenkt sind, erkläre ich dir alles.«

Lukes Gestalt in ihrer Tusken-Verkleidung sackte in sich zusammen. Han wusste, dass sein Freund eine unglaubliche Menge an Energie einsetzen musste, um die Sandleute so einzulullen, dass sie ihre ungebetenen Gäste ignorierten. Luke konnte das Bewusstsein willensschwacher Individuen mit seinen Fähigkeiten beeinflussen, aber Han hatte noch nie erlebt, dass sein Freund so viele Personen auf einmal manipulierte.

Er musste verhindern, dass die Sandleute sie überhaupt bemerkten, dann war es für Luke kein Problem, gelegentlich aufflackerndes Interesse zu zerstreuen. Aber falls jemand Alarm auslöste und alle Sandleute sich auf die Eindringlinge konzentrierten, würde nicht einmal ein Jedi-Meister ihre Tarnung aufrechterhalten können. Dann würde es unweigerlich zum Kampf kommen.

Han trug unter seinem zerschlissenen Gewand seine treue Blasterpistole. Er wusste nicht, ob er und Luke gegen eine ganze Räuberbande eine Chance hatten– aber sie würden ihre Haut im Notfall teuer verkaufen.

Der Anführer der Räuber erreichte den Gipfel des Sandbergs. Die breiten Hufe der Banthas zertrampelten den vom Wind geschärften Messerkamm der Düne. Die Luft lastete auf ihnen wie Blei. Die Sandkörner glitzerten wie eine Milliarde Miniaturnovae.

Han justierte die korrodierten Filter vor seinen Augen. Die anderen Banthas trotteten weiter und umringten ihren Anführer, der seinen umwickelten Arm hob und einen gefährlich aussehenden Gaffi-Stock schwenkte. Hinter dem Tusken-Anführer saß sein einziger Begleiter, eine zusammengesunkene, mürrisch wirkende Gestalt– auch wenn es schwierig war, die Körpersprache dieser maskierten fremdartigen Wesen richtig zu deuten.

Han hatte das sichere Gefühl, dass dieser in sich gekehrte Mann der Mittelpunkt der Zeremonie war. Ging es um eine Art Ehrung, fragte sich Han, oder sollte er von seinem Stamm ausgestoßen werden?

Der Mann an der Spitze rutschte von seinem Bantha, er ließ sich einfach von dem zottigen Tier fallen. Für einen Moment klammerte er sich wie verzweifelt an das wollige Fell, aber kein Laut drang aus seinem bandagierten Mund, nicht einmal das gutturale Grunzen und Schnaufen, mit dem sich die Tusken verständigten. Mit gesenktem Kopf, die Augenröhren auf den zerwühlten Sand gerichtet, wo die Banthas die unberührte Düne zertrampelt hatten, stand der Ausgestoßene vor dem Anführer der Gruppe, der mit erhobenem Gaffi-Stock neben seinem Reittier wartete.

Die anderen Sandleute stiegen von ihren Banthas und schwenkten ihre Waffen. Han und Luke taten es ihnen gleich, um kein Aufsehen zu erregen.

Lukes Bewegungen wirkten langsam und erschöpft. Diese Mission forderte einen hohen Preis von dem Jedi-Ritter, und Han hoffte, dass sie ihr Ziel bald erreichten.

Der Ausgestoßene zögerte am Rand der Düne und blickte über den flimmernden Ozean aus feinem Sand, der sich bis zum Horizont erstreckte. Die Sandleute hoben ihre Gaffi-Stöcke und warteten auf ein Zeichen.

Während die Räuber so mit sich selbst beschäftigt waren, flüsterte Lukes Stimme in Hans Ohr: »In Ordnung, sie sind abgelenkt. Ich kann dir jetzt alles erklären. Der ausgestoßene Tusken-Räuber hat vor drei Tagen seinen Bantha verloren. Ein Kraytdrache hat das Tier getötet, und unser Freund ist unglücklicherweise entkommen.«

»Was meinst du mit unglücklicherweise?«, murmelte Han und hoffte inständig, dass der Lärm der erregten Sandleute seine Stimme übertönte.

»Die Tusken-Räuber haben eine sehr enge Beziehung zu ihren Banthas«, erklärte Luke. »Eine mentale Bindung, eine Symbiose, fast wie eine Ehe. Bantha und Tusken-Räuber bilden eine Einheit. Wenn der eine Teil getötet wird, ist der andere unvollständig– es ist wie eine Amputation.« Unbewusst spreizte Luke seine Cyborgtand. »Obwohl man ihm eher Mitleid als Hass entgegenbringt, hat er seinen Platz in der Tusken-Gesellschaft verwirkt. Viele meinen, dass er besser mit seinem Bantha gestorben wäre.«

»Also bringen sie ihn jetzt um?«, fragte Han.

»Ja und nein«, erwiderte Luke. »Sie glauben, dass der Geist des toten Banthas die Entscheidung treffen muss. Wenn der Geist wünscht, dass er sich mit einem anderen Reittier verbindet, wird unser Freund einen wilden Bantha in der Wüste finden, sich mit ihm vereinen und im Triumph zu seinem Stamm zurückkehren, wo man ihn vorbehaltlos akzeptieren, ihn sogar mit Ehrungen überhäufen wird.

Doch wenn der Geist des Banthas wünscht, dass sein Reiter mit ihm stirbt, muss der Ausgestoßene hoffnungslos durch die Wüste irren, bis er den Tod findet.«

Han schüttelte kaum merklich den Kopf. »Klingt nicht so, als hätte er besonders gute Chancen.«

»Wahrscheinlich nicht«, meinte Luke, »aber das gehört zu ihrem Leben.«

Die Sandleute warteten, dass der Ausgestoßene den ersten Schritt machte. Schließlich, mit einem langgezogenen, gequälten Schrei, der vielleicht auch Triumph oder Trotz ausdrücken konnte, glitt er den steilen Hang der Düne hinunter. Die Sandleute hoben ihre Gesichter zum brennenden Himmel und stießen laute, klagende Schreie aus, die Han frösteln ließen.

Die Tusken-Räuber schlugen ihre Gaffi-Stöcke gegeneinander, um ihrem Gefährten Glück zu wünschen. Die Banthas erhoben die eckigen, zottigen Schädel zu einem lärmenden, grollenden Gebrüll, das das Dünenmeer erbeben ließ.

Der einsame Räuber stapfte den steilen Hang hinunter. Goldener Staub wirbelte hinter ihm hoch, als er weitertrottete. Er strauchelte und stürzte, ruderte mit den Armen und bohrte schließlich seinen Gaffi-Stock tief in den unsicheren Untergrund, während er, um sein Gleichgewicht ringend, den freien Arm ausstreckte. Hinter ihm tanzte der aufgewirbelte Sand.

Der ausgestoßene Räuber kam mühsam wieder auf die Beine. Sand perlte von seinem wehenden Umhang, aber er marschierte weiter, ohne sich umzusehen. Ein paar Banthas brüllten abermals. Der Laut wurde von der grenzenlosen Leere verschluckt. Bald verschmolz die graubraune Kleidung des Ausgestoßenen mit der Landschaft.

Der Anführer der Räuber wandte sich ab und sprang mit einem einzigen kraftvollen Satz auf den Rücken seines Banthas. Die anderen Sandleute schwangen sich ebenfalls in den Sattel. Die Banthas schnaubten und stampften den lockeren Sand fest.

Han stieg in den Sattel. Luke folgte seinem Beispiel als letzter, der Anführer der Räuber hatte sein haariges Tier bereits herumgerissen und trottete den flacheren Hang auf der Rückseite der Düne hinunter. Die anderen Sandleute blieben in seiner Fährte, um ihre Spuren zu verwischen.

Han riskierte einen Blick zurück. Er konnte den einsamen, ausgestoßenen Tusken-Räuber gerade noch in der Ferne erkennen. Der Mann marschierte gefasst und entschlossen weiter, während die flirrende Hitze seine winzige Gestalt verzerrte. Kurz darauf hatte ihn der erbarmungslose Schlund des Wüstenungeheuers verschluckt.

Die Hitze des Tages schien niemals enden zu wollen, und Han ritt in einem Zustand der Betäubung; hypnotisiert von der Litanei der stampfenden Hufe, nahm er seine Umgebung kaum wahr. Vor ihm bemühte sich Luke auf seinem Bantha um eine aufrechte Haltung, doch manchmal schwankte er bedenklich. Han fragte sich, welche Energiequelle der Jedi-Ritter angezapft hatte.

Die Gruppe campierte in einem ausgedehnten Labyrinth pockennarbiger Steinnadeln, die überall aus dem windgepeitschten Sand ragten. Als die Doppelsonne versank, wurde es rasch dunkel, und die Temperatur fiel schnell. Eine Zeitlang gaben die Felsen noch die am Tag gespeicherte Hitze ab, aber sie kühlten bald ab.

Die Sandleute grunzten und schnauften in ihrer unverständlichen Sprache und schlugen ihr Nachtlager auf. Jeder kannte seine oder ihre Pflichten– Han konnte nicht erkennen, ob es sich bei den einzelnen Tusken um Männer oder Frauen handelte. Luke hatte ihm erzählt, dass nur die verheirateten Paare das unverhüllte Gesicht ihres Partners sehen durften.

Zwei der anscheinend jüngeren Sandleute schichteten um eine kleine Vertiefung einen Ring aus Steinbrocken auf und füllten die Feuerstelle mit Scheiten aus getrocknetem Bantha-Dung, dem einzigen Brennstoff, den es in dieser Einöde gab.

Han und Luke halfen den Räubern, die Banthas in eine windgeschützte Seitenschlucht zu treiben, wo sie den Morgen abwarten sollten. Andere Räuber verteilten Rationen aus zähem Trockenfleisch. Han und Luke nahmen ihre Portion entgegen und ließen sich auf dem felsigen Untergrund nieder.

Vorsichtig hob Han seine metallene Atemmaske und schob sich einen Bissen Fleisch in den Mund. Er kaute und musste mehrere Schlucke Wasser verschwenden, um die trockene, wenig schmackhafte Masse herunterzubringen. »Was ist das für ein Zeug?«, zischte er in sein Mikrofon.

Luke antwortete, ohne ihn anzusehen. »Getrocknetes- und gesalzenes Taurückenfleisch, glaube ich.«

»Schmeckt wie Leder«, knurrte Han.

»Aber es ist vermutlich nahrhafter als Leder«, sagte Luke. Er richtete seine metallenen Augenröhren auf Han; sein bandagiertes Gesicht verriet nicht, welche Gefühle ihn bewegten. Han wurde schwindelig, als er seinen Kopf zu schnell hin und her drehte, während er durch die winzigen Löcher in den Augenröhren starrte.

Als die Sandleute ihre Mahlzeit beendet hatten, versammelten sie sich um die Feuerstelle, ein hochgewachsener Räuber ließ sich nahe bei den Flammen nieder. Seine vorsichtigen Bewegungen und bedächtigen Schritte– und die stumme Verehrung, die ihm die anderen Tusken entgegenbrachten– ließen Han vermuten, dass er schon sehr alt war.

»Der Geschichtenerzähler«, drang Lukes Stimme an sein Ohr.

Andere Räuber rammten lange Stangen in den Boden und entrollten die hellen Banner des Clans. Die Fahnen waren mit gezackten Schnörkeln bemalt, bei denen es sich um primitive Schriftzeichen handeln musste. Totems, Symbole, die kein Außenstehender je erblicken durfte.

Ein junger, drahtiger Räuber setzte sich neben den Geschichtenerzähler. Andere holten Trophäen aus ihren Satteltaschen, sichtbare Stichworte für die Geschichte, die nun erzählt werden sollte: Fetzen groben Tuchs, ein blutverschmiertes Banner; Han sah sogar zerbeulte und geborstene Sturmtruppenhelme, die an die Schädel erschlagener Feinde erinnerten, und einen milchig leuchtenden faustgroßen Edelstein. Eine Kraytdrachenperle, erkannte Han tief beeindruckt, eine der größten Kostbarkeiten, die es auf Tatooine gab.

Der alte Mann hob seine bandagierten Hände und sprach. Die anderen Räuber lauschten gebannt den unartikulierten Lauten, bei denen es sich dennoch um verständliche Worte handelte.

Luke übersetzte für Han. »Er erzählt von ihren Heldentaten, wie sie vor vielen Jahren ein ganzes Regiment Sturmtruppen besiegten; wie sie einen Kraytdrachen erschlugen und ihm die Perlen aus seinem Schlund rissen; wie sie einen anderen Tusken-Clan bezwangen, alle Erwachsenen abschlachteten, ihre Kinder aufnahmen und so ihren eigenen Clan vergrößerten.«

Der Geschichtenerzähler beendete seine Erzählung, sackte in sich zusammen und gab dem jungen Räuber an seiner Seite, seinem Schüler, einen Wink. Er blickte auf. Zwei Tusken-Räuber bauten sich rechts und links von dem Jungen auf und hielten ihre Gaffi-Stöcke so, dass die Axtseite auf den Kopf des Schülers gerichtet war. Der Geschichtenerzähler hob eine zitternde Hand und drehte sie wie eine Messerklinge mit der Kante nach unten. Der Schüler zögerte einen Moment und begann dann langsam zu sprechen.

»Was jetzt?«, wollte Han wissen.

Luke entgegnete: »Dieser Junge wird zum nächsten Geschichtenerzähler ausgebildet. Die Tusken legen größten Wert auf strenge Traditionen. Die mündlich überlieferten Geschichten dürfen niemals geändert werden. Der Junge hat die Geschichten auswendig gelernt– jetzt erzählt er von einem Überfall auf einen Feuchtfarmer, der versucht hat, zwischen den Menschen, den Jawas und den Sandleuten Frieden zu stiften.«

»Aber warum die Waffen?«, fragte Han. »Sieht aus, als wollten sie den armen Jungen massakrieren.«

»Das werden sie auch, wenn er einen Fehler macht. Wenn der Junge auch nur ein einziges Wort ändert, wird der Geschichtenerzähler die Hand senken, und die Reiter werden den Schüler auf der Stelle töten. Es gilt als große Blasphemie, wenn die Geschichten in irgendeinem Punkt von der mündlichen Überlieferung abweichen.«

»Da bleibt nicht viel Raum für Improvisation, was?«, brummte Han.

Luke schüttelte den Kopf. Die anderen Tusken waren ganz auf die Geschichte des Jungen konzentriert. »Die Wüste ist ein feindlicher Ort, Han. Sie verzeiht keine Fehler, und die Sandleute sind ein Produkt dieser Umgebung. Ihre Sitten sind grausam, aber die Umstände zwingen sie zu dieser Grausamkeit.«

Der Junge verstummte, und der alte Geschichtenerzähler hob lobend die andere Hand. Der Schüler sank, vor Erleichterung an allen Gliedern zitternd, in sich zusammen, und die Sandleute murmelten ihre Anerkennung.

Bald darauf war das Feuer heruntergebrannt. Die Tusken-Räuber legten sich schlafen.

»Ich lege mich auch aufs Ohr«, sagte Han. »Du hast seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen, Luke. Kannst du nicht abwarten, bis alle eingeschlafen sind, und dann ein Nickerchen machen?«

Luke schüttelte den Kopf. »Ich wage es nicht. Wenn ich ihre Gedanken nicht mehr überwache, wenn ich meinen Griff um ihr Bewusstsein lockere, könnten sie bemerken, dass wir nicht zu ihnen gehören. Wenn jemand Alarm schlägt, sind wir verloren. Außerdem kann ein Jedi lange Zeit ohne Schlaf auskommen.«

»Wie du meinst, Alter.«

»Wir müssten Jabbas Palast morgen erreichen«, fügte Luke hoffnungsvoll hinzu.

»Ich kann es kaum erwarten«, erwiderte Han. »Schließlich hatten wir bei unserem letzten Besuch jede Menge Spaß.«

2

Noch ehe die erste von Tatooines Sonnen am Horizont erschien, erhoben sich die Sandleute in der eisigen Dunkelheit von ihrem Nachtlager. Han fröstelte, denn seine Tuchbandagen schützten nicht vor der Kälte. Luke bewegte sich noch langsamer als am Vortag.

Han machte sich Sorgen um seinen Freund. Luke litt nicht nur an Erschöpfung, sondern an tiefer Enttäuschung über seine Unfähigkeit, Callista– der Jedi-Frau, die er liebte– zu helfen, ihre verlorenen Gaben zurückzuerlangen. Und jetzt, nach Tagen ohne Schlaf, stets vom Tode bedroht, umgeben von wilden Wüstennomaden, die jede Minute getäuscht werden mussten, ließen Lukes Kräfte sichtlich nach.

Die Tusken-Räuber sattelten ihre Banthas, und die zottigen Tiere stampften ungeduldig mit ihren Hufen, als könnten sie es kaum abwarten, von diesem Ort wegzukommen, ehe die Hitze des Tages sie einholte. Schweigend ritten die Sandleute hinaus in die Wüste, dabei schwangen sie die erbeuteten Blastergewehre, während sich der Himmel mit Purpur füllte, um sich dann lavendelblau mit einem Schuss geschmolzenen Goldes aufzuhellen.

Als die erste Sonne aufging, spürte Han, wie die Temperatur schon nach wenigen Augenblicken rapide anstieg. Die Luft schmeckte durch das Mundstück schal und metallisch, und Han versank in stumm brütendes Leiden.

Er dachte an Leia und seine drei Kinder, die auf Coruscant geblieben waren, und träumte von dem friedlichen Leben eines bescheidenen, aber erfolgreichen Händlers. Doch sofort verzog Han hinter den Bandagen das Gesicht; ein derart beschauliches Leben wäre eine noch größere Qual als die grausamste Strafe der Sandleute.

Am frühen Vormittag erreichten die Tusken-Räuber eine felsige Anhöhe und blickten über die langen Schatten der gefleckten Wüste zu den Ruinen des Palastes von Jabba dem Hutt. Die Zitadelle erhob sich stumm und monolithisch über den Felsen. Han schauderte bei ihrem Anblick.

»Ich hab doch gesagt, dass sie uns an diesen Ort bringen würden«, drang Lukes Stimme aus dem Ohrempfänger.

»Wir sind noch nicht am Ziel, Kleiner«, bemerkte Han.

»Wenn ich mich von der Karawane trenne, folge mir!«, sagte Luke. »Ich werde die Sandleute ablenken, damit sie unser Verschwinden nicht bemerken. Sobald wir außer Sichtweite sind, entlasse ich sie aus meiner Kontrolle– und kann endlich ein wenig ausruhen.«

In der Ferne des wogenden Sandmeeres erzeugten die konvergierenden Windströmungen einen der kleinen Staubwirbel, die häufig die Wüste heimsuchten. Luke nutzte ihn zu seinem Vorteil.

Der Anführer der Räuber grunzte, riss seinen Bantha herum und deutete mit seinem Gaffi-Stock auf den Staubwirbel. Die anderen Sandleute verharrten; sie schienen sonderbar fasziniert von dem staubigen Wirbel. Sie grunzten einander schwatzend an und heulten dumpf durch ihre Atemmasken.

Luke nutzte die Ablenkung, um seinen Bantha nach rechts zu treiben und die Kolonne der Tusken-Räuber zu verlassen. Han zerrte am scharf gekrümmten Hom seines Tieres. Er glaubte nicht, dass es funktionieren würde, aber Sekunden später trabte er an Lukes Seite den sandigen Hang hinunter. Während die Banthas die große, menschenleere Senke durchquerten und sich der Felsenschlucht näherten, die zu Jabbas Palast führte, wirbelten ihre Hufe gelben Staub auf.

Han blickte nervös zurück, aber keiner der Tusken-Räuber sah in ihre Richtung. Die Sandleute heulten und drohten dem Staubwirbel mit ihren Stöcken, als wäre er eine heranmarschierende Armee.

Luke drängte seinen Bantha zwischen die engen, verwitterten Felswände und in die Schatten des Canyons. Rechts und links ragten gesplitterte Felsnadeln in die Höhe, der zusammengebackene Boden aus Schwefelsand und getrocknetem Schlamm war hart wie Durabeton. Die Banthas näherten sich trottend dem unteren Tor von Jabbas Palast.

Sobald die Tusken-Räuber außer Sichtweite waren, gab Luke einen langen Seufzer von sich und sank in seinem Sattel zusammen. »Wir haben es geschafft!«, sagte er. »Sie werden sich nicht an uns erinnern.«

»Ja«, nickte Han, »und wir sind den ganzen Weg von Anchorhead gekommen, ohne dass uns jemand entdeckt hat– keine Spione, keine Zeugen, keine Aufzeichnungen. Jetzt können wir die Gerüchte überprüfen und nach Hause zurückkehren.«

Scharfer Wind pfiff durch den Canyon und fuhr stöhnend zwischen die Minarette von Jabbas Palast. Die schwarzen Fensterhöhlen des hohen Beobachtungsturms erinnerten an die leeren Augen eines grinsenden Totenschädels. Han blickte auf und entdeckte Blasterspuren an den Steinblöcken. Eidechsen huschten aus den Schatten und verschwanden in kühleren, dunklen Ritzen.

Han konnte durch die runden Augenröhren seiner Tusken-Gesichtsbandagen nicht viel erkennen. Entnervt löste er die Tuchstreifen, nahm den metallenen Augenschutz ab und schleuderte beides zu Boden. Er atmete die staubige Luft tief ein und hustete. »Junge, ich bin heilfroh, dieses Zeug endlich los zu sein.«

Luke sah in seiner Tusken-Verkleidung wie ein Ungeheuer aus; vorsichtig entfernte er die Wickel und stopfte die Lumpen unter sein zerschlissenes Wüstengewand.

Han betrachtete kopfschüttelnd die Ruinen. Jabba war nicht der erste Bewohner des riesigen Palastes. Das prächtige Gemäuer hatte schon viele Jahrhunderte existiert, bevor der Hutt-Verbrecher geboren worden oder aus dem Ei geschlüpft war… oder wie auch immer die Hutt-Babies zur Welt kommen mochten.

Vor langer Zeit hatten verbannte Mönche des B’omarr-Ordens einen isolierten Flecken auf dem Hinterwäldlerplaneten Tatooine gefunden und dort ihr gewaltiges Kloster errichtet. Sie lebten abgeschottet von den übrigen Bewohnern des Planeten, die ihre geheimnisvollen Gäste nie zu Gesicht bekamen. Später drang der Bandit Alkhara in das Kloster ein und besetzte einen Flügel, um von dort aus seine Überfälle auf die Feuchtfarmer zu starten. Doch die B’omarr-Mönche schien Alkharas Anwesenheit nicht zu stören– sie ignorierten ihn einfach.

Seit dieser Zeit hatten immer mehr Gesetzlose in den Räumen des B’omarr-Klosters Unterschlupf gesucht; der letzte in dieser langen Ahnenreihe war Jabba der Hutt. Nach Jabbas Tod in der Großen Grube von Carkoon kam es zwischen seinen Günstlingen zu blutigen Kämpfen um das Erbe des Hutt-Verbrechers und zur Plünderung seines Palastes, und nach dem Untergang von Jabbas Verbrecherimperium ergriffen die stummen, geheimnisvollen Mönche die Gelegenheit, ihren Besitz zurückzufordern. Jabbas Gefolgsleute fanden den Tod, wenn sie nicht schnell genug fliehen konnten. Seitdem war der Palast ein Geisterhaus, das selbst von den Tapfersten gemieden wurde.

Doch vor kurzem hatten einige von Hans »verlotterten alten Freunden«, wie Leia sie nannte, beunruhigende Gerüchte gehört, nach denen andere Hutts in dem verlassenen Palast herumschnüffelten und nach etwas suchten– nach etwas so Wichtigem, dass sich das Risiko lohnte, ertappt zu werden.

Luke glitt von seinem Bantha und tätschelte die wollene Flanke des Tieres. Der Bantha schnaubte verwirrt und stampfte mit den Hufen. Hans Bantha schnüffelte neugierig.

Luke und Han traten vor das korrodierte Tor, eine Durastahlbarriere, die von Blasternarben übersät war, von denen einige hell und neu waren, andere jahrzehntealt und verwittert. Im Lauf der Jahre waren die Kontrollschaltungen durchgebrannt oder verrottet, und das schwere Tor war einen halben Meter über dem Boden festgeklemmt. Sand war durch den Spalt geweht worden. Aus den dunklen Gängen dahinter drang ein kühler, modrig riechender Luftzug.

»Da passen wir durch«, sagte Han ohne große Begeisterung, während er mit den Fingern über das massive Durastahltor strich.

Luke trat vor die flechtenüberwucherte externe Schalttafel. »Das Tor könnte herunterfallen und uns beide zerquetschen– wie damals Jabbas Rancor. Ich probiere zuerst die Kontrollen.«

Kaum hatte Luke einen der Knöpfe gedrückt, öffnete sich in der Mitte des Tores knirschend ein Paneel, und ein künstliches Auge sprang heraus und pendelte an einer rostigen Metallfeder hin und her– Jabbas Überwachungssystem. Die Worte der Maschine klangen verzerrt und undeutlich, als wäre ihr Programm gestört.

Der keifende Ton des Stimmensynthesizers gab dem erschöpften Han den Rest. Er griff in die Falten seiner Wüstenrobe, zog seine Blasterpistole und verwandelte den Apparat in rauchende Splitter und funkensprühende Drähte. »Halt bloß deine Klappe!«, knurrte er, um sich dann mit einem schurkischen Grinsen an Luke zu wenden. »Es hat mir nicht gefallen, wie uns das Ding angeglotzt hat.«

Luke machte sich weiter an den Torkontrollen zu schaffen, und endlich hob sich das Tor mit einem hustenden Geräusch um einen weiteren Meter und verkeilte sich abermals. »Meinst du, das reicht?«, fragte er.

Ehe Han antworten konnte, traf ein sirrender Blasterblitz das Tor und hinterließ eine weitere silberglänzende Scharte. »Was–?«, rief er und wirbelte herum.

Ihre Banthas schnaubten ein Willkommen. Ein weiterer Blasterstrahl zuckte aus dem Canyon, brannte ein Loch durch Hans wallende Robe und verfehlte seine Brust nur um Haaresbreite. Han hob schockiert das grobe Tuch und starrte das glimmende Loch an.

Der gesamte Clan der Sandleute kam aus dem Canyon galoppiert, peitschte seine Banthas in wildem Furor und schwenkte die Gaffi-Stöcke. Die Tusken-Räuber legten ihre Blaster an und feuerten hitzig und ungezielt.

»Sieht aus, als hättest du sie zu früh aus deiner Kontrolle entlassen«, meinte Han, während er sich unter das halboffene Tor duckte. »Sie müssen unsere Spuren entdeckt haben.«

»Das Tor ist weit genug geöffnet!«, rief Luke und schlüpfte zu Han in die Schatten. »Wenn ich nur wüsste, wie man es schließt…«

Weitere Blasterschüsse trafen das Tor und hallten dröhnend in den moderigen Gängen wider. Die Sandleute schnatterten vor Wut, ihre Banthas brüllten, während sie den Boden vor dem Tor mit den Hufen aufwühlten.

Luke fand die inneren Torkontrollen und hantierte an einem Gewirr verdrehter und korrodierter Drähte. Es gab einen einzigen armseligen Funken, dann erlosch die ganze Kontrolltafel.

»Am besten lässt du dir schnell was einfallen, Luke!«, keuchte Han. Er kauerte nieder und zielte mit seiner Blasterpistole.

Einer der Sandleute feuerte in die Schatten im Innern der Zitadelle. Der Energiestrahl prallte von den steinernen Bodenplatten ab und verschwand in der Dunkelheit hinter Han und Luke. Han schoss auf die bandagierten Füße, die alles waren, was er von seinem Gegner sehen konnte. Einer der Tusken-Räuber heulte auf und sprang zurück.

Luke wandte sich von der Kontrolltafel ab und stand mit an den Seiten herabhängenden Armen da. Er ballte die Fäuste, entspannte sie wieder und konzentrierte sich in der Macht.

Die Gewinde knirschten, als er den Mechanismus in Bewegung setzte, der das schwere Tor an seinem Platz hielt. Plötzlich stürzte es mit einem Donnerschlag herab, wirbelte Wolken aus altem Staub auf und sperrte das Tageslicht aus. Tiefe Finsternis senkte sich über die Eingangshalle.

»Na, großartig«, knurrte Han. »Ich nehme nicht an, dass du daran gedacht hast, einen Lichtstab mitzubringen?«

Luke griff in die Falten seines Gewandes. »Ein Jedi ist immer auf alles vorbereitet«, konterte er, zog sein Lichtschwert und aktivierte es. Die vibrierende grüne Klinge fuhr summend aus dem Griff, ein Stab aus gleißendem Licht, das Han zwang, für einen Moment die Augen zu bedecken. »Nicht gerade die eindruckvollste Art, mein Lichtschwert einzusetzen«, bemerkte Luke, »aber es müsste genügen.«

Die beiden Männer stießen tiefer in die gewundenen Katakomben des Palastes vor und näherten sich Jabbas Thronsaal. Sie wussten nicht, wonach sie suchten, aber sie waren sicher, dass hier irgendetwas nicht stimmte.

»Als Jabba noch hier lebte, sah es auch nicht viel besser aus«, meinte Luke.

»Vielleicht sind alle Hausmädchendroiden defekt«, gab Han zurück.

In dem verlassenen großen Thronsaal, wo der aufgeblähte Hutt einst über seine hilflosen Opfer zu Gericht gesessen hatte, tauchte Lukes Lichtschwert die Wände in gleißende Helligkeit. Schatten tanzten über die Wände. Bis auf die Laute kleiner und großer Aasfresser war es in der Halle still wie in einer Gruft. Von einem gelockerten Steinblock in der Wand tropfte Wasser.

»Die unheimlichen B’omarr-Mönche sind noch immer hier«, sagte Han. »Aber sie scheinen keine große Eile zu haben, die von Jabba benutzten Räume wieder in Besitz zu nehmen.«

»Ich bin nicht sicher, ob überhaupt jemand den B’omarr-Orden versteht«, antwortete Luke. »Nach dem, was ich gehört habe, unterzieht sich jeder Mönch beim Erreichen der höchsten Stufe der Erleuchtung einer Operation, bei der sein Gehirn entfernt und in einen Lebenserhaltungstank gesteckt wird. Diese Prozedur soll verhindern, dass ihr Körper die Oberhand über ihren Geist gewinnt, sie ermöglicht es ihnen, ungestört über die großen Mysterien nachzudenken.«

Han schnaubte und sah in Lukes hellblaue Augen. »Wie schön, dass die Jedi für einen derartigen Unsinn nichts übrig haben.«

Luke lächelte. »Wenn ich mich recht erinnere, hast du die Macht bei unserer ersten Begegnung als ›Hokuspokus-Religion‹ bezeichnet.«

Han senkte verlegen den Blick. »Na ja, seitdem habe ich dazugelernt.«

Plötzlich hallten dumpf wie ferne Explosionen mechanische Geräusche durch den Saal. Die beiden fuhren herum. Luke mit seinem Lichtschwert, Han mit der Blasterpistole im Anschlag. Das Surren der Servomotoren und mechanischen Gelenke kam näher; Füße klickten wie Eispickel auf den steinernen Bodenplatten. Han schauderte, als er sich an die kristallinen Energiespinnen in den düsteren Gewürzminen von Kessel erinnerte.

Aber das Ding, das jetzt vor ihnen auftauchte, war weder ein Droide noch ein Lebewesen– es bestand aus einer Reihe spitzer mechanischer Beine, die sich so unsicher bewegten, als hätte es Probleme mit der Koordination. Ein automatisches Stahlinsekt kam ungeschickt in den Thronsaal gestolpert. Und im Zentrum der Beine, wo sich eigentlich der aufgeblähte Spinnenleib hätte befinden müssen, hing ein kugelförmiger Behälter, der mit einer klaren, blubbernden und gurgelnden Flüssigkeit gefüllt war und Nährstoffe in die schwammige braune Masse eines humanoiden Gehirns pumpte.

»Aah!«, machte Han. »Einer der Mönche. Was kann der von uns wollen?« Er richtete den Blaster direkt auf den Gehirntank.

Nein, sagte eine ausdruckslose künstliche Stimme– das Produkt eines Vocoders und eines winzigen Lautsprechers, der an die mechanischen Beine montiert war.

Luke hob warnend seine unbewehrte Hand. »Warte, Han…! Ich spüre nur Irritation. Uns droht keine Gefahr.«

Seid ihr… Freunde von Jabba?, fragten die Spinnenbeine.

»Ich suche mir meine Freunde sorgfältiger aus«, erklärte Han. »Wer bist du?«

Die Spinnenbeine schwankten hin und her, als hätte das Gehirn durch die Ablenkung die Kontrolle verloren. Ich bin Maizor. Ich war einst ein Rivale Jabbas. Wir hatten eine… Auseinandersetzung, und ich unterlag.

Die synthetische Stimme schwieg, als müsste der Vocoder zuerst neue Daten verarbeiten. Jabba befahl den Mönchen, mein Gehirn in diesen Tank zu transplantieren.

Weitere Daten wurden verarbeitet und in tonlose mechanische Worte umgewandelt. Ich benutze diese Beine, wenn ich mich im Palast bewegen will. Ich habe ein Jahr gebraucht, um den Schock zu überwinden und mich an meine neue Existenzform zu gewöhnen. Jabba hielt mich als Hofnarr in seinem Palast, um sich über meine mitleiderregende Gestalt lustig zu machen.

Die Spinnenbeine schabten unkoordiniert über den Boden, doch die Stimme wurde lauter und klang mit einem Mal triumphierend. Aber jetzt ist Jabba tot. Der Palast ist verlassen. Und ich bin es, der zuletzt lacht.

Han und Luke wechselten einen Blick. Langsam senkte Han seinen Blaster. »Jeder Feind Jabbas ist mein Freund«, erklärte er kategorisch. »Wir waren dabei, als Jabba in der Großen Grube von Carkoon starb.«

Ich stehe tief in eurer Schuld, sagte Maizor. Lichter blinkten um das Lebenserhaltungssystem des Gehirntanks.

»Dann kannst du uns vielleicht helfen«, sagte Luke. Seine Stimme war ruhig und von der Jedi-Macht durchdrungen. »Wir sind auf der Suche nach Informationen. Wir haben Gerüchte gehört. Wenn du die ganze Zeit hier im Palast warst, weißt du vielleicht, was wir herausfinden wollen.«

Ja, entgegnete Maizor. In der letzten Zeit sind viele Fremde hierher gekommen. Es gab sehr viele mysteriöse Aktivitäten.

»Kannst du uns sagen, wer sie waren und wonach sie suchten?«, wollte Han wissen. Er hatte nicht erwartet, dass es so einfach sein würde. »Wir müssen wissen, was die Hutts im Schilde führen.«

Hutts, sagte die mechanische Stimme. Ich verabscheue die Hutts. Viele Hutts sind hier eingedrungen und haben etwas gesucht.

»Was haben sie gesucht?«, drängte Han.

Informationen. Jabbas Informationen. Jabba hat viele Informationen in den geheimen Datenbanken des Palastes gespeichert. Er hatte überall Spione, die Daten sammelten, um sie gegen Feinde zu verwenden oder zu verkaufen. Jabba war nicht nur ein Verbrecherlord, er wusste auch viel über die Allianz der Rebellen– obwohl ihm das Imperium für die Informationen nicht genug zahlen wollte. Jabba kannte auch viele imperiale Geheimnisse.

Die Spinnenbeine hoben und senkten sich abwechselnd. Imperiale Informationen. Danach haben die Hutts gesucht.

»Imperiale Informationen?«, echote Luke. »Aber das Imperium ist untergegangen. Wir haben seit Jahren nichts mehr von ihm gehört. Was könnten die Hutts mit imperialen Informationen anfangen?«

Imperiale Informationen, wiederholte Maizor. Das imperiale Informationszentrum auf Coruscant. Jabba kannte die geheimen Passwörter. Er hatte Zugang zu den am besten geschützten Informationen des Imperators.

Han war bestürzt. »Du meinst, die Hutts können in unsere Computer eindringen? Unmöglich! Wir haben alle fraglichen Dateien gesichert.«

Jabba kannte Mittel und Wege, sich Zugang zu verschaffen, erwiderte Maizor.

»Sag mir«, warf Luke ein, »haben die Hutts gefunden, wonach sie suchten?«

Ja, sagten die Spinnenbeine. Sie wollen eine unbesiegbare Waffe bauen, um ihre Verhandlungsposition zu stärken. Das Verbrechersyndikat der Hutts wird dann mächtiger sein als die Rebellen-Allianz oder die Überreste des Imperiums. Maizor schauderte. Ich hasse die Hutts.

Han stöhnte auf. »Oh nein, nicht schon wieder eine Superwaffe!«

»Kennst du die Einzelheiten ihres Plans?«, erkundigte sich Luke und beugte sich zu dem Gehirn im Tank hinunter. »Irgendetwas Bestimmtes?«

Nein, gestand Maizor. Sie haben den Schlüssel gefunden, nach dem sie suchten, und jetzt werden sie den nächsten Schritt machen.

Han nickte grimmig und sah Luke an. »Wir müssen nach Coruscant zurückkehren und Leia informieren. Die Neue Republik muss vorbereitet sein.«

Luke deaktivierte sein Lichtschwert– der Saal wurde in lange, schlüpfrige Schatten getaucht– und strich mit den Fingern über Maizors Gehirntank. In der Nährflüssigkeit stiegen weitere Luftblasen auf, aber das Gehirn bewegte sich nicht. »Gibt es irgendetwas, das wir für dich tun können?«, fragte Luke. »Vielleicht kann ich dir helfen, Frieden zu finden.«

Aus dem Vocoder drang ein scharfer, glucksender Laut. Nein, Jedi. Die B’omarr-Mönche haben mir schon allen Trost gegeben, den ich brauche. Wenn du mir helfen willst, dann durchkreuze den Plan der Hutts. Demütige sie! Die Spinnenbeine schwankten hin und hier. Ich bleibe hier in meiner Einsamkeit– und lache weiter über Jabba. Das genügt mir als Lohn.

3

Da ihre Banthas davongelaufen und sie in Jabbas Palast gestrandet waren, schlug Han vor, die Fahrzeughangars in den unteren Ebenen zu durchsuchen. Vielleicht gelang es ihnen, ein funktionsfähiges Düsenrad zusammenzubauen, mit dem sie die Ruinen verlassen konnten. Luke war einverstanden, doch seine Gedanken kreisten um den eigentlichen Grund für seinen Flug nach Tatooine.

Im flackernden Schein alter Leuchtpaneele hantierte Han an den mechanischen Subsystemen beschädigter Fahrzeuge. Schrottreife Motoren und Karosserieteile waren alles, was Jabbas Unterführer bei ihrer panischen Massenflucht zurückgelassen hatten. Aufgrund der Gerüchte und ihrer abergläubischen Furcht hatten die Jawas und die Tusken-Räuber es nicht gewagt, den Palast zu plündern, so dass die Wartungshangars voller defekter Skiffs und Flieger waren, die sie jetzt ausschlachten konnten.

Han und Luke arbeiteten Hand in Hand, bauten die funktionsfähigen Teile aus, modifizierten sie, wenn nötig, und reparierten auf diese Weise zwei Flitzer. Anschließend öffneten sie ein knirschendes mechanisches Seitentor, und gelbes Sonnenlicht flutete in den schmutzigen Hangar. Sie schwangen sich auf die beiden verbeulten Flitzer, die Luke an die Düsenschlitten erinnerten, mit denen er und seine Schwester Leia mit halsbrecherischem Tempo durch die Wälder Endors gerast waren.

Luke ließ sich auf dem verbogenen Metallsitz nieder und versuchte, es sich auf dem zerfetzten steinharten Lederpolster so bequem wie möglich zu machen. »Es ist schon lange her, seit ich so etwas zum letzten Mal gemacht habe«, sagte Luke. »Ein gutes Gefühl.«

»Genau wie in den alten Zeiten, Kleiner.« Han fuhr die summenden Repulsorkissen hoch. »Kehren wir zum Mos Eisley-Raumhafen zurück, damit wir von hier verschwinden können.«

»Langsam, Han!«, sagte Luke wehmütig. »Ich muss vorher noch etwas erledigen. Wir müssen einen kleinen Abstecher zur Jundland-Einöde machen.«

Han sah ihn an, schürzte die Lippen und nickte. »Ja, ich dachte mir schon, dass du irgendetwas im Schilde führst, so wie du dich aufgeführt hast. Geht es um Callista?«

Luke nickte und hüllte sich in Schweigen.

»Ich sollte inzwischen wissen, dass nichts so einfach ist, wie es aussieht, wenn man mit einem Jedi unterwegs ist«, brummte Han.

Während sich bereits neue Verwicklungen anbahnten, konzentrierte sich Luke auf seinen nächsten Schritt und hoffte, einen Hinweis zu finden, der ihm weiterhelfen konnte. Die Neuigkeit über den Geheimplan der Hutts beunruhigte ihn zutiefst, aber noch mehr litt er unter der Trennung von Callista. Er sehnte sich danach, mit ihr zusammenzusein. Er sehnte sich danach, ihr beizustehen.

Die Schwingungen in der Macht hatten Luke und Callista zusammengeführt und ihre Persönlichkeiten vom ersten Augenblick an verbunden. Sie hatten wie die Teile eines Puzzles zusammengepasst. Callista war die Richtige für Luke, und er war der Richtige für sie. Als Jedi war ihnen dies auf eine Weise bewusst, wie es nur wenigen anderen Liebenden vergönnt war.

Obwohl Callista viele Jahrzehnte vor Luke geboren worden war, hatte ihr im Computer der automatischen Dreadnaught Palpatines Auge gefangenes Bewusstsein die Zeit überdauert. Luke hatte sich in Callistas leuchtende Aura verliebt, bis sie im Körper einer seiner brillantesten Schülerinnen wiedergeboren worden war, die ihr Leben gab, um die Dreadnaught zu zerstören.

Callista war in eine physische Existenz zurückgekehrt. In Fleisch und Blut. Und sie war wunderschön. Endlich konnten sie zusammensein.

Aber welch schreckliche Ironie des Schicksals, im Zuge der Transformation hatte Callista ihre Jedi-Fähigkeiten verloren. Sie war wieder am Leben, aber nicht mehr sie selbst, unvollkommen. Die Verschmelzung von Geist und Seele war unmöglich. Ihnen blieb nur die Erinnerung an die berauschenden Tage ihrer Gefangenschaft an Bord von Palpatines Auge.

Doch dies genügte, um die große Liebe zwischen ihnen zu befestigen und sie nach einer Lösung für das Problem suchen zu lassen. Luke würde nicht aufgeben, bis er eine Möglichkeit gefunden hatte, Callista ganz ins Leben zurückzuholen…

Allein und nervös stand er vor der morschen, verfallenen Hütte, die einst Obi-Wan Kenobis Heim gewesen war, und kam sich vor wie der verlorene Sohn.

Han wartete bei dem reparierten Flitzer und trank den letzten Schluck Wasser. Luke hatte auf seinen Anteil verzichtet und seine mentale Energie durch pure Konzentration regeneriert. Bald würden sie zum Mos Eisley-Raumhafen zurückkehren, ganz gleich, was in den Ruinen von Obi-Wans Behausung geschehen mochte.

Luke schluckte und trat vor; seine knirschenden Schritte waren der einzige Laut in der Stille. Er war seit Jahren nicht mehr hiergewesen. Die Tür hing schief in den Angeln, die vordere Lehmwand war teilweise eingestürzt. Schuttbrocken und zerbrochene Lehmziegel versperrten den Eingang. Zwei kleine quietschende Wüstennager schnappten nach ihm und flohen in die Ritzen des Gemäuers. Luke ignorierte sie.

Vorsichtig duckte er sich und betrat das Haus seines ersten Mentors.

Licht sickerte durch die Risse in den Wänden. Staubmotten tanzten wie goldene Flusen in den Sonnenstrahlen. Es roch nach Moder, schattigen Winkeln und Gespenstern. Doch im Gegensatz zu Jabbas Palast war Obi-Wans Behausung vollständig geplündert worden. Die Koch- und Heizungseinheiten waren verschwunden und hatten leere Nischen in den Lehmwänden hinterlassen. Von Bens Schlafpritsche war nur der zersplitterte Rahmen übriggeblieben. In den Ecken lagen Kleiderfetzen und dienten Nagern und Insekten als Nester.

Luke blieb in der Mitte des Raumes stehen, atmete tief durch, drehte sich dann um seine Achse und versuchte, die Aura zu erspüren, die er so verzweifelt suchte. Dies war der Ort, an dem Obi-Wan Kenobi Luke in die Geheimnisse der Macht eingeweiht hatte. Hier hatte der alte Mann Luke sein erstes Lichtschwert geschenkt und ihm– »von einem bestimmten Standpunkt aus«– die Wahrheit über seinen Vater angedeutet. Er hatte zwar die falsche Geschichte widerlegt, die Onkel Owen über Lukes Herkunft erzählt hatte, doch gleichzeitig die Saat für eine neue Täuschung gelegt.

Luke zog sein Lichtschwert, ohne die leuchtende Klinge zu aktivieren. Nachdem ihm die Waffe seines Vaters in Cloud City abhanden gekommen war, hatte er sich ein neues Lichtschwert gebaut, das ihm allein gehörte– kein Artefakt aus der Vergangenheit. Er war seinen eigenen Weg gegangen, ohne die Hilfe seiner Lehrer.

Obi-Wan und Yoda hatten zwar mit seiner Einweisung begonnen, doch viele Fragen waren unbeantwortet geblieben, und es gab so viel, das er noch lernen musste… und der verrückte Joruus C’baoth hatte ihm die Dinge, die ein echter Jedi wissen musste, nur in pervertierter Form mitgeteilt. Der Imperator schließlich hatte Luke die dunkle Seite der Macht gezeigt, doch was Luke wirklich wissen musste, lag weiter im Verborgenen.

Er musste zum Beispiel wissen, wie er Callista retten konnte.

»Ben«, sagte er und schloss die Augen, während er mit seinen Gedanken und seiner Stimme nach ihm rief. Er versuchte, die unsichtbaren Mauern der Macht zu durchdringen und die leuchtende Auragestalt Obi-Wan Kenobis zu erfassen, die ihn so oft aufgesucht hatte, bis Obi-Wan ihm eröffnete, dass er nie wieder mit Luke sprechen würde.

»Ben, ich brauche dich«, sagte Luke. Die Umstände hatten sich geändert. Er wusste nicht, wie er sonst die Hindernisse überwinden sollte, die vor ihm lagen. Obi-Wan musste einfach antworten. Nur er kannte die Lösung, nach der er sich mit jeder Faser seines Herzens sehnte.

Luke schwieg und lauschte und spürte…

…nichts. Wenn er Obi-Wans Geist nicht hier in der verlassenen Behausung beschwören konnte, die dem alten Mann so viele Jahre als Exil gedient hatte, dann würde er seinen ehemaligen Lehrer niemals wiedersehen.

Er versuchte es mit den flehenden Worten, die Leia vor über einem Jahrzehnt benutzt hatte. »Hilf mir, Obi-Wan Kenobi! flüsterte Luke. »Du bist meine einzige Hoffnung.«

»Luke wartete und lauschte erregt. Er hatte alles versucht. Callista war zu ihrer Zeit eine ausgebildete Jedi. Sie wusste Dinge, deren Existenz Luke nicht einmal erahnt hätte– aber auch sie kannte keinen Weg, die erstickende Decke zu zerreißen, die sich auf sie gesenkt hatte, die Blindheit, die sie daran hinderte, die Macht einzusetzen.

»Ben, bitte!«, bat Luke. Er zitterte am ganzen Leib vor wachsender Verzweiflung und schwindender Hoffnung. Die leere Hütte um ihn herum beherbergte nichts als Erinnerungen.

Nichts.

Schweigen.

Leere.

Obi-Wan war nicht hier. Der alte Jedi-Lehrer würde nicht kommen. Luke kniete auf dem schmutzigen Boden nieder und suchte im Staub nach einem Zeichen, nach irgendeiner Botschaft, doch er wusste, dass es sinnlos war.

Obi-Wan würde ihm nicht helfen.

Luke schluckte seine Verzweiflung hinunter und schwor sich, niemals aufzugeben. Trotzig schob er sein Kinn nach vorn und presste die Lippen zu einer grimmigen schmalen Linie zusammen.

Vielleicht war das die Botschaft: Obi-Wans Schweigen bewies, dass Luke ein vollwertiger Jedi-Ritter war. Er konnte sich nicht darauf verlassen, dass Ben Kenobi oder Yoda oder andere ihm halfen. Er allein war für sein Schicksal verantwortlich. Er war kein Schüler mehr. Luke musste seine Probleme selbst lösen.

Seine Entschlossenheit wuchs. Nein, er hatte noch nicht alles versucht. Er würde mit Callista die ganze Galaxis durchforschen. Auf die eine oder andere Weise würde er eine Lösung finden.

Luke erhob sich und befestigte das Lichtschwert wieder an seinem Gürtel. Er brauchte es hier nicht. Er sah sich um und hoffte vage, die leuchtenden Umrisse einer Gestalt zu sehen, den alten Mann, wie er ihm zunickte und bestätigte, dass Lukes Antwort die einzig richtige war. Aber er spürte nichts.

Als er die Hütte verließ, schlug das grelle Sonnenlicht wie eine reinigende Flutwelle über ihm zusammen. Er holte tief Luft und ging zu Han.

Han Solo stand neben seinem Flitzer im Schatten und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Nun, Kleiner?«, fragte er. »Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?«

»Nein…«, erwiderte Luke, »und ja.«

Han schüttelte den Kopf. »Typisch Jedi. Man bekommt nie eine klare Antwort.«

»In diesem Fall gibt es keine klare Antwort, Han. Ich bin mit Tatooine fertig«, fügte er hinzu. »Wir können jetzt nach Mos Eisley zurückkehren. Wir müssen die Neue Republik vor den Plänen der Hutts warnen.«

HOTH-ASTEROIDENGÜRTEL

4

Ein Sturm aus Felstrümmern tobte durch den Weltraum, rasende Geschosse, die beim Aufprall genug Energie freisetzten, um größere Brocken– oder Raumschiffe– in Staub zu verwandeln.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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