Star Wars™: Die Meister der Macht - Kevin J. Anderson - E-Book

Star Wars™: Die Meister der Macht E-Book

Kevin J. Anderson

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Beschreibung

Der Sonnenhammer bedroht die Republik

Die Neue Republik wird von mächtigen Feinden bedroht: Während ein neuer Todesstern Kurs auf sein erstes Ziel setzt, droht der von der Dunklen Seite der Macht besessene Kyp Durron, den gefürchteten Sonnenhammer einzusetzen. Kann Han Solo ihn stoppen? Wird Luke Skywalker, der nach einem schweren Kampf zwischen Leben und Tod schwebt, seine neugegründete Jedi-Akademie schützen können? Und kann Prinzessin Leia ihren ersten Sohn Anakin aus den Händen der imperialen Agenten befreien?

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Seitenzahl: 449

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KEVIN J. ANDERSON

DIEMEISTERDERMACHT

Roman

Aus dem Amerikanischen

von Thomas Ziegler

WILHELMHEYNEVERLAG

MÜNCHEN

www.diezukunft.de

Für meinen Stiefsohn und

»Forschungsassistenten«

JONATHANMACGREGORCOWAN,

der mir half,

»eine weit, weit entfernte Galaxis« durch

die staunenden Augen eines Kindes zu sehen.

Anmerkungen

Der Großteil dieses Romans wurde in der Montecito Sequoia Lodge in den Redwood-Wäldern Kaliforniens geschrieben. Lillie Mitchell, meine Schreibkraft, schaffte es irgendwie, mit den Mikrokassetten Schritt zu halten, mit denen ich sie eindeckte, und trieb mich zu schnellerem Tempo an, indem sie mich permanent fragte: »Wie geht es weiter?« Meine Frau, Rebecca Moesta Anderson, steuerte Ideen bei, bügelte bei nächtlichen Spaziergängen diverse Plotprobleme aus und gab mir jede Menge Unterstützung und Liebe. Tom Veitch half mir bei der Ausarbeitung der Geschichte von Exar Kun und der Dunklen Lords der Sith, die wir in einer zwölfteiligen Serie für Dark House Comics ausführlich beschrieben. Mein Redakteur, Tom Dupree, zweifelte keinen Moment daran, dass ich alles termingerecht und in guter Qualität abliefern würde (und hatte sogar Spaß an der Geschichte!); seine Assistentin, Heather McConnell, kümmerte sich gleichzeitig um eine Million verschiedene Dinge und widerstand der Versuchung, sofort aufzulegen, wenn ich sie anrief, um sie zu nerven. Lucy Wilson von Lucasfilm half mit, diesen und all meine anderen Star Wars-Romane zu realisieren, und ihre Assistentin, Sue Rostoni, sorgte dafür, dass die verschiedenen Projekte frei von haarsträubenden Widersprüchen blieben. Bei unseren vielen Diskussionen erwies sich Ralph McQuarrie als weitaus inspirierender, als er je zugeben wird– er entwarf den Tempel von Exar Kun und andere Teile der Jedi-Akademie. West End Games versorgte mich wie gewöhnlich mit einer gewaltigen Menge an Hintergrundmaterial über alle Aspekte des Star Wars-Universums. Am meisten Dank schulde ich George Lucas, der ein solch wundervolles Universum schuf und mir erlaubte, damit zu spielen.

1

Der Sonnenhammer stach in das caridanische System wie das Messer eines Attentäters in das Herz eines ahnungslosen Opfers.

Um Jahre gealtert saß Kyp Durron über die Kontrollen gebeugt, mit blitzenden dunklen Augen, ganz auf sein neues Ziel konzentriert. Mit der zerstörerischen Superwaffe– und mit den mächtigen Techniken, die ihn sein gespenstischer Mentor Exar Kun gelehrt hatte– würde Kyp alle Gegner der Neuen Republik auslöschen.

Vor wenigen Tagen hatte er Admiral Daala und ihre beiden Sternzerstörer im Hexenkessel-Nebel vernichtet. Am Rand der Explosionswolke hatte er eine der sarggroßen Kurierkapseln des Sonnenhammers ausgesetzt, damit die Galaxis erfuhr, wer für den Sieg verantwortlich war.

Kyps nächster Schritt würde sein, das imperiale Militärausbildungszentrum auf Carida herauszufordern.

Der Militärplanet war eine übergroße Welt mit hoher Gravitation, die half, die Muskeln potentieller Sturmtruppler zu kräftigen. Ihre unberührten Landmassen boten ein breites Spektrum unterschiedlichen Manövergeländes: arktische Ödnis, undurchdringliche Regenwälder, unzugängliche Gebirge und sengendheiße Geröllwüsten, in denen es von giftigen, vielbeinigen Reptilien nur so wimmelte.

Carida schien das genaue Gegenteil von Kyps friedlicher Heimatwelt Deyer zu sein, wo er mit seiner Familie in einer der Floßsiedlungen auf den stillen terrageformten Seen gelebt hatte– aber dieser Frieden war schon vor Jahren zerstört worden, als Kyps Eltern gegen die Vernichtung Alderaans protestiert hatten. Sturmtruppen hatten die Kolonie verwüstet und Kyp und seine Eltern in die Gewürzminen Kessels verschleppt, während sein Bruder Zeth zwangsrekrutiert und zum Ausbildungszentrum der Sturmtruppen geschafft worden war.

Jetzt, während er den Militärplaneten umkreiste, trug Kyps Gesicht den verkniffenen, harten Ausdruck eines Menschen, der durch das Fegefeuer seines eigenen Gewissens gegangen war. Schatten ränderten seine Augen. Er erwartete nicht, dass sein Bruder nach all diesen Jahren noch lebte– aber er beabsichtigte, die Wahrheit herauszufinden.

Und falls Zeth nicht auf Carida war, verfügte Kyp über genug Macht, um das gesamte caridanische Sonnensystem zu vernichten.

Vor einer Woche hatte er den anscheinend toten Luke Skywalker auf dem Dach des Großen Tempels von Yavin 4 zurückgelassen. Er hatte die Konstruktionspläne des Sonnenhammers aus dem Bewusstsein seiner naiven Schöpferin Qwi Xux gestohlen. Und er hatte fünf Sterne gesprengt, um Admiral Daala und ihre beiden Sternzerstörer zu verbrennen. Im letzten Moment hatte Daala versucht, den explodierenden Sternen zu entkommen, aber ohne Erfolg. Die Schockwellen waren stark genug gewesen, um selbst die Bildschirme des Sonnenhammers zu blenden, als das Feuer Daalas Flaggschiff, die Gorgo, verzehrt hatte.

Seit jenem furchteinflößenden Sieg hatte Kyps Besessenheit noch zugenommen, und er hatte mit Hypergeschwindigkeit die Überreste des Imperiums angesteuert, um sie zu zerschmettern…

Das caridanische Verteidigungsnetz entdeckte den Sonnenhammer, als Kyp in die Umlaufbahn eintrat. Er entschloss sich, sein Ultimatum zu übermitteln, ehe die imperialen Streitkräfte eine Dummheit anstellen konnten. Er sendete es auf allen Frequenzen.

»Caridanische Militärakademie«, sagte er und bemühte sich, seine Stimme tiefer klingen zu lassen. »Hier spricht der Pilot des Sonnenhammers.« Er zermarterte sich den Kopf nach dem Namen jenes Clowns von Botschafter, der auf Coruscant einen diplomatischen Zwischenfall ausgelöst und Mon Mothma seinen Drink ins Gesicht geschüttet hatte. »Ich will mit… Botschafter Furgan sprechen, um mit ihm die Kapitulationsbedingungen auszuhandeln.«

Der Planet unten antwortete nicht. Kyp starrte das Kommsystem an und wartete auf eine Reaktion.

Seine Alarmkonsolen blinkten, als die Caridaner versuchten, den Sonnenhammer mit einem Traktorstrahl zu erfassen, aber Kyp hantierte mit Jedi-verstärkter Schnelligkeit an den Kontrollen und änderte nach einem Zufallsmuster permanent die Umlaufbahn, so dass es unmöglich war, den Strahl auf ihn auszurichten.

»Ich bin nicht hier, um Spiele zu spielen.« Kyp ballte die Hand zur Faust und schlug auf die Kommeinheit. »Carida, wenn Sie nicht im Lauf der nächsten fünfzehn Sekunden antworten, werde ich einen Torpedo ins Zentrum Ihrer Sonne abfeuern. Ich glaube, Sie kennen die Fähigkeiten dieser Waffe. Haben Sie mich verstanden?«

Er begann laut zu zählen. »Eins… zwei… drei… vier…« Erst als er bei Elf angelangt war, drang eine barsche Stimme aus dem Kommsystem.

»Eindringling, wir übertragen jetzt die Landekoordinaten. Weichen Sie nicht von ihnen ab, oder wir werden Sie vernichten. Nach der Landung übergeben Sie die Kontrolle über Ihr Schiff unverzüglich an die Sturmtruppen.«

»Sie scheinen nicht zu verstehen, was hier vor sich geht«, sagte Kyp lachend. »Entweder Sie lassen mich sofort mit Botschafter Furgan sprechen, oder Ihr Sonnensystem wird zur neuesten Supernova der Galaxis. Ich habe bereits einen Nebel gesprengt, um zwei imperiale Schlachtkreuzer auszuradieren– meinen Sie nicht auch, dass ich einen kleinen Stern vernichten werde, um einen Planeten voller Sturmtruppen auszulöschen? Holen Sie Furgan und schalten Sie endlich auf Bildübertragung um.«

Der Holowürfel flackerte, und das breite, flache Gesicht Furgans erschien, der den Kommoffizier zur Seite schob. Kyp erkannte den Botschafter an seinen buschigen Brauen und den wulstigen, purpurnen Lippen.

»Warum sind Sie hierhergekommen, Rebell?«, fragte Furgan. »Sie sind nicht in der Position, Forderungen zu stellen.«

Kyp verdrehte die Augen und verlor allmählich die Geduld. »Hören Sie zu, Furgan. Ich will herausfinden, was aus meinem Bruder Zeth geworden ist. Er wurde vor rund zehn Jahren auf dem Planeten Deyer zwangsrekrutiert und hierhergebracht. Sobald ich die Information habe, können wir verhandeln.«

Furgan starrte ihn an und zog die dichten, stacheligen Brauen zusammen. »Das Imperium verhandelt nicht mit Terroristen.«

»Sie haben in dieser Angelegenheit keine Wahl.«

Furgan versteifte sich und gab schließlich nach. »Es wird einige Zeit dauern, eine derart alte Information einzuholen. Behalten Sie Ihre Position im Orbit bei. Wir kümmern uns darum.«

»Sie haben eine Stunde«, sagte Kyp und unterbrach die Verbindung.

In der Hauptzitadelle des imperialen Militärausbildungszentrums von Carida blickte Botschafter Furgan auf seinen Kommoffizier hinunter und verzog die Lippen, die von der Farbe frischer Blutergüsse waren. »Überprüfen Sie die Angaben dieses Jungen, Lieutenant Dauren. Ich will alles über die Vernichtungskraft dieser Waffe wissen.«

Ein Lieutenant der Sturmtruppen marschierte so zackig herein, dass Furgan Schauder der Bewunderung über den Rücken liefen. »Berichten Sie«, sagte er zu dem Offizier.

Der Helmlautsprecher verstärkte die Stimme des Sturmtrupplers. »Colonel Ardax meldet, dass sein Kommandotrupp bereit zum Abflug zum Planeten Anoth ist«, berichtete er. »Wir haben acht AGT-ATs samt Begleitmannschaft und Waffen auf den Dreadnaught Blutrache verladen.«

Furgan trommelte mit den Fingern auf die polierte Konsole. »Unsere Vorbereitungen mögen vielleicht ein wenig übertrieben erscheinen, da es scheinbar nur darum geht, ein Baby zu entführen und eine einzelne Frau zu überwältigen, die auf es aufpasst– aber es handelt sich hierbei um ein Jedi-Baby, und ich werde die Schutzvorkehrungen, die die Rebellen wahrscheinlich getroffen haben, nicht unterschätzen. Sagen Sie Colonel Ardax, er soll sich mit seinem Trupp auf den Start vorbereiten. Ich muss hier noch ein kleines Problem lösen– und dann können wir uns um den jungen, formbaren Ersatz für den Imperator kümmern.«

Der Sturmtruppler salutierte, wirbelte auf einem polierten Stiefel herum und verließ den Raum.

»Botschafter«, sagte der Kommoffizier nach einem Blick auf die Bildschirmmeldungen, »wir wissen von unserem Spionagenetz, dass die Rebellen eine imperiale Waffe namens Sonnenhammer gestohlen haben, die angeblich einen Stern zur Explosion bringen kann. Und vor weniger als einer Woche hat sich im Hexenkessel-Nebel eine mysteriöse multiple Supernova ereignet– genau wie der Eindringling behauptet.«

Furgan wurde von Erregung ergriffen, als sich sein Verdacht bestätigte. Wenn er den Sonnenhammer und das Jedi-Baby in seine Hand bekam, würde er über größere Macht verfügen als alle der zerstrittenen Kriegsherren der Kernsysteme zusammen! Carida konnte zum Zentrum eines blühenden neuen Imperiums werden– mit Furgan als heimlichem Herrscher.

»Solange der Pilot des Sonnenhammers abgelenkt ist«, sagte Furgan, »sollten wir einen Großangriff auf sein Schiff starten. Wir dürfen uns eine derartige Gelegenheit nicht entgehen lassen.«

Kyp starrte auf den Chronometer des Sonnenhammers und wurde mit jeder verstreichenden Zeiteinheit wütender. Hätte er nicht die Hoffnung gehabt, Neuigkeiten über Zeth zu erfahren, hätte Kyp einen seiner vier verbliebenen Resonanztorpedos in Caridas Sonne gefeuert und sich zurückgezogen, um zu beobachten, wie das System als weißglühende Supernova explodierte.

Von statischem Prasseln begleitet, erschien vor ihm das Bild des caridanischen Kommoffiziers und gab sich zerknirscht und geschäftsmäßig. »An den Piloten des Sonnenhammers– Sie sind Kyp Durron, Bruder von Zeth, den wir auf der Kolonie Deyer rekrutiert haben?« Der Offizier sprach bedächtig und artikulierte jedes Wort mit übertriebener Genauigkeit.

»Ich habe Ihnen diese Information bereits gegeben. Was haben Sie herausgefunden?«

Das Bild des Kommoffiziers verschwamm. »Wir bedauern, dass Ihr Bruder die Grundausbildung nicht überlebt hat. Unsere Trainingsmethoden sind äußerst hart und darauf ausgelegt, die besten Kandidaten herauszusieben.«

In Kyps Ohren rauschte es. Er hatte diese Nachricht erwartet, aber die Bestätigung erfüllte ihn mit Verzweiflung.

»Wie… wie waren die genauen Umstände seines Todes?«

»Ich sehe nach«, sagte der Kommoffizier. Kyp wartete und wartete. »Sein Trupp geriet während eines Überlebenstrainings im Gebirge in einen Schneesturm. Er scheint erfroren zu sein. Es gibt Hinweise darauf, dass er sich heroisch geopfert hat, um seinen Kameraden das Leben zu retten. Ich habe hier eine Datei mit allen Einzelheiten, die ich Ihnen überspielen könnte, wenn Sie wollen.«

»Ja«, sagte Kyp mit trockenem Mund. »Geben Sie mir alles.« Vor seinem geistigen Auge stieg ein Bild seines Bruders auf: zwei Jungen, die kleine Schilfboote ins Wasser setzten und zusahen, wie sie Richtung Sümpfe davontrieben– dann der Ausdruck auf Zeths Gesicht, als die Sturmtruppen in ihr Haus eindrangen und ihn verschleppten.

»Es dauert eine Weile«, sagte der Kommoffizier.

Kyp verfolgte, wie die Daten über seine Bildschirme flackerten. Er dachte an Exar Kun, den uralten Lord der Sith, der ihm viele Dinge gezeigt hatte, die ihm Master Skywalker nicht beibringen wollte. Die Nachricht von Zeths Tod befreite Kyp von allen restlichen Skrupeln. Niemand würde ihn jetzt noch aufhalten.

Er würde gegenüber dem mörderischen Planeten Carida keine Gnade walten lassen. Kyp würde diesen imperialen Stachel im Fleisch der Neuen Republik herausziehen und sich dann die mächtigen imperialen Kriegsherren vornehmen, die in der Nähe des galaktischen Kerns ihre Streitkräfte sammelten.

Er wartete ungeduldig darauf, dass die Überspielung von Zeths Personaldaten in die Speicherbänke des Sonnenhammers endete. Er würde viel Zeit brauchen, um all diese Worte in sich aufzunehmen, sich jede Einzelheit aus dem Leben seines Bruders vorzustellen, eines Lebens, das sie hätten zusammen verbringen sollen…

Aus dem dünnen Atmosphäreschleier des Planeten raste ein Geschwader von vierzig TIE-Jägern auf ihn zu. Weitere zwanzig lösten sich vom gegenüberliegenden Horizont und nahmen ihn in die Zange. Die Überspielung von Zeths Dateien hatte ihn nur ablenken sollen, während die Caridaner ihren Angriff vorbereiteten!

Kyp wusste nicht, ob er sich amüsieren oder wütend werden sollte. Ein grimmiges Lächeln huschte über sein Gesicht und erlosch dann.

Die TIE-Jäger rasten heran und feuerten eine Salve Laserstrahlen auf ihn ab. Kyp spürte die dumpfen Einschläge, aber die Quantenpanzerung des Sonnenhammers konnte sogar der Turbolaserbreitseite eines Sternzerstörers widerstehen.

Einer der TIE-Piloten nahm Verbindung mit Kyp auf. »Wir haben Sie eingekreist. Sie können nicht entkommen.«

»Tut mir leid«, meinte Kyp. »Mir sind die weißen Fahnen ausgegangen.« Mit seinen Sensoren spürte er den TIE-Führungsjäger auf, von dem die Botschaft gekommen war. Er richtete seine Abwehrlaser auf das Ziel ein und deckte den Jäger mit einer Salve ein, die über das flache Sonnensegel sengte. Der TIE-Jäger verglühte in einer weißorangenen Feuerwolke.

Die anderen Jäger griffen als Vergeltung von allen Seiten an. Kyp aktivierte die Zielerfassung seiner Abwehrlaser und wählte fünf Opfer aus, von denen er drei erledigen konnte.

Er beschleunigte den extrem schnellen Sonnenhammer und schoss nach oben, während die restlichen TIE-Jäger das Feuer durch die expandierenden Explosionswolken seiner ersten Opfer erwiderten. Kyp lachte laut auf, als sich zwei der Jäger mit ihrem Kreuzfeuer gegenseitig ausschalteten.

Die Mauer aus Zorn in ihm wurde höher und dicker und stärkte sein Machtpotential. Er hatte bereits mehr Warnungen abgegeben, als die Caridaner verdienten. Kyp hatte ihnen ein Ultimatum gestellt, und Furgan hatte seine Angriffsschiffe auf ihn gehetzt.

»Das war der letzte Fehler eures Lebens«, sagte er.

Die TIE-Jäger feuerten weiter, doch die meisten Schüsse gingen fehl. Laserstrahlen prallten von seiner Panzerung ab, ohne Schaden anzurichten. Die Piloten schienen nicht zu wissen, wie man richtig zielte und schoss. Wahrscheinlich hatten sie die ganze Zeit in Simulationskammern trainiert, ohne je eine richtige Raumschlacht geführt zu haben. Kyp dagegen verließ sich auf die Macht.

Er erwiderte das Feuer und vernichtete ein weiteres Schiff, aber dann entschied er, dass eine Fortsetzung des Kampfes reine Zeitverschwendung war. Er hatte ein größeres Ziel. Zwei schnelle TIE-Abfangjäger rasten hinter ihm her, als er aus dem planetaren Orbit ausscherte und Kurs auf den Stern im Zentrum des Systems nahm.

Sie konnten im Höchstfall nur die winzigen Lasertürme des Sonnenhammers beschädigen. Daalas Streitkräften war es einmal gelungen, die externen Waffen des Sonnenhammers auszuschalten, doch die Ingenieure der Neuen Republik hatten sie wieder repariert.

Ein weiterer beschädigter TIE-Jäger explodierte und spuckte seinen blitzartig gefrierenden Sauerstoffvorrat in alle Richtungen. Kyp pflügte durch die Trümmer und nahm direkten Kurs auf die Sonne. Die überlebenden Imperialen rasten aus allen Rohren feuernd hinter ihm her. Er schenkte ihnen keine Beachtung.

Vor seinem geistigen Auge sah er Zeths Gesicht, hoffnungslos und erfroren, während er an dieser Übung einer Armee teilnahm, der er sich niemals hatte anschließen wollen. Kyp hatte nur eine Möglichkeit, diese Erinnerung auszulöschen: indem er den ganzen Planeten in reinigendem Feuer badete, einem Feuer, das nur der Sonnenhammer entfesseln konnte.

Er aktivierte die Feuerleitsysteme seiner Resonanztorpedos. Die Hochenergieprojektile würden als ovale Plasmaentladungen aus dem toroidförmigen Generator an der Bauchseite des Sonnenhammers ausgestoßen werden.

Beim letzten Mal hatte Kyp die Torpedos in die Überriesensterne eines Nebels gefeuert. Caridas Sonne war ein unauffälliger gelber Stern, aber auch in seinem Kern konnte der Sonnenhammer eine Kettenreaktion auslösen…

Während Kyp auf den gleißenden Ball aus gelbem Feuer zuraste, züngelten flackernde Protuberanzen aus der Chromosphäre des Sterns. Brodelnde Konvektionsströme pumpten heiße Gasknoten zur Oberfläche, wo sie abkühlten und wieder in den sengenden Tiefen versanken. Dunkle Sonnenflecken hoben sich wie Wunden von dem hellen Hintergrund ab. Er visierte einen der schwarzen Flecken an, als wäre er eine Zielscheibe.

Kyp schärfte die Resonanztorpedos und nahm sich die Zeit für einen Blick nach hinten. Seine TIE-Verfolger waren zurückgefallen; offenbar hatten sie Angst, sich so dicht der gleißenden Sonne zu nähern.

Vor Kyp leuchteten Warndioden auf, aber er ignorierte sie. Als die Kontrollsysteme auf Grün umschalteten, drückte er die Feuerknöpfe und schoss ein glühendes, grünblaues Ellipsoid tief in Caridas Sonne. Sein Zielsucher würde den Kern finden und eine unwiderrufliche Instabilität auslösen.

Kyp lehnte sich mit einem Seufzer der Erleichterung und Entschlossenheit in seinem bequemen Pilotensitz zurück. Er hatte den Punkt ohne Wiederkehr überschritten.

Er hätte Erleichterung empfinden müssen, denn es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis die Militärakademie ausgelöscht war. Aber dieses Wissen konnte die Trauer über den Tod seines Bruders nicht wegwaschen.

Alarmsirenen heulten durch die Zitadelle des Militärausbildungszentrums. Sturmtruppen rannten durch gekachelte Gänge und besetzten strategische Positionen, wie man sie gedrillt hatte; aber keiner von ihnen wusste genau, was er tun sollte.

Botschafter Furgans Gesicht war vor Entsetzen verzerrt. Seine hervorquellenden Augen schienen jeden Moment aus den Höhlen zu fallen. Seine Lippen bewegten sich, während er nach Worten suchte. »Aber wieso haben alle unsere TIE-Jäger danebengeschossen?«

»Sie haben nicht danebengeschossen, Sir«, sagte Kommoffizier Dauren. »Der Sonnenhammer scheint über eine undurchdringliche Panzerung zu verfügen, besser als alle Schilde, die wir kennen.

Kyp Durron hat unsere Sonne erreicht. Obwohl unsere Instrumente durch koronale Entladungen gestört werden, deutet alles darauf hin, dass er eine Art Hochenergieprojektil abgefeuert hat.« Der Kommoffizier schluckte. »Ich denke, wir wissen, was das bedeutet, Sir.«

»Sofern die Gefahr real ist«, meinte Furgan.

»Sir…« Dauren kämpfte mit seiner zunehmenden Nervosität. »Wir müssen davon ausgehen, dass sie real ist. Die Neue Republik war außerordentlich besorgt über diese Waffe. Die Sterne im Hexenkessel-Nebel sind explodiert.«

Aus den Interkoms dröhnte Kyp Durrons Stimme. »Carida, ich habe Sie gewarnt– aber Sie haben es vorgezogen, mich zu hintergehen. Jetzt müssen Sie die von Ihnen selbst heraufbeschworenen Folgen tragen. Nach meinen Berechnungen dauert es noch zwei Stunden, bis der Kern Ihrer Sonne das kritische Stadium erreicht.« Er schwieg einen Moment. »Soviel Zeit bleibt Ihnen zur Evakuierung des Planeten.«

Furgan schlug mit der Faust auf den Tisch.

»Sir«, sagte Dauren, »was sollen wir tun? Sollte ich nicht die Evakuierung organisieren?«

Furgan beugte sich nach vorn, legte einen Schalter um und nahm Verbindung mit dem Hangar im unteren Bereich der Zitadelle auf. »Colonel Ardax, sammeln Sie sofort Ihre Truppen und gehen Sie an Bord des Dreadnaughts Blutrache. Unser Anoth-Kommandotrupp startet in einer Stunde, und ich werde ihn begleiten.«

»Jawohl, Sir«, kam die prompte Antwort.

Furgan wandte sich an seinen Kommoffizier. »Sind Sie sicher, dass sein Bruder tot ist? Haben wir denn keinen Faustpfand gegen ihn?«

Dauren blinzelte. »Ich weiß es nicht, Sir. Sie haben mir gesagt, ich soll ihn hinhalten, also habe ich mir eine Geschichte ausgedacht und ihm eine gefälschte Datei überspielt. Soll ich es überprüfen?«

»Natürlich!«, bellte Furgan. »Mit seinem Bruder als Geisel können wir den Jungen vielleicht dazu zwingen, die Wirkung seiner Sonnenhammerwaffe zu neutralisieren.«

»Ich mache mich sofort an die Arbeit, Sir«, versicherte Dauren und ließ seine Finger über die Datenblöcke huschen.

Sechs von Furgans Ausbildungscommandern, die von den heulenden Sirenen alarmiert worden waren, stürzten ins Kontrollzentrum und grüßten knapp. Furgan, der kleiner war als seine Commander, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und drückte die Brust heraus, als er sich an sie wandte.

»Ich brauche eine Aufstellung aller startbereiten Schiffe auf Carida, aller verfügbaren Einheiten. Wir müssen die Speicherkerne unserer Computer überspielen und soviel Personal wie möglich mitnehmen. Ich bezweifle, dass es uns gelingen wird, alle zu evakuieren; deshalb wird der Rang über die Auswahl entscheiden.«

»Sollen wir Carida etwa kampflos aufgeben?«, fragte einer der Generale.

Furgan brüllte ihn an. »Die Sonne wird explodieren, General! Wie wollen Sie dagegen kämpfen?«

»Evakuierung auf der Basis des Rangs?«, fragte Dauren mit dünner Stimme und blickte von seinem Pult auf. »Aber ich bin nur Lieutenant, Sir.«

Furgan funkelte den über seine Kontrollpulte gebeugten Mann an. »Dann haben Sie noch mehr Grund, den Bruder dieses Jungen aufzuspüren und ihn zu zwingen, diesen Torpedo zu entschärfen!«

Durch die halbpolarisierten Sichtluken beobachtete Kyp, wie die restlichen TIE-Jäger abdrehten und nach Carida zurückkehrten. Er lächelte befriedigt. Es war ein angenehmes Gefühl, die Caridaner so in Panik zu sehen.

Im Lauf der nächsten zwanzig Minuten verfolgte er, wie Ströme von Schiffen die Hauptausbildungszitadelle verließen: kleine Jäger, große Truppentransporter, Sternwerker-Raumbarken und ein tödlich aussehendes Schlachtschiff vom Dreadnaught-Typ.

Kyp ärgerte sich, zulassen zu müssen, dass die Imperialen so viele Waffen fortschafften. Er war sicher, dass diese früher oder später gegen die Neue Republik eingesetzt werden würden; aber im Moment genoss Kyp das Triumphgefühl, das ihm die Vernichtung des Sonnensystems bereitete.

»Ihr könnt nicht entkommen«, flüsterte er. »Einige wenige mögen entwischen, aber ihr könnt nicht alle entkommen.« Er sah auf sein Chronometer. Jetzt, wo die ersten Instabilitäten aus dem Stern pulsierten, konnte er den Zeitpunkt der Sonnenexplosion genauer bestimmen. Den Caridanern blieben noch siebenundzwanzig Minuten bis zur ersten Schockwelle.

Der Strom der Schiffe war dünner geworden. Nur noch ein paar schrottreife Kähne lösten sich mühsam aus dem Gravitationsfeld des Planeten. Carida schien nicht über besonders viele Schiffe zu verfügen; der Großteil ihrer Kampfeinheiten musste schon vor langer Zeit an Großadmiral Thrawn oder einen der anderen imperialen Kriegsherren abgetreten worden sein.

Das Holopult flackerte, und das Bild des Kommoffiziers erschien. »Pilot des Sonnenhammers! Lieutenant Dauren ruft Kyp Durron– dies ist ein Notfall, eine dringende Nachricht!«

Kyp konnte sich sehr gut vorstellen, dass jeder, der sich jetzt noch auf Carida aufhielt, eine dringende Nachricht für ihn hatte! Er ließ sich Zeit, ehe er antwortete, um die Angst des Kommoffiziers zu steigern. »Ja, was gibt es?«

»Kyp Durron, wir haben Ihren Bruder Zeth gefunden.«

Kyp hatte das Gefühl, als würde ein Lichtschwert sein Herz durchbohren. »Was? Sie sagten doch, er ist tot.«

»Wir haben es noch einmal gründlich überprüft und ihn doch noch in unseren Dateien gefunden. Er ist hier in der Zitadelle stationiert, und er hat keine Möglichkeit, Carida zu verlassen! Ich habe ihn zu meiner Kommstation gerufen. Er muss jeden Moment eintreffen.«

»Wie ist das möglich?«, fragte Kyp. »Sie sagten, er wäre bei einer Übung gestorben! Das bestätigen auch die Dateien, die Sie mir überspielt haben.«

»Die Informationen sind gefälscht«, sagte Lieutenant Dauren offen.

Kyp kniff die Augen zusammen, als heiße Tränen sein Blickfeld verschleierten; die Erkenntnis, dass Zeth doch noch lebte, erfüllte ihn mit plötzlicher überwältigender Freude, doch gleichzeitig war da auch die niederschmetternde Gewissheit, dass er den größten aller Fehler gemacht hatte– zu glauben, was die Imperialen behaupteten.

Er warf einen Blick auf den Chronometer. Einundzwanzig Minuten bis zur Explosion. Kyp hantierte an den Kontrollen des Sonnenhammers und schoss wie ein Laserblitz zurück zum Planeten. Er bezweifelte, dass ihm genug Zeit blieb, seinen Bruder zu retten, aber er musste es versuchen.

Er starrte den Zeitmesser an, die verstreichenden Sekunden. Seine Augen brannten, und jedes Mal, wenn sich die Zahl verringerte, spürte er einen Stich.

Er brauchte fünf Minuten, um Carida zu erreichen. Er schwenkte in einen engen Orbit um den massereichen Planeten ein und überquerte die Terminatorlinie. Er nahm Kurs auf die kleine Ansammlung von Festungen und Gebäuden, die das imperiale Ausbildungszentrum bildeten.

Lieutenant Dauren erschien wieder in dem kleinen holographischen Feld und zog einen weißgepanzerten Sturmtruppler in den Kamerabereich. »Kyp Durron! Antworten Sie bitte.«

»Ich bin hier«, sagte Kyp. »Ich komme, um dich zu holen.«

Der Kommoffizier wandte sich an den Sturmtruppler. »Einundzwanzigzwölf, nehmen Sie Ihren Helm ab.«

Zögernd, als hätte er es lange Zeit nicht mehr getan, löste der Sturmtruppler seinen Helm. Er blinzelte in das ungefilterte Licht, als hätte er nur sehr selten die Welt durch seine eigenen Augen betrachtet. Kyp sah ein herzzerreißendes Bild, das ihn an ein Gesicht erinnerte, das sich in einer glänzenden Fläche spiegelte.

»Nennen Sie Ihren Namen«, befahl Dauren.

Der Sturmtruppler blinzelte verwirrt. Kyp fragte sich, ob er unter Drogen stand. »Einundzwanzigzwölf«, sagte er.

»Nicht Ihre Dienstnummer, Ihren Namen!«

Der junge Mann schwieg lange Zeit, als müsste er in rostigen, vergessenen Erinnerungen suchen, bis er ein Wort von sich gab, das mehr nach einer Frage als nach einer Antwort klang.

»Zeth? Zeth Dur… Durron.«

Aber es war nicht nötig, dass Kyp seinen Namen hörte. Er erinnerte sich an den braungebrannten, drahtigen Jungen, der in den Seen von Deyer geschwommen war, der Fische mit einem kleinen Handnetz fangen konnte.

»Zeth«, flüsterte er. »Ich komme.«

Der Kommoffizier fuchtelte mit den Händen. »Sie schaffen es nicht rechtzeitig«, sagte er. »Sie müssen den Torpedo des Sonnenhammers stoppen. Kehren Sie die Kettenreaktion um. Das ist unsere einzige Hoffnung.«

»Ich kann ihn nicht stoppen!«, erwiderte Kyp. »Nichts kann ihn stoppen.«

Dauren schrie: »Wenn Sie es nicht tun, werden wir alle sterben!«

»Dann werden Sie sterben«, sagte Kyp. »Sie alle verdienen es. Bis auf Zeth. Ich werde ihn holen.«

Er pflügte wie Donner durch die obere Atmosphäre von Carida. Erhitzte Luft fauchte über die Seiten der Superwaffe, während sie eine Schockwelle vor sich her schob. Überschalldonner grollte hinter ihr her.

Die Planetenoberfläche raste mit übelkeiterregender Geschwindigkeit auf ihn zu. Kyp schoss über eine rissige, trostlose Ödnis mit zerklüfteten roten Felsen und tiefen Canyons. Weit draußen in der flachen Wüste entdeckte er geometrische Formen, schnurgerade Straßen, die vom imperialen Pionierkorps gebaut worden waren.

Der Sonnenhammer schoss wie ein Meteor über eine Ansammlung von Bunkern und Metallhütten. Vereinzelte Sturmtruppen marschierten im Manöver, ohne zu ahnen, dass ihre Sonne kurz vor der Explosion stand.

Auf dem Chronometer blieben noch sieben Minuten.

Kyp aktivierte einen Zielerfassungsschirm und fand die Hauptzitadelle. Die Luft zerrte an seinem Schiff, rüttelte mit starken Windstößen an ihm, aber Kyp kümmerte sich nicht darum. Die erhitzte Atmosphäre ließ Flammen über die Quantenpanzerung tanzen.

»Geben Sie mir Ihre genaue Position«, verlangte Kyp.

Der Kommoffizier schluchzte.

»Ich weiß, dass Sie im Hauptzitadellengebäude sind!«, schrie Kyp. »Aber wo genau?«

»In den oberen Stockwerken des südlichsten Turms«, antwortete Zeth präzise, wie es für einen Sturmtruppler typisch war.

Kyp sah vor sich, über einem bebauten Plateau, die spitzen Türme der Militärakademie. Seine Scanner projizierten ein vergrößertes Bild der Zitadelle und hoben den Turm hervor, den Zeth erwähnt hatte.

Noch fünf Minuten.

»Zeth, halt dich bereit. Ich komme.«

»Sie müssen uns beide retten!«, sagte Dauren.

Kyp war hin und her gerissen. Er wollte den Kommoffizier zurücklassen, denn er hatte ihn belogen, ihn verzweifeln lassen und zu der Entscheidung getrieben, Carida zu vernichten. Er wollte den Lieutenant im Ausbruch des sengenden Sonnenfeuers sterben sehen– aber dieser Mann konnte ihm im Moment helfen.

»Machen Sie sich fertig. Ich bin in weniger als einer Minute bei Ihnen. Sie schaffen es nicht rechtzeitig bis zum Dach, deshalb werde ich es wegschießen.«

Dauren nickte. Zeth überwand endlich seine Verwirrung und sagte: »Kyp? Mein Bruder? Kyp, bist du das?«

Der Sonnenhammer raste über die gezackten Minarette und Turmspitzen der caridanischen Zitadelle. Eine titanische Mauer umgab die gesamte Festung. Auf dem Hof wimmelten Hunderte von Flüchtlingen, die in winzigen Fliegern zum Himmel aufstiegen, doch ohne Hyperantrieb würden sie der Glut der Supernova nicht entkommen können.

Kyp bremste abrupt ab, bis er über der Festung schwebte. Plötzlich schwankte der Sonnenhammer, als automatische Bodenlaser ihn erfassten und feuerten.

»Schalten Sie die Abwehrsysteme aus!«, schrie er dem Kommoffizier zu. Er verschwendete wertvolle Zeit, indem er die Bodenlaser anpeilte und beschoss. Zwei der Waffenstellungen gingen in schwarzem Rauch auf, aber die dritte, eine Blasterkanone, verpasste dem Sonnenhammer einen Direkttreffer.

Die Superwaffe drehte sich unkontrolliert um ihre Achse, bis sie gegen einen der hohen Ecktürme prallte. Kyp gewann die Kontrolle über das Schiff zurück und stieg in die Höhe. Keine Zeit, seinem Zorn Luft zu machen. Er musste so schnell wie möglich zum Kontrollturm.

Kyp sah, wie das Chronometer von vier auf drei Minuten umsprang.

»In Deckung!«, sagte er. »Ich sprenge jetzt das Dach weg.«

Er zielte mit einer seiner Waffen und feuerte– doch er erhielt eine FEHLER-Meldung. Das Lasergeschütz war bei der Kollision mit dem Turm beschädigt worden. Kyp fluchte und drehte das Schiff, um mit einem anderen Laser zu schießen.

Nach einem kurzen, kontrollierten Feuerstoß schmolz das Dach des Turms und sackte nach innen. Brocken aus Synstein und Metallverstärkungen flogen durch die Luft. Kyp aktivierte seinen Traktorstrahl, um die Trümmer davonzuwirbeln, ehe sie in die unteren Stockwerke stürzen konnten.

Er steuerte den Sonnenhammer über den rauchenden Krater, der einst das Dach gewesen war. Er richtete seine Scanner nach unten und sah zwei Gestalten unter den Tischen hervorkriechen, wo sie Deckung gesucht hatten.

Zwei Minuten.

Kyp schwebte über ihnen. Wenn er mit dem Schiff tiefer ging, konnten sie die zur Luke führende Leiter erreichen und in den gepanzerten Sonnenhammer klettern. Er hatte bereits einen Fluchtkurs programmiert.

Während Kyp nach unten sank, richtete sich Lieutenant Dauren auf und schmetterte Zeth ein Stück zerbrochenen Plastahls gegen den Hinterkopf. Zeth fiel auf die Knie, schüttelte den Kopf und zog reflexartig seinen Blaster. Der Kommoffizier rannte zur Leiter des Sonnenhammers, aber Kyp– rasend vor Wut über Daurens Tat– ließ das Schiff steigen, bis es außer Reichweite des Mannes war.

Mit den Armen fuchtelnd, sprang der Kommoffizier in die Höhe und griff nach der untersten Leitersprosse, verfehlte sie aber und schlug stattdessen mit den Händen gegen die Hülle. Die Quantenpanzerung war nach dem Gewaltflug durch die Atmosphäre noch immer glühend heiß. Dauren schrie, als er sich die Hände verbrannte.

Er landete wieder auf dem Boden und drehte sich um, nur um zu sehen, wie Zeth den Blaster auf ihn richtete. Zeth zielte mit der Präzision eines Sturmtrupplers und schoss. Der Kommoffizier flog nach hinten; seine Brust war ein einziges schwarzes Loch. Er blieb zwischen den Trümmern liegen.

Eine Minute.

Kyp manövrierte den Sonnenhammer wieder zur alten Position und fuhr die Leiter aus, aber Zeth sank auf die Knie; Blut strömte über seinen Hinterkopf und fleckte den weißen Sturmtruppenpanzer. Zeth konnte sich nicht bewegen. Er war von dem Kommoffizier zu schwer verletzt worden.

Kyp überlegte fieberhaft, richtete dann den Traktorstrahl auf die reglose Gestalt seines Bruders, hob ihn vom Boden und zog ihn zum Sonnenhammer. Das musste genügen. Kyp verließ die Kontrollen und stürzte zur Luke. Er wollte die Luke öffnen, die Leiter hinuntersteigen und seinen Bruder nach oben ziehen. Er griff nach dem Schlossmechanismus, um die Luke des Sonnenhammers zu öffnen…

Und dann explodierte Caridas Sonne.

Die Schockwelle raste brüllend durch die Atmosphäre und verwandelte sie in einen Feuersturm. Die gesamte Zitadelle ging in Flammen auf.

Der Sonnenhammer überschlug sich, und Kyp flog gegen die Rückwand des Cockpits und prallte mit dem Gesicht gegen einen der externen Sichtschirme. Er sah, wie sich das matte Nachbild von Zeths Körper in eine verblassende Silhouette auflöste, als die stellaren Energien über Carida rasten.

Kyp schwang sich in den Pilotensitz. Geschockt setzte er seine Jedi-Instinkte ein, um die Sublichttriebwerke zu aktivieren. Die erste Welle der Supernova hatte aus hochenergetischen Partikeln bestanden. In etwa einer Minute würde die härtere Strahlung folgen.

Als die vernichtenden Wellenfronten des zweiten Energiesturms Carida trafen und den Planeten aufrissen, beschleunigte der Sonnenhammer weit jenseits des Rotbereichs und folgte dem vorprogrammierten Fluchtkurs.

Kyp spürte, wie der Andruck sein Gesicht zu einer Fratze verzerrte. Seine Lider wurden schwer, und die G-Kräfte ließen Tränen der Qual über seine Schläfen rinnen.

Der Sonnenhammer schoss aus der Atmosphäre und sprang in den Hyperraum. Als sich um ihn die Sternlinien bildeten und die Supernova ein letztes Mal mit Flammenhänden nach ihm griff, stieß Kyp einen langen, gepeinigten Schrei der Verzweiflung über seine Tat aus.

Sein Schrei verschwand mit ihm im Hyperraum.

2

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