Steel - Broken Heart - Ute Jäckle - E-Book
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Steel - Broken Heart E-Book

Ute Jäckle

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Beschreibung

Megan ist von Steel maßlos enttäuscht. Skrupellos hat er sie in eine furchtbare Lage gebracht. Niemals hätte sie diese gewissenlose Seite an dem sexy Millionär und Ex-Sträfling für möglich gehalten. Genauso wenig hätte sie geglaubt, jemals wieder etwas von dem Mistkerl zu hören. Da stellt ein überraschender Anruf alles auf den Kopf: Steel macht ihr erneut ein unmoralisches, süßes Angebot. Sie muss verrückt sein, wenn sie es annimmt. Lässt Megan sich darauf ein, oder ist Rache vielleicht sogar noch süßer?

Der zweite und letzte Teil einer Reihe, die dir den Atem rauben wird.

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Steel

Broken Heart

Romantic Suspense

von

Ute Jäckle

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Epilog

Leseprobe

Kapitel 1

Kapitel 2

Über die Autorin:

Ute Jäckle wurde in Stuttgart geboren. Sie studierte BWL in Nürnberg und verbrachte einige Jahre in den USA. Nach dem Studium arbeitete sie für die Industrie. Schon immer war ihre ganz große Leidenschaft das Lesen, aber mit dem Schreiben begann sie erst vor ein paar Jahren. Seitdem kann sie aber nicht mehr davon lassen und widmet sich voll Hingabe dem Verfassen von Liebesromanen. Ute Jäckle ist Mitglied bei DELIA, dem Verein deutschsprachiger Liebesromanautoren.

Von Ute Jäckle erschienen:

Liebeschaos – Mitbewohner gratis abzugeben

Liebeschaos – Das Universum muss verrückt sein

Liebeschaos – Süß wie Cherry Cola

Liebeschaos – Es muss doch nicht gleich Liebe sein

Im Feuerkreis der Liebe

Kidnapper Dearest

Kidnapper Mine

Steel – Stolen Heart

Steel – Broken Heart

Glühweineis zum Frühstück

Ute Jäckle

c/o Barbara’s Autorenservice

Tüttendorfer Weg 3

24214 Gettorf

Copyright © 2021, Ute Jäckle

Email: [email protected]

all rights reserved

Cover: NK Design (Nadine Kapp)

Die Charaktere, Handlungen und Gegenstände dieser Geschichte sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Erstellt mit Vellum

1

Steel

Meine Hände glitten unter Megans Shirt, ihre erhitzte Haut glühte unter meinen Fingern. Ein Funke, der zum Flächenbrand wurde.

»Nein, das dürfen wir nicht«, flüsterte sie wohl zum fünfzigsten Mal, während sie sich rittlings auf meinen Schoß setzte. Hinter uns schlugen Wellen schäumend auf den feinen weißen Sand. Sie griff in meine Haare, zerzauste sie, während ich meine pochende Erektion durch die Jeans-Shorts an ihr rieb. Diese Frau machte mich fast wahnsinnig. Genüsslich streichelte ich mit beiden Händen über ihre vollen, schweren Brüste, ihren straffen Bauch entlang, weiter nach unten zwischen ihre Beine. Ihre Lider flatterten, durch ihre leicht geöffneten Lippen zwang sich ein leises Stöhnen, das mir bis in die Eier vibrierte. Holla, sie trug kein Höschen unter ihrem Seidenshirt, bemerkte ich erfreut und strich mit dem Zeigefinger zwischen ihren nassen Schamlippen entlang. So nass für mich. Fuck, ich konnte mich nicht mehr lange unter Kontrolle halten, ich wollte in sie stoßen, meinen Schwanz bis zum Anschlag in ihrer heißen, feuchten Enge versenken. Ihr Mund traf auf meinen. Richtiggehend hilflos saugte sie an meiner Unterlippe, knabberte daran, bevor sich unsere Zungen in einem heißen Spiel verfingen. Oh, ja Babe, das machst du gut, viel zu gut.

»Oh, Gott.« Wohlige Schauer schüttelten sie, denn meine Fingerkuppen fuhren noch immer sachte an der Linie ihrer getrimmten Schamhaare entlang. Ich kraulte ihre weichen Locken wie eine Katze. »Das alles gehört jetzt mir«, raunte ich dunkel in ihr Ohr. Sie legte den Kopf in den Nacken, zeigte mir ihren weichen, schlanken Hals und schloss die Augen. Wie in Zeitlupe schob ich ihr hauchzartes Hemdchen nach oben und legte ihren Oberkörper frei. Schließlich zog sie es aus und warf es achtlos neben sich in den Sand. Bei ihrem Anblick hielt ich den Atem an. Sie war einfach nur bildschön. Ihr Körper, ihre Brüste, ihre Vagina, sogar ihre Lust, all das gehörte mir. Mir ganz allein. Ich konnte mit ihr machen, was ihr wollte und fand diese Vorstellung unglaublich erregend. Sie war meine Lustsklavin, die einzige Frau, die in der Lage war, mir Befriedigung zu verschaffen, die einzige, deren Körper ich begehrte. Ihre Vagina war inzwischen so nass, dass sich die Feuchtigkeit glitzernd zwischen ihren Schenkeln verteilte. Obwohl mein Schwanz schon nach ihr winselte, ließ ich mir Zeit, folterte sie süß. Megan war so willig, so perfekt. Ungeduldig riss sie den Saum meines Shirts aus dem Hosenbund und zerrte es mir über den Kopf. Ihre Brüste wippten in einem aufreizenden Takt, als sie sich auf mir bewegte. Von einem kleinen Knurren begleitet, saugte ich ihre linke Brustwarze in den Mund und biss sachte hinein. Himmel! Wie herrlich sie zusammenzuckte. Bestimmt züngelte der sanfte Lustschmerz bis hinunter in ihre Klitoris, die bereits hart und geschwollen war, als ich den Daumen darauf legte und darum kreiste.

»Leg dich auf den Rücken und spreiz die Beine. Ich will dich anschauen.« Mein Befehl klang hart, dominant, jeglicher Widerspruch war zwecklos und sie gehorchte sofort. Ließ sich in den weichen Sand fallen und spreizte gehorsam die Beine, zeigte mir alles, während ich ihre Schenkel noch weiter öffnete, die Knie bis hoch zu den Brüsten schob und ihre wunderschöne Vagina mit hungrigem Blick betrachtete. Ich zog ihre äußeren Schamlippen mit Daumen und Zeigefinger auseinander, entblätterte sie wie die Seiten eines Buches. »Sie ist wunderschön«, stellte ich fest und leckte mit der Zungenspitze darüber. Sie stöhnte laut auf. Nässe glitzerte im Sonnenlicht wie Brillanten auf ihren Schamlippen und ließ diese wie ein Kunstwerk aussehen, von einem Künstler meisterhaft geformt. Ich war vollkommen verloren, war ihrem perfekten Körper hoffnungslos verfallen, und sie ergab sich mir willig.

»Du bist so gut«, keuchte sie. »Hör nicht auf.«

Ich hob den Kopf »Oh, Babe.« Meine Stimme glich einem Knurren. Langsam teilte ich mit dem Zeigefinger ihre empfindlichen Falten und schob ihn tief in sie. Megan war so weich, so nass, ihre feuchte Hitze ließ meine Hoden vor Verlangen fast zerbersten, aber noch hielt ich mich zurück. Ihre Unterlippe bebte vor Lust und Erregung, als mein Finger immer wieder tief in ihr verschwand. Sie wusste, wie scharf ich auf sie war, dennoch sollte sie nach meinem Schwanz betteln.

Ihr Brustkorb hob und senkte sich unter schnellen Atemstößen, ließ ihre einladenden Brüste aufmüpfig tanzen. Was für eine Pracht. Ihr Blick löste sich von meinem, wanderte nach unten zwischen uns, wo meine Finger sie stimulierten und mein Daumen um ihre geschwollene Klitoris kreiste, sie sanft rieb. Unter meinen Händen verwandelte sie sich in ein keuchendes, wimmerndes Etwas und das gefiel mir außerordentlich. Sie war so unschuldig und doch so sündig geil, wie sie sich von meinen Fingern ficken ließ.

»Ich will, dass du kommst.« Immer wieder drang ich in sie ein, zog meine Finger fast vollständig aus ihr, nur um sie in der nächsten Sekunde wieder tief in ihrer Nässe zu versenken. Meine Erektion drückte gegen den Stoff meiner Jeans, wölbte sich sichtbar und verlangte nach Megans Aufmerksamkeit. Ein Blick in ihr vor Lust verzerrtes Gesicht verriet eine Menge. Oh ja, sie würde mir nachher alles heimzahlen, mit ihren geschickten Händen meinen Schwanz liebkosen, die Vorhaut bis hoch über die Eichel schieben und sie dann wieder glätten. Zum Glück war ich nicht beschnitten. Sie würde mich massieren und lecken, bis ich nicht mehr anders konnte, als mich ihr zu ergeben. Diese Vorstellung brachte mein Blut noch mehr in Wallung, meine Finger waren klitschnass, aber das reichte mir nicht. Ich nahm einen dritten Finger dazu, füllte sie nun vollständig aus, und rieb schneller, geilte mich an ihrem nahenden Orgasmus auf, dessen leises Vorzittern ich schon erahnen konnte. Nur noch ein paar Sekunden bis zu ihrer nahenden Erlösung, gleich, gleich war es soweit. Megan schnappte nach Luft, wirre Laute verließen ihren Mund. Zu spät bemerkte ich das Aufblitzen des Stücks Metall in der Sonne, ihr süßes Gesicht verzerrte sich zu einer diabolischen Fratze, als sie das Messer tief in meinem Brustkorb versenkte. Ich hielt für einen Moment den Atem an, Schmerz und fassungsloses Erstaunen hielten mich im Klammergriff. Unfähig mich zu bewegen, starrte ich auf den Stahlgriff, der aus meiner Brust ragte.

»Megan«, keuchte ich und fasste nach ihr, aber sie schob sich unter mir weg, entzog sich meiner Hand. Ihr gehässiges Lachen hallte schrill in meinen Ohren wider, fräste sich wie ein Bohrer in mein Gehirn. »So lange habe ich auf diesen Moment gewartet, Parker. Nur der Gedanke an Rache hat mich weiterleben lassen.«

»Megan«, wiederholte ich und konnte nicht glauben, was sie das gerade getan hatte. Sie lachte erneut, lachte und lachte. Das Gesicht zu einer Fratze verzerrt, verwandelte sich ihr Gelächter in Kreischen, schrillte in meinen Ohren, wurde lauter und lauter. Megan verblasste vor meinen Augen, verschwand in dichtem Nebel, was mich unglaublich erleichterte. Megan hasste mich, wurde mich klar. Abgrundtief sogar. Meine Lider hoben sich, grelles Licht flutete meine sensiblen Pupillen. Verwirrt sah ich mich um und brauchte einen Moment, bis ich endlich realisierte, wo ich mich befand. Ich lag im Bett – allein. Mein Herzschlag tobte in meiner Brust, ich brauchte einen Moment zum runterkommen. Meine rechte Hand lag fest um meinen Schwanz. Der Alptraum hatte zumindest meinem Ständer nichts anhaben können. Hastig setzte ich mich auf. Ich hatte von Megan geträumt und das nicht zum ersten Mal. Sie verfolgte mich regelrecht im Schlaf. Ich schüttelte mich, um die Nachwehen des Traums loszuwerden und schwang mich aus dem Bett. Im Leben ging leider nichts ohne Opfer, rechtfertigte ich mich vor mir selbst. Natürlich tat sie mir leid, aber es hatte nun mal keinen anderen Ausweg gegeben. Was hätte ich denn tun sollen?

Ich ging zum Fenster und schob die schweren weißen Vorhänge beiseite, helles Sonnenlicht flutete mein Schlafzimmer. Der Ausblick war ein Traum. Jeden Morgen, wenn ich nach dem Aufstehen einen Blick aus dem Fenster warf, konnte ich es selbst nach Monaten nicht wirklich glauben, dass ich es tatsächlich bis hierher geschafft hatte. Nicht zuletzt dank Megan. Christin und ich hatten uns nach Costa Rica durchgeschlagen, was uns die von Megan besorgten, gefälschten Pässe ermöglicht hatten. Megan. Was sie wohl gerade machte? Ob Frauen im Knast ähnlich brutal zur Sache gingen, wie die Wichser bei mir damals? Ich konnte mir das nicht vorstellen. Ich meine, Frauen waren von Natur aus sanftmütiger. Wahrscheinlich glich ein Aufenthalt im Frauenknast eher einem Sommercamp – bis auf die verschlossenen Türen eben, aber da konnte man nichts machen. Ich an ihrer Stelle hätte allerdings schon längst ein Messer im Rücken gehabt. Warum konnte sie das nicht verstehen? Vor ein paar Tagen am Telefon hatte sie nicht sonderlich erfreut über meinen Anruf gewirkt. Ich wusste selbst nicht einmal, warum ich sie kontaktiert hatte. Irgendetwas tief in mir hatte mich dazu gedrängt. Aus einem unerwarteten Anflug von schlechtem Gewissen hatte ich ihr dann sogar versprochen, ich würde sie aus dem Knast holen. Wieso hatte ich ihr so einen Blödsinn erzählt und ihr am Ende damit noch Hoffnungen gemacht? Ich hatte es mit Ach und Krach nach Costa Rica geschafft. Eine Rückkehr in die Staaten war für mich nicht mehr möglich. Das Risiko erwischt zu werden, war viel zu hoch und einen weiteren Aufenthalt im Knast stand ich nicht mehr durch. Immerhin hatte ich von Anfang an gewusst, dass ich Megan opfern musste, auch wenn es mir um sie leidtat. Weshalb also dachte ich andauernd noch an diese Frau? Obwohl ich alles versucht hatte, bekam ich Megan nicht aus meinem System. Sie hatte sich in jede einzelne meiner Zellen gefressen, zerrte an meinen Nerven und brachte mein Gehirn in Aufruhr. Immer wieder ertappte ich Megan dabei, wie sie durch meine Gedanken schwirrte, als wäre sie ein farbenfroher wunderhübscher Schmetterling. Genauso war sie mir auch vorgekommen, damals im Orange County Jail. Diese Frau war ein Lichtblick in meinem Knastalltag gewesen. Nicht nur, dass ich es ihr zu verdanken hatte, nicht als alter Mann dieses Gefängnis verlassen zu müssen, mehr noch, sie hatte mir etwas gezeigt, was ich ziemlich lange Zeit vergessen oder besser gesagt, verdrängt hatte: Menschlichkeit, ehrliche und tiefe Zuneigung, Vertrauen. Ja, ich weiß, ich war ein Schwein, ein verdammter Dreckskerl, denn natürlich hatte ich es darauf angelegt, dass sich Megan in mich verliebte. Aber sie hatte es mir so leicht gemacht. Ihre Naivität war ihr zum Verhängnis geworden. Ich merkte, wie meine Stirn sich in Falten legte, während ich den türkisglänzenden Ozean betrachtete, der sanfte Wellen auf den herrlich weißen Sandstrand schlug. Ein absoluter Traum. Hier verbrachte ich jeden einzelnen Sonnentag, schwamm im warmen Wasser, lag faul im Sand oder cruiste in meinem offenen Landrover durch die Gegend. 365 Tage im Jahr Urlaub. Mit meinen sechs Millionen erbeuteten Dollar, die mir den kurzen Aufenthalt im Knast eingebracht hatten, konnte ich hier locker alt werden. Diesen Traum hatte ich Megan versprochen.

Zwei Arme schlangen sich von hinten um meinen Bauch und rissen mich aus meinen Gedanken. Christin schmiegte ihre Wange an mein Schulterblatt.

»Guten Morgen«, gurrte sie. Ich spürte ihre kleinen festen Brüste im Rücken und atmete tief durch. Mein Schwanz regte sich, doch irgendwie war der Sex mit Christin nicht halb so anregend, wie er mit Megan gewesen war. Wow, Megan war ein Vulkan im Bett gewesen, so viel Leidenschaft hätte ich dieser schüchternen blonden Frau nicht zugetraut. Unerwartet kamen mir Megans Worte in den Sinn, als ich sie im Gefängnis angerufen hatte. Der süße Klang ihrer Stimme hallte noch immer in mir nach. ‚Deine Christin hat dich beschissen.‘ Ob da wirklich was dran war? Oder hatte Megan sich das nur ausgedacht, um mir eins auszuwischen? Egal, aus welchen Motiven sie das gesagt hatte, sie hatte es geschafft, mich ins Grübeln zu bringen.

»Ich will Megan aus dem Knast holen.« Was hatte ich da gerade von mir gegeben? War ich von allen guten Geistern verlassen?

Christins Arme rutschten von meinen Hüften, ich hörte sie kurz Luft holen, bevor sie um mich herumging und mich mit ihren großen blauen Augen musterte. Mit einer sexy Handbewegung strich sie sich eine ihre langen, dunkelbraunen Strähnen hinters Ohr. Mit dem Blick scannte sie mein Gesicht, als suchte sie irgendetwas.

»Was willst du?« Ihre Lippen kräuselten sich, wie immer, wenn sie verärgert war. »Das ist Wahnsinn. Hast du dir was eingeworfen?«

Ich zwang mich zu einem Lächeln. Natürlich hatte sie recht, dieses Vorhaben glich einem Selbstmordkommando. »Wir hätten sie damals nicht zurücklassen dürfen.« Christin hatte sie nicht mitnehmen wollen. In ihren Augen hatte Megan ein unkalkulierbares Risiko bedeutet und ich hatte einfach darauf vertraut, dass der Verdacht nicht auf Megan fallen würde. Bis heute wusste ich nicht, wie sie die Kleine der Fluchthilfe überführt hatten. Aber jetzt saß die Ärmste im Knast, während ich mich in Freiheit tummelte und je länger ich mich mit unserem Rollentausch beschäftigte, desto weniger konnte ich mich damit abfinden. Es musste einen Weg geben, Megan da rauszuholen. Immerhin hatte ich es ihr versprochen, wenn auch in einem Anfall von geistiger Umnachtung.

»Sie war von Anfang an nur Mittel zum Zweck.« Aus Christins Mund klang diese Aussage, die ursprünglich einmal meine gewesen war, kalt und gefühllos.

»Sie ist einer der selbstlosesten Menschen, der mir jemals begegnet ist.«

Christin lachte auf, als hätte ich einen selten guten Witz gerissen. »Und was hat ihr das gebracht? Sie wurde von vorne bis hinten verarscht.«

»Ich habe sie nicht verarscht.« Natürlich hatte ich das. Scheiße. Worauf wollte ich hinaus?

»Was willst du damit sagen?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust, ein untrügliches Zeichen, dass mir nun eine lange und emotionale Diskussion bevorstand. Aber ich wollte nicht reden. Ich wollte Megan befreien. Megan lächeln sehn, sie vielleicht sogar noch einmal in die Arme nehmen. So richtig ranlassen würde sie mich wohl nicht mehr, nach allem was geschehen war. Ich seufzte innerlich auf. Das war wirklich schade. Aber vor allem wollte ich Megan beschützen und all ihr widerfahrenes Unrecht wiedergutmachen. Danach konnte ich mein Leben in aller Ruhe weiterführen. Vorher ging das nicht. Nicht solange Megan meinetwegen im Gefängnis schmorte. Ich war selbst erstaunt über meine unkontrollierten Gedankensprünge, doch jeder einzelne fühlte sich richtig an. Obendrein hatte ich tierisch Bock darauf, der kalifornischen Polizei noch einmal so richtig in den Arsch zu treten.

»Ich meine damit, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass sie meinetwegen auffliegt und im Knast landet. Das hat sie nicht verdient, und das weißt du auch.«

Christin zuckte mit den Schultern. »Ein Kollateralschaden. In ein paar Jahren ist sie wieder draußen. Dann kannst du ihr einen Brief schreiben, dich entschuldigen und ein paar Dollarscheine dazulegen.«

»Nein«, ich schüttelte den Kopf. »Sie hat zwölf Jahre gekriegt, und ist frühestens in neun Jahren wieder draußen. Das ist eine verdammt lange Zeit.«

Sie kam einen Schritt näher und fasste mich bei den Oberarmen. »Du bist komplett verrückt geworden.« Ihre Stimme schraubte sich in die Höhe. »Du willst das alles hier aufgeben?«, fragte sie mit einer weit ausholenden Armbewegung. »Und was dann? Selbst wenn du sie rausholst, du glaubst doch nicht im Ernst, dass sie mit dir mitkommt, nach allem war passiert ist.«

»Nein«, ich schüttelte den Kopf, »das wird sie wohl nicht.« Obwohl mir das irgendwie ausgesprochen leidtat. »Ich werde ihr über die Grenze helfen und ihr eine Million Dollar aus dem Raub geben, damit sollte sie über die Runden kommen.«

»Das ist nicht dein Ernst.« Christins sah mich an, als stünde sie vor einem durchgeknallten Amokläufer.

»Christin«, ich nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie auf die Lippen, damit sie wieder ein bisschen runterkam. »Ich muss das machen. Megan hat so viel für mich getan.«

Christins Lider flatterten, als sie den Kopf in den Nacken legte, um mir in die Augen sehen zu können. »Dir ist es wirklich ernst«, sagte sie erstickt.

»Mir war noch nie etwas so ernst.«

»Und wenn du sie befreit hast«, sie räusperte sich, »dann geht sie ihrer Wege und die Sache ist endgültig vergessen?«

Ich wusste, worauf sie hinauswollte. Leise Anflüge von Eifersucht hatte ich schon damals verspürt, als Christin mich im Gefängnis besuchen kam und Megan das erste Mal gesehen hatte. »Ja, versprochen.« Ich küsste sie noch einmal, dieses Mal länger und leidenschaftlicher, obwohl es sich nicht so gut anfühlte wie früher. »Danach gibt es nur noch dich und mich.«

»Aber wie willst du das anstellen? Wie willst du sie aus dem Gefängnis holen? Du kannst nicht mal zu Besuch da rein. Dein Vorhaben ist aussichtslos.« Sie klang ängstlich.

Ich lächelte sie aufmunternd an. »Mir fällt da schon was ein.«

2

Megan

Mit dem Handrücken wischte ich mir ein paar Schweißtropfen von der Stirn und streckte mein schmerzendes Kreuz durch. Die schwere Arbeit in der Wäscherei steckte mir in allen Knochen, dennoch war ich froh, hierher eingeteilt worden zu sein. Mit beiden Händen presste ich die obere Walze der Heißmangel nach unten, wodurch sich die schneeweißen Laken eines Luxushotels glätteten. Eine Dampfwolke schlug mir heiß entgegen, brannte mir im Gesicht. Das Gefängnis verdiente gut an dem Auftrag. Während mein Gehalt 25 Cent die Stunde betrug, steckte die Gefängnisleitung den Löwenanteil ein. Wenigstens machte der Knochenjob so müde, dass ich abends wie ein Stein ins Bett sank. Dadurch verging die Zeit ein wenig schneller, zumindest bildete ich mir das ein. Als ehemalige Wärterin stand ich auf der Beliebtheitsskala nicht sehr weit oben. Besser gesagt, alle machten mir hier das Leben schwer, egal, ob Mithäftlinge oder Aufseher. Obwohl ich rund um die Uhr von Menschen umgeben war, fühlte ich mich hier drinnen in diesen Mauern so einsam, wie noch nie zuvor in meinem Leben.

»Hey, bitch«, zischelte mir Tory, eine der unberechenbarsten Insassinnen, ins Ohr. Sie hatte lebenslang bekommen, weil sie ihren Freund nach einem Streit im Schlaf mit einem Hammer erschlagen hatte.

»Was gibt’s?«, erwiderte ich leise, denn ich hatte einen Heidenschiss vor dieser Frau. Tory fackelte nicht lange, wenn ihr etwas nicht passte, dann flogen die Fäuste. Sie war wie ein Kerl.

»Big Daddy möchte mit dir reden.« Ihr Grinsen wurde breiter, und offenbarte einen fehlenden Schneidezahn, was sie so herbe und brutal aussehen ließ, wie sie auch war. »Ich glaube du hast Glück und sie hat ein Auge auf dich geworfen.«

Mein Herzschlag setzte einen Moment aus. Hastig hob ich den Deckel der Mangel in die Höhe, unter der es bereits dick hervorqualmte und riss den dampfenden Stoff heraus. Verdammt, fast hätte ich ein Bettlaken ruiniert. Eingehend begutachtete ich das Stück Stoff, wollte Zeit für eine Antwort schinden. Was sollte ich jetzt tun? Anders als bei den Männern, die sich im Knast zu Gangs zusammenschlossen, bildeten die Frauen im Gefängnis Familien. Je nach Alter und sexueller Orientierung übernahmen Frauen die Rolle der Mutter und des Vater, oder wurden zu deren Kindern. Geriet man beispielsweise in Streit mit einem Familienmitglied, hatte man sich auch mit dem Rest der Sippe angelegt. Bisher hatte ich es immer geschafft, nicht ins Visier einer Familie zu geraten, die täglichen sonstigen Schikanen reichten mir vollkommen aus. Und dann auch noch ausgerechnet Big Daddy, ein Koloss von einem Mannsweib. Soweit ich wusste, saß sie ebenfalls wegen Mordes hinter Gitter.

»Hey«, Tory rammte mir schmerzhaft die Faust in die Hüfte. »Ich rede mit dir.«

Ich blinzelte über die Schulter. Hinter uns stand Janet, eine der Wärterinnen, die sich gerade mit ihrer Kollegin unterhielt und nichts von meinem Dilemma mitbekam. Ich konnte mich nicht erinnern, zu meiner Zeit als Aufseherin dermaßen unaufmerksam gewesen zu sein. Angst kroch in mir hoch, wie ein Rudel Kanalratten und drückte mir die Kehle zu.

»Wieso ich«, brachte ich mühsam hervor und presste mit bebenden Händen den Deckel wieder auf den Stoff. Big Daddy war mein Albtraum, von allen Frauen hier im Gefängnis jagte sie mir die meiste Angst ein. Nicht mal Tory schaffte das und die war schon nahe dran.

»Ihre Frau wurde letzte Woche aus der Haft entlassen und jetzt fühlt sie sich einsam.«

»Aber sie hat doch noch ihre Kinder.« Big Daddys Familie bestand aus sechs Frauen, vier davon spielten ihre Töchter, ein durchgeknallter Haufen der dauernd nur Stress machte. Und Tory war eine von ihnen. Mit denen wollte ich nichts zu tun haben.

»Sie sucht jemanden zum Kuscheln, wenn du verstehst, was ich meine.« Tory brach in erheitertes Gelächter aus, während ich mich fast auf ihre Schuhe übergeben musste. Big Daddy war einer der Hengste, wie man die Insassinnen hier nannte, die sich wie ein Mann stylten und kleideten.

»Ich bin nicht lesbisch«, erwiderte ich. Tränen brannten in meinen Augen, aber ich wollte nicht vor ihr losheulen. Tory sollte nicht zu deutlich erkennen, wieviel Schiss ich vor ihr hatte.

»Das ist Big Daddy doch scheißegal«, erwiderte Tory in einem Tonfall, als wäre ich geistig beschränkt. »Big Daddy steht auf deine Titten und ein bisschen lecken wirst du ja wohl können.«

»Ich … ich überleg es mir«, sagte ich mangels Schlagfertigkeit. Verdammt, was sollte ich jetzt machen? Ich wollte mit diesem widerwärtigen Weibsstück und ihrer Sippe nichts zu tun haben. Eigentlich wollte ich mich nur in einem Loch verkriechen und dort die nächsten zwölf Jahre meines Lebens verbringen.

»Aber überleg nicht zu lange, Big Daddy ist nicht sehr geduldig.« Sie streichelte mir über den Kopf und schickte mir damit eine Gänsehaut über den Rücken. Ich betete, dass sie mir hoffentlich bald von der Pelle rückte und hasste diesen verfluchten Ort nun noch mehr.

»Tory, zurück an deinen Platz, aber sofort«, bellte Janet durch die Wäscherei und ich atmete erlöst auf. Für den Rest des Tages hatte ich erstmal Ruhe.

»Jawohl, Ma’am«, erwiderte Tory mit einer Spur Ironie in der Stimme, stolzierte aber brav davon. Ein breites Grinsen lag auf ihren Lippen »Man sieht sich«, wisperte sie im Weggehen noch in meine Richtung.

In den Freistunden nach dem Abendessen versuchte ich, wie immer, mich so gut es ging, unsichtbar zu machen. Ich drückte mich mit einem Plastikbecher Wasser vom Spender in eine Ecke und trank in kleinen Schlucken, dabei richtete ich meinen Blick starr zu Boden, vermied es tunlichst, mit irgendjemandem hier Augenkontakt aufzunehmen. Ein zu persönlicher Blick hatte mir in meiner Anfangszeit mehrmals eine blutige Nase eingebracht. Die Zeit kroch dahin, noch eine halbe Stunde, bevor ich mich in meine Zelle verkrümeln durfte. Zum Glück war meine Zellengenossin Helen soweit ganz in Ordnung.

Ich nahm einen weiteren Schluck, ließ mir das eiskalte Wasser durch die Kehle rinnen und hätte alles für einen Whiskey gegeben. Im Augenwinkel nahm ich Big Daddy wahr, die umringt von ihrer Familie an einem der in den Boden eingelassenen Metalltische saß. Tory stand hinter ihr und massierte ihr die aufgedunsenen Schultern, während Big Daddy mit geschlossenen Augen die Massage genoss. Immer wieder ballte und öffnete sie dabei ihre massigen Hände, die auf dem Tisch lagen. Ihr braunes Haar trug sie geschoren, als wäre sie bei der Army. Wieso hatte sie unter all den hunderten von Frauen ausgerechnet mich auserkoren? Meine innere Anspannung, die mich sowieso schon pausenlos im Klammergriff hielt, steigerte sich zu blanker Angst. Nervös kaute ich an meinem Daumennagel, eine Angewohnheit, die ich erst hier entwickelt hatte. Früher waren meine Fingernägel wunderschön lang und gepflegt gewesen. Unerwartet riss Big Daddy die Augen auf und fixierte mich mit starrem Blick, bis mein Herz in der Brust, wie von einem Motor angetrieben, zu hämmern begann. Was sollte ich jetzt tun? Meine Lider flatterten, als ich hektisch zu Boden sah. Wie unter Zwang hob ich sie jedoch wieder und hielt den Atem an. Big Daddy trug ein breites Grinsen zur Schau, auch ihre Sippe musterte mich interessiert. Mein Magen zog sich zusammen, ich war drauf und dran, mein Abendessen wieder loszuwerden. Abrupt stieß ich mich von der Wand ab und floh in Richtung der Treppen, die nach oben zu unseren Zellen führten. Dort standen bereits zwei Wärter, denn in fünf Minuten war Einschluss. Hastig begab ich mich in deren rettende Nähe und stellte mich am untersten Treppenabsatz auf.

»Du hast es heute aber wieder eilig.« Steve, ein blonder Schließer, den ich noch aus meiner Zeit als Wärterin kannte, sah mich abfällig an. Früher hatten wir uns ganz gut verstanden, mittlerweile jedoch tat er immer so, als wäre ich eine zertretene Kakerlake.

»Ich bin müde.«

»Ich hoffe, die Frauen hier drin machen dir das Leben zur Hölle«, ätzte er leise in meine Richtung. »Und ich schwöre dir, ich werde immer wegsehen, wenn du irgendwelche Probleme kriegst. Verräterin.«

»Ich wollte euch nicht …«, fing ich verzweifelt an, aber er ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen.

»Was du wolltest, ist mir scheißegal, du hast uns alle wie Idioten dastehen lassen. Wir haben uns auf dich verlassen und du hast uns hintergangen, deine eigenen Kollegen, weil du einen Verbrecher vögeln wolltest.«

»Steve, lass es mich doch wenigstens erklären.« Ich sah ihm bittend in die Augen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, wenigstens meine ehemaligen Kollegen einigermaßen milde zu stimmen.

»Für dich«, er deutete mit dem Zeigefinger auf mich, »heißt es immer noch Mr. Walker.«

»Megan, alles in Ordnung?«, hörte ich neben mir eine Frauenstimme freundlich fragen. Als sich eine Hand leicht auf meine Schulter legte, zuckte ich erschrocken zusammen und wandte mich um. Ava, eine der Sozialarbeiterinnen hier im Knast, lächelte mich an.

»Ja«, ich grinste gezwungen zurück. »Alles gut.« Ava war wirklich nett, eine der wenigen, die sich mir gegenüber normal verhielten. Sie war Mitte Zwanzig, arbeitete erst seit kurzem hier und steckte noch voller Enthusiasmus. Wir trafen uns einmal die Woche zum Gespräch in ihrem Büro. Eine Art Seelsorge.

»Bei mir ist ein Termin rausgefallen. Wenn Sie möchten, Megan, können wir uns morgen schon treffen, anstatt erst am Donnerstag.« Noch immer lächelte sie, es war ein herzerfrischendes Lächeln, in dem allerdings auch ein Hauch von Mitleid mitschwang. Sie bemitleidete mich, stellte ich deprimiert fest und das traf mich fast noch mehr, als die ganzen Anfeindungen. Ich war zu einer jämmerlichen Figur mutiert.

Ich zuckte mit den Achseln. »Von mir aus.« Morgen oder Ende der Woche, was machte das für einen Unterschied? Der einzige Lichtblick war der Fakt, dass ich mich für zwei Stunden von hier wegstehlen konnte.

»Ava.« Steve kam näher und musterte sie auffallend von oben bis unten. Heute trug Ava ein dunkelblaues Etuikleid, das ihre schlanke Silhouette sehr vorteilhaft betonte und mich in meinem unförmigen, hellblauen Overall neben ihr noch schäbiger aussehen ließ.

»Sie werden jeden Tag hübscher, Ava«, sagte er mit einem bemüht lockeren Tonfall in der Stimme. »Wie wäre es, wenn wir uns mal auf einen Kaffee treffen? Ich glaube, wir würden ein tolles Paar abgeben.«

Ava lächelte milde. »Tut mir leid, Steve, aber ich bin nur hier, weil ich etwas mit Miss Hall besprechen wollte.«

»Diese Verräterin ist also wichtiger?« Steve klang fassungslos. Er hatte es so hasserfüllt gesagt, dass sich mein Magen zusammenzog.

»Erstens ist die Betreuung der Häftlinge mein Job«, erwiderte sie ruhig, aber ihre Wangen hatten sich verspannt, »genau wie bei Ihnen.

---ENDE DER LESEPROBE---