Studiengebühren und ihre sozioökonomischen Auswirkungen - Rudolf Kutz - E-Book

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Rudolf Kutz

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Beschreibung

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: keine, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Sommersemester 2005 habe ich an der Universität Regensburg – Lehrstuhl für Soziologie – als Lehrbeauftragter ein Forschungsseminar im Rahmen der Methoden der empirischen Sozialforschung angeboten. Aufgrund der Brisanz des Themas „Einführung von Studiengebühren“ stimmten die Seminarteilnehmer einem Projekt zu, dass eine Befragung der Studenten der Universität Regensburg zu den sozioökonomischen Auswirkungen der Studiengebühren zum Gegenstand hatte. Insbesondere sollten die Einstellungen der Studenten zur Einführung der Studiengebühren eruiert werden sowie ihre sozioökonomische Lebenssituation, die anscheinend von den politischen Entscheidungsträgern nicht objektiv eingeschätzt wird.

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Inhaltsverzeichnis
1. Problemstellung
2. Inhaltliches Konzept.
2.1 Begründungs- und Verwertungszusammenhang
3. Methodische Konzeption
3.1 Der Fragebogen (s. Anlage)
4. Auswertung
4.1 Allgemeine Daten
5. Erwartungen der Studenten.
5.1 Einführung.
6. Die ökonomische Situation der Studenten.
6.1 Einführung.
6.2 Einkommen der Studenten
6.2.1 Höhe des Einkommen der Studenten
6.2.2 Einkommen aus Jobs
6.3 Ausgaben der Studenten.
6.3.1 Einführung.
6.3.2 Gesamtausgaben der Studenten
6.4 Einkommen und Ausgaben
7. Zusätzliche Variablen
7.1 Timemanagement von Studenten
7.2 Alternativen zum Studium.
7.3 Familienpolitische Folgen
7.4 Akzeptanz von Studiengebühren
7.5 Statements.

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Vorwort

Im Sommersemester 2005 habe ich an der Universität Regensburg - Lehrstuhl für Soziologie - als Lehrbeauftragter ein Forschungsseminar im Rahmen der Methoden der empirischen Sozialforschung angeboten. Aufgrund der Brisanz des Themas „Einführung von Studiengebühren“ stimmten die Seminarteilnehmer einem Projekt zu, dass eine Befragung der Studenten der Universität Regensburg zu den sozioökonomischen Auswirkungen der Studiengebühren zum Gegenstand hatte. Insbesondere sollten die Einstellungen der Studenten zur Einführung der Studiengebühren eruiert werden sowie ihre sozioökonomische Lebenssituation, die anscheinend von den politischen Entscheidungsträgern nicht objektiv eingeschätzt wird.

Aufgrund des Zeithorizontes von einem Semester, möchte ich an dieser Stelle das Engagement der Studenten herausheben, die nicht nur innerhalb von 4 Wochen fast 1000 Befragungen (sowie einen Pretest des Fragebogens) durchgeführt, sondern auch entsprechende edv-verwertbare Daten eingegeben haben, ganz zu schweigen von der intensiven und engagierten Diskussion bei der Erstellung der Konzeption und des Fragebogens. Gleichwohl ist herauszuheben, dass - allen gegenteiligen Meinungen zum Trotz - Studierende, sofern sie gefordert werden, eine sehr pragmatische und leistungs-orientierte Einstellung zeigen. Allein diese Einstellung hat letztendlich zu den vorliegenden Ergebnissen geführt, wobei erschwerend hinzukommt, dass weder finanzielle noch andere personelle Mittel zur Verfügung standen. Vor diesem Hintergrund möchte ich mich nochmals bei allen Beteiligten für ihre besonders engagierte Mitarbeit und ihre Motivation bedanken.

Ebenfalls danke ich Herrn Dr. Klaus Füller vom Landesinstitut für Schulentwicklung in Stuttgart für seine kritischen Anregungen und für die Durchsicht der Arbeit.

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Zusammenfassung

Die Erhebung von Studiengebühren ist historisch betrachtet erst Gegenstand einer breiten Diskussion geworden, als sich abzeichnete, dass die Finanzen der öffentlichen Hand kaum noch einen Spielraum für kreative Forschungsprojekte zuließen. Seitdem wird die permanente Debatte über Staatsverschuldung und Verteilung der finanziellen Ressourcen der öffentlichen Hand immer dann zum unmittelbaren Argument, wenn es um sogenannte Reformen geht, die für Teile der Bevölkerung finanzielle Einbußen bedeuten, d.h. eine Verantwortungsverlagerung von staatlichen Aufgaben in den privaten Bereich. Die Tendenz zur Privatisierung aller Gesellschaftsbereiche folgt dabei scheinbar - so die Argumentation - dem Prinzip der ökonomischen Rationalität, die sich bereits seit längerer Zeit durch eine Umverteilung von „unten“ nach „oben“ kennzeichnen lässt (vgl. Armutsbericht 2006). Diese Tendenz schließt Bildung natürlich mit ein, und zwar auf allen Ebenen - Schulgeld, Büchergeld, Studiengebühren für Zweitstudien und längere Studienzeiten usw. -. Internationalen Studien wie beispielsweise „Education at a Glance“ zufolge sind jedoch die Ausgaben für Bildung in Deutschland - gemessen am BIP - wesentlich geringer als in anderen Ländern Europas (OECD-Studie 2005).

Vor diesem Hintergrund liegt die Vermutung nahe, dass eine strategische Argumentation die wahren Hintergründe der Einführung von Studiengebühren verschleiert. Da ist zunächst der Pauschalbetrag von Euro 500,- zu nennen, also der Maximalbetrag, den das BVerfG (2005) noch als sozialverträglich bezeichnet hat, der argumentativ aber kaum zu rechtfertigen ist. Es sind keine vom Sozialstatus der Eltern abhängige Staffelungen von Studiengebühren vorgesehen, viel weniger noch Alternativen wie Stipendien- oder Fördersysteme für sozial Schwächere. Die Erhebung einer pauschalen Studiengebühr lässt vielmehr vermuten, den Finanzministern der Länder ein flexibel einsetzbares finanztechnisches Instrument an die Hand zu geben, das je nach Haushaltslage genutzt werden kann, um Defizite zu kompensieren. Nicht die Verbesserung von Studienbedingungen ist das Hauptziel - diese Argumentation wird instrumentalisiert -, sondern eine flexibel einsetzbare Finanzmasse, die bilanztechnisch gerechnet werden kann. Direkt verweigern die Länder damit gegenüber der Gesellschaft ihre Verpflichtung, Bildung für alle gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen zur Verfügung zu stellen (Chancengleichheit in der Bildung) und indirekt werden Zugangschancen zur Hochschule kanalisiert (Sektionskriterium) und Finanzmittel, die der Bund möglicherweise verweigert, quasi hinterrücks ein-gefordert. Familien werden mittels Kinder- und Erziehungsgeld gefördert, um sie dann, wenn die Kinder alt genug sind, finanziell abzustrafen, indem ihnen die staatlichen Zuwendungen mittels Studiengebühren wieder entzogen werden, d.h. die Studiengebühren konterkarieren nicht nur die Familienpolitik, sondern sozioökonomisch Deprivierten wird der Zugang zum Studium erheblich erschwert. Wenn Bildungspolitikerinnen - wie Frau

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Schavan - vermitteln, es gäbe doch genügend Kreditmöglichkeiten, dann scheint sie die sozioökonomische Lebenslage von Studenten sehr selektiv wahrzunehmen. Gerade die sozioökonomisch Deprivierten müssen bereits den BAföG-Kredit zurückzahlen und werden zusätzlich gezwungen, sich durch verzinsbare Darlehen noch höher zu verschulden und darüber hinaus, da BAföG zum Leben nicht ausreicht, müssen sie nebenbei jobben, um studieren zu können. Dies konterkariert nicht nur die Sozialverträglichkeit und die Bildungsgerechtigkeit, sondern zeigt eine selektiv privilegienorientierte Bildungspolitik. Es scheint so, als hätten Entscheidungsträger den Sinn für reale Lebensverhältnisse verloren. Für Finanzminister der Länder hingegen ist ein Pauschalbetrag als flexibel einsetzbare Finanzmasse selbstverständlich ein ausgezeichnetes Instrument, ihre Haushalte zu konsolidieren und dies mittels einer Argumentation von ‚sozialer Gerechtigkeit’ auch noch zu legitimieren.

Die Befragung beruht auf einer repräsentativen Stichprobe von 914 Studentinnen und Studenten, die nach Fakultäts- und Geschlechtskriterien differenziert wurden. Es wurde eine mündliche Befragung mit einem standardisierten Fragebogen durchgeführt. Der Fragebogen enthält Fragen zur Einstellung zu Studiengebühren, zur sozioökonomischen Lebenssituation der Studentinnen und Studenten (Einkommen und Ausgaben, familiärer Hintergrund usw.) sowie zu Nebenjobs und zum Timemanagement während des Studiums.

Den Daten zufolge assoziieren die Studierenden mit der Einführung von Studiengebühren eher Befürchtungen als positive Erwartungen, was der Anforderung des Bundesverfassungsgerichts - Sozialverträglichkeit - widerspricht. Wenn nur 25% der Befragten meinen, dass die Einführung von Studiengebühren mit einer Verbesserung der Studienbedingungen verbunden ist, dann sollte das den Politikern, die von Eigenverantwortung, Eigenbeteiligung und Studienverbesserungen sprechen, insofern zu denken geben, als Studenten die reale universitäre Realität erleben und sehr wohl einschätzen können, welche Folgen mit der Einführung von Studiengebühren verfolgt werden. Latent steckt hinter diesen Daten eine erhebliche Kritik an den derzeitigen Studienbedingungen. Real haben die Studenten Befürchtungen im Hinblick auf die Verletzung der Chancengleichheit in der Bildung (ca.80%), Erhöhung der physischen und psychischen Belastung (ca. 70%), die einerseits auf die Studienanforderungen - in Bezug auf kurze Studienzeiten -und andererseits auf die Beschaffung der finanziellen Mittel durch zusätzliche Jobs zurückzuführen sind. Darüber hinaus befürchten sie eine über ökonomische Kriterien eingeleitete Selektion des Zugangs zum Universitätsstudium. Diese Befürchtungen sind deshalb nicht von der Hand zu weisen, weil ein Pauschalbetrag eingeführt wird, adäquate Unterstützungssysteme nicht zur Verfügung gestellt werden und die zusätzliche Mittelbeschaffung entweder eine gegenwärtig höhere physische und psychische Belas-

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tung (kurzes Studium, mehr Jobs) zur Folge hat oder zukünftig in die Schuldenfalle führt (vgl Kap 5).

65% der Studierenden erwarten eine zukünftige Verschuldung, ca. 60% eine Entwicklung in Richtung Elite-Universitäten, etwa 57 % der Befragten sind der Auffassung, dass eine Begabtenselektion bei den sozial Deprivierten eingeführt wird, was durch die Verteilung eines spezifischen Kontingents im Hinblick auf Selektion von Studenten durch die Universitäten bereits eingeleitet worden ist, insofern ist die Erwartung durch die Realität bereits überholt. Diese Befürchtungen sind deshalb nicht von der Hand zu weisen, weil die zusätzliche Mittelbeschaffung entweder eine höhere Belastung (kurzes Studium, mehr Jobs) zur Folge hat oder eine zukünftige Verschuldung. 55% der Studenten rechnen damit, dass sie einen Kredit aufnehmen müssen. Diese Gruppe steht vor der Entscheidung, sich zu verschulden oder Alternativen zum Studium zu suchen, was selbstverständlich von den subjektiven Präferenzen abhängen wird (vgl. Kap 5).

Realistische Basis für die Beurteilung einer finanziellen Mehrbelastung können nicht die neoliberalen Argumente sein, sondern nur die derzeitige soziökonomische Basis der Studierenden. Wie gezeigt wird, studieren immer noch vorwiegend Akademikerkinder an den Universitäten. Es konnte beobachtet werden, dass nur noch etwa ¼ der Studenten überhaupt BAFöG beziehen und auch nur in Form einer Teilfinanzierung oder als Volldarlehen. Dies bedeutet für sozial Schwächere bereits eine zukünftige hohe Verschuldung. Vor diesem Hintergrund sind Studiengebühren eine zusätzliche finanzielle Belastung, die besonders sozial Schwache trifft. Neben den Studiengebühren werden weiterhin die Studentenbeiträge von über Euro 100,- anfallen, was einer finanziellen Semesterbelastung von über Euro 600,- entspricht (Uni Regensburg voraussichtlich Euro 625,), und zwar ohne Berücksichtigung der finanziellen Mittel, die für das Studium ohnehin benötigt werden (Fahrkosten, Bücher, Computer, Schreibutensilien usw.).

Von den 914 befragten Studierenden geben 554 an, dass sie neben der Finanzierung durch BAFöG, Vollfinanzierung durch die Eltern, Teilfinanzierung durch die Eltern einen Job ausüben. Das sind etwa 60%, die mehr oder weniger mit Hilfe eines Jobs zusätzlich Mittel beschaffen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Generell bekommen 11% der Studenten nur BAFöG, 29% werden von ihren Eltern vollfinanziert. Die meisten Studenten erhalten jedoch eine Teilfinanzierung durch ihre Eltern (40%) und 20% erhalten sowohl BAFöG als auch eine Teilfinanzierung durch ihre Eltern. Von den BAFöG-Empfängern arbeiten etwa 1/3 das ganze Jahr hindurch, knapp 20% arbeiten nur in den Semesterferien und ca. 4% nur im Semester. Aber auch von denje-

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nigen, die durch ihre Eltern vollfinanziert werden, arbeiten ca. 13% das ganze Jahr, ca. 20% in den Semesterferien und ca. 8% im Semester (vgl. Kap. 6.2).

Das durchschnittliche Monatseinkommen (BAFöG; Vollfinanzierung durch die Eltern, Teilfinanzierung durch die Eltern, Teilfinanzierung durch die Eltern plus BAFöG, Jobs) der Studierenden insgesamt liegt im Rahmen der Berechnung des arithmetischen Mittels bei Euro 672,-, unterstellt man den Median, so beträgt das durchschnittliche monatliche Budget der Studenten Euro 600,- (vgl. Grafik 10).

Knapp 50% der Studenten verfügen über finanzielle Mittel, die Euro 600,- nicht übersteigen, etwas mehr als 30 % der Studenten verfügen über ein Einkommen zwischen Euro 600 - 1000,- und nur ca. 10% der Studentinnen und Studenten bestreiten ihren Lebensunterhalt aus Mitteln, die Euro 1000,- übersteigen. Diese Zahlen zeigen, dass die überwiegende Zahl der Studentinnen und Studenten gezwungen ist, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln sehr ökonomisch zu kalkulieren.

Die finanzielle Situation der Studenten kann den vorliegenden Daten zu Folge nicht als Grundlage für eine Begründung zur Einführung von Studiengebühren genutzt werden. Der ökonomische Rahmen, in dem sich Studierende bewegen, liegt im Mittel zwischen Euro 600,- und 700,-. Zieht man von diesem Gesamteinkommen eine Miete von etwa Euro 250,- ab, dann bleiben den Studenten durchschnittlich finanzielle Mittel zur Lebenshaltung einschließlich Studentenbeiträge von Euro 350,- bis 450, -. Nach Abzug der Studiengebühren und Semesterbeiträge bleiben den Studierenden Finanzmittel für die Lebenshaltung, die unterhalb bzw. knapp über der Ebene des landesüblichen Sozialsatzes liegen. Diese Finanzausstattung wird wiederum primär von den Eltern beglichen und durch Jobs erworben (vgl. Kap.6).

Die Differenzierung nach variablen und fixen Kosten zeigt, dass die durchschnittlichen fixen Kosten monatlich mit ca. Euro 500,- angesetzt werden und die variablen Kosten im Mittel zwischen 170,- und 195,- Euro zu Buche schlagen. Eine hohe Anzahl von Studierenden muss diese Ausgaben neben der Unterstützung durch die Eltern mit Hilfe von Jobs in den Semesterferien, im Semester oder im ganzen Jahr finanzieren. Der durchschnittliche Zeitaufwand zur Mittelbeschaffung beträgt ca. 20 h in der Woche. Vergleicht man die durchschnittlichen Einkünfte mit den durchschnittlichen Ausgaben (siehe Grafik 21), dann leben Studenten derzeit bereits im Mittel über ihren Verhältnissen. Wie vor diesem Hintergrund die Einführung von Studiengebühren gerechtfertigt und in der Höhe von Euro 500,- festgelegt werden kann, muss wohl auf einer totalen Fehleinschätzung der politisch Verantwortlichen über der Realität der finanziellen Verhältnisse der Studierenden zurückgeführt werden. Es wird damit ganz bewusst eine zusätzliche Verschul-

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dung bzw. eine der sozialen Gerechtigkeit widersprechende Belastung vieler Studenten und ihrer Familien in Kauf genommen. Mithin widerspricht die sozioökonomische Realität der Studierenden den meisten Argumente pro Studiengebühr und rational - aus sozioökonomischer Sicht - ist die Einführung von Studiengebühren nicht zu begründen (vgl. Kap. 6.3).

Wenn 60% der Studierenden ihren Lebensunterhalte durch zusätzliche Jobs finanzieren müssen und im Mittel die Hälfte der Lebenshaltungskosten durch Jobs erwerben, dann deuten diese Tendenzen darauf hin, dass die Ansätze der derzeitigen finanziellen Unterstützungssysteme nicht mehr die gegenwärtigen Lebenshaltungskosten decken und allein dadurch Einschränkungen der Studienmöglichkeiten bestehen (Kap 6.2.2). Entweder müssen die finanziellen Mittel durch zusätzliche Jobs aufgebracht werden oder die Eltern füllen die Finanzierungslücken aus. Damit zeigt sich eine Verteilung der finanziellen Belastung für das Studium zu Ungunsten der Familien. Die Studierenden und ihre Familien leisten bereits einen sehr hohen Beitrag zur Finanzierung des Studiums, so dass die Argumente von mehr ‚Eigenverantwortung’ und ‚gerechter Selbstbeteiligung’, die immer wieder in der Diskussion pro Einführung von Studiengebühren angeführt werden, in dieser simplifizierenden Form widerlegt werden können.