Survival Basics - Creek Stewart - E-Book

Survival Basics E-Book

Creek Stewart

0,0

Beschreibung

Wissen Sie, wie man aus Eis Feuer machen kann? Wie man mit Walnüssen Würmer fängt oder in einem Pappbecher Wasser kocht? Nein? Dann zeigt Ihnen Survival-Experte Creek Stewart, wie es geht – mit einem Tipp für jeden Tag. Stewart hat bereits unzählige Stunden in freier Wildbahn verbracht und sein umfangreiches Wissen aus eigener Erfahrung mit Tausenden Menschen geteilt: In Magazinen, in TV-Shows und in seiner mehrfach ausgezeichneten Survival-Akademie. In seinem Buch Survival Basics – 365 ÜBERLEBENSTECHNIKEN FÜR DEN ERNSTFALL bietet er Survival-Training für das ganze Jahr und zeigt, wie Sie Alltagsgegenstände in geniale Survival-Hacks verwandeln. Er schreibt über: • lebenswichtige Fähigkeiten für alle Jahreszeiten und jedes Terrain – von Wüste und Wald bis hin zu Gebirge und Stadt • die vier zentralen Überlebensbedürfnisse Unterschlupf, Feuer, Wasser und Nahrung • Erste Hilfe, Orientierung, Werkzeuge oder Knotentechniken Creek Stewart zeigt Ihnen in 365 praktischen und leicht nachzumachenden Übungen, was alles möglich ist. Viele anschauliche Fotos sowie Links zu Video-anleitungen laden zum täglichen Üben ein – egal, ob Anfänger oder Profi, Camper, Jäger, Angler, Wanderer, Kletterer oder Skifahrer. Mit Creek Ste-warts Survival Skills meistern Sie jeden Notfall! „Schnelles Denken ist gefragt: Sie haben sich allein im Wald verirrt. Die Nacht bricht herein und es ist keine Hilfe in Sicht. Können Sie sich in Sicherheit bringen, bevor die ungezähmte Natur (einschließlich wilder Tiere) Ihnen zu Leibe rückt? Hier tritt Survival-Guru Creek Stewart auf den Plan, um Ihre Überlebensfähigkeiten in freier Wildbahn ordentlich aufzupolieren.” – Men’s Fitness

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 236

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



CREEK STEWART

SURVIVAL

BASICS

Überlebenstechniken für den Ernstfall

Impressum

Creek Stewart

Survival Basics

365 Überlebenstechniken für den Ernstfall

1. deutsche Auflage 2018

ISBN: 978-3-96257-022-4

© 2018, Narayana Verlag GmbH

Titel der Originalausgabe:

365 Essential Survival Skills

Knowledge that will keep you alive

Copyright © 2016 Creek Stewart

Published by Living Ready,

an imprint of F + W Media, Inc.

700 East State Street, Iola, WI 54990-0001

Übersetzung aus dem Englischen:

Thorsten Distler, Claudia Theis-Passaro

Coverlayout © Sharon Bartsch

Coverabbildungen © Creek Stewart

Herausgeber:

Unimedica im Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2, 79400 Kandern

Te.: +49 7626 974 970-0

E-Mail: [email protected]

www.unimedica.de

Die Anleitungen in diesem Buch wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft. Dennoch kann eine Garantie für das Gelingen nicht übernommen werden. Weder der Autor noch der Verlag übernehmen für irgendwelche Folgen oder Schäden, die aus der Anwendung der in diesem Buch enthaltenen Anleitungen resultieren, irgendeine wie auch immer geartete Verantwortung oder Haftung.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass einige Aktivitäten schwere Verletzungen und sogar den Tod zur Folge haben können. Die Verantwortung für die beschriebenen Aktivitäten liegt ausschließlich beim Anwender.

Die Tatsache, dass nur bei einem einzigen Skill auf dessen Illegalität hingewiesen wird, bedeutet nicht, dass alle anderen legal sind. Das Gegenteil ist der Fall. Es obliegt dem Anwender und nur dem Anwender, sich an die Gesetze, Vorschriften, Regelungen und an die Waidmanns-Ehre zu halten. Nur der Anwender trägt für sein Handeln und dessen Folgen die Verantwortung.

Es können hier unmöglich alle Regelungen – insbesondere nicht die im Ausland anzuwendenden – aufgeführt werden, und das ist auch nicht Gegenstand des Buches.

Für die Bundesrepublik Deutschland gilt indessen beispielhaft:

§ 292 StGB Jagdwilderei

(1) Wer unter Verletzung fremden Jagdrechts oder Jagdausübungsrechts

1. dem Wild nachstellt, es fängt, erlegt oder sich oder einem Dritten zueignet oder

2. eine Sache, die dem Jagdrecht unterliegt, sich oder einem Dritten zueignet, beschädigt oder zerstört,

wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn die Tat

1. gewerbs- oder gewohnheitsmäßig,

2. zur Nachtzeit, in der Schonzeit, unter Anwendung von Schlingen oder in anderer nicht waidmännischer Weise oder

3. von mehreren mit Schusswaffen ausgerüsteten Beteiligten gemeinschaftlich

begangen wird.

§ 293 StGB Fischwilderei

Wer unter Verletzung fremden Fischereirechts oder Fischereiausübungsrechts

1. fischt oder

2. eine Sache, die dem Fischereirecht unterliegt, sich oder einem Dritten zueignet, beschädigt oder zerstört,

wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Widmung

Ich widme dieses Buch dem Pfadfinder-Camp der Maumee Scout Reservation in Indiana. Dort habe ich das Wilderness Survival Merit Abzeichen bekommen, was meine Leidenschaft geweckt hat, das Überleben ganz allein auf sich gestellt zu lernen und zu lehren.

Außerdem möchte ich mich bei einer ganz bestimmten Krähe bedanken (du weißt, wer gemeint ist), dafür dass sie mich später an meine Leidenschaft erinnert hat. Mehr über die Krähe auf www.creekstewart.com/the-crow (auf Englisch).

Inhalt

Einleitung

Winter

Frühling

Sommer

Herbst

Schlussbemerkung

Über den Autor

Index

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

Survival-Skills zu lernen, kann eine große Herausforderung sein, besonders wenn man noch neu dabei ist. Die Informationsflut in Büchern, Videos, Lehrgängen und in den verschiedenen sozialen Netzwerken kann verwirrend und frustrierend sein, und manchmal auch irreführend.

Nachdem ich nun schon seit fast 20 Jahren überall in der Welt Tausende darin unterrichtet habe, kann ich sagen, dass es beim Erlernen von Survival-Skills auf zwei Dinge ankommt. Erstens, Schüler lernen am besten, wenn sie sich wohlfühlen, wenn sie genug gegessen und getrunken haben und wenn sie einigermaßen furchtlos sind. Zweitens, Schüler entwickeln ein tieferes Verständnis für eine bestimmte Fertigkeit und Fähigkeit, für einen Skill, wenn das Wissen knapp und präzise in kleinen Einheiten gebracht wird und genügend Zeit ist, damit das Wissen sich setzen kann, genügend geübt wird und die Schüler das Erlernte selbst anwenden. Diese beiden Punkte hatte ich beim Schreiben des Buches immer im Kopf.

Als ich anfing das Buch zu schreiben, fühlte ich mich überfordert von der Aufgabe, nur 365 meiner Skills zusammenzustellen. Ich sah bald ein, dass 365 Skills nur die Spitze eines gewaltigen Eisbergs aus Informationen, Tipps und Tricks sind, die ich mitteilen wollte. Es hat viel Zeit gebraucht, die Liste der Skills zu sortieren und immer wieder zu verbessern, damit sie nicht nur für den erfahrenen Anwender von Nutzen sind, sondern auch den Anfänger nicht überfordern.

In diesem Buch finden Sie 365 der weltweit besten Survival-Techniken, -Tipps und -Tricks, die es aktuell gibt. Ich präsentiere Techniken für die unterschiedlichsten Umgebungen, Jahreszeiten und Vorlieben. Einige dieser Skills habe ich beigebracht bekommen, andere habe ich durch meine lebenslange Erfahrung draußen in der Wildnis selbst entwickelt. Eine Gemeinsamkeit haben die Fähigkeiten aber: Wenn es hart auf hart kommt, können sie Ihnen das Leben retten.

Ich habe diese „Informationshäppchen“ grob in vier Jahreszeiten unterteilt. Der 1. Januar entspricht also der ersten Technik, der 4. Juli der 185. und der 31. Dezember der 365. Theoretisch könnten Sie sich also vornehmen, jeden Tag eine neue Survival-Technik zu erlernen. Ich bin allerdings der Meinung: Wenn eine Fertigkeit richtig in Fleisch und Blut übergehen soll, brauchen Sie praktische Erfahrung. Dafür reicht es nicht, jeden Tag die Theorie zu lesen – so ehrenwert dieses Ziel auch sein mag. Sie müssen die Techniken praktisch anwenden.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie meine 365 Überlebensstrategien verletzungsfrei und voller Abenteuerlust entschlossen in die Tat umsetzen. Denken Sie daran, es geht nicht darum OB, sondern WANN Sie es tun.

WINTER

Extrahieren von Birkenöl

Birkenrinde in einem alten Farbeimer. Im Boden eine gebrauchte Konserve zum Auffangen des Öls.

Erst durch ihren Ölgehalt wird die Rinde der weißen Birke so leicht entzündlich. Für das extrahierte Öl gibt es viele Einsatzbereiche. Sie können es als natürlichen Klebstoff, Lederschutz, Dichtungsmittel und Insektenschutzmittel verwenden. Zum Auskochen der Rinde bauen Sie einen zweistufigen Ofen. Nehmen Sie einen Eimer aus Metall oder einem anderen feuerfesten Material und geben Sie die in Streifen geschnittene Birkenrinde hinein. Sie müssen das Ganze abdecken, da die Rinde über dem Feuer erhitzt wird. Sobald die Rinde heiß wird, tropft das Öl auf den Boden des Behälters, in dessen Mitte Sie zuvor ein Loch gebohrt haben. Dadurch kann das Öl in den zweiten, kleineren Behälter tropfen, den Sie bereits ebenerdig vergraben und auf dem Sie den Eimer oder das Fass mit der Rinde abgestellt haben. Bitte dabei sichergehen, dass sich das Loch im Boden des oberen Behälters genau über der Öffnung des vergrabenen Behältnisses befindet. Zum Erhitzen platzieren Sie einfach brennbares Material um den mit der Rinde gefüllten Behälter. Das Feuer sollte eine Stunde lang brennen. Wenn alles wieder abgekühlt ist, können Sie das vergrabene Gefäß mit dem gewonnenen Birkenöl aus dem Boden herausziehen.

Survival-Knoten: Würgeknoten

Sämtliche Survival-Experten sind gleichzeitig auch echte Knoten-Profis. Mit dem Würgeknoten wird das Seil zur Anakonda. Er wird typischerweise zum Umwickeln und Zusammenbinden von Objekten verwendet, etwa zum Bündeln von Stöcken. Es handelt sich dabei im Grunde genommen um eine Kombination aus Überhandknoten und Webeleinenstek. Das genaue Vorgehen wird verdeutlicht im Videotutorial Nr. 1 unter: www.creekstewart.com/365-book-videos

Provisorischer Schneeschuh aus Buschzweigen

Schneeschuh aus Kiefernzweigen

Ohne Schneeschuhe ist das Laufen auf einer Schneedecke manchmal nur schwer möglich. Durch den Schneeschuh vergrößert sich die Lauffläche, wodurch sich das Körpergewicht auf eine größere Fläche verteilt. Mit anderen Worten: Sie sinken damit nicht mehr so tief ein. Provisorische Schneeschuhe können Sie sich ganz schnell und einfach aus immergrünen Buschzweigen basteln, wie sie häufig in schneereichen Gegenden vorzufinden sind. Binden Sie drei bis vier etwa 50 cm breite und 90 cm lange Äste an den Enden mithilfe des Würgeknotens zusammen. Stellen Sie auf diese Art zwei Schneeschuhe her (für jeden Fuß einen). Befestigen Sie an den Schneeschuhen ein flaches Querstück (gut 2 cm stark, ca. 5 cm breit und etwa 25 cm lang) zur Unterstützung des Fußballens. Die Ferse sollte frei beweglich bleiben, damit Sie sich ganz natürlich bewegen und dabei den Schuh über den Schnee ziehen können.

Schneeschuh-Bindung

Einfache Schneeschuh-Bindung

Auf dem Foto unten sehen Sie eine praktische Methode zur Befestigung Ihrer Schneeschuhe, die es Ihnen erlaubt, die Ferse weiterhin ohne Einschränkungen anzuheben. Binden Sie zunächst eine Schlaufe ans Querstück, das Sie zur Stabilisierung des Fußballens an den Ästen befestigt haben. Die Schlaufe sollte so groß sein, dass Sie die Fußspitze bequem hindurchstecken können. Danach befestigen Sie zwei weitere Schnüre an der Schlaufe (eine Schnur auf jeder Seite). Die beiden neuen Seile überkreuzen Sie über dem Fußspann, um sie sich hinten um den Stiefel zu wickeln. Danach binden Sie sie vorne zusammen – genau wie normale Schnürbänder.

Zundernest

Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung aus faserigen und trockenen Materialien. Das Zundernest wird beim Feuermachen zum Anzünden verwendet. Es besteht aus zwei Teilen: aus dem gebündelten Material und einem leeren Kern, in den die glühende Asche oder das Streichholz hineinkommt. Stellen Sie sich das Ganze einfach wie eine Mischung aus Fußball und Vogelnest vor. Das Zundernest sollte so groß wie ein Fußball sein, während die Eindellung in der Mitte golfballgroß sein sollte. Der feste Teil besteht aus faserhaltigen, leicht brennbaren Materialien wie trockenen Gräsern, Zedernrinde, Innenrinde oder Pflanzenfasern. Für das handtellergroße Zentrum verwenden Sie indes das kleinste, weichste und trockenste Material, das Sie haben.

Drei gute Sorten Baumrinde zum Feuermachen

Etwas zum Feueranzünden zu finden, ist überlebenswichtig. Die Rinde der folgenden drei Baumarten eignet sich hervorragend zum Feuermachen:

1 Weißbirke: Die papierartige weiße Außenrinde und die bräunliche Innenrinde der Birke ist reich an leicht entzündlichen Ölen, die hervorragend brennen, wenn sie mit einem Feuerstahl oder Zündstahl (dazu muss die Rinde zuerst zerfasert werden) oder Streichholz entzündet werden.

2 Zeder: Die faserige Zedernrinde lässt sich abkratzen und mit den Handflächen zu kleinen Büscheln verarbeiten. Sie gehört mit zu den besten Zündhölzern, die ich kenne.

3 Pappel: Die innere Rinde von abgestorbenen Pappeln ergibt einen hervorragenden Feueranzünder. Die Rinde ist dünn und faserig. Da sie unter einer dicken Außenrinde liegt, ist sie normalerweise sehr trocken. Siehe Video Nr. 2 unter www.creekstewart.com/365-book-videos

Survival-Baum: Pappel (Populus)

Baumbast einer Pappel

Pappeln waren bei den Indianern in ganz Nordamerika das bevorzugte Holz für den Bau eines Einbaums. Sie haben dreieckige Blätter mit einem eingekerbten Rand, ihre Borke ist tief gefurcht. Genau wie Linden wachsen auch Pappeln in erster Linie in der Nähe von Wasser. Riesige Pappeln habe ich an Flüssen von Arizona bis Virginia gesehen. Die trockene, innere Baumrindenschicht – der Baumbast – stellt aufgrund ihrer faserigen, papierähnlichen Konsistenz ein sehr gutes Zundermaterial dar. Das Holz ist weich und eignet sich hervorragend zum Feuerbohren sowohl mit dem Bogen als auch mit dem Quirlbohrer.

Drei nährstoffreiche Teesorten für den Winter

Tee aus frischen Pflanzen enthält keine Kalorien, zeichnet sich dafür aber durch wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und ein belebendes Aroma aus. Hier sind drei Pflanzensorten für den Winter, wenn die meisten anderen Teequellen nicht verfügbar sind.

1 Hagebutte: Die kleinen roten Beerenfrüchte der Heckenrose ergeben einen milden rosafarbenen Naturtee, der reich an Vitamin C ist. Schneiden Sie zur Zubereitung ein quadratförmiges Stück aus einem Stoff, in das Sie sechs bis zehn Hagebutten binden. Zerdrücken Sie dann die Früchte mit einem Stock und geben Sie dann Ihren provisorischen Teebeutel für 3–5 Minuten in heißes Wasser. Danach können Sie das Fruchtfleisch entsorgen. Essen sollten Sie die Hagebutten übrigens nicht. Im Inneren befinden sich nämlich kleine Härchen, die Mund und Rachen reizen.

2 Fichtennadeln: Tee aus Fichtennadeln schmeckt kräftig und ist reich an Vitamin C. Zermahlen Sie dafür eine Handvoll Fichtennadeln und geben Sie sie für 10 Minuten in heißes Wasser. Danach die Nadeln heraussieben und den Tee genießen.

3 Birkenzweige: Geben Sie eine Handvoll Zweige der Weißbirke (je 5–7,5 cm lang) 5 Minuten lang in kochendes Wasser, um einen leckeren und leicht süßlichen Tee zuzubereiten.

Survival-Pflanze: Sotol (Dasylirion wheeleri)

Material für den Feuerpflug

Die Blüten des Sotol sind schwertförmig spitz zulaufend und bilden eine igelförmige Rosette. Die Pflanze ist leicht an dem 3–6 Meter hohen Blütenständer zu erkennen, der aus der Mitte der Rosette wächst. Die Spitze erinnert ein wenig an einen Pfeifenreiniger. Der holzige Blütenständer ist das beste Material, das ich kenne, um Feuer durch Reibung zu erzeugen. Tatsächlich benutzten ihn die Ureinwohner Amerikas für den Feuerpflug.

Feuer machen mit dem Feuerpflug

Der Feuerpflug ist eine der Methode, bei der es auf das Material ankommt. Gut geeignet sind palmenartige Gewächse wie Yucca und Sotol. Man benötigt auf jeden Fall ein längliches Stück trockenes Weichholz, in das eine Kerbe geschnitten wird. Mit einem passenden Stück Hartholz wird in der Kerbe schnell hin- und her gerieben, bis Glut erzeugt wird. Mit einem Video lässt sich dieser Skill am besten veranschaulichen. Das entsprechende Videotutorial Nr. 3 kann abgerufen werden unter: www.creekstewart.com/365-book-videos

Survival-Knoten: Ewenkenknoten

Die Ewenken leben in Sibirien. Die Mitglieder dieser Volksgruppe nutzen diesen Knoten, um ihre Rentiere anzubinden. Es ist ein Festmacherknoten, der sogar mit Handschuhen geknüpft werden kann und der sich leicht lösen lässt. Ich verwende ihn als Ankerknoten für das Firstseil und als Öse für das Abspannseil, wenn ich mir ein Schutzdach baue. Der Knoten wird gezeigt im Videotutorial Nr. 4 unter: www.creekstewart.com/365-book-videos

Survival-Knoten: Schnell lösbarer Topsegelschotstek

Der Topsegelschotstek wird im Wald gern eingesetzt, wenn am Zelt oder einem Schutzdach Abspannleinen zu befestigen sind. Befindet sich am anderen Ende ein Ewenkenknoten, können Sie mit dem Topsegelschotstek das Seil sehr straff spannen. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn Sie beispielsweise eine Wäscheleine oder ein Firstseil für eine Schlafstätte befestigen wollen. Das genaue Vorgehen wird verdeutlicht im Videotutorial Nr. 5 unter: www.creekstewart.com/365-book-videos

Feuersäge

Feuersäge

Eine weitere Methode durch Reibung Feuer zu machen, ist die Feuersäge. Ein längliches Holzstück wie das in Skill 10 verwendete, wird auf ca. 60 cm Länge zurechtgeschnitten und der Länge nach halbiert. Das eine Holz wird über der Kerbe quer eingeschnitten. In diesen Schlitz kommt ein kleiner Stein, der den Schlitz einen knappen Zentimeter offenhält. In die Öffnung etwas Zunder einbringen, damit der Sägestaub aufgefangen wird. Das andere Stück Holz so beschneiden, dass der Rand ein scharfes V bildet. Diese Säge energisch im Schlitz hin und her bewegen, bis sich im Zunder genügend heißer Staub gesammelt hat. Die Glut in ein Zundernest bringen und durch Pusten entflammen.

Einfaches Schutzdach

Provisorischer Unterschlupf aus einem Regenumhang

Dieses Schutzdach ist ebenso einfach wie wirkungsvoll. Zur Befestigung braucht man nur einen Baum, Schnur und einige Pflöcke. Eine Ecke des Tuchs wird auf Hüfthöhe an einem Baum befestigt und die Gegenseite durch Pflöcke im Boden, bei Kälte gegen den Wind ausgerichtet. Knoten: Ewenkenknoten und Topsegelschotstek.

Übertünchen von Gerüchen

Das Übertünchen von Gerüchen spielt eine wichtige Rolle, wenn Sie Fallen für wilde Tiere aufstellen, die durch menschlichen Geruch abgeschreckt werden. Die beste natürliche Methode, die Hände vom eigenen Körpergeruch zu befreien, besteht darin, sie im nächsten Bach oder Teich zu waschen – selbstverständlich ohne Seife. Reiben Sie sich anschließend die Hände mit etwas Matsch ein (auch zwischen den Fingern). Den Schmutz können Sie dann im Gras oder an Blättern abstreifen. Zum Abschluss reiben Sie sich dann die Hände mit abgekühlter Asche oder Holzkohle von der Feuerstelle ein. So wird verhindert, dass der menschliche Geruch auf Fallen oder Schlingen, die Sie bauen, übergeht.

Fallenbau: Paiute-Schlagfalle

Paiute-Schlagfalle mit einem schweren Stamm

Die Paiute-Schlagfalle gehört zu den wohl effektivsten Fallen, die mir bekannt sind. Sie eignet sich für Kleintiere wie Ratten. Wie auf dem Foto ersichtlich, dient ein Stock mit einer keilförmigen Spitze als Auslösemechanismus, dazu kommt ein Hebel mit einer Kerbe, ein langer Köderstock sowie ein kleines Stück Holz. Der Köderstock hält das Holzstück in Position, das mit der Schnur um den Standpflock gewickelt ist. Der Köderstock ist also zwischen dem Holzstück und dem schräg gestellten Gewicht eingespannt. Das genaue Vorgehen zum Aufstellen einer Paiute-Schlagfalle wird verdeutlicht im Videotutorial Nr. 6 unter: www.creekstewart.com/365-book-videos

Zubereitung von wilden Ratten

Vor allem in der Stadt gelten Ratten als Krankheitsträger. Sie können von der Beulenpest bis zum Hantavirus praktisch alle möglichen Krankheiten übertragen. Daher ist natürlich Vorsicht geboten. Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich Ratten im Survival-Kontext als eine nützliche und gehaltvolle Nahrungsquelle darstellen, wenn sie richtig gekocht und verarbeitet werden. Erlegte Ratten sollten Sie zunächst auf einen gespleißten, knapp einen Meter langen Stock aufspießen. Halten Sie dann die Ratte erst einmal übers offene Feuer, um sämtliche Fliegen und Parasiten abzutöten, bevor Sie sie häuten und ausnehmen. Halten Sie die Ratte so lange über das Feuer, bis sämtliche Haare verschmort sind. Nehmen Sie die Ratte vom Feuer und entfernen Sie die Eingeweide – falls möglich mit Gumminhandschuhen. Sollten Sie keine zur Hand haben, können Sie die Eingeweide auch mit kleinen gespleißten Stöcken entfernen. Am Ende rösten oder kochen Sie die Ratte, bis sie richtig gut durch ist. Die Organe, das Gehirn und die Knochen sollten Sie entsorgen.

Robuste Birken- Streichhölzer

Streichholz, mit Birkenrinde umwickelt

Die Weißbirke zählt mit zu den am leichtesten brennbaren Bäumen der Welt. Mit ihrer Rinde können Sie die Brenndauer Ihrer Streichhölzer verlängern. Wickeln Sie dafür gut einen halben Zentimeter breite Streifen Birkenrinde unterhalb des Streichholzkopfes um das Hölzchen und fixieren Sie die Rinde beispielsweise mit klebrigem Harz. Wenn das Streichholz brennt, wird sich auch die entflammbare Rinde schnell entzünden. Das Streichholz brennt damit länger und intensiver als normal.

Survival-Knoten: Klemmknoten

Mit einem Klemmknoten können Sie unter anderem zwei übereinanderliegende Pfähle aneinander fixieren, beispielsweise wenn Sie einen Rahmen für ein Feldbett bauen. Sie können damit aber auch ganz leicht ein Firstseil zwischen zwei Bäumen aufspannen. Der Klemmknoten ist unkompliziert und benötigt nur sehr wenig Seil. Er lässt sich einfach wieder lösen und bietet eine sehr verlässliche Verbindung. Die Anwendungsmöglichkeiten beim Aufbau eines Lagers sind schier endlos. Der Klemmknoten ist sehr einfach aufgebaut. Er besteht im Grunde genommen einfach nur aus zwei Überhandknoten. Das genaue Vorgehen wird verdeutlicht im Videotutorial Nr. 7 unter: www.creekstewart.com/365-book-videos

Bau eines Bettrahmens

Bettrahmen vor dem Befüllen

Der Bettrahmen ist die einfachste Lösung unter den Survival-Betten. Sein einziger Zweck besteht darin, das zum Schlafen benötigte Material (Blätter, Gräser, Nadeln) zusammenzuhalten. Ohne einen Rahmen verteilt sich das Material im Laufe der Nacht auf dem Boden. Der Rahmen besteht einfach aus zwei Stämmen von mindestens 10 cm Durchmesser, die auf jeder Seite 12–15 cm außerhalb Ihrer benötigten Auflagefläche fixiert werden. Die Liegefläche selbst füllen Sie mit trockenen Blättern, Gräsern, Fichtennadeln und sonstigen Materialien, die Ihren Körper vor dem kalten und feuchten Untergrund schützen. Ihr „Polster“ sollte mindestens 30 cm hoch sein.

Erhöhter Bettrahmen

Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Schritt 4

Bei der Schlafstätte ist die Isolierung nach unten genauso wichtig wie die Isolierung nach oben. Wenn es kalt ist und Sie keine teuren und modernen Utensilien wie eine Schlafunterlage oder einen Schlafsack zur Hand haben, sollten Sie 30–60 cm erhöht schlafen. Die Lösung ist ein in Blockbauweise gebautes Bett aus starken, etwa 10–25 cm dicken Stämmen. Diese werden übereinandergelegt und an den Kreuzpunkten mit Klemmknoten befestigt. Schieben Sie anschließend noch zwei 5 cm starke Hölzer in den Rahmen. Diese verstellbaren Auflagehölzer sollen später Ihre Kniekehlen und Ihren unteren Rücken stützen. Im nächsten Schritt schneiden Sie mehrere gut 1–2,5 cm starke, geschmeidige, grüne Hölzer auf Länge, um sie längs auf Ihr Untergestell zu legen. Das sind sozusagen Ihre Bettfedern. Darauf kommen am Ende noch immergrüne Äste, Zweige, trockene Blätter oder Gräser als dichtes und bequemes Polster.

Survival-Knoten: Schiebeknoten

Aufbau eines Schiebeknotens

Für den Schiebeknoten gibt es draußen in der freien Natur unterschiedliche Anwendungsszenarien. Sie können damit eine einfache Schlinge oder einen schnellen Knoten binden oder auch Abspannleinen an Segeltüchern befestigen. Diese Knotenvariante ist sozusagen ein Überhandknoten, der an einem anderen Seil beliebig fixiert und verschoben werden kann. Eine sinnvolle Ergänzung ist oft ein Überhandknoten, der am anderen Ende des feststehenden Seils als Stopperknoten fungiert.

Einfacher Haken

Es braucht nicht viel Fantasie, um auf potenzielle Anwendungsmöglichkeiten für einen Haken zu kommen. Sie können ihn beispielsweise an einem Seil befestigen oder einem Baum, auf eine Mauer oder einen Felsvorsprung werfen, damit er sich dort einhakt. Wenn Sie gerade keinen industriell gefertigten Haken zur Hand haben, können Sie stattdessen auch einfach eine Astgabel aus Hartholz verwenden, etwa von einer Eiche oder einem Walnussbaum. Wenn Sie die Gabel mit der Öffnung zu sich drehen, haben Sie schon einen funktionsfähigen Haken. Befestigen Sie ein Seil am oberen Ende des Hakens mit einem Schiebeknoten oder einer Schlaufe (einem Palstek). Umwickeln Sie dann das Seil am längeren Ende des Hakens mit einer Schnur, um es zu fixieren. Der Ast sollte mindestens 5 cm stark sein, um richtig belastbar zu sein.

Provisorische Schneebrille

Auswahl selbst gebastelter Schneebrillen (von oben nach unten): Panzerband, Pappe, Baumrinde und mit Ruß eingestrichene Brille

Bei der sogenannten Schneeblindheit handelt es sich nicht um ein Ammenmärchen. Sie können sich tatsächlich auch auf der Hornhaut des Auges einen Sonnenbrand holen. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann zu mehrtägiger Blindheit führen. Der Sehverlust dauert so lange, bis der Sonnenbrand wieder ausgeheilt ist. Ursache für die Schneeblindheit sind die Reflexionen der Sonnenstrahlen auf dem Schnee, die aufs ungeschützte Auge treffen. Das beste Mittel zur Prävention ist eine provisorische Schneebrille, die dafür sorgt, dass nicht zu viel Licht auf die Hornhaut gelangt. Schneiden Sie dafür einfach einen etwa 5 cm breiten Streifen aus einem flexiblen Material heraus, etwa aus einem Stück Pappe, Leder oder Rinde. Der Streifen sollte Ihr Gesicht von einer Schläfe bis zur anderen abdecken. Schneiden Sie dann das Stück für den Nasenrücken aus und machen Sie dazu zwei Schlitze auf Höhe der Augen, jeweils 2,5 cm breit und gut einen halben Zentimeter hoch. Bohren Sie danach Löcher in Ihre Brille, um sie mit einer Schnur befestigen zu können. Sie sind Brillenträger? Dann können Sie auch einfach Holzkohle mit Fett (zum Beispiel von einem Lippenpflegestift) oder tierischem Fett mischen und das Ganze auf die Gläser Ihrer Brille streichen. Lassen Sie auch hier wieder zwei Schlitze für die Augen frei.

Survival-Pflanze: Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Knoblauchsrauke im ersten Entwicklungsjahr mit auffallend ausgeprägten Adern

Die Knoblauchsrauke zählt zu den wenigen wilden Pflanzen, die im Winter auch durch die Schneedecke hindurchstoßen. Sie ist extrem kälteresistent und wächst den ganzen Winter über. Die Alliaria petiolata ist eine zweijährige Pflanze, hat also einen zweijährigen Lebenszyklus. Im ersten Jahr treiben die runden, fast herzförmigen Grundblätter aus (siehe Foto). Die Blätter sind stark von Adern durchzogen – was mir persönlich am Anfang sehr geholfen hat, die Pflanze zu erkennen. Im zweiten Jahr bildet die Pflanze ihren Stängel mit kleinen weißen Blüten und langen, röhrenförmigen Schoten aus. Die Blätter schmecken nach Knoblauch (und riechen auch so, wenn man sie zermahlt). Der Nachgeschmack ist meiner Meinung nach etwas bitter. Das gilt vor allem für ältere Pflanzen. Nützlich sind sie vor allem zum Würzen von Eintöpfen oder von Fischen und Wildvögeln (als Füllung). Die kleinen schwarzen Samen finden sich im zweiten Entwicklungsjahr den ganzen Winter über. Sie schmecken nach Rettich und können dazu verwendet werden, gekochtes Wurzelgemüse aufzupeppen.

Fischköder für den Winter: Galläpfel

Es gibt verschiedene Insekten, die im Frühling und im Sommer ihre Eier in unterschiedlichen Pflanzenstängeln ablegen. Nach dem Schlüpfen können sich die Larven dann direkt über das leckere Innenleben der Pflanzenstängel hermachen. Durch die Parasiten verformt sich der Stängel zu einer Pflanzen-Galle. Die Wucherung sieht etwa so aus, als hätte die Pflanze eine Weintraube geschluckt. Oftmals überwintern die Larven auch noch in den Galläpfeln. Sie können sie dann jederzeit als Fischköder einsammeln. Im Winter, wenn Lebendköder oft Mangelware sind, kann das genau das fehlende Puzzlestück sein, das Sie brauchen, um einen Fisch an Land zu ziehen.

Survival-Knoten: Palstek

Wenn Sie den folgenden Merksatz gelesen haben, werden Sie nie mehr vergessen, wie der Palstek funktioniert: Der Hase rennt aus dem Bau, einmal um den Baum und wieder zurück in den Bau. Der Palstek wird hauptsächlich dazu genutzt, um am Ende eines Seils eine feste Schlaufe zu knüpfen. Genau deshalb wird der Palstek auch als Rettungsknoten bezeichnet. Die Schlaufe wird in dem Fall dem Opfer um die Taille oder unter den Armen um den Brustkorb gelegt, um es hochzuziehen und so aus Notlagen befreien zu können. Wenn Sie das Seil in der linken Hand halten, sollten Sie daraus zunächst ein sogenanntes rechtes Auge formen, indem Sie eine Schlaufe im Uhrzeigersinn bilden und das lange Ende des Seils unter das kurze Ende legen. Zum Verknoten müssen Sie dann nur noch das kürzere Ende des Seils (sozusagen den „Hasen“) von unten nach oben durch die Schlaufe (den „Bau“), einmal um das längere Ende (den „Baum“) herum und dann wieder zurück ins Loch (den „Bau“) führen. Wenn Sie ein sehr kurzes Seil verwenden, können Sie mit dem Palstek auch eine Fangschlinge basteln. Führen Sie dafür einfach das längere Ende noch einmal durch die Schlaufe. Das genaue Vorgehen wird verdeutlicht im Videotutorial Nr. 8 unter: www.creekstewart.com/365-book-videos

Fangschlinge mit Schmetterlingsknoten

Der Ankerstich in der Nahaufnahme

Der Ankerstich mit Schlinge

Eine Fangschlinge ohne Draht kann man mit einem einfachen Trick herstellen, genannt Schmetterlingsschlaufe. Setzen Sie an das Ende des Seils einen Palstek mit einer Schlaufe etwa so groß wie eine Münze. Legen Sie die Hälfte der Schlaufe auf sich selbst (der Schmetterling, siehe Foto) und ziehen Sie das lange Ende durch die eine Schlaufe hinein und durch die andere heraus (damit haben Sie einen Ankerstich, siehe auch Skill # 69). Am Ende noch das freie Ende des Seils durch die beiden Schlaufen des Ankerstichs führen, wie in der Abbildung zu sehen. So erhalten Sie eine Fangschlinge, die sich nicht mehr lockert, wenn sie einmal festgezogen wurde.

Expertentipp: Mit etwas Kiefernharz vermeiden Sie, dass sich der Ankerstich beim Aufstellen der Falle verschiebt.

Fallenbau: Becherfalle

Die scharf gestellte Becherfalle

Diese raffinierte kleine Falle besteht aus dem unteren Teil einer Plastikflasche. (Bevor es Plastikflaschen gab, nahm man eine halbierte Kokosnussschale). Dazu kommen zwei flexible Zweige als Auslöser für die Schlinge. Ausgelöst wird die originelle kleine Falle durch das natürliche Pickverhalten eines Vogels. Schneiden Sie zum Bau der Falle zunächst einmal die 5 unteren Zentimeter einer normalen Plastik-Wasserflasche ab. Geeignet sind alle Flaschen mit bis zu etwa 10 cm Durchmesser. Das Plastik dann mit der Öffnung nach oben ebenerdig eingraben. Im Anschluss zwei flexible Zweige über Kreuz in die Öffnung hineinspannen, sodass sie nach oben gewölbt sind. Die beiden biegsamen Zweige kreuzweise nach oben gewölbt in die Öffnung einspannen. Eine offene Schlinge (mit Palstek) am Flaschenrand um die Zweige legen und den Köder (einige Körner) auf den Boden der Flasche geben. Wenn der Vogel zu picken beginnt, lösen sich die in den Flaschenboden gespannten Zweige Die offene Schlinge fällt auf den Vogel und wird ihn umfassen. Der Vogel fliegt auf, wodurch sich die Schlinge festzieht.

Feuer machen mit Glühbirnen

Die birnenförmige gewölbte Glühlampe eignet sich hervorragend als Sammellinse für Sonnenstrahlen, wenn Sie sie mit Wasser füllen. Wickeln Sie zunächst die Glühlampe in ein T-Shirt oder einen Stofffetzen, um Ihre Hände zu schützen. Schlagen Sie dann mit einem Gegenstand fest auf die Fassung, um den Sockel zu lösen. Entfernen Sie danach vorsichtig den Sockel mit dem Glühfaden. Bei vielen Glühbirnen hat die Innenseite eine Beschichtung, die sich einfach mit Wasser ausspülen lässt. Füllen Sie im Anschluss klares Wasser in die Glühbirne, um damit das Sonnenlicht auf Ihrem Zündholz zu bündeln.

Zündmaterial durch Sonnenlicht

Stoffe, die sich durch Sonnenlicht allein entzünden lassen, sind insofern einzigartig, als sie den durch die Sonnenstrahlen entstehenden Funken lang genug halten können, um ein Zundernest zu entfachen. Meine Lieblingsmaterialien sind:

1 Halb verrottetes Holz: trockenes, halb verrottetes Holz, das sich mit den Fingerkuppen zerreiben lässt.

2 Kot von Kaninchen und Rotwild: Trockener und zerriebener pflanzenhaltiger Kot ist ein hervorragendes Zündmaterial.

3 Schoten der Seidenpflanze (Asclepias): das papierartige Gewebe, das die Schote der Seidenpflanze auskleidet und an dem die Samen hängen.

4 Zunderschwamm (Fomes fomentarius): Das schwammige, karamellfarbige Innere des Schwamms, der nur an der Weißbirke wächst, entzündet sich innerhalb weniger Sekunden.

5 Salbei (Salvia): Getrocknete Salbeiblätter glimmen vor sich hin, wenn sie einmal entzündet sind – so lange, bis nichts mehr von ihnen übrig ist.

Merkmale des Schiefen Schillerporlings (Inonotus obliquus)

Chaga an einer Weißbirke

Der Schillerporling, auch Chaga genannt, wächst ausschließlich auf der Rinde der Weißbirke. Mit seinem porösen Inneren zählt der Pilz zu den wenigen natürlichen Zündmitteln, die durch die Funken von Feuerstein und Stahl zum Glimmen gebracht werden können. Er lässt sich sogar durch Sonnenstrahlen entzünden. Der Pilz ist leicht zu erkennen. Er ist schwarz und mit einer Kruste überzogen, sieht also in etwa so aus wie ein großes Stück unförmige Holzkohle. In der Regel ist es erforderlich, ihn abzusägen oder mit der Axt abzuhauen. Das Innere des Pilzes ist am besten brennbar.

Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist kein Schillerporling, sondern gehört zu den Stielporlingsverwandten. Abgebildet ist der Schiefe Schillerporling, bekannter unter dem Namen Chaga (Inonotus obliquus), ein Heilpilz.

Wasseraufbereitung mit Haushaltsbleiche