Sweet Halloween - Tanya Carpenter - E-Book

Sweet Halloween E-Book

Tanya Carpenter

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Beschreibung

Luca ist schüchtern - und heimlich verknallt in David, den sexy Barbesitzer, der seit Kurzem im selben Fitness-Studio trainiert. Als David von seinem Ex-Freund im Stich gelassen wird und sein Halloween-Event deshalb zu platzen droht, bietet Luca spontan seine Hilfe an. Aber dann drohen Lucas Selbstzweifel ihm doch wieder im Weg zu stehen. Zum Glück gibt es Marie. Sie ist die ideale Möglichkeit, Wort zu halten und David näherzukommen. Bleibt nur die Frage, wie Luca David erklären soll, was es mit Marie auf sich hat? Und will er das überhaupt? Zwischen gruseligen Gestalten und bunten Cocktails erlebt schließlich nicht nur David seine ganz persönliche süße Heimsuchung.

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Inhaltsverzeichnis

Luca

David

Luca

David

Marie

David

Luca

David

Luca

David

Sweet Halloween – Geister, Cocktails, heiße Küsse

© 2023 / Tanya Carpenter

Impressum: Tanya Carpenter Am Heiligenstock 41 35080 Bad Endbach

Alle Rechte vorbehalten! Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors

Coverdesign: Fenja Wächter https://fenjawaechter.de/ Bildrechte: © Stillfx - stock.adobe.com; © VadimGuzhva - stock.adobe.com © jang - stock.adobe.com © Fesenko - stock.adobe.com © photoguns - stock.adobe.com © elinka_art - stock.adobe.com

Erschienen im Selbstverlag

Dieser Roman wurde unter Berücksichtigung der neuen Rechtschreibreform verfasst. Es handelt sich um eine fiktive Geschichte. Handlung und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Orte, Events und Markennamen werden in fiktivem Zusammenhang verwendet. Markennamen sind Eigentum ihrer rechtmäßigen Eigentümer.

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Sweet Halloween

Geister, Cocktails, heiße Küsse

Luca

Das Programm an meinem Crosstrainer ist längst abgelaufen, aber ich mache einfach weiter, obwohl mir der Schweiß in Strömen über Stirn und Rücken läuft und meine Beine langsam anfangen zu zittern. Aber beim Fitnesstraining soll man ja schwitzen und über seine Grenzen hinausgehen.

Verstohlen sehe ich ein weiteres Mal zum Latzug hinüber. Hoffe, dass der muskulöse Typ mit den schulterlangen schwarzen Haaren, der dort gerade trainiert, es nicht bemerkt und wünsche mir gleichzeitig, er würde doch meinen Blick einfangen, mit diesen unglaublich faszinierenden goldgrünen Augen. Okay, nicht gold, das ist vielleicht übertrieben. Es ist ein sehr helles Braun, das sich mit der grünen Grundfarbe vermischt, aber ich habe mich unsterblich in diese Augen verliebt, seit ich sie das erste Mal aus der Nähe gesehen habe. Flüchtig nur, und doch hat es sich in mein Gedächtnis eingebrannt. In meinen Träumen versinke ich in seelentiefen Blicken, wenn er mich damit ansieht.

Gott, das ist ungesund. Ist ja nicht so, als wäre das heute die Ausnahme. Ich schmachte ihn – der übrigens David heißt – jetzt schon seit fast drei Monaten an, wenn wir beide zur selben Zeit hier im Studio sind. Also exakt so lange, wie er hier Mitglied ist. Ein Wunder, dass es ihm noch nie aufgefallen ist. Andererseits, warum sollte einer wie er jemandem wie mir seine Aufmerksamkeit schenken? Der kann ganz andere haben. Darum würde ich mich auch nie trauen, ihn anzusprechen, obwohl er mir vom ersten Augenblick an aufgefallen ist. Aber mit meinem Selbstbewusstsein ist es leider nicht weit her, jedenfalls nicht im Alltag. Luca Marienfeld ist einfach nicht mutig und nicht selbstbewusst. Überhaupt, wie sollte ich ein Gespräch mit David anfangen? Ich kann ihn ja schlecht auf ein Bier einladen. Das wäre ziemlich albern, denn ihm gehört eine ganze Bar. So viel weiß ich nämlich über ihn. Das hat mir Nadine erzählt, die hier im Studio am Empfang arbeitet und zufällig auch meine Mitbewohnerin ist. Mit ihr hat David natürlich geflirtet. Oder sie mit ihm. Oder wie auch immer. David flirtet generell gerne, soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, und Nadine sowieso. David ist dabei aufmerksam, höflich, aber auch immer ein wenig distanziert. Und er flirtet mit Männern wie Frauen gleichermaßen. Er könnte also bi sein. Oder pan? Nadine gegenüber hat er jedenfalls beim Einweisungstraining erwähnt, dass er sich nur wegen der Trennung von seinem Partner hier angemeldet hat, wobei Partner ja nun nicht zwangsläufig Lebensgefährte meinen muss. Es könnte sich auch auf Geschäftspartner bezogen haben. Aber was hätte der mit Freizeitgestaltung zu tun? Und mein Gaydar hat bei David von Anfang an voll ausgeschlagen. Okay, es mag ein bisschen eingerostet sein, oder es steckt Wunschdenken dahinter, weil ich David so toll finde. Als Barkeeper hat er es vermutlich einfach drauf, mit allem und jedem zu flirten, ohne dass mehr dahintersteckt.

Bei Nadine und ihm ist jedenfalls außer Flirten nichts passiert. Auch das hat sie mir gesagt. Ebenso, dass David achtundzwanzig Jahre alt und Single ist.

Ob es bei der Anmeldung hier im Studio um Bekanntschaften geht oder er vorher einfach keine Zeit für Fitnesstraining hatte, kann ich wie so vieles nur mutmaßen, wobei ich letzteres bezweifle, denn so einen Körper bekommt man nicht vom Chillen auf der Couch, sondern nur dank Disziplin und Workout. Vielleicht war es auch die Suche nach einer neuen sportlichen Betätigung, nachdem die bisherige weggefallen ist.

Himmel, hör auf, darüber nachzudenken, wie aktiv so jemand wohl im Bett ist. Das ist peinlich.

Mit mir würde er sowieso nicht ins Bett gehen, ganz egal ob bi oder nicht. Jedenfalls nicht, nachdem er mich kennengelernt hat und weiß, dass ich …

Hastig schüttele ich den Kopf und vertreibe die Bilder, die sich darin festsetzen wollen. Ein Glück, dass David keine Gedanken lesen kann. Trotzdem streift mich just in diesem Moment sein Blick, als hätte ich die letzten Sätze laut ausgesprochen. Was ich natürlich nicht habe! Oder doch? Ich schlage meinen Blick hastig nieder. Mein Herz rast, und das nur bedingt vom Crosstrainer-Workout. Ich brauche fast fünf Minuten, ehe ich mich wieder traue, hinüberzuschauen. David ist weg. Nervös suche ich die Trainingsfläche ab, entdecke ihn an den Butterflys. Scheint ihm nicht aufgefallen zu sein, dass ich ihn angestarrt habe. Da er mir jetzt den Rücken zuwendet, traue ich mich, ihn genauer zu betrachten und verfalle augenblicklich wieder ins Schmachten. Er hat wirklich einen perfekten Body. Breite Schultern, toll definierter Bizeps, aber auch nicht too much. Eine schmale Taille, kräftige Schenkel und ganz sicher auch einen Waschbrettbauch. Aber den kann ich unter dem engen Shirt nur erahnen.

Während ich zum nächsten Gerät gehe, frage ich mich, ob man solch muskulösen Arme vom Cocktailshaken bekommt? Oder wenn man beim Sex oben liegt und sich abstützt …

Ich stoße zischend den Atem aus, und zwar nicht, weil die Beinpresse besonders anstrengend wäre. Obwohl es echt eine saublöde Idee war, jetzt ausgerechnet damit anzufangen, wo ich meine Schenkel auf dem Crosstrainer gerade schon übers Limit gebracht habe. Mist! Aber die Vorstellung, wie er mich unter sich festpinnt, seinen kräftigen Körper an meinen schmiegt und …

Stopp! Ich muss echt meine Gedanken besser in den Griff bekommen, bevor mir doch noch jemand ansieht, was in meinem Kopf alles abgeht. Das scheint auch der Plastikkürbis zu denken, der neben unzähligen anderen Kürbissen, Fledermäusen, Geistern und Spinnen hier als Halloween-Deko rumhängt. Jedenfalls grinst er mich boshaft an, verhöhnt mich, wie sinnlos diese Fantasien sind, wenn ich ja doch nie herausfinden werde, ob sie stimmen.

Nadine hat vorgeschlagen, ich sollte David einfach mal in seiner Bar besuchen. Be-U heißt sie und liegt in der Oberstadt. Der Besuch dort wäre natürlich rein zufällig versteht sich. Nach dem Motto: Hey, diese Bar hat mir jemand als echten Geheimtipp empfohlen, ich dachte, ich schau mal vorbei. Wie cool, dass du hier arbeitest. Ach nee, die gehört dir? Wahnsinn. Ja dann, was kannst du mir denn für einen Cocktail empfehlen? So oder so ähnlich.

Das könnte ich natürlich tun. Wenn ich dafür den Arsch in der Hose hätte. Was ich eben leider genau nicht habe. Doch selbst wenn ich über meinen Schatten springen würde, was dann? David hat sicher jede Menge zu tun, wenn er arbeitet. Wie soll man da ein Gespräch führen?

Falls er sich überhaupt mit dir unterhalten möchte, Luca. Da sind bestimmt viel interessantere Leute, mit denen er quatschen kann.

Ob er seinen Ex dort kennengelernt hat? Der sieht vermutlich genauso scharf aus wie David. Sicher sind die beiden vorher zusammen ins Fitnessstudio gegangen. Vielleicht hat David also einfach nur das Studio gewechselt, um seinem Ex nicht ständig über den Weg zu laufen. Darauf hätte ich auch schon eher kommen können.

Heute scheint David allerdings irgendwie neben sich zu stehen. Seine Bewegungen sind ruppig und abgehackt, nicht so harmonisch wie sonst. Man könnte denken, er wäre über irgendwas verärgert.

Geh rüber und frag ihn einfach, ob alles okay ist. Das ist kein bisschen aufdringlich, sondern bloß nett.

Das Teufelchen in meinem Ohr will mich ermutigen, ich stelle mich taub. Denn die wahrscheinlichste Antwort wäre: »Nee, alles okay.« Und was mache ich dann? Wie ein Trottel von dannen traben. Na danke auch.

Seufzend absolviere ich also meinen Trainingsparcours, werfe David hin und wieder einen sehnsüchtigen Blick zu, den er gottlob nie bemerkt, und ertrage Nadines leicht genervtes Augenverdrehen. Die hat gut reden. Ihr mangelt es nicht an Schlagfertigkeit und Selbstbewusstsein. Da ist sie genau wie Marie, oder Marie genau wie sie. Aber ich bin eben Luca, und hier im Studio wird Marie nicht auftauchen.

Als David schließlich zu den Umkleiden geht, fällt es mir ein bisschen leichter, mich auf die letzten beiden Stationen zu konzentrieren. Danach folge ich ihm. Mein Herz klopft immer noch, was weniger an den Gruselgestalten liegt, mit denen die Wände entlang der Treppe dekoriert sind, sondern weil David diese Treppe bisher nicht wieder hochgekommen ist. Also ist er ebenfalls noch in der Männerumkleide, was wiederum bedeutet, dass wir uns gleich gegenüberstehen. Vielleicht sogar unter der Dusche? Ich schlucke gegen den Kloß in meiner Kehle an. Ich kann unmöglich duschen gehen, wenn er noch …

Was ich kann oder nicht, löst sich in Nebel auf, als ich die Kabine betrete. David ist nicht mehr unter der Dusche, aber er steht fast nackt, nur mit einem Handtuch um die Hüften im Raum und hält sein Handy ans Ohr. Zwischen seinen Augenbrauen steht eine steile Falte und im ersten Moment bemerkt er mich wohl gar nicht.

Ein Glück, denn ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich meine Gesichtszüge schnell genug wieder unter Kontrolle bringen oder auch nur meinen Blick von ihm losreißen kann. David steht seitlich zu mir, sodass ich einen ungehinderten Blick auf Vorder- und Rückseite seines Torsos habe. Sixpack ist noch untertrieben, und diese dunklen Linien auf Armen, Brust und Schulterblättern sind einfach nur heiß. Keine Ahnung, was für Tattoos das genau sind, aber sie passen zu ihm und wecken den dringenden Wunsch in mir, mit meinen Fingern darüberzustreichen.

»Fuck, Christopher, damit kannst du es jetzt auch nicht mehr rausreißen. Mich interessiert die Kohle grad mal einen Scheiß, das hätte echt Zeit gehabt. Wir waren uns einig: Geschäft und Privat sind getrennt, damit genau das hier nicht passiert. Und jetzt lässt du mich derart kurzfristig hängen, dass ich kaum einen Ersatz für dich finden werde. Das Event ist übermorgen und wir sind ausgebucht! Ich schaff das nicht allein.«

Die Antwort kann ich nicht verstehen, aber die Mischung aus Verzweiflung und Wut, die in Davids Stimme mitschwingt, versetzt mir einen Stich. Unschwer zu erraten, dass er mit seinem Ex telefoniert und dass es wohl um die Bar geht, wenn er von einem Event spricht. Ob die ihnen beiden gehört? Oder gehört hat?

»Ja, ich weiß, dass ich gesagt habe, mit der Zahlung bist du aus allen Verpflichtungen raus, aber doch nicht so. Mann, das kannst du mir echt nicht antun. Wie soll ich denn in zwei Tagen einen weiteren Barkeeper finden? Das ist kein gewöhnlicher Abend, sondern eine Halloween-Party mit knapp dreihundert Gästen.«

Wow! Das ist echt ne Hausnummer. Dreihundert Leute den ganzen Abend bei Laune halten. Womöglich noch mit Programm und allem.

»Ach, fick dich. Das Gesülze kannst du dir jetzt auch sparen. Schönes Leben noch.«

Spätestens in der nächsten Sekunde wird klar, dass David mich wirklich nicht wahrgenommen hat – was ein weiterer Beweis dafür ist, dass ich einfach eine unscheinbare graue Maus bin. Er schleudert nämlich wutentbrannt sein Handy weg, und zwar in meine Richtung. Glück für ihn, denn an meinem Bauch erleidet es sicher weniger Schaden, als wenn es gegen die Wand geflogen wäre. Pech für mich, denn David hat ganz schön Power in seinem Wurf und der Treffer tut verdammt weh.

»Aua!«, entfährt es mir wenig eloquent, gefolgt von einem schmerzerfüllten Prusten und Zusammenkrümmen.

David, der mich jetzt dann doch noch wahrnimmt, reißt schockiert die Augen auf ist mit einem Satz bei mir.

»Scheiße, Mann. Tut mir leid. Ich hab dich nicht gesehen. Das wollte ich nicht.«

Ich presse eine Hand auf meinen Bauch, wo er mich getroffen hat, und bücke mich, um mit der anderen sein Handy aufzuheben. Ich gleichen Moment legt David eine seiner Hände auf meine Schulter und das Kribbeln, das er damit auslöst, lässt mich fast zu Boden gehen. Gott sei Dank schaffe ich es, einfach hastig nach dem Smartphone zu greifen und mich wieder aufzurichten. Das tue ich allerdings so ruckartig, dass ich ihm dabei fast mit dem Hinterkopf einen Nasenstüber verpasse. Mist, ist das peinlich. David zuckt zurück und lässt dadurch auch meine Schulter wieder los. Ich strecke ihm sein Handy entgegen und überlege fieberhaft nach begleitenden Worten, aber mir fallen partout keine ein.

Etwas irritiert nimmt er das Gerät entgegen, sieht zwischen dem Mobiltelefon und mir hin und her und fragt dann zögernd: »Alles okay? Echt, sorry, das war keine Absicht.«

»Schon gut«, bringe ich endlich auch mal ein paar Worte hervor. »Ich stand halt blöd im Weg.«

»Hä? Wieso im Weg?«

Ich kann ihm nicht verdenken, dass meine Antwort ihn eher irritiert. Sie war einfach nur bescheuert. Leider fällt mir auch jetzt nichts Klügeres ein. Die Situation ist mir total unangenehm, denn ich fühle mich wie der letzte Depp. Als ich unsicher zu David schiele, sehe ich unter dem Stirnrunzeln allerdings ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen. Offenbar findet er das hier eher lu-stig.

»Luca, richtig?«, meint er und verblüfft mich damit, dass er meinen Namen kennt.

»Äh, ja. Und du bist David.«

Mann, Luca! Konversation! Lass dir was einfallen.

»Korrekt. Also noch mal, entschuldige, dass ich dich mit meinem Handy bombardiert habe. Du warst nicht gemeint.«

»Mhm, eher dein Ex, oder?«

Gott, warum halte ich nicht einfach die Klappe? Sein Ex ist nun wirklich nicht das, worüber ich mit David reden sollte.

Er holt tief Luft und zuckt dann mit den Schultern. »Ja, wobei ich da lieber etwas Größeres in der Hand gehabt hätte. Damit es ordentlich wehtut.« Er schnauft bitter. »Sorry, ich bin kein Schläger oder so, aber gerade hab ich echt eine Stinkwut auf Chris.«

Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll, also schweige ich. Es entsteht eine peinliche Stille, die es unangenehm zwischen meinen Schulterblättern kribbeln lässt.

---ENDE DER LESEPROBE---