Tabu - Thomas Saller - E-Book

Tabu E-Book

Thomas Saller

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Beschreibung

In Unternehmen wimmelt es von Tabus und ungeschriebenen Spielregeln: Darf man über sein Gehalt sprechen? Darf sich ein Manager auch mal langweilen? Wie verhält man sich beim gemeinsamen Oktoberfest-Besuch? Was sind die wahren Gründe für Entscheidungen in Unternehmen? Die Autoren durchleuchten die innere Logik von Tabus, Machtspielen und ungeschriebenen Gesetzen in Unternehmen. Lernen Sie, diese zu erkennen und zu verstehen. Dadurch erweitern Sie Ihren Handlungsspielraum und entwickeln konstruktive Strategien für Ihren Joballtag. Inhalte: - Tabus: "Nichtstun", Gehaltsgespräche, Kritik nach oben, "Ossis & Wessis", Verhalten bei halboffiziellen Anlässen u.v.m. - Ungeschriebene Regeln: Attraktivität, Macht der Experten, subtile Arbeitsvermeidung, geschriebene und gelebte Kultur, Seilschaften, mikropolitische Spiele - "Frauen- und Männer-Tabus": Frauenquote, Elternzeit, Statusverlust - Fälle aus der Praxis, Hintergründe und Strategien für den passenden Umgang

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Seitenzahl: 291

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Inhaltsverzeichnis

Hinweis zum UrheberrechtImpressumVom dreifachen Mario und dem Umgang mit Tabus 1   Schönheit, die begeistert – Erfolgsfaktor Attraktivität1.1   Die ungeschriebene Regel in Kürze1.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis1.3   Hintergründe1.4   Strategien zum Umgang2   Immer schön beschäftigt sein – Das Nichtstun-Tabu2.1   Das Tabu in Kürze2.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis2.3   Hintergründe2.4   Strategien zum Umgang3   Wenn einem die Natur kommt – Innerpsychische Antreiber und Hunger3.1   Die ungeschriebene Regel in Kürze3.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis3.3   Hintergründe3.4   Strategien zum Umgang4   Wie viel verdienst Du im Monat? – Über das Gehalt sprechen4.1   Das Tabu in Kürze4.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis4.3   Hintergründe4.4   Strategien zum Umgang5   “Und immer schön nett zur IT sein!” – Die Macht des Expertentums5.1   Die ungeschriebene Regel in Kürze5.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis5.3   Hintergründe5.4   Strategien zum Umgang6   “Dafür bist Du noch zu jung” – Das Diktat der Erfahrung6.1   Die ungeschriebene Regel in Kürze6.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis6.3   Hintergründe6.4   Strategien zum Umgang7   Wenn keiner mehr die (ganze) Wahrheit sagt – Kritisches Feedback nach oben geben7.1   Das Tabu in Kürze7.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis:7.3   Hintergründe7.4   Strategien zum Umgang8   Mauer in den Köpfen – Ossis und Wessis im Unternehmen8.1   Das Tabu in Kürze8.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis8.3   Hintergründe8.4   Strategien zum Umgang9   Definitionsschlacht und Sündenbock Berater – Strategien der Arbeitsvermeidung9.1   Die ungeschriebene Regel in Kürze9.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis9.3   Hintergründe9.4   Strategien zum Umgang10   Von Leitbildern und anderen hehren Vorsätzen – Verfasste und gelebte Kultur10.1   Die ungeschriebene Regel in Kürze10.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis10.3   Hintergründe10.4   Strategien zum Umgang11   Drum prüfe, wer sich ewig bindet – Wie Kulturarbeit bei Unternehmenskäufen immer noch unterschätzt wird11.1   Das Tabu in Kürze11.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis11.3   Hintergründe11.4   Strategien zum Umgang12   Auf der Wiesn mit dem Chef knutschen – Verhalten auf halboffiziellen Anlässen12.1   Das Tabu in Kürze12.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis12.3   Hintergründe12.4   Strategien zum Umgang13   Das richtige Parteibuch – Die Bedeutung von Seilschaften13.1   Die ungeschriebene Regel in Kürze13.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis13.3   Hintergründe13.4   Strategien zum Umgang14   Dress for Success – Was den feinen Unterschied macht14.1   Das Tabu in Kürze14.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis14.3   Hintergründe14.4   Strategien zum Umgang15   Regeln auch mal großzügig auslegen – Überblick über mikropolitische Spiele15.1   Die ungeschriebene Regel in Kürze15.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis15.3   Hintergründe15.4   Strategien zum Umgang16   Kinder kriegen, Schwäche zeigen – Von Frauentabus und Männertabus16.1   Frauentabu #1: Bewusste Kinderlosigkeit16.1.1   Das Tabu in Kürze16.1.2   Hintergründe16.1.3   Strategien zum Umgang16.2   Frauentabu #2: Die Kinder zu früh kriegen16.2.1   Die ungeschriebene Regel in Kürze16.2.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis16.2.3   Hintergründe16.2.4   Strategien zum Umgang16.3   Frauentabu #3: Für die Frauenquote sein16.3.1   Das Tabu in Kürze16.3.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis16.3.3   Hintergründe16.3.4   Strategien zum Umgang16.4   Männertabu #1: Echte Elternzeit nehmen16.4.1   Das Tabu in Kürze16.4.2   Typische Beobachtungen aus der Praxis16.4.3   Hintergründe16.4.4   Strategien zum Umgang16.5   Männertabu #2: Fehler uneingeschränkt eingestehen16.5.1   Das Tabu in Kürze16.5.2   Hintergründe16.5.3   Strategien zum Umgang16.6   Männertabu #3: Status verlieren und Karriererückschritte hinnehmen16.6.1   Das Tabu in Kürze16.6.2   Hintergründe16.6.3   Strategien zum UmgangStichwortverzeichnis
[1]

Hinweis zum Urheberrecht

Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Print: ISBN 978-3-648-09074-9 Bestell-Nr. 10184-0001

ePub: ISBN 978-3-648-09076-3 Bestell-Nr. 10184-0100

ePDF: ISBN 978-3-648-09078-7 Bestell-Nr. 10184-0150

Thomas Saller, Sebastian Mauder, Simone Flesch

Tabu

1. Auflage 2016© 2016 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, [email protected]

Produktmanagement: Anne Rathgeber

Lektorat: Ulrich Leinz, Berlin

Satz: kühn & weyh Software GmbH, Satz und Medien, FreiburgUmschlag: RED GmbH, KraillingIcons: Guter Punkt GmbH & Co. KG, MünchenDruck: BELTZ Bad Langensalza GmbH, Bad Langensalza

Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe (einschließlich Mikrokopie) sowie der Auswertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen, vorbehalten.

Vom dreifachen Mario und dem Umgang mit Tabus

Was haben Mario Barth, Mario Basler und Mario Draghi gemeinsam? Sie alle verdanken einen Teil ihrer Bekanntheit der Tatsache, dass sie Tabus gebrochen haben.

Mit seiner Übersteigerung von Rollenklischees füllt Mario Barth ganze Stadien. Dabei schreckt er nicht vor dem Tabu zurück, Witze auf Kosten seiner eigenen Lebenspartnerin zu machen.[2]

Mario Basler hat in seiner aktiven Zeit als Fußballer nahezu alle Sportler-Tabus gebrochen: Rauchen und Trinken vor Spielen, wüste Beschimpfungen von Schiedsrichtern und persönliche Beleidigungen von Spielerkollegen. Auf die Frage, wie es Dietmar Hamann nach seinem Schlaganfall geht, antwortete er einst: "Ganz gut. Ich hab mich die ganze Nacht um seine Frau gekümmert!". Mit solchen Sprüchen weit unter der Gürtellinie erlangte er zweifelhafte Berühmtheit und fand auf diese Art seinen Weg in die Fußball-Annalen.

Mario Draghi zu guter Letzt führte Negativ- bzw. Strafzinsen ein – zunächst nur für Institutionen, was schon als echter Tabubruch gelten darf. Es bleibt abzuwarten, ab wann auch Privatpersonen betroffen sein werden und es für Sparer besser ist, das Geld wieder unter die Matratze zu legen.

Was sind Tabus? Es sind stillschweigend praktizierte Regelwerke einer Gesellschaft bzw. in der Kultur eines Systems gründende Übereinkünfte, die bestimmte Verhaltensweisen elementar gebieten oder verbieten.

Ein hessischer Minister trägt bei der Vereidigung im Landtag weiße Turnschuhe. Ein bekannter Fußballprofi outet sich als homosexuell. Eine Bürgerrechtlerin setzt sich auf einen für Weiße reservierten Sitzplatz in einem Bus im amerikanischen Montgomery. Manche Tabubrüche lösen Diskussionen aus, lenken die Aufmerksamkeit auf wichtige Themen und sind daher sinnvoll.

Doch es gibt auch Fälle, bei denen Tabubrüche nicht die angestrebte Wirkung erzielen. Ob mit Mario Draghis Ideen das europäische Wachstumswunder zurückkehrt, darf bis dato zumindest bezweifelt werden. Andere Tabubrüche sind einfach nur geschmacklos und lösen zu Recht Widerstände aus: Man denke an Comedians, die Witze über den Holocaust machen oder Politiker, die in der Vergangenheit Pädophilie verharmlost haben. Es fällt schwer, solchen Tabubrüchen etwas Positives abzugewinnen.[3]

Eines ist aber auch klar: Was mit Tabus belegt ist, reizt. Man bleibt im Gespräch.

Nirgends wird das Thema so offenkundig wie im Bereich der Sexualität. Doch die Allgegenwart des Themas in den Medien und seine kontinuierliche Enttabuisierung haben nicht dazu geführt, dass in unserer Gesellschaft mehr Sex praktiziert wird. Eher im Gegenteil – der Reiz einstiger Geheimnisse ist eher geringer geworden.

Nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in Unternehmen gibt es zahlreiche Tabus. Manche von ihnen sind sinnvoll und erfüllen einen Zweck. Andere haben höchstens historischen Wert und es ist an der Zeit, sie zu hinterfragen.

Kollegen unvermittelt vom eigenen Gehalt zu erzählen, kann Neid und Unverständnis erzeugen – das entsprechende Tabu hat eine Funktion. Eigene Fehler, Schwächen und Ängste einzugestehen, kann Nähe erzeugen und positive Effekte auf Mitarbeiter haben. Das Tabu für Männer, Schwäche zu zeigen, darf in Frage gestellt werden.

Selbiges gilt für ungeschriebene Gesetze und Spielregeln. In kaum einem Arbeitsvertrag steht geschrieben, dass die Attraktivität des Mitarbeiters Einfluss darauf hat, ob er öffentlichkeitswirksame Aufgaben bekommen wird. Trotzdem finden wir es zumeist angenehm, im Fernsehen, im Kundenservice oder am Empfang eines Unternehmens attraktive Menschen zu sehen. Aber ist es auch sinnvoll bei Unternehmenskäufen nur auf das Tempo zu achten und das Begutachten und Vergleichen von Tools und Prozessen aus beiden Häusern wegzulassen? Wohl kaum …[4]

In unserem Buch wollen wir verschiedene Tabus und ungeschriebene Regeln, die in Organisationen wirksam sind, genauer betrachten. Wir wollen dazu beitragen, das Verständnis dieser Phänomene zu verbessern und den Umgang mit ihnen zu erleichtern. Wir hoffen, Sie damit auf die eine oder andere Situation Ihres künftigen Berufslebens gut vorzubereiten.

In acht von 16 Kapiteln in unserem Buch geht es um Tabus. Sie sind mit einem Verbotsschild gekennzeichnet. In diese Rubrik fallen Themen, wie das offene Sprechen über Differenzen zwischen Ossis und Wessis, das „Daneben-Benehmen” auf nicht offiziellen Firmenevents oder das Nichtstun am Arbeitsplatz.

Kapitel, in denen es um ungeschriebene Gesetze bzw. versteckte Regeln geht, sind mit einem Warndreieck gekennzeichnet. Hier geht es z. B. darum, dass in größeren Unternehmen Seilschaften von Bedeutung sein können oder es wichtig sein kann, mikropolitische Spiele zu beherrschen.

Das Buch ist nicht als Aufruf zu verstehen, jedes der beschriebenen Tabus zu brechen und jede ungeschriebene Regel zu missachten! Wir freuen uns jedoch, wenn es uns gelingt, an der einen oder anderen Stelle eine Diskussion über Sinn und Aktualität der Phänomene anzuregen.[5]

Zur Diskussion über Sinn und Unsinn von Tabus laden wir Sie herzlich ein. Schreiben Sie uns unter [email protected]!

Thomas Saller, Sebastian Mauder und Simone Flesch

München, Düsseldorf und Frankfurt im Juni 2016

1   Schönheit, die begeistert – Erfolgsfaktor Attraktivität

Beispiel

„Das hört sich doch spannend an” denkt sich Laura und lächelt. Ihr Chef hatte sie im wöchentlichen Jour fixe gefragt, ob sie Interesse habe, beim nächsten Strategiemeeting dabei zu sein. Zu den quartalsweise stattfindenden Meetings lädt der Abteilungsleiter alle Bereichsleiter der Abteilung ein. Zum ersten Treffen des Jahres kommt in der Regel sogar der Geschäftsführer dazu, um in seinem Eingangsstatement die groben Weichenstellungen des Unternehmens darzustellen und danach mit den Bereichsleitern ins Gespräch zu kommen. Laut ihres Chefs könne Laura viel über den Umgang mit Strategiethemen im Allgemeinen und über die mittelfristige Ausrichtung der Abteilung im Besonderen lernen. Dieses Treffen steht nun bevor und Laura freut sich sehr darüber, bei dieser hochkarätigen Runde dabei sein zu dürfen.

Insgesamt läuft es bei Laura gerade ziemlich gut. Sie ist vor zwei Jahren ins Unternehmen eingestiegen. Ihr wurde schnell die Betreuung wichtiger Kunden übertragen. Kürzlich hat sie eine erste kleine Führungsaufgabe im Rahmen eines Projekts übernommen. Sie bekommt viel Aufmerksamkeit von ihren überwiegend männlichen Vorgesetzten, erhält zu ihren Leistungen häufig konstruktives Feedback und gute Tipps und wird von höheren Vorgesetzten gerne auch mal zu besonderen Anlässen oder Abendterminen mitgenommen.[6]

Laura ist Anfang 30, 1,75 m groß, hat eine sportlich schlanke und dennoch weibliche Figur, eine angenehm sonor klingende Stimme und volles Haar. Ihr wohlproportioniertes, schmales Gesicht mit den hohen Wangenknochen und den vollen Lippen und ihr charmantes Lächeln, das ihre makellosen Zähne zeigt, haben ihr seit der Pubertät überdurchschnittlich Aufmerksamkeit beschert.

Sabine arbeitet in der gleichen Abteilung wie Laura. Auch sie ist Anfang 30, hat das gleiche Studium absolviert und ist seit ca. 2 Jahren im Unternehmen. Sabine hat von Natur aus ein eher unterdurchschnittliches Äußeres. Sie ist nur 1,61 m groß, hat dünnes Haar und eine leicht untersetzte Figur mit kurzen Beinen. Ihr Lächeln ist zwar ganz charmant. Ihre runden Gesichtszüge mit der breiteren Nase, den kurzen Wimpern, den schmalen Lippen und dem kurzen Hals führen jedoch dazu, dass sie eher selten Komplimente für ihr Äußeres bekommt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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