Tante Mila macht Geschichten - Monika Feth - E-Book

Tante Mila macht Geschichten E-Book

Monika Feth

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Beschreibung

Tante Mila ist meine beste Freundin!

Tante Mila ist Omas Schwester. Sie lebt mit dem Hund Othello und den Katzen Flämmchen, Elvis, Möhrchen und Annabelle unten im Dorf. Ihr Haus ist alt und vollgestopft mit Dingen, die Geschichten erzählen. Das Gartentörchen hängt schief in den Angeln. Türen und Fenster stehen meistens offen. Tante Milas Lieblingsfarbe ist Rot und in ihrem Aquarium wohnt ein Prinz. Manche Leute finden Tante Mila wunderlich. Sogar Mama, Papa und Ron. Luzie kann das nicht verstehen. Sie hat Tante Mila einfach nur lieb.

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Seitenzahl: 44

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Monika Feth

Mit Illustrationen von Carola SieverdingInhalt

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© 2019 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung und Illustrationen: Carola Sieverding

he ∙ Herstellung: AJ

Reproduktion: ReproLine mediateam, München

ISBN 978-3-641-23621-2V001

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Die Möhrentorte und der Dschungel

Die Himbeerbonbons und der Orgelspieler

Das Schokoladenbrot und die Vogelhausgardinen

Die Reisetasche und ein schmatzender Othello

Der Goldfisch Iwan und das Willkommensfest

Die Mäuseleiter und offene Türen

Der Wind im Kamin und die tuschelnden Wolken

Die Möhrentorte und der Dschungel

Heute kommt Tante Mila zum Kaffeetrinken. Mama hat eine Möhrentorte gebacken. Das kann sie gut. Es ist die einzige Torte, die ihr wirklich gelingt. Diesmal ist zwar ein klein bisschen vom Teig in der Backform kleben geblieben, aber das macht nichts. Nicht bei Tante Mila. Die sagt immer: „Hauptsache, es schmeckt.“

Während Mama die Sahne schlägt, zieht Luzie das rote Kleid an. Manchmal ist Rot Tante Milas Lieblingsfarbe. Vor allem, wenn die Sonne aus einem so-weit-man-gucken-kann-knatschblauen Himmel scheint.

Wie heute. Es ist richtiges Ferienwetter. Wegfahrwetter. Abenteuer- und Sandburgenwetter. Aber leider ist keine Ferienzeit.

„Du hast dich umgezogen?“ Mama reicht Luzie den Schneebesen, damit sie die Sahne ablecken kann.

Luzie nickt. „Ich freu mich so auf Tante Mila.“

Und wie sie sich freut! Obwohl Tante Mila bloß ein paar Straßen weit weg wohnt und Luzie sie fast jeden Tag sieht.

„Huuuhu!“ Plötzlich steht Tante Mila in der Küchentür, einen Strauß Klatschmohn in der Hand und ein strahlendes Lachen auf dem Gesicht. „Ich war zu aufgeregt, um zu klingeln, und da dachte ich, geh doch einfach durch den Garten rein.“

Mama mag es nicht, wenn die Leute durch den Garten ins Haus kommen. Und Luzie sieht ihr an, dass sie sich ärgert. Vielleicht wird sie am Abend wieder mit Papa darüber sprechen, dass sie unbedingt einen Gartenzaun brauchen. Mit einem abschließbaren Tor. Doch zu Tante Mila sagt sie nur mit einem angestrengten Lächeln: „Schön, dass du da bist.“

Sie nimmt Tante Mila die Blumen ab. Der Mohn hat auf dem Weg hierher fast alle Blütenblätter abgeworfen. Mama stellt die Stängel trotzdem in eine Vase.

„So ein hübsches Kleid!“ Tante Mila schaut Luzie bewundernd an. „Und so unglaublich rot!“ Sie selbst trägt ein weißes Kleid, auf dem vorn ein paar alte Flecken sind. Dazu ein rotes Tuch um den Hals, unter dem die Flecken verschwinden, wenn es richtig fällt.

Mama legt jedem ein Stück Möhrentorte auf den Teller. Tante Mila verputzt ihres in Windeseile. Sie liebt Kuchen und Torte, Schokolade und Eis. Sie ist verrückt nach allem, was süß ist.

„Und wo ist Ron?“, fragt sie.

„Bei einem Freund“, sagt Mama. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. In Wirklichkeit ist Ron geflüchtet. Er kommt mit Tante Mila nicht zurecht. Eine verrückte alte Schachtel hat er sie neulich genannt. Und Mama und Papa haben ihm nicht widersprochen!

„Schade“, sagt Tante Mila. „Ich unterhalte mich so gern mit ihm.“

Nach dem dritten Stück Torte lehnt sie sich satt und zufrieden zurück. Wenig später ist sie eingenickt. Mama räumt leise den Tisch ab. Sie setzt sich in den Sessel und liest weiter in dem Buch, das sie vor ein paar Tagen angefangen hat.

Luzie sieht Tante Mila beim Schlafen zu. Tante Milas Mund ist leicht geöffnet. Das Kinn ist ihr auf die Brust gesunken. Leise Schnarchlaute erfüllen das Wohnzimmer.

Tante Mila ist Omas Schwester. Mamas Tante. Luzies und Rons Großtante. Obwohl sie ziemlich klein ist. Sie hat keinen Mann und keine Kinder. Nur ein paar Katzen und einen Hund. „Tante Mila“, behauptet Papa, „ist der einsamste Mensch auf der Welt.“

Aber das stimmt nicht. Tante Mila hat viele Freunde. Die Waldelfen, die Nebelfeen, die Kräuterhexen und die Wassernixen, sogar ein paar Zauberer sind dabei. Und die Leute im Dorf mögen Tante Mila auch, jedenfalls die meisten. Weil Tante Mila lieb und freundlich und – na ja, eben Tante Mila ist.

In diesem Augenblick schlägt Tante Mila die Augen auf. „Luzie“, sagt sie, gähnt und streckt sich, dass ihre Knochen knacken. Sie lächelt. „Hast du Lust auf einen Spaziergang?“

Darauf hat Luzie schon gewartet. Sie gehen in den Garten hinaus. Über den Rasen. An den Rosenstöcken vorbei. Und am Teich. Und dann in den Wald.

Luzie fasst nach Tante Milas Hand. Sie sieht die kreischenden Riesenvögel am Himmel. Die Dinosaurier auf der Lichtung. Die Löwen auf den sonnenüberfluteten Felsen. Sie wundert sich nicht über die Wildpferde, die über die Steppe galoppieren, und nicht über die Krokodile im Fluss. Selbst auf die Schlangen, die wie Lianen von den Bäumen baumeln, war sie vorbereitet. Denn dies ist nicht irgendein Spaziergang. Es ist ein Spaziergang mit Tante Mila.

„Hast du Angst, Luzie?“ Tante Mila fasst Luzies Hand ein wenig fester.