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Vier prickelnde Novellen voll verbotener Liebe, Lust und Leidenschaft laden den Leser auf eine romantische Reise durch das historische England ein.
In »Verbotenes Verlangen« liebt der Marquess of Riverdale seinen Stallburschen Garret. »Räuberslustlust« empfindet Räuberhauptmann Blade für seinen adligen Gefangenen William.
In »Feurige Wogen« vermischen sich Hass und Leidenschaft zu einem explosiven Cocktail, als Captain Barker und sein größter Feind gemeinsam ein Schiff befehligen müssen.
Und »Verzweifeltes Begehren« fühlt der adlige Kriegsveteran John für seinen Arzt und besten Freund.
Gibt es Hoffnung für all die Liebenden?
Vier Mal Gay Romance von Inka Loreen Minden in neuer Auflage.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Titelseite
Inhalt
Verbotenes Verlangen
Feurige Wogen
Räuberslust
Verzweifeltes Begehren
Nachwort
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Buchvorstellung
Über die Autorin
Impressum
Inka Loreen Minden
TEMPTATIONS
VERSUCHUNGEN
4 prickelnde Kurzromane
Das Buch erschien bereits 2008 beim Dead Soft Verlag und 2015 beim Club der Sinne.
Neue unveränderte Ausgabe wegen Rechterückgabe.
Ca. 141 Taschenbuchseiten
Sammelband Neuauflage von »Temptations«
Verbotenes Verlangen:
Der Marquess of Riverdale braucht dringend einen Erben und geht auf Brautsuche. Sein Stallbursche Garret, den er schon lange heimlich begehrt, begleitet ihn dazu nach London. Niemals dürfen sie sich näherkommen, doch das Unvermeidliche passiert. Es entbrennt eine heiße Leidenschaft zwischen ihnen, die die Pläne des Marquess und seinen Ruf gefährden …
Feurige Wogen:
Eine Feindschaft aus Jugendtagen steht zwischen dem Kapitän und seinem Ersten Offizier, als sie zufällig gemeinsam angeheuert werden. Hass und Leidenschaft vermischen sich zu einen explosiven Cocktail. Auf dem Schiff der Marine müssen sie auf engstem Raum zusammenarbeiten, was dazu führt, dass die Gefühle überkochen.
Räuberslust:
Straßenräuber nehmen den jungen William gefangen und verschleppen ihn in den Wald, wo sie ihr geheimes Lager haben. Räuberhauptmann Blade ist von dem Burschen sofort angetan. Anstatt Lösegeld zu erpressen, lässt er sich auf eine heiße Nacht ein – mit Folgen. Blade landet in den tiefsten Kerkern von Williams Vater.
Kann der junge Mann ihn befreien? Und welch dunkles Geheimnis verbirgt Blade?
Verzweifeltes Begehren:
Soldat John kehrt verletzt aus Indien zurück. Sein alter Schulfreund, der inzwischen Arzt geworden ist, kümmert sich um ihn. Während der Behandlungen kommen sich beide näher, als es zwei Männern zu dieser Zeit gestattet ist. Ihre Liebe darf nicht sein. Zum Glück finden sie eine ungewöhnliche Lösung.
Alexander Dunford, der Marquess of Riverdale, betrat die Stallungen seines Landsitzes und sah sich nach seinem Angestellten um. Es dauerte nicht lange, da erblickte er Garret, der gerade eine Pferdebox ausmistete. Ob der schweißtreibenden Betätigung hatte er das Hemd abgelegt, weshalb Alex fasziniert auf den athletischen Oberkörper starrte, wie schon so viele Male zuvor. Der feine Glanz auf der gebräunten Haut betonte das Spiel der Muskeln, und Alex’ Herz schlug schneller. Fahrig fuhr er sich durch sein dunkles Haar, wobei er den Geruch von Pferd und Stroh tief in sich aufnahm. Garrets Nähe machte ihn stets etwas nervös.
Der junge Mann hatte seine Anwesenheit noch nicht bemerkt, denn er schaufelte weiterhin fleißig Mist und Heu in eine Schubkarre. Garret ist ein tüchtiger Bursche und hat eine Beförderung redlich verdient, dachte sich Lord Riverdale.
Er kannte Garret nun schon mehrere Jahre. Damals, als er seine Stelle angetreten hatte, war er noch ein halbes Kind gewesen, doch nun war er zu einem sehr attraktiven Mann herangereift. Die körperliche Arbeit hatte seinen schlanken Körper gestählt und die Sommersonne goldene Strähnen in das dunkelblonde Haar gezaubert. Alex konnte sich an ihm nicht sattsehen. Zu gerne hätte er seine Finger über die junge Haut gleiten lassen – er bräuchte nur die Hand auszustrecken –, doch was würde Garret dann von ihm denken?
Er wusste, dass ihm der Mann vertraute. Garret war ihm noch heute zutiefst dankbar, dass er diese Stellung antreten durfte. So konnte er für sich und seine kranke Mutter sorgen. Die arme Frau war letztes Jahr ihren Leiden erlegen, woraufhin es viele Monate gedauert hatte, bis wieder ein Lächeln über das junge Gesicht gehuscht war. Doch der Kummer schien nun verflogen zu sein. Das erfüllte Alex mit größter Freude, denn er wollte, dass es dem Burschen gutging.
Garret, der ihm noch immer den Rücken zukehrte, lehnte die Mistgabel gegen die Trennwand der Box, um seine beanspruchten Glieder zu strecken. Dabei fuhr er sich durchs Haar und gab einen wohligen Laut von sich, der tief in Alex’ Unterleib vordrang. Ein Stöhnen löste sich aus seiner Kehle, das er gleich mit einem Hüsteln übertönte.
Sofort drehte sich Garret um und grüßte ihn.
Er ließ sich seine Erregung nicht anmerken und meinte im gewohnt festen Ton: »Garret, sattle meinen Hengst und für dich Daisy, wir werden in einer Stunde nach London aufbrechen.«
Sichtlich überrascht blickte der junge Mann ihn an. »Wir, Mylord?« Seine smaragdgrünen Augen funkelten voller Vorfreude, denn Alex wusste, dass er gerne einmal das Historische Museum besuchen wollte.
Alex versuchte möglichst gleichgültig zu klingen, doch noch nie hatte er sich so nervös gefühlt wie in diesem Moment. »Ich habe beschlossen, den Sommer über mein Stadthaus zu bewohnen und möchte dich als meinen persönlichen Diener mitnehmen.« Das würde bedeuten, den jungen Mann ständig um sich zu haben. Garret würde ihm sogar beim Ankleiden helfen, wobei Alex jetzt noch nicht wusste, wie er das bewerkstelligen sollte ohne dass dieser sah, wie es um ihn bestellt war.
Garret schien erfreut über das großzügige Angebot, denn er strahlte über das ganze Gesicht. Wie paralysiert blickte Alex auf die Grübchen, die sich auf den gebräunten Wangen gebildet hatten, und er verwünschte sofort seinen vorschnellen Entschluss, als es ihm ganz warm ums Herz wurde. Das ging niemals gut.
»Wollt Ihr nicht lieber die Kutsche nehmen, Mylord? Bauer Hodges meinte, es wird heute noch ein Unwetter geben«, sagte Garret, als er den beladenen Schubkarren auf den Hof fuhr. Dabei leuchteten die Strähnen in seinem Haar wie goldgelber Honig.
Schnell warf Alex einen Blick nach oben, damit sein Stallbursche nicht bemerkte, wie intensiv er ihn musterte. »Ach, der Himmel ist strahlend blau! Bevor es zu regnen beginnt, werden wir schon längst dort sein.«
***
Eine Stunde später saßen die beiden auf ihren bepackten Pferden und ritten los, Alex auf seinem großen, schwarzen Hengst und Garret auf der kleineren Stute. Ihr Weg führte sie an weitläufigen Feldern vorbei, über grüne Wiesen und durch ein Waldstück. Ständig zügelte Alex den jungen Mann, der es nicht erwarten konnte, endlich die Großstadt zu sehen.
»Entschuldigt, Mylord«, erwiderte Garret, woraufhin Alex gerne geantwortet hätte: »Meine Freunde nennen mich Riverdale oder einfach nur Alex.« Doch natürlich konnte er seinem Angestellten nicht das Du anbieten.
Es ist ganz gut, wenn mir unsere unterschiedlichen Stellungen in der Gesellschaft immer wieder vor Augen gehalten werden, überlegte Alex.
Er sollte sowieso mehr Abstand zu ihm wahren, stattdessen nahm er ihn auch noch mit nach London! Was hatte er sich nur dabei gedacht? Es machte alles nur viel komplizierter, doch er wollte den jungen Mann am liebsten jeden Tag um sich haben. Manchmal begleitete Garret ihn sogar, wenn er die Pächter besuchte oder einfach nur einen Ausritt über die Felder machte. Allein seine bloße Anwesenheit beglückte ihn. Bis jetzt hatte Alex das immer gereicht, doch in letzter Zeit spürte er, dass er gerne mehr hätte. Mehr von Garret …
»Ich danke Euch, Mylord. Ihr seid immer gut zu mir.« Garrets Zähne blitzten auf, als er zu ihm hochsah, und zum ersten Mal bemerkte Alex die winzige Lücke zwischen seinen Schneidezähnen. Himmel hilf mir, er ist ein sehr interessanter Kerl!
Daisy trabte so dicht neben seinem Hengst, dass er sogar jede Sommersprosse im Gesicht seines Stallburschen ausmachen konnte.
»Was wollt Ihr in London, wenn ich mir die Frage erlauben darf, Mylord? Ich weiß, wie sehr Ihr der Stadt abgeneigt seid.« Erwartungsvoll blickte Garret ihn an und setzte hinzu: »Und wir werden tatsächlich den ganzen Sommer bleiben?«
Sie hatten während ihrer gemeinsamen Ausflüge schon des Öfteren vertrauter miteinander gesprochen, weshalb für Alex die Fragen nicht überraschend kamen. »Ich möchte bis zum Ende der Saison am Leben der Gesellschaft teilnehmen. Bälle besuchen, in die Oper gehen … eben all das tun, was adelige Herren so machen, wenn sie gedenken, sich eine Braut zu erwählen.«
»Ihr wollt heiraten?« Das Schmunzeln war plötzlich aus Garrets Gesicht verschwunden, doch sofort setzte er ein scheues Lächeln auf, das nicht echt wirkte. »Verzeiht, Mylord, das geht mich nun wirklich nichts an.«
Wieso entsetzte ihn das? »Schon in Ordnung; wir können offen miteinander sprechen. Schließlich wirst du als mein Kammerdiener tief in mein Privatleben blicken können.« Hoffentlich nicht so tief, dass Garret bemerkte, wie sehr er ihn liebte. »Deshalb habe ich dich für diese Stelle ausgewählt, denn ich schätze deine Loyalität sehr.« Ein beklemmendes Gefühl, das ihm die Luft abschnürte, lag auf Alex’ Brust. »Es wird langsam Zeit, dass ich mir eine Frau suche, Garret. Der ton redet nur noch davon, welche Dame die zukünftige Marchioness of Riverdale werden wird.«
»Und, habt Ihr schon eine bestimmte Lady ins Auge gefasst?« Neugierig musterte Garret ihn und wirkte dabei doch betrübt. Fürchtete er etwa um seine Stellung?
»Nein, ich habe mich noch nicht festgelegt.« Tatsächlich war es Alex egal, auf wen seine Wahl fiel. Er hoffte, durch eine Heirat den Jungen aus seinem Gedächtnis zu bekommen. Außerdem musste er einen Erben zeugen.
Plötzlich runzelte der junge Mann die Stirn und blickte nach oben zu den Baumwipfeln. »Oh je, ich glaube, Bauer Hodges hatte recht.«
Da erst bemerkte Alex, dass es in der letzten Stunde immer düsterer geworden war, aber er hatte es auf den dichten Wald geschoben. Mit Garret an seiner Seite schien jedoch immer die Sonne zu scheinen.
Jetzt hör aber mal auf, Alex, seit wann hast du so eine romantische Ader?, schalt er sich selbst, als der Himmel ohne Vorwarnung die Schleusen öffnete. Im Nu waren Pferde und Reiter bis auf die Haut durchnässt.
»Ich kenne ein kleines Gasthaus, nicht weit von hier!«, rief Garret durch den strömenden Regen. »Dort könnten wir unterkommen, bis das Unwetter vorüber ist!«
»Eine sehr gute Idee. Reite voraus!«
Schon preschte der junge Mann los und Alex hatte Mühe, den Blickkontakt nicht zu verlieren. Was für ein Heißsporn!
***
Kurze Zeit später erreichten sie den Hof und stellten die Tiere im Stall unter, um sich für die Dauer des Regens zwei Zimmer zu mieten. Aber so, wie es aussah, begann das Unwetter nun erst richtig. Wind kam auf und drückte den klammen Stoff an ihre Körper. Sie mussten sich von dem schnellen Ritt ausruhen und ihre nassen Kleider wechseln, und auch die Pferde konnten eine Pause gut gebrauchen.
Es ist wohl besser, wenn wir erst morgen weiterreiten. So eilig habe ich es wirklich nicht, eine Frau zu finden, sagte sich Alex und duckte sich durch die niedere Tür des kleinen aus Natursteinen errichteten Hauses hindurch, Garret an seinen Fersen.
»Tut mir leid, aber wir hamm nur noch ein Zimmer zu vermieten«, entschuldigte sich der Wirt bei Alex, als er ihm mit zitternden Fingern den Schlüssel aushändigte. »Wir sinn auf so viele Übernachtungen nich eingerichtet, hier komm’n nich so viele Leute in die Gegend, Sir.« Dem Blick nach zu urteilen, machte Alex’ Anwesenheit den rundlichen Mann ziemlich nervös. Anscheinend hatte er noch nie so hohen Besuch in seinem Haus empfangen.
»Kein Problem, ich kann im Stall übernachten.« Prompt griff sich der Junge das Gepäck, um es ins Zimmer zu tragen. Er eilte den schmalen Treppenaufgang hinauf und brachte die Koffer in die kleine Stube, die nur ein einziges Fenster besaß.
Immerhin ist es sauber, bemerkte Alex, als er den Raum eingehender betrachtete. Auf den ausgetretenen Holzdielen standen ein kleiner Schrank, ein Tisch und zwei Stühle, doch den meisten Platz beanspruchte das breite Bett, das mit weißen Laken bezogen war.
Sofort machte sich Garret daran, in dem winzigen Kamin ein Feuer zu entzünden, um ihn dann allein zu lassen. Dabei bemerkte Alex, wie Garret vehement versuchte, sein Frösteln zu verbergen. Alex selbst war es auch nicht gerade warm, doch trug er ein Samtjackett, während der Bursche nur mit einem einfachen Leinenhemd bekleidet war, das ihm jetzt wie eine zweite Haut am Körper klebte. Der Anblick der erhärteten Brustwarzen sandte ein Beben durch Alex’ Inneres.
»Es kommt gar nicht infrage, dass du im Stall übernachtest, Junge.« Seltsam, überlegte Alex. Er nannte ihn immer noch »Junge«, obwohl er längst ein richtiger Mann war. »Dort ist es zwar warm, doch es gibt keine Möglichkeit, deine durchnässte Kleidung zu trocknen. Ich möchte schließlich, dass du morgen bei bester Gesundheit deinen Dienst antreten kannst.«
Widerstrebend sah Garret es ein und schickte sich sofort an, Alex die dicke Jacke abzunehmen, um sie an den Kamin zu hängen, wie es sich als zukünftiger Kammerdiener gehörte. Anschließend zog er sich sein eigenes Hemd aus und befestigte es daneben. Als er sich an seiner Hose zu schaffen machte, hielt Alex in seinen Bewegungen inne und ließ sich auf die Bettkante sinken.
Bei allen Heiligen! Mit trockener Kehle beobachtete er Garret, der sich aus den durchnässten Beinkleidern schälte. Für einen Moment sah er dessen stramme Hinterbacken und muskulöse Schenkel, bevor sich der junge Mann eine Decke um die Hüften wickelte und sich umdrehte.
Alex, der die erstarrte Hand immer noch am Kragen seines Hemdes hatte, schluckte schwer, als sein Stallbursche auf ihn zukam.
»Lasst mich das tun, Mylord.« Geschickt öffnete er die Knöpfe, und seine Finger glitten unter den Stoff, um ihm das Hemd über den Kopf zu ziehen.
Himmel, Junge, kein direkter Körperkontakt!, dachte Alex, wobei ihm ein Keuchen entkam.
»Verzeihung«, murmelte Garret mit Unschuldsblick, »ich weiß, meine Finger sind eiskalt.« Doch das war natürlich nicht der Auslöser für Alex’ Reaktion gewesen.
Atemlos erwiderte er: »Lass nur, ich mache das selber.« Doch der Junge hörte nicht auf ihn und ging dann vor Alex, der immer noch auf der Bettkante saß, in die Hocke.
Er sieht so gut aus und kümmert sich liebevoll um mich, dass ich meine Gefühle nicht mehr unterdrücken kann.
Zwischen seinen geöffneten Beinen kniend, nestelte Garret am Verschluss der Hose. Immer, wenn er dabei die empfindliche Haut an Alex’ Bauch berührte, löste sich ein Stöhnen aus seiner Kehle. Der Verräter in seiner Hose stand schon längst seinen Mann, und es dauerte wohl nicht mehr lange, bis sein zukünftiger Diener wusste, wie er auf ihn wirkte.
Als Garret plötzlich der voll aufgerichtete Schaft entgegenkam, drückte Alex seinen Angestellten an den Schultern zurück. »Wie du siehst, brauche ich dringend eine Frau«, versuchte er seinen Zustand zu rechtfertigen, wobei er Garret schief anlächelte.
Doch dieser löste einfach die Decke von seinen Hüften, und Alex sah, dass es auch ihm nicht anders erging. Scharf sog er die Luft ein, als er dessen Härte genau betrachtete. Garrets Geschlecht war in etwa so groß wie seines, aber viel dicker und mit kräftigeren Adern überzogen. Wie gerne möchte ich meine Zunge über die glänzende Spitze gleiten lassen, um ihn zu schmecken, fuhr es ihm durch den Kopf.
»Ich möchte Euch dienen, Mylord. Nicht nur mit meiner Arbeit, sondern auch mit meinem Körper und meiner Seele«, flüsterte Garret. »Ich weiß schon lange, was Ihr von mir wollt, und ich muss Euch sagen, dass ich diesen Augenblick bereits ewig herbeigesehnt habe.«
»Was redest du für wirres Zeug, Junge?« Der Marquess sah ihn sonderbar an und zwei Falten bildeten sich zwischen dessen schön geschwungenen Brauen.
Verdammt, ich war mir so sicher, dass Lord Riverdale mich begehrt! Er hatte während der gemeinsamen Ausritte die glühenden Blicke auf seinem Körper gespürt, und bis eben noch hatte eine prickelnde Spannung in der Luft gelegen. Ich habe seine Reaktionen wohl ganz falsch gedeutet, dachte Garret betrübt. »Es … ich …«
Er wusste nicht, was er jetzt sagen sollte. Am liebsten wollte er zur Tür hinausstürmen und dem Lord nie wieder ins Gesicht sehen müssen. Er wird mich sowieso entlassen.
Wie festgefroren stand er vor dem Marquess, sich seiner Nacktheit nur allzu bewusst, doch der starrende Blick des Mannes brachte ihn bloß dazu, noch härter zu werden. Gott hilf mir, was soll ich jetzt tun? Schützend legte er die Hände über sein pochendes Geschlecht, aber diese Berührung stachelte seine Lust weiter an.
»Bitte, bestraft mich, Mylord. Macht mit mir, was Ihr wollt, doch schickt mich nicht weg.« Eine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel. Verdammt, jetzt heulte er auch noch wie ein Mädchen!
Zu seiner Überraschung stand sein Herr auf und schloss ihn in die Arme. »Pst, hab keine Angst, ich werde dich niemals entlassen.«
Die warme Stimme des Marquess zu hören, tat so gut. Garret schmiegte sich an die breite Brust seines Herrn, inhalierte tief seinen herb-würzigen Duft und seufzte erleichtert. Er spürte große Hände auf seinem Rücken, die ihn sanft streichelten und dann weiter hinauffuhren in sein Haar. Da Garret ein gutes Stück kleiner war als der Lord, klemmte seine Erektion nun zwischen dessen Schenkeln, wo sie massiert und gedrückt wurde. Warum tut er das? Ich zerspringe gleich!
Riverdales Härte presste sich gegen seinen Bauch. Beide atmeten immer schwerer. Wieso gibt er es nicht endlich zu?
»Mylord, bitte quält mich nicht so! Wenn das Eure Strafe ist, dann …« Der Marquess drückte die Lippen hart auf Garrets Mund und raubte ihm mit der Leidenschaft des Kusses die Luft. Seine Zunge drang tief in ihn ein, erforschte ungeniert seine Mundhöhle und zog sich nur kurz zurück, um gleich darauf um sein Ohr zu züngeln.
Der Lord sah ihn aus glühenden Augen an, bevor er raunte: »Du hast recht, ich begehre dich schon lange. Aber du weißt, dass wir uns nicht lieben dürfen, so sehr wir es uns auch wünschen.«
Garret war sich dessen sehr wohl bewusst, mehr als Lord Riverdale ahnte, schließlich hatte er viele Jahre versucht, seine Veranlagung zu verbergen. Aber jetzt, da sein Herr anscheinend dieselbe Neigung verspürte wie er selbst, wollte er diese einmalige Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Mutig glitt er mit einer Hand zwischen ihre erhitzten Körper, um die pochende Männlichkeit des Marquess zu umschließen.
»Himmel!«, entfuhr es dem Lord keuchend.
Garret drückte ihn zurück aufs Bett, und ohne Protest ließ sich dieser von ihm berühren. Er streichelte und küsste ihn am ganzen Körper, kostete von der glänzenden Spitze und schmeckte Riverdales Lust.
»Garret! Himmel … Junge!« Der Lord keuchte unter ihm und zog Garrets Kopf nach oben, um den Mund hart auf seine Lippen zu pressen.
Garret schwebte wie auf Wolken. Der Marquess ist leidenschaftlich und stark, in seinen Armen fühle ich mich einfach geborgen, dachte er überglücklich und machte sich, ein Grinsen im Gesicht, wieder auf den Weg in tiefere Regionen.
Sie küssten und streichelten sich, bis sie befriedigt in die Kissen sanken und eng umschlungen einschliefen.
***
Am nächsten Morgen, als sie stumm nebeneinander herritten, verstand Garret die Welt nicht mehr. Seit sie in inniger Umarmung erwacht waren, schien der Lord wie ausgewechselt. Er beachtet mich kaum, spricht nur das Nötigste mit mir und bringt mir mit jeder Faser seines Körpers nur Ablehnung entgegen, registrierte er betrübt.
Vorsichtig fragte er: »Habe ich etwas falsch gemacht?«
Alex schüttelte den Kopf, ohne ihn anzusehen. Du warst wunderbar. Ein sehnsüchtiges Ziehen traktierte schon seit dem Aufwachen seine Brust, das ihm schwer zu schaffen machte. Aber er hatte eine Entscheidung gefällt, von der er glaubte, dass sie zu ihrem Besten sei.
Garrets Verzweiflung wuchs. »Ich hatte gehofft, Ihr würdet mich mögen. Es hat Euch doch auch Spaß gemacht.«
Das Ziehen schnürte Alex das Herz ein. »Natürlich mag ich dich, sehr sogar! Doch das zwischen uns war eine einmalige Sache.«
Garrets Organe schmerzten, als würden sie von einer Bestie zerfetzt werden. »Wie könnt Ihr nur so kalt sein, Mylord?« Er hatte ihn völlig falsch eingeschätzt. »Hat es Euch denn nichts bedeutet?«
Plötzlich machte Garrets Pferd einen Satz, als Lord Riverdale aufgebracht rief: »Schweig endlich, Junge! Sieh es doch ein, es ist vorbei! Und wenn du deinen Job behalten willst, möchte ich kein Wort mehr darüber hören!« Dann spornte er seinen Hengst an und blickte sich kein einziges Mal mehr um, bis sie London erreichten.
Garret fühlte sich, als wäre etwas in ihm gestorben.
***
Erschöpft ließ sich Alex in den Sessel fallen. Das war schon der vierte Ball, den er widerwillig besucht hatte, doch keine Dame wollte ihm zusagen. An jeder hatte er etwas anderes auszusetzen.
Es klopfte, und Garret betrat die Bibliothek. Seit Alex ihn angeschrien hatte, sah der Junge ihm nicht mehr in die Augen. Auch redete er nur noch, wenn er etwas gefragt wurde, und dieses Schweigen zermürbte ihn zunehmend. Er wollte wieder, dass sie so unbefangen miteinander umgingen wie früher, bevor sie sich geküsst hatten, stattdessen war sein Diener sichtlich betrübt und sehr verschlossen.
Wenigstens nahm er seine Pflichten weiterhin ernst, doch Alex wusste, dass er es nur tat, um seine Anstellung nicht zu verlieren. Wo sollte der Junge auch so schnell neue Arbeit finden? Ich bin ein mieses Schwein! Er wartet immer bis spät in der Nacht auf mich, um mich zu bedienen, während ich mich nach einer Frau umsehe.
»Kann ich etwas für Euch tun, Mylord?« Von Tag zu Tag wirkte Garret blasser.
Nun ja, als mein Diener sieht er nicht mehr so oft die Sonne, versuchte sich Alex herauszureden, weil er es doch besser wusste. Er wollte ihm sagen, wie sehr ihn sein trauriger Anblick schmerzte, doch er brachte es nicht über die Lippen. Ich sehne mich so nach ihm …
Inhaltsverzeichnis
Titelseite
Inhalt
Verbotenes Verlangen
Feurige Wogen
Räuberslust
Verzweifeltes Begehren
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