The Last Voice of the Incas - Diego Tupanqui - E-Book

The Last Voice of the Incas E-Book

Diego Tupanqui

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Beschreibung

"The Last Voice of the Incas" When the mighty Inca Empire falls before the conquerors, an ancient power awakens in Yana - light and shadow united in a vessel of balance. Hunted by enemies and plagued by divine visions, she must master her gift to save her people's legacy. But to maintain balance, the world must make the ultimate choice: creation or destruction. An epic adventure about power, sacrifice and the power of stories.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Titel:Die letzte Stimme der Inka

Autor:Diego Tupanqui

Biografie:

Diego Tupanqui wurde 1985 in den Anden

geboren und wuchs in einer kleinen Gemeinde auf, in der die Legenden und Geschichten seines Vorfahrens lebendig

blieben. Von klein auf hörte er die alten Mythen, die um flackernde Feuer

weitergegeben wurden, und lernte die Worte der Ältesten zu respektieren. Die

Berge, der Wind und die Ruinen der Inka prägten seine Fantasie und weckten in

ihm den Wunsch, die vergessenen Stimmen der Vergangenheit zu bewahren.

Als junger Mann reiste Diego durch Südamerika, besuchte die heiligen Stätten der Inka und spürte die Macht, die von

den alten Tempeln ausging. Er lebte in Bergdörfern und laschte die Geschichten

derer, die die Geheimnisse der Anden noch immer hüten. Diese Erfahrungen formten ihn und flossen in seine Erzählungen ein.

Prolog: Die Geburt der Schatten und des Lichts

Die Nacht war schwarz wie die Tiefen der Unterwelt, als Yana geboren wurde. Kein

Mond stand am Himmel, kein Stern funkelte über den Gipfeln der Anden. Nur

der eisige Wind heulte zwischen den Felsen und trug den Geruch des nahenden Sturms mit sich.

Die Priesterinnen hatten die Geburt

vorhergesehen, aber sie sprachen nicht laut darüber. Zu viel von dieser Art, zu viele Zeichen hatten sie gesehen. Die

Sonne hatte sich an jenem Morgen verdunkelt, als ihre Mutter die ersten

Wehen bekam, und die Erde hatte gezittert, als das Kind ihren ersten Atemzug tat.

Ein Omen. Ein Fluch. Ein Segen. Niemand wusste es genau. Ihre Mutter, eine einfache Frau aus einem

Dorf hoch in den Bergen, hielt das Kind in ihren Armen und sah in ihrem Gesicht. Yana. Ihr Haar war schwarz wie die Nacht, ihre Augen tief wie der Himmel vor der Morgendämmerung. Doch als die Priesterin näher trat, zog sie scharf die Luft ein.

Das linke Auge des Kindes leuchtete in einem goldenen Schimmer – das Licht

Intis. Doch das rechte war dunkel, so tief und undurchdringlich wie die Höhlen der Unterwelt – die Schatten Ukhu Pachas. Die Mutter flüsterte einen Segen, doch in ihrer Stimme lag Angst.

„Dieses Kind ist nicht nur von Inti

gesegnet“, murmelte die Priesterin. „Es gehört zu beiden Welten.“ Die ältesten Sprachen noch in jener Nacht

über das Kind, und ihre Stimmen waren voller Unruhe.

„Es darf nicht in der Welt bleiben“, sagte einer. „Es ist zu gefährlich.“

„Wenn wir es töten, ziehen wir den Zorn der Götter auf uns“, erklärte ein anderer. „Aber wenn wir es leben lassen…“ „Dann wird das Gleichgewicht zerbrechen.“

Doch niemand wagte, das Kind zu töten.

Niemand wollte sich gegen die Götter stellen, deren Zeichen in ihrem Gesicht geschrieben standen.

Auch wuchs Yana auf, verborgen in den Tempeln, fern von den neugierigen Augen

des Volkes. Sie lernte, mit den Priestern zu sprechen, lernte die Gebete an Inti,

lernte die alten Geschichten, die von den ersten Menschen erzählten, die unter dem Schutz der Sonne geboren wurden. Doch sie lernte auch, die Dunkelheit zu fürchten.

Die anderen Kinder mieden sie. Manche nannten sie eine Hexe, andere sagten, sie

sei ein schlechtes Omen, eine Warnung vor dem Untergang des Reiches.

Und in den langen Nächten, wenn der Wind durch die Berge zog, hörten sie manchmal ein Flüstern in den Schatten. „Du gehörst uns.“

Sie wussten nicht, wer da sprach. Sie wussten nicht, warum die Dunkelheit nach ihr rief.

Aber sie wusste, dass es etwas in ihr gab, das nicht von dieser Welt war.

Die Jahre vergingen, und Yana wurde zur jungen Frau. Sie waren stark, klug,

schneller als die anderen Novizinnen im Tempel. Sie konnte die heiligen Schriften auswendig, konnte die Sterne lesen,

wusste, wann der Regen kam und wann die Sonne verbrannte.

Doch in ihrem Inneren kämpften zwei Kräfte.

Sie spürte das Licht Intis in ihren Adern, wenn sie wettete, wenn sie die ersten

Sonnenstrahlen des Morgens auf ihrer Haut empfand. Doch sie spürte auch die Dunkelheit, wenn die Nacht kam, wenn

die Schatten länger wurden, wenn die Stille der Berge schwer auf ihr lastete.

Eines Nachts träumte sie von einer Stadt aus Gold, die tief in den Bergen verborgen

lag. Sie sahen sich selbst in dieser Stadt stehen, eine Kriegerin, eine Königin, eine

Göttin. Doch sie sah auch, wie die Mauern verbrannten, wie schwarze Flammen aus

ihren eigenen Händen loderten, wie die Welt um sie herum in Dunkelheit versank.

Sie erwachte zum Schweißen.

Und sie wusste, dass sie sich entscheiden musste.

Würde sie Intis Licht folgen? Oder würde sie in die Schatten Ukhu Pachas eintauchen? Doch was, wenn sie nicht wählen konnte? Was, wenn Sie beides war?

Die Prophezeiung über Yana verbreitete

sich in den Jahren, in denen sie heranwuchs. Manche nannten sie die

Auserwählten, andere flüsterten, sie seien die Vorbotin des Untergangs. Doch alle wussten, dass ihre Zeit kommen würde.

Die Spanier waren noch nicht in den heiligen Bergen eingedrungen, aber es war nur eine Frage der Zeit. Und als sie schließlich kamen, mit ihren

eisernen Rüstungen und Feuerwaffen, mit ihren Kreuzen und Schwertern, war es Yana, die sich ihnen entgegenstellte. Nicht als Priesterin. Nicht als Kriegerin.

Sondern als etwas, das noch nie zuvor existiert hatte. Etwas, das weder Licht noch Schatten war.

Etwas, das Gleichgewicht selbst verkörperte. Doch das Gleichgewicht verlangte einen Preis.

Und Yana wusste, dass sie ihm zahlen musste.

Dies war ihre Geschichte.

Eine Geschichte von Feuer und Dunkelheit.

Eine Geschichte von Göttern und Menschen. Eine Geschichte, die niemals enden würde.

Kapitel 1: Der Tempel des Lichts Die Sonne steht hoch über den Anden,

gleißend und erbarmungslos. Sie ließen die Steine des Sonnentempels glühen, als

wären sie lebendig, durchdrungen von der Kraft Intis selbst. Yana kniete mit nackten

Füßen auf den rauen Steinplatten des Tempelhofs, ihre Stirn mit Schweißperlen

bedeckt. Ihre Hände lagen auf den Schenkeln, die Finger gespreizt, während sie versuchte, ihre Atmung zu kontrollieren.

„Du zitterst“, knurrte Mama Occllo, die

alte Hohepriesterin, die über ihr stand. „Hast du Angst vor der Sonne?“

Yana hob den Blick, biss die Zähne zusammen. „Nein, Mama Occllo.“

 

„Dann zeigt es. Atmosphäre. Spüre die Wärme. Die Sonne ist kein Feind, sie ist unsere Mutter.“

Die Alte hatte gut gerötet. Sie waren an diesen Wahnsinn gewöhnt, an die Hitze,

an das Brennen der Sonne auf der Haut. Yana wusste nicht, ob sie das konnte. Der

Weg zur Hohepriesterin war ein harter, einsamer. Seit ihrem sechsten Lebensjahr hatte sie im Tempel gelernt, wie man mit den Göttern sprach, wie man das richtige

Opfer brachte, wie man das Feuer bewahrte, das niemals erlöschen konnte. Und jetzt, mit sechszehn, war sie auf dem

besten Weg, die nächste Hüterin des Tempels zu werden. Doch ihre Zweifel

nagten an ihr wie Ratten an einem Opferaltar.

„Du hast Angst“, sagte Mama Occllo, diesmal leiser. Yana ballte die Fäuste. „Nein.“

Die Alten traten näher, ihre dürren Finger um Yanas Kinn. Ihre Augen wie waren

verbrannte Glut, schwarz, mit einem Funken Licht in der Mitte. „Jeder hat

Angst, Kind. Doch ein Priester darf sich nicht davon beherrschen lassen.“

Yana schluckte und nickte, obwohl ihr Herz raste.

Ein schriller Ruf durchschnitt die Hitze des Tages. Die alte Glocke aus

gehämmertem Kupfer, die nur in Notfällen geschlagen wurde. Yana sprang auf, Mama Occllo bewegte sich schneller, als ihr Alter vermutete. Gemeinsam eilten sie zur Tempelmauer,

wo bereits einige Krieger mit gezückten Keulen und Speeren standen. „Was ist los?“ fragte Yana, ihr Atem schwer von der Hitze.

Ein Mann mit Narben auf beiden Wangen

– Amaru, der Kriegsanführer – deutete ins Tal. „Ein Bote kommt.“

Yana folgte seinem Blick. Staub stieg auf, ein einzelner Reiter kämpfte sich die

Serpentinen zum Dorf hinauf. Sein Alpaka taumelte, seine Kleidung war zerrissen, blutverschmiert.

„Ein Überlebender“, murmelte Mama Occllo. Yana wusste, was das bedeutete.

Ein Überlebender war immer eine Warnung.

Der Mann fiel schnell vom Tier, als er das Tor erreichte. Die Wachen packten ihn,

wünschten ihn, doch er wehrte sich, spuckte Blut, keuchte. Seine Augen rollten wild. „Sie kommen“, würgte er heraus. Mama Occllo beugte sich zu ihm, ihre

Stimme ruhig, so wie sie es immer war. „Wer kommt?“ Der Bote hustete, spuckte einen

dunkelroten Klumpen auf den Boden. „Die Dämonen. Die Weißen. Sie haben alles

verbrannt. Sie… sie haben die Götter getötet.“

Stille. Nur der Wind, der durch das Tal wehte.

 

Amaru trat näher, sein Gesicht eine Maske aus Stein. „Lügen. Niemand tötet die Götter.“

„Sie haben es getan“, zischte der Bote, seine Stimme rau. „Sie haben die Statue

von Inti zerstört. Sie haben das heilige Gold geraubt. Und… und sie haben den Sonnentempel von Qusqu geschändet.“ Yana sog scharf die Luft ein. Der Tempel

von Qusqu war einer der größten Heiligtümer. Wenn es dir gefallen hat, dann war es nichts mehr sicher.

Mama Occllo richtete sich langsam auf. Ihr Blick war dunkler als der Schatten unter ihren Füßen.

„Wie viele von ihnen sind es?“

Der Bote schluckte, seine Hände krallten sich in den Boden. „Zu viele.“ Amaru ballte die Fäuste. „Dann kämpfen wir.“

„Gegen Speere aus Eisen? Gegen

Donnerwaffen? Gegen ihre Bestien mit Hufen aus Stein?“ Der Bote lachte bitter,

ein Keuchen, ein verzweifeltes Gurgeln. „Sie sind Dämonen. Sie sterben nicht. Sie

verbrennen uns, fressen uns und lachen dabei.“ Yana verspürte die Übelkeit, in sich

aufzusteigen. Sie hatte die Geschichten gehört. Männer mit bleicher Haut, die sich

mit schwarzem Metall bedeckten. Waffen, die Feuer spien konnten. Bestien, die sich

mit einer Geschwindigkeit bewegten, die kein Mensch überleben konnte.