Theosophie - Rudolf Steiner - E-Book

Theosophie E-Book

Rudolf Steiner

0,0

Beschreibung

Rudolf Steiner ist der Begründer der Anthroposophie und Vordenker der Waldorfpädagogik. Die Anthroposophie hat in den letzten Jahren immer mehr Einfluss gewonnen. Rudolf Steiner findet Anhänger in der bildenden Kunst, der Literatur, der Ernährungswissenschaft und vor allem in der Reformpädagogik. Die Pädagogik der Waldorfschulen basiert auf den Gedanken Rudolf Steiners. Rudolf Steiner strebt eine ganzheitliche Menschenbildung an, bei der Leib und Seele durch eine entwicklungspsychologisch fundierte »Erziehungskunst« harmonisch ausgebildet werden. »Theosophie« von Rudolf Steiner erschien erstmals 1904.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 218

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Theosophie

TheosophieZUR NEUAUFLAGE DIESER SCHRIFT (1922)VORREDE ZUR 6. AUFLAGE (1914)VORREDE ZUR 3. AUFLAGE (1910)EINLEITUNGDAS WESEN DES MENSCHENI. Die leibliche Wesenheit des MenschenII. Die seelische Wesenheit des MenschenIII. Die geistige Wesenheit des MenschenIV. Leib, Seele und GeistWIEDERVERKÖRPERUNG DES GEISTES UND SCHICKSALDIE DREI WELTENI. Die SeelenweltII. Die Seele in der Seelenwelt nach dem TodeIII. Das GeisterlandIV. Der Geist im Geisterland nach dem TodeV. Die physische Welt und ihre Verbindung mit Seelen und GeisterlandVI. Von den Gedankenformen und der menschlichen AuraDER PFAD DER ERKENNTNISEINZELNE BEMERKUNGEN UND ERGÄNZUNGENImpressum

Theosophie

Rudolf Steiner

ZUR NEUAUFLAGE DIESER SCHRIFT (1922)

Vor dem Erscheinen der neunten Auflage dieser Schrift im Jahre 1918 habe ich sie einer sorgfältigen Durcharbeitung unterzogen. Seither ist die Anzahl der Gegenschriften gegen die in ihr dargestellte anthroposophische Welt-Anschauung um ein bedeutendes gewachsen. 1918 hat die Durcharbeitung zu einer großen Zahl von Erweiterungen und Ergänzungen geführt. Die Durcharbeitung zu dieser Neu-Ausgabe hat zu einem Gleichen nicht geführt. Wer beachten will, wie ich an den verschiedensten Stellen meiner Schriften mir die möglichen Einwände selber gemacht habe, um deren Gewicht zu bestimmen und sie zu entkräften, der kann im Wesentlichen wissen, was ich zu den Gegenschriften zu sagen habe. Innere Gründe, den Inhalt in gleicher Art zu ergänzen, wie 1918, gab es aber diesmal nicht, trotzdem sich in meiner Seele die anthroposophische Weltanschauung seither gerade in den letzten vier Jahren nach vielen Seiten erweitert hat und ich sie auch vertiefen durfte. Diese Erweiterung und Vertiefung hat mich aber nicht zu einer Erschütterung des in dieser Schrift Niedergeschriebenen geführt, sondern zu der Ansicht, dass das seither Gefundene gerechtfertigt erscheinen lässt, an dem Inhalt dieser grundlegenden Darstellung nichts Wesentliches zu ändern.

Stuttgart, 24. November 1922

Rudolf Steiner

VORREDE ZUR 6. AUFLAGE (1914)

Fast jedes Mal, wenn eine neue Auflage dieses Buches nötig wurde, habe ich seine Ausführungen wieder aufmerksam durchgearbeitet. Auch dieses Mal habe ich mich der Aufgabe unterzogen. Über die erneute Durcharbeitung hätte ich ähnliches zu sagen wie über diejenige für die dritte Auflage. Ich lasse daher dem Inhalt des Buches die „Vorrede zur dritten Auflage“ vorangehen.Doch habe ich diesmal eine besondere Sorgfalt darauf verwendet, viele Einzelheiten der Darstellung zu einer noch größeren Klarheit zu bringen, als ich dies für die vorigen Auflagen zu tun vermochte. Ich weiß, dass vieles, sehr vieles in dieser Richtung noch geschehen müsste. Allein bei Darstellungen der geistigen Welt ist man für das Auffinden des prägnanten Wortes, der entsprechenden Wendung, die eine Tatsache, ein Erlebnis zum Ausdruck bringen sollen, von den Wegen abhängig, welche die Seele geht. Auf diesen Wegen ergibt sich, wenn „die rechte Stunde da ist“, der Ausdruck, nach dem man vergeblich sucht, wenn man ihn mit Absicht herbeiführen will. Ich glaube, dass ich an manchen Stellen dieser Neuauflage eben in Beziehung auf wichtige Einzelheiten im Erkennen der geistigen Welt habe Wichtiges tun dürfen. Manches erscheint mir erst jetzt so dargestellt, wie es sein soll. Ich darf es aussprechen, dass dieses Buch etwas mitgemacht hat von dem, was meine Seele seit dessen erstem Erscheinen vor zehn Jahren, nach weiterer Erkenntnis der geistigen Welt ringend, durchlebt hat. Mag auch die Anlage, ja für alles Wesentliche selbst die Fassung dieser Auflage mit der ersten noch völlig übereinstimmen; an vielen Stellen des Buches wird man doch sehen können, dass es mir als ein Lebendiges gegenübergestanden hat, dem ich gegeben habe von dem, was ich glaube mir in zehn Jahren der Geistesforschung errungen zu haben. Sollte das Buch eine Neuauflage des alten sein und nicht ein völlig neues werden, so konnte sich die Umgestaltung naturgemäß nur in bescheidenen Grenzen halten. Ich war namentlich auch bestrebt, durch einzelne „Erweiterungen und Ergänzungen“ dafür zu sorgen, dass diese oder jene Frage, welche sich der Leser an mancher Stelle aufwerfen kann, ihre Antwort in dem Buche selbst finde.

In bewegter Zeit und mit bewegter Seele schreibe ich diese Sätze, welche der sechsten Auflage des Buches vorgedruckt werden sollen. Deren Druck war bis Seite 1892 vollendet, als das schicksaltragende Ereignis über Europa hereinbrach, das jetzt die Menschheit erlebt. Mir scheint es unmöglich, da ich diese Vorrede schreibe, nicht hier anzudeuten, was auf die Seele in solcher Zeit einstürmt.

Berlin, 7. September 1914

Rudolf Steiner

VORREDE ZUR 3. AUFLAGE (1910)

Was anlässlich der Veröffentlichung der zweiten Auflage dieses Buches gesagt worden ist, darf auch dieser dritten gegenüber ausgesprochen werden. Es sind auch diesmal „Ergänzungen und Erweiterungen“ an einzelnen Stellen eingeschaltet worden, welche zu der genaueren Prägung des Dargestellten mir wichtig scheinen; zu wesentlichen Änderungen dessen, was schon in der ersten und zweiten Auflage enthalten war, schien mir nirgends eine Nötigung vorzuliegen. Und auch dasjenige, was über die Aufgabe der Schrift schon bei ihrem ersten Erscheinen gesagt worden und in der Vorrede zur zweiten Auflage hinzugefügt worden ist, bedarf gegenwärtig einer Änderung nicht. Deshalb soll hier die Vorrede der ersten Auflage und dann auch dasjenige wiedergegeben werden, was in der Vorrede zur zweiten Auflage hinzugefügt worden ist:

In diesem Buche soll eine Schilderung einiger Teile der übersinnlichen Welt gegeben werden. Wer nur die sinnliche gelten lassen will, wird diese Schilderung für ein wesenloses Phantasiegebilde halten. Wer aber die Wege suchen will, die aus der Sinnenwelt hinausführen, der wird alsbald verstehen lernen, dass menschliches Leben nur Wert und Bedeutung durch den Einblick in eine andere Welt gewinnt. Der Mensch wird nicht – wie viele fürchten – durch solchen Einblick dem „wirklichen“ Leben entfremdet. Denn er lernt durch ihn erst sicher und fest in diesem Leben stehen. Er lernt die Ursachen des Lebens erkennen, während er ohne denselben wie ein Blinder sich durch die Wirkungen hindurchtastet. Durch die Erkenntnis des Übersinnlichen gewinnt das sinnliche „Wirkliche“ erst Bedeutung. Deshalb wird man durch diese Erkenntnis tauglicher und nicht untauglicher für das Leben. Ein wahrhaft „praktischer“ Mensch kann nur werden, wer das Leben versteht.

Der Verfasser dieses Buches schildert nichts, wovon er nicht Zeugnis ablegen kann durch Erfahrung, durch eine solche Art von Erfahrung, die man in diesen Gebieten machen kann.

Nur in diesem Sinne Selbsterlebtes soll dargestellt werden. Wie man Bücher in unserem Zeitalter zu lesen pflegt, kann dieses nicht gelesen werden. In einer gewissen Beziehung wird von dem Leser jede Seite, ja mancher Satz erarbeitet werden müssen. Das ist mit Bewusstsein angestrebt worden. Denn nur so kann das Buch dem Leser werden, was es ihm werden soll. Wer es bloß durchliest, der wird es gar nicht gelesen haben. Seine Wahrheiten müssen erlebt werden. Geisteswissenschaft hat nur in diesem Sinne einen Wert.

Vom Standpunkt der landläufigen Wissenschaft kann das Buch nicht beurteilt werden, wenn nicht der Gesichtspunkt zu solcher Beurteilung aus dem Buche selbst gewonnen wird. Wenn der Kritiker diesen Gesichtspunkt einnehmen wird, dann wird er freilich sehen, dass durch diese Ausführungen wahrer Wissenschaftlichkeit in nichts widersprochen werden soll. Der Verfasser weiß, dass er durch kein Wort mit seiner wissenschaftlichen Gewissenhaftigkeit hat in Widerspruch kommen wollen.

Wer noch auf einem anderen Wege die hier dargestellten Wahrheiten suchen will, der findet einen solchen in meiner „Philosophie der Freiheit“. In verschiedener Art streben diese beiden Bücher nach dem gleichen Ziele. Zum Verständnis des einen ist das andere durchaus nicht notwendig, wenn auch für manchen gewiss förderlich.

Wer in diesem Buche nach den „allerletzten“ Wahrheiten sucht, wird es vielleicht unbefriedigt aus der Hand legen. Es sollten eben aus dem Gesamtgebiete der Geisteswissenschaft zunächst die Grundwahrheiten gegeben werden.

Es liegt ja gewiss in der Natur des Menschen, gleich nach Anfang und Ende der Welt, nach dem Zwecke des Daseins und nach der Wesenheit Gottes zu fragen. Wer aber nicht Worte und Begriffe für den Verstand, sondern wirkliche Erkenntnisse für das Leben im Sinne hat, der weiß, dass er in einer Schrift, die vom Anfange der Geist-Erkenntnis handelt, nicht Dinge sagen darf, die den höheren Stufen der Weisheit angehören. Es wird ja durch das Verständnis dieses Anfanges erst klar, wie

höhere Fragen gestellt werden sollen. In einer anderen, sich an diese anschließenden Schrift, nämlich in des Verfassers „Geheimwissenschaft“, findet man weitere Mitteilungen über das hier behandelte Gebiet.

In der Vorrede zur zweiten Auflage wurde ergänzend hinzugefügt:

Wer gegenwärtig eine Darstellung übersinnlicher Tatsachen gibt, der sollte sich über zweierlei klar sein. Das erste ist, dass unsere Zeit die Pflege übersinnlicher Erkenntnisse braucht; das andere aber, dass heute im Geistesleben eine Fülle von Vorstellungen und Empfindungen vorhanden ist, die eine solche Darstellung für viele geradezu als wüste Phantasterei und Träumerei erscheinen lassen. Es braucht die Gegenwart übersinnliche Erkenntnisse, weil alles dasjenige, was auf die gebräuchliche Art der Mensch über Welt und Leben erfährt, eine Unzahl von Fragen in ihm anregt, die nur durch die übersinnlichen Wahrheiten beantwortet werden können. Denn darüber sollte man sich nicht täuschen: was man über die Grundlagen des Daseins innerhalb der heutigen Geistesströmung mitgeteilt erhalten kann, sind für die tiefer empfindende Seele nicht Antworten, sondern Fragen in Bezug auf die großen Rätsel von Welt und Leben. Eine Zeitlang mag sich mancher der Meinung hingeben, dass er in den „Ergebnissen streng wissenschaftlicher Tatsachen“ und in den Folgerungen manches gegenwärtigen Denkers eine Lösung der Daseinsrätsel gegeben habe. Geht die Seele aber bis in jene Tiefen, in die sie gehen muss, wenn sie sich wirklich selbst versteht, so erscheint ihr das, was ihr anfänglich wie Lösung vorgekommen ist, erst als Anregung zu der wahren Frage. Und eine Antwort auf diese Frage soll nicht bloß einer menschlichen Neugierde entgegenkommen, sondern von ihr hängt ab die innere Ruhe und Geschlossenheit des Seelenlebens. Das Erringen einer solchen Antwort befriedigt nicht bloß den Wissensdrang, sondern sie macht den Menschen arbeitstüchtig und gewachsen den Aufgaben des Lebens, während ihn der Mangel einer Lösung der entsprechenden Fragen seelisch und zuletzt auch physisch lähmt. Erkenntnis des Übersinnlichen ist eben nicht bloß etwas für das theoretische Bedürfnis, sondern für eine wahre Lebenspraxis. Gerade wegen der Art des gegenwärtigen Geisteslebens ist daher Geist-Erkenntnis ein unentbehrliches Erkenntnisgebiet für unsere Zeit.

Auf der anderen Seite liegt die Tatsache vor, dass viele heute dasjenige am stärksten zurückweisen, was sie am notwendigsten brauchen. Die zwingende Macht vieler Meinungen, welche man sich auf der Grundlage „sicherer wissenschaftlicher Erfahrungen“ aufgebaut hat, ist für manche so groß, dass sie gar nicht anders können, als die Darstellung eines Buches, wie dieses eines ist, für bodenlosen Unsinn zu halten. Der Darsteller übersinnlicher Erkenntnisse kann solchen Dingen durchaus ohne alle Illusion gegenüberstehen. – Man wird ja allerdings leicht versucht sein, von einem solchen Darsteller zu verlangen, er solle „einwandfreie“ Beweise für das geben, was er vorbringt. Man bedenkt dabei nur nicht, dass man damit sich einer Täuschung hingibt. Denn man verlangt – allerdings ohne dass man sich dessen bewusst ist – nicht die in der Sache liegenden Beweise, sondern diejenigen, welche man selbst anerkennen will oder anzuerkennen in der Lage ist. Der Verfasser dieser Schrift weiß, dass in ihr nichts steht, was nicht jeder anerkennen kann, der auf dem Boden der Naturerkenntnis der Gegenwart steht. Er weiß, dass man allen Anforderungen der Naturwissenschaft gerecht werden kann und gerade deswegen die Art der hier von der übersinnlichen Welt gegebenen Darstellung in sich gegründet finden kann. Ja, gerade echte naturwissenschaftliche Vorstellungsart sollte sich heimisch in dieser Darstellung fühlen. Und wer so denkt, der wird sich von mancher Diskussion in einer Art berührt fühlen, welche durch das tiefwahre Goethesche Wort gekennzeichnet ist: „Eine falsche Lehre lässt sich nicht widerlegen, denn sie ruht ja auf der Überzeugung, dass das Falsche wahr sei.“ Diskussionen sind fruchtlos demjenigen gegenüber, der nur Beweise gelten lassen will, die in seiner Denkungsweise liegen. Wer mit dem Wesen des „Beweisens“ bekannt ist, der ist sich klar darüber, dass die Menschenseele auf anderen Wegen als durch Diskussion das Wahre findet. – Aus solcher Gesinnung heraus sei dieses Buch auch in zweiter Auflage der Öffentlichkeit übergeben.

Rudolf Steiner (1910)

EINLEITUNG

Als Johann Gottlieb Fichte im Herbst 1813 seine „Lehre“ als reife Frucht eines ganz dem Dienste der Wahrheit gewidmeten Lebens vortrug, da sprach er gleich im Anfange folgendes aus:

„Diese Lehre setzt voraus ein ganz neues inneres Sinneswerkzeug, durch welches eine neue Welt gegeben wird, die für den gewöhnlichen Menschen gar nicht vorhanden ist.“

Und dann zeigte er an einem Vergleich, wie unfasslich diese seine Lehre demjenigen sein muss, der sie mit den Vorstellungen der gewöhnlichen Sinne beurteilen will:

„Denke man eine Welt von Blindgeborenen, denen darum allein die Dinge und ihre Verhältnisse bekannt sind, die durch den Sinn der Betastung existieren. Tretet unter diese und redet ihnen von Farben und den anderen Verhältnissen, die nur durch das Licht und für das Sehen vorhanden sind. Entweder ihr redet ihnen von Nichts, und dies ist das Glücklichere, wenn sie es sagen, denn auf diese Weise werdet ihr bald den Fehler merken und, falls ihr ihnen nicht die Augen zu öffnen vermögt, das vergebliche Reden einstellen.“

Nun befindet sich allerdings derjenige, der von solchen Dingen zu Menschen spricht, auf welche Fichte in diesem Falle deutet, nur zu oft in einer Lage, welche der des Sehenden zwischen Blindgeborenen ähnlich ist. Aber diese Dinge sind doch diejenigen, die sich auf des Menschen wahres Wesen und höchstes Ziel beziehen. Und es müsste somit derjenige an der Menschheit verzweifeln, der glauben wollte, dass es nötig sei, „das vergebliche Reden einzustellen“. Keinen Augenblick darf vielmehr daran gezweifelt werden, dass es in Bezug auf diese Dinge möglich sei, jedem „die Augen zu öffnen“, der den guten Willen dazu mitbringt. Aus dieser Voraussetzung heraus haben daher alle diejenigen gesprochen und geschrieben, die in sich fühlten, dass ihnen selbst das „innere Sinneswerkzeug“ erwachsen sei, durch das sie das den äußeren Sinnen verborgene wahre Wesen des Menschen zu erkennen vermochten. Seit den ältesten Zeiten wird daher immer wieder und wieder von solcher „verborgenen Weisheit“ gesprochen. Wer etwas von ihr ergriffen hat, fühlt den Besitz ebenso sicher, wie die, welche wohlgebildete Augen haben, den Besitz der Farbenvorstellungen fühlen. Für ihn bedarf daher diese „verborgene Weisheit“ keines „Beweises“. Und er weiß auch, dass sie für denjenigen keines Beweises bedürfen kann, dem sich gleich ihm der „höhere Sinn“ erschlossen hat. Zu einem solchen kann er sprechen, wie ein Reisender über Amerika zu sprechen vermag zu denen, die zwar nicht selbst Amerika gesehen haben, die sich aber davon eine Vorstellung machen können, weil sie alles sehen würden, was er gesehen hat, wenn sich ihnen dazu die Gelegenheit böte.

Aber nicht nur zu Erforschern der geistigen Welt soll der Beobachter des Übersinnlichen sprechen. Er muss seine Worte an alle Menschen richten. Denn er hat über Dinge zu berichten, die alle Menschen angehen; ja, er weiß, dass niemand ohne eine Kenntnis dieser Dinge im wahren Sinne des Wortes „Mensch“ sein kann. Und er spricht zu allen Menschen, weil ihm bekannt ist, dass es verschiedene Grade des Verständnisses für das gibt, was er zu sagen hat. Er weiß, dass auch solche, die noch weit entfernt von dem Augenblicke sind, in dem ihnen die eigene geistige Forschung erschlossen wird, ihm Verständnis entgegenbringen können. Denn das Gefühl und das Verständnis für die Wahrheit liegen in jedem Menschen. Und an dieses Verständnis, das in jeder gesunden Seele aufleuchten kann, wendet er sich zunächst. Er weiß auch, dass in diesem Verständnis eine Kraft ist, die allmählich zu den höheren Graden der Erkenntnis führen muss. Dieses Gefühl, das vielleicht anfangs gar nichts sieht von dem, wovon zu ihm gesprochen wird, es ist selbst der Zauberer, der das „Auge des Geistes“ aufschließt. In der Dunkelheit regt sich dieses Gefühl. Die Seele sieht nicht; aber durch dieses Gefühl wird sie erfasst von der Macht der Wahrheit; und dann wird die Wahrheit nach und nach herankommen an die Seele und ihr den „höheren Sinn“ öffnen. Für den einen mag es kürzer, für den anderen länger dauern; wer Geduld und Ausdauer hat, der erreicht dieses Ziel. Denn wenn auch nicht jeder physisch Blindgeborene operiert werden kann: jedes geistige Auge kann geöffnet werden; und es ist nur eine Frage der Zeit, wann es geöffnet wird.

Gelehrsamkeit und wissenschaftliche Bildung sind keine Vorbedingungen zur Eröffnung dieses „höheren Sinnes“. Dem naiven Menschen kann er sich ebenso erschließen wie dem wissenschaftlich Hochstehenden. Was in gegenwärtiger Zeit oft die „alleinige“ Wissenschaft genannt wird, kann für dieses Ziel oft sogar eher hinderlich als fördernd sein. Denn diese Wissenschaft lässt naturgemäß nur dasjenige als „wirklich“ gelten, was den gewöhnlichen Sinnen zugänglich ist. Und so groß auch ihre Verdienste um die Erkenntnis dieser Wirklichkeit sind: sie schafft, wenn sie, was für ihre Wissenschaft notwendig und segenbringend ist, für alles menschliche Wissen als maßgebend erklärt, zugleich eine Fülle von Vorurteilen, die den Zugang zu höheren Wirklichkeiten verschließen.

Gegen dasjenige, was hier gesagt ist, wird oft eingewendet: dem Menschen seien einmal „unübersteigliche Grenzen“ seiner Erkenntnis gesetzt. Man könne diese Grenzen nicht überschreiten; deshalb müssen alle Erkenntnisse abgelehnt werden, welche solche „Grenzen“ nicht beachten. Und man sieht wohl auch den als recht unbescheiden an, der etwas über Dinge behaupten will, von denen es vielen für ausgemacht gilt, dass sie jenseits der Grenzen menschlicher Erkenntnisfähigkeit liegen. Man lässt bei einem solchen Einwande völlig unberücksichtigt, dass der höheren Erkenntnis eben eine Entwicklung der menschlichen Erkenntniskräfte voranzugehen hat. Was vor einer solchen Entwicklung jenseits der Grenzen des Erkennens liegt, das liegt nach der Erweckung von Fähigkeiten, die in jedem Menschen schlummern, durchaus innerhalb des Erkenntnisgebietes. Eines darf dabei allerdings nicht außer Acht gelassen werden. Man könnte sagen: wozu nützt es, über Dinge zu Menschen zu sprechen, für welche ihre Erkenntniskräfte nicht erweckt sind, die ihnen also selbst doch verschlossen sind? So ist aber die Sache doch falsch beurteilt. Man braucht gewisse Fähigkeiten, um die Dinge, um die es sich handelt, aufzufinden: werden sie aber, nachdem sie aufgefunden sind, mitgeteilt, dann kann jeder Mensch sie verstehen, der unbefangene Logik und gesundes Wahrheitsgefühl anwenden will. In diesem Buche werden keine anderen Dinge mitgeteilt als solche, die auf jeden, der allseitiges, durch kein Vorurteil getrübtes Denken und rückhaltloses, freies Wahrheitsgefühl in sich wirken lässt, den Eindruck machen können, dass durch sie an die Rätsel des Menschenlebens und der Welterscheinungen auf eine befriedigende Art herangetreten werden kann. Man stelle sich nur einmal auf den Standpunkt der Frage: Gibt es eine befriedigende Erklärung des Lebens, wenn die Dinge wahr sind, die da behauptet werden? Und man wird finden, dass das Leben eines jeden Menschen die Bestätigung liefert.

Um „Lehrer“ auf diesen höheren Gebieten des Daseins zu sein, genügt es allerdings nicht, dass sich dem Menschen einfach der Sinn für sie erschlossen hat. Dazu gehört ebenso „Wissenschaft“ auf ihnen, wie zum Lehrerberuf auf dem Gebiete der gewöhnlichen Wirklichkeit Wissenschaft gehört. „Höheres Schauen“ macht ebenso wenig schon zum „Wissenden“ im Geistigen, wie gesunde Sinne zum „Gelehrten“ in der sinnlichen Wirklichkeit machen. Und da in Wahrheit alle Wirklichkeit, die niedere und die höhere geistige, nur zwei Seiten einer und derselben Grundwesenheit sind, so wird derjenige, der unwissend in den niederen Erkenntnissen ist, es wohl auch zumeist in höheren Dingen bleiben. Diese Tatsache erzeugt in dem, der sich durch geistige Berufung zum Aussprechen über die geistigen Gebiete des Daseins veranlasst fühlt, das Gefühl einer ins Unermessliche gehenden Verantwortung. Sie legt ihm Bescheidenheit und Zurückhaltung auf. Niemanden aber soll sie abhalten, sich mit den höheren Wahrheiten zu beschäftigen. Auch den nicht, dem sein übriges Leben keine Veranlassung gibt, sich mit den gewöhnlichen Wissenschaften zu befassen. Denn man kann wohl seine Aufgabe als Mensch erfüllen, ohne von Botanik, Zoologie, Mathematik und anderen Wissenschaften etwas zu verstehen; man kann aber nicht in vollem Sinne des Wortes „Mensch“ sein, ohne der durch das Wissen vom Übersinnlichen enthüllten Wesenheit und Bestimmung des Menschen in irgendeiner Art nahegetreten zu sein.

Das Höchste, zu dem der Mensch aufzublicken vermag, bezeichnet er als das „Göttliche“. Und er muss seine höchste Bestimmung in irgendeiner Art mit diesem Göttlichen in Zusammenhang denken. Deshalb mag wohl auch die über das Sinnliche hinausgehende Weisheit, welche ihm sein Wesen und damit seine Bestimmung offenbart, „göttliche Weisheit“ oder Theosophie genannt werden. Der Betrachtung der geistigen Vorgänge im Menschenleben und im Weltall kann man die Bezeichnung Geisteswissenschaft geben. Hebt man aus dieser, wie in diesem Buche geschehen ist, im besonderen diejenigen Ergebnisse heraus, welche auf den geistigen Wesenskern des Menschen sich beziehen, so kann für dieses Gebiet der Ausdruck „Theosophie“ gebraucht werden, weil er durch Jahrhunderte hindurch in einer solchen Richtung angewendet worden ist.

Aus der hiermit angedeuteten Gesinnung heraus wird in dieser Schrift eine Skizze theosophischer Weltanschauung entworfen. Der sie niedergeschrieben hat, will nichts darstellen, was für ihn nicht in einem ähnlichen Sinne Tatsache ist, wie ein Erlebnis der äußeren Welt Tatsache für Augen und Ohren und den gewöhnlichen Verstand ist. Man hat es ja mit Erlebnissen zu tun, die jedem zugänglich werden, wenn er den in einem besonderen Abschnitt dieser Schrift vorgezeichneten „Erkenntnispfad“ zu betreten entschlossen ist. Man stellt sich in der richtigen Art zu den Dingen der übersinnlichen Welt, wenn man voraussetzt, dass gesundes Denken und Empfinden alles zu verstehen vermag, was an wahren Erkenntnissen aus den höheren Welten fließen kann, und dass man, wenn man von diesem Verständnisse ausgeht und den festen Grund damit legt, auch einen gewichtigen Schritt zum eigenen Schauen gemacht hat; wenn auch, um dieses zu erlangen, anderes hinzukommen muss. Man verriegelt sich aber die Türe zu der wahren höheren Erkenntnis, wenn man diesen Weg verschmäht und nur auf andere Art in die höheren Welten dringen will. Der Grundsatz: erst höhere Welten anzuerkennen, wenn man sie geschaut hat, ist ein Hindernis für dieses Schauen selbst. Der Wille, durch gesundes Denken erst zu verstehen, was später geschaut werden kann, fördert dieses Schauen. Es zaubert wichtige Kräfte der Seele hervor, welche zu diesem Schauen des Sehers“ führen.

DAS WESEN DES MENSCHEN

Die folgenden Worte Goethes bezeichnen in schöner Art den Ausgangspunkt eines der Wege, auf denen das Wesen des Menschen erkannt werden kann:

„Sobald der Mensch die Gegenstände um sich her gewahr wird, betrachtet er sie in Bezug auf sich selbst; und mit Recht, denn es hängt sein ganzes Schicksal davon ab, ob sie ihm gefallen oder missfallen, ob sie ihn anziehen oder abstoßen, ob sie ihm nützen oder schaden. Diese ganz natürliche Art, die Dinge anzusehen und zu beurteilen, scheint so leicht zu sein, als sie notwendig ist, und doch ist der Mensch dabei tausend Irrtümern ausgesetzt, die ihn oft beschämen und ihm das Leben verbittern. Ein weit schwereres Tagewerk übernehmen diejenigen, deren lebhafter Trieb nach Kenntnis die Gegenstände der Natur an sich selbst und in ihren Verhältnissen untereinander zu beobachten strebt: denn sie vermissen bald den Maßstab, der ihnen zu Hilfe kam, wenn sie als Menschen die Dinge in Bezug auf sich betrachten. Es fehlt ihnen der Maßstab des Gefallens und Missfallens, des Anziehens und Abstoßens, des Nutzens und Schadens. Diesem sollen sie ganz entsagen, sie sollen als gleichgültige und gleichsam göttliche Wesen suchen und untersuchen, was ist, und nicht, was behagt. So soll den echten Botaniker weder die Schönheit noch die Nutzbarkeit der Pflanzen rühren, er soll ihre Bildung, ihr Verhältnis zu dem übrigen Pflanzenreiche untersuchen; und wie sie alle von der Sonne hervorgelockt und beschienen werden, so soll er mit einem gleichen ruhigen Blicke sie alle ansehen und übersehen und den Maßstab zu dieser Erkenntnis, die Data der Beurteilung nicht aus sich, sondern aus dem Kreise der Dinge nehmen, die er beobachtet.“

Auf dreierlei lenkt dieser von Goethe ausgesprochene Gedanke die Aufmerksamkeit des Menschen. Das erste sind die Gegenstände, von denen ihm durch die Tore seiner Sinne fortwährend Kunde zufließt, die er tastet, riecht, schmeckt, hört und sieht.

Das zweite sind die Eindrücke, die sie auf ihn machen und die sich als sein Gefallen und Missfallen, sein Begehren oder Verabscheuen dadurch kennzeichnen, dass er das eine sympathisch, das andere antipathisch, das eine nützlich, das andere schädlich findet. Und das dritte sind die Erkenntnisse, die er sich als „gleichsam göttliches Wesen“ über die Gegenstände erwirbt; es sind die Geheimnisse des Wirkens und Daseins dieser Gegenstände, die sich ihm enthüllen.

Deutlich scheiden sich diese drei Gebiete im menschlichen Leben. Und der Mensch wird daher gewahr, dass er in einer dreifachen Art mit der Welt verwoben ist.Die erste Art ist etwas, was er vorfindet, was er als eine gegebene Tatsache hinnimmt. Durch die zweite Art macht er die Welt zu seiner eigenen Angelegenheit, zu etwas, das eine Bedeutung für ihn hat. Die dritte Art betrachtet er als ein Ziel, zu dem er unaufhörlich hinstreben soll.

Warum erscheint dem Menschen die Welt in dieser dreifachen Art? Eine einfache Betrachtung kann das lehren: Ich gehe über eine mit Blumen bewachsene Wiese. Die Blumen künden mir ihre Farben durch mein Auge. Das ist die Tatsache, die ich als gegeben hinnehme. Ich freue mich über die Farbenpracht. Dadurch mache ich die Tatsache zu meiner eigenen Angelegenheit. Ich verbinde durch meine Gefühle die Blumen mit meinem eigenen Dasein. Nach einem Jahre gehe ich wieder über dieselbe Wiese. Andere Blumen sind da. Neue Freude erwächst mir aus ihnen. Meine Freude vom Vorjahre wird als Erinnerung auftauchen. Sie ist in mir; der Gegenstand, der sie angefacht hat, ist vergangen. Aber die Blumen, die ich jetzt sehe, sind von derselben Art wie die vorjährigen; sie sind nach denselben Gesetzen gewachsen wie jene. Habe ich mich über diese Art, über diese Gesetze aufgeklärt, so finde ich sie in den diesjährigen Blumen so wieder, wie ich sie in den vorjährigen erkannt habe. Und ich werde vielleicht also nachsinnen: Die Blumen des Vorjahres sind vergangen; meine Freude an ihnen ist nur in meiner Erinnerung geblieben. Sie ist nur mit meinem Dasein verknüpft.

Das aber, was ich im vorigen Jahre an den Blumen erkannt habe und dies Jahr wiedererkenne, das wird bleiben, solange solche Blumen wachsen. Das ist etwas, was sich mir offenbart hat, was aber von meinem Dasein nicht in gleicher Art abhängig ist wie meine Freude. Meine Gefühle der Freude bleiben in mir; die Gesetze, das Wesen der Blumen bleiben außerhalb meiner in der Welt.

So verbindet sich der Mensch immerwährend in dieser dreifachen Art mit den Dingen der Welt. Man lege zunächst nichts in diese Tatsache hinein, sondern fasse sie auf, wie sie sich darbietet. Es ergibt sich aus ihr, dass der Mensch drei Seiten in seinem Wesen hat. Dies und nichts anderes soll hier vorläufig mit den drei Worten Leib, Seele und Geist angedeutet werden. Wer irgendwelche vorgefassten Meinungen oder gar Hypothesen mit diesen drei Worten verbindet, wird die folgenden Auseinandersetzungen notwendig missverstehen müssen. Mit Leib ist hier dasjenige gemeint, wodurch sich dem Menschen die Dinge seiner Umwelt offenbaren, wie in obigem Beispiele die Blumen der Wiese. Mit dem Worte Seele soll auf das gedeutet werden, wodurch er die Dinge mit seinem eigenen Dasein verbindet, wodurch er Gefallen und Missfallen, Lust und Unlust, Freude und Schmerz an ihnen empfindet. Als Geist ist das gemeint, was in ihm offenbar wird, wenn er, nach Goethes Ausdruck, die Dinge als „gleichsam göttliches Wesen“ ansieht.In diesem Sinne besteht der Mensch aus Leib, Seele und Geist.

Durch seinen Leib vermag sich der Mensch für den Augenblick mit den Dingen in Verbindung zu setzen. Durch seine Seele bewahrt er in sich die Eindrücke, die sie auf ihn machen; und durch seinen Geist offenbart sich ihm das, was sich die Dinge selbst bewahren. Nur wenn man den Menschen nach diesen drei Seiten betrachtet, kann man hoffen, Aufschluss über seine Wesenheit zu erhalten. Denn diese drei Seiten zeigen ihn in dreifach verschiedener Art mit der übrigen Welt verwandt.

Durch seinen Leib ist er mit den Dingen verwandt, die sich seinen Sinnen von außen darbieten. Die Stoffe der Außenwelt setzen diesen seinen Leib zusammen; die Kräfte der Außenwelt wirken auch in ihm. Und wie er die Dinge der Außenwelt mit seinen Sinnen betrachtet, so kann er auch sein eigenes leibliches Dasein beobachten. Aber unmöglich ist es, in derselben Art das seelische Dasein zu betrachten. Alles, was an mir leibliche Vorgänge sind, kann auch mit den leiblichen Sinnen wahrgenommenen werden. Mein Gefallen und Missfallen, meine Freude und meinen Schmerz kann weder ich noch ein anderer mit leiblichen Sinnen wahrnehmen. Das Seelische ist ein Gebiet, das der leiblichen Anschauung unzugänglich ist. Das leibliche Dasein des Menschen ist vor aller Augen offenbar; das seelische trägt er als seine Welt in sich. Durch den Geist aber wird ihm die Außenwelt in einer höheren Art offenbar. In seinem Innern enthüllen sich zwar die Geheimnisse der Außenwelt; aber er tritt im Geiste aus sich heraus und lässt die Dinge über sich selbst sprechen, über dasjenige, was nicht für ihn, sondern für sie Bedeutung hat. Der Mensch blickt zum gestirnten Himmel auf: das Entzücken, das seine Seele erlebt, gehört ihm an; die ewigen Gesetze der Sterne, die er im Gedanken, im Geiste erfasst, gehören nicht ihm, sondern den Sternen selbst an.

So ist der Mensch Bürger dreier Welten. Durch seinen Leib gehört er der Welt an, die er auch mit seinem Leibe wahrnimmt; durch seine Seele baut er sich seine eigene Welt auf; durch seinen Geist offenbart sich ihm eine Welt, die über die beiden anderen erhaben ist.

Es scheint einleuchtend, dass man, wegen der wesentlichen Verschiedenheit dieser drei Welten, auch nur durch drei verschiedene Betrachtungsarten Klarheit über sie und den Anteil des Menschen an ihnen wird gewinnen können.

I. Die leibliche Wesenheit des Menschen