Tischlein deck dich - Brüder Grimm - E-Book

Tischlein deck dich E-Book

Brüder Grimm

0,0

Beschreibung

Ein gedeckter Tisch, ein Goldesel und ein Knüppel: Da der Schneider auf die Lüge seiner Ziege hereinfällt und glaubt, seine drei Söhne versorgen das Tier nicht gut, jagt er sie aus seinem Haus. Die Söhne machen eine Lehre und erhalten zum Abschied einen wundersamen Tisch, der sich von allein deckt, einen Esel, der Goldtaler produziert, und einen Knüppel, der einem in der Not hilft. Mit vereinten Kräften erreichen sie doch noch ihr Ziel.-

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 18

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Brüder Grimm

Tischlein deck dich

 

Saga

Tischlein deck dichCopyright © 2020, 2020 Brüder Grimm und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726708943

 

1. Ebook-Auflage, 2020

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

 

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

– a part of Egmont www.egmont.com

13. Tischchen deck dich, Goldesel, und Knüppel aus dem Sack.

Vor Zeiten war ein Schneider, der drei Söhne hatte und nur eine einzige Ziege. Aber die Ziege, weil sie alle zusammen mit ihrer Milch ernährte, musste ihr gutes Futter haben und täglich hinaus auf die Weide geführt werden. Die Söhne taten das auch nach der Reihe. Einmal brachte sie der älteste auf den Kirchhof, wo die schönsten Kräuter standen, liess sie da fressen und herumspringen. Abends, als es Zeit war heim zu gehen, fragte er: „Ziege, bist du satt?“ Die Ziege antwortete:

„ Ich bin so satt,

Ich mag kein Blatt: meh! meh!“

„So komm nach Haus“, sprach der Junge, fasste sie am Strickchen, führte sie in den Stall und band sie Fest. „Nun“, sagte der alte Schneider, „hat die Ziege ihr gehöriges Futter?“ — „O“, antwortete der Sohn, „die ist so satt, sie mag kein Blatt“. Der Vater aber wollte sich selbst überzeugen, ging hinab in den Stall, Streichelte das liebe Tier und fragte: „Ziege, bist du auch satt?“ Die Ziege antwortete:

„ Wovon sollt ich satt sein?

Ich sprang nur über Gräbelein,

Und fand kein einzig Blättelein: meh! meh!“

„Was muss ich hören!“ rief der Schneider, lief hinauf und sprach zu dem Jungen: „Ei, du Lügner, sagst die Ziege wäre satt, und hast sie hungern lassen?“ und in seinem Zorne nahm er die Elle von der Wand und jagte ihn mit Schlägen hinaus.

Am andern Tag war die Reihe am zweiten Sohn, der suchte an der Gartenhecke einen Platz aus, wo lauter gute Kräuter standen, und die Ziege frass sie rein ab. Abends, als er heim wollte, fragte er: „Ziege, bist du satt?“ Die Ziege antwortete:

„ Ich bin so satt,

Ich mag kein Blatt: meh! meh!“