Ein Heiratsmarkt in Waldkogel - Unveröffentlichter Roman - Friederike von Buchner - E-Book

Ein Heiratsmarkt in Waldkogel - Unveröffentlichter Roman E-Book

Friederike von Buchner

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Beschreibung

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt. "Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser. Förster Lorenz Hofer steuerte den schmalen kleinen Pritschenlastwagen durch den nächtlichen Wald. Er besaß eine Doppelkabine, damit viele Waldarbeiter mitfahren konnten. Richard und Chris saßen hinten. »Wir sind gleich da«, flüsterte Richard und gab ihr einen Kuss. Im Innenspiegel sah Lorenz die beiden Brautleute und lächelte still vor sich hin. Er fuhr den Pilgerweg hinauf und bog auf einen kleinen Waldweg ab. Obwohl das Fahrzeug schmal war, berührte es rechts und links die tief hängenden Äste. Nach einer kurzen Strecke war der Weg zu Ende. Lorenz hielt an. »So, da wären wir«, sagte Lorenz. »Von hier aus geht es eine kurze Strecke nur zu Fuß.« Richard stieg aus. Er reichte Chris die Han und half ihr aus dem Auto. »Und jetzt?«, raunte Chris verwundert. »Das wirst du gleich sehen«, antwortete Richard. Lorenz Hofer verabschiedete sich.

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Toni der Hüttenwirt – 339 –

Ein Heiratsmarkt in Waldkogel - Unveröffentlichter Roman

... und wer ist als nächster an der Reihe?

Friederike von Buchner

Förster Lorenz Hofer steuerte den schmalen kleinen Pritschenlastwagen durch den nächtlichen Wald. Er besaß eine Doppelkabine, damit viele Waldarbeiter mitfahren konnten.

Richard und Chris saßen hinten.

»Wir sind gleich da«, flüsterte Richard und gab ihr einen Kuss.

Im Innenspiegel sah Lorenz die beiden Brautleute und lächelte still vor sich hin.

Er fuhr den Pilgerweg hinauf und bog auf einen kleinen Waldweg ab. Obwohl das Fahrzeug schmal war, berührte es rechts und links die tief hängenden Äste. Nach einer kurzen Strecke war der Weg zu Ende. Lorenz hielt an.

»So, da wären wir«, sagte Lorenz. »Von hier aus geht es eine kurze Strecke nur zu Fuß.«

Richard stieg aus. Er reichte Chris die Han und half ihr aus dem Auto.

»Und jetzt?«, raunte Chris verwundert.

»Das wirst du gleich sehen«, antwortete Richard.

Lorenz Hofer verabschiedete sich. Er übergab Richard noch einen Umschlag.

»Hier nimm! Das ist extra für euch, für die Dauer eurer Flitterwochen. Es muss alles seine Ordnung haben. Man weiß ja nie, wie die obere Forstbehörde hier herumschnüffelt«, sagte er und blinzelte.

Chris und Richard sahen ihn verwundert an. Er schmunzelte.

»Es ist eine Sondergenehmigung für die Zeit eurer Flitterwochen, auf den Waldwegen das Motorrad zu benutzen, falls ihr möchtet.«

Er lächelte und stieg ins Auto. Rückwärts fuhr er den engen Weg zurück zum Milchpfad.

Richard und Chris lauschten, bis sie das Motorgeräusch nicht mehr hören konnten.

»Und jetzt?«, fragte Chris.

Richard lächelte und antwortete:

»Lass dich überraschen! Ich muss nur noch Licht anmachen. Ich hoffe, es klappt. Das hat man mir zwar versichert, aber ausprobieren konnte ich es nicht.«

Einen Arm legte er um Chris. Mit der anderen Hand holte er einen kleinen weißen Gegenstand aus der Hosentasche. In der Dunkelheit konnte Chris nicht erkennen, um was es sich handelt.

»Was ist das?«, fragte sie.

»Das ist eine Fernbedienung. Achtung!«

Richard drückte darauf.

Lampions leuchteten auf. Sie hingen an Zweigen und markierten rechts und links den schmalen Pfad.

»Wow!«, stieß Chris hervor. »Wie und wann hast du das installiert?«

»Ich habe gar nichts gemacht. Das geht auf das Konto von Franz Boller. Er steckte mir während der Feier die Fernbedienung zu.«

»Und woher kommt der Strom?«, fragte Chris. »Wir sind hier mitten im Wald.«

»Batterie«, antwortete Richard.

Richard nahm Chris an der Hand. Sie gingen den Pfad entlang.

»So, hier sind wir«, sagte Richard.

»Wie romantisch!«, hauchte Chris. »Flitterwochen in den Bergen.«

Mitten auf einer kleinen Lichtung stand die Hütte. Licht drang durch die Fenster.

Richard öffnete die Tür.

»Soll ich dich über die Schwelle tragen?«, fragte er leise.

»Hebe dir das auf, bis wir in unserem Haus sind«, antwortete Chris.

»Damit bin ich einverstanden«, sagte Richard.

Sie traten ein.

Toni und Anna hatten die Hütte gemütlich hergerichtet. Auf der Pritsche lag eine Matratze. Es gab Kissen und Decken. Auf einem Hocker neben dem Bett lag ein Deckchen. Darauf stand eine Kurbellampe. Vor dem Bett lag ein dicker Flickenteppich.

Auf dem Tisch lag eine Tischdecke. Darauf standen eine Schale mit Obst und ein Teller mit Süßigkeiten. Das Regal war mit Lebensmittel gefüllt. Neben dem Ofen stapelte sich Holz.

»Wie wunderschön!«, sagte Chris. »Das muss ein Geheimtipp sein. Ich bin jetzt schon so lange Polizistin in Waldkogel und dachte, ich kenne mich aus. Aber diese Hütte ist mir unbekannt. Wie hast du sie entdeckt?«

»Toni hat mich auf die Idee gebracht, Flitterwochen in den Bergen zu machen. Er führte mich hier. Da sah es noch nicht so aus wie jetzt. Er und Anna haben alles vorbereitet.«

»Wie lieb von den beiden.«

»Ja! Aber das Licht mit der Batterie und die Fernbedienung waren Franz Idee. Du weißt doch, wie das ist in Waldkogel. Es spricht sich alles herum. Dann packt jeder mit an. Du kennst die Waldkogeler besser als ich.«

»Richard, wir haben ein Haus hier. Du hast dich in Waldkogel bereits gut eingelebt und wirst es bald noch besser tun. Alle mögen dich. Sie haben dich mit offenen Armen aufgenommen.«

»Ja, das haben sie. Waldkogel ist ein Paradies. Hier habe ich meine Traumfrau gefunden, die Mutter meiner liebe Heddy.«

Sie nahmen sich in die Arme und küssten sich.

»Ich würde mir gern etwas Bequemeres anziehen«, sagte Richard.

»Gute Idee! Ziehen wir uns um. Unsere Hochzeit ist vorbei. Wo sind unsere Sachen?«

Richard hob im hinteren Teil der Hütte einen Vorhang zur Seite. Dort war eine Waschgelegenheit eingerichtet. Daneben standen die Koffer.

Richard holte sie und legte sie aufs Bett.

Sie packten aus. Dann zogen sie sich um. Sie schlüpften in bequeme Hosen und dicke Pullover, denn inzwischen war es merklich kühler geworden.

»Wollen wir bald schlafen gehen?«, fragte Chris. »Oder setzen wir uns mit einem Becher Tee vor die Hütte und erwarten den Sonnenaufgang?«

»Tee trinken und kuscheln, dabei den Sonnenaufgang erleben. Das ist eine famose Idee! Ich mache Feuer an und koche Wasser.«

»Bitte, lösche auch die Beleuchtung, Richard! Sie ist wirklich schön. Es hat Franz bestimmt viel Mühe gemacht, alles so herzurichten. Ich mache mir Sorgen um die Tiere des Waldes. Sie könnten durch die Beleuchtung irritiert werden.«

»Stimmt, gut dass du daran denkst, Chris. Die Batterie hält zwar nicht lange, aber es ist besser. Ich schalte sie ab.«

Er ging hinaus zum an der Lichtung. Aus einer Kiste führten Leitungen heraus. Richard drückte auf die Fernbedienung. Die Beleuchtung erlosch.

In der Hütte schaltete Chris die Kurbellampe ein und Richard zündete die Petroleumlampe über dem Tisch an.

Richard machte den Holzofen an und setzte Wasser auf. Chris bereitete die Teekanne und die Becher vor.

Kurze Zeit später saßen sie draußen vor der Hütte auf der Bank. Sie kuschelten sich eng aneinander.

»Glücklich, Chris?«, fragte Richard.

»Sogar sehr glücklich! Unser Tag heute war ein Traum. Ganz Waldkogel war auf den Beinen, um bei unserer kirchlichen Hochzeit dabei zu sein. Die Entscheidung, in der Schlosskapelle zu heiraten, war richtig. Tassilo, Otti und Zensi haben alles getan, damit es ein schönes Hochzeitsfest gab. Wie können wir das jemals wiedergutmachen?«

»Indem wir darum nicht viel Aufhebens machen«, sagte Richard knapp.

»Wie meinst du das?«, fragte Chris.

»Das werde ich dir sagen. Ich habe nämlich eine Bemerkung in dieser Richtung gegenüber Zensi fallenlassen. Das kam gar nicht gut an. Sie konnte ihren Ärger kaum zurückhalten. Sie sagte, ich solle aufhören, Blödsinn zu reden. Und sie fügte hinzu, dass ich mich wohl doch nicht so gut mit den Waldkogelern auskennen würde. Sonst wüsste ich, dass jeder hier jedem hilft. Dann sagte sie noch, wahrscheinlich hätten die Engel vom Engelssteig ihre Finger drin gehabt. Wenn die Ausbesserung der Decke der schönen Barockkirche rechtzeitig fertig geworden wäre, hätten wir sicher dort geheiratet und nicht im Schlosspark gefeiert. Aber die Decke sei nicht fertig geworden, weil die speziellen alten Farben nicht rechtzeitig hergestellt werden konnten.«

»Ja, so war es. Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, wie Farben hergestellt werden und noch weniger, woraus vor Jahrhunderten Farben gemischt wurden. Das ist sehr interessant.«

»Mir ging es genauso wie dir. Aber auch Pfarrer Zandler staunte«, sagte Richard.

Chris seufzte glücklich.

Sie schmiegte sich eng an Richard und sagte:

»Hier in der Hütte die Flitterwochen zu verbringen, war eine wirkliche Überraschung von dir. Ich dachte, wir fliegen irgendwohin oder unternehmen eine Schiffsreise. Du hast oft Andeutungen in dieser Richtung gemacht.«

»Stimmt, liebe Chris! Doch du warst nicht begeistert. Du hast nie gesagt, dir würde eine solche Reise gefallen. Du sprachst immer nur davon, dass du nicht lange fort sein wolltest und zähltest auf, was wir alles zu tun hätten. Wir müssten meine Sachen aus München holen und die Wohnung vermieten. Wir müssten unser Haus renovieren, auch wenn nicht viel zu tun sei. Du hast davon gesprochen, dass Heddys und Steffens Hochzeit als Nächstes anstehe und so weiter und so weiter. Da dachte ich, es ist besser, hierzubleiben, weil du mit deinen Gedanken sowieso hier sein würdest. Als ich mit Toni darüber sprach, erzählte er mir von dieser abgelegenen Hütte. Hier hätten schon andere Paare ihre Flitterwochen verbracht, auch wenn das jetzt schon eine Weile zurückliege. Er zeigte sie mir und versprach, sie für uns besonders schön und gemütlich zu machen.«

»Das hat er. Ich meine, das haben Toni und Anna. Ich erkenne an Einzelheiten Annas Handschrift´«, erklärte Chris. »Schlichtweg die Sprache verschlagen hat mir die Sonderfahrterlaubnis. Dass Lorenz daran gedacht hat, vergesse ich ihm nie. Wir müssen nur noch entscheiden, wann wir unsere Motorräder holen.«

»Das entscheidest du, Chris. Ich habe die Hütte ausgesucht. Du überlegst dir, was wir unternehmen. Wie du es willst, werden wir die Tage verbringen. Willst du wandern gehen? Willst du Motorradtouren machen? Du musst es nur sagen.«

»Puh, ich kann jetzt keine Pläne machen. Nicht jetzt, nicht heute Abend, vielmehr jetzt am Morgen, muss ich sagen«, antwortete Chris. »Ich will aber nicht alles bestimmen, Richard. Was denkst du, wie wir die Woche verbringen sollen?«

»Ach, über die Tage habe ich mir nur oberflächlich Gedanken gemacht. Ich habe nur an die Nächte gedacht. Wenn sie warm und trocken sind, können wir auch im Freien schlafen unterm Sternenhimmel.«

»Das ist eine gute Idee«, murmelte Chris.

Sie schaute ihm tief in die Augen, und sie küssten sich.

»Weißt du, wann sich Marianne und Ludwig auf den Weg machen?«, fragte Chris. »Sollten wir beim Abschied nicht dabei sein?«

»Ich weiß es nicht. Sicher wäre es eine schöne Geste, wenn wir ihnen zum Abschied zuwinken würden. Doch wären wir jetzt irgendwo in Übersee oder auf einem Kreuzfahrtschiff, dann könnten wir auch nicht Abschied nehmen. Ich bin sicher, Heddy schickt uns eine SMS oder ruft uns an, wenn sie fort sind.«

»Weiß Heddy, dass wir in den Waldkogeler Bergen sind?«, fragte Chris.

»Ich habe es ihr nicht verraten, Chris.«

Richard zuckte mit den Schultern.

»Okay, ich hoffe, es hat ihr sonst niemand verraten«, fügte er an. »Aber in Waldkogel kann man nie wissen.«

»Das ist zwar richtig, aber es muss nicht sein. Es sei denn, jemand verspricht sich. Es wissen nur Toni und Anna, Franz Hofer, der die Beleuchtung eingerichtet hat und Lorenz, der uns hergefahren hat«, zählte Chris auf. »Sie sind verschwiegen, wenn es darauf ankommt.«

»Stimmt! Aber es wird sich herumsprechen, dass wir in Waldkogel sind, wenn wir unsere Motorräder holen«, gab Richard zu bedenken.

»Das kann sein. Wann wir sie holen, entscheiden wir jetzt nicht«, betonte Chris noch einmal.

»So ist es, mein Schatzerl«, sagte Richard.

»Schatzerl? Wie das klingt!«

»Hast du etwas dagegen?«, fragte Richard, der den tadelnden Unterton heraushörte.

»Klar bin ich dein Schatzerl. Aber damit bezeichnet ein Bursche sein Madl doch eigentlich eher vor der Hochzeit.«

»Chris, du bist mein Schatzerl, mein Herzmadl, meine Liebste, meine frisch angetraute Frau. Du weißt doch, wie ich das meine, hoffe ich doch.«

Chris gab ihm einen Kuss.

»Klar weiß ich, wie du das meinst. Aber du könntest auch sagen, ‘meine Frau’.«

»Das könnte ich, aber das mache ich nicht. Das ist in erster Linie eine behördliche Bezeichnung.«

»Ja, mein lieber Mann«, lachte Chris, »mein lieber Herr.«

Sie sahen sich an und lachten laut.

Sie küssten sich.

Die Sonne stand als roter Ball im Osten über den Bergen. Chris trank ihren Teebecher aus.

Richard trank ebenfalls aus.

»Gehen wir rein?«, fragte er.

Chris nickte.

Sie standen auf und gingen in die Hütte. Richard schloss die Tür und schob den großen Riegel vor.

*

Am nächsten Morgen wurde Chris von herrlichem Kaffeeduft geweckt. Sie streckte sich und öffnete die Augen. Dann erinnerte sie sich, wo sie sich befand.

»Guten Morgen, lieber Ehemann«, sagte sie und setzte sich auf.

»Guten Morgen, meine liebe Ehefrau«, sagte Richard.

Er ging zu ihr und sie küssten sich.

»Ich habe mir gerade einen Pulverkaffee gemacht. Möchtest du auch einen?«

»Gern«, antwortete Chris.

Sie schaute auf die Uhr und lachte.

»Mei, es ist schon Nachmittag.«

»So ist es«, lachte Richard. »Wir sind erst am frühen Morgen ins Bett gekommen. Kein Wunder, dass wir bis in die Puppen schliefen. Wie ist es mit Frühstück?«

Chris überlegte kurz.

»Du kennst mich. Kurz nach dem Aufstehen bekomme ich keinen Bissen hinunter, auch wenn es bereits Nachmittag ist und eigentlich Zeit fürs Kaffeetrinken. Ich werde mich erst mal anziehen.«

»Wenn du duschen willst und dich kaltes Wasser nicht stört, gibt es auf der Rückseite der Hütte eine Dusche. Okay, es ist eine sehr einfache Dusche, ein Eimer mit einem Loch und einem Schlauch.«

»Das genügt doch«, lachte Chris.

Sie nahm ein Handtuch und ging hinaus.

Als sie zurückkam, saß Richard auf der Bank vor der Hütte. Er aß ein großes Stück Käse aus der Hand. Vor ihm stand ein zweiter Becher Kaffee.

»Setz dich, der Kaffee kommt gleich«, sagte er. »Das Wasser auf dem Holzofen hat schon gekocht.«

Chris setzte sich und wartete, bis Richard ihr den Kaffee brachte. Sie trank sofort einen großen Schluck.

»Das tut gut«, sagte Chris.

Sie trank noch einen Schluck.

»Heddy hat uns geschrieben«, sagte Richard.

»Hat sie Sehnsucht an ihren Eltern?«, fragte Chris,

Dabei lächelte sie.

»Das wohl auch. Aber in erster Linie wollte sie uns mitteilen, dass Marianne und Ludwig abgereist sind. Die Schlüssel vom Haus, die sie noch hatten, übergaben sie Heddy.«

»Das ist gut«, sagte Chris. »Schreibe Heddy, sie möchte bitte alle Fernster öffnen und durchlüften.«

Richard nickte und tippte die SMS ein.

»So, erledigt«, sagte er.

Er trank einen Schluck Kaffee.

»Chris, ich muss dir etwas beichten.«

»Na so etwas, beichten musst du mir also bereits? Kaum sind wir verheiratet, gestehst du deine Schandtaten«, lachte Chris. »Also, dann sprich!«

Richard trank noch einen Schluck Kaffee.

»Du kennst sicherlich Janas Mann, den Hansi. Mit vollem Namen heißt er Johannes Berghofer. Er ist gelernter Malermeister und Raumausstatter. Er hat eine kleine eigene Firma in Kirchwalden. Zensi hat ihn mir empfohlen. Hansi ist auch Hausmeister im Schloss. Zensi meinte, bei der vielen Arbeit, die auf uns zukomme, sollten wir uns Hilfe nehmen.