U.S. Marshal Bill Logan 12: Als Howard seine Wölfe schickte (Western) - Pete Hackett - E-Book

U.S. Marshal Bill Logan 12: Als Howard seine Wölfe schickte (Western) E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Der Kampf gegen das Unrecht scheint wie ein Kampf gegen Windmühlen. Endlich gelingt es den Marshals Dave Sturgess zu stellen und ihn auszuliefern. Doch nur wenige Stunden nach diesem Triumph scheint das Chaos wieder einzusetzen. In Perryton haben eine Bande Ganoven um Price Porter die Macht an sich gerissen. Sie mordeten den Marshal und terrorisieren nun die Menschen. Auch erfährt Logan, dass ein Mann mit diesen Machenschaften zu tun hat, dessen Name eisige Erinnerungen auslöst: Jim Howard. U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

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U.S. Marshal Bill Logan

Band 12

Als Howard seine Wölfe schickte...

Western von Pete Hackett

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

Über den Autor

Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung."

Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author www.Haberl-Peter.de

© 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH

ISBN 9783956170317

Inhalt

Cover

Titelseite

Impressum

U.S. Marshal Bill Logan Band 12 - Als Howard seine Wölfe schickte...

U.S. Marshal Bill Logan Band 12 - Als Howard seine Wölfe schickte...

Als Walt Benson, der Sheriff von Perryton, den 'Paradiesvogel Saloon' betrat, wusste jeder der Anwesenden, dass er wegen der vier Kerle erschien, die seit einer Viertelstunde die Theke belagerten.

Der Sheriff blieb zwei Schritte vor der Pendeltür stehen. Die Türflügel schwangen knarrend hinter ihm aus. Nach und nach wurde es still im Schankraum. Unheilvolle Spannung erfüllte die rauchgeschwängerte Luft.

Sekundenlang herrschte atemlose Stille, dann wurden Stühle gerückt. Füße scharrten über die Dielen. Ein Glas klirrte. Die Gäste flohen aus der Schussbahn zwischen Walt Benson und den Fremden.

Die Geräusche versanken in der knisternden Atmosphäre.

Ein Hauch von Gewalt und Tod zog durch den 'Paradiesvogel Saloon'...

"Ich sah dich mit deinem Anhang vor zwanzig Minuten in die Stadt kommen, Price Porter!", erklang das raue Organ Bensons. Es besaß den Klang zerspringenden Eises. "Und als ich dich sah, erinnerte ich mich daran, dass in meinem Schreibtischschub ein Steckbrief von dir liegt."

Der Sheriff hielt das Gewehr an der Hüfte im Anschlag. Seine Linke umkrampfte den Schaft. Der Zeigefinger der Rechten lag hart um den Abzug.

Bei den vier Kerlen an der Theke, die Front zu ihm eingenommen hatten, handelte es sich um zweibeinige Wölfe. Das war deutlich. Ihre Augen glitzerten kalt und gefährlich. In ihren stoppelbärtigen Gesichtern zuckte kein Muskel. Sie waren hager, hohlwangig und wirkten verwegen. Das Rudel verströmte etwas, das Walt Benson fast körperlich berührte. Es war etwas Unberechenbares, Raubtierhaftes - es war ein Strom von Unerbittlichkeit und gnadenloser Härte.

Benson spürte den Anprall dieser gefährlichen Strömung – aber er ignorierte ihn.

Price Porter nickte. Es war ein dunkelgesichtiger, pockennarbiger Bursche, der einen schon ziemlich zerschlissenen Staubmantel trug, über den er den Gurt aus schwarzem Büffelleder geschnallt hatte. Seine Lippen sprangen auseinander. "Es ist gut möglich, dass mein Steckbrief in deinem Schreibtisch liegt, Sternschlepper. Und nun fühlst du dich gefordert, wie?" Price Porter lachte rasselnd. Dann fügte er mit hohntriefender Stimme hinzu: "Natürlich, der Stern an deiner Weste verpflichtet dich, mich festzunehmen. Na schön, hier stehe ich. Walte deines Amtes."

Er hatte zuletzt mit einer bösen Leidenschaft im Tonfall gesprochen. Die Haltung, die er einnahm, war genauso herausfordernd wie seine Worte.

Tief an Price Porters linkem Oberschenkel steckte der langläufige Smith & Wesson im Holster. Der Knauf war aus hellem Holz und war ziemlich abgegriffen. Locker hing die Hand des Banditen neben dem Revolver. Der Blick seiner hellen Reptilienaugen hatte sich am Gesicht Walt Bensons verkrallt.

Auch die anderen Kerle hielten die Hände in der Nähe der Revolvergriffe. Jeder von ihnen zeigte die kalte Bereitschaft, zu ziehen und zu schießen. Der Stern an Bensons Brust nötigte ihnen nicht die Spur von Respekt ab. Wahrscheinlich stellte er für sie sogar eine Herausforderung dar...

Dennoch zeigten die Banditen Anspannung. Sie belauerten den Sheriff.

Walt Benson war ein ergrauter, erfahrener und furchtloser Mann. Perryton, die Stadt, in der er das Gesetz vertrat, lag mitten im Gebiet der Waycross Ranch. Verwalter dieser Ranch war Jim Howard. Er repräsentierte die Panhandle Cattle Company in diesem nördlichsten Teil des Panhandle.

Alle Versuche Howards, Benson auf die Seite der PCC zu ziehen, waren gescheitert. Walt Benson hatte den Ranchboss wiederholt abblitzen lassen. Er war nicht käuflich. Er sorgte für Recht und Ordnung getreu den Buchstaben des Gesetzes...

Das machte ihn unbequem.

Das Verhältnis stand vier zu eins. Ein tödliches Verhältnis zum Nachteil des Sheriffs, falls die Gewalt eskalierte.

Der Winchesterlauf pendelte von links nach rechts - wieder zurück. Benson bedrohte keinen der vier Strolche direkt. Doch jeder von ihnen musste davon ausgehen, dass ihn die erste Kugel des Sheriffs traf, sollte er es versuchen.

Das mahnte sie zur Vorsicht.

"Gewiss, Porter, um dich zu verhaften bin ich in den Saloon gekommen", erklärte der Sheriff unerschrocken. "Du wirst also vor mir her zum Jail gehen. Und zwar waffenlos und mit erhobenen Händen."

Die Mündung der Winchester deutete jetzt unmissverständlich und unverrückbar auf den steckbrieflich gesuchten Banditen. Jeder Zug im gestrafften Gesicht Walt Benson verriet den unumstößlichen Entschluss, seinem Willen Geltung zu verschaffen.

Ein zynisches Grinsen kerbte Price Porters Mundwinkel nach unten.

Der Sheriff ließ wieder seine Stimme erklingen: "Also, Porter, schnall ab, nimm die Hände hoch und geh langsam zur Tür. Falls du dich mit niederträchtigen Gedanken trägst, dann denk dran, dass auf deinem Steckbrief 'tot oder lebendig' steht."

"Du bist übergeschnappt, Sternschlepper", kam es heiser von Price Porter. "Wenn wir alle gleichzeitig zu den Revolvern greifen, pusten wir dich auf den Mond."

"Möglich, Porter. Aber du wirst davon nichts mehr haben. Denn du wirst tot sein. Und nun keine Debatten mehr. Mach deinen Gürtel auf, heb die Flossen und schwing die Hufe in Richtung Tür." Sein harter Blick glitt über die Kumpane Porters hinweg. "Und euch Kerlen rate ich, nichts zu versuchen. Die Zeit, eine Kugel aus dem Lauf zu jagen, habe ich immer. Und sie wird euren Kumpel Porter in die Hölle befördern."

Der Sheriff schien die Gefahr, in der er schwebte, noch immer nicht wahrnehmen zu wollen. Er verschloss ganz einfach die Augen davor. Das Gewehr in seinen Händen verlieh ihm möglicherweise ein hohes Maß an Sicherheit und die Überzeugung, dass es die Banditen nicht wagen würden, zu den Waffen zu greifen.

Price Porter zynisches Grinsen wirkte wie eingefroren in den zerklüfteten, von Lasterhaftigkeit geprägten Zügen. Langsam griff er zur Schließe des Patronengurtes. Seine Lippen waren zusammengepresst, in den Mundwinkeln hatte sich ein brutaler Zug festgesetzt.

"Du bist ein Narr, Sheriff", sagte der Bandit klirrend. "Ein hirnloser, dummer Narr. Glaubst du denn, wir wussten nicht, dass es in diesem Drecknest einen Burschen gibt, der einen Blechstern mit sich herumschleppt? Einer, der den Ruf hat, zur besonders aufrechten und geradlinigen Sorte zu gehören? Einer, der seine Nase zu sehr in Dinge steckt, aus denen er sie besser heraus halten sollte."

Ein böses Lachen quoll über die dünnen Lippen des Banditen.

Die Worte des Banditen klangen in dem Sheriff nach. Seine Augen verengten sich. Er begriff mit erschreckender Schärfe, dass diese Bande nicht von ungefähr nach Perryton gekommen war. Es sickerte in sein Gehirn. Sein Herz schlug schneller. Er spürte eine jähe Beklemmung.

Aber das war von seinen versteinerten Zügen nicht abzulesen.

In diesem Moment polterten schwere Schritte über den Vorbau. Sporen klirrten. Die Schwingtür wurde aufgestoßen.

Walt Benson, der Porter nicht aus den Augen gelassen hatte, drehte sich unwillkürlich halb herum. Er versteifte. Die Erkenntnis, dass sie ihm eine Falle gestellt hatten, überrollte ihn. Während die vier Kerle beim Tresen ihn köderten, warteten drei weitere irgendwo draußen auf ihren Einsatz.

Jetzt standen sie zwei Schritte vor der Tür. Das hämische Grinsen in den bärtigen Gesichtern erreichte die Augen nicht. Sie starrten Walt Benson kalt und mitleidlos an wie Raubtiere, die sich jeden Moment auf ihr Opfer stürzten.

Für einen Sekundenbruchteil gehörte den Banditen Bensons ganze Aufmerksamkeit. Und dieser Sekundenbruchteil reichte Price Porter und einem seiner Kumpane, um zu ziehen und zu schießen.

Benson spürte die Einschläge und begriff im letzten Augenblick seines Lebens, dass er einem billigen Trick zum Opfer gefallen war. Der Auftritt der Banditen in Perryton war eine abgekartete Sache...

Die Detonationen dröhnten in seinen Ohren. Mit dem letzten Aufflackern seiner Lebensgeister krümmte er den Finger. Die Winchester peitschte. Aber die Kugel zerhämmerte lediglich eine Flasche im Regal hinter dem Tresen und den Spiegel.

Walt Benson brach zusammen. Sein Denken riss. Eine bodenlose Finsternis verschlang ihn.

Die Schüsse waren verhallt. Pulverdampf zerflatterte. Der ätzende Geruch des verbrannten Pulvers machte sich breit. Aus den Mündungen der beiden Banditencolts kräuselten dünne Rauchfäden.

Ringsum herrschte Atemlosigkeit. Jeder der Anwesenden war Augenzeuge eines kaltblütigen Mordes geworden. Jeder stand im Banne dessen, was er erlebt hatte. Und so mancher begriff, dass der Sheriff in den Saloon gelockt worden war, um vor aller Augen ein Exempel zu statuieren...

Porter ließ den Sechsschüsser einmal um den Zeigefinger rotieren und stieß ihn ins Holster. Ohne jede Gemütsregung ging er zu der reglosen Gestalt am Boden und beugte sich über sie.

Benson war tot. Beide Kugeln waren ihm in die Brust gedrungen und hatten sein Herz zerfetzt. Mit einem Ruck riss Porter den Sheriffstern von der Weste des Toten. Er schob ihn in die Manteltasche.

Sporenklirrend waren die drei Kerle, die dem Sheriff in den 'Paradiesvogel Saloon' gefolgt waren, näher gekommen. Ohne jede Regung starrten sie auf den Ermordeten hinunter. "Er war wohl wirklich ein Narr", stieß einer von ihnen hervor.

"Wer soll uns jetzt noch hindern, dieser Stadt unseren Stempel aufzudrücken, Price", grinste ein anderer.

Die Männer der Stadt, die es hörten, zogen unwillkürlich die Köpfe zwischen die Schultern. Angst und Schrecken spiegelte sich in ihren Mienen. Nachdem Benson tot war, gab es niemand mehr, der sich dem Terror entgegenzustellen wagte...

*

Mein Partner Joe Hawk und ich waren zum Tierra Blanca Creek geritten, um Dave Sturgess und den letzten der Banditen, die mit ihm aus dem Gefängnis in Amarillos ausgebrochen waren, zu stellen.

Sturgess hatte das Gesetz lange genug mit Füßen getreten. Diesmal sollte uns der ehemalige Ranchboss der Tierra Blanca Ranch nicht mehr entkommen. Er war ein Mörder und Räuber. Seinetwegen hätten uns beinahe die Comanchen oben im Indianer-Territorium massakriert. Seinetwegen waren wir gezwungen, eine Reihe von Indianern zu töten.

In Amarillo war es zu einer blutigen Schießerei gekommen, weil Sturgess nach seinem Ausbruch zurückkehrte, um sich an Joe und mir blutig zu rächen. Bei dieser Gelegenheit entlarvten wir den Vertreter des Sheriffs von Amarillo als PCC-Mann. Mit seiner Unterstützung war Dave Sturgess und einer Hand voll weiterer Banditen die Flucht aus dem Gefängnis gelungen. Dass dabei ein Wärter erschossen worden war, hatte Link Cameron, der Deputy, billigend in Kauf genommen.

Als wir Link Cameron stellten, tötete ihn der Sheriff. Es wäre nicht nötig gewesen. Dennoch konnte sich Chris Tucker auf Notwehr berufen. Dass er seinen Vertreter kurzerhand erschoss, war für mich Anlass, eine Reihe von Gedanken anzustellen.

Am Ende meiner Gedanken stand der Verdacht, dass Chris Tucker ebenfalls ein PCC-Mann war. Um seine Haut zu retten, hatte er Link Cameron zum Schweigen gebracht. Für meine Vermutung gab es allerdings nicht den geringsten Beweis. Und so sprach ich auch nicht darüber...

Wir hatten das letzte aus unseren Pferden herausgeholt. Sturgess rechnete sicher nicht damit, dass wir ihn erwarteten. Einer seiner Banditen hatte uns mit dem letzten Atemzug Sturgess' Ziel verraten. Es war die Tierra Blanca Ranch. Dave Sturgess wollte sich das Geld aus dem Safe der Ranch holen, deren Boss er einmal war, und sich dann – so nahmen wir an -, nach Westen oder in den Süden, nach Mexiko, abzusetzen.

Jetzt warteten Joe und ich. Wir hatten zwischen den Hügeln unser Lager aufgeschlagen. Von einer der Anhöhen aus konnten wir sowohl das Terrain nach Norden und Nordosten wie auch die Ranch beobachten. Ob Amos Billinger von der Buffalo Lake Ranch, der die Tierra Blanca Ranch untergeordnet war, zwischenzeitlich einen neuen Ranchboss eingesetzt hatte, wussten wir nicht.

Der Himmel war bewölkt. Es war kühl. Wir waren uns sicher, Sturgess und seinen Komplizen überholt zu haben. Sie waren ahnungslos, dass wir ihr Ziel kannten. Und so ließen sie sich gewiss Zeit. Außerdem ritten sie sicherlich Umwege, um nicht erkannt zu werden.

Sturgess musste damit rechnen, dass zwischenzeitlich ein anderer Mann seine Stelle auf der Ranch einnahm. Und dieser neue Mann der PCC würde ihm das Geld, das im Tresor lag, nicht freiwillig aushändigen. Also würde er auch hier Gewalt anwenden müssen.

Soweit wollten Joe und ich es nicht kommen lassen.

Es ging auf den Abend zu, als Joe, der sich auf dem Hügel zwischen uns und der Ranch postiert hatte, zwei Reiter meldete.

Ich lief auf die Hügelkuppe.

Die beiden kamen aus nördlicher Richtung. Sie waren noch so weit entfernt, dass wir sie nur als kleine, schwarze Punkte ausmachen konnten. Immer wieder verschwanden sie hinter Anhöhen und in Bodenwellen.

"Sie kommen direkt auf uns zu", murmelte ich. "Beobachte du sie noch eine Weile, Joe. Ich mache unsere Pferde fertig."

"In Ordnung."

Ich lief in die Senke, zog die Sattelgurte straff und führte die beiden Tiere zum Fuß der Anhöhe, von der aus Joe die beiden Ankömmlinge beobachtete. Lose schlang ich die Leinen um den Ast eines Busches. Dann nahm ich die Winchester zur Hand und riegelte eine Patrone in den Lauf.

Die Düsternis nahm zu. Ferner Hufschlag sickerte unter der tiefhängenden Wolkendecke heran.

Joe kam den Abhang herunter. "In wenigen Minuten sind sie da." Auch er angelte sich das Gewehr und repetierte. "Beziehen wir Stellung."

Wir lösten die Leinen und zerrten die Pferde hinter uns her.

Ich erreichte eine Buschgruppe und ließ Blacky in ihrem Schutz zurück. Am Rand des Gestrüpps postierte ich mich.

Auf der anderen Seite der Hügellücke war Joe halb um die Anhöhe verschwunden. Auch er stellte sein Pferd zwischen einigen Büschen ab und ging in Deckung.

Der Hufschlag wurde deutlicher. Bald konnte ich das Klirren der Gebissketten vernehmen. Ein Pferd prustete. Eine raue Stimme rief etwas.

Noch verbarg der Hügel die beiden vor meinem Blick.

Dann erschienen die Reiter. Ihre Pferde liefen lockeren Trab. Sie ritten in die Senke, ohne nach links oder rechts zu blicken.

Es waren Dave Sturgess und sein Kumpan.

Ich war überzeugt davon, dass Sturgess entschlossen war, sich dieses Burschen zu entledigen, sobald er ihm geholfen hatte, sich das Geld von der Ranch zu holen.

Ohne das Geld kam Sturgess nicht weit. Auf ihrem Weg nach Norden hatte die Bande in Dumas die Bank ausgeraubt und den Clerk erschossen. Die 12000 Dollar Beute jagten wir den Schuften wieder ab. Sturgess war mittellos. Ohne die nötige Barschaft hatte er kaum eine Chance, seine Spur zu verwischen.

Ich hob das Gewehr an die Schulter, zielte kurz und drückte ab. Der Schuss röhrte aus dem Lauf. Sofort lud ich nach. Vor den Hufen der Pferde spitzte Erdreich. Die Tiere scheuten und stiegen. Die Banditen hatten Mühe, sich in den Sätteln zu behaupten.

Sturgess gelang es zuerst, sein Tier zu bändigen. Er griff nach dem Gewehr.

Bei Joe und mir knallte es fast gleichzeitig. Die Geschosse pfiffen über die Köpfe der Banditen hinweg.

Sturgess erstarrte.

Das Pferd seines Komplizen vollführte wahre Bocksprünge. Fluchend riss er an den Zügeln. Tief schnitt die Gebissstange ins Maul des Tieres. Schrilles Wiehern übertönte alle anderen Geräusche.

Ich trat vor die Büsche. Joe Gestalt zeigte sich auf der anderen Seite. Sturgess streifte seine Verblüffung ab. Ansatzlos drosch er seinem Pferd die Sporen in die Seiten. Gleichzeitig ließ er die Zügel schießen. Das Tier streckte sich und verfiel aus dem Stand in stiebenden Galopp.

Der Bandit bekam seinen Colt frei. Er feuerte auf mich. Aber die Entfernung war viel zu weit für einen Schuss mit dem Revolver. Wenn die Kugeln soweit geflogen wären, hätte ich sie wohl mit dem Hut auffangen können.

Der andere Bandit hatte sein Pferd wieder einigermaßen unter Kontrolle. Er bearbeitete die Flanken des Tieres mit den Sporen und stob hinter Sturgess her. Die Hufe ihrer Pferde schienen kaum noch den Boden zu berühren.

Joes Winchester krachte.

Ich war schon auf dem Weg zu Blacky. Mit einem Griff löste ich die Leine, mit der Linken griff ich nach dem Sattelhorn. "Lauf!"

Das Pferd streckte sich. Ich stieß mich ab. Der Schwung warf mich in den Sattel.