Über Grenzen hinweg - Robert Barr - E-Book

Über Grenzen hinweg E-Book

Robert Barr

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Beschreibung

Der vorliegende Roman erzählt von William Brenton. Er wurde mit Morphium ermordet und will nun seinen eigenen Mord aufklären, und zwar als Geist. Dies ist zunehmend schwieriger, da er von der Geisterwelt keinen Kontakt in die Menschenwelt aufnehmen kann. Nichts desto trotz lässt er nichts unversucht, um herauszufinden, wer von seinem Tod provietiert.

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Seitenzahl: 142

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Herausgeber

Erik Schreiber

Übersinnliche Detektive 8

Robert Barr

Über Grenzen hinweg

Saphir im Stahl

Übersinnliche Detektive 8

Robert Barr - From Whose Bourne (1896)

e-book 198

Erscheinungstermin: 01.12.2023

© Verlag Saphir im Stahl

Erik Schreiber

An der Laut 14

64404 Bickenbach

[email protected]

www.saphir-im-stahl.de

Titelbild: Wired Tales (1923)

Lektorat: Peter Heller

Vertrieb: neobooks

Herausgeber

Erik Schreiber

Übersinnliche Detektive 8

Robert Barr

Über Grenzen hinweg

Saphir im Stahl

Kapitel 1

„Meine Liebe“, sagte William Brenton zu seiner Frau, „denkst du, ich werde vermisst, wenn ich mich ein wenig nach oben zurückziehe? Ich fühle mich absolut nicht wohl.“

„Oh, das tut mir so leid, Will“, antwortete Alice mit besorgtem Blick, „Ich werde ihnen sagen, dass du unpässlich bist.“

„Nein, tu das nicht“, war die Antwort, „sie vergnügen sich und ich nehme an, der Tanz wird bald beginnen. Also denke ich nicht, dass sie mich vermissen. Wenn ich mich besser fühle, werde ich in ein oder zwei Stunden wieder unten sein. Wenn nicht, werde ich zu Bett gehen. Nein, Liebes, mach dir keinen Sorgen, sondern vergnüge dich mit den anderen.“

William Brenton ging leise nach oben auf sein Zimmer und setzte sich im Dunkeln in einen Schaukelstuhl. Als er sich dort nach ein paar Minuten nicht besser fühlte, zog er sich langsam aus und ging ins Bett. Entfernte Echos von Gelächter und Gesang erreichten ihn. Schließlich spielte die Musik auf und er fühlte, mehr als dass er es hörte, das Pulsieren der tanzenden Füße. Einmal, als die Musik eine kurze Pause machte, kam Alice auf Zehenspitzen ins Zimmer und sagte mit leiser Stimme:

„Wie fühlst du dich, Will? Etwas besser?“

„Ein wenig“, antwortete er benommen. „Mach dir keine Sorgen um mich. Ich werde bald einschlafen und am Morgen ist dann wieder alles in Ordnung. Gute Nacht.“

Er hörte noch wie in einer Art Traum die Musik, den Tanz, das Gelächter, und nach und nach kam die Benommenheit, die schließlich in Traum überging, die seltsamste und lebhafteste Vision, die er je erfahren hatte. Es schien ihm, er säße wieder in dem Schaukelstuhl neben dem Bett. Obwohl er wusste, dass der Raum dunkel war, hatte er keine Schwierigkeiten, alles genau zu erkennen. Er hörte, nun ziemlich klar, die Musik und das Tanzen von unten, aber was seinem Traum eine unheimliche Bedeutung gab, war der Anblick von seiner eigenen Person auf dem Bett. Die Augen waren halb geöffnet und das Gesicht war verzerrt und starr. Die Farbe des Gesichts war der weiße, gräuliche Ton des Todes.

„Das ist ein Alptraum“, sagte Brenton zu sich selbst. „Ich sollte versuchen, mich selbst aufzuwecken.“ Aber er schien machtlos, dies zu tun. Er saß dort und schaute auf seinen eigenen Körper, während die Nacht fortschritt. Einmal stand er auf und trat an die Bettkante. Er schien sie erreicht zu haben, in dem er sich einfach dorthin wünschte, und er fuhr mit der Hand über das Gesicht. Aber es gab kein Gefühl der Berührung für ihn. Er hoffte, seine Frau würde kommen und ihm aus seiner angsterfüllten Version eines Traumes holen, und während er dies wünschte, fand er sich selbst an ihrer Seite wieder, inmitten des Gewühls im unteren Geschoss, wo sich nun herzlich verabschiedet wurde. Brenton versuchte, mit seiner Frau zusprechen, doch obwohl er sich bewusst war, dass er sprach, schien sie ihn nicht zu hören oder überhaupt zu wissen, dass er dort war.

Die Party fand am Heiligen Abend statt und es war jetzt zwei Uhr am Morgen, die sich verabschiedenden Gäste wünschten Mrs. Brenton Frohe Weihnachten. Endlich schloss sich die Tür hinter dem letzten Nachtschwärmer und Mrs. Brenton blieb noch ein wenig, um den schläfrigen Bediensteten noch ein paar Anweisungen zu geben. Dann drehte sie sich mit einem müden Seufzer um und ging nach oben, Brenton ging neben ihr her, bis sie zu dem verdunkelten Raum kamen, welchen sie auf Zehenspitzen betrat.

„Jetzt“, sagte Brenton zu sich selbst, „wird sie mich aus diesem entsetzlichen Traum aufwecken.“ Es war nicht, dass irgendetwas Bedrohliches in dem Traum selbst lag, aber die Klarheit, mit der er alles sah, und die Tatsache, dass sein Verstand hellwach war, verschafften ihm ein Unbehagen und er empfand es als unmöglich, es abzuschütteln.

In dem schwachen Licht aus dem Flur begann seine Frau sich zurückzuziehen. Brenton durchfuhr der schreckliche Gedanke, dass sie dachte, er würde fest schlafen und sie bedacht war, ich nicht aufzuwecken – denn natürlich konnte sie nicht wissen, in was für einem Alptraum er sich empfand. Also versuchte er noch einmal, mit ihr zu kommunizieren. Er sprach ihren Namen wieder und wieder aus, aber sie fuhr ruhig mit ihren Vorbereitungen für die Nacht fort. Zuletzt kroch sie in die andere Seite des Bettes und in wenigen Minuten war sie eingeschlafen. Einmal mehr bemühte sich Brenton, aufzuwachen, aber ohne Erfolg. Er hörte die Uhr drei schlagen, und dann vier, und dann fünf, aber es gab keine offensichtliche Veränderung in seinem Traum. Er fürchtete, dass er in einer Trance war, aus der er vielleicht nicht erwachen würde, bevor es zu spät war. Graues Tageslicht begann, das Fenster zu erhellen und er bemerkte, dass draußen leise Schnee fiel, die Flocken schlugen geräuschlos gegen die Scheibe. An diesem Morgen schliefen alle lang, aber schließlich hörte er, wie unten das Frühstück vorbereitet wurde – das leise Geschepper von Porzellan auf dem Tisch, das Rasseln des Grills. Und als an diese Dinge dachte, fand er sich selbst im Esszimmer wieder und sah das zierliche zurechtgemachte Hausmädchen, die immer noch hier und da gähnte, wie sie die Teller auf ihre Plätze stellte. Er ging wieder nach oben und beobachte das schlafende Gesicht seiner Frau. Einmal hob sie die Hand über ihren Kopf und er dachte, sie würde wach werden. Endlich öffnete sie ihre Augen und sie starrte für eine Weile an die Decke, anscheinen in dem Versuch, die Ereignisse des vorigen Tages zu rekapitulieren.

„Will“, sagte sie schläfrig, „schläfst du noch?“

Es gab keine Antwort von der steifen Gestalt auf der anderen Bettseite. Nach ein paar Minuten legte sie vorsichtig ihre Hand auf das Gesicht des Schlafenden. Als sie das tat, zeigten ihre erschrockenen Augen, dass sie einen Schock erlitten hatte. Augenblicklich saß sie aufrecht im Bett und schaute für einen kurzen Moment auf das Gesicht des Schlafenden neben ihr. Dann, mit einem Schrei, der die Stille des Raumes durchschnitt, sprang sie auf.

„Will! Will!“ schrie sie, „sprich mit mir! Was ist los mit dir? Oh mein Gott! Mein Gott!“ schrie sie und taumelte vom Bett zurück. Dann, mit Schrei über Schrei, rannte sie blindlings durch den Flur zur Treppe und dort stürzte sie ohnmächtig zu Boden.

Kapitel 2

William Brenton kniete neben der gestürzten Lady nieder und versuchte, sie zu beschwichtigen und zu trösten, aber es war offensichtlich, dass sie ohne Bewusstsein war.

„Das ist sinnlos“, sagte eine Stimme an seiner Seite.

Brenton schaute plötzlich auf und sah neben sich einen Fremden stehen. Er fragte sich für einen Moment, wie dieser hergelangt war, aber da er allerdings immer noch dachte, es sei ein Traum, sagte er: „Was ist sinnlos? Sie ist nicht tot.“

„Nein“, antwortete der Fremde, „aber Sie sind es.“

„Ich bin was?“, schrie Brenton.

„Sie sind, was die materielle Welt tot nennt, allerdings in Wirklichkeit haben Sie gerade erst begonnen zu leben.“

„Und wer sind Sie?“, fragte Brenton. „Und wie sind Sie hierhergekommen?“

Der andere lächelte.

„Wie sind Sie hierhergekommen?“, sagte er, Brentons Worte wiederholend.

„Ich? Aber warum, das ist mein eigenes Haus?“

„War, meinen Sie.“

„Ich meine, es ist. Ich bin in meinem eigenen Haus. Diese Lady ist meine Frau.“

„War“, sagte der andere.

„Ich verstehe Sie nicht“, schrie Brenton sehr verärgert. „Aber auf jeden Fall sind Ihre Gegenwart und Ihre Bemerkungen hier nicht angebracht.“

„Mein lieber Sir“, sagte der andere, „ich würde mich sehr freuen, Ihnen zu helfen und Ihnen alles zu erklären, was Sie über Ihren neuen Zustand zu wissen wünschen. Sie sind jetzt befreit von den Einschränkungen Ihres Körpers. Sie haben schon eine Erfahrung mit den zusätzlichen Kräften gemacht, die die Erlösung Ihnen verliehen hat. Ich befürchte, Sie haben auch eine leise Ahnung von der Tatsache bekommen, dass der spirituelle Zustand seine Grenzen hat. Wenn Sie mit jenen zu kommunizieren wünschen, die Sie hinterlassen haben, würde ich stark raten, den Versuch zu verschieben und diesen Ort zu verlassen, wo Sie nur Schmerz und Angst erfahren werden. Kommen Sie mit mir und lernen Sie etwas über Ihre veränderten Umstände.“

„Ich bin in einem Traum“, sagte Brenton, „und Sie sind ein Teil davon. Ich ging letzte Nacht schlafen und ich träume noch. Dies ist ein Alptraum und er bald vorbei sein.“

„Sie sagen das nur“, sagte der andere, „um sich selbst zu überzeugen. Es wird Ihnen nun offensichtlich, dass dies kein Traum ist. Wenn Träume existieren, war es ein Traum, den Sie verlassen haben, aber jetzt sind Sie aufgewacht. Wenn Sie wirklich denken, es sei ein Traum, dann tun Sie, was ich Ihnen sage – kommen Sie mit mir und verlassen Sie ihn, denn Sie müssen zugeben, dass dieser Teil des Traumes zumindest sehr unangenehm ist.“

„Er ist nicht sehr angenehm“, stimmte Brenton zu. Während er sprach, kamen die verwirrten Bediensteten die Treppe hinaufgeeilt, hoben ihre gestürzte Herrin auf und legten sie auf ein Sofa. Sie rieben ihre Hände und schütteten ihr Wasser ins Gesicht. Sie öffnete ihre Augen und schloss sie dann wieder mit Erschauern.

„Sarah“, rief sie, „ich habe geträumt, oder ist unser Master tot?“

Die beiden Mädchen wurden dabei blass und die ältere von ihnen ging tapfer in den Raum, den ihre Herrin gerade verlassen hatte. Sie war offensichtlich eine junge Frau, die sich selbst gut unter Kontrolle hatte, aber sie kaum schluchzend und mit der Schürze ihre Augen tupfend heraus.

„Kommen Sie, kommen Sie“, sagte der Mann, der neben Brenton stand, „haben Sie noch nicht genug gehabt? Kommen Sie mit mir. Sie können zu diesem Haus zurückkehren, wenn Sie möchten“, und zusammen gingen Sie aus dem Zimmer in die knackige Luft des Weihnachtsmorgens. Aber obwohl Brenton wusste, dass es kalt sein musste, fühlte er weder Kälte noch Wärme.

„Es gibt einige von uns“, sagte der Fremde zu Brenton, „die es übernehmen, an einem Krankenbett zu wachen, wenn ein Mann dabei ist zu sterben, und wenn seine Seele seinen Körper verlässt, sind wir da, um es zu erklären oder zu trösten oder Beistand zu leisten. Ihr Tod war so plötzlich, dass wir keine Vorwarnung hatten. Vor letzter Nacht hatten Sie sich nicht krank gefühlt, oder?“

„Nein“, antwortete Breton. „Ich fühlte mich völlig wohl bis nach dem Essen gestern Abend.“

„Haben Sie ihre Angelegenheiten einigermaßen geregelt hinterlassen?“

„Ja“, sagte Brenton während er sich versuchte zu erinnern. „Ich denke, sie werden alles ordentlich vorfinden.“

„Erzählen Sie mir ein wenig von Ihrer Geschichte, wenn es Ihnen nichts ausmacht“, bat der andere, „es wird mir bei dem Versuch helfen, Sie in die neue Ordnung der Dinge hier einzuführen.“

„Nun“, antwortete Brenton und er wunderte sich über sich selbst, dass er sich so schnell mit der Behauptung des anderen abfand, dass er ein toter Mann sei. „Ich lebe, wie sie es auf der Erde nennen, in guten Verhältnissen. Mein Anwesen sollte rund 100,000 Dollar wert sein. Ich hatte eine Lebensversicherung für 75,000 Dollar, und wenn sie ausbezahlt wird, sollte sie meiner Frau nicht weniger als ein paar hundert Tausend bringen:“

„Wie lange waren Sie verheiratet?“, fragte der andere.

„Nur etwa sechs Monate. Wir heirateten letzten Juli und gingen auf eine Auslandsreise. Wir haben in Geheimen geheiratet und reisten fast augenblicklich danach ab. So dachten wir nach unserer Rückkehr, es wäre keine schlechte Idee, ein Weihnachtsessen zu machen und einige von unseren Freunden einzuladen. Das“, sagte er, für einen Moment zögernd, „war letzte Nacht. Kurz nach dem Dinner begann ich mich krank zu fühlen und ging nach oben, um mich für eine Weile auszuruhen. Und wenn das was Sie sagen, wahr ist, ist das Erste, an das ich mich erinnere, dass ich mich selbst tot aufgefunden habe.“

„Lebend“, korrigierte der andere.

„Nun, lebend, obwohl ich mich momentan mehr zu der Welt gehörig fühle, die ich verlassen habe als zu der Welt, in der ich zu sein scheine. Ich muss zugeben, obwohl sie ein sehr glaubwürdig klingender Gentleman sind, dass ich jeden Moment erwarte, aufzuwachen und herauszufinden, dass dies einer der schrecklichsten Alpträume ist, die ich je das Pech hatte zu erfahren.“

Der andere lächelte.

„Die Gefahr, dass Sie aufwachen, wie Sie es nennen, ist äußerst gering. Nun, ich möchte Ihnen von dem größten Problem erzählen, die wir mit den Leuten haben, wenn Sie zum ersten Mal in das Seelen-Land kommen, und das ist Sie zu überzeugen, die Welt, die Sie verlassen haben, vollkommen zu vergessen. Männer, deren Familien in armen Verhältnissen leben, oder Männer, deren Angelegenheiten nicht geregelt sind, finden es sehr schwierig, dem Versuch zu widerstehen, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Sie haben das Gefühl, dass sie diejenigen, die sie zurückgelassen haben, beruhigen oder trösten könnten, und es dauert oft sehr lange, bis sie überzeugt sind, dass ihre Bemühungen völlig vergeblich sind, und ebenso sehr quälend für sie selbst.“

„Gibt es dann“, fragte Brenton, „keinerlei Kommunikation zwischen dieser Welt und jener, die ich aufgegeben habe?“

Der andere wartete einen Moment, bevor er antwortete.

„Ich will nicht sagen“, antwortete er, „dass es keine Kommunikation zwischen einer Welt und der anderen gibt. Aber die Kommunikation, die existiert, ist so dünn und unbefriedigend, dass wenn Sie vernünftig sind, Sie Dinge mit den Augen derjenigen sehen, die viel mehr Erfahrung in dieser Welt haben als Sie. Natürlich können Sie so oft Sie wollen dorthin zurückgehen. Es wird keine Einmischung oder Hindernis geben. Aber wenn Sie sehen, dass die Dinge falsch laufen, wenn Sie sehen, dass jemand dabei ist, einen Fehler zu begehen, ist es entsetzlich, hilflos dort zu stehen, unfähig auf diese Einfluss zu nehmen, die man liebt, oder auf den Irrtum hinzuweisen und sie zu überzeugen Ihre klarere Sicht es als solchen sieht. Natürlich verstehe ich, dass es sehr schwierig für einen frisch verheirateten Mann sein muss, diejenige, die ihn geliebt hat und die er geliebt hat, vollkommen aufzugeben. Aber ich versichere Ihnen, dass wenn Sie dem Leben einer, die so jung und hübsch ist wie ihre Frau, werden Sie auf jemanden stoßen, der ihr den Beistand liefert, den Sie nicht mehr geben können. Eine solche Mission wird Sie zur Kirche führen, wo sie mit ihrem zweiten Mann verheiratet wird. Ich bedaure zu sagen, dass sogar die unerschütterlichsten Seelen aufgewühlt werden, wenn so etwas passiert. Die weisen Männer sind die, die verstehen und anerkennen, dass sie sich in einer völlig neuen Welt befinden, mit neuen Kräften und neuen Grenzen, und die sich selbst von Anfang an entsprechend beherrschen wie es später sicherlich auch tun werden.“

„Mein geehrter Sir“, sagte Brenton etwas beleidigt, „wenn das, was Sie sagen, wahr ist, und ich wirklich tot bin ...“

„Am Leben“, korrigierte der andere.

„Nun, dann eben am Leben. Ich kann Ihnen sagen, dass das Herz meiner Frau gebrochen ist. Sie wird nie wieder heiraten.“

„Das ist natürlich eine Sache, über die Sie sehr viel mehr wissen als ich. Ich rate Ihnen umso mehr, sie niemals wieder aufzusuchen. Es ist unmöglich für Sie, Trost zu spenden, und der Anblick ihrer Trauer und ihres Leids wird nur in Ihrem eigenen Unglücklichsein enden. Daher nehmen Sie meinen Rat an. Ich habe ihn sehr oft gegeben, und ich versichere Ihnen, diejenigen, die ihn nicht angenommen hatten, bereuten es im Nachhinein. Halten Sie sich von allem fern, was mit ihrem vorherigen Leben zu tun hat.“

Brenton war für eine Weile still, schließlich sagte er: „Ich nehme an, ihr Rat ist gut gemeint. Aber wenn die Dinge so liegen, wie Sie behaupten, dann werde ich auch sagen, zuerst wie zuletzt, dass ich nicht vorhabe, ihn anzunehmen.“

„Nun gut“, sagte der andere, „es ist eine Erfahrung, die viele bevorzugen, selbst zu machen.“

„Haben Sie Namen in diesem Seelen-Land?“, fragte Brenton offensichtlich froh, das Thema zu wechseln.

„Ja“, war die Antwort, „wir sind unter dem Namen bekannt, den wir in der Vorschule benutzt haben. Mein Name ist Ferris.“

„Und wenn ich Sie hier finden möchte, wie stelle ich das an?“

„Der Wunsch ist ausreichend“, antwortete Ferris. „Sie wünschen sich einfach, bei mir zu sein, und Sie sind bei mir.“

„Gute Güte!“, rief Brenton, „Fortbewegung ist so einfach?“

„Fortbewegung ist sehr leicht. Ich denke nicht, dass es etwas Leichteres als das gibt, und ich denke nicht, dass man an dieser Sache noch etwas verbessern könnte.“

„Gibt es hier denn Sachen, von denen Sie denken, dass sie verbessert werden könnten?“

„Darüber darf ich nicht reden. Vielleicht werden Sie in der Lage sein, ihre eigene Meinung dazu zu haben, wenn Sie hier etwas länger gelebt haben.“

„Alles zusammengefasst“, sagte Brenton, „denken Sie, dass das Seelen-Land besser ist als die Welt, die wir verlassen haben?“