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Bestsellerautor Daniel Kehlmann ist auch ein leidenschaftlicher Kinogänger, der Arthouse-Filme ebenso anschaut wie Blockbuster. Das E-Book versammelt seine wichtigsten Texte über Filme, Kritiken von «Der Terminator» mit Arnold Schwarzenegger und «Der Antichrist» von Lars von Trier, Essays über Jim Jarmusch und Wolfgang Becker. In einem abschließenden, für dieses Buch geführten Gespräch erläutert Daniel Kehlmann sein Verhältnis zum Film.
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Seitenzahl: 43
Veröffentlichungsjahr: 2016
Daniel Kehlmann
Herausgegeben von Michael Töteberg
Bestsellerautor Daniel Kehlmann ist auch ein leidenschaftlicher Kinogänger, der Arthouse-Filme ebenso anschaut wie Blockbuster. Das E-Book versammelt seine wichtigsten Texte über Filme, Kritiken von «Der Terminator» mit Arnold Schwarzenegger und «Der Antichrist» von Lars von Trier, Essays über Jim Jarmusch und Wolfgang Becker.
In einem abschließenden, für dieses Buch geführten Gespräch erläutert Daniel Kehlmann sein Verhältnis zum Film.
Daniel Kehlmann, geboren 1975 in München, gehört seit seinem Weltbestseller «Die Vermessung der Welt» (2005) zu den meistgelesenen deutschsprachigen Autoren. Er lebt in Berlin.
Originalausgabe
Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, September 2016
Copyright © 2016 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Umschlaggestaltung Anzinger und Rasp, München
Satz Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin
ISBN 978-3-644-00004-9
Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation
Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp
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Über «Ghost Dog»
Ein Kunstwerk kann seine Zeit nicht verlassen. Auch die Verleugnung der Gegenwart ist ein Bezug zu ihr, der gleiche Text geschrieben zu zwei unterschiedlichen Momenten wäre nicht derselbe: Nirgendwo ist das besser dargestellt als in Borges’ Geschichte von Pierre Menard, dem zeitgenössischen Autor, der Wort für Wort den Don Quixote nachschreibt und damit ein völlig neues Werk schafft. Der Künstler ist zu seiner Gegenwart verurteilt und Rimbauds Ausruf, man müsse absolut modern sein, letztlich eine Tautologie. Denn was bleibt uns anderes übrig? «It is said that what is called ‹the spirit of an age› is something to which one cannot return. That this spirit gradually dissipates is due to the world’s coming to an end. For this reason, although one would like to change today’s world back to the spirit of one hundred years or more ago, it cannot be done. Thus it is important to make the best out of every generation.» Dieses Zitat aus dem Lehrbuch der Samurai ist, wenn es gegen Ende von Jim Jarmuschs Ghost Dog – jenem Film aus dem Jahr 1999, der mit seltener Klugheit die Frage stellt, inwiefern eine Entscheidung gegen die eigene Gegenwart möglich ist – als Schrifttafel auftaucht, natürlich ebenso wenig antik wie Pierre Menards Beschreibung vom Kampf des Ritters gegen die Windmühlen.
Ghost Dog (Forest Whitaker in seiner besten Rolle) ist ein schwarzer Profikiller, der sich entschlossen hat, nach dem Kodex der Samurai zu leben, ein zweiter Don Quixote, den allerdings vom ersten unterscheidet, dass sein System tragfähig und seine Beherrschung der Situationen vollkommen scheint. Er arbeitet für den Mafioso Louie (John Tormey), der ihm, so glaubt er, einst das Leben gerettet hat. In Louies Auftrag erschießt er einen verbündeten Gangster, woraufhin die Mafia Ghost Dog zum Abschuss freigibt. Wie das Hagakure es vorschreibt, geht Ghost Dog in die Offensive und vernichtet ganz auf sich gestellt zwei Mafiafamilien. Nicht töten allerdings kann er, seinem Kodex getreu, den Mann, dem er Loyalität geschworen hat. Also nimmt er das Magazin aus seiner Waffe und lässt sich von Louie erschießen: Besser, der Gefolgsmann stirbt als sein Herr. Eine simple Handlung. Kaum beschreibbar aber, welche Fülle an Witz, Intelligenz und filmischer Schönheit Jarmusch ihr abgewinnt.
Ghost Dog
