Ubiquinol: die aktive Form von Coenzym Q10 - Anne-Katrin Pflästerer - E-Book

Ubiquinol: die aktive Form von Coenzym Q10 E-Book

Anne-Katrin Pflästerer

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Beschreibung

Ubiquinol ist die aktive Form von Coenzym Q10 und ein unverzichtbarer Mikronährstoff. Als starkes Antioxidans und wichtiger Player bei der zellulären Energiegewinnung ist Ubiquinol an vielen Prozessen beteiligt. Ob es um Herzgesundheit, Energie und mentale Fitness, Longevity, neurodegenerative Erkrankungen, Fruchtbarkeit, Migräne, Erschöpfung, Hautgesundheit und viele andere Themen geht: Ubiquinol spielt oft eine Schlüsselrolle. Ein Mangel an diesem Vitaminoid kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen. Die körpereigene Ubiquinol-Produktion sinkt schon etwa ab dem 40. Lebensjahr deutlich. Gleichzeitig sorgen Stress, intensives Training, chronische Erkrankungen oder auch die Einnahme von Statinen für einen stark erhöhten Bedarf. Dieses Buch informiert über die Rolle von Ubiquinol und Coenzym Q10 im menschlichen Körper. Es richtet sich an Fachleute, bietet aber auch interessierten Laien gut verständliche Einblicke.

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Seitenzahl: 183

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Anne-Katrin Pflästerer – Autorin

Die Verfasserin dieses Buchs ist als Fachautorin, Texterin und Übersetzerin tätig. Sie ist spezialisiert auf Themen rund um Nahrungsergänzung, Ernährung, Lebensmittel und Lebensmittelproduktion.

Dr. rer. nat. Charlotte Pfeilschifter – wissenschaftliche Beratung und Lektorat

Dr. Charlotte Pfeilschifter studierte Ernährungswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen und promovierte im Fachbereich Molekulare Ernährungswissenschaft mit einer Dissertation zu den Polyphenolen Quercetin und Resveratrol in einem Alzheimer-Modell. Sie verfügt über umfangreiches Wissen zu Mikronährstoffen und bewertet deren Wirkung aus biochemischer und ernährungswissenschaftlicher Perspektive, insbesondere im Hinblick auf deren präventives und therapeutisches Potenzial für die Gesundheit. Als gefragte Referentin bei Kongressen und Symposien vermittelt Dr. Charlotte Pfeilschifter aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort: Ubiquinol – der unverzichtbare Mikronährstoff

Ein Leben in Gesundheit und Wohlbefinden

Gesunde Zellen, gesunder Körper

So kommt Ubiquinol in unsere Zellen, so entsteht ein Mangel.

Nahrungsergänzung mit Ubiquinol: Fragen aus der Praxis

Ubiquinol – Perspektiven aus Forschung und Praxis.

Mitochondrien: Die „Kraftwerke der Zellen“

Energiemangel und Erschöpfung.

Das „Herzvitamin“ Ubiquinol

Das Immunsystem – unsere unsichtbare Rüstung

Mentale Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit und Stress

Healthy-Aging und Longevity – diese Rolle spielt Ubiquinol

Gezielter Zellschutz für gesunde und strahlende Haut

Gesund im Mund – Parodontose und Paradontitis

Kinderwunsch und Fruchtbarkeit

Heiße Zeiten – gut durch die Menopause

Ubiquinol als Supplement bei komplexen Gesundheitslagen

Diabetes.

Morbus Alzheimer und Demenz

Morbus Parkinson

Fibromyalgie

Rheumatische Erkrankungen.

Nierenerkrankungen

Lungenerkrankungen und Post-COVID

Hashimoto

Autismus

Ubiquinol im Sport.

Forschung

Coenzym Q10- und Ubiquinol-Forschung im Rückspiegel.

Studienübersicht zu Coenzym Q10 und Ubiquinol

Vorwort: Ubiquinol – der unverzichtbare Mikronährstoff

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns, dass Sie sich näher mit dem faszinierenden Mikronährstoff Ubiquinol befassen wollen. Ganz gleich, ob Sie im medizinischen oder therapeutischen Bereich tätig sind, ob Sie Sportler beraten oder Menschen beim Älterwerden begleiten – oder ob Sie selbst den Wunsch nach mehr Energie und Leistungsfähigkeit haben oder von einem der vielen Krankheitsbilder betroffen sind, bei denen das Antioxidans unterstützen kann: Dieser vitaminähnliche Stoff spielt in unserem Körper eine entscheidende Rolle und kann sich auf so viele Bereiche positiv auswirken, dass es ein ganzes Buch braucht, um alle Themen zu beleuchten.

Vielleicht haben Sie schon von Ubiquinol gehört, vielleicht kennen Sie bislang nur die „inaktive“ Form Coenzym Q10. Wir wollen mit diesem Buch aufzeigen, weshalb Ubiquinol unverzichtbar ist und wie dieser Mikronährstoff zu Gesundheit und Wohlbefinden beitragen kann. Bekannt wurde Ubiquinol als das „Herzvitamin“, doch eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien belegt mittlerweile eindrücklich, dass es kaum eine Symptomatik gibt, die nicht mit Zellgesundheit und mitochondrialer Energieproduktion in Verbindung steht.

Das Wichtigste also in Kürze: Ubiquinol ist eine lebenswichtige Substanz, die in fast jeder Zelle unseres Körpers vorkommt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Energieproduktion in unseren Zellen zu unterstützen. Ohne eine ausreichende Menge an Ubiquinol ist unsere Energieproduktion beeinträchtigt, was sich negativ auf alle Aspekte unseres Wohlbefindens und unserer Gesundheit auswirken kann.

Sie erfahren, wie Sie Ihre Ubiquinol-Zufuhr steigern können, welche Lebensmittel reich an diesem Nährstoff sind, und wie Sie von seinen erstaunlichen gesundheitlichen Vorteilen profitieren können. Außerdem beantworten wir viele Fragen, die in der Praxis häufig gestellt werden.

Im hinteren Teil des Buchs haben wir interessante Informationen zur Ubiquinol- und Coenzym Q10-Forschung sowie eine Vielzahl von Studien zusammengestellt, die die wissenschaftliche Grundlage bilden. Für Leser, die nur einzelne Kapitel lesen wollen, haben wir die wichtigsten Aspekte ganz bewusst wiederholt. Auf das Gendern verzichten wir zugunsten des Leseflusses.

Wir hoffen, dass Sie dieses Buch ebenso informativ wie inspirierend finden werden und wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und Entdecken!

Anne-Katrin Pflästerer

Dr. Charlotte Pfeilschifter

Ein Leben in Gesundheit und Wohlbefinden

Unsere Gesundheit ist das kostbarste Gut. „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“, sagt der Volksmund. Gleich danach kommen Wohlbefinden sowie körperliche und mentale Energie. Egal, ob wir uns in der Rush-Hour des Lebens befinden oder vorausschauend für eine hohe Lebensqualität auch im Alter sorgen möchten: In unserer komplexen Welt stehen wir vor vielfältigen Herausforderungen. Diese können wir jedoch nur bewältigen, wenn wir über ausreichend Energie verfügen und körperlich sowie geistig leistungsfähig sind. Die vielfältigen Belastungen des Alltags, ganz gleich ob beruflicher oder familiärer Natur, erfordern ein stabiles körperliches und mentales Wohlbefinden. Denn die Fähigkeit, für unsere Familien zu sorgen und dem Arbeitsleben gerecht zu werden, hängt eng mit unserer Gesundheit und mit unserem Energielevel zusammen.

Es ist nie zu spät

Auch jenseits unserer Verpflichtungen wünschen wir uns ein erfülltes Leben, in dem wir unsere Zeit unbeschwert genießen können – dazu gehört für viele auch, ihre sportlichen Ambitionen zu verfolgen. Gesundheit und Wohlbefinden ruhen auf vielen Säulen. Die optimale Versorgung unseres Körpers mit allen notwendigen Nährstoffen gehört genauso zu einem gesunden Lebensstil wie Achtsamkeit, körperliche Betätigung und gute soziale Kontakte. Das gilt bereits für junge Menschen, und wird, je älter wir werden, immer wichtiger. Wir alle wollen in Balance leben und gesund älter werden. Glücklicherweise sind immer mehr Menschen gut informiert und bereit, frühzeitig die Weichen dafür zu stellen. Doch selbst, wenn wir bereits erste Warnsignale unseres Körpers vernehmen, müde oder erschöpft sind: Es ist nie zu spät, gegenzusteuern, denn unser Körper ist ein Wunderwerk. Viele Prozesse lassen sich verlangsamen oder umkehren, wenn wir uns selbst die notwendige Aufmerksamkeit schenken.

Ernährung, Nahrungsergänzung und Prävention

Wir wissen um die Bedeutung einer gesunden und ausgewogenen Ernährung für Gesundheit und Wohlbefinden. Doch im Alltag fällt es uns oft schwer, uns so zu ernähren, wie wir es eigentlich sollten. Die Anzahl der Verbraucher, die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente gezielt als Nahrungsergänzung einsetzen, um eventuelle Versorgungslücken zu schließen und den Körper optimal zu versorgen, nimmt seit Jahren stetig zu. Aus gutem Grund: Ein Mangel an wichtigen Mikronährstoffen kann die natürlichen Abwehrmechanismen unseres Körpers beeinträchtigen und zu einem erhöhten Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme führen.

Während zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe bereits seit Jahrzehnten gezielt ergänzt werden, rücken dank umfassender wissenschaftlicher Forschungsarbeiten Antioxidanzien und deren Bedeutung für den Schutz der Zellen in den Fokus. Ubiquinol nimmt unter ihnen eine besondere Stellung ein, da es gleichzeitig für die zelluläre Energiegewinnung unentbehrlich ist. Auf die Unterschiede zwischen Ubiquinol und Coenzym Q10 gehen wir noch ausführlich und mehrfach ein. Doch bereits vorab: Ubiquinol ist die körpereigene Form von Coenzym Q10.

Ubiquinol ist die körpereigene, aktive Form von Coenzym Q10.

Ubiquinol – Antioxidans und Energiebooster

Ubiquinol ist ein fettlöslicher, vitaminähnlicher Stoff, der in fast allen menschlichen Geweben und damit in so gut wie jeder Körperzelle vorkommt, und ohne den diese nicht in der Lage wären, ihre jeweilige Funktion zu erfüllen. Es ist entscheidend an der Energieproduktion in den Zellen beteiligt und gleichzeitig ein starkes Antioxidans, das schädliche freie Radikale einfängt. Diese doppelte Funktion ist der Grund dafür, dass ein Ubiquinol-Mangel eine Vielzahl von Symptomen auslösen und viele Krankheiten begünstigen kann – und dafür, dass eine ausreichende Versorgung mit dem so genannten „Zellvitamin“ oder „Herzvitamin“ viele Symptome mildern kann, für mehr körperliche und mentale Energie sorgt, das Immunsystem unterstützt und einen Beitrag zur Prävention zahlreicher Erkrankungen leisten kann. Wir gehen in einem gesonderten Kapitel darauf ein, welche Personen besonders häufig von einem Ubiquinol-Mangel betroffen sind, auf welch vielfältige Weise dieser sich bemerkbar machen kann, und welche Erkrankungen damit in Verbindung gebracht werden. Viele Ärzte sowie andere Fachleute aus dem Gesundheitswesen wissen längst um die Bedeutung und Funktion von Ubiquinol und setzen es bereits seit vielen Jahren mit sehr gutem Erfolg ein: Sei es als Unterstützung der Herzgesundheit, zur allgemeinen Behandlung oder Prävention eines Mangels und dessen Symptomen, oder therapiebegleitend beispielsweise bei der Gabe von Cholesterinsenkern, um deren Nebenwirkungen abzumildern. Auch bei vielen Leistungssportlern hat Ubiquinol mittlerweile einen festen Platz auf dem Supplementierungsplan.

Der weite Weg von der Forschung zum Markt

Im Bereich der Mikronährstoffe dauert es mitunter lange, bis wissenschaftliche Erkenntnisse Eingang in die Praxis finden. Lange Zeit nahmen Themen wie Ernährung und Mikronährstoffe weder im Medizinstudium noch in der Facharztausbildung einen zentralen Platz ein, doch nach und nach zeigt sich hier eine positive Entwicklung und wachsendes Interesse der Ärzteschaft. Die orthomolekulare Medizin, also die Anwendung von Mikronährstoffen als therapeutischer oder präventiver Ansatz, ist in den vergangenen Jahren stärker in den Fokus der Medizin gerückt. Haben vor zwei Jahrzehnten hauptsächlich die Vertreter der alternativen Heilkunde und Ernährungsberater diesen Ansatz verfolgt, kommt das Wissen über die Bedeutung und Funktion der unterschiedlichen Mikronährstoffe nun verstärkt auch in der Schulmedizin an. Folglich haben Anzahl und Umfang entsprechender wissenschaftlicher Forschungsprojekte stark zugenommen. Im Anhang finden Sie eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien aufgelistet, die die Wirkung von Ubiquinol und Coenzym Q10 eindrucksvoll belegen.

Doch es gilt zu differenzieren: Während zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe seit Jahrzehnten fest in der medizinischen Praxis verankert sind, ist die therapeutische und präventive Anwendung von Antioxidanzien wie Ubiquinol, EPA und DHA oder Polyphenolen erst seit relativ kurzer Zeit gängig. Was Ubiquinol betrifft, gibt es einen weiteren Grund dafür, dass das Wissen noch nicht in alle Fachbereiche der Medizin und Ernährungsberatung vorgedrungen ist: Obgleich Ubiquinol und sein enger Verwandter, das Coenzym Q10, schon seit vielen Jahrzehnten umfassend erforscht werden, lässt sich natürliches Ubiquinol erst seit rund 20 Jahren so herstellen, dass es für Nahrungsergänzungsmittel und funktionelle Lebensmittel wie beispielsweise Sportlernahrung genutzt werden kann.

Die große Anzahl internationaler Forschungsprojekte an renommierten Universitäten, die überzeugenden Studienergebnisse und die wachsende Anzahl an Medizinern, Pharmazeuten, Ernährungsberatern sowie Ärzten und Trainern im Profisport, die Ubiquinol gezielt und mit großer Überzeugung einsetzen, haben bis heute einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass die Bedeutung und Wirksamkeit von Ubiquinol in Fachkreisen und darüber hinaus bekannter geworden ist. Ein weiterer Faktor für die zunehmende Bekanntheit von Ubiquinol: Das Thema Zellgesundheit und mitochondriale Medizin ist in den vergangenen Jahren weiter in den Fokus gerückt. Davon zeugen zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und die weltweit wachsende Anzahl an Produkten, die auf starke Antioxidanzien setzen.

Ubiquinol kommt in nahezu allen Körperzellen vor und ist für deren Funktion unerlässlich.

Ubiquinol als Nahrungsergänzung

Ubiquinol ist aktiviertes Coenzym Q10, das sehr schnell mit Sauerstoff reagiert. Erst seit rund 25 Jahren können Kapseln mit Ubiquinol so hergestellt werden, dass seine Wirksamkeit erhalten bleibt. Die ersten Kapseln mit stabilem Ubiquinol kamen in den Nullerjahren auf den Markt. Seither wächst die Anzahl der Produkte mit Ubiquinol stetig, und viele etablierte Marken bieten entsprechende Produkte an. In den Anfangsjahren waren in Europa nur wenige Produkte erhältlich und wurden zumeist über Apotheken vertrieben. Heute sind weltweit Tausende von Produkten mit Ubiquinol auf dem Markt – Tendenz steigend. Zu den Anbietern gehören viele renommierte Unternehmen. Darunter solche, die Produkte mit Ubiquinol neu in ihr Sortiment aufgenommen haben, oder aber die Zusammensetzung ihrer erfolgreichen Produkte umstellen und in der Rezeptur Coenzym Q10 durch Ubiquinol ersetzen. Erhältlich sind viele Mono-Produkte, die ausschließlich Ubiquinol enthalten. Viele Anbieter jedoch kombinieren Ubiquinol mit weiteren bioaktiven Inhaltsstoffen wie Vitaminen oder Mineralstoffen, um bei ganz bestimmten Konditionen die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Gesunde Zellen, gesunder Körper

Wir tauchen ein in die faszinierende Welt der Mitochondrien und der zellulären Energieproduktion. Unser Körper besteht aus unzähligen winzigen Bausteinen, den Zellen: Billionen dieser mikroskopisch kleinen Einheiten machen einen menschlichen Körper aus. Diese Zellen sind hochspezialisierte Akteure, perfekt angepasst an die vielfältigen Aufgaben, die sie jeweils in unserem Körper erfüllen. Tief in unseren Zellen, in den sogenannten Mitochondrien, entfaltet sich ein beeindruckender Prozess, der unseren Körper kontinuierlich mit Energie versorgt. Diese winzigen „Kraftwerke” sind der Ort, an dem Nährstoffe aus unserer Nahrung in einer komplexen Abfolge von Reaktionen in eine spezielle Form von Energie umgewandelt werden, die unser Körper tatsächlich nutzen kann.

Dieses Energie-Molekül nennt sich Adenosintriphosphat, oder kurz ATP. Es wird auch als „Brennstoff“ oder „Treibstoff“ unserer Zellen beschrieben. Die Bedeutung dieser mitochondrialen Energieproduktion ist so groẞ, dass sie einen festen Platz in den Lehrplänen des Biologie-Unterrichts hat. Erinnern Sie sich an das Stichwort „Atmungskette“? Die Mitochondrien sind von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit, da hier die Energieproduktion stattfindet. Ein reibungsloser Ablauf in den Mitochondrien ist essenziell für alle unsere Körperfunktionen: Für die schwere Arbeit unserer Muskulatur und die komplexen Abläufe in unserem Gehirn, für das zentrale Nervensystem und die Funktion sämtlicher Organe. Ist dieser Prozess gestört, kann sich das in einer Vielzahl von Symptomen ausdrücken und auf Dauer auch schwerwiegende Erkrankungen begünstigen. Die Gesundheit und Funktion der Mitochondrien zu erhalten, ist daher essenziell in der Prävention von degenerativen Erkrankungen.

Die Energieproduktion unseres Körpers findet in den Mitochondrien statt.

Die Funktion dieser Zellkraftwerke zu verbessern, ist aber auch bei der Therapie ein wichtiges Ziel. Wie zentral das Thema der mitochondrialen Gesundheit ist, spiegelt sich auch in der großen Anzahl und in der Qualität der Forschungsarbeiten wider, die auf diesem Gebiet entstehen: Weltweit arbeiten unzählige Teams von Wissenschaftlern daran, diese Prozesse noch besser zu verstehen und zu beeinflussen.

Im Prozess der zellulären Energiegewinnung spielt Ubiquinol respektive Coenzym Q10 eine entscheidende Rolle und kann sogar als „Zündfunke“ dafür betrachtet werden. Als Elektronenüberträger und Protonen-Carrier in der mitochondrialen Atmungskette ist es wesentlich für die Umwandlung von Nährstoffen in Energie und damit lebenswichtig. Ohne Ubiquinol wäre die Umwandlung der in Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten gespeicherten Energie in unmittelbar verfügbare Energie, also in ATP, schlichtweg unmöglich. Ubiquinol hat aber noch eine weitere, ebenso wichtige Funktion: Es ist ein äußerst kraftvolles Antioxidans. Das bedeutet, dass es freie Radikale, also potenziell schädliche Moleküle, neutralisiert, damit unsere äußerst empfindlichen Zellmembranen vor Schäden schützt und dazu beiträgt, ihre Flexibilität zu erhalten.

Ubiquinol ist für rund 95% der zellulären Energieproduktion in unserem Körper verantwortlich.

Mitochondrien: Die Kraftwerke unserer Zellen

Mitochondrien werden auch als die „Kraftwerke“ unserer Zellen bezeichnet. Diese faszinierenden Strukturen spielen eine entscheidende Rolle bei der Energieproduktion. Mitochondrien sind winzige, membranumhüllte Organellen, die in den meisten unserer Zellen vorkommen. Sie haben eine doppelte Membranstruktur: die äußere Membran und die innere Membran, die in zahlreiche Einfaltungen, sogenannte Cristae, gelegt ist. Diese erhöhen die Oberfläche der inneren Membran erheblich und sind der Ort, an dem viele der energieerzeugenden Prozesse stattfinden. Die Hauptfunktion der Mitochondrien besteht darin, Energie aus den Nährstoffen, die wir durch unsere Nahrung aufnehmen, zu gewinnen. Dieser Prozess wird als zelluläre Atmung bezeichnet und erfolgt in mehreren Schritten: Die Nahrung, die wir essen, wird in Form von Glukose, Fettsäuren und Aminosäuren in die Mitochondrien transportiert. Dort erfolgt die Umwandlung dieser Moleküle in eine spezielle Form von Energie, das Adenosintriphosphat. ATP ist der „Energielieferant” unserer Zellen und ermöglicht alle lebenswichtigen Prozesse in unserem Körper, von der Kontraktion der Muskeln bis hin zur Synthese von Proteinen. Die Energiegewinnung erfolgt im Rahmen der sogenannten Atmungskette. Während dieses Prozesses werden Elektronen und Protonen durch die innere Membran der Mitochondrien transportiert, wodurch ein elektrochemischer Gradient erzeugt wird, ein Unterschied in der Protonenkonzentration. Dieser Protonengradient wird genutzt um ATP zu produzieren: Wasserstoffionen (Protonen) fließen entlang des Gradienten durch eine ATP-Synthase-Pumpe, dabei entsteht Energie, welche die Herstellung von ATP ermöglicht.

Wenn wir über die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Zellen sprechen, müssen wir uns auch mit den freien Radikalen befassen. Diese aggressiven Moleküle können gesunde Zellen und unsere empfindliche DNA schädigen und letztendlich zerstören. Freie Radikale entstehen durch schädliche Einflüsse wie UV-Strahlung, Zigarettenrauch, übermäßigen Alkoholkonsum oder Umweltgifte. Ein Überschuss an freien Radikalen wird oft mit beschleunigtem Alterungsprozess und der Entstehung zahlreicher Krankheiten in Verbindung gebracht, darunter Krebs und Alzheimer. Freie Radikale sind instabile Moleküle mit einem ungepaarten Elektron, die andere Moleküle attackieren. Antioxidanzien neutralisieren freie Radikale, indem sie ihnen ein Elektron spenden. Damit ist die schädliche Reaktion gestoppt und insbesondere die Membranen der Mitochondrien sowie die DNA werden vor Beschädigung geschützt. Freie Radikale sind im Körper jedoch nicht grundsätzlich schädlich und erfüllen sogar einige wichtige Funktionen. Probleme entstehen jedoch, wenn ein dauerhafter Überschuss entsteht und die körpereigenen Antioxidanzien nicht ausreichen, um sie zu neutralisieren. Wer eine ausreichende Menge an Antioxidanzien aufnimmt, sei es durch eine ausgewogene Ernährung oder durch Nahrungsergänzungsmittel, und gleichzeitig durch eine gesunde Lebensweise dafür sorgt, den Körper nicht mit allzu vielen freien Radikalen zu belasten, kann viel dafür tun, den Alterungsprozess zu verlangsamen und das Risiko für ernsthafte Erkrankungen zu reduzieren. Antioxidanzien wie Ubiquinol oder die Vitamine C und E bilden einen wirkungsvollen Schutz gegen freie Radikale. Ubiquinol schützt als Radikalfänger nicht nur unsere Zellen vor Schäden. Es kann außerdem dazu beitragen, andere Antioxidanzien wie Vitamin C oder Vitamin E zu regenerieren, also deren Fähigkeit, freie Radikale zu binden, wiederherzustellen.

Antioxidanzien sind mächtige Verbündete im Kampf gegen freie Radikale.

Ubiquinol – eine Einführung

Die Grundlagen zu Themen wie Energieproduktion und Zellschutz helfen uns zu verstehen, weshalb Ubiquinol so bedeutsam ist, und wieso sich ein Mangel an Ubiquinol auf so vielfältige Weise bemerkbar machen kann. Jetzt lernen wir Ubiquinol etwas näher kennen und beginnen mit einer allgemeinen Einordnung. Ubiquinol ist ein fettlöslicher vitaminähnlicher Stoff, der vom Körper selbst synthetisiert werden kann. Daher gilt Ubiquinol wie auch sein Verwandter, das Coenzym Q10, nicht als Vitamin gemäß der klassischen Definition, sondern als Vitaminoid.

Ubiquinol kommt in allen Geweben und im Blut vor. Besonders hohe Konzentrationen finden sich in Geweben mit sehr großer Stoffwechselaktivität: Im Herzmuskel, in der Leber, den Nieren und im Gehirn, in der Bauchspeicheldrüse sowie in der Skelettmuskulatur. Die Zellen in diesen Geweben haben einen entsprechend hohen Bedarf an Ubiquinol. Die gute Nachricht: Unser Körper ist selbst in der Lage, Ubiquinol zu produzieren. Solange wir jung sind und unser Stoffwechsel hochaktiv ist, stellt unser Körper ausreichend Ubiquinol her. Entsprechend hoch ist in jungen Jahren der Ubiquinol-Gehalt in unseren Organen, die Energieproduktion in den Mitochondrien funktioniert tadellos. Wir sind voller Energie, fühlen uns körperlich und mental stark und leistungsfähig.

Mit zunehmendem Alter jedoch geschehen zwei Dinge: Der Bedarf an Ubiquinol steigt, gleichzeitig geht die Fähigkeit zurück, Ubiquinol selbst zu bilden. Auch wenn wir davon zunächst wenig spüren: Die körpereigene Produktion von Ubiquinol geht schon in unseren Zwanzigern zurück. Sind wir etwa 40 Jahre alt, sind in manchen Organen nur rund noch zwei Drittel der ursprünglichen Konzentrationen an Ubiquinol vorhanden. Und sind wir rund 80 Jahre alt, liegt der Ubiquinol-Gehalt im Herzmuskel bei weniger als 50 Prozent, häufig kaum mehr als 40 Prozent im Vergleich zum jungen Herzen. Dies ist zunächst dem natürlichen Alterungsprozess geschuldet und stellt noch keine Erkrankung dar. Die nachlassende Fähigkeit des Körpers, Ubiquinol selbst zu produzieren oder aus der Nahrung aufzunehmen, hat jedoch weitreichende Folgen für die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien – und dies kann ausgeprägte Symptome nach sich ziehen und das Risiko für die Entstehung einer Vielzahl von Krankheiten erhöhen. Arbeiten die „Kraftwerke der Zellen“ nur noch eingeschränkt, spüren wir das: Durch Müdigkeit bis hin zur Erschöpfung, durch ein geschwächtes Immunsystem, durch eine nachlassende Herzleistung, durch

Im Laufe des Lebens lässt die Fähigkeit unseres Körpers, Ubiquinol selbst zu synthetisieren, stark nach.

Ubiquinol-Mangel hat viele Gesichter

Wir kennen jetzt die Funktion von Ubiquinol für die Energiegewinnung und seine Bedeutung als Antioxidans für den Schutz unserer Zellen. Jetzt wird auch deutlich, dass sich ein Mangel durch ganz unterschiedliche Symptome ausdrücken kann. Häufig bleibt er unbemerkt, weil sich unser Energieniveau, unsere Fitness und unsere Konzentrationsfähigkeit nur langsam verändern, und weil Schäden an DNA oder Organen lange Zeit keine spürbaren Probleme verursachen. Wir gehen noch näher auf das Thema ein. Zunächst einmal: Wer seinen 50. Geburtstag schon hinter sich hat, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen idealen Ubiquinol-Spiegel mehr. Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit, nachlassende Konzentration, häufige Infekte, längere Regenerationszeiten im Sport, Kurzatmigkeit oder auch depressive Verstimmungen können Hinweise auf einen Ubiquinol-Mangel sein. Wer Raucher ist, Übergewicht hat, intensiv Sport treibt oder im Dauerstress lebt, hat einen erhöhten Bedarf an Antioxidanzien und daher häufig zu niedrige Ubiquinol-Plasmaspiegel. Wichtig ist, insbesondere länger anhaltende Symptome immer ärztlich abklären zu lassen. Und ebenso wichtig: Nahrungsergänzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil, sondern wörtlich zu nehmen: eine Ergänzung.

Ubiquinol-Gehalt in den Organen nach Lebensalter

Unser Körper ist selbst in der Lage, Ubiquinol zu produzieren. Solange wir jung sind und unser Stoffwechsel hochaktiv ist, stellt unser Körper ausreichend Ubiquinol her. Mit zunehmendem Alter steigt der Bedarf an Ubiquinol, gleichzeitig geht die Fähigkeit zurück, Ubiquinol selbst zu bilden.

eine schwächere mentale Leistungsfähigkeit, durch Leistungsabfall und längere Regenerationszeiten nach dem Training und möglicherweise durch viele andere Symptome, die oft nicht mit einem Mangel an Ubiquinol in Verbindung gebracht werden. Die gute Nachricht: Selbst bei Menschen, die bereits seit längerer Zeit an einem Mangel leiden, lassen sich die Speicher wieder auffüllen. Besser ist es jedoch, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, denn nicht alle durch einen Mangel entstandenen Schäden sind vollständig reversibel.

Sobald wir verstehen, welch wichtige Rolle Ubiquinol für die Funktionsfähigkeit unserer Zellen spielt, wird auch deutlich, weshalb es für so viele Aspekte unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens unverzichtbar ist, und weshalb eine gezielte Nahrungsergänzung bei einer Vielzahl von unterschiedlichen Symptomen einen Beitrag zur Besserung leisten kann.

Ubiquinol oder Coenzym Q10?

Ubiquinol ist die Form von Coenzym Q10, die in unserem Körper direkt für die Energiegewinnung und als Antioxidans verwendet werden kann und deshalb eine deutlich höhere Bioverfügbarkeit hat. Wichtig ist, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Ubiquinol und Coenzym Q10 zu kennen und zu verstehen. Stellen Sie sich die beiden Coenzyme wie enge Verwandte vor. Sie erfüllen dieselben Funktionen und kommen beide sowohl im menschlichen Körper als auch in Pflanzen vor, allerdings zu unterschiedlichen Anteilen.

In unserem Blut, in unserem Gewebe und in unseren Zellen kommen also sowohl Ubiquinol als auch Coenzym Q10 vor, und können sich gegenseitig durch Oxidation und Reduktion ineinander umwandeln. Ubiquinol ist die reduzierte Form von Coenzym Q10. „Reduziert“ ist in diesem Fall ein Begriff aus der Chemie, den wir kurz erklären. Das Ubiquinol-Molekül verfügt über ein zusätzliches Elektron. Deshalb nennt man es „reduziert“, während Coenzym Q10 „oxidiert“ ist.

Ubiquinol als die „aktive“ Form des Coenzyms kann vom Körper direkt verwendet werden. Es hat, abhängig von zahlreichen Faktoren, eine doppelt bis vierfach so hohe Bioverfügbarkeit. Coenzym Q10 muss vom Körper zunächst in Ubiquinol umgewandelt werden, um den Mitochondrien für die Energiegewinnung zu dienen oder als Antioxidans zu wirken. Je älter wir werden, desto weniger Coenzym Q10 kann unser Körper selbst in Ubiquinol umwandeln. Bei vielen Erkrankungen sind sowohl die Coenzym Q10- als auch die Ubiquinol-Spiegel zu niedrig, doch die Ubiquinol-Spiegel sind in der Regel tiefer im roten Bereich. Das liegt daran, dass unter oxidativem Stress sehr viel Ubiquinol verbraucht wird, und der Körper entsprechend schlechter in der Lage ist, Coenzym Q10 in Ubiquinol umzuwandeln. Dies erklärt, weshalb bei einem Mangel eine Supplementierung mit Ubiquinol schnellere und bessere Resultate zeigt als die Gabe von Coenzym Q10.

Ubiquinol ist besser bioverfügbar als Coenzym Q10 und gleicht einen Mangel schneller aus.