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UNDINEN müssen nicht unbedingt einen Fischleib haben, wie die Undine im Märchen, und sie finden sich auch nicht nur im Wasser, sondern zum Beispiel auch im Supermarkt oder im Klavierkonzert. Wie sich Beziehungen trotz ihrer Unmöglichkeiten entfalten und wie sie trotz höchster Gefühle enden, führt Reinhard Knodt in einem Reigen von 15 Erzählungen vor. Die Begegnungsvarianten sind reichhaltig. Selbst mit einem Engel versucht es der Autor. Aber auch die Verhinderungsgründe sind von zwingender Logik und gelegentlich so absurd schön, dass man am Ende zugibt, nur das dauernd verhinderte Ende ist die eigentliche Konvention der Liebe, und die Haltbarkeit einer Ehe erfordert gar höhere Philosophie. Wie fangen die Liebesgeschichten an, wie hören sie auf? Was ist eine Begegnung und ihr sensibler Punkt, was geschieht bei einer Trennung? Warum geht es so oft los und selten gut? Was ist wahrer Liebesbetrug? Warum versäumen wir beste Gelegenheiten? Warum geht es trotz Liebe auseinander und warum halten die kuriostesten Liaisonen? Weil es für all diese Fragen keine endgültigen Antworten gibt, daher gibt es die Undinen, also unmögliche Liebesgeschichten von der flüchtigsten bis zur tiefsten Berührung, die alle zusammen immer nur das Eine sagen: Die Liebe ist wie das Gras.
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Seitenzahl: 166
Undinen - Reinhard Knodt
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
(Print) ISBN: 978-3-941524-63-7
(E-Book) ISBN: 978-3-941524-51-4
1. Auflage 2015, PalmArtPress, Berlin
Alle Rechte vorbehalten
© 2015 Reinhard Knodt
© PalmArtPress, Pfalzburger Str. 69, 10719 Berlin
www.palmartpress.com
Herausgeberin: Catharine J. Nicely
Umschlagabb.: Gabriela Dauerer: Mary in the Fields, Collage, 2007Druckerei: Schaltungsdienst Lange,
Hergestellt in Deutschland
Reinhard Knodt
Undinen
Unmögliche Liebesgeschichten
Inhalt
Lieder der Könige
Der Vogel
I Do Love You So!
Die Tür
Fischen mit Hemingway
Undine des gemessenen Glücks
Unternehmerenergie
Yellow Rose
Hatas Hände
Supermarkt
Zärtliche Begegnung
Der Schmetterling
Sonderangebot
Necmiye
Der blonde Sopran
Der Kastrat
Lillis Mond
Nachbemerkung
Die Lieder der Könige
Auf der Busfahrt von Lakehurst nach New York schlief eine wildfremde junge Frau mit mir. Anders lässt es sich nicht ausdrücken. Sie kam in den Bus, setzte die Sonnenbrille ab, steckte sie in eine Handtasche, ließ sich nach einem prüfenden Blick neben mir nieder, zog die Beine an und lehnte sich an mich, als würde sie mich seit Jahren kennen.
Ihr Oberkörper lag angewinkelt neben mir, Kopf und Wange ruhten an meiner Schulter, die Knöchel ihrer Hand berührten leicht meinen Arm … Ich war zunächst verblüfft, als sie sich so zurechtlegte, rührte mich aber nicht, teils um nicht unhöflich zu sein, teils, weil ich es nicht sehr unangenehm fand. Langes Busfahren macht schläfrig, und so fuhren wir also dahin, ich zunächst noch mit den Gedanken an ein paar gerade absolvierte Recherchen, dann aber doch immer mehr mit dieser neben mir oder besser beinahe auf mir liegenden Frau beschäftigt, die eine Koreanerin sein mochte, oder nicht ganz, aber doch jedenfalls aus dieser Richtung, wie ich dachte; dann absinkend in den Vibrationen des Busses im Gefühl des Gefahren- und Getragenwerdens, das sich nach und nach auch in eine Art Nebeneinandergefühl wandelte, ein zwischen Wachen und Schlafen in Lichtreflexen hinter geschlossenen Lidern dahinpendelndes Bewusstsein der Gemeinsamkeit voll eigenartigster Inhalte, das sich im Laufe der Reise, vielleicht, wer weiß, immer mehr ähnelte und schließlich Eins wurde – zeitweise zumindest. Ich hatte jedenfalls zum Beispiel einige Minuten lang das Gefühl, in einer offenen Kutsche zu fahren, unter einem Blätterdach und Sonnenblitzen, eine Pagode zu sehen in einer asiatischen Stadt, in der ich noch nie im Leben gewesen sein konnte und einen Zigarettenverkäufer zu sehen vor einem Stand mit Papageien. Die Frau neben mir war aus Seoul, so stellte ich mir jetzt probehalber vor. Ich roch den Duft ihrer Haare. Dass sich unsere Körper zusammenschaukelnd aneinander rieben, erzeugte gewisse Vorstellungen, und schließlich bei mir das Bedürfnis, die Augen zu öffnen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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